• außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das akute

78
II. NEUROTISCHE, BELASTUNGS- UND SOMATOFORME STÖRUNGEN (F4)
1) Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43)
Î Ursachen:
•
außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das akute
Belastungsreaktion hervorruft (z.B. Naturkatastrophe, Unfall, Krieg,
Verbrechen, Vergewaltigung)
•
besondere Veränderung im Leben, die zu anhaltend unangenehmer
Situation geführt hat und Anpassungsstörung hervorruft
Ö ist IMMER eine direkte Folge einer akuten schweren Belastung oder eines
kontinuierlichen Traumas (ohne das Ereignis wäre die Störung nicht
entstanden!!! Unterschied zu allen anderen Störungen in dieser
Gruppe!!!)
Î Kann in jedem Lebensalter auftreten
Î alle Symptome können auch bei anderen Störungen auftreten, dennoch gibt
es einige besondere Kennzeichen für diese Störungengruppe
Î Anpassungsstörungen verhindern erfolgreiche Bewältigungsmechanismen,
Folge: Störung der sozialen Leistungsfähigkeit
Î häufig = Selbstbeschädigungen (d.h. Suizidversuch oder parasuizidale
Handlung), vor allem selbst herbeigeführte Vergiftung mit ärztlich verordneten
Medikamenten
a) akute Belastungsreaktion (F 43.0)
•
unmittelbarer und klarer zeitlicher Zusammenhang zwischen einer
ungewöhnlichen Belastung und dem Beginn der Symptome; Reaktionen
beginnt binnen weniger Minuten
•
gemischtes und gewöhnlich wechselndes Bild: zuerst Zustand der
„Betäubung“, dann Depression, Angst, Ärger, Verzweiflung, Überaktivität
und Rückzug, aber: kein Symptom herrscht lange vor
•
Symptome = rasch rückläufig (spätestens nach wenigen Stunden, wenn
Entfernung aus belastender Umgebung möglich ist)
•
Ist die Belastung nicht reversibel -> Abklingen der Symptome nach 24 –
48 Stunden, nach 3 Tagen meist nur noch minimal vorhanden.
•
Ist ein Mensch einer akuten Belastung ausgesetzt, so ist es
gerechtfertigt bestimmte Belastungsreaktion darauf zu zeigen
79
Î dem Klienten muss man das klarmachen und ihm helfen, die Belastung
loszuwerden (z.B. Trauerarbeit bei Verlust eines geliebten Menschen,
unerfüllbare Forderungen der Eltern, Schulwechsel,...)
•
Interventionsform = Krisenintervention -> sehr stark lösungsorientiert
(Lösungen vermitteln!)
b) posttraumatische Belastungsstörung (F 43.1)
•
tritt innerhalb von 6 Monaten nach einem traumatisierenden
Ereignis von außergewöhnlicher Schwere auf -> vegetative
Übererregbarkeit, Ereignis wurde als lebensbedrohlich erlebt (z.B.
aggressiver Hund = für Kind lebensbedrohlich, für Erwachsenen nicht)
•
zusätzlich zum Trauma wiederholte, unausweichliche Erinnerung oder
Wiederinszenierung des Ereignisses im Gedächtnis, in Träumen oder
Tagträumen.
•
deutlicher emotionaler Rückzug, Gefühlsabstumpfung, Vermeidung von
wieder an das Ereignis erinnernden Reizen
•
vegetative Störungen, Beeinträchtigung der Stimmung, abnormes
Verhalten (übermäßige Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit, Angst und
Depressionen; Drogeneinnahme oder übermäßiger Alkoholkonsum)
•
späte, chronifizierte Folgen von extremer Belastung = andauernde
Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (eigenes Störungsbild
unter F62.0)
c) Anpassungsstörungen (F 43.2)
•
neue oder geänderte Situation (z.B. nach schwerer körperlicher
Krnakheit) kann nicht bewältigt werden; dabei können auch alle
möglichen Gefühle gestört sein; auch das Sozialverhalten kann
betroffen sein
•
individuelle Disposition bzw. Vulnerabilität spielen größere Rolle als
bei anderen Krankheitsbildern in dieser Gruppe
•
wichtig: Krankheitsbild wäre OHNE Belastung nicht entstanden
•
Symptome: depressive Stimmung, Angst, Besorgnis, Hilflosigkeitsgefühl,
Einschränkungen bei Bewältigung täglicher Routine
•
Bei Jugendlichen oft Störungen des Sozialverhaltens (z.B. aggressives
oder dissoziales Verhalten); bei Kindern oft regressive Phänomene (z.B.
Wiederauftreten von Bettnässen, Babysprache, Daumenlutschen)
80
•
Eltern erleben ein betroffenes Kind als z.B. schlimm -> üben Druck aus ->
Störung wird dadurch verstärkt (WICHTIG: darf nicht verwechselt
werden mit oppositionellem Verhalten [länger andauernd!] -> genaues
Nachfragen, seit wann dieses Verhalten besteht = notwendig!)
•
Sorgfältige Bewertung folgender Komponenten ist notwendig:
¾ Art, Inhalt und Schwere der Symptome
¾ Anamnese und Persönlichkeit
¾ belastendes Ereignis, Situation oder Lebenskrise
(MUSS vorhanden sein!!!)
•
wenn Belastung gering war oder zeitlicher Zusammenhang zwischen
Symptomen und belastendem Ereignis nicht nachgewiesen werden kann
(weniger als 3 Monate), dann KEINE Anpassungsstörung!
•
weitere Unterteilung in:
¾ kurze depressive Reaktion (vorübergehender leicht depressiver
Zustand nicht länger als 1 Monat)
¾ längere depressive Reaktion (nicht länger als 2 Jahre)
¾ Angst und depressive Reaktion gemischt
¾ mit vorwiegender Beeinträchtigung von anderen Gefühlen
(Angst, Depression, Sorgen, Anspannung, Ärger, regressives Verhalten
eines Kindes wie Daumenlutschen oder Bettnässen)
¾ mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens (z.B.
Trauerreaktion eines Jugendlichen manifestiert sich in aggressivem oder
dissozialem Verhalten)
¾ mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
¾ mit sonstigen spezifischen deutlichen Symptomen
2) Phobische Störungen (F40)
Angst an und für sich = gesunde und sinnvolle Reaktion! -> emotionelles
Signal, dass wir uns mit einer Bedrohung auseinandersetzen sollen/müssen ->
Reaktion = Angriff oder Flucht. Aggression hilft beim Angriff.
Phobie = Angst, die durch den Auslöser nicht gerechtfertigt ist; Angst wird
kontraproduktiv -> man kann nicht mehr vernünftig handeln.
•
im Allgemeinen ungefährliche Situationen oder Objekte (außerhalb des
Patienten) rufen beim Betroffenen Angst hervor (Patient weiß, dass
diese eigentlich unbegründet ist und andere Menschen sie nicht haben, kann
aber nichts dagegen tun) -> Situationen oder Objekte werden entweder
gemieden oder können nur unter großer Angst ertragen werden
•
Vorstellung der phobischen Situation erzeugt gewöhnlich Erwartungsangst
(Angst vor der Angst)
•
Angst reicht von leichtem Unbehagen bis zu panischer Angst
81
•
Befürchtungen des Patienten können sich beiziehen auf
Einzelsymptome (z.B. Herzklopfen, Schwächegefühl); treten oft
gemeinsam mit sekundären Ängsten auf (z.B. Angst vor dem Sterben,
vor Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden)
•
Phobische Angst tritt oft gemeinsam mit Depression auf (vor allem bei der
Agoraphobie), während der depressiven Phase verschlimmert sich eine
bestehende phobische Angst meistens
•
Phobien (Ausnahme = Sozialphobie) bei Frauen häufiger als bei Männern
Dazu gehören:
a) Agoraphobie (mit oder ohne Panikstörung)
•
Angst vor öffentlichen Plätzen, vor Menschenmengen, Angst das
Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, alleine in öffentlichen
Verkehrsmitteln zu reisen
•
Schweregrad der Angst und des Vermeidungsverhaltens variieren -> wird
dennoch als besonders einschränkend empfunden.
•
Viele Betroffene verlassen das Haus nicht mehr, aus Angst zu kollabieren und
hilflos in der Öffentlichkeit liegen zu bleiben.
•
Schlüsselsymptom = Fehlen eines sofort nutzbaren Fluchtwegs
•
Vor allem betroffen sind Frauen
•
Beginn meist im frühen Erwachsenenalter
•
zusätzlich können depressive und zwanghafte Symptome vorkommen
•
ohne Behandlung wird eine Agoraphobie meist chronisch, wenn auch im
Allgemeinen fluktuierend
•
Folgende Kriterien müssen für eine Diagnose erfüllt sein:
¾ psychische oder vegetative Symptome müssen primäre
Manifestationen der Angst sein und dürfen nicht auf anderen
Symptomen wie Wahn- oder Zwangsgedanken beruhen.
¾ Angst muss in mindestens 2 Situationen (in Menschenmengen, auf
öffentlichen Plätzen, bei Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause, bei
Reisen alleine) auftreten
¾ Vermeidung der phobischen Situation
•
Manche Agoraphobiker erleben nur wenige Angst, weil es ihnen immer
gelingt, phobische Situationen zu vermeiden
82
b) Soziale Phobien
•
Beginn oft in der Jugend
•
Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen in
verhältnismäßig kleinen Gruppen (NICHT in Menschenmengen ->
Unterschied zur Agoraphobie!) -> Vermeidung von sozialen Situationen
•
bei Männern und Frauen gleich häufig (Unterschied zu den anderen
Phobien)
•
Können entweder klar abgegrenzt sein (z.B. Essen, Sprechen vor anderen,
Treffen mit gegengeschlechtlichen Personen = möglich) oder unbestimmt
sein und in allen sozialen Situationen außerhalb der Familie auftreten
•
Betroffener hat niedriges Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik
•
äußert sich in Erröten, Händezittern, Übelkeit, Drang zum
Wasserlassen
•
Symptome können sich bis zu Panikattacken verstärken
•
in extremen Fällen völlige soziale Isolation als Ergebnis
wichtig:
Ö es gibt auch an sich introvertierte Menschen (ca. ¼ der Bevölkerung);
sie entlasten sich von Stress, indem sie sich zurückziehen [Extrovertierte
dagegen entlasten sich durch Kontaktaufnahme zu anderen Menschen].
Daher: Klienten über seine diesbezüglichen Präferenzen befragen
Ö bei Kindern eignet sich zur Vorbereitung der Behandlung eine
Spieltherapie, aber es MUSS auch eine Therapie in der Gruppe dazu
kommen (d.h. Möglichkeit bei Gleichaltrigen, also in der realen Situation, neu
erworbene Fertigkeiten auszuprobieren)
Ö oft ist auch eine Familientherapie nötig (bzw. eine zusätzliche Therapie der
Eltern)
c) Spezifische (isolierte) Phobien)
•
sind Phobien, die auf ganz bestimmte Situation beschränkt sind, z.B. auf
die Nähe bestimmter Tiere (Hunde, Spinnen, Mäuse,...), auf Höhen, Donner,
Dunkelheit, geschlossene Räume, Verzehr bestimmter Speisen,
Zahnarztbesuch, Anblick von Blut oder Verletzungen, Angst vor bestimmter
Krankheit (z.B. AIDS, Krebs, Herzinfarkt...).
•
entstehen gewöhnlich in der Kindheit oder im frühen
Erwachsenenalter; bleiben oft jahrzehntelang unbehandelt
•
Ausmaß der Beeinträchtigung hängt davon ab, inwieweit Betroffener
die phobische Situation vermeiden kann
83
3) sonstige Angststörungen (F41)
Hauptsymptom = Angst, die NICHT auf bestimmte Umgebungssituation
begrenzt ist
a) Panikstörung
•
wiederkehrende, schwere Angstattacken, die sich nicht auf bestimmte
Situation beschränken und daher unvorhersehbar sind
•
Wie bei anderen Angststörungen variieren die Symptome von Person zu
Person, ABER: typischer Beginn mit Herzklopfen, Brustschmerz,
Erstickungsgefühlen, Schwindel und Entfremdungsgefühlen; sekundär meist
Angst zu sterben, vor Kontrollverlust oder Angst, wahnsinnig zu werden
•
Dauer eines einzelnen Anfalls = meist nur wenige Minuten, manchmal
länger
•
Häufigkeit und Verlauf = sehr unterschiedlich
•
meist schnelles Ansteigen der Angst und der vegetativen Symptome ->
fluchtartiges Verlassen des Ortes.
•
tritt Panikattacke in bestimmter Situation auf -> künftige Vermeidung dieser
Situation (oft entsteht durch Panikattacke Angst vor dem Alleinsein und
öffentlichen Plätzen)
•
einer Panikattacke folgt meist ständige Angst vor einer erneuten
•
eindeutige Diagnose, wenn:
¾ mehrere schwere vegetative Angstanfälle innerhalb eines Monats
¾ in Situationen, in denen objektiv keine Gefahr besteht
¾ Angstanfälle nicht auf bekannte oder vorhersagbare Situationen
beschränkt sind
¾ zwischen den Attacken meist angstfreier Zeitraum (aber oft
Erwartungsangst)
•
Panikstörung muss von Panikattacken im Zusammenhang mit einer Phobie
unterschieden werden
•
oft auch depressive Symptome vorhanden
84
b) generalisierte Angststörung
•
Hauptmerkmal = frei flottierende Angst (d.h. generalisierte, nicht auf
bestimmte Situation beschränkte, anhaltende Angst)
•
unterschiedliche Symptome, meist aber: ständige Nervosität, Zittern,
Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindel,
Oberbauchschmerzen
•
häufig Befürchtungen, Patient selbst oder ein Nahestehender könnte
erkranken oder verunglücken; viele Sorgen und Vorahnungen
•
bei Frauen häufiger, oft im Zusammenhang mit langdauernder Belastung
durch äußere Umstände
•
unterschiedlicher Verlauf, aber Tendenz zu Schwankungen und
Chronifizierung
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ primäre Symptome von Angst an den meisten Tagen, mindestens
mehrere Wochen lang (meist mehrere Monate lang)
¾ Befürchtungen (Sorgen über zukünftiges Unglück, Nervosität,
Konzentrationsschwierigkeiten,...)
¾ motorische Spannung (körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz,
Zittern, Unfähigkeit zum Entspannen)
¾ vegetative Übererregbarkeit (Benommenheit, Schwitzen, Tachykardie
oder Tachypnoe, Oberbauchbeschwerden, Schwindel, Mundtrockenheit,...)
¾ bei Kindern oft häufiges Bedürfnis nach Beruhigung; wiederholte
somatische Beschwerden
•
vorübergehend können auch Depressionen auftreten
•
ausgeschlossen werden muss: Neurasthenie
•
generalisierte Angststörung entsteht bevorzugt im 1. Lebensjahr ->
mangelnde Bindung an die Bezugsperson!!! (diagnostisch erfragen!!!)
c) Angst und depressive Störung, gemischt
•
•
•
nur dann diagnostizieren, wenn KEINE der beiden Störungen ein Ausmaß
erreicht, dass entsprechende einzelne Diagnose gerechtfertigt ist
ist aus praktischen Gründen nur EINE Diagnose möglich -> Depression
bevorzugen!
Patienten meist in der Primärversorgung oder gar nicht behandelt
85
4) Zwangsstörung (F42)
•
Hauptkennzeichen =
¾ Zwangsgedanken (Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den
Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen; immer sehr quälend, da
ichsynthon erlebt; gewalttätiger, obszöner oder sinnloses Inhalt; kein
Widerstand möglich)
¾ Zwangshandlungen (ständig wiederholte, stereotype Handlungen;
werden weder als angenehm empfunden noch dienen sie einem
bestimmten Zweck; Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen
drohendes Unheil; erlebt sie meist als sinnlos und ineffektiv;
•
außerdem vegetative Angstsymptome, quälende innere Anspannung;
oft depressive Symptome
•
bei Männern und Frauen gleich häufig
•
oft prämorbid zwanghafte Persönlichkeitszüge vorhanden
•
Beginn in Kindheit (vor allem in der Trotzphase, d.h. im 2.- 5.
Lebensjahr; Eltern überfordern Kind mit überhöhten
Erziehungsanforderungen -> Kind glaubt, nicht geliebt zu werden, wenn
es diesen Anforderungen nicht entspricht; hat gleichzeitig das Gefühl, den
elterlichen Anforderungen nicht nachkommen zu können -> Ängste
werden durch die Rituale unter Kontrolle gebracht; wichtig:
Familientherapie, damit Eltern ihr Verhalten ändern!) oder im frühen
Erwachsenenalter
•
unterschiedlicher Verlauf, beim Fehlen depressiver Symptome meist
chronisch
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen mindestens 2 Wochen
lang an den meisten Tagen;
¾ müssen quälend sein oder die normalen Aktivitäten stören
¾ müssen für den Patienten als eigene Gedanken oder Impulse
erkennbar sein
¾ wenigstens einem Gedanken oder einer Handlung muss (wenn auch
erfolglos) noch Widerstand geleistet werden
¾ Gedanke oder Handlung darf nicht angenehm sein (Erleichterung von
Spannung und Angst wird in diesem Zusammenhang NICHT als
angenehm bezeichnet!)
¾ Gedanken, Vorstellungen oder Impulse müssen sich in unangenehmer
Weise wiederholen
86
•
meist gemeinsames Vorkommen von Zwangshandlungen und
Zwangsgedanken, trotzdem des Vorherrschen von einem diagnostizieren,
da unterschiedliche Behandlung notwendig!
a) vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang
•
z.B. Frau wird von der Furcht gequält, ihr geliebtes Kind töten zu müssen;
religiöser Mensch wird von blasphemischen oder obszönen bildhaften
Vorstellungen gequält
•
unentschiedene Betrachtung von Alternativen; Unfähigkeit, triviale aber
notwendige Alltagsentscheidungen zu treffen
•
sehr oft gemeinsam mit Depression
b) vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale)
•
die meisten Zwangshandlungen beziehen sich auf Reinlichkeit
(Händewaschen!), übertriebene Ordnung oder wiederholte
Kontrollen, um eine möglicherweise gefährliche Situation zu verhindern
•
zugrunde liegt die Furcht vor einer die Person bedrohende oder von
einer von ihr ausgehenden Gefahr -> Ritual = symbolischer
Versuch, diese Gefahr abzuwenden
•
Zwangshandlungen können täglich oft stundenlang ausgeübt werden
•
oft verbunden mit besonderer Entschlusslosigkeit und Langsamkeit
•
bei Männern und Frauen gleich häufig (Waschzwang bei Frauen öfter)
•
Zwangshandlungen sind weniger eng mit Depressionen verbunden
als Zwangsgedanken
•
Zwangshandlungen sind relativ leicht zu behandeln mit
Verhaltenstherapie
c) Zwangshandlungen und Zwangsgedanken, gemischt
•
wenn beide Symptome gleichwertig sind; meist aber ist eines (als
Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen) vorherrschend
87
5) Dissoziative Störungen (Konversionsstörungen) (F44)
•
allgemeines Kennzeichen = teilweiser oder völliger Verlust
¾ der normalen Integration von Erinnerungen an die Vergangenheit
¾ des Identitätsbewusstseins
¾ der unmittelbaren Empfindungen
¾ der Kontrolle von Körperbewegungen
•
normalerweise hoher Grad von bewusster Kontrolle, welche Erinnerungen
und Empfindungen für unmittelbare Aufmerksamkeit selektiert und welche
Bewegungen ausgeführt werden
•
Fähigkeit zu bewusster und selektiver Kontrolle ist in einem Ausmaß gestört,
das täglich oder stündlich wechselt -> ob und in welchem Umfang dieser
Funktionsverlust willkürlich kontrolliert werden kann, ist nur sehr schwer
feststellbar
•
•
frühere Bezeichnung = Konversionsneurose oder Hysterie
nahe zeitliche Verbindung der Konversionsstörungen zu
traumatisierenden Ereignissen, ungelösten Konflikten oder
gestörten Beziehungen
•
Konversion -> durch unlösbare Schwierigkeiten oder Konflikte
hervorgerufener unangenehmer Affekt wird in Symptome
umgesetzt
•
meist plötzlicher Beginn und Ende der dissoziativen Zustandsbilder;
tendieren dazu, nach einigen Wochen oder Monaten zu remittieren, vor
allem dann, wenn Beginn mit traumatischem Lebensereignis verbunden war
•
chronische Zustände (z.B. Lähmungen, Gefühlsstörungen) entwickeln sich
sehr langsam
•
dissoziative Zustände, die länger als 1-2 Jahre vor einer Behandlung
bestanden haben, sind meist therapieresistent
•
Patienten verleugnen meist ihre für andere offensichtliche
Schwierigkeiten; alle Probleme führen sie meist auf die dissoziativen
Symptome zurück
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ klinische Kennzeichen, wie bei den einzelnen Störungen beschrieben
¾ Symptome sind nicht durch eine körperliche Erkrankung
erklärbar
¾ vorliegender Beleg für eine psychische Verursachung (d.h. zeitlicher
Zusammenhang mit Belastungen, Problemen oder gestörten
Beziehungen, auch wenn diese vom Patienten verleugnet
werden)
88
•
wichtig: Abklärung, ob Störung des peripheren oder zentralen
Nervensystems vorliegt
•
ausgeschlossen werden muss: Simulation
•
im Kindes- und Jugendalter sehr selten (bei jungen Mädchen
gelegentlich eine entsprechende Störung, wenn sie sich z.B. für eine
Popgruppe besonders begeistern -> histrionische Störung)
a) dissoziative Amnesie:
•
wichtigstes Kennzeichen = Erinnerungsverlust für meist wichtige, kurz
zurück liegende Ereignisse (schwerwiegender als durch bloße
Vergesslichkeit oder Ermüdung erklärbar)
•
Amnesie betrifft traumatische Ereignisse (z.B. Unfälle, unerwartete
Trauerfälle); ist unvollständig und selektiv
•
Ausmaß der Amnesie variiert von Tag zu Tag und von Untersucher zu
Untersucher; aber beständiger Kern, der im Wachzustand nicht aufgehellt
werden kann
•
Ratlosigkeit, Gequältsein, aufmerksamkeitsuchendes Verhalten
•
am häufigsten betroffen = junge Erwachsene
•
schwerste Fälle bei Männern nach Kampfhandlungen
•
zielloses Herumwandern; persönliche Vernachlässigung
•
Dauer selten länger als 1-2 Tage
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ partielle oder vollständige Amnesie für kurz zurückliegende
traumatisierende oder belastende Ereignisse (Fremdanamnese!!!)
¾ keine hirnorganische Störung, Vergiftung oder extreme Erschöpfung
•
keine Bewusstseinstrübung, Desorientiertheit; Kurzzeitgedächtnis
ist nicht betroffen = Unterschied zu organisch bedingten Störungen!
•
dissoziative Amnesie = überwiegend retrograd
•
dissoziative Amnesie kann durch Hypnose oder Abreaktion verändert
werden
•
ausgeschlossen werden muss: amnestisches Syndrom auch durch
Alkohol- oder Drogenmissbrauch, anterograde Amnesie, Amnesie bei
Epilepsie, retrograde Amnesie
89
b) dissoziative Fugue:
•
zielgerichtete Ortsveränderung von zu Hause oder vom Arbeitsplatz
fort, wobei sich die betroffene Person äußerlich geordnet verhält
•
außerdem Kennzeichen einer dissoziativen Amnesie
•
manchmal Annahme einer neuen Identität (meist für wenige Tage,
manchmal auch für lange und erstaunlich vollständig)
•
für die Zeit der Fugue besteht Amnesie, trotzdem wirkt Patient auf
einen Beobachter völlig normal
•
Aufrechterhaltung der einfachen Selbstversorgung (Essen, Waschen)
und einfacher sozialer Interaktionen (z.B. Kaufen von Fahrkarten,
Bestellen von Mahlzeiten, Fragen nach dem Weg,...)
c) dissoziativer Stupor:
•
beträchtliche Verringerung oder Fehlen willkürlicher Bewegungen
und normaler Reaktionen auf äußere Reize wie Licht, Geräusche,
Berührungen; Patient sitzt oder liegt lange Zeit bewegungslos
•
Fehlen der Sprache, der spontanen oder gezielten Bewegung; ABER:
Patient ist nicht bewusstlos (vorhandener Muskeltonus, Atmung, koordinierte
Augenbewegungen,...)
•
zeitliche Nähe zu belastendem Ereignis
•
nicht erklärbar durch körperliche oder spezifische psychiatrische
Störung (muss unterschieden werden vom katatonen, depressiven oder
manischen Stupor!)
d) dissoziative Bewegungsstörungen:
•
am häufigsten = völliger oder teilweiser Verlust der
Bewegungsfähigkeit eines oder mehrerer Körperglieder (partielle
Lähmung mit schwachen oder langsamen Bewegungen oder völlige
Lähmung)
•
verschiedene Grade mangelnder Koordination (= Ataxie) besonders in
den Beinen -> bizarrer Gang oder Unfähigkeit, alleine zu stehen (= Astasie,
Abasie)
•
übertriebenes Zittern oder Schütteln einer oder mehrerer Extremitäten
oder des ganzen Körpers
90
e) dissoziative Krampfanfälle:
•
schauen aus wie epileptische Anfälle, ABER: Zungenbiss,
Urininkontinenz oder schwere Verletzungen beim Sturz sind selten
•
kein Bewusstseinsverlust, sondern stupor- oder tranceähnlicher Zustand
f) dissoziative Sensibilitäts- oder Empfindungsstörungen:
•
vor allem Sehstörungen (Verlust der Sehschärfe, verschwommenes
Sehen, „Tunnelblick“)
•
Klagen über Sehverlust, dennoch überraschend gut erhaltene
Beweglichkeit und motorische Leistungen
•
sehr selten = dissoziative Taubheit
•
Parästhesien
g) sonstige dissoziative Störungen:
•
Ganser-Syndrom:
Kennzeichen = „Vorbeiantworten“; nicht geklärt, ob es diese Störung wirklich
gibt...
•
multiple Persönlichkeitsstörung:
Kennzeichen = offensichtliches Vorhandensein von 2 oder mehreren
verschiedenen Persönlichkeiten bei einem Individuum; immer nur eine davon
sichtbar; jede einzelne = eine vollständige Persönlichkeit mit eigenen
Erinnerungen, Vorlieben und Verhaltensweisen; meist ist eine Persönlichkeit
dominant, ist sich der Existenz der anderen nicht bewusst; Wechsel von
einer zur anderen Persönlichkeit in der Regel abrupt, gebunden an
traumatisches Erlebnis; sehr seltene Störung, kontroversielle Diskussionen
darüber
6) Somatoforme Störungen (F45)
Bei Kindern und Jugendlichen sehr häufig -> seelische Reaktion wird in den
Körper verlagert. Oft will Betroffener dadurch Aufmerksamkeit erzielen (=
histrionisches Verhalten); wichtig: es liegt KEINE körperliche Erkrankung vor
(dazu kommt es erst meist durch die seelische Situation)
•
körperliche Symptome (die NICHT oder nicht ausreichend durch
körperliche Erkrankung erklärbar sind) und hartnäckige
Forderungen des Patienten nach medizinischen Untersuchungen
trotz wiederholter negativer Ergebnisse
•
Beginn und Andauern der Symptome oft in enger Beziehung zu
unangenehmen Lebensereignissen oder Konflikten -> Patient weigert
sich aber, die Möglichkeit einer psychischen Ursache für seine Symptome zu
diskutieren
91
•
Abgrenzung vom hypochondrischen Wahn (Patient ist meist zugänglich
gegenüber einer Argumentation – beim Wahn dagegen nicht)
a) Somatisierungsstörung:
•
multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde
körperliche Symptome, die meist seit einigen Jahren bestehen, ehe der
Patient zum Psychiater kommt
•
Patienten haben meist lange und komplizierte Anamnese hinter sich,
viele negative Untersuchungen und ergebnislose Operationen
•
Symptome können sich auf jeden Körperteil beziehen; am
häufigsten = gastrointestinale Beschwerden (z.B. Schmerzen,
Aufstoßen, Erbrechen, Übelkeit,...) und abnorme Hautempfindungen (z.B.
Jucken, Brennen, Wundsein, Taubheitsgefühl, Prickeln,...); oft auch sexuelle
und menstruelle Störungen
•
oft deutliche Depression und Angst vorhanden
•
Verlauf = chronisch fluktuierend
•
meist verbunden mit langdauernder Störung des sozialen,
interpersonalen und familiären Verhaltens
•
bei Frauen häufiger als bei Männern
•
Beginn meist im frühen Erwachsenenalter
•
oft Medikamentenmissbrauch oder Medikamentenabhängigkeit (vor
allem Tranquilizer und Analgetika) als Resultat zahlreicher Verschreibungen
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ multiple und unterschiedliche körperliche Beschwerden ohne
ausreichende somatische Erklärung mindestens 2 Jahre lang
¾ hartnäckige Weigerung, die Versicherungen mehrerer Ärzte, dass keine
körperliche Erkrankung vorliegt, zu akzeptieren
¾ Beeinträchtigung familiärer und sozialer Funktionen durch die
Symptome und das daraus resultierende Verhalten
Differentialdiagnose:
Differenzierung folgender Störungen ist wichtig, bevor die Diagnose
„Somatisierungsstörung“ gestellt werden kann:
Ö
körperliche Störungen (vielfach entsteht bei chronfizierten
Somatisierungsstörungen zusätzlich eine körperliche Krankheit
92
Ö
affektive (depressive) und ängstliche Störungen (Beginn der multiplen
Beschwerden nach dem 40. Lebensjahr kann frühe Manifestation einer primär
depressiven Störung sein)
Ö
hypochondrische Störung (bei Somatisierungsstörung liegt der Hauptakzent
Ö
wahnhafte Störungen (z.B. Schizophrenie mit somatischem Wahn,
auf den Symptomen selbst -> Patient verlangt Untersuchung, um Symptome
wegzubekommen; Patient neigt zu übertriebenem Medikamentenkonsum und
fehlender Compliance; bei Hypochondrie auf Vorhandensein einer ernsthaften
Erkrankung -> Patient verlangt Untersuchung, um sich eine bestimmte
Krankheit bestätigen zu lassen; Patient hat Angst vor Medikamenten und ihren
Nebenwirkungen)
depressive Störungen mit hypochondrischem Wahn)
b) undifferenzierte Somatisierungsstörung
•
kurzdauernde (weniger als 2 Jahre) und weniger auffällige
Symptomatik
•
zahlreiche unterschiedliche und hartnäckige körperliche Beschwerden, ABER:
klinisches Bild der Somatisierungsstörung wird nicht erreicht
c) hypochondrische Störung
•
vorherrschendes Kennzeichen = beharrliche Beschäftigung mit der
Möglichkeit an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden
körperlichen Krankheiten zu leiden -> anhaltende körperliche
Beschwerden oder ständige Beschäftigung mit dem eigenen Körper
•
normale Erscheinungen oder Empfindungen werden vom Patienten als
abnorm und belastend interpretiert
•
Aufmerksamkeit meist auf 1 oder 2 Organe fokussiert
•
körperliche Krankheit kann vom Patienten benannt werden
•
oft beträchtliche Depression und Angst dabei
•
tritt selten erstmals nach dem 50. Lebensjahr auf
•
Verlauf der Symptome im Allgemeinen chronisch und wechselhaft
•
keine fixierten Wahnvorstellungen über Körperform oder körperliche
Funktionen
•
Furcht vor dem Bestehen einer oder mehrerer Krankheiten = Nosophobie
•
bei Männern und Frauen gleich häufig;
93
•
Patient bleibt meist in Primärversorgung, lehnt Aufsuchen eines
Psychiaters kategorisch ab
•
manche Patienten dominieren und manipulieren ihre Familie und ihr
soziales Umfeld mit ihren Symptomen
•
Symptome sind nicht oder nicht ausreichend durch eine körperliche
Erkrankung erklärt
•
Patient weigert sich hartnäckig, den Versicherungen mehrerer Ärzte, er
habe keine körperliche Erkrankung, zu glauben
•
muss abgegrenzt werden von:
¾ Somatisierungsstörung (bei Hypochondrie liegt Hauptakzent auf der
Krankheit und ihren zukünftigen Folgen, weniger auf den Symptomen;
keine besonderen familiären Auffälligkeiten; keine
Geschlechterunterschiede; Patient glaubt, eine oder mehrere Krankheiten
zu haben -> bei Somatisierungsstörung zahlreiche, oft wechselnde
Beschwerden)
¾ depressive Störungen (aus ihr heraus kann sich eine Hypochondrie
entwickeln)
¾ wahnhafte Störungen (bei Hypochondrie sind die Überzeugungen
nicht so fixiert wie z.B. bei Schizophrenen mit körperlichen Wahnideen)
¾ Angst- und Panikstörung (körperliche Symptome der Angst werden
oft als Zeichen einer ernsthaften körperlichen Erkrankung interpretiert;
Patient lässt sich aber durch physiologische Erklärungen beruhigen -> bei
Hypochondrie nicht)
d) somatoforme autonome Funktionsstörung
•
Patient schildert Symptome so, als ob sie auf einer körperlichen
Erkrankung eines Organs, das weitgehend vegetativ kontrolliert
wird, beruhen würden
•
am meisten betroffen =
¾ kardiovaskuläres System („Herzneurose“)
¾ respiratorisches System (psychogene Hyperventilation, „Asthma“,
psychogener Husten)
¾ gastrointestinales System („Magenneurose“, „nervöser Durchfall“,
„Reizdarm“)
¾ urogenitales System
•
bei vielen Patienten gibt es psychische Belastungsfaktoren oder
gegenwärtige Probleme
94
•
Diagnostische Leitlinien:
¾ hartnäckige und störende Symptome der vegetativen Stimulation
wie z.B. Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Erröten
¾ zusätzliche subjektive Symptome bezogen auf ein bestimmtes Organ
oder System
¾ intensive und quälende Beschäftigung mit der Möglichkeit einer
ernsthaften, aber nicht näher bezeichneten Erkrankung des
betreffenden Organs
¾ kein Anhaltspunkt für eine tatsächliche Störung dieses Organs
e) anhaltende somatoforme Schmerzstörung
•
vorherrschende Beschwerde = andauernder, schwerer und quälender
Schmerz, der nicht oder nicht vollständig durch physiologischen Prozess
oder körperliche Erkrankung erklärt werden kann
•
Schmerz tritt auf in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder
psychosozialen Problemen (diese = die Ursache des Schmerzes)
7) Sonstige neurotische Störungen (F46):
Neurasthenie (F48.0)
•
im Jugendalter selten
•
Symptome = anhaltende oder quälende Klagen über gesteigerte
Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche
und Erschöpfung; außerdem Muskelschmerzen, Spannungsgefühle,
Kopfschmerzen, Unfähigkeit zu entspannen, Reizbarkeit, usw.
•
wichtig: Anstrengungsvermeider benutzen oft dieses Störungsbild,
um von irgendwelchen Aufgaben entlastet zu werden! Daher: in der
Anamnese abklären, ob dieses Krankheitsbild vorliegt oder ob es sich um
einen Anstrengungsvermeider handelt!
•
2 Formen:
¾ Klagen über vermehrte Müdigkeit nach geistiger Anstrengung;
abnehmende Arbeitsleistung oder Effektivität bei der Bewältigung
täglicher Aufgaben. Geistige Ermüdbarkeit wird beschrieben als
ablenkende Assoziationen, Konzentrationsschwäche, uneffektives Denken
¾ Gefühl körperlicher Schwäche und Erschöpfung nach nur
geringer Anstrengung; Muskelschmerzen; andere Schmerzen;
Unfähigkeit zum Entspannen
¾ bei beiden: Schwindelgefühle, Spannungskopfschmerz, allgemeine
Unsicherheit, Sorge über abnehmendes Wohlbefinden, Freudlosigkeit,
Reizbarkeit, Depression und Angst; gestörter Schlaf; Hypersomnie
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kommt in manchen Kulturen häufiger vor
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ausgeschlossen werden muss: Burnout-Syndrom, postvirales
Erschöpfungssyndrom