Frankfurt FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG MITTWOCH, 13. JANUAR 2016 ¦ NR. 1( Mit Hasch und Mach Wenn es sein muss, wird per Megafon gebetet Die Gemeinde von Ulrike Johanns und Heinz Goldkuhle ist der Flughafen. Die Pfarrer Wo die Machete lag und das entscheidet über di« geben Halt - in kurzen Gesprächen im Termi¬ nal genauso wie bei Mauricio A. Er sagt: Das; Schränkchen, insgesamt) gramm, und die Machete, stück, unten im Schräi Gras will A. gewusst hal tragischen Todesfällen. er wollte es schließlich v der Machete will er nich Von Stefan Toepfer ben. „Die untere Schran nicht aufgemacht , sagt e Mauricio A. wird in ( Normalerweise müssen Karrer nicht laut werden, wenn sie beten. Bei Ulrike Jo¬ hanns und Heinz Goldkuhle kann das schon einmal anders sein - etwa dann, wenn sie auf dem Vorfeld des Flughafens Trauernden Trost spenden und innehalten wollen, während hinter ihnen Flugzeuge starten und landen. Es gibt zwar eine Kapelle im Termi¬ nal 1, die auch für Trauerfeiern genutzt wird, aber manch al ist es eben wichtig hinauszufahren, dorthin, wo ein Unglück geschehen ist oder wenn mehr Menschen Abschied nehmen wollen, als in die Kapel¬ le hineinpassen. Dann müssen die arrer den Lärm auf dem Vorfeld übertönen, um gehört zu werden. Goldkuhle hat dafür so¬ gar schon einmal ein Megafon genutzt. Verglichen mit „normalen Gemeinden ist am Flughafen manches anders. Doch das schätzen die evangelische Karrerin und ihr katholischer Kollege. Johanns ist schon seit 1998 als Seelsorgerin dort tätig. Sie sieht es als einen wichtigen Auftrag der Kirche im von Geschäftigkeit gepräg¬ ten Kughafen an, „Orte anzubieten, an de¬ nen die Leute zur Ruhe kommen und bei sich ankommen können . Am Mittwoch macht Johanns dafür besondere Angebote - zum Beispiel mit Mittagskonzerten und den „Auf ein Wort genannten Andachten mit Ansprachen von Menschen, die im Flughafen arbeiten. Heute um 12 Uhr gibt es ein Neujahrskonzert, bei dem FraportMitarbeiter spielen. An dessen Ende spen¬ det Johanns den Neujahrssegen. Überhaupt: der Segen. Beide Seelsorger sagen das Wort oft, wenn sie über ihre Ar¬ beit sprechen. Sei es, dass Passagiere um einen Reisesegen bitten, Pilgergruppen zum Beispiel, wie Goldkuhle sagt. Sei es, dass um einen Segen für bestimmte Räu- Prozess um Drogi im Kinderzimmei Jahre alt, und er ist eij Drogendealer. Er hat ei fast 500 Gramm Hi 2500 Euro verkauft, un Stoff in seinem alten Kii der Wohnung seiner wahrt. Das hat er ges Landgericht gestanden.: im Schränkchen aber ha Seelsorger: Der katholische Flughafenpfarrer Pater Heinz Goldkuhle und seine evangelische Kollegin Ulrike Johanns in der Kapelle im Terminal 1 me gebeten wird. Johanns bringt dann ei¬ nen schön eingerahmten Bronzeengel mit dem muslimischen und dem jüdischen Ge¬ betsraum. zehn Jahre in Dortmund in der CityPastoral tätig. und spricht ein Gebet. Der Engel hängt Goldkuhle arbeitet seit Dezember 2014 Beide leisten die Seelsorge im Flugha¬ inzwischen in der Feuerwache 4, dem Ground Control Center und im Service¬ center der Bodenverkehrsdienste der Fra¬ port. „Außerdem enden viele Gespräche mit einem Segenswunsch , sagt Johanns. Sie und Goldkuhle kommen nicht nur, wenn sie gerufen werden, sondern sind oft im Flughafen unterwegs und sprechen mit Passagieren, nicht zuletzt aber mit jenen, deren Arbeitsplatz er ist: mit Mitarbeitern von Fraport und Lufthansa etwa, Ange¬ stellten in Geschäften und Restaurants, Polizisten. „Es ist wichtig, sich auf den Weg zu machen und Präsenz zu zeigen , sagt der Karrer. im Flughafen. Wie seine Vorgänger, ist der Fünfundsechzi j äh ige Pallottiner-Pater. Eigentlich wollte er vor zwei Jahren in die Gemeinde-Seelsorge nach Kapstadt, doch die Stelle hat ein anderer bekommen. So bat ihn sein Orden, Flughafenpfarrer zu werden. Das Bistum Limburg finanziert seine Stelle, die Evangelische Kirche in fen nicht allein. Sie haben je einen Karrer mit einer halben Stelle zur Seite. Benja¬ min Atanga ist auch Pallottiner. Er stammt aus Kamerun und arbeitet vor al¬ Aber auch in ihren Büros in der Halle B im Terminal 1, nahe der Kapelle, stehen die Karrer für Seelsorge-Gespräche zur Verfügung. Diese Kapelle, in der Goldkuh¬ le täglich eine Messe hält, ist nicht die ein¬ zige im Flughafen. In den neunziger Jah¬ ren wurde eine im Transitbereich von Ter¬ Hessen und Nassau (EKHN) die von Jo¬ hanns. Johanns, 61 Jahre alt, schätzt es, schon lange im Flughafen tätig zu sein, in dem sie auch bis zu ihrem Ruhestand arbeiten will. Auch Goldkuhle legt Wert auf Konti¬ nuität. Im Prinzip kann er bis zu seinem 75. Lebensjahr auf dieser Stelle bleiben. Lust dazu hätte er, wie er sagt. Beide haben keine Schwierigkeiten da¬ mit, auf Menschen zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Das liegt nicht zu¬ letzt an den Stellen, die sie schon hatten und in denen die gleiche Fähigkeit ge¬ minal 2 eröffnet und im Januar 2015 eine fragt war: Johanns war 15 Jahre lang im Transitbereich von Terminal 1, neben Krankenhauspfarrerin und Goldkuhle lem in der Flüchtlingsunterkunft auf dem Flughafen. Der evangelische Karrer Ben¬ jamin Krieg kümmert sich nicht zuletzt um einen Treuhand-Fonds, den die EKHN mit einer Spende des Fraport-Vorstands und deren leitenden Angestellten einge¬ richtet hat. Er steht allen Mitarbeitern von Betrieben und Behörden am Flughafen offen, die in eine Notlage geraten sind. Außerdem gehören zur katholischen und evangelischen Flughafenseelsorge je eine Sekretärin und etliche Ehrenamtliche. Fotos Frank Röth ten zufolge mit den Dr< zu tun wie der Schlagsto des Bruders. Die Staatsanwaltscha Gegenstände aber in dei Aus dem Drogenhändler einen bewaffneten de zuständig. Ein wichtiges Zeichen sind Während gewöhnliche die „abrahamischen Feiern , zu denen Christen, Juden und Muslime Zusammen¬ kommen - benannt nach Abraham, der in leicht noch mit einer Be fe davonkommen, müss: allen drei Religionen eine wichtige Rolle nis. Deshalb erzählt A. spielt. Johanns hatte die Idee dazu im Jahr 2001, nach den Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten. Auch für Gespräche über Ereignisse wie dieses oder den Ab¬ sturz der Germanwings-Maschine im März sind die Flughafenpfarrer da und bie¬ ten Zeit und Raum, sie zu verarbeiten, in Einzelgesprächen und Andachten. Sammelleidenschaft seit Wichtig findet Goldkuhle aber auch noch eine andere Präsenz der Kirchen: Ca¬ ritas und Diakonie stellen Mitarbeiter, die Abschiebungen beobachten und Verstöße melden, so sie Vorkommen. Ein eigens ge¬ gründetes Forum, dem auch die Bundes¬ Wert legen Johanns und Goldkuhle polizei angehört, gibt regelmäßig Berich¬ nicht nur auf eine gute Zusammenarbeit zwischen ihren Stellen, sondern auch mit der islamischen und jüdischen Seelsorge. Um die islamischen Gebetsräume küm¬ mert sich ein Fraport-Mitarbeiter, der eine Imam-Ausbildung hat, für die jüdi¬ schen ist die Frankfurter Jüdische Gemein¬ te heraus. „Es ist gut, dass es dieses Fo¬ rum gibt , sagt der Pfarrer, der selbst bei Abschiebungen dabei war. Man könne sie zwar nicht verhindern, aber den Men¬ schen beistehen. Flughafenpfarrer müs¬ sen auch Seelsorger in extrem schwieri¬ gen Situationen sein wollen. für mindestens fünf Jah dass der ihm als kleiner eine stumpfe Machete: mitgebracht habe, als sagt - weil auch das ihn bewaffneten zum norn dealer machen könnte Gras zwar in der Wohn tern aufbewahrt, in seil] derzimmer in dem Sei der Machete. Aber er nicht für den Verkauf pol hätte ja gerochen und s< A., und dass da aber i wäre, wenn seine Elter verdienst ihres bei einer angestellten Sohnes gevs Den Umstand, dass d bei seinem Vater et Gramm Kokain näml tiert A. nicht. Sein Pro: gesetzt.
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