Vier wilde Tauben

Praxistipp: Ansprechen
Vier wilde Tauben
Am 1. November beginnt die Taubenjagd. Jedoch sind nur zwei der bei uns heimischen Wildtaubenarten jagdbar: die Ringeltaube, „die Wildtaube“ schlechthin, und ihre Verwandte, die Türkentaube. Turtel- und Hohltauben sind bei uns
ganzjährig geschont. Damit es zu keinen Verwechslungen kommt, hat
Dr. Claudia Gangl, BJV-Fachreferentin für Tierschutz und Wildbiologie,
die wichtigsten Merkmale aller vier Arten gegenübergestellt.
Foto: Tierfotoagentur.de/T. Harbig
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Feldtauben:
Zu den Feldtauben gehören neben den bekannten Stadt- beziehungsweise
Straßentauben, die von wilden Felsentauben abstammen, die große Ringeltaube
und die kleinere und seltene Hohltaube.
Männchen etwas kräftiger und schwerer.
Typisch ist der unproportionierte Körperbau,
der Kopf wirkt im Verhältnis zum großen
Körper als etwas zu klein geraten.
Ringeltaube
Größte und häufigste Wildtaube.
Größe: bis ca. 42 cm, Gewicht: ø 500 g
Die Ringeltaube ist ein so genannter
Teilzieher, das heißt, ein Teil der Vögel zieht
nach der Brutzeit in die Winterquartiere in
Westeuropa und den Mittelmeerraum, die
übrigen bleiben als Standvögel im Brutgebiet. Auf sie erfolgt die herbstliche Jagd.
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.
Kopf und Oberrücken sind blaugrau gefärbt,
Hals und Nacken hellgrün mit einem
Purpurschimmer. Die Brust schimmert leicht
rötlich/violett. Die schiefergrauen Schwingen
haben ein deutlich sichtbares weißes Band,
das vor allem im Flug weithin zu erkennen
ist. Der Stoß ist am Ende grauschwarz. Die
Ringeltaube hat einen markanten weißen,
runden oder bohnenförmigen Halsfleck, der
bei Jungtauben meistens fehlt.
Ringeltauben suchen ihre Nahrung nicht
nur am Boden. Auch Beeren, Eicheln,
Bucheckern, Pflaumen und Kirschen werden
abgezupft und unzerteilt geschluckt.
Hohltaube
Größe: 33 cm, Gewicht: Männchen ø 300 g
Die Hohltaube ist deutlich kleiner als
die Ringeltaube. Sie ähnelt in Größe und
Gestalt der Straßentaube.
Die Männchen sind kräftiger und schwerer als die Weibchen. Die Hohltaube
fliegt rasend schnell mit einem pfeifenden Geräusch der Schwingen.
Das Gefieder beider Geschlechter ist
blaugrau ohne weiße Partien am Bürzel
oder Flügel. Die Flügel sind breit und
schwarz gerandet. Die Halsseiten glänzend grün und weinrot schimmernd. Die
Brust ist blass orange. Die Hohltaube
brütet als einzige der vier heimischen
Arten in Höhlen.
Turteltauben:
Die Turteltauben sind meist kleiner und schlanker als die Feldtauben und haben
einen längeren, keilförmigeren Schwanz. Zentrum ihres Verbreitungsgebiets ist
Afrika, aber auch das tropische Asien. Die Türkentaube und die Turteltaube sind
zwei Vertreter, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch in weiten Teilen Europas
vorkommen. Insbesondere die Türkentaube hat in den letzten Jahrzehnten ihr
Verbreitungsgebiet deutlich ausgeweitet.
Türkentaube
ra. Bei uns nur in den warmen Tiefebenen
verbreitet, besiedeln die Turteltauben lichte Laub-, Nadel- und Mischwälder sowie
Feldgehölze, Parkanlagen, Viehweiden,
Auwälder, Weidenbrüche, Obstplantagen
oder Weinberge. Zunehmend finden wir
sie auch in städtischen Grünanlagen.
Kopf und Rücken sind violettgrau, Kehle
und Oberbrust rötlich. Die TurteltauTurteltaube
be hat mehrere auffällige, schmale,
Kleinste der vorkommenden Wildtauben.
schwarze Querbinden auf weißem Grund
Größe: 27 cm, Gewicht: 160 g
an den Halsseiten und dachziegelartig
Die Turteltaube wirkt anmutig und ist
angeordnete Flügeldeckfedern in rostrotoft paarweise anzutreffen. Sie ist ein so
schwarzer „Schuppenoptik“. Der Schwanz
genannter Langstreckenzieher und fliegt
ist abgerundet und im Verhältnis zur
schnell und nahezu geräuschlos.
Körpergröße recht lang, im Flug wird er
Bei uns ist sie nur zwischen Mai und Sep- fächerförmig ausgebreitet. Weiße Spitzen
tember zu beobachten. Als einzige unserer an den Schwanzfedern sind im Flug gut
Tauben überwintert sie südlich der Saha- erkennbar.
Etwa so groß wie unsere Stadttauben,
aber leichter.
Größe: 31 bis 33 cm, Gewicht: max. 200 g
Die Türkentaube ist ein typischer Kulturfolger, sie bewohnt dichtbesiedelte
Ballungsräume. Ursprünglich stammt sie
aus Asien, bei uns ist sie fast ausnahmslos ein Standvogel.
Die Türkentaube brütet in Nadelbäumen,
manchmal auch in Parks, auf Friedhöfen
oder in Auwäldern.
Sie ist nicht sehr scheu und tritt meistens
als Pärchen auf.
Das Gefieder ist einheitlich hell-beigebraun mit dunkleren Handschwingen. Die
Unterseite und der Kopf sind etwas heller. Auffällig sind das hübsche, schwarze
Nackenband, das wie ein schwarzer
Halbmond aussieht. Beide Geschlechter
sehen gleich aus.
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