Geographische Grenzen überwinden durch mobiles

Geographische Grenzen
überwinden durch mobiles
Lernen? – Ergebnisse aus
einem Evaluationsprojekt zur
Fortbildung in der Altenpflege
Mathilde Hackmann, MSc
Katharina Buske
Prof. Dr. Birgitt Höldke, MPH
Gliederung
Das Projekt „Expertenstandards@work“
Akzeptanz des mobilen Lernens
Evaluationskonzept
Beteiligte Einrichtungen und Lernende
Ergebnisse: Befragung der Lernenden
Ergebnisse: Interviews mit den Leitungspersonen
Diskussion und Ausblick
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„Expertenstandards@work“
Gemeinsames Entwicklungs- und Erprobungsprojekt der
Deutschen Angestellten Akademie (DAA) und Hamburger
Fern-Hochschule (HFH)
DAA: Entwicklung von sieben mobilen Lernarrangements zu
den nationalen „Expertenstandards“ in Deutschland (z. B.
Dekubitusprophylaxe) und Erprobung in Einrichtungen der
Altenpflege im Zeitraum eines Jahres
HFH: Evaluation der Akzeptanz des mobilen
Lernarrangements bei den Lernenden und den Leitungen in
den Einrichtungen
Unterstützung des Projekts durch das BMBF und den ESF
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„Akzeptanz“
Forschungsrahmen:
erweitertes FRAME-Modell –
Framework for the Rational Analysis
of Mobile Education (Koole 2009)
Technologieakzeptanzmodell nach Davis
(Davis et al. 1989: 985)
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Evaluationskonzept
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Beteiligte Einrichtungen
Insgesamt 15 Einrichtungen, davon:
5 ambulant, 9 stationär, 1 Verbundeinrichtung
10 eher städtische, 5 eher ländliche Umgebung
unterschiedliche Größe
Träger sowohl privat-gewerblich als auch frei-gemeinnützig
Besonderheiten:
gezielte Auswahl durch DAA vor Beginn des Projekts
alle Einrichtungen bilden im Altenpflegeberuf aus
niedrige Personalfluktuation in den meisten Einrichtungen
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Lernende
Zu Beginn des Projekts wurden 176 Lernende angemeldet.
Ergebnisse aus 134 Fragebogen:
Lernbedingungen in der Einrichtung gut oder sehr gut
eigene Computerkenntnisse werden als eher gut eingeschätzt
Einstellung zum Lernen positiv
knapp die Hälfte der Lernenden übt eine Leitungs- oder
Sonderfunktion (z. B. Praxisanleiter/in) aus
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Ergebnisse Lernende
Nur 64 Lernende nutzten das Lernarrangement:
fast die Hälfte der Lernenden (n = 29) wurde nicht freigestellt
etwa ein Drittel (n = 43) nahmen an der
Einführungsveranstaltung teil
Zugriff auf die Lernplattform überwiegend von zu Hause,
teilweise am Arbeitsplatz, von unterwegs gar nicht
fast die Hälfte der Lernenden (n= 28) berichtet von
technischen Problemen
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Ergebnisse Lernende
Lernerfahrungen:
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Ergebnisse Lernende
Akzeptanz (AWCL-Skala*):
(*vgl. Liang et al. 2011, Hackmann et al. 2015)
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Leitungspersonen
Projektstart:
15 Leitungspersonen wurden persönlich befragt
(Interviewleitfaden)
Die Erwartungen zu Beginn des Projekts waren hoch:
besserer Praxistransfer des Wissens, bessere
Dokumentation, weniger Aufwand bei der Organisation von
Fortbildung
Projektende:
12 Interviews – qualitative Auswertung
Einflussfaktoren vonseiten der Einrichtungen und
Leitungspersonen, vonseiten der Lernenden und vonseiten
des Anbieters wurden angegeben.
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Ergebnisse Leitungspersonen
Einflussfaktoren vonseiten der Einrichtungen und der
Leitungspersonen:
Klare Absprachen zur Nutzung der Lernplattform zwischen
der Leitungsperson und den Lernenden wirkten sich positiv
auf die tatsächliche Nutzung aus.
Fehlende Unterstützung und Begleitung durch die
Leitungspersonen wirkten sich negativ aus.
Unvorhergesehener Arbeitsanfall in den Einrichtungen wirkte
sich negativ aus.
Mangelnde technische Voraussetzungen in den
Einrichtungen wirkten sich negativ aus.
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Ergebnisse Leitungspersonen
Einflussfaktoren vonseiten der Lernenden:
PC-Vorkenntnisse wirkten sich positiv auf die Nutzung der
Lernplattform aus, das Alter der Lernenden spielte weniger
eine Rolle.
Eine hohe Motivation der Lernenden förderte die Nutzung der
Lernplattform.
Lernende kritisierten fehlende Austauschmöglichkeiten
untereinander.
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Ergebnisse Leitungspersonen
Einflussfaktoren vonseiten des Anbieters (DAA):
Technische Probleme hemmten die Motivation der
Lernenden.
Zum Inhalt und zur Gestaltung der Lernplattform gab es
unterschiedliche Rückmeldungen.
Fehlende oder unzureichende Informationen zu Beginn des
Projekts wirkten sich negativ auf die Nutzung der
Lernplattform aus.
Eine kontinuierliche Begleitung durch den Anbieter wirkte
sich positiv aus.
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Schlussfolgerungen
Fazit
Hohe Motivation der Lernenden zu Beginn des Projekts ließ
merklich nach, hohe Quoten an Abbrechern bzw.
Nichtnutzern
Diskrepanz technische Probleme und Inanspruchnahme des
technischen Supports
Einflussfaktoren stehen in Wechselbeziehung zueinander
Empfehlungen
Gute Einführungsveranstaltungen und schriftliche
Informationen
Bedingungsanalyse in den Einrichtungen vor Einsatzbeginn
Einbettung des Produkts in die Personalentwicklung der
Einrichtung
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Literatur
Davis, F. D, Bagozzi, R. P., & Warshaw, P. R. (1989). User Acceptance of Computer
Technology: A Comparison of two Theoretical Models. Management Science, 35(8), 9821003.
Hackmann, M., Buske, K., & Höldke, B. (2015). Expertenstandards@work. Entwicklung
und Einsatz mobiler Lernarrangements in Unternehmen der Altenpflege am Beispiel der
Expertenstandards – Teilvorhaben: Evaluation. Abschlussbericht. Hamburg: Hamburger
Fern-Hochschule.
Hackmann, M., Buske, K., & Höldke, B. (2015). Lernplattformgestütztes Lernen von
Pflegefachpersonen. Erhebung der Akzeptanz mittels eines standardisierten Instruments.
PADUA, 10(4), 259-261.
Koole, M. L. (2009). A Model for Framing Mobile Learning, from
http://auspace.athabascau.ca/bitstream/2149/2016/1/02_Mohamed_Ally_2009-Article2.pdf
Liang, J.-C., Wu, S.-H., & Tsai, C.-C. (2011). Nurses' Internet self-efficacy and attitudes
toward web-based continuing learning. Nurse Educ Today, 31(8), 768–773. doi:
10.1016/j.nedt.2010.11.021
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