Verein der Freunde und Förderer Barbara-Denkmal e.V. Herausgeber: Verein der Freunde und Förderer Barbara-Denkmal e.V., vertreten durch den Vorstand; Vorsitzender: Heinz Glump, Im Junkerstück 22, 56076 Koblenz, Tel.: 0261 701882 Redaktionell verantwortlich: Schriftführer: Roland Schulz, In der Hohl 18, 56154 Boppard, Tel.: 06745 182 621 Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernehmen Verein und Redaktion keine Verantwortung; diese liegt dann beim Autor. Website: www.vff-barbara.de eMail: [email protected] Barbarabote II/2015 Foto: Albrecht Golomb 1. Artikel erschienen auf der Homepage „Deutsches Heer“ Ein Dreifaches „Zu Gleich!“ – Barbara-Denkmal von Koblenz restauriert Die Bevölkerung von Koblenz nimmt am 7. Oktober 1907 zahlreich an der Einweihung des Barbara-Denkmals teil (Quelle Heer/Stadtarchiv Koblenz) Koblenz,15.05.2015. Der Zeitpunkt konnte nicht besser sein. Exakt zum Frühlingsanfang konnte das Barbara-Denkmal an die Stadt Koblenz übergeben werden. Der Verein der Freunde und Förderer e.V. Barbara-Denkmal (VFF-Barbara Denkmal) hatte die Schutzpatronin der Artilleristen knapp drei Jahre lang restauriert. Nun steht es wieder in frischem Glanz am Friedrich-Ebert-Ring. Die feierliche Einweihungszeremonie und Übergabe wurde umrahmt von Fahnenabordnungen und durch flotte Märsche des Heeresmusikkorps Koblenz, unter Leitung von Frau Oberstleutnant Alexandra Schütz-Knospe. Wie alles begann: Koblenz hat sein BarbaraDenkmal wieder (Quelle: Bundeswehr/Heinz Glump) 2 Die Geschichte der Artillerie in Koblenz begann im frühen 19. Jahrhundert unmittelbar nach dem Wiener Kongress, als das Rheinland Preußen zugeteilt wurde. In Koblenz wurde das VIII. Armeekorps stationiert. Man plante hier eine starke Artillerie-Garnison. Den Kern bildete dabei das Feld-Artillerieregiment 8. Es wurde in den Folgejahren oft um gegliedert und modernisiert, aber die Soldaten und Veteranen des Regiments dachten oft an die guten Zeiten in der Rhein-Moselstadt. Sie suchten nach einer Möglichkeit ihren im Krieg gefallenen Kameraden ein ehrendes Andenken zu ermöglichen. Im Oktober 1907 war es soweit. Unter großer Beteiligung der Koblenzer Bürger und mit vielen Artilleristen des Landes wurde das Denkmal am Kaiser-WilhelmRing enthüllt. Die Hauptbestandteile des Denkmals: Frieden – Krieg – die heilige Barbara (Quelle:Heer/ Heinz Glump / Stadtarchiv Koblenz) General a.D. Anton Steer erinnert: „Es ist kein Kriegerdenkmal, sondern es wird drei Ansprüchen gerecht: als Kunstwerk seiner Zeit, weder historisierend noch heroisierend und doch in sorgfältiger Abstimmung mit den baulichen Gegebenheiten der Gründerzeit als Friedens-Denkmal durch die beiden allegorischen Figuren „ Frieden“ und „Krieg“ und deren besondere Darstellung. Der „Krieg“ ist eine ruhig sitzende, entschlossen blickende männliche Figur. Seine Hand ruht auf der Schwertscheide und nicht am Griff. Die weibliche Figur „Frieden“ hält mit der Linken den Lorbeerkranz. Das soll sagen, dem Frieden gebührt der Vorrang. Die Zentralfigur, die „Heilige Barbara“, Schutzpatronin der Artillerie, der Pioniere, Bergleute, Feuerwerker und Ingenieure, legt ihre rechte Hand auf die Mündung des Kanonenrohres und verschließt die Mündung. Der Palmzweig im linken Arm ist Sinnbild des Friedens als Mahnmal, das dem Gedächtnis der Gefallenen der Einigungskriege galt.“ General a.D. Anton Steer erläutert das Ensemble des BarbaraDenkmals (Quelle: Bundeswehr/Heinz Glump) | 3 Und General a.D. Anton Steer fährt fort: „Diese Gefallenen gaben damals ihr Leben für das Erreichen der deutschen Einheit – unsere Generation, der die Einheit unseres Landes auf friedliche Weise geglückt ist, sollte für diese Zus ammenhänge durchaus eine sensible Grundhaltung entwickeln. Die Heilige Barbara Die Barbara steht am 27. Mai 2014 noch so beim Restaurator (Quelle: Bundeswehr/Heinz Glump) Barbara war eine historische Figur aus guter Familie, geboren im Jahr 277 in der heutigen Westtürkei. Sie bekannte sich zum Christentum. Barbara war die schöne Tochter des reichen Dioskurus in Nikodemien. Sie wurde nach der Sage wegen ihres christlichen Glaubens in einen Turm eingesperrt. Ihre Gebete wurden erhört, der Himmel schickte Blitz und Donner und der Turm fiel. Im Mittelalter gab es dann noch mehr Legenden von und um die Heilige Barbara. Eins hat sich aber gehalten. Sie wurde zum Symbol für Tapferkeit, Standhaftigkeit, Treue und Glauben. Sie wurde zur Beschützerin bei besonders gefährlichen Tätigkeiten. Sprengstoff war sehr gefährlich und deshalb waren ihre Schutzbefohlenen zunächst die Artilleristen, die Ber gleute und später die Pioniere. Barbaras Insignien sind der Turm, das Schwert, der Kelch, die Märtyrerpalme und weitere Beigaben. Ihr wurde stets am 4. Dezember gehuldigt. Oberstleutnant a.D. Heinz Glump erinnert sich an seine Batteriechefzeit: „Jede Batterie des Bataillons stellte für die Barbara-Wettkämpfe ein Team in den verschiedenen Aufgabenbereichen zusammen. Es ging dabei stets um militärsportliche Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Es gab natürlich auch spaßige Aufgaben. Da musste der Batteriechef seinen Batteriefeldwebel auf einem Fahrrad ohne Kette und Bremse auf Zeit durch einen Parcours schieben. Da gab es Gelächter der Kanoniere. Abends hat dann das gesamte Bataillon zünftig in der Sporthalle oder Instandsetzungshalle bei Bier und Schwenkbraten gefeiert. Die Dienstgradabzeichen wurden weggelassen, denn vor der Heiligen Barbara sind alle Soldaten gleich. Höhepunkt war dann stets der Auftritt der Heiligen Barbara, die eine 4 ‚Standpauke‘ hielt und dabei gern den Kommandeur aufs Korn nahm.“ Diese Tradition der Barbara-Feier hat sich, obwohl die Artillerietruppe stark reduziert wurde, an den ehemaligen Artillerie-Standorten – so auch in Koblenz – gehalten. Oberstleutnant a.D. Albrecht Golomb betont, dass die Tradition der Barbara-Feier in Koblenz bereits auf die ersten Artilleristen beim Kommando-Stab des III.Korps im Jahr 1957 zurückzuführen ist und später über die Artilleristen im Stab des Heeresführungskommandos zusammen mit den Ehemaligen am Standort Koblenz an den VFF-Barbara-Denkmal weitergegeben wurde. Die Barbara-Feier wandelte sich dadurch zu einem wesentlichen gesellschaftlichen Ereignis, jeweils zum 4. Dezember eines jeden Jahres am Standort Koblenz. Was passierte 1956 ? Die beschädigten Skulpturen „Frieden“ und „Krieg“ lagen im „Dornröschenschlaf“ auf dem Steinlagerplatz (Quelle: Heer/Albrecht Golomb) Das Denkmal überdauerte den Zweiten Weltkrieg, obwohl Koblenz in Schutt und Asche lag. 1956, im Rahmen der Stadtsanierung, musste das Denkmal aus Platzgründen weichen. Aus dem Kaiser-Wilhelm-Ring wurde der Friedrich-Ebert-Ring und die Straßen wurden verbreitert. Das Denkmal wurde regelrecht abgerissen und die Steine wanderten tonnenweise im Raum Koblenz umher, bis sie zum großen Teil in einem städtischen Bauhof in einen Dornröschenschlaf versanken. Es kümmerte sich über 50 Jahre niemand um diese Reste. Die Heilige Barbara geriet in Vergessenheit, obwohl es damals in Koblenz mindestens zwei Artilleriebataillone und ein Artilleriekommando gab. 5 Der Verein der Freunde und Förderer BarbaraDenkmal e.V. (Quelle: Heer/Stadtarchiv Koblenz) Der Neuanfang und die Gründung des VFF-Barbara-Denkmal Der Verein der Freunde und Förderer Barbara-Denkmal e.V. wurde am 31. März 2011 in Koblenz gegründet. Ihm gehören vornehmlich Koblenzer Bürger an. Das symbolisiert vor allem das Koblenzer Stadtwappen im Vereins-Logo. Zu den Gründungsmitgliedern zählen ehemalige Artilleristen aus dem Standort Koblenz, Angehörige des damaligen Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung sowie Mitglieder der Koblenzer Ortsgruppe der Feuerwerker der Bundeswehr. Heute, nach drei Jahren, hat der Verein knapp 100 Mitglieder. Dabei sind auch zwei Gymnasiasten, also die jüngere Generation mischt jetzt auch mit. Der Verein ist anerkannt gemeinnützig tätig. General a.D. Anton Steer, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, ist von Beginn an die Triebfeder gewesen. Er hat für Sponsoren gesorgt, denn die Stadt hat zwar das Gelände für die Wiederaufstellung gestellt, aber die Gelder kamen komplett aus dem zivilen Bereich. Der Restaurator Olaf Pung bei der Arbeit (Quelle: Bundeswehr/ Heinz Glump) 6 Zunächst wurde ein Konzept für die Restaurierung erarbeitet und ein Restaurator gefunden. Olaf Pung aus der Vordereifel hat seit drei Jahren unermüdlich an den Figuren und am Denkmal gearbeitet. Aus „drei“ mach „eins“ – viel Arbeit für den Restaurator (Quelle: Heer/Stadtarchiv Koblenz) Viele Baufirmen aus Koblenz und namhafte Architekten stellten ihre Kompetenz und Baumaschinen unentgeltlich zu Verfügung und es ging stetig voran. Der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Professor Dr. Hofmann-Göttig, formulierte es so: „Unsere Stadt lebenswert zu gestalten, unser kulturelles Erbe bewahren, gute Traditionen gegenwärtig halten, Identität zu stiften und inneren Halt zu geben: All dies sind Aufgaben und gute Gründe allemal für eine verantwortungsbewusste Denkmalpflege, der wir uns gerne stellen. Die Wiedererrichtung des BarbaraDenkmals ist ein Teil davon.“ Am 4. Dezember 2014, am Tag der Heiligen Barbara wurden nach Erdarbeiten das Fundament am Friedrich-Ebert-Ring gegenüber der Christuskirche gesetzt und die Figuren und der Brunnen aufgestellt. 7 Das Barbara-Denkmal ist fast wieder hergestellt (Quelle: Heer/Stadtarchiv Koblenz) Dann waren noch Restarbeiten durch den Restaurator zu erledigen, bis dann am 20. März 2015 die Feierlichkeiten zur Übergabe stattfanden. Den Festakt eröffnete der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse, Herr Nester, der die Anwesenden begrüßte und dabei auf die Bedeutung des kulturellen Erbes einer Stadt verwies. Er beschrieb die Unterstützung, die der Verein durch die Spender für das Denkmal erfuhr und bezeichnete das Engagement der Mitglieder des Vereins als überzeugend und mustergültig. Wörtlich sagte er: „Das Denkmal regt zur Diskussion an, aber es ist in seiner Bedeutung mehr als faszinierend. Es stellt die Forderung nach Frieden dar, so hält die Heilige Barbara die Hand auf die Kanonenmündung und der Krieg lässt sein Schwert in der Scheide. Im guten Sinne ist das Denkmal auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt.“ Fast wie neu am alten Standort Wieder-Einweihung des Barbara-Denkmals am heutigen Friedrich-EbertRing in Koblenz (Quelle: Bundeswehr/ Albrecht Golomb) Das Heeresmusikkorps Koblenz unter Leitung von Oberstleutnant Alexandra SchützKnospe spielte zum Auftakt dieser Feierstunde einen Marsch, der 1846 durch Julius 8 Möllendorf komponiert wurde – den Parademarsch Nr. 1. Der Ehrenvorsitzende des Barbara-Vereins, General a.D. Anton Steer, der als Artillerist schon immer eine enge Beziehung zur Heiligen Barbara hatte und der eigentliche Initiator für den Wiederaufbau des Denkmals ist, hielt zum Abschluss eine Ansprache und bedankte sich insbesondere bei den vielen Sponsoren und Spendern, die den Wiederaufbau ermöglicht haben. Zum Abschluss spielte das Heeresmusikkorps einen deutschen volkstümlichen Marsch von Johann Schwarz „Am wunderschönen Rhein“, der manchen Gast zum leisen Mitsingen animierte. Wie geht es weiter? Im Rahmen einer Mitgliederversammlung hat sich der neue Vorstand unter Leitung von Oberstleutnant a.D. Heinz Glump verpflichtet, das Denkmal vollkommen zu machen. Es sind noch die Bronzetafeln mit den Namen der Gefallenen des FeldArtillerie Regiments 8 zu erstellen, die zwei Bänke rechts und links des Denkmals sind zu restaurieren und aufzustellen. Das Denkmal und die Heilige Barbara sollen auch nachts zu sehen sein sowie die Ermöglichung der Brunnenfunktion steht ebenfalls auf der Prioritätenliste. Deshalb geht auch ein Appell an die Artilleristen im Lande: Werdet Mitglied in unserem Förderverein, nehmt an der jährlichen Barbarafeier teil und spendet für einen guten Zweck! Die Heilige Barbara hat es verdient. 9 2. Abriss des Barbara-Denkmals im Jahr 1956 Bericht in der Rhein-Zeitung vom 09. März 1956 10 3. Der Ehrenvorsitzende feierte Geburtstag Fotos: Jörg Unger Unser Ehrenvorsitzender Generalmajor a.D. Anton Steer feiert seinen 80. Geburtstag Herr General Anton Steer wurde in Landshut geboren und wuchs in Bayern auf. Mit dem Eintritt in die Bundeswehr am 02.01.1956 veränderte sich sein Leben. 10 Jahre später qualifizierte er sich für den Generalstabsdienst und hatte viele Stabs- und Führungsverwendungen inne. 1973 verschlug es ihn nochmals nach Bayern, wo er Kommandeur eines Artilleriebataillons in Neunburg vorm Wald wurde. Vor seiner Pensionierung war er Kommandeur der Korpstruppen und für ein Jahr mit der Führung des III. Korps beauftragt. Mit seiner Frau Luci blieb er dann am Standort Koblenz, aber ihn zieht es immer wieder im Urlaub in seine Heimat nach Bayern zurück. Am 27. Juni 2015 feierte der General und unser Ehrenvorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer Barbara-Denkmal e.V. mit vielen Freunden, dem engen Kreis der Familie und eingeladenen Gästen im Offizierheim der Falckenstein-Kaserne in Koblenz im Rahmen eines Empfangs seinen 80. Geburtstag. Seine Frau eröffnete den Empfang mit lieben Worten an ihren Mann und die vielen Gäste. Der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig hielt eine launige freie Rede und betonte insbesondere die Arbeit des General und unseres Ehrenvorsitzenden rund um die Wiedererstellung des Barbara-Denkmals. Dabei schilderte er wie hartnäckig und beständig er die Stadt gefordert habe und wie er auf mögliche Sponsoren zugegangen sei. Ihm sei es zu verdanken, dass über die Sponsorengelder das Denkmal innerhalb einer kurzen Zeit restauriert an die Stadt übergeben werden konnte. 11 Der Vorsitzende des Vereins, Heinz Glump, über-brachte die Glückwün-sche im Namen des Vorstands und der knapp 100 Vereinsmitglieder. Er erinnerte daran, dass erst kürzlich Prinz Luitpold von Bayern seinem Cou-sin und Chef des Hauses Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern, zu dessen 80. Geburtstag ein besonderes Geschenk gemacht habe. Dann lüftete er das Geheimnis um das Geschenk des Vorstands. Das überaus prachtvolle Buch erzählt die mehr als 1000-jährige Geschichte Bayerns auf eine neue und bislang ungewöhnliche Art: in Bildern, in Gemälden und in Abbildungen von Denkmälern. Sein Titel lautet: Die Geschichte der Wittelsbacher Das prachtvolle Buch erzählt die Geschichte Bayerns auf eine neue und bislang einzigartige Art: in Bildern, in Gemälden und in Abbildungen von Denkmälern. Es ist die Geschichte der Wittelsbacher und damit ein Jahrtausend bayrischer Geschichte. Heinz Glump wörtlich: „ Die Wittelsbacher, eine ehemals königliche Familie prägte das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben im Freistaat bis heute, und damit auch Sie, verehrter Herr General, unser Ehrenvorsitzender und Initiator des Barbara-Vereins.“ Mit einem dreifachen Zu-Gleich als Salut überreichte er das Geschenk unter dem Beifall der Gäste. Der Empfang im Offizierheim der Falckenstein-Kaserne zu Ehren des Generals war eine gelungene Feier, umrahmt von einem Quartett des HMK Koblenz. 12 4. Anerkennung als Denkmal eingeleitet Am17.06.2015 erreichte den Verein die folgende E-Mail: Sehr geehrter Herr Glump, mit Schreiben vom 11.05.2015 regen Sie, wie schon zuvor Herr Ralf Glöckner mit Schreiben vom 10.02., im Namen des Vereins der Freunde und Förderer BarbaraDenkmal e.V. die Eintragung des Barbara-Denkmals am Friedrich - Ebert-Ring in Koblenz in die Denkmalliste an. Wir haben die kürzlich wiederhergestellte Anlage im Hinblick auf ihren Denkmalwert geprüft und gelangen zu der Auffassung, dass es sich hier wegen des besonderen historischen Zeugniswertes um ein Kulturdenkmal im Sinne des DSchG handelt. Das Verfahren zur Eintragung in die Denkmalliste wird daher eingeleitet. Das Barbara-Denkmal wurde 1907 von dem Bildhauer Georg Schreyögg, München, für die in den Kriegen von 1866 und 1870/71 Gefallenen des Rheinischen Feldartillerieregiments Nr. 8 als zeittypischer Monumentalbrunnen aus großen Muschelkalkblöcken mit Figurengruppe geschaffen. Die Initiative zur Erstellung des Denkmals hatte ein 1902 von Regimentsveteranen gegründeter Ausschuss ergriffen. Der Standort befand sich in der Nähe der Regimentskasernen bzw. gegenüber der Festhalle. Im Zweiten Weltkrieg in geringem Maße beschädigt und 1956 aus verkehrstechnischen Gründen niedergelegt, hat man es 2014 unter Verwendung der originalen Teile bei einigen Ergänzungen nach historischem Vorbild, wie z.B. Kopf und Oberkörper der Heiligen, rekonstruiert und nur wenige Meter vom ursprünglichen Standort entfernt wiederaufgestellt. In der Mitte eines kreisrunden Brunnenbeckens – auf Rückwand außen reliefierte Löwenköpfe in barockisierenden Formen - erhebt sich über hohem polygonalem Postament mit Wasserspeiern die Statue der Barbara, als Heilige der Artilleristen mit Kanonenrohr und Palmzweig als Attributen. Die Inschrift lautet: DEN GEFALLENEN / KAMERADEN / DAS RHEINISCHE / FELD ART RGMT NO. 8. Die seitlich platzierten Allegorien von Krieg und Frieden vervollständigen als Liegefiguren das ikonographische Programm. Die flankierenden steinernen Ruhebänke wurden nicht wiederhergestellt. Die repräsentative Anlage stellt – trotz der Substanzverluste und Beschädigungen in der Vergangenheit - ein aufschlussreiches, hochbedeutendes Zeugnis für die große Tradition von Koblenz als Garnisonsstadt sowie für den Denkmalkult im wilhelminischen Deutschland dar. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Dieter Krienke M. A. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege Fachbereich Inventarisation Schillerstraße 44 D-55116 Mainz Mit dieser E-Mail der Landesdenkmalpflege ist ein wichtiger Schritt getan. Durch die Einleitung des Verfahrens zur Aufnahme in die Denkmalliste eröffnen sich, wenn sie erfolgt ist, neue Optionen zur Förderung des Denkmals. 13 5. Dank an den scheidenden Leiter Grünflächenamt Herr Rüdiger Dittmar, der Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Koblenz, wechselt im Sommer zu einer neuen Herausforderung nach Leipzig. Anlässlich eines Treffens am 05.05.2015 mit Ihm wurden durch den Vorsitzenden Heinz Glump und Albrecht Golomb u.a. die noch ausstehenden Herausforderungen bezüglich des Denkmals besprochen. Dazu gehören: - Bronzetafeln - Stelen/ Bänke - Licht - Brunnenfunktion Diese Prioritätenliste unseres Vereins wurde vorgestellt und durch Herrn Dittmar begrüßt. Zum Abschluss des Treffens wurde Herr Dittmar durch den Vorsitzenden im Auftrag des gesamten Vorstandes mit einem Buch geehrt. Das Buch erhält einen festen Platz bei Herrn Dittmar. Er hat sich sehr über die Ehrung gefreut. Im Rahmen des Barbarafrühstücks im Juni konnte Herr Dittmar dann zumindest mündlich vorab berichten, dass von Seiten der Straßenverkehrsbehörde (Tiefbauamt) es keine Einwände zum Aufstellen der Bänke gibt Foto: VFF-Barbara-Denkmal Wir begrüßen an dieser Stelle seinen Nachfolger, Herrn Andreas Drechsler, ganz herzlich zur Übernahme der Leitung des Eigenbetriebes der Stadt. Wir wünschen uns wie bisher eine rege und enge Zusammenarbeit in Hinblick auf die weitere Ausgestaltung des Barbara-Denkmals. 6. Termine 04.12.2015 Barbarafeier in der OHG Falckenstein Kaserne, Einladungen werden in Kürze verteilt 20.03.2016 Internationaler Friedenstag am Barbaradenkmal 08.03.2016 Jahreshauptversammlung 14
© Copyright 2024 ExpyDoc