GZA/PP 8048 Zürich 31. Jahrgang Donnerstag, 5. November 2015 Nr. 45 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Abwasserleitung gefährdet Amphibienwanderung Der Werkplatz für die erneute Bohrung der Abwasserleitung von Zumikon nach Küsnacht liegt genau dort, wo im Frühling die Amphibienwanderung durchführt. Mit Amphibienzäunen soll nun verhindert werden, dass die Tierchen in die Baugrube fallen. Philippa Schmidt Weil die erste Bohrung abgebrochen werden musste, wird in wenigen Tagen mit einer erneuten Bohrung für die neue Abwasserleitung von Zumikon nach Küsnacht begonnen. Ende August barst eines der Gusseisenrohre, was dazu führte, dass die gesamte Bohrung unbrauchbar war. Die Tatsache, dass die zweite Etappe vom Schübelweiher bis zur Felseneggstrasse noch einmal neu durchgeführt werden muss, hat nicht nur horrende Kosten zur Folge – 1,5 Millionen von denen die Gemeinde Zumikon 520 000 Franken, die Baufirma Schenk AG den Rest tragen wird •, sondern führt auch dazu, dass die Bauarbeiten verzögert werden. Die Bohrung, die ursprünglich im August 2015 hätte abgeschlossen werden sollen, wird nun voraussichtlich bis Ende Mai 2016 andauern. Diese Informa- Blick auf die Baustelle zwischen Schübelweiher und Küsnachter Tobel. Foto: Philippa Schmidt tion liess bei Benno und Marianne Lüthi, den Amphibienverantwortlichen der Gemeinde Küsnacht, sämtliche Alarmglocken schrillen, denn je nach Temperatur starten die Amphibien bereits Ende Februar die Wanderung zu ihren Laichplätzen im Schübelweiher. Dies insbesondere deswegen, weil das Nebeneinander der Amphibienwanderung und der Baustelle im letzten Frühling nur bedingt funktioniert hat. «Der von der Baufirma erstellte Zaun hat sich nicht bewährt und ist eher zur Falle für die wandernden Tiere geworden», kritisieren die Lüthis, die ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausführen im Bericht über die Wanderung 2015. Jeden Abend rückten die Helfer damals aus, um verirrte Frösche, Kröten und Molche zu retten. Eine zeitliche Verschiebung der Boh- Die Amphibien – hier ein Erdkrötenpärchen – folgen bei der Wanderung ihrem Instinkt. Foto: Benno Lüthi rung bis nach der Wanderung ist laut Tiefbauvorstand Walter Matti (parteilos) allerdings nicht machbar: Die Kostenfolge für unter anderem die Einstellung der laufenden Baustellen Felseneggstrasse und KWKW, wären zu hoch. «Für uns ist das ein Notfall», wirbt der Gemeinderat um Verständnis. Termindruck entsteht zudem auch dadurch, dass die ARA Zumikon bald möglichst rückgebaut werden muss. Amphibienschutz ist Bundesauftrag Doch in einer Baustellenbegehung mit Benno und Marianne Lüthi zeigte sich die Gemeinde gewillt, eine möglichst effektive Lösung für das Problem zu finden. So soll nun ein Amphibienzaun montiert werden, der die Tiere wirklich von der Baustelle fernzuhalten vermag. «Dafür investieren wir auch gerne», stellt Matti klar. «Der Zaun muss 20 Zentimeter in den Boden versenkt werden. Die Anordnung des Zaunes muss trapezförmig um die Baustelle angelegt werden damit sich die Tiere ihm entlang bewegen», erläutert Benno Lüthi die Voraussetzungen für einen Zaun, der die Amphibien wirklich zu einer Richtungsänderung zwingt. Zudem müsse der Zaun so gestellt werden, dass er winterfest sei. Das heisst: Er darf sich nicht unter der Last von eventuellem Schnee verformen. Derzeit stehen die Lüthis mit der Gemeinde und der Bauleitung im engen Kontakt, damit der Zaun auch bei der Einfahrt zum Werkplatz korrekt gestellt sowie abends vor dem Eindunkeln geschlossen wird. Es ist doch ein gewisser Vorteil, dass die Bauar- beiter tagaktiv sind, während die Erdkröten und Grasfrösche nachts unterwegs sind. Um «Zwangsmassnahmen» wird man auf jeden Fall nicht herumkommen, denn die Amphibien interessieren sich nicht für «Notfälle». «Die Tiere sind viel sturer als wir. Viele Tunnels, um sie umzuleiten, wurden von den Amphibien nicht angenommen», erläutert Benno Lüthi den starken Instinkt, der die Amphibien auf ihrer Wanderung leitet. Zwar sieht man auch jetzt im Herbst vereinzelt Amphibien, die sich auf den Weg ins Winterquartier machen, doch der Schutz der Tiere ist vor allem im Frühling bei der Wanderung zu den Laichplätzen essenziell, um die Population zu erhalten. «Es ist nicht unser Hobby, sondern ein Auftrag, den die Gemeinde vom Bund erhält», legt Benno Lüthi im Gespräch die Bedeutung des Amphibienschutzes dar. Dass das Ehepaar Lüthi seit 1997 den Amphibienschutz betreuen, wird übrigens auch von der Gemeinde Küsnacht geschätzt, verlieh sie den beiden Förchlern doch den Gesellschaftspreis 2014. Nun soll eine spezialisierte Firma, die bereits am Brütiseller Kreuz Amphibienzäune gestellt hat, die entsprechenden Absperrungen liefern. Eines dürfte sicher sein: Marianne und Benno Lüthi sowie ihre Helfer werden die Zäune im kommenden Frühling ganz genau im Auge behalten. Zärtliches in der Vogtei Rockiges am Zürichsee Festival Lärmiges am Himmel Die Vogtei Herrliberg stand letzten Donnerstag ganz im Zeichen der Liebe. Startenor und Wahlherrliberger Francisco Araiza sang gemeinsam mit Marija Vidovic das «Italienische Liederbuch» von Hugo Wolf. Seite 5 Das Zürichsee Festival in Erlenbach bot nicht nur etwas fürs Ohr, sondern auch fürs Auge. Die Rockermähnen flogen, als das Electric Light Orchestra by Phil Bates, Eric Lee und Nine to Fourteen die Bühne stürmten. Seite 9 Südanflüge stören viele Menschen in der Region seit mehr als zehn Jahren. Nun drohen Südstarts straight. Lothar Ziörjen nimmt Stellung zur Haltung des Fluglärmforums Süd und sagt, warum es Südstarts straight zu verhindern gilt. Letzte Seite Ihr Fachgeschäft für Gesundheit, Kosmetik und Reformprodukte 10% RABATT Einkaufsgutschein Auf unser gesamtes Sortiment Bitte ausschneiden und mitbringen 2 Stadt Zürich Nr. 45 5. November 2015 AKTUELL Comedy Stars feiern Weihnachten «Comedy Christmas – Die etwas andere Weihnachtsshow» kommt zurück auf die Bühne der Maag-Halle. Ein Abend lang Spass ist garantiert. Orchestrales Spektakel im epischen Zelda-Universum. Foto: zvg. Bombastische Symphonie Die Konzertreihe «The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses» kommt mit 90-köpfigem Orchester und Chor sowie einer Grossbildleinwand ins Hallenstadion. Mit mehr als 60 Millionen verkauften Spielen gilt «The Legend of Zelda» als die erfolgreichste Action-Videospielreihe der Welt. Seit fast 30 Jahren begeistert Nintendo mit Zelda Millionen Fans. In der dritten Auflage der populären Konzertreihe mit dem Titel «Master Quest» werden sowohl bekannte als auch neue Stücke aus den Zelda-Spielen zu hören sein. So können Fans der Videospielserie die schönsten Momente noch einmal in neuer, musikalischer Form feiern. Auf sie wartet ein multimediales Fest. Der Name «Symphonie der Göttinnen» bezieht sich nicht nur auf das Konzertprogramm, sondern auch Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für «The Legend of Zelda» am 21. November im Hallenstadion. Wer mitmachen will, schickt bis 2. November ein E-Mail mit Betreffzeile «Zelda» und vollständigem Absender an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. auf die Symphonie in vier Sätzen, die die klassischen Geschichten von «The Legend of Zelda» erzählt. Begleitet wird das Ganze von fantastischen Videospielsequenzen aus der Kultspiel-Reihe auf Grossleinwand. Fans steht ein bombastisches, orchestrales Abenteuer im epischen Zelda-Universum bevor. (pd./mai.) Samstag, 21. November, 20 Uhr, Hallenstadion. www.ticketcorner.ch. Foto: zvg. Am 12. November findet im Universitätsspital Zürich ein Mini-Symposium zum Thema «Personalisierte Therapie und Förderung der Immunabwehr bei Lungenkrebs». Dabei werden Beispiele aus dem Zentrum für Lungen- und Thoraxonkologie am Universitätsspital aufgeführt. Noch vor zehn Jahren wurden alle Lungenkrebsarten mit ähnlichen Kombinations-Chemotherapien behandelt, ohne wesentlichen Unterschied bezüglich des Überlebens. In der modernen, personalisierten Medizin wird Lungenkrebs zunehmend individualisiert, auf den einzelnen Patienten zugeschnitten, behandelt. Aktuell kann man den Tu- Publireportage ANZEIGEN Ein Paradies für Weinliebhaber Während zweier Wochen macht die Expovina Zürich zur Schweizer Weinmetropole schlechthin. Präsentiert werden Weine aus allen bedeutenden Anbaugebieten von sechs Kontinenten. Dominiert wird das Angebot an den rund 170 Ständen von Schweizer Weinen. Beeindruckend ist allerdings auch der Auftritt von Italien, Spanien, Frankreich, Österreich und der Neuen Welt. «Mit rund 70 000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern ist die Expovina die grösste Publikums-Weinmesse Europas», sagt Bruno Sauter, Präsident der Expo- 21. November bis 31. Dezember, MaagHalle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich. Dienstag bis Samstag 19.45 Uhr, Sonntag 15 Uhr. Dauer der Vorstellung 160 Min., inkl. Pause. Tickets: www.ticketcorner.ch. Walter Andreas Müller in einer seiner imitatorischen Paraderollen im Spektakel «Comedy Christmas. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets (Bons für ein Vorstellungsdatum nach Wahl) für «Comedy Christmas» in der Maag-Halle. Wer mitmachen und mitlachen will, schickt bis 2. November ein E-Mail mit Betreffzeile «Comedy Christmas» und vollständiger Adresse an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Comedy» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Immunabwehr bei Lungenkrebs fördern Zwölf Schiffe beim Bürkliplatz laden zum Degustieren ein. Noch bis zum 12. November bieten 120 Produzenten und Weinfachhändler an Bord von 12 ZürichseeSchiffen beim Bürkliplatz weit über 4000 Weine aus 22 Ländern zur Degustation an. Die Expovina öffnete zum 62. Mal ihre Tore. Swisspäck, die Autoren und Gastgeber der weihnachtlichen Comedyshow, haben sich nach 2011 und 2013 wieder ins Zeug gelegt und zünden zusammen mit ihren Freunden Helga Schneider, «Lapsus» und Walter Andreas Müller sowie vier Tänzerinnen und Sängerinnen ein aufwendiges musikalisch-komödiantisches Feuerwerk. Dabei entführen sie das Publikum in eine winterliche Traumlandschaft. Swisspäck swingen zusammen mit ihrer Band das Haus, Helga Schneider trimmt sich für Weihnachten fit und sagt dem körperlichen Verfallsprozess satirisch den Kampf an. Bei «Lapsus» sorgen Theo Hitzig und sein Assistent Bruno für einen reibungslosen Ablauf des Weihnachtsfests, und Walter Andreas Müller überrascht mit politischen Weltgrössen und Stars aus dem Showbusiness. Man darf sich freuen auf Weihnachten mit Angela Merkel, Sepp Blatter, Christoph Blocher, Trudi Gerster und den Stars der Schweizer Comedy-Szene. Man darf sich freuen auf eine grosse Bescherung. (pd./mai.) vina. «Der ausserordentliche Austragungsort auf den zwölf speziell eingerichteten Weinschiffen am Ufer des Zürichsees schafft ein unvergleichliches Klima der Begegnung, der Entdeckung und des Austauschs, für Laien gleichermassen wie für Weinkenner.» Seit 20 Jahren bietet die Expovina im WeinForum vertiefte Informationen mit Seminaren, Degustationen und Präsentationen. Das WeinForum wird erstmals auf dem Eventschiff LS Stäfa ausgetragen. Zudem laden verschiedene Restaurants zu kulinarischen Erlebnissen: Die Trattoria Italiana auf der «Wädenswil» mit italienischer Küche, das Seerestaurant Rosenstadt mit feinsten Schweizer Fisch- und Fleischgerichten und das Fondueund Racletteschiff Panta Rhei mit Käsemischungen, die nach altem Hausrezept hergestellt werden. (pd.) Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 13 bis 21 Uhr (Kassaschluss 20.30 Uhr), Sonntag 11 bis 19 Uhr (Kassaschluss 18.30 Uhr). Restaurants: 11.30 bis 24 Uhr (Sonntag 11 bis 21 Uhr). Dr. med. Alessandra Curioni-Fontecedro, Oberärztin Klinik für Onkologie (links) und Prof. Dr. Isabelle Schmitt-Opitz, Leitende Ärztin Thoraxchirurgie Unispital Zürich. zvg. Publireportage mor bis auf die molekulare Ebene charakterisieren, um eine gezielte Therapieentscheidung zu treffen. Ein weiterer Weg, den Lungenkrebs zu behandeln, ist, den Einfluss des Tumors auf das körpereigene Immunsystem durch neue Medikamente zu bekämpfen. Für beide Therapieformen steht eine ausreichende Gewebegewinnung an erster Stelle. Hierfür und für die TherapieEntscheidung ist eine gut koordinierte Zusammenarbeit von Thoraxchirurgen, Onkologen, Pneumologen, Radioonkologen und Pathologen notwendig. (pd./pm.) 12. November, 18.30 Uhr. Infos und Anmeldung: www.lungenkrebsstiftung.ch. Küsnachter AKTUELL Renata Schalcher: «Meine Kunst soll leben» Am 14. November wird Renata Schalcher der Küsnachter Kulturpreis verliehen. Die Küsnachterin ist eine Künstlerin, die Ruhe und Bewegung zu vereinen scheint – nicht nur in ihrer Kunst. Gelernte Goldschmiedin Was die Bildhauerin heute im Grossen tut, hat sie als junge Frau einst im Kleinen begonnen: An der Hochschule für Gestaltung legte sie die Ausbildung zur Gold- und Silberschmiedin ab. Eine Grosse Ehre für Franzisca Gartenmann Gemeinsam mit ihrer Freundin Lara Twerenbold hilft die Erlenbacherin Franzisca Gartenmann mit ihrem Verein «Lotus for Laos» Waisenkindern in Laos («Wir wollen etwas machen, was einen Unterschied bewirkt», «Küsnachter», 10.9.2015). Nun wurden die beiden jungen Frauen mit dem «Prix Courage Next Generation» des «Beobachters» ausgezeichnet. Mit diesem Preis will der «Beobachter» engagierte, selbstlose und mutige Taten von jungen Menschen stärker würdigen. (phs.) 5. November 2015 APROPOS . . . Annemarie Schmidt-Pfister Philippa Schmidt Wer Renata Schalcher in KüsnachtGoldbach besucht, der stösst schon vor der Haustür auf ihre Kunst: Mehrere Skulpturen heissen den Besucher wie stumme Pförtner willkommen. Die Künstlerin begrüsst die Journalistin herzlich. Alles scheint hier stimmig zu sein, ineinanderzugreifen: der Mensch, die Kunst, das Haus. Renata Schalchers unermüdlichem Schaffen entspringen hier kleinere Skulpturen, Gemälde mit Pigmentfarben und malerische Tuschezeichnungen mit kalligrafischen Motiven. Riesige Pinsel, die die 64-Jährige aus China mitbringt, zeugen in ihrem Atelier davon, dass sie stetig den richtigen Schwung für fernöstliche Schriftzeichen sucht. Grössere Plastiken fertigt sie hingegen auf Aussenplätzen an. «Hier in meiner Werkstatt kann ich alles, was bis zu zwei Meter gross ist, herstellen», erläutert sie bei einem Besuch der zur Werkstatt umfunktionierten Garage. Diese ist voll ausgestattet, unter anderem mit einem Hebekran und einem Plasmaschneider. Ein mobiler Schweissvorhang verhindert, dass der benachbarte Garten in Flammen aufgeht, wenn sie draussen arbeitet. In ihrem Atelier wiederum hängt schön geordnet eine grosse Palette von Werkzeugen: vom Hammer bis zur kleinen Säge. «Ich bin eine Werkzeugfetischistin, ich schaue mir gerne Werkzeugkataloge an», gibt Schalcher mit einem Schmunzeln zu. Trotz allen Hilfsmitteln sind das Schweissen und Schleifen der Metallplastiken eine körperlich anstrengende Arbeit. «Andere Leute gehen ins Fitnessstudio, ich mache dafür grosse Stahlplastiken», sagt sie augenzwinkernd. Aus geschwärztem Eisen und Chromstahl bildet sie abstrakte Figuren. Von Kunsthistorikerin Sabine Arlitt werden die geschwärzten Plastiken als «samtig-weich» in ihrer Wirkung beschrieben. Eine Zuschreibung, die es gut trifft. Renata Schalcher brennt Kohlepartikel ins Metall und lässt dieses dann reifen, bis die Skulptur eine schwarze, samtige Patina aufweist. Zuvor schneidet sie das Metall mit dem Plasmaschneider und schweisst die verschiedenen Bleche zusammen. So entstehen Figuren und Formen, die einen Hohlraum, ein Stück Nichts, umschliessen. Nr. 45 Renata Schalcher in ihrem Goldbacher Atelier. Passion, die sie jahrelang ausgeübt und als Lehrende in Kursen auch weitergegeben hat. «Früher war es Schmuck für den Menschen, heute mache ich Schmuck für die Landschaft», bringt es Renata Schalcher auf den Punkt. Dass ihre Kunst in die jeweilige Landschaft passt, ist ihr denn auch wichtig: etwa «Kristallin», reflektierende Kristallkörper auf gerosteten Eisenstehlen, die sich auf dem Skulpturenpfad in Fällanden und an der Triennale der Skulptur in Bad Ragaz befanden. Befragt nach ihrem bedeutendsten Werk, verweist Schalcher auf den «Floating Cube I», der im Jahr 2000 auf dem Zürichsee installiert wurde. Vor der Utobadi lag der Spiegelwürfel mit einer Kantenlänge von fünf Metern im Wasser. «Das war mein erstes grosses Werk», erinnert sich die Mutter zweier erwachsener Kinder an diese Skulptur. Dass Jean Nouvel mit seinem «Monolith» an der Expo 02 unübersehbar Anleihen an Schalchers «Floating Cube» genommen hat, lässt sich durchaus als Kompliment interpretieren. «Wichtig ist, dass Skulpturen und Bilder eine Bewegung beinhalten», charakterisiert Schalcher ihre Kunst. Es könne sein, dass sich diese bewege oder dass sich der Farbraum im Licht verändere. «Meine Kunst soll leben!», so ihr Fazit. Stehenbleiben ist Renata Schalcher ein Graus. Sie sucht die Entwicklung, das Fortkommen, auch des eigenen Ichs. Da ist der fliessende Übergang zwischen ihren kalligrafischen Abbildungen und den Skulpturen nur die logische Konsequenz. So bilden Ausschnitte von Schriftzeichen für sie eine Inspiration für ihre Plastiken: «Es geht nicht darum, Schriftzeichen einfach nachzuempfinden. Es geht um den Schwung, die Form.» Die Suche nach dem perfekten Schwung, der idealen Linienführung also? Auf diese Frage erzählt sie die Geschichte des Malers, der vom chinesischen Kaiser beauftragt wurde, eine Eule zu malen. Er machte vier Jahre scheinbar nichts und zeichnete Foto: Philippa Schmidt dann im Beisein des Kaisers innert Sekunden eine perfekte Eule. «Er musste vier Jahre trainieren, bis er es konnte», verdeutlicht Renata Schalcher den tieferen Sinn der Geschichte. Auch für sie hat das Malen von Schriftzeichen etwas Meditatives: «Wenn ich eine Pause brauche, dann arbeite ich im Garten.» Beim Herumschnippeln an Blumen könne man wunderbar überlegen, wie man Probleme mit Schweissnähten lösen wolle, erklärt sie lachend. Überhaupt bricht die Künstlerin oft in fröhliches Lachen aus. Auf der anderen Seite wählt sie ihre Worte mit Bedacht, überlegt sich ihre Formulierungen genau. Mit den Händen unterstreicht sie das Gesagte ausdrucksvoll. Fernöstliche Einflüsse Bei allem, was Renata Schalcher macht, ist ein starker Bezug zu China und zu Japan spürbar. Auch diesen Herbst weilte sie bereits wieder einige Wochen im Land der aufgehenden Sonne. 2006 durfte sie in einem GastAtelier in Schanghai arbeiten und stellte anschliessend ihre Kunst in der Einzelausstellung Flash to the Future im Shanghai Art Museum aus. Gerne denkt sie an diese Zeit zurück und an ihren damaligen Meister Chen Laoshe. «Er ist eine Seele von Mensch», sagt sie über ihn. Besonders fasziniert hat Renata Schalcher der Anblick chinesischer Mönche, die ihre Schriftzeichen immer wieder mit Wasser auf dunkle Steine malten; beim Trocknen verschwinden diese und werden wieder und wieder gemalt. Dieses unermüdliche Üben, das Ziel, grundsätzliche Fertigkeiten zu erlangen, um eine Basis für das Ausleben seiner Kreativität zu haben, ist etwas, was ihr an hiesigen Kunstakademien immer mehr fehlt, wie sie betont. Doch nicht nur die Disziplin der beschriebenen Mönche, auch die Goldschmiede der Ashanti im westafrikanischen Ghana habe sie beeindruckt: «Sie haben jeden Tag ihre Werkstatt abgebaut und im Hühnerstall verstaut, um sie am nächsten Tag wieder aufzubauen.» Etwas, was sie damals nicht Schmutzli, bischen guete Ma. Vo mir, söllsch au es Versli ha: Du treisch de Sack und hilfsch bim bache. Was würdi de Chlaus nur ohni dich mache? Putzisch sicher am Chlaus sis Hus. Viellicht gsehsch drum so dreckig us ... Ich ha dich aber trotzdem gern, säg schenksch mir jetzt en Zimetstern? aus: «De Samichlaus findet’s en Hit dass es neui Versli, au für Schmutzli & Esel git» von Christian Hablützel Am 4./5./6. Dezember besucht der Samichlaus mit seinem Schmutzli Familien in Küsnacht, Erlenbach und Umgebung. Anmeldung: St. Nikolaus Küsnacht Erlenbach, Tel. 043 266 86 30, www.nikolauskuesnacht.ch. Foto: zvg. verstanden habe. Heute sagt sie dazu: «Viele arbeiten im alten Gerümpel, die Ashanti-Goldschmiede hingegen konnten sich jeden Tag wieder neu mit ihrem Schaffen auseinandersetzen.» Friede, Freude, Eierkuchen In Küsnacht aufgewachsen 1977 verbrachte Renata Schalcher ein Jahr bei den Ashanti im Busch. «Ich habe mir nichts mehr gewünscht als das», erinnert sie sich. Bereits im Studium war die Gusstechnik der Ashanti ein Thema gewesen, nun konnte sie völlig in diese fremde Kultur eintauchen. Ganz so fremd war diese indes nicht, war ihr Grossvater doch einst in die damals noch britische Kolonie ausgewandert und ihr Vater dort geboren worden. Angesichts der Vielzahl von Kulturen, die in Renata Schalchers Kunst, aber auch in ihrer Persönlichkeit einen prägenden Eindruck hinterlassen haben, erstaunt es nicht, wenn sie sagt: «Ich bin wahnsinnig gerne Gast auf der ganzen Welt.» Und dennoch ist sie auch immer wieder gerne im Bündner Hochtal Avers und in ihrem Küsnacht. Hier, wenige Meter von ihrem jetzigen Haus entfernt, ist sie aufgewachsen und erinnert sich noch mit einer gewissen Nostalgie an die Rebberge, die in ihrer Jugend die Goldbacher Hänge bedeckten. Entsprechend freut sie sich über den Kulturpreis ihrer Heimatgemeinde. «Für die Kulturkommission und den Gemeinderat Küsnacht ist es an der Zeit, den grossen Leistungsausweis von Renata Schalcher mit dem Kulturpreis zu ehren und ihr damit auch weiterhin Schwung, Freude und Anerkennung bei ihrer künstlerischen Arbeit zu verleihen», schreibt die Gemeinde in der Ankündigung der Verleihung. In der Tat, es ist wirklich an der Zeit. Für die Preisverleihungsfeier von Samstag, 14. November, um 17 Uhr im Festsaal des Hotels Sonne mit geladenen Gästen, Freunden und Behörden können bis 9. November noch Anmeldungen aus der Bevölkerung entgegengenommen werden. Bitte E-Mail an [email protected]. ANZEIGEN NOCH 31 TAGE Du söllsch au es Versli ha Ihr Werk «Kristallin». Brauchtum ist, genauso wie alte Schlachten, derzeit en vogue. Und anders als in der Migrations- und Flüchtlingsthematik sind wir heute auch gegenüber fremden Bräuchen offen und übernehmen sie gerne als «exotische» Bereicherung unseres Alltags. Halloween lässt grüssen – längst hat es unsere Sami- und Silvesterkläuse und die Allerseelenmythen verdrängt. Nach dem Motto: «Gib mir Süsses – sonst kriegst du Saures!» Dessen eingedenk haben wir rechtzeitig einen grossen Korb mit Schöggeli, Tirggel und Zeltli befüllt und harren am Halloweenabend der Dinge, die da kommen sollen: Nächtens schrillende Türklingeln etwa, vor der Tür gruselige Gestalten mit angeklebter Warze auf der Nase und Harry-Potter-Eule auf der Schulter, die sich ihr Süsses abholen – ohne allerdings Saures zu hinterlassen. Doch nichts geschieht, nur einmal meinen wir, einige dumpfe Schläge zu hören. Die Hunde heben allerdings nicht einmal den Kopf – Fehlalarm. Friede, Freude, Eierkuchen … Am Allerheiligenmorgen ist es dann mit Friede und Freude allerdings vorbei. Dafür gibt es Eierkuchen zuhauf. In dicken, schmierigen Bächen fliesst Eidotter über Fenster und Fassade, Eierschalen kleben auf Simsen und an Läden des schönen alten Hauses, und – besonders ärgerlich – das Etikett an einer der liegengebliebenen Eierschachteln beweist, dass der nächtliche Spass den bösen Halloweenbuben nicht einmal den Aufpreis für «Eier von glücklichen Hühnern» wert war. Und die Moral von der Geschicht? Solche Bräuche braucht es nicht! Vor allem dann nicht, wenn man den Sinn, der dahinter steckt, offenbar nicht einmal kennt – oder Brauch grundsätzlich mit MissBrauch verwechselt. Den vielen Kindern, die Halloween fantasievoll, mit viel Freude und dem Brauch entsprechend feiern, tun diese Vandalen auch keinen Gefallen. Denn was ist die Konsequenz davon? Wie bei so vielen Häusern an der Goldküste eine Mauer ums Grundstück ziehen, die den Zutritt rigoros verwehrt? Allerdings nicht nur den Zutritt, sondern auch jeden Einblick in schöne Gärten … Da waren mir die Silvesterschellen und Samichläus viel lieber, auch wenn sie vielleicht etwas hausbacken und handgestrickt daher kamen! 3 4 Küsnachter Nr. 45 KULTUR / SPORT 5. November 2015 Die vergessenen Menschen im hohen Norden «Vanishing Thule» heisst die aktuelle Ausstellung des Fotografen Markus Bühler-Rasom im Nordamerika Native Museum Nonam. Sie dokumentiert das Leben der Inuit, der nördlichsten Kultur der Erde. Tierschützer, die sich an Fotografien stören, die gehäutete Robben oder einen getöteten Eisbären zeigen. Eine ungewisse Zukunft Manuel Sackmann Tausend Kilometer nördlich des Polarkreises, einer Distanz, die ungefähr der Strecke von Zürich nach Kopenhagen entspricht, liegt Thule. Es ist die Heimat der Polarinuit oder Inughuit, wie sie sich selbst nennen, eines uralten Volkes von Jägern. Doch diese Kultur droht zu verschwinden. «Vanishing Thule», die aktuelle Sonderausstellung von Markus Bühler-Rasom im Nordamerika Native Museum Nonam beschäftigt sich genau mit dieser Problematik. Seit 1997 reist der Zürcher Fotograf immer wieder in den hohen Norden, im vergangenen Mai bereits zum zehnten Mal, begleitet die Inuit auf der Jagd und dokumentiert das Leben der Menschen in und um Qaanaaq, der grössten Ortschaft der Gegend. Seine Bilder regen zum Nachdenken an. Neben atemberaubenden Landschaften zeigen sie vor allem auch verschiedene Welten, die aufeinandertreffen. Die traditionelle Jägerkultur droht langsam auszusterben. Die gefährliche Arbeit lohnt sich für die Jungen nicht mehr. «80 Prozent der Jugendlichen in Thule sind arbeitslos», betont Bühler-Rasom. Sie bleiben im Dorf und beschäftigen sich lieber mit Hundeschlittenrennen, anstatt ihre Väter bei der Jagd auf dem Eis zu begleiten. Regeln treffen die Falschen Es ist die Folge der Politik. Unter anderem werden internationale Artenschutzregelungen den arktischen Völkern zum Verhängnis. Die teilautonome Regierung Grönlands verhängte auf Druck westlicher Länder Fangquoten und Exportverbote über fast alle einheimischen Tierarten. Fatal für die Polarinuit, ist für sie doch die Markus Bühler-Rasom neben dem Titelbild von «Vanishing Thule», eines seiner persönlichen Lieblingsbilder. Eindrückliche Bilder, bewegt und unbewegt, zeigen das Leben und die Menschen in der Arktis. Jagd von essenzieller Bedeutung. Leider haben sie aber praktisch keine Stimme im Land, machen sie doch gerade einmal ein Prozent der Bevölkerung aus. Durch Quoten und Exportverbote wird ihnen eine wichtige Einnahmensquelle geraubt. «Warum sollten die Jungen auf die gefährliche Jagd gehen, wenn sie damit kein Geld verdienen können?», fragt Büh- ler-Rasom stellvertretend für seine Freunde in Thule. Dabei sind es nicht sie, die die Bestände von Eisbären, Narwalen oder Robben bedrohen. «Die Tiere werden mit Respekt behandelt und vollständig verwertet.» Ausserdem jagen die Polarinuit nur so viel, wie sie brauchen – und nach strengen, sich selbst auferlegten Regeln. Narwale dürfen beispielsweise Fotos: msa. ausschliesslich mit Kajaks gejagt werden. «Es ist die nachhaltigste Jagd, die es gibt», erklärt der Fotograf. «Die Tiere waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, hatten aber bis dahin ein schönes Leben in Freiheit. Bei uns werden hingegen Kälber geschlachtet, die nur dafür gelebt haben, als Jungtier zu sterben.» Entsprechend kalt lassen ihn auch Neben Fangquoten und Exportverboten macht den Jägern auch der Klimawandel zu schaffen. Das Eis wird dünner, unberechenbarer und dadurch gefährlicher. Nicht gerade verlockende Aussichten für die Jugend. Die ganze Problematik auf den Punkt bringt das Titelbild von «Vanishing Thule», eines der Lieblingsbilder des Zürcher Fotografen. Es zeigt seinen Freund Gedion Kristiansen, während im Hintergrund ein Kollege die Stabilität des Eises prüft. «Man könnte die Jahreszahl problemlos um einige Jahrhunderte zurückstellen und es sähe immer noch in etwa gleich aus», erklärt Bühler-Rasom. Die Jagd hat sich kaum verändert, doch Gedions besorgter Blick auf dem Bild spricht Bände. Es ist ein Blick in eine ungewisse Zukunft. Die Zeit ist allgemein ein besonderer Aspekt des Nordens. Im Nonam wird dies mittels bewegter Fotografien verdeutlicht. Auf einem Fernseher sieht man zum Beispiel Qaanaaq, die mit 600 Einwohnern grösste Stadt der Region. Und es passiert nichts. Erst als nach einiger Zeit ein Auto ins Bild fährt, wird klar, dass es keine Fotografie, sondern ein Film ist. Es ist so ruhig, dass schon ein vorbeifliegender Vogel Action bedeutet. Kein Wunder schreibt Bühler-Rasom in seinem Buch zur Ausstellung, dass er so manche wichtige Lebensentscheidung in der Ruhe von Thule getroffen habe. Die Inuit faszinieren ihn. «Als kleiner Junge sah ich in Amerika eine Indianershow. Als ich dann erfuhr, dass es die Indianer so nicht mehr gibt, habe ich die ganze Nacht geweint», erzählt er. Die Inuit gibt es noch. Ihnen geben das Nonam und Bühler-Rasom eine Plattform, damit «Vanishing Thule» hoffentlich nur der Name einer Ausstellung bleibt und nicht zur Realität wird. «Vanishing Thule» im Nordamerika Native Museum Nonam, Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich. Die Ausstellung läuft bis 28. Februar. Öffnungszeiten: Di–Fr 13–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr, Montag geschlossen. Endlich ein Sieg für die GCK Lions Die GCK Lions mussten lange warten, bis sie ihren zweiten Saisonsieg feiern konnten. Nach 13 Niederlagen brach die Serie ab, was sicher allen Spielern moralisch guttut. Der 5:4-Sieg nach Penaltys in La Chaux-de-Fonds war auch eine Folge der ausgenutzten Möglichkeiten als Farmteam. Die Organisation der Spiele am vergangenen Wochenende zeigten deutlich, dass vieles auch eine Frage der Spielerorganisation sein kann. Bachofner, Braun, Breiter, Miranda und Prassl wurden noch am Freitagabend bei den Elitejunioren als Verstärkung eingesetzt. Miranda mit drei Treffern und Prassl mit einem sorgten für den 4:1-Sieg gegen Tabellennachbar Ambrì-Piotta. Gleichentags kamen der Kanadier Foucault, Hächler, Malgin und Ulmann bei den ZSC Lions zum Einsatz, wo es einen Derbysieg in Kloten gab. Nun konnten am Samstag, als die ZSC Lions Pause hatten, einige Verstärkungsspieler ins NLB-Team geholt werden. Allen voran war es Torhüter Schlegel, aber auch die Verteidiger Phil Baltisberger, Hächler und Karrer sowie die Stürmer Malgin und Neuenschwander. Die Partie in La Chaux-de-Fonds zeigte drei verschiedene Spielabschnitte. Im ersten und letzten Drittel waren die GCK Lions besser. Doch im Mittalabschnitt mussten sie innert sieben Minuten drei Gegentreffer zulassen. Zu Beginn war Frederik Sitje in Unterzahl entwischt und traf zum 0:1. Nach dem Ausgleich stellte Denis Malgin noch vor der ersten Pause die Führung wieder her. Die Wende vom 1:2 zum 4:2 im Mitteldrittel verkraftete die kämpferische Mannschaft gut und glich im Schlussabschnitt durch Treffer von erneut Fredrik Sitje und Cédric Hächler auf 4:4 aus. Im Penaltyschiessen trafen Kris Foucault und Jan Neuenschwander, während sich Niklas Schlegel nur einmal bezwingen liess. Schon während des Spiels hatte er 35 Schüsse pariert und war somit ein wichtiger Rückhalt. Jetzt ist Nationalmannschaftspause. Das nächste Spiel auf der KEK findet erst kommenden Dienstag, 10. November, gegen Hockey Thurgau statt. (hpr.) ZSC-Torhüter Niklas Schlegel hütete gegen La Chaux-de-Fonds den Kasten der GCK Lions. Foto: Walo Da Rin KULTUR / AKTUELL Küsnachter Nr. 45 5. November 2015 5 Francisco Araiza beschwört die Liebe herauf Zärtlichkeit und Leidenschaft, aber auch Traurigkeit und Zorn: Francisco Araiza und Marija Vidovic gaben in der Herrliberger Vogtei die grossen Gefühle Liebender wieder. Der mexikanische Opernstar trug gemeinsam mit seiner jüngeren Kollegin das «Italienische Liederbuch» von Hugo Wolf vor. ihrem Gesang gegenseitig bekriegten. Etwa wenn Vidovic in «Verschling’ der Abgrund meines Liebsten Hütte» über den verschlingenden See singt: «Drin hause eine Schlange gift’ger Art. Die ihn vergifte, der mir untreu ward.» Doch der Liebste lässt sich dadurch nicht entmutigen und versucht, die Angebetete mit «Nun lass uns Frieden schliessen» zu besänftigen: «Wie könnten wir uns auf den Tod bekriegen? Es schliessen Frieden Könige und Fürsten, Und sollten Liebende nicht danach dürsten?» Manch ein Zuschauer und manch eine Zuschauerin mag das emotionale Auf und Ab auf der Bühne an die eigene Lebens- bzw. Liebeserfahrung erinnert haben. Philippa Schmidt Dass der weltberühmte Tenor Francisco Araiza am letzten Donnerstag bereits zum dritten Mal in Herrliberg auftrat, hat einen besonderen Grund: Araiza wohnt seit gut 40 Jahren in der Zürichseegemeinde. «Es ist ein Zeichen seiner ganz grossen Verbundenheit mit Herrliberg, auch wenn er nicht mehr so oft da ist», freute sich Jean-Pierre Wuillemin, Präsident des gastgebenden Kulturkreises, über den Besuch des berühmten Mitbürgers. Eine Gage nahm Araiza für seinen Auftritt übrigens nicht, dafür wurden 5000 Franken für einen wohltätigen Zweck gespendet. Was er gemeinsam mit der Sopranistin Marija Vidovic dann zwei Stunden lang darbot, war ein Konzert der Extraklasse. Wechselbad der Gefühle Während aus dem «Italienischen Liederbuch» von Hugo Wolf üblicherweise nur wenige Stücke gesungen werden, scheuten sich Araiza und Vidovic nicht, die gesamten 46 Lieder zu singen. Das Publikum stürzten sie dabei in ein Wechselbad der Gefühle. Gefühle, die sich nicht nur in der Musik, sondern auch in der Mimik von Marija Vidovic widerspiegelten. Die kroatische Opernsängerin zog theatralisch die Augenbrauen hoch und liess Araiza dabei keck wissen: «Ich bin verliebt – doch eben nicht in dich.» Einen spöttischen Unterton flocht sie auch in das Stück «Mein Liebster ist so klein» Antoinette Fust. Authentisch bis zum Schluss Francisco Araiza und Marija Vidovic sangen, begleitet von Jean Lemaire, Hugo Wolfs «Italienisches Liederbuch». ein. Mal kokett, mal dramatisch, mal liebevoll besang sie die Liebe. Dabei fiel bei Vidovic, die selbst eine Schülerin von Araiza ist, die Wärme und Weichheit ihrer Stimme sowie eine fantastische Agilität auf. Welche Stimmung einer Liebesbeziehung wiedergegeben werden sollte, war stets auch an den Positionen der beiden Protagonisten erkennbar. Von der innigen Umarmung bis zum zornig weggedrehten Rücken erstreckte sich das Repertoire. Einfühlsam begleitet wurden die beiden Sänger – sie sangen fast immer alternierend ein Stück – vom Pianisten Jean Lemaire. Eine unglaubliche Präsenz strahlte Araiza während des gesam- ten Auftritts aus. Nicht nur schien er völlig in sich zu ruhen, der Tenor entlockte seinem Körper auch scheinbar mühelos sämtliche Töne in allen Lagen und Klangfacetten und liess so dieses anspruchsvolle Werk in einer Art und Weise zum Genuss werden, wie es nur die Allerbesten ihres Fachs vermögen. Bei «Ihr seid die Allerschönste» entfaltete er das erste Mal das immense Volumen seiner Stimme, das unter anderem bei «Wenn Du mich mit den Augen streifst» erneut offensichtlich wurde. Der Mexikaner überzeugte mit seinem kraftvollen, wohlklingenden Organ und musste nicht einmal bei Fortissimi dem Klangvolu- Zollikon budgetiert ein Plus Foto: zvg. Antoinette Fust übernimmt WPZ-Leitung Wie die Gemeinde Zollikon berichtet, steht das Wohn- und Pflegezentrum Zollikon (WPZ) bereits seit Mitte Oktober unter neuer Leitung. Antoinette Fust wurde vom Gemeinderat als Nachfolgerin von Claudio Leasi gewählt. Fust verfügt über langjährige Berufs- und Führungserfahrung. Sie war unter anderem für die Stiftung Diakonat Bethesda und und die Bethesda Alterszentren zuständig. Gemäss Marc Raggenbass, Gemeinderat und Ressortvorstand Gesellschaft sind für Antoinette Fust persönliche Kontakte sehr wichtig. Neben ihren laufenden Aufgaben als Heimleiterin wird sie deshalb auch Zeit für Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern finden. (pd./phs.) Zollikon budgetiert einen Ertragsüberschuss von 5,4 Millionen Franken. Dies bei gleichbleibenden Steuern. Zum ersten Mal hat Zollikon das Budget mit dem Harmonisierten Rechnungsmodell 2 (HRM2) erstellt. Als Projektgemeinde für das HRM2 ist Zollikon ein Vorreiter bei der Nutzung der neuen Regeln und Strukturen. «Die grössten Auswirkungen von HRM2 entstehen durch den Wechsel vom bisher degressiven auf das neu lineare Abschreibeverfahren», erläutert der Gemeinderat in einer Medienmitteilung die Unterschiede. «Zollikon tätigte in jüngster Zeit grosse Investitionen und hat weitere am Laufen oder bereits beschlossen. In der alten, degressiven Praktik hätte dies grosse Anfangsabschreibungen bewirkt», veranschaulicht der Gemeinderat die Auswirkungen und ergänzt: «Mit der Glättung im neuen, linearen System reduziert sich in den nächsten Jahren die Belastung der Erfolgsrechnungen durch Abschreibungen merklich.» Da sich die Strukturen von HRM2 wesentlich vom alten Rechnungsmodell unterscheiden, können die Ergebnisse nur bedingt mit denjenigen aus den vorhergehenden Jahren verglichen werden. Wer sich dafür in- teressiert, wie ein vergleichbares Ergebnis beim Budget 2015 ausgesehen hätte, findet auf der Homepage der Gemeinde Zollikon ein Beispiel für das letztjährige Budget berechnet mit HRM2. Die Zahlen für das Budget 2016 sehen erfreulich aus, plant der Gemeinderat doch mit einem Plus von 5,4 Millionen Franken. Dies aufgrund von Ausgaben von 162,6 Millionen und von Einnahmen von 168 Millionen Franken. Im Aufwand enthalten ist die durch die Projektvereinbarung HRM2 zweckgebundene Einlage von 2,4 Millionen Franken in den Werterhaltungs- und Erneuerungsfonds. Der grösste Ausgabeposten ist der Finanzausgleich, der mit 52,1 Millionen Franken zu Buche schlägt. Die Investitionsrechnung sieht insgesamt Investitionen von 33,9 Mio. Franken vor. Davon entfällt mit 28,9 Mio. Franken der grösste Teil auf das Verwaltungsvermögen im Steuerhaushalt. Das weiterhin sehr hohe Investitionsniveau schlägt sich in einem Selbstfinanzierungsgrad von 57 Prozent und in einer verzinslichen Fremdverschuldung von 103,6 Mio. Franken nieder. Auf der anderen Seite werden die Steuereinnahmen mit 117,3 Millionen Franken berechnet. Nicht im Budget enthalten ist der Verkauf der Liegenschaft Seestrasse 109, der zurzeit durch Rechtsmittel blockiert ist. (pd./phs.) F: phs. men durch eine Einbusse an Weichheit und Wärme Tribut zollen. Im Verlauf des Abends wurden sowohl Erinnerungen an Francisco Araiza als Tamino in der «Zauberflöte», als Rodolfo in «La Bohème» oder auch an Wagners «Lohengrin» wach. Seit den 70er-Jahren prägt Araiza das Geschehen auf den Opernbühnen dieser Welt. So sang er an der Bayerischen Staatsoper in München, an der Metropolitan Opera in New York und natürlich am Opernhaus Zürich. Nicht nur die Qualität der Darbietung, auch das Unterhaltungspotenzial war hoch. So konnte sich wohl niemand ein Schmunzeln verkneifen, wenn sich die beiden Liebenden mit Ganz dem Namen entsprechend basiert das «Italienische Liederbuch» von Hugo Wolf auf volkstümlichen italienischen Liebesgedichten. Diese hatte Peter Heyse in Gedichte übertragen, die von Wolf vertont wurden. Die Werbung des Mannes, das Abweisende der Frau und immer wieder religiöse Einflüsse machen den Charakter des «Italienischen Liederbuchs» aus. Besonders im zweiten Teil dominiert die Verbitterung des Komponisten: Wolfs Leben war zu seinem Ende hin von seiner Syphiliserkrankung und einem Selbstmordversuch geprägt. 1903 verstarb er schliesslich in einer Irrenanstalt. Gegen Schluss des Liederbuchs zerstreitet sich zudem unser Paar endgültig, offenbart die Frau doch, dass sie nicht nur diesen Mann an ihrer Seite, sondern auch noch einen in Penna, einen in Ancona und vielen weiteren Orten hat. Ihren Rollen blieben Francisco Araiza und Marija Vidovic bis zum Schluss verhaftet: Grollten sie sich doch noch, als der tosende Applaus längst eingesetzt hatte. Versöhnen musste sie Pianist Jean Lemaire: Ein krönender Abschluss für einen Abend mit einem Weltstar, der in Erinnerung bleiben wird. Roberto Abt stellt in der Zumiker Milchhütte aus Zeichen in der Natur, an Wänden städtischer Fassaden, an Plakatsäulen, in Zeitungen, Zeitschriften oder Auslagen von Geschäften faszinieren Roberto Abt und stehen im Zentrum seiner Werke. Diese werfen die Frage nach der Sichtbarkeit unserer Welt auf. Vom 13. November bis zum 6. Dezember stellt der Künstler Roberto Abt seine Werke in der Milchhütte aus. Roberto Abt (*1946) – halb Schweizer, halb Holländer – wächst in Zürich auf. In den 1970er-Jahren beginnt er mit dem Malen von Landschaften in Aquarell-, Bleistift- und Kohletechnik, dann auch in Öl und Acryl. Während dieser Zeit entstehen farborientierte, figurative Arbeiten mit expressivem Strich und einer mediterranen, erdverbundenen Palette. Parallel dazu entwickelt er seine berufliche Aktivität in visueller Gestaltung, wo er mehr als drei Jahrzehnte für Medienhäuser und Markenagenturen arbeitete. Ab 1999 tritt das Figurative zugunsten der Abstraktion, die Landscapes zugunsten der Cityscapes in den Hintergrund. Mischtechniken Icy East River 2012. Bild: R. Abt (Collage, Bitumen, Rost, Verputz usw.) lösen die Malerei ab. Es entsteht eine Kunst, die mit der globalisierten Alltagskultur des 21. Jahrhunderts sehr viel zu tun hat. Robert Abt interessiert die JetztZeit; er macht zeitgenössische Kunst und ist sich im Klaren darüber, dass der immer raschere Zeitenwandel ihr ihre Aktualität bald rauben könnte. Unverändert verströmt seine Kunst die Freude an ästhetischen Farben und Formen. (e) Ausstellung: Freitag, 13. November, bis Sonntag, 6. Dezember; Vernissage: Freitag, 13. November, 18–20 Uhr; Finissage: Sonntag, 6. Dezember, 11–14 Uhr. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 17–19 Uhr, Samstag 14–17 Uhr. Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, 8126 Zumikon. 6 Küsnachter Nr. 45 5. November 2015 H I N TE R G R U N D Leuchtender Herbst beendet kurze Vegetationszeit Ein äusserst langlebiges Höhentief mit eingeschlossener Kaltluft dominierte Mitte Oktober die Witterung in Mitteleuropa. Der Kaltlufttropfen bewegte sich innert einer Woche einmal um die Schweiz. Boden kaum nachgeliefert werden kann. So ziehen Laubbäume im Herbst frühzeitig alle Nährstoffe aus den Blättern zurück. Bei diesem Vorgang wird das Chlorophyll in den Blättern abgebaut. Zurück bleiben gelbe und rote Blattfarbstoffe. Je kälter die Nächte während der Laubverfärbung ausfallen, desto leuchtender zeigt sich die Natur, weil dann dieser Prozess beschleunigt und dadurch sogar zusätzlich gelber und roter Farbstoff aufgebaut wird. Sind dem Blatt alle Nährstoffe entzogen, wächst eine Trennschicht zwischen Blattstiel und Zweig. Beim nächsten Windstoss trennt sich der Baum schliesslich von seinen Blättern. Silvan Rosser Mitte Oktober, genauer vom 13. bis zum 19., wurde das Wettergeschehen in Mitteleuropa von einem markanten Kaltlufttropfen geprägt, der sich zuvor vom arktischen Meer her auf den Weg zum Alpenraum gemacht hatte. Ein Kaltlufttropfen wird auch als Höhentief bezeichnet und ist ein kleinräumiges, in sich abgeschlossenes Tiefdruckgebiet, das nur in hohen Luftschichten ersichtlich ist und dort mit Höhenkaltluft angereichert ist. Typischerweise ist es zwischen zwei Hochdruckgebieten eingelagert (wie ein Öltropfen im Wasser) und besitzt kein ausdifferenziertes Frontensystem. Das erwähnte Höhentief startete am 13. Oktober seine Reise über den Beneluxländern und wanderte weiter zur Mitte Frankreichs. Im Anschluss zog es weiter über Norditalien zu den Ostalpen. Und es hatte noch nicht genug! In der Nacht auf den 18. Oktober machte es Halt in Bayern, bevor es sich dann zur Mitte Deutschlands verlagerte und am 19. ein Comeback in der Schweiz gab, wie MeteoSchweiz schreibt. Innerhalb einer Woche wanderte der Kaltlufttropfen einmal im Gegenuhrzeigersinn rund um die Schweiz. Die Witterung war dementsprechend grau, feucht und stark unterkühlt. Die Tagesmitteltemperaturen lagen in Zürich über mehrere Tage hinweg rund 5 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Das Wetter erinnerte eher an Mitte November als an Mitte Oktober. Zum ersten Mal in diesem Herbst sank zudem die Schneefallgrenze zum Teil bis unter 1000 Meter. Kurze Vegetationsperiode 2015 Mit den vorwinterlichen Temperaturen Mitte Oktober wechselte die Flora frühzeitig in die Vegetationsruhe. Der sich rhythmisch wiederholende Vege- Die Stadien des Herbsts Verfärben sich die Blätter von Rotbuche (Foto), Eiche und Esche, beginnt der Vollherbst. Foto: A. J. Minor über 5 °C wird Vegetationstag genannt. In Mitteleuropa ist es üblich, die Vegetationsperiode anhand von fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit 5 °C zu bemessen (weil es oft kurzfristig auch im Winter leichtes Tauwetter gibt). Die Vegetationsperiode dauert am Zürichberg rund 245 Tage. Wobei sie sich im Zuge der globalen Erwärmung von 234 am Anfang des 20. Jahrhunderts auf heutzutage rund 270 Tage deutlich verlängert hat. Das Kälteintermezzo Mitte Oktober beendete die Vegetationsperiode heuer, wenn auch nicht flächendeckend, nach eher bescheidenen 213 Tagen. Ähnlich kurz war sie im Jahr 2009. Im Warmjahr 1994 dauerte sie hingegen unglaubliche 334 Tage – also fast das ganze Jahr. Das Ende der Vegetationszeit wird durch die Blattverfärbung und den späteren Blattfall eindrücklich repräsentiert. Wieso Bäume Laub verlieren Ein langlebiges Höhentief zieht seine Kreise: Der Kaltlufttropfen bewegte sich innert einer Woche einmal rund um die Schweiz. Grafik: Silvan Rosser tationszyklus setzt mit der Vegetationsperiode Mitte März ein. Am Ende einer ausgeprägten Hochdruckphase wurde aus Süden sehr milde Luft in die Schweiz geführt und die Tagesmitteltemperaturen lagen an fünf Tagen in Folge über 5 Grad – der Startschuss der Vegetationsphase ist erfolgt. Als technischer Richtwert zur Abgrenzung von Vegetations- und Ruheperioden wird häufig eine anhaltende Schwellentemperatur von 5 °C angesetzt, unter der Pflanzen normalerweise ihren Wuchs, das heisst die Zellteilung einstellen. Ein Tag mit einer Tagesmitteltemperatur Bäume gewinnen ihre Energie durch Fotosynthese aus Sonnenlicht. Dazu benötigen sie Chlorophyll, den grünen Blattfarbstoff. Wegen der einsetzenden Kälte und der fehlenden Sonneneinstrahlung (zu wenig Licht) kann die Fotosynthese im Winter nicht stattfinden. Hinzu kommt, dass Laubbäume über ihre Blätter viel Wasser verlieren, das im Winter durch die Wurzeln bei gefrorenem Durch die Laubfärbung beziehungsweise den Laubfall wird in der Phänologie unter anderem auch der Beginn des Vollherbsts und des Spätherbsts definiert. Die phänologischen Jahreszeiten richten sich nach den für die Jahreszeit charakteristischen Entwicklungsstadien verschiedener mitteleuropäischer Pflanzen. Der Vollherbst beginnt, wenn Rosskastanie, Eiche, Esche und Rotbuche ihr Laub verfärben. Der Spätherbst beginnt, wenn diese Baumarten ihr Laub verlieren. Blattfärbung und der Laubfall sind somit stark vom vorherrschenden Wetter im Herbst geprägt. Trotzdem gibt es alte Bauernregeln, die eine Langzeitwirkung zwischen Laubfall und zu erwartender Winterwitterung beschreiben: «Fällt das Laub zeitig im Garten, ist schöner Herbst und gelinder Winter zu erwarten» und «Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein». Schöner Spätherbst erwartet Entsprechend stehen ein schöner Spätherbst und ein milder Winter bevor, denn der Blattfall hat heuer früh eingesetzt. Die Blattverfärbung und der Blattfall hängen aber vor allem von der Witterung im Herbst ab. Übersetzt besagt die alte Bauernregel also, dass das anstehende Winterwetter von der Witterung im Herbst bestimmt wird. Dies kann zwar nicht ausgeschlossen werden, jedoch sind die Zusammenhänge sehr komplex. Von einem kalten Oktober auf einen milden Winter oder umgekehrt zu schliessen, wäre deutlich zu kurz gegriffen. Kuriose Pilzkontrolle: Maden als Fleischersatz … Was einer der zwölf Stadtzürcher Pilzkontrolleure bei der Kontrolle erlebte, liess sogar ihn schmunzeln. Hans-Peter Neukom Pilzkontrolleure werden bei ihrer Tätigkeit mit allerhand konfrontiert, mitunter auch mit Kuriosem. Als Lebensmittel- und Pilzkontrolleur der Stadt Zürich ist Ralph Bigger so einiges gewohnt. Was er aber dieses Jahr bei einer Kontrolle von Pilzen erlebte, verblüffte sogar ihn. Doch was war geschehen? Ralph Bigger hat Pikettdienst, als er einen Anruf einer Frau entgegennimmt. Sie berichtet in akzentfreiem Hochdeutsch, dass sie Pilze gefunden habe und nun wissen möchte, ob diese essbar seien. Pünktlich zum vereinbarten Termin erscheint die Pilzsammlerin im Pilzlokal an der Walchestrasse. Ralph Bigger staunt nicht schlecht, als eine schätzungsweise 50-jährige, modisch gestylte und mit Steinpilze hier mit lebender Fleischbeilage – zweifelsohne ein fragwürdiger Gourmetgenuss. viel Goldschmuck behangene Dame in Highheels das Lokal betritt. Sie entspricht so gar nicht dem Klischee einer «Pilzlerin». Auf seine Frage: «Wo haben sie ihre Pilze?», öffnet sie ihre Designertasche und klaubt elf Röhrlinge heraus, die sie behutsam in den Kontrollbehälter legt. Schon beim Herausnehmen aus dem exklusiven Sam- melbehälter fällt dem Pilzexperten die schlechte Qualität der Pilze auf. «Prost Mahlzeit!» Als er einen grösseren Fruchtkörper in die Hand nimmt, bricht sogar der Hut vom Stiel. Unzählige Maden krabbeln aus dem schwammigen Fruchtkörper und bevölkern den Kontrollbehälter. Die übrigen Pilze Foto: Hans-Peter Neukom sind nicht von besserer Qualität. Geduldig und auf einfache Weise erklärt er der Dame die schwammigen Pilze fachmännisch. Es handelt sich dabei um sieben ungeniessbare Netzstielige Hexen-Röhrlinge und vier essbare Steinpilze. Er trennt die ungeniessbaren von den essbaren Arten in zwei Haufen und fragt die Sammlerin: «Wollen sie diese Steinpilze wirklich noch verzehren?» Dabei macht er die Dame nochmals auf die krabbelnden, unappetitlich feissen Maden aufmerksam. Offensichtlich unbeeindruckt davon antwortet sie ihm: «Warum nicht? Maden enthalten doch eine Menge Eiweiss, und so kann ich auf die Fleischbeilage verzichten», meint sie im vollen Ernst. Kopfschüttelnd sortiert der Pilzexperte die überalterten und am stärksten von Maden befallenen Exemplare aus und notiert diese auf dem Kontrollschein. Übrig bleiben so zwei kleinere, rund 60 Gramm schwere, noch weniger von Würmern befallene Steinpilze, die Madame wieder in ihre luxuriöse Tasche packt. Sie verabschiedet sich höflich, nicht ohne ihm für die tolle Beratung der Pilzkontrolle zu danken. Schmunzelnd wünscht ihr Ralph Bigger guten Appetit zu ihrem «Gourmet-Schmaus». Ob sie da bereits an die für 2016 als Lebensmittel vorgesehenen gezüchteten Würmer des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) gedacht hat, bleibt natürlich ihr Geheimnis ... Küsnachter AKTUELL Nr. 45 5. November 2015 7 Itschnach: Mit Amphibienleitern gegen die Todesfalle Kanalisation Für manch einen Grasfrosch und manch eine Erdkröte endete die Wanderung zu Schübelweiher und Rumensee bis anhin mit einem Sturz in den Schacht. Nun können sich die Tiere dank Amphibienleitern selbst aus ihrer misslichen Lage befreien. Philippa Schmidt Für das Menschenauge sind sie kaum sichtbar, doch für die hiesigen Frösche, Kröten und Molche, sind die 250 Amphibienleitern, die die Gemeinde Küsnacht in Itschnach hat installieren lassen, überlebenswichtig. Ein rund 150 Zentimeter langes Gitter führt vom Dolendeckel bis hinunter ins Wasser des Schachts. Bis anhin wurden die Deckel mit ihren Aussparungen für viele Küsnachter Amphibien, die in die Kanalisation purzelten, zu Todesfallen. Nun können die Tiere die Leitern hinauf ins Freie klettern – auch die eine oder andere Maus mag davon profitieren. «Ohne Ausstiegshilfen verhungerten die Amphibien und wenn sie keinen mittelwissenschaften JeanBaptiste Evard. Er betreibt zusammen mit seinem Kollegen Daniel Emmenegger Amphibienschutz. org. Die beiden montieren ihre Ausstiegshilfen für Amphibien auch in anderen Zürcher Gemeinden und fragten bei der Gemeinde Küsnacht an, ob Interesse bestehe. «Bei einem Rundgang konnte er uns sogleich Amphibien zeigen, die in den Schacht gefallen Caspar Maag und Christian Wiskemann präsentieren ei- sind», erinnert ne Amphibienleiter an der Tägermoosstrasse. Foto: phs. sich Caspar Maag, Leiter Tauchbogen hatten, ertranken sie bis Strassenunterhalt der Gemeinde Küsjetzt», schildert Biologe Christian Wis- nacht. Die Arbeitsgruppe Grünraumkemann das Konzept der Amphibien- entwicklung gab den Amphibienleitern leiter. Erfunden hat die Amphibienlei- daraufhin grünes Licht. Mit 20 Franter jedoch nicht Wiskemann, der der ken pro Stück – zehn für die MaterialGemeinde Küsnacht beratend zur Seite kosten und zehn für die Installation – steht, sondern der Student der Lebens- sind die Kosten vergleichsweise nied- Das Ortsmuseum Erlenbach lädt am Samstag, 7. November, zu einem Rundgang im Islerquartier in Erlenbach ein. Der Islerbrand von Pfingsten 1910 war ein tragisches Ereignis, das in den Köpfen vieler Erlenbacher noch präsent ist. Auf den Spuren des Brandes «Wir versuchen gemeinsam, uns auf den Spuren des Brandes zu bewegen und das Geschehene durch das Erzählte von Zeitzeugen zu rekonstruieren», so Marnela Bayha, Kuratorin des Ortsmuseums. Treffpunkt ist um 15 Uhr im Ortsmuseum Erlenbach. Abschliessend für die interessierten Gäste bietet das Ortsmuseum einen kleinen Apéro und Zeit für Gespräche vor dem Haus Sonnegg in der Haldenstrasse 2. Das Ortsmuseum Erlenbach hat neue Öffnungszeiten: Di und Do 10–17 Uhr und nach Vereinbarung. Die Ausstellung «Erlenbach vom Fin de Siécle zum Islerbrand» ist bis März 2016 zu besichtigen. Die nächste Führung durch die Ausstellung findet am 5. Dezember statt. Kontakt Ortsmuseum: 078 946 00 31; Adresse: Schulhausstrasse 40, im Souterrain des reformierten Kirchgemeindehauses. Jasmin Pearl: Die Küsnachter Eurovision-Hoffnung. Foto: A. Just Eurovision: Küsnachterin kandidiert nun für den Vorentscheid Der grösste Traum der Küsnachter Sängerin Jasmin Pearl ist es, am Eurovision Song Contest in Stockholm teilzunehmen. Im «Küsnachter» vom 24. September erzählte sie im Artikel «Ich möchte der Schweiz etwas zurückgeben», wie sie mit Crowdfunding das erforderliche Video finanzieren will. Nun ist die gebürtige Niederländerin ihrem Traum ein grosses Stück näher gekommen: Die Finanzierung des Videos hat geklappt. Mit ihrem Song «Higher Love» nimmt sie an der offiziellen Pre-Selection für den Schweizer Vorentscheid teil. Bis zum 16. November um 8 Uhr können Fans auf http://esc.srf.ch/de/jasminpearl-0 noch ihre Stimme für Jasmin abgeben. (phs.) Ihr Vereinsbericht im «Küsnachter»? Abgestürzte Erdkröten tummeln sich auf einem Tauchbogen, wie er in vielen Schächten zu finden ist. Fotos: Jean-Baptiste Evard Erlenbach: Führung durchs Islerquartier rig. Die 250 Leitern wurden von JeanBaptiste Evard persönlich montiert. Das Verteilungsgebiet der Amphibienleitern ist äusserst grossräumig: Nicht nur in unmittelbarer Nähe um den Schübelweiher und den Rumensee, sondern von der Zolliker Grenze bis zum Tobel und vom Schübelquartier bis zur KEK finden sich die Ausstiegshilfen. Selbst Dolendeckel, die halb zuasphaltiert sind, sind dem wachsamen Auge Evards nicht entgangen. Bei diesen war es zwar schwieriger, die Leitern zu montieren, doch auch sie können den Tierchen zum Verhängnis werden. Die wenigen Gullys im Gebiet, die keine Leitern haben, weisen eine Verbindung zu einem benachbarten Schacht auf. «Der Schübelweiher ist von der Qualität her eines den wichtigsten Amphibiengebiete der Region», unterstreicht Wiskemann die Bedeutung der Schutzmassnahmen. Als Mitarbeiter des «Naturnetz Pfannenstil» hofft er, dass auch andere Gemeinden in der Region dem Beispiel Küsnachts folgen werden. Zufrieden ist auch Caspar Maag, da die Amphibiengitter besonders einfach zu warten sind. Eine Win-win-Situation also, mit der tote Amphibien im Schacht in Küsnacht Geschichte geworden sind. ANZEIGEN Sogar zu zweit – hier ein Grasfroschpärchen – schaffen es die Amphibien, das Gitter hinaufzuklettern und sich so in Sicherheit zu bringen. Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben sein und wenn möglich mit einem Bild (JPG-Format, mind. 1 MB gross) illustriert werden. Artikel und Fotos können an folgende Adresse geschickt werden: [email protected]. 8 Küsnachter Nr. 45 5. November 2015 AKTUELL Badminton Club Zürisee: Plausch- und Clubturnier Wie jedes Jahr im Oktober trafen sich am Samstag, 24. Oktober einige Mitglieder des Badminton Clubs Zürisee und vom Turnverein Zollikon, um zusammen ein paar Stunden plauschmässig Badminton zu spielen. Da sich dieses Mal in der Turnhalle Buechholz B nicht ganz so viele wie sonst einfanden, konnten in unterschiedlichen Paarungen etliche Doppel gespielt werden. Nach kurzem Einspielen und einer kleinen Repetition der Regeln wurde bald mit grossem Einsatz um jeden Punkt gekämpft, auch wenn an diesem Anlass nicht unbedingt das Siegen im Vordergrund stand. Hatte man eine Spielpause, war es spannend, den anderen zuzuschauen, man feuerte sie an oder munterte sie wenn nötig auf. Hungrig oder durstig musste auch niemand Die Teilnehmer des Clubturniers. bleiben, war doch für ein kleines, aber feines Büffet gesorgt. Alle Teilnehmenden absolvierten sechs Spiele à zwei Sätze. Da werden vielleicht die weniger Geübten an den folgenden Tagen ihre Muskeln gespürt haben. Am meisten Punkte sammelten dieses Jahr Edgar Rutishauser und Christian Marti. Nach der kleinen Rangverkündigung waren sich alle einig: Es war wiederum eine gelungene Veranstaltung, und man freut sich bereits auf die Neuauflage im nächsten Jahr. Bereits eine Woche später, am Sonntag, 1. November, trafen sich die Clubmitglieder des Badminton Clubs Zürisee erneut, Foto: Barbara Bossard diesmal in der Oescherhalle in Zollikon. Die ausgelosten Begegnungen waren sehr ausgeglichen und die Spieler wurden von den zahlreich erschienenen Zuschauern frenetisch angefeuert. Nach vielen spannenden Spielen und einem packenden Final siegten am Schluss Raoul Stöckle und Gilles Hunter vor Roman Leuzinger und dem besten Junior Alan Matiatos. (e) Foto: zvg. Live on Ice geht in die 5. Runde Ab 8. November bis zum 7. Februar verwandelt sich der Garten des Romantik Seehotels Sonne wieder in eine Eisbahn. Beschienen von 50 000 Lämpchen drehen die Eiskunstlaufprinzessinnen der Sunny Angels immer mittwochs um 19.30 Uhr ihre Pirouetten. Sie verwandeln sich dabei in sieben Diven, die Liebeskummer haben. Das neu einstudierte Programm heisst entsprechend auch «Diva Hotel». Jeweils dienstags können Gäste Open-Air-Käsefondue geniessen und wer will, kann natürlich auch selbst die Schlittschuhe schnüren. (phs.) ANZEIGEN Am Freitag zu Freitag Einladung zur Weindegustation Freitag, 6. November 2015, 17–22 Uhr Musikalisch begleitet Sie das Trio Il Rubino. Geniessen Sie dazu Original Elsässer Flammkuchen. An diesem Abend stehen Ihnen unsere auserlesenen Weine aus der Schweiz, Spanien, Italien sowie von Château d‘Agel aus dem Minervois, Südfrankreich, zum Probieren zur Verfügung. Die Weine vom Château d’Agel werden vom Eigentümer Robin Budowski persönlich vorgestellt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch zu unserer traditionellen Weindegustation. E. Freitag Wein- und Getränkehandel AG Biswind 53, 8704 Herrliberg Tel. 044 915 22 08 www.bisind.ch h Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Storenfabrik Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Gipser- und Stukkaturgeschäft Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Mario Cunti, Gartenstr. 21 Küsnacht 044 910 18 16 M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Umzüge Hausräumungen Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter AKTUELL Nr. 45 5. November 2015 9 Viel Leder und wallende Mähnen in Erlenbach Mit frechen Gitarrenriffs, Mundharmonikaeinlagen und rockigen Stimmen weckte das Zürichsee Festival in Erlenbach manche Erinnerung. Nadine Siegle Als vergangenen Samstag unzählige Teenager ihre Zombiekostüme ausführten, holten die Altrocker ihre Netzstrümpfe und Lederhosen aus dem Keller und strömten in den Erlibacherhof. Das diesjährige Zürichsee Festival schickte sie auf eine musikalische Zeitreise in ihre Jugend, in die glorreichen Zeiten des Rock ’n’ Roll. Mit dem Electric Light Orchestra by Phil Bates und der Eric Lee Band mit Special Guest Andy Egert standen echte Vollblutmusiker auf dem Programm. Die Jungs von «Nine to Fourteen», der Vorband am Zürichsee Festival, träumen noch von diesem Erfolg. Das Potenzial dazu haben die Multitalente aber auf jeden Fall. Mit einer erstaunlichen Bühnenpräsenz eröffneten die Jugendlichen das Festival. In die Tasten hauen Der Saal ist noch nicht voll und das Publikum etwas verhalten, doch die mittlerweile 10- bis 15-jährigen Mitglieder von «Nine to Fourteen» lassen sich davon nicht beirren. Frontsänger Nici nützt jede Gelegenheit, um die Stimmung anzuheizen. «Das Publikum war cool!», sagt Joël, der Schlagzeuger und Bandälteste, nach dem Auftritt. Das Alter der Zuschauer ist für die an Schulkonzerte gewöhnte Band jedoch eine Besonderheit. Es sei weniger getanzt worden, stellt Joël fest. Begeistert sind die Jungmusiker von der Technik und der Lichtshow. Nach getaner Arbeit packen die Jungs ihre Skateboards und düsen davon. Ebenso energiegeladen geht es im Saal weiter. Mit dem geborenen Entertainer Eric Lee kommt die Rock ’n’ Roll-Stimmung im Erlibacherhof an. Sehr entspannt sitzt der Sänger und Pianist mit seinem Stirnband und der roten Sonnenbrille am Piano. Wie er in die Tasten greift, ist aber alles an- dere als gelassen. Eric und seine Band leben die Musik. Wie es sich für erfahrene Musiker gehört, scheuen sich die Bandmitglieder auch nicht vor Improvisationen. Es klingt fast so, als wäre der ganze Auftritt spontan entstanden. Das beweisen die Bandmitglieder auch, als Andy Egert als Special Guest hinzustösst und – begleitet von der Eric Lee Band – mit seinen Mundharmonikaeinlagen und Gitarrensoli das Publikum des Zürichsee Festivals in seinen Bann zieht. Der Schweizer Bluesmusiker hat vor mehr als drei Jahrzehnten als Strassenmusiker angefangen. Heute hat der Livemusiker über 100 Auftritte pro Jahr – weit über die Landesgrenzen hinaus. 2010 gewann er den Swiss Blues Award. Doch ob im Ausland oder in Erlenbach, Andy Egert gibt ab dem ersten Akkord Vollgas. Zwischen den Tischen tanzen Eine wallende Mähne, mitreissende Gitarrenklänge und eine unverkennbare Mimik: Egert und Phil Bates teilen auf den ersten Blick wichtige Erkennungsmerkmale. Das sind aber schon die einzigen Gemeinsamkeiten. Phil Bates, ehemaliges Mitglied des Electric Light Orchestra (ELO) Part II, lässt mit seiner Band heute die Hits von ELO aus den 70er- und 80er-Jahren weiterleben. Auf der Bühne verschmelzen Klassik und Rock. Mit einer farbenfrohen Lichtshow und Welthits wie «All over the World» und «Evil Woman» sorgt ELO by Phil Bates für einen rasanten Temperaturanstieg im Saal. Die Zuschauer singen herzhaft mit und tanzen, so gut es der Platz zwischen den Tischreihen zulässt. «ELO by Phil Bates ist die beste Band, die je in Erlenbach gespielt hat», ist Organisator Hansjörg Renggli überzeugt. Entsprechend ist die Besucherzahl dieses Jahr auch stark angestiegen. Rund 350 Gäste lassen sich im Erlibacherhof von Rock ’n’ Roll- und Boogierhythmen mitreissen. Die ELO-Klassiker «Mr Blue Sky» und «Roll over Beethoven» bringen schliesslich auch die hinterste Reihe zum Tanzen. «Das ist das Beste, was ich je gehört habe!», ruft eine ältere Festivalbesucherin beim Vorbeihüpfen. Phil Bates begeisterte das Publikum mit Welthits aus längst vergangenen Zeiten. Nicht ohne Bandana auf der Bühne: Rocker Eric Lee. Die Jungs von «Nine to Fourteen» in ihrem Element. Der Schweizer Andy Egert hat den Blues im Blut. Kampf gegen Südanflüge und -starts geht weiter dass die geltenden Gesetze eingehalten werden. Grundsätzlich stehe man hinter dem Flughafen. Andere Politiker aus Dübendorf, Zumikon, Fällanden und der Stadt Zürich doppelten in ihren Reden nach. Bei der Kundgebung zum 12. Jahrestag der Süd-Anflüge in der Stadt Zürich sorgten auch die Südstarts geradeaus für vehemente Opposition der Gemeinden südlich des Flughafens. Pia Meier Bundesrätin Doris Leuthard, das Bazl und Gemeinden im Norden, Osten und Westen des Flughafens fordern die Bewilligung für Südstarts geradeaus über Mittag. Dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig, denn sie würden kreuzungsfreies Fliegen erlauben, wird argumentiert. Die Gemeinden im Süden des Flughafens, unter ihnen diejenigen an der Goldküste und die Stadt Zürich, wehren sich bereits seit zwölf Jahren gegen die «gesetzeswidrigen» Südanflüge. Sie wollen auch die neu geplanten Südstarts geradeaus nicht. Ein paar Hundert Demonstranten hatten sich zu einer Kundgebung zum 12. Jahrestag der Südanflüge auf dem Schwamendingerplatz in der Stadt Zürich eingefunden. Mathias Dutli, Präsident Verein Flugschneise Verlängerung Piste 28 Mathias Dutli, Präsident des Ver- Markus Ernst, Gemeindepräsident eins Flugschneise Süd Nein. von Küsnacht. Fotos: pm. Süd Nein (VFSN), kritisierte den Grössenwahn des Flughafens. Tatsache sei, dass die Zahl der Flugbewegungen seit zehn Jahren rückläufig sei. Der Flughafen würde sich selbst überschätzen. «Diese Selbstüberschätzung leitete das Ende der Swissair ein», bemerkte er. Zudem sei der Flughafen kein unverzichtbarer Wirtschaftsmotor der Schweiz. Es sei umgekehrt: Gehe es der Wirtschaft gut, gehe es auch dem Flughafen gut. Zudem wies Dutli auf die Gefahr von Starts über den Pfannenstil hin. Weiter betonte er, dass Südanflüge gesetzeswidrig seien. «Und nun droht man auch noch mit gesetzeswidrigen Südstarts geradeaus.» Dies würde bedeuten, dass die Menschen im dichtestbesiedelten Ge- Fotos: Nadine Siegle biet des Kantons Zürich das Recht auf Nachtruhe und Sicherheit, das sie bereits morgens und nachts vermissen, auch noch über Mittag verlieren. «Unsere Lebensqualität wird zerstört.» Das Bazl und Bundesrätin Doris Leuthard würden dies ignorieren. Angriff auf Bundesrätin Leuthard Markus Ernst, Gemeindepräsident FDP Küsnacht, forderte in seiner Rede nach dem angekündigten altersbedingten Rücktritt von Bazl-Chef Peter Müller den Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard auf Ende Jahr. Er erntete für dieses Votum viel Applaus von den Anwesenden. Er stelle einen gewissen Anti-Goldküstenreflex fest, hielt er fest. Er verlange aber nur, Südstarts geradeaus würden gemäss VFSN nicht nur die grösstmögliche Anzahl Menschen belasten, sondern seien auch ein Spiel mit dem Risiko, denn es gibt keinen Ort für allfällige Notlandungen. Der VFSN schlägt anstelle der gesetzeswidrigen Südstarts geradeaus folgende Lösung vor. Sollte der Flughafen zu Spitzenzeiten oder wetterbedingten Ausnahmesituationen höhere Kapazitäten brauchen, so müsste als Erstes folgender Lösungsvorschlag seriös geprüft werden: Verlängerung der Piste 28, Starts Richtung Norden, Landungen von Osten her. Dies würde kreuzungsfreies Fliegen ermöglichen. Zudem seien weniger Leute betroffen und folglich müssten weniger Entschädigungen an betroffene Anrainer bezahlt werden. Mensch und Umwelt sollten nicht mehr belastet werden. Interview zum Thema Flughafen auf der Seite 16 In eigener Sache Die Ausgabe vom 29. Oktober 2015 der Lokal- und Quartierzeitungen der Lokalinfo AG – «Küsnachter», «Zürich West», «Zürich Nord», «Züriberg» und «Zürich 2» – wurden erst am Freitag, 30. Oktober 2015, in die Briefkästen verteilt. Der Fehler dieser Verspätung lag bei der Post, die die Zeitungen am Mittwoch nicht bei der Druckerei abgeholt hat. Für die verspätete Verteilung bitten wir um Verständnis. Übrigens: Die aktuellen Lokalinfo-Ausgaben sind jeweils am Mittwoch ab 13 Uhr auf www.lokalinfo.ch abrufbar. Verlag Lokalinfo AG ANZEIGEN 10 Küsnachter Nr. 45 5. November 2015 Stadt Zürich AKTUELL Nr. 45 5. November 2015 11 Lange Nacht der Jugendarbeit Zufluchtsort für 800 Drogensüchtige Die Offene Jugendarbeit und die Zürcher Gemeinschaftszentren laden gemeinsam zur langen Nacht der Jugendarbeit ein. An diesem Abend bleiben 20 Jugendtreffs und Gemeinschaftszentren bis mindestens Mitternacht geöffnet. Die städtische Überlebenshilfe für Drogensüchtige besteht schon seit 25 Jahren. Damit hat die Stadt viele Menschenleben gerettet – am Anfang auf schon fast subversive Art, wie es an einem bewegenden Medienrundgang hiess. Die Offene Jugendarbeit Zürich (OJA) und die Zürcher Gemeinschaftszentren (GZ) sind die beiden grössten Träger der Jugendarbeit in der Stadt Zürich. Sie stellen den Jugendlichen Treffpunkte und Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung zur Verfügung und helfen ihnen, Ideen einzubringen und umzusetzen. Und diese Angebote werden rege genutzt: Rund 150 000 Jugendliche nutzen jährlich die Angebote der Jugendarbeit der beiden Organisationen. In den GZ kommen zusätzlich nochmals rund 90 000 Besuche von Jugendlichen im Rahmen von zielgruppenübergreifenden Angeboten dazu. Um Jugendlichen, aber auch der breiten Bevölkerung einen Einblick in die Angebote ihrer Jugendarbeit zu bieten, organisieren OJA und GZ am 6. November nun erstmals «jugendarbeit@night» – die lange Nacht der Jugendarbeit. An diesem Abend bleiben alle Jugendtreffs und Gemeinschaftszentren bis mindestens Mitternacht geöffnet und bieten den Jugendlichen ein spannendes Angebot an. «jungendarbeit@night» findet in 20 verschiedenen Lokalitäten statt, vom GZ Affoltern bis zum OJA-Treff in Wollishofen. Bei allen Veranstaltungen sind Erwachsene eingeladen, um einen Einblick in die Aktivitäten der Jugendlichen und in die Arbeitsweise der Offenen Jugendarbeit zu gewinnen. (zk.) Hauseigentümerverband Zürich, Albisstr. 28, 8038 Zürich, Tel. 044 487 17 00. Es war der blanke Horror Ende der 1980er-Jahre. Die Drogenabhängigen in Zürich kämpften nicht nur gegen die Sucht und die damit verbundenen Lebensumstände. Sie mussten auch unter der damals für Süchtige herrschenden menschenverachtenden Politik leiden. Obwohl Aids ein grosses Thema war, verbot der damalige Kantonsarzt Gonzague Kistler die Spritzenabgabe an Ärzte und Apotheker, wenn diese für Fixer bestimmt waren. Die Polizei ging noch einen Schritt weiter und sackte ungebrauchte Spitzen ein, die sie bei Drogenabhängigen fand. Bald war jeder dritte Zürcher Junkie HIV-positiv. Im damaligen Weltbild der Bürgerlichen galt Sucht als Charakterfehler, und Betroffene brauchten nicht in erster Linie Hilfe, sondern Strafe. Das Drama mit der offenen Drogenszene auf dem Platzspitz und später dem Letten fand erst ein Ende, als bei den Stadtratswahlen 1990 die Sozialdemokraten einen Erdrutschsieg erzielten und das Stimmvolk Ja sagte. Ja zu einer neuen Drogenpolitik. Mit jenem Entscheid, Überlebenshilfe für Süchtige zu finanzieren, wurde vor einem Vierteljahrhundert die Zürcher Drogenpolitik revolutioniert: Die drei Säulen «Repression», «Prävention» und «Therapie» wurden damit um die Säule «Schadensminderung» ergänzt. Die mit dem Volksentscheid definitiv eingeführten Angebote für Süchtige leisteten einen grossen Beitrag zum Verschwinden der offenen Drogenszene. Raphael Golta, Vorsteher des Sozialdepartements, und Claudia Nielsen, Vorsteherin des Gesundheits- und Umweltdepartements, würdigten anlässlich IMMOBILIEN KLEINANZEIGEN AKTUELLES VOM HAUSEIGENTÜMERVERBAND Publireportage Haus auf den Winter vorbereiten Wer rechtzeitig vorsorgt, gönnt sich und seinem Haus einen entspannten Winterschlaf. Deshalb sollten einmal jährlich, idealerweise im Herbst, Dacheindeckung und Dachwasserrinnen kontrolliert werden. Dies verhindert, dass im Winter Wasser eindringen kann oder Ziegel durch Eis weiter beschädigt werden. Gleichzeitig sollten die Dachwasserrinnen von Laub und Ästen befreit werden, um ein reibungsloses Ablaufen des Wassers sicherzustellen. Auch die Aussenwand ist zu kontrollieren: Ist der Verputz durchgehend intakt und ohne Risse, die durch gefrorenes Wasser aufplatzen könnten? Um Zugluft zu vermeiden, sollten Fenster- und Türdichtungen geprüft und allenfalls leicht eingefettet werden. Dadurch werden diese nicht porös und schliessen auch im kommenden Winter wasser- und winddicht ab. Bevor die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, sollten alle Zuleitungen zu Aussenwasseranschlüssen Lorenz Steinmann Hans Barandun. Foto: zvg. zugedreht und die Leitungen bis zum Hahn entleert werden. Dadurch wird verhindert, dass stehendes Wasser in den Leitungen gefriert und die Leitung sprengen kann. Wasserrinnen und Schlammsammler, etwa bei der Garageneinfahrt, sind zu kontrollieren und allenfalls zu reinigen. Jetzt kann die kalte Jahreszeit kommen. Hans Barandun, Leiter Verwaltung/Bewirtschaftung, Hauseigentümerverband Zürich Hier in der Kaserne können Drogenkonsumenten den Stoff unter einigermassen würdigen Bedingungen spritzen oder rauchen. Foto: ls. einer Medienkonferenz in der Kontakt- und Anlaufstelle (K&A) Kaserne an der Militärstrasse 3 die Leistungen ihrer Amtsvorgängerinnen und -vorgänger. Der Beschluss, Hilfe nicht mehr von einem Ausstieg aus der Sucht abhängig zu machen, habe die Weichen für die heutige Drogenpolitik gestellt, sowohl in der Stadt Zürich als auch im Rest der Schweiz. Endlich eine Tagesstruktur Bekannt waren in den 1990er-Jahren die «Fixerstübli». Diese trugen massgeblich dazu bei, dass die Bilder von Menschen, die sich in der Öffentlichkeit die Nadel an die Vene setzen, verschwanden. Die Stimmbevölkerung bewilligte damals auch die Einführung von Arbeitsintegrationsprojekten. In Beschäftigungsprogrammen konnten Süchtige auf freiwilliger Basis Einsätze leisten und so ein kleines Einkommen erzielen – vor allem aber verschaffte ihnen dies eine Tagesstruktur. Notschlafstellen betrieb die Stadt damals noch an mehreren Standorten, allerdings mit geringer Bettenzahl. Die heutige Notschlafstelle an der Rosengartenstrasse kam erst später dazu. Das ebenfalls 1990 eingeführte Begleitete Wohnen – ein ambulant betreutes Angebot für sozial desintegrierte und suchtmittelabhängige Erwachsene – ist noch heute eine zentrale städtische Einrichtung für Menschen, die nicht in der Lage sind, ihren Wohnalltag alleine zu meistern. Schon damals gehörten zu den städtischen Angeboten auch die Suchtbehandlung Frankental, wo Entzug, Therapie und Integrationsan- gebote vereint sind, sowie das Ambulatorium Kanonengasse, das Menschen in prekären Lebenssituationen mit ambulanten medizinischen Leistungen beisteht. Nielsen bezeichnete das «Frankental» bei der Medieninfo gar als drittes Städtisches Spital. Am Rundgang wurde zudem erläutert, dass heute rund zwei Drittel der Drogenkonsumenten in den K&A die Drogen Heroin oder Kokain (Base, Crack) oder ein Gemisch davon rauchen. Der Stoff wird auf einer Folie, in Pfeifen oder in Glasröhren geraucht. Laut der Abteilungsleiterin Regine Hoffmann hat das Spritzen von Suchtmitteln den Nimbus von Coolsein verloren. Zudem sei mit Kokain eine Droge aufgetaucht, die vor allem geraucht oder geschnupft wird. Die Kontakt- und Anlaufstellen werden von 800 Süchtigen aus der Stadt Zürich genutzt, die dort ihren mitgebrachten Stoff konsumieren. Das Durchschnittsalter liegt bei 43 Jahren, Alterstendenz steigend. Ebenfalls auf dem Kasernenareal, an der Kanonengasse, befindet sich ein Ambulatorium mit drei Abteilungen als Grundversorgung für Randständige: Allgemeinmedizin, inkl. Psychiatrie, Zahnarzt und Gynäkologie. Dass die Räume in der ehemaligen, edlen Wohnung des Kasernenverwalters sind, macht den Aufenthalt irgendwie menschlicher. Sonderheft zum Thema als PDF online unter www.stadt-zuerich.ch/drogenhilfe. Am Samstag, 7. November, öffnen sich vier städtische Einrichtungen dem interessierten Publikum: die K&A Kaserne, das Ambulatorium Kanonengasse, der Treffpunkt T-alk sowie die Notschlafstelle. ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Unterricht/Kurse Langjährige, erfahrene Lehrerin erteilt Lezioni private di italiano e conversazioni Nähe Tiefenbrunnen. Info 079 678 41 87 Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten 12 Stadt Zürich Nr. 45 5. November 2015 AU TO M O B I L Viele Schweizer Premieren waren an der «Auto Zürich Car Show» zu sehen. Hier stehen der neue Talisman und der neue Mégane von Renault zum Probesitzen bereit. Fotos: Andreas J. Minor «Auto Zürich» zeigt eine grosse Auswahl Sieben bis auf den letzten Quadratmeter gefüllte Messehallen voller Neuwagen aller Klassen hat die «Auto Zürich» dem interessierten Publikum geboten. Ein Rundgang. Die Verkaufsmesse «Auto Zürich Car Show» ist die grösste ihrer Art in der Deutschschweiz – und sie wächst. Die 29. Ausgabe hat 61 048 Besucher in die Hallen gezogen. Damit knüpfen die Organisatoren an die Erfolge der vergangenen 14 Jahre an. Heuer war die «Auto Zürich» erstmals mit der Fachmesse «Autotecnica.ch» verknüpft, die in der Halle 9 zeigte, was die Garagisten und der Zulieferermarkt zu bieten haben. Publikumsmagnete im Luxussegment: Der neue BMW 7er und die grosse Auswahl an noblen Sportwagen bei Aston Martin. Viele, viele bunte Autos Das Kernstück ist jedoch die Neuwagenausstellung in den Hallen 1 bis 7 sowie im Aussenbereich des Zürcher Messegeländes in Oerlikon. Hier waren fast alle Neuheiten zu bestaunen, die noch vor kurzem an der IAA in Frankfurt Weltpremiere feierten. Ein Rundgang durch die prall gefüllten Messehallen zeigte es: Der Autoherbst wird kunterbunt. Besonders die deutschen Hersteller haben viele Neuheiten zu bieten. In den Startlöchern steht etwa der neue VW Tiguan: Der beliebte Crossover wurde sechs Zentimeter länger, der Radstand wuchs um fast acht Zentimeter – damit wird der Kofferraum grösser (615 bis 1655 Liter) und der Platz im Innenraum grosszügiger. Vor allem aber wurde kräftig am Design gefeilt: Die neue Generation wirkt bissig und elegant zugleich. Die Motorenpalette wurde stärker und bis zu 24 Prozent Porsche 919 Hybrid. Boliden und Renner: Rekordjäger Bloodhound SSC und der Jaguar GT3-Rennwagen von Lorenz Frey. sparsamer. Und auch eine Plug-inHybrid-Version des neuen Tiguans wird später kommen. den neuen X1 sowie die neuen 3er und 7er zu entdecken. Bei Opel drehte sich fast alles um die fünfte Generation des Kompaktwagens Astra, der ab sofort bei den Händlern steht. Der Golf-Konkurrent wurde deutlich leichter und vor allem moderner: So sind neben zahlreichen Assistenzsystemen und Sicherheitsfeatures auch Massagesitze, Matrix-LED-Licht oder der Connectivity-Dienst Opel OnStar erhältlich. Die Motorenpalette umfasst aufgeladene Drei- und Vierzylinder, sowohl Benziner wie Diesel. Renault präsentierte dem Zürcher Publikum gleich drei Neuheiten: Am Messestand waren nicht nur der neue Talisman, sondern auch der Ta- Viele Neuheiten Auch die VW-Tochtermarken trumpfen mit Neuem auf. Bei Skoda wartete der Superb Combi darauf, entdeckt zu werden, bei Seat standen der Ibiza Cupra und diverse Sondermodelle im Rampenlicht. Die komplett neue Generation des A4 ist am Messestand von Audi zu bestaunen – er wird übrigens zum ersten Mal direkt ab Marktstart auch als Kombi erhältlich sein, was die Schweizer Kundschaft freuen wird. Ein Highlight ist der neue R8. Am Stand von BMW gab es Praktisch: Der neue Opel Astra. Und der edle, neue Jaguar XF. lisman Grandtour (Kombi) und die nächste Generation des Mégane zu entdecken. Bei Jaguar steht der neue XF, bei Kia konnten der kommende Sportage sowie der überarbeitete Cee’d bestaunt werden, bei Cadillac die Powerlimousinen ATS-V und CTS-V. Viel Auswahl Toyota zeigte den überarbeiteten RAV4. Es wird ihn übrigens bald auch als Hybridversion geben. Am Stand nebenan präsentiert Lexus das Sportcoupé RC in der Turboversion 200t und den überarbeiteten GS. Der US-amerikanische Hersteller Ford zeigte als Schweizer Premiere Giganten: Citroën-Studie Aircross und der schöne Volvo XC 90. die Europaversion des SUV Edge, ausserdem wurde der Preis des neuen Focus RS bekannt gegeben: Er wird hierzulande ab 48 900 Franken in den Handel kommen. Nissan präsentierte den neuen Pick-up Navarra. Emotional wird es bei den Italienern: Der Alfa Romeo Giulia feierte an der «Auto Zürich» Schweizer Premiere, genauso wie der Ferrari 488 Spider und der Lamborghini Huracan Spyder. Ebenfalls sehr sportlich ist die Neuheit von McLaren: Der 570S war am Messestand von Schmohl zu sehen, genauso wie das etwas klobige Bentley-SUV Bentayga oder das wunderschöne RollsRoyce-Cabriolet Dawn. (zb./ds.) Für Puristen: Caterham. Stadt Zürich Nr. 45 5. November 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Stimmgewaltig (v.l.): Shelley Jackson als Musetta, Michael Fabiano als Rodolfo, Guanqun Yu als Mimi, Andrei Bondarenko als Marcello. Gönner und Freunde des Opernhauses (v.l.): Walter B. Kielholz und Daphne Kielholz-Pestalozzi, Sängerin Aurelia Hajek Homoki und Intendant Andreas Homoki, Madlen von Stockar-Scherer-Castell und Thomas von Stockar. Tosender Applaus für Zürcher «Bohème» Geprägt von starken Sängerpersönlichkeiten in den Hauptrollen, feierte am vergangenen Sonntag im Opernhaus Zürich die Puccini-Oper «La Bohème» fulminante Premiere. Der Applaus für die eigenwillige Regie von nordischer Schwere, gepaart mit inspirierter Leichtigkeit, gefiel dem Premierenpublikum. Wesentliches trugen die Kostüme von Maria Geber dazu bei. Für das zweite Bild hat die Schwedin eine Liste von Persönlichkeiten erstellt, die den Pariser Künstlermythos geprägt haben. In der Inszenierung von Ole Anders Tandberg verkörpert jedes einzelne Chormitglied eine Persönlichkeit aus dieser Liste. Und so sieht man neben Karl Lagerfeld und Charles Aznavour auch Coco Chanel oder Meret Oppenheim auf der Bühne. Die Ausstattung mit Prekariatsbude inmitten eines opulenten Pariser Weihnachtstreibens erzeugt eine besondere Span- nung der Bildsprache. Für das Bühnenbild ist der Norweger Erlend Birkeland verantwortlich. Einige Sequenzen des Gesamtkunstwerks zwischen Regie und Ausstattung wirken geradezu wie aus einem Aki-Kaurismäki-Film, dann wiederum suhlt sich das Bühnengeschehen in der Ästhetik des Surrealen. Mit sirrender und lupenreiner Intonation bestach in einigen Szenen der Kinderchor der Oper Zürich. Überhaupt bot der verstärkte Chor der Oper unter Ernst Raffelsberger einen dynamischen Parforce-Akt. Für die herausragenden Solisten gab es Szenenapplaus. Vorweg für Tenor Michael Fabiano als Rodolfo, in ganz besonderer Weise aber auch für die einnehmende Sopranistin Guanqun Yu als Mimi. Ihr Rollenverständnis einer starken Mimi gibt die Chinesin, die in Bologna lebt, von einer intensiven Dichte mit emotionalisierender Durchdringlichkeit. Gänsehaut programmiert. Denn wie die Premierengäste bereits im Foyer vor der Vorstellung verhandelten, ende ein Besuch einer «Bohème» ja selten ohne Tränen. Die Oper, die von der Regie Zefirellis (bis 1978 im Spielplan der Mailänder Scala) stark geprägt ist, hat es nicht leicht in einer neuen Inszenierung. Ole Anders Tandberg ist aber ein Quantensprung geglückt. Er verwischt die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit im Drama um Künstlerdasein und Liebesglück auf geradezu geniale Weise. Die Philharmonia Zürich mischt in der doch lauten Aufführung kräftig und präzise mit. Die dominanten Solistenstimmen sind aber jederzeit gut im Orchesterklang integriert. Trotz insgesamt beachtlicher Phonstärke kommen die vielen leisen Zwischentöne nie zu kurz. Regisseur Ole Anders Tandberg aus Norwegen überzeugt in Zürich. Opernhaus-Verwaltungsratspräsident Markus Notter und Esther Arnet. Unternehmerin Silvia von Ballmoos ist begeisterte Opernbesucherin. Premierengäste Yvonne Leuthard, Wolf Ohlsen (l.) und Per Boye Hansen, norwegischer Operndirektor. Die zweite Szene vereint bekannte Figuren aus dem Pariser KünstlermiliFoto: zvg. eu in einem surrealen Mix. ANZEIGEN Ihr Klavierstimmer im Quartier Im Angebot Occasions-Flügel Boston, Design By Steinway & Sons 13 500 CHF Piano Concept, Forchstrasse 113, 8032 Zürich M 078 807 30 11 | [email protected] www.piano-concept.ch Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! 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Landet er auf einem Feld mit einer anderen Ameise, stellt er sich oben drauf. Sitzen auf der eigenen Figur eine oder mehrere Krabbler, muss er sie huckepack mitnehmen. Würfelt man eine Spinne, darf man auf der oberen Ebene die Spinnen bewegen. Die zwei Spinnen lassen sich separat ziehen. Damit lenkt man, wo und wie hoch die dritte Spinne über der Rennstrecke hängt. Schnappt man dabei magnetisch eine der Ameisen, muss diese wieder zurück zum Start. Zeigt das Symbol das Blatt, kann man die Rinde versetzen. Damit kann man Ameisen darunter einschliessen und am Bewegen hindern. Gleichzeitig sind sie von der Spinne sicher. Wer es schafft, seine drei Spinnen ins Ziel zu bringen, hat gewonnen. Dr. Gamble meint: Spinderella ist dieses Jahr zum Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet worden. Kein Wunder: Das dreidimensionale Brett mit der baumelnden Spinne auf Ameisenfang ist optisch ein richtiger Hingucker. Gleichzeitig bietet das Spiel eine schöne Balance aus Würfelglück, kleinen taktischen Entscheidungen, welche Ameisen man bewegen will, und etwas Geschick beim Einsatz der Spinne. Junge Spieler kommen voll auf ihre Kosten. Und mit zwei verschiedenen Rennstrecken ist auch für Abwechslung gesorgt. Dr. Gambles Urteil: Spinderella von Roberto Fragt, Zoch-Verlag, 2–4 Spieler, ab 6 Jahren. Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 5. November 10.00–16.00 Kirchgemeindebasar: Reichhaltiges kulinarisches Angebot. Der Erlös des Basars geht an die folgenden Hilfswerke: Pfadi trotz allem; Verein Surprise; Vereinigung zur Unterstützung krebskranker Kinder; Verein Blindenhilfe Äthiopien und Verein Agric Society Switzerland Ghana. Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. 18.00–20.00 Vernissage: Die Galerie im Höchhuus in Küsnacht zeigt neue Gemälde, Zeichnungen und Radierungen der Zürcher Künstlerin Barbara Hug. Berglandschaften und mythische Figuren ziehen ins Höchhuus ein. Ausstellung bis 20. November. Galerie im Höchhuus. Seestrasse 123, Küsnacht. 19.00–20.00 Ski-Fit 2014/15: Skiturnen für Jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@ ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht. 19.00–20.00 Informationsanlass: Finanzierung Solarstromanlage Sandfelsen in Erlenbach. Anmeldung an [email protected]. Restaurant Erlenbacherhof, Erlenbach. Freitag, 6. November 17.00–22.00 Degustation: Auserlesene Weine aus der Schweiz, Spanien, Italien sowie von Château d’Agel aus dem Minervois, Südfrankreich. Musikalische Begleitung des Trio Rubino. E. Freitag Wein- und Getränkehandel AG. Biswindstr. 53, 8704 Herrliberg. 19.30 «Wir sind noch einmal davongekommen»: Stück von Thornton Wilder. Aufführung der Jungen Kulisse. Reservation: jungekulisse@ gmail.com. Schule Dorf (Pavillon), Heinrich-Wettstein-Strasse 16, Küsnacht. 19.30 Herbstneuheiten: Mit Daniela Binder. Gemeindebibliothek, Schulhausstrasse 40, Erlenbach. 20.00 «Bunbury oder Ernst sein ist alles»: Komödie in drei Akten von Oscar Wilde. Mit dem Atelier Theater Meilen (ATM). Vorverkauf: www.ateliertheater-meilen.ch oder Papeterie im Dorf 21, Herrliberg, 044 915 25 66 (Di bis Sa 9–12 Uhr). Theater Heubühne, General-Wille-Strasse 169, Feldmeilen. 20.30 Der Islam: ein bekannter Fremder: Türöffnung: 19.30 Uhr. Veranstaltet vom Verein Wohnliches Küsnacht. Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. Samstag, 7. November 15.00 Führung: Das Ortsmuseum Erlenbach lädt zu einem Rundgang im Islerquartier in Erlenbach ein. Treffpunkt: Ortsmuseum Erlenbach, Schulhausstrasse 40, im Souterrain des reformierten Kirchgemeindehauses. 17.00 Benefizkonzert: Junge Musiker mit virtuoser Violine und Trompete. Benefizkonzert in Zürich zugunsten der Stiftung für angewandte Krebsforschung am UniversitätsSpital Zürich. Eintritt frei, Kollekte. Kirche Tal, Kirchenrank 1, Herrliberg. 19.00 Märchentheater: «Nachtschatten Geflüster – geheimnisvolle und gefährliche Märchen zwischen Allraunen und Bilsenkraut». Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. 19.30 «Wir sind noch einmal davongekommen»: Stück von Thornton Wilder. Aufführung der Jun- Kino im Ortsmuseum Zollikon: «Usfahrt Oerlike» Am Mittwoch, 11. November, zeigt das Ortsmuseum Zollikon im Rahmen der Sonderausstellung «Altern» den Kinohit «Usfahrt Oerlike». Der Film von Paul Riniker handelt von einem gesundheitlich angeschlagenen Senior (Jörg Schneider), der mit Unterstützung seines besten Freundes (Mathias Gnädinger) seinen Lebensabend verkürzen will. Hans hat die Welt gesehen und sein Martheli geliebt. Wenn er zurückblickt, muss er sagen: Das war ein gutes Le- ben, auch wenn zwei, drei Dinge schiefgelaufen sind. Und jetzt? Seit zwei Jahren ist Martha tot, er kann den Alltag kaum noch bewältigen und von einem Besuch beim Tierarzt kommt sein geliebter Hund Miller nicht mehr nach Hause zurück. Hans ist müde. Er möchte sterben, aber darüber spricht man nicht. Seinem Freund Willi vertraut er sich an. Obwohl er Hans nicht jeden Wunsch erfüllen kann, unterstützt ihn Willi bis zum Schluss. (e) Mittwoch, 11. November, 15 Uhr, Ortsmuseum Zollikon; «Altern – Eine Ausstellung über das Älterwerden für Jung & Alt» bis 17. Juli 2016. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 14–17 Uhr. gen Kulisse. Reservation: jungekulisse@ gmail.com. Schule Dorf (Pavillon), Heinrich-Wettstein-Strasse 16, Küsnacht. Sonntag, 8. November 10.00 Opern-Gottesdienst: Gebete aus Opern von Rossini, Verdi, Ponchielli, Bizet, von Weber und Humperdinck. Ref. Kirche, Küsnacht. 11.00–13.00 Vernissage: Ausstellung von Anna Friedlos (Bilder) und Rita Burkart (Skulpturen). Mit Apéro und musikalischer Umrahmung durch das Duo Piano Sax. Finissage: Sonntag, 17. Januar, 14 Uhr. Ausstellung täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Tertianum Residenz Zollikerberg (Kunstforum), Sennhofweg 23, Zollikerberg. 17.00 «Wir sind noch einmal davongekommen»: Aufführung der Jungen Kulisse. Reservation: [email protected]. Schule Dorf (Pavillon), Heinrich-Wettstein-Strasse 16, Küsnacht. 17.00 I heard a voice from heaven: Ein Konzert mit dem Vokalensemble «Ensemble Bleu», Wolfgang Sieber, Orgel, Stiftsorganist der Hofkirche St. Leodegar, Luzern. Unter der Leitung von Kantor Andreas Gut. Freier Eintritt, Kollekte, anschliessend Apéro im Pfarreizentrum. Kath. Kirche Küsnacht. Mittwoch, 11. November 19.30 «Wir sind noch einmal davongekommen»: Stück von Thornton Wilder. Aufführung der Jungen Kulisse. Reservation: jungekulisse@ gmail.com. Schule Dorf (Pavillon), Heinrich-Wettstein-Strasse 16, Küsnacht. 20.00 Kino im Höchhus: Überraschungsfilm zu «Kulinarisches im Film». Apéro ab 19.30 Uhr. Eintritt frei. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Samstag, 7. November 17.00 Vorabendgottesdienst Sonntag, 8. November 32. Sonntag im Jahreskreis 10.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 8. November 9.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 7. November 18.30 Vorabendgottesdienst Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 8. November 10.00 Kirche: Opern-Gottesdienst Pfr. Brigitte Crummenerl Mit Madelaine Wibom, Sopran, Susannah Haberfeld, Mezzosopran, Martin Wettstein, Flügel, Jürg Tobler, Orgel. Gebete aus Opern von Rossini, Weber und Humperdinck Anschliessend Kirchenkaffee 10.15 Heimgottesdienst Pflegeresidenz Bethesda Pfr. Ruth Stenger Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), Annina Just (aj.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Barbara Hug – Mensch und Natur Die Galerie im Höchhuus in Küsnacht zeigt neue Gemälde, Zeichnungen und Radierungen der Zürcher Künstlerin Barbara Hug. Berglandschaften und mythische Figuren ziehen ins Höchhuus ein. Barbara Hug kann meisterhaft malen und zeichnen! Sie zählt zu jenen Künstlern, die sowohl gestalterischen Ausdruck wie auch handwerkliches Können beherrschen und diese beiden Fähigkeiten in ihren Werken stimmig verbinden. So handhabt Barbara Hug die gesamte Klaviatur der Mal-, Zeichen- und Drucktechniken. Die Ausstellung zeigt mitunter den jüngsten Werkkreis der Künstlerin. Den Betrachter erwartet eine Fülle an Berglandschaften: breit aufgefächerte Panoramen, aber auch Einblicke in Felsund Gesteinsformationen, die von Nebelschwaden umhüllt, mit Schneeflecken bedeckt und mal von fahlem, mal von gleissendem Licht erhellt sind. Barbara Hug, die oft draussen in der freien Natur skizziert, lässt sich von den urgewaltigen und ständig sich wandelnden Stimmungen in der Bergwelt inspirieren und setzt diese nachher im Atelier um. Sie lässt flüssige Acrylfarbe auf die Leinwand fliessen und gestaltet sowohl durch Schwenken des Bildträgers sowie mit verschiedenen Malutensilien. Dabei zeigt sich ihr grosses Können, die essenziellen Ele- Barbara Hug, «Spiegelungen», Mischtechnik auf Leinwand, 2015. mente aus den Naturvorlagen herauszukristallisieren und daraus ausdrucksstarke Bergbilder zu schöpfen. Mystische Bergwelt als Motiv Nicht nur Barbara Hugs Landschaften, sondern auch ihre Figurenbilder kreisen um die mythische Bergwelt. Ihr Figurenpanoptikum umfasst Gestalten aus Schweizer Alpensagen, mitunter Mischwesen aus Menschen und Wurzeln, Ziegenböcke, Gehörnte und andere sagenhafte Geschöpfe. Umgesetzt werden sie als Zeichnungen oder Druckgrafiken. Barbara Hug wurde 1940 in Zürich geboren, wo sie sich an der Kunstgewerbeschule zur Zeichenlehrerin ausbilden liess. Danach folgten Studien an der Central School of Arts and Crafts in Foto: zvg. London sowie an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Viele Jahre fertigte Barbara Hug als Zeichnerin des Opernhauses Zürich Illustrationen zu den Premierenbesprechungen in der «Neuen Zürcher Zeitung» und im «Tages-Anzeiger» und illustrierte die Programmhefte. Als Tochter eines Opernhausmusikers war sie seit Kindheit mit der Oper verbunden. Ausserdem unterrichtete sie an Hoch- und Mittelschulen und ist bis heute als Mal- und Zeichenlehrerin tätig. Rebecca Gericke Vernissage: Donnerstag, 5. November, 18–20 Uhr, Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 14–19 Uhr, Samstag und Sonntag 14–17 Uhr; Finissage: Sonntag, 22. November, 14–17 Uhr; Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123, 8700 Küsnacht Küsnacht: Konzert zu Ehren der heiligen Cäcilia Am 15. November singt der Evangelische Kirchenchor Küsnacht in der reformierten Kirche: Die heilige Cäcilia steht im Mittelpunkt des diesjährigen Konzerts. Unter der Leitung von Jürg Tobler singt der Evangelische Kirchenchor Küsnacht die «Ode for Cecilia’s Day» von Georg Friedrich Händel und das «Gloria» von Antonio Vivaldi. Georg Friedrich Händel komponierte diese Ode im September 1739. Sie kam am Cäcilientag, dem 22. November des gleichen Jahres, in London zur Aufführung. Ende des 17. Jahrhunderts feierten englische Musiker diesen Tag mit Konzerten, die der heiligen Cäcilia gewidmet waren; sie ist die Schutzpatronin der Musik. Mit der Vertonung von John Drydens «Song for Cecilia’s Day» setzte Händel diese Tradition fort. wurde im Jahr 1930 wiederentdeckt und wegen seiner Kraft und seines Reichtums der musikalischen Erfindung und der Ausdrucksgebung schnell populär. Der Chor wird von einem Adhoc-Orchester und von drei Gesangssolisten und -solistinnen (Rosa Cäcilia mit dem Engel (um 1617/18) auf einem Ge- Maria Hernanmälde von Orazio Gentileschi und Giovanni Lanfranco. dez, Sopran, Kismara Pessatti, John Drydens Ode ist eine Lobprei- Alt, sowie dem Tenor Charne Rochsung auf die Macht der Musik, die von ford) begleitet. (e) Anfang bis zum Ende der Schöpfung reicht. Das «Gloria» von Antonio Vi- Dieses Konzert der besonderen Art steht valdi ist mit Sicherheit zu seinen be- unter dem Patronat der Kulturkommission und findet am Sonntag, 15. November, um deutendsten kirchenmusikalischen 17 Uhr in der reformierten Kirche KüsKreationen zu rechnen. Das Werk nacht statt. Eintritt frei (Kollekte). ANZEIGEN Flüchtlingsthematik in der Move-up-Arena Mit einem höchst aktuellen Thema befasst sich die nächste «Move-up-Arena – Politik für Jugendliche» in Erlenbach: Mitglieder des örtlichen Jugendvereins werden mit Gästen aus der Politik über Flüchtlinspolitik diskutieren. Bis anhin haben folgende Gäste zugesagt: • Doris Fiala, Nationalrätin FDP; • Fabian Molina, Präsident Juso Schweiz; • Ein Vertreter der SVP, der bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt war. Freitag, 13. November, 19–21 Uhr. Inklusive Apéro. Kirchgemeindehaus Erlenbach, Schulhausstrasse 40. Nr. 45 5. November 2015 15 16 Küsnachter Nr. 45 AKTUELL 5. November 2015 «Es geht um eine grundsätzliche Entscheidung» Lothar Ziörjen kämpft als Präsident des Fluglärmforums Süd gegen Südstarts geradeaus. Im Gespräch mit dem «Küsnachter» erläutert der Dübendorfer Stadtpräsident die Positionen der offiziellen Interessenvertretung der Gemeinden im Süden. Interview: Philippa Schmidt Wir haben 15 Tage Bise im Jahr, wäre es so schlimm, wenn wir an diesen Tagen Südstarts straight hätten? Es geht nicht um eine neue Luftstrasse. Wenn sie einmal eingerichtet ist, wird sie der Nachfrage entsprechend geflogen. So wie es auch bei einer Autobahn ist, die am Anfang schwach und dann immer stärker befahren wird. Es geht also um eine grundsätzliche Entscheidung. Aufgrund einer zweimonatigen Pistensperrung im Jahr 2000 haben wir mit den Südstarts geradeaus schon einmal alle negativen Auswirkungen erlebt. Die Forderung nach der Südstarts geradeaus darf deshalb nicht verniedlicht werden. Wie sahen Ihre Erfahrungen mit den damaligen Südstarts straight aus? Es sind zwei Sachen: Der Lärm sowie die Bedrohlichkeit und damit auch die Sicherheit. Die Höhe der Flugzeuge über Grund ist meistens sehr gering: Gerade bei Grossraumfliegern dauert es zum Teil sehr lange, bis sie an Höhe gewinnen. Da sehen Sie aufgrund der geringen Flughöhe den Schatten über den Häusern. Zudem war der Aufenthalt im Freien aufgrund des Lärms nur eingeschränkt möglich. Wie sieht es mit den Südanflügen aus? Da bleibt meistens unerwähnt, dass es nebst den Südanflügen kurz nach 6 Uhr auch abends bis kurz vor Mitternacht und an den Wochenenden sowie an Feiertagen Südanflüge gibt. Dazu «Die Gesamtbelastung ist weit höher, als häufig dargestellt wird.» kommen für die gleichen Gebiete im Süden alle weiteren Flugbewegungen, die vom Flugplatz Dübendorf ausgehen, die über den ganzen Tag verteilt sowie in den Nachtstunden stattfinden. Die Gesamtbelastung ist somit weit höher, als häufig dargestellt wird. Wie beurteilen Sie die Lage in Zollikerberg, Zumikon, der Forch und Herrliberg? Diese Gemeinden sind aufgrund der geringen Anflughöhe auf der Längsachse des Zürichbergs sehr stark betroffen. Der Flughafen Zürich hat eine überregionale Bedeutung: Er ist für die ganze Schweiz wichtig. Das ist natürlich richtig, aber Bundesrätin Doris Leuthard und das BAZL vertreten die Meinung, dass die Landesflughäfen Zürich und Genf sich der Nachfrage entsprechend entwickeln sollen. In der Raumplanung werden aber auch andere Vorgaben gemacht, die im Ergebnis auch Einschränkungen für die Aviatik zur Folge haben müssen. Das heisst, eine ungehemmte Entwicklung nur zu Gunsten des Flughafens Zürich widerspricht den verfassungsmässigen und gesetzlichen Vorgaben. Wie meinen Sie das? Erstens werden im luftfahrtpolitischen Bericht Zielsetzungen formu- Lothar Ziörjen (BDP), Präsident des Fluglärmforums Süd und Dübendorfer Stadtpräsident, erläutert, wo die Luftstrassen verlaufen. liert, die der Markt nicht wirklich braucht und die Realität nicht abbilden. Der Bund hinterlegt Zahlen, welche die Tatsachen nicht korrekt abbilden. Somit werden für die Planung falsche Grundlagen angenommen. Zweitens besteht eine Konkurrenz mit dem Nahen Osten, welche man mit falschen Mitteln zu bekämpfen versucht. Die Fluggesellschaften haben im freien Markt ein Problem, das sie aber selbst lösen müssen! Woher wollen Sie wissen, was die Zukunft bringen wird? Ein Blick zurück, mit dem Vergleich zwischen den Prognosen und den tatsächlich eingetroffenen Bedürfnissen führen zur Einschätzung, die auch von Fachleuten im Aviatikgeschäft geteilt wird, dass die künftige Nachfrage die geplanten rund 400 000 Flugbewegungen nie erreichen wird. Sonst müssen sie raumplanerisch alles so umsetzen, dass es überhaupt zu bewältigen wäre. Wenn dann schlussendlich aber nur 250 000 Bewegungen geflogen werden, wurde eine unnötige Reserve eingeplant, die raumplanerisch einen grossen Optionsschaden ergibt. BAZL-Chef Müller sagt im Tagesanzeiger, dass Kapazitätssteigerungen ohne Südstarts straight nicht möglich seien. Lautet Ihre Antwort, dass es gar keine Kapazitätssteigerungen braucht? In der Gesamtbetrachtung sieht man, dass gar nicht mehr Kapazitäten gebraucht werden. Die Passagierzahlen steigen zwar, aber die Flugbewegungen sinken oder stagnieren dank einer besseren Auslastung. Man will aber für bevorzugte Zeitfenster mehr Kapazitäten schaffen, die unweigerlich zu mehr Belastungen führen. Sowohl von BAZL-Chef Peter Müller als auch von Skyguide-Chef Daniel Weder wurde vor Kurzem in der Presse gesagt, dass man ohne Südstarts straight Abstriche an der Sicherheit machen müsse. Nein, dies wäre nur bei der geplanten höheren Flugdichte nötig. Das heisst, der Ist-Zustand muss sicher sein. Ohne Südstarts straight käme es dann zu gefährlichen Kreuzungen in der Luft. Natürlich nur dann, wenn es mehr Flugbewegungen gibt und, wir Süd- starts mit einem Left Turn haben und zugleich von Norden angeflogen wird. Dann würden sich bei einem Durchstart die Flugzeuge gefährlich nahe kreuzen. Um dieses Risiko zu vermeiden, bekommt der Flieger am Boden die Startfreigabe erst, wenn der landende Flieger wirklich den «Auch mit den heutigen Flugbewegungen funktioniert die Wirtschaft hervorragend.» Boden berührt. Man kann also nicht gleichzeitig starten und landen. Könnten ohne Kapazitätssteigerungen nicht auch Arbeitsplätze, die direkt und indirekt vom Flughafen abhängen, wegfallen? Auch mit den heutigen Flugbewegungen funktioniert die Wirtschaft hervorragend. Arbeitsplätze werden eher durch Optimierungen, die die Unternehmen vornehmen, gefährdet. Eines der Sicherheits-Argumente der Gegner von Südstarts straight ist die Kritik, dass Flugzeuge im Süden über das am dichtest besiedelte Gebiet fliegen. Nun hat Skyguide-Chef Daniel Weder aber in der NZZ erklärt, dass die Flugzeuge bei technischen Problemen gar nicht über den Pfannenstiel flögen, sondern eine Linkskurve einleiteten, um zum Flughafen zurückzugelangen. Wenn das Flugzeug nach links abdreht, hat es schon einen grossen Teil des dicht besiedelten Gebietes überflogen. Das Argument des SkyguideChefs kann deshalb nicht beruhigen. Zudem stellt sich die Frage, was passiert, wenn das Flugzeug manövrierunfähig wäre. Im Norden sind wir durch die Sperrzeiten bzw. Flughöhen im süddeutschen Raum blockiert. Wäre ein neuer Staatsvertrag nicht die ideale Lösung? Das Hauptproblem ist tatsächlich, dass der Bund, der Flughafen Zürich und die Swiss einen Anspruch stellen, der trotz den Einschränkungen nicht mehr befriedigt werden kann. Dass Deutschland derzeit nicht offen ist für Gespräche, ist eine Tatsache. Nach wie vor muss sich aber der Bund mit Nachdruck dafür einsetzen, dass man eine Staatsvertragslösung erreicht. Ob der Bund in der Lage ist, mit den Deutschen eine Einigung zu finden, ist zurzeit aber fraglich? Was uns im Zusammenhang mit deutschen Interessen aber immer wieder überrascht ist, dass der Wirtschaftsfaktor für Deutschland ausgeschaltet zu sein scheint. Der süddeutsche Raum profitiert hochgradig vom Flughafen Zürich: Nicht nur die Grenzgänger, die in Kloten arbeiten, sondern auch die Unternehmen in Deutschland. Macht der Bund zu wenig Druck? Offenbar, sonst wäre Deutschland bereits offener für eine Lösung. Man hat vor einigen Jahren eine Paketlösung ausgearbeitet, die dann aber nicht konsequent in die Verhandlung eingebracht wurde. Was sich auch als schwierig erweist, ist der Goldküsten-Reflex in Bern und die wiederholten Medienberichte, die in die gleiche Richtung gehen. Im Süden wird der Sicherheitsaspekt immer stark in den Vordergrund gerückt. Geht es nicht auch darum, dass der Wert von Grundstücken nicht ins Bodenlose fallen soll? Wenn ich mir die letzten zehn Jahre anschaue, standen immer der Lärm und die Sicherheit im Vordergrund. Die Entwertung der Liegenschaften kommt zwar auch immer wieder zur Sprache, ist aber nie das prioritäre Thema. Wenn bewohnte Liegenschaften abgewertet werden, dann hat dies finanziell meist keine Auswirkungen, ausser die Bank macht eine Neubewertung und die Hypothek würde tiefer angesetzt. Dann könnte es sein, dass ein Liegenschaftenbesitzer, mehr Eigenkapital einwerfen müsste, was dazu führen könnte, dass der Betrag nicht aufgebracht werden könnte. Mir sind aber Gott sei dank ich in den letzten Jahren keine solchen Fälle bekannt. Wenn Sie befürchten, dass sich mit Einführung von Südstarts straight die Schleusen öffnen, beziehen Sie sich da auf die Erfahrungen mit den Südanflügen, die es seit 2003 gibt? Ja, leider muss man aufgrund dieser Erfahrung davon ausgehen. Zudem habe ich festgestellt, dass Leute weggezogen sind. Foto: P. Schmidt Können Sie das wirklich auf die Südanflüge zurückführen? Ja, dass sind Leute von denen ich aus persönlichen Gesprächen weiss, dass sie mit den Lasten und dem Lärm nicht leben können. Wenn am Morgen um 6.03, je nach Flugzeugtyp, eine Maschine mit zwischen 70 und 85 Dezibel über ihr Haus donnert, ertragen das viele nicht. Ich kenne auch Leute, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten und haben. Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen dem Fluglärmforum Süd und dem VFSN, den Schneisern aus? Wir haben auf Präsidentenebene einen regen Austausch. Unsere Aufgaben sehen aber unterschiedlich aus. Das Fluglärmforum Süd ist die von den Gemeinden legitimierte politische Plattform, während der VFSN eine Bürgerbewegung ist. Wir gehen deshalb mit unterschiedlichen Methoden vor, um gegen den Fluglärm zu kämpfen. Derzeit wird der Luftfahrtpolitische Bericht ausgearbeitet. Wie wird sich die Flughafenfrage in naher Zukunft entwickeln? Das Fluglärmforum Süd hat eine sehr ausführliche Antwort zum Luftfahrtpolitischen Bericht eingereicht und mit entsprechenden Anträgen zu den Punkten, die ich bereits genannt habe, dagegen gehalten. Ich gehe davon aus, dass Bundesrätin Doris Leuthard gemeinsam mit dem BAZL festgestellt «Ich kenne Leute, die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben.» hat, dass der Widerstand inhaltlich, aber auch zahlmässig grösser ist, als sie erwartet hat. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der jüngste Entscheid vom Bund, der den Zürcher Kantonsrats betreffend Pistenausbauten übersteuert hat, Schule machen könnte. Mindestens geht aus dem Luftfahrtpolitischen Bericht hervor, dass Doris Leuthard die Kantone entmachten will. Wir werden alles versuchen, diese Absicht zu verhindern.
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