Stadt Frauenfeld 33 Montag, 16. November 2015 40 Millionen Franken als sinnvolle Grösse Unter dem Titel «Eigenkapital der Stadt Frauenfeld» hatten die FDP-Gemeinderäte Jörg Schläpfer und Philipp Geuggis Ende August eine Einfache Anfrage eingereicht. Für sie gab es zum Thema Eigenkapital Klärungsbedarf. Der Stadtrat hat diesen Vorstoss nun beantwortet. Als sinnvolle Grösse will er demnach längerfristig einen Bilanzüberschuss von 40 Millionen Franken anstreben. Per Anfang 2015 betrug dieser Wert knapp 71 Millionen Franken. Das städtische Eigenkapital betrug deshalb inklusive Spezialfinanzierungen und Fonds 90,5 Millionen Franken. Laut Finanzplan soll der Bilanzüberschuss bis 2019 auf gut 62 Millionen Franken sinken. FRAUENFELD. Bild: Donato Caspari Die Modelleisenbahnanlage der Strecke Frauenfeld–Wil war eine Attraktion an der diesjährigen Martini-Mäss. Mehr Vor- als Nachteile Erst am Sonntag kamen die Massen Gestern abend ging die 32.Martini-Mäss zu Ende. Während am Samstag wenig Gedränge war in der Rüegerholzhalle, zog die Besucherzahl gestern merklich an. Über 50 Aussteller präsentierten sich an der Frauenfelder Traditionsmesse. HUGO BERGER FRAUENFELD. Samstagnachmittag. Vor der Rüegerholzhalle stehen ein paar Besucher zwischen den Marktständen. An einem Stand mit Wurstwaren werden leckere Versucherli angeboten. Ein kleines Hündchen, das am Boden hockt, versucht vergebens, ein paar Bissen zu erbetteln. Besser haben es die Messebesucher. Wer einen Rundgang durch die weihnachtlich geschmückte Rüegerholzhalle macht, bekommt da und dort ein Häppchen Käse oder einen Schluck Wein zum Probieren angeboten. Freie Tische im Restaurant Man braucht sich nicht durch eine Menschenmenge zu wühlen und muss nirgendwo anstehen. Auch im Restaurant findet sich problemlos ein freier Tisch. Viele Standbetreiber beklagen die geringe Besucherzahl. «Die Anzahl der Besucher hält sich in Grenzen»: So lautet der Grundtenor. Und Stadtpräsident Anders Stokholm, der sich unter den Besuchern befindet, meint: «Es ist eine sehr schöne Ausstellung, aber es finden derzeit halt viele Anlässe statt.» Die über 50 Aussteller zeigen sich mit anschaulich und kreativ ausgestatteten Ständen in bestem Licht. Das Angebot reicht von der bunten Handtasche über die Gestaltung der eigenen Web- Befragt «So viele Besucher, dass man den Boden nicht sieht» Etliche Standbetreiber beklagten am Samstagnachmittag die geringe Besucherzahl der diesjährigen Ausstellung. Konkrete Zahlen habe ich zwar noch nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass wir mehr Besucher hatten als im Vorjahr. Vergangenes Jahr waren am Samstagabend nicht mehr als drei, vier Leute hier. Gestern abend war hier doch einiges los. Aber klar ist auch, dass wir die Besucherzahlen an den nächsten Ausstellungen steigern wollen. Wie wollen Sie das erreichen? Das Konzept mit den Attraktio- wie sie sie sich jetzt präsentiert, muss bekannter werden. Es muss sich in Frauenfeld und in der Umgebung herumsprechen, dass die Martini-Mäss attraktiver geworden ist, dass wir eine neue Messe sind. Stephan te Heesen OK-Präsident Martini-Mäss Frauenfeld nen, Bands und dem Einbinden lokaler Vereine stimmt. Das Problem ist, dass die Besucher noch Ausstellungen früherer Jahre im Kopf haben. Unsere Ausstellung, FRÄULI & LEULI Viele Emotionen in der Eishalle FRAUENFELD. Samstagabend auf Bilder: Andreas Taverner Grosse Fans: Jan Meyer, Leonardo Hinder und Sangye Flütsch. EHC-Fans: Julia Sennhauser und Fabian Sennhauser. site bis hin zum Whirlpool. Mit vielen Extras wird um die Aufmerksamkeit der Kunden geworben. Wer der Aufforderung eines Anbieters nachkommt und das Glücksrad dreht, kann sicher Mit Schal: Pascal Hofmann und Joel Hofmann. der Kunsteisbahn Frauenfeld: EHC Frauenfeld gegen SC Weinfelden. Während die zahlenmässig überlegenen EHC-Fans ihre Mannschaft laut anfeuern, wirken die rund fünf Weinfelder Fans etwas verloren. Schnell schiesst Frauenfeld Tore. Julia Sennhauser (16, Kefikon) meint, dass es ein gutes Spiel sei und hofft, dass Frauenfeld gewinnt. Fabian Sennhauser (14, Kefikon) interessiert vor allem der Körpereinsatz der Spieler. Pascal Hofmann (11, Frauenfeld) ist mit dem Spielverlauf sehr zufrieden. «Hoffentlich kann Frauenfeld die Führung bis zum Schluss halten.» Joel Hofmann (9, Frauenfeld) meint, das Glück habe der EHC auf seiner Seite. Und: «Hoffentlich gewinnen sie.» Für Jan Meyer (11, Gachnang) ist das Spiel aggressiv und spannend. Leonardo Hinder (10, Frauenfeld) findet die Stimmung in der Halle gut. Sangye Flütsch (11, Frauenfeld) ist mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden. Denn die Weinfelder spielten unfair. Andreas Taverner Wie sieht Ihre Wunschvorstellung für die Zukunft der MartiniMäss aus? Ich wünsche mir natürlich interessante Aussteller, einen möglichst attraktiven Unterhaltungsteil und so viele Besucher, dass ich den Boden der Festhalle Rüegerholz nicht mehr sehen kann. (hb) sein, dass die Nummer, auf welcher der Zeiger stillsteht, eine Glückszahl ist. Ein paar Stände weiter lassen sich Kundinnen von Coiffeusen eine Frisur machen. «Meine Tochter lässt sich verschönern, ich habe es nicht mehr nötig», scherzt Annemarie Gampert aus Stettfurt. In einem einigermassen hohen Bilanzüberschuss sieht der Stadtrat mehr Vor- als Nachteile. So könne etwa der Steuerfuss stabil gehalten werden, weil Schwankungen in den Erfolgsrechnungen aufgefangen werden könnten. Zudem wirke sich ein hoher Bilanzüberschuss auch positiv auf die Kreditwürdigkeit der Stadt aus. Und nicht zuletzt lasse es der finanzielle Spielraum zu, antizyklisch zu agieren. Als nachteilig sieht der Stadtrat den Aspekt der «Steuern auf Vorrat». So würden der Wirtschaft unnötigerweise Mittel entzogen. (ma) Von Frauenfeld nach Wil Ein Hingucker ist die historische Modelleisenbahnanlage der Frauenfeld–Wil-Bahn, welche die Frauenfelder EisenbahnAmateure auf der Bühne installiert haben. Die massstabgetreu nachgebaute Strecke Frauenfeld –Wil mit Triebwagen aus den 1960er-Jahren stosse auf grosses Interesse, sagt Präsident Christian Ammann. Etliche der Bahnhöfe, die im Modell nachgebaut wurden, existieren nicht mehr. «Viele erinnern sich noch an den alten Bahnhof in Frauenfeld», erzählt Ammann. Mehr Bilder auf www.thurgauerzeitung.ch/Bilder Kinder machen selber Theater FRAUENFELD. Am Mittwoch ist im Eisenwerk MitmachTheater angesagt. Das ist ein vielseitiges Theatererlebnis für Kinder. Sie tauchen unter der Anleitung in Geschichten ein, kreieren Bühnenwelten und begeben sich auf vielfältige Entdeckungsreisen. Leiterin ist die Theaterpädagogin Katrin Sauter. Der Kurs dauert von 16 bis 17.30 Uhr. (red.) Anmeldung telefonisch an 078 674 10 69 (Katrin Sauter) oder an theaterprojektoryeisenwerk.ch Hier gehört Geschrei dazu K ein einziges Baby schrie, als sich um 10 Uhr die Türe zum Rathaus öffnete. Friedlich schlummernd hörten sie den Klängen der Flötenspieler zu, die den zweiten Babyempfang in Frauenfeld einläuteten. Bis dann die Ruhe während der Rede von Christina Thorner ein abruptes Ende nahm. Eines der fünfzig Kleinen stimmte zum Schreikonzert an, schnell folgten andere. Friedlich Kontakte knüpfen Nach den Reden war es an der Zeit, erste Kontakte zu knüpfen. Die Eltern taten dies in Gesprächen mit den 20 Fachpersonen von verschiedenen Kindertagesstätten und anderen Kinderorganisationen. Bei den Kleinen ging das direkter vonstatten. Das eine Baby knallte dem «Gschpänli» einfach mal ein Bauklötzchen an den Kopf oder man stritt sich um das beliebte Laufauto. Da mussten dann doch die Eltern schlichten. Aber wie Stadtpräsident Stokholm in seiner Rede schon sagte: «Dass Kinder die Zukunft sind, ist ein blöder Spruch. Ihre Babies sind die Gegenwart, das Bild: Marion Wehrli Der Bürgersaal war am Samstag Spielplatz für die Kleinen. Jetzt.» Die Kleinen brauchten jetzt Hilfe und Unterstützung, nicht erst in der Zukunft, appellierte er an die Eltern. Tolles Angebot der Stadt Die stolzen Eltern, die ihr Erstgeborenes zwischen August 2014 und September 2015 willkommen heissen konnten, freuten sich sehr über das Angebot der Stadt. «Es kann ja jeder selbst entscheiden, ob er diese Gelegenheit für sich nutzen möchte oder nicht», sagt eine junge Mama. Und auch der Papa nickte: «Einfach toll.» Die Stimmung im bunt eingerichteten Bürgersaal des Rathauses blieb bis zum Schluss heiter und fröhlich, auch wenn die anfängliche Stille mittlerweile dem Babygeschrei gewichen war. Aber an einem Babyempfang gehört das schliesslich auch dazu. Marion Wehrli
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