EinWortvorabzuunserenStudienreisen Studienreisen sind fester Bestandteil unseres Bildungsprogramms. DieVielfaltderSchöpfung,dieUnterschiedlichkeitunddasGemeinͲ same der Kulturen gilt es wahrzunehmen und wertzuschätzen. Das in die Fremde gehen und den Anderen in seinem Anderssein zu begegnen,isteinewichtigeErfahrungineinerWelt,dienacheinem gelingenden Miteinander sucht. Unsere Studienreisen tragen zu kulturellenundreligiösen,gesellschaftlichenundpolitischenBegegͲ nungen bei. Sie zeichnen sich durch persönliche Begleitung, Pflege christlicherRitualeundspeziellzugeschnitteneKonzeptionenaus. Apulien–VomFremdenundEigenen: EuropäischeBegegnungeninGeschichteundGegenwart– PrägungendurchByzanzundOrient,NormannenundStaufern „Der Horizont rings umher ist wundervoll“, meinte der deutsche Historiker Ferdinand Gregorovius 1874, dem das Land Exil bot. Das weite Land zwischen zwei Meeren kann süchtig machen, erzählen viele,diedortwaren.DieendlosenapulischenEbenen,diebiszum HorizontreichendenOlivenbäumeunddiebewaldetenAbhängedes ApenninsmitihrenanmutigenHügelkettensuggeriereneineEndloͲ sigkeit,indersichdieZeitenberühren. voraussichtlich 28.Mai2016– 04.Juni2016 8ͲtägigeStudienreise DassahenvieleFremdeso,dieinallerRegeldiesüdöstlichsteRegiͲ on Italiens nicht nur besuchten, sondern besetzten. Apulien, der Stiefel Italiens, war ein begehrter Fleck und so zeugt die schöne Landschaft noch heute von der Geschichte derer, die kamen und gingen. Der legendäre Stauferkaiser Friedrich II. konnte sich gar nichtlosreißenvonApulien.NochheuteerzählenvieleKastellevon CasteldelMonte ihm,allenvorandasCasteldelMonte.GeprägtwurdedasLandvon orientalischen und griechischen Einflüssen aus dem Osten, ebenso von den Römern, Langobarden, Normannen und Staufern aus dem NordenEuropasunddenMächtigenausAnjou. KannsicheinesolcheRegionkulturelleEigenartbewahren?Wasist überhauptdasEigene–geformtimWechselvonfremdenEinflüssen odergarDiktaten?DasisteinederFragen,diebeidieserReiseverͲ folgt werden wird. Um das vorneweg zu sagen, das Fremde beeinͲ flusste und hinterließ Spuren, aber stets versehen mit einer typiͲ schen apulischen Eigenart. Eine apulische Eigenart, die sich vom italienischen Norden sehr wohl absetzt. Das ist bis heute selbst in derSpracheerkennbar,diesichvonderitalienischenunterscheidet. DieDialekteApulienshabenvieleVäter. LandschaftbeiMatera Dass Politik und Kirche sich in der Geschichte nicht voneinander trennen ließen, davon erzählt die europäische Geschichte hier vor Ort. Davon erzählen die erbitterten Machtkämpfe zwischen den 63 KI R CHE NK R E IS JÜL ICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen LandundLeuteentdecken: Studienreisen LandundLeuteentdecken: Studienreisen Normannen und Staufern auf der einen und der jeweiligen Päpste aufderanderenSeite.ParalleldazuistdasAufeinandertreffenverͲ schiedenerchristlicherEinflüssezusehen:EinflüsseausByzanzbzw. dergriechischͲorthodoxenKircheundderlateinischenKirche.Doch unabhängig von all diesen Einflüssen, konnte sich ein starkes spirituellesLebenentwickeln,dasdurchauseineneigenenCharakter Trulliprägendie apulischeLandschaft besitzt. KI RCHENKREIS JÜLICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen So bieten die europäischen Begegnungen aus Ost und Nord am südöstlichen Stiefelabsatz Italiens eine spannende geschichtliche Recherche und sind gerade aus der distanzierten Betrachtung ein VerständnisansatzfürunseregegenwärtigeSituation. FolgendeProgrammmodulesindfürdieseStudienreisegeplant: DennördlichenTeilnimmtdieProvinzFoggiaein.DreiLandschaften DerNorden–TavoliereundApennin prägendenNorden, dieweiteEbenederTavoliere, dieAusläuferdesApenninsund derStiefelsporndesMonteGargano, dereineWeltfürsichbildet. FriedrichII.,aufdessenSpurensuchesichdieseReiseimmerwieder begibt, erkor den nördlichen Landstrich zu seiner Wahlheimat. NirͲ gendshieltersichhäufigerauf. InLuceraerzähltdasvonweitemsichtbareKastellvonseinenwechͲ selnden Besitzern aus dem Norden. Errichtet wurde es von den Normannen, der nachfolgende deutsche Staufer Friedrich II. inteͲ grierte 1233 einen Palast und Karl I. von Anjou verstärkte später wieder den Ausbau zu einer militärische Bastion. Als ein kleines StädtchenmitCharmeliegtdasapulischeTroiaaufeinerHöhevon 439minprächtigerLageüberdemTavoliere.AufderkleinenPiazza überraschtdanndieDimensionderKathedraleSantaMariaAssunta ausdem11.Jahrhundert. BlickaufdieTavoliere,dem bevorzugtenJagdreviervon FriedrichII. AufdemMonteGargano,demStiefelsporn,erwartetdenBesucher neben landschaftlicher Schönheit christliche Frömmigkeit und VerͲ ehrung. Neben Santa Maria di Siponto, das schon im Jahre 465 Bischofssitzwar,wirdhieraufdemMonteSant‘AngeloderErzengel Michael verehrt, weil er hier im Jahre 465 dem Bischof erschien. Monte Sant‘ Angelo ist der älteste ‚gesamteuropäische‘ Pilgerort: Grottenkirche Orakelplatz der alten Griechen, von den apulischen Dauniern zum MonteGargano Göttersitz erkoren, von Byzantinern als Erscheinungsort des ErzenͲ gels erkannt, von den Langobarden als ErsatzͲWotan vereinnahmt 64 LandundLeuteentdecken: Studienreisen undschließlichwurdeervondenDeutschenzumReichsschutzheiliͲ gen,zum‚deutschen‘Michelerklärt.Sageundschreibe33gekrönte Häupterzogeshierher,dochauchaufMystikerwieFranziskusvon Assisi hatte der Monte Sant‘ Angelo eine besondere AnziehungsͲ kraft. Zu dem Ensemble gehören das Kastell und verschiedene KirͲ chen,wieetwadieGrottenkircheSantuariodiSanMichele. Pellegrino SchonalleindieKathedraleSanNicolaPellegrinoisteinfaszinierenͲ des Bauwerk, was seine Lage direkt am Meer, seine künstlerische Gestaltung und seine Entstehungsgeschichte angeht. Im Hinterland der „Terra di Bari“ liegt das einzigartige geheimnisvolle Castel del Monte des Staufers Friedrichs II. Was aber war die Funktion des majestätischen Oktogons: Statussymbol, Kultbau oder Labyrinth, MusterhausfürperfekteArchitekturoderGralͲDepot?Bisheuteist HafeninBari sich die Fachwelt darüber uneinig. Der in sagenhafter Umgebung gelegene Bau versetzte Menschen aller Epochen in Staunen. Heute gehörterzumUNESCOWelterbe. BariistdieHauptstadtApuliensunddrittgrößterHafenanderAdria. Mit ihrem Gassengewirr, in die selten ein Sonnenstrahl fällt, mutet BasilicaSanNicola dieAltstadtdurchausorientalischan.InmittenderLichtinselnladen dannGotteshäuserzurEinkehrein.EtwadieBasilicaSanNicola,die demNikolausvonMyrageweihtist.DerehrgeizigePlanzumBauder Basilicazogsichim11.Jh.durchdenKonfliktzwischenderOstͲund Westkirche hin. Warum der Kirchenlehrer Anselm von Canterbury sich auf den Weg nach Bari machte, um Einfluss auf den dort weilendenPapstzunehmen,dasgiltesvorOrtzuklären. LeMurge–AltamuraundMaterainderTerrad’Otranto Die Landschaft der Murgia im Hinterland von Bari zählt zu den dünnstbesiedeltenApuliens,zugleichauchzubezauberndsten.Eine einzigartige Landschaft mit kahlen Höhen und tiefen Schluchten bestimmtdieSzenerie. Altamura wurde von Friedrich II. gegründet und beeindruckt mit SantaLuciaalleMalve, ihrer mittelalterlich strukturierten Altstadt und seinen Kirchen. Aus 9./10Jh. dieser Region stammt übrigens dieFocaccia, das typische im SteinͲ 65 KI R CHE NK R E IS JÜL ICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen Trani–CasteldelMonte– Bari Barletta und Trani gehören zu den geschichtsträchtigsten Orten Apuliens. Für Trani gilt aber darüber hinaus, dass es kaum einen stimmungsvolleren Ort in Apulien gibt, als dieses Traumbild eines malerischen Mittelmeerhafens. Der Naturhafen bot sich bereits in antikerundrömischerZeitan.Bereitsim6.Jh.isteinBischofssitzin AußergewöhnlicheLage derKathedraleSanNicola Tranibezeugt. LandundLeuteentdecken: Studienreisen KI RCHENKREIS JÜLICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen ofengebackeneBrot,dasauchbeiunsbeliebtwurde. DieFelsenͲundHöhlenstadtMaterawurdeschonseitdem8. Jh.v. Chr. von Menschen aufgesucht, um dort Schutz vor Feinden und Hitze zu suchen. Ihre besondere Lage bot sich dafür an. Doch die LangobardenverleibtensichdenOrtein.Im9.Jh.besetztenihndie Sarazenen,LudwigII.„befreite“ihnwiedervon„diesenHeiden“und FelsenstadtMatera verwüstete den Ort in schrecklicher Weise. Doch die Sarazenen kamen wieder und nun schickten die Ottonen, die sich immer wieͲ dergenSüdenausdehnenwollten,ihrHeernachMatera. Jahrhunderte später sollte die Bevölkerung Materas sich wieder mutig gegen einen Besatzer zur Wehr setzen. Ein deutsches FallschirmͲBataillon wollte die Stadt im 2. Weltkrieg in Schutt und Aschelegen. Um Materas natürliche Lage zu erfassen, wird man verschiedene Perspektiveneinnehmenmüssen.InderStadtwerdendieGrottenͲ kirchen San Pietro Barisano, Madonna delle Virtù und San Nicola dieGrecivonderewigenSehnsuchtderMenschennachFriedenund Gerechtigkeiterzählen. ImSüdenderTerradiBariundinderTerrad‘OtrantoͲInsLand derTrulli:GrottenvonCastellana–AlberobelloͲPolignanoaMare TrulligibtesfastinganzApulien.AbernirgendssinddiesemerkwürͲ digen Kegelhäuschen so häufig vertreten wie im Hinterland der KüstezwischenBariundBrindisi,imGrenzgebietderTerradieBari und der Terra d‘ Otranto. In Alberobello sind ganze Straßenzüge erhaltenundbewohnt.WieNomadenzeltemutensiean.Wannund warum man auf diese Idee kam, Kalksteine zu derart geformten Behausungen aufzuschichten, ist umstritten. Interessant ist jedoch, dass es in Nordsyrien Kegelhäuser gibt, die auf dieselbe Weise errichtetwurden. Hier die Kultur, dort wieder das überwältigende Schauspiel der Natur, denn in diesem Gebiet finden sich auch die größten KarstͲ höhlenItaliens,dieGrottenvonCastellana.DieHöhlenerstrecken sichbiszu1,5km.SiezubesichtigendürfteeinbesonderesEreignis sein. DannlockenwiederdieKüsteunddasMeer.SüdlichvonBariistdie Küsteoftmalsdurchhohe,steilaufragendeKlippengeprägt.Mitten in dieser atemberaubenden Landschaft liegt die beinahe griechisch anmutende Stadt Polignano a Mare. Die weiß getünchten Häuser derAltstadtstehendichtgedrängtaufdemFelsenüberdemtürkisͲ blauenMeer. 66 GrottenvonCastellana Trulli– wieNomadenhäuser mutendieKegelhäuser inAlberobelloan LandundLeuteentdecken: Studienreisen TerradiBari,MartinaFrancaundOstuni Nach Griechen, Römern, Langobarden, Normannen, Staufer taucht maninMartinaFrancaineine„jüngere“Epocheein:indieWeltdes apulischen Barocks. Der Barock des Südens ist von einer einzigartiͲ genfiligranenQualität,hinterdereineverblüffendeTechniksteht. MartinaFranca– ApuliensBarock DieStadtOstuniwirdauchdie„weißeStadtApuliens“genannt.Es Ostuni–Dieweiße ist ein herrlicher Ort, der über Olivenhainen aus dem Mittelalter StadtApuliens thront.Die Bischofskirche wurde im 15 Jh. erbaut.Aufder Fassade widerstreitenSpätromantik,GotikundRenaissance. Terrad’Otranto–SüdlicherSalent:LecceundOtranto Die Stadt Lecce gehört zur Europäischen Barockstraße, obwohl manche lieber von einem sog. Platereskenstil mit spanischem EinͲ fluss sprechen. Ein Überschwang der Formen kennzeichnet eben den„Lecceser“Barock.DochdieLecceserKunstfertigkeitkenntmit dersog.„Cartapesta“nocheinweiteresfürdieseRegionbekanntes PiazzadelDuomo– Produkt. Die markanten Gebäude und die Schönheit der Kirchen BarockinLecce machen die Stadt Lecce zum Florenz des Südens. Wunderschöne BeispielesinddieKircheSantaCroceundderDom. OtrantowurdevermutlichvondenGriechenausTarantim7.Jh.vor Christus gegründet. Durch den Bruch zwischen der OstͲ und WestͲ kirche und dem Schisma im Jahre 1054, drohte Otranto mit dem SalentganznachGriechenlandüberzuwechseln.Docheskamanders undamOrtwirddeutlich,wasdieZerrissenheitdesChristentumsfür die Bevölkerung bedeutet hat. In Otranto brach Friedrich II. 1228 zum Kreuzzug auf. Zum Schicksal der Hafenstadt gehörte, dass sie häufiginverschiedeneHändefiel. Otranto–idyllischgelegen inderVergangenheit häufigumkämpfte Hafenstadt Ein Besuch dieser Stadt kommt dem Eintauchen in die Geschichte des Mittelmeeres gleich: hier kann man die von den Türken als „Eden“ bezeichneten Terrassengärten bewundern, deren Mythos Ausschnittausdem sich in den einzigartigen Farbmosaiken der Kathedrale widerspieͲ Fußbodenmosaik gelt. Im Jahre 1480 waren die Bewohner Otrantos der türkischen Invasionen ausgeliefert. Ihren Widerstand und die Treue zum eigeͲ nenGlaubenzahltenvielemitdemTod. LandundLeuteundeineMasseria NebenZeitzurfreienVerfügungwirdeinProgrammtagdenBesuch einer Masseria Priore vorsehen. Dabei handelt es sich um einen altentraditionellenGutshofimOrtPezzediGreco. 67 KI R CHE NK R E IS JÜL ICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen AufdemWegnachOstuniwirdeineÖlmühlebesichtigt,umdiesem, für die Region wichtigen wirtschaftlichen Aspekt, Rechnung zu traͲ genunddiesenwahrenSchatzderNaturzugenießen. LandundLeuteentdecken: Studienreisen Leitung: Preis: Leistungen: KI RCHENKREIS JÜLICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen ElkeBennetreu ca.1395,00€/DZ,EZͲZuschlag195,00€ FlugabKöln/Bonn 7ÜbernachtungenmitHalbpension,Transfersin DeutschlandundItalien,AusflügelautProgrammmit FührungenundEintritte,BesichtigungeinerÖlmühle mitVerkostung,MittagesseninderMasseriaPriore, FocacciaͲVerkostunginAltamura,Tagungmit VortreffeninJülich Veranstalter: DERAbteilungfürGruppenͲundStudienreisen,Köln Anmeldung: EEB,Tel.024619966Ͳ[email protected] Hinweis: StudientagzurVorbereitungam17.Mai2016von 10.00–15.00UhrimPeterͲBeierͲHaus,Jülich SpurensucheSpanischeundeuropäischeGeschichte KulturͲundReligionsgesichteinundumMadridundKastilien MitdieserStudienreisewendenwirunsderHauptstadtMadridund denbedeutenden,weitälterenStädtenumMadridinKastilienͲLeón undToledo&KastilienͲLaManchazu. Dabeibegegnenwirz.B.inToledoEpocheneinerweltoffenenStadt in Spanien, von denen noch faszinierende Baudenkmäler, wie die Moschee, jüdische Stätten und die Kathedrale mit Werken von El Greco,ZurbaránundVelászqueserzählen.Härteraberbegegnenwir demAufeinanderprallenderReligionenmitihrenüberJahrhunderte dauernden Machtkämpfen. Wenn auch nördlich gelegen, so lagen die alten Städte zeitweilig inmitten der Fronten katholischer und islamischer Kräfte. Mit aller Radikalität wurde die eigene Wahrheit und Macht durchgesetzt und Andersgläubigen blieb keine andere WahlalsdasExil,wolltensiedemTodentgehen.EsistbemerkensͲ wert,dasssichgeradeinsolchenZeitenaucheinspirituellesLeben entwickelte, das den Mut zur innerkatholischen Auflehnung hatte. Die Reformbestrebungen von Teresa von Ávila verdienen hier ein besonderes Augenmerk. Ihre Schriften zeugen heute noch von eiͲ nem eigenen persönlichen Zugang zum Glauben und von einer beͲ harrlichenWiderstandskraft. 06.September2016Ͳ 13.September2016 KastilienͲLaMancha Alle Städte weisen bemerkenswerte Kathedralen und Klöster auf, wiestummeZeugenerzählensiediewidersprüchlichenGeschichten von Macht und Reichtum, tiefer Religiosität und Sehnsucht nach Frieden. Das Eintauchen in die mittelalterlichen Städte offenbart Toledo aberauchdenGlanzspanischerKultur. 68 LandundLeuteentdecken: Studienreisen Eswirdsichzeigen,dassdasAuseinandersetzenmitderVergangenͲ heit, gerade aus der zeitlichen Distanz heraus, nicht nur zu ihrem besserenVerstehenführt,sonderngeradewegsindieaktuellenund drängendenFragenderGegenwartmünden. 1.Tag:AnreisenachMadridundersteEntdeckungen. Strategisch lag Madrid im Landesinneren gut, doch erst 1309 tagte hier der wandernde Cortes (Königshof). Als Philipp II. 1556 den spanischen Thorn bestieg, war Madrid von Mauern mit über 130 Wachtürmen und 6 steinernen Eingangstoren umgeben und wirkte einfachnurabschreckend.TrotzdemernannteerMadridzurHauptͲ stadt,dochsolltennochJahrhunderteinsLandziehen,bisesallmähͲ licheinerichtigeHauptstadtwar.SeinenheutigenCharaktererhielt MadriddannmitdemPlazaMayormitseinemMadriderBarockund mitdemBaudesPalacioRealunddenRealJardínBotánico. 2.Tag:MadridmitPradoͲMuseum,KönigspalastundeigeneStadtͲ erkundung. DasMuseodelPradoisteinMuss,obmandasMuseumschoneinͲ malgesehenhatodernicht–eslädtunbedingtzueinemBesuchein. Es gehört zu den besten Kunstmusseen der Welt und besitzt 7.000 Gemälde. Goya, Velászques, weitere spanische und europäische ImPrado:Goyaerzählt Maler sind hier vertreten. Neben dem Erleben des Plaza Mayor inseinenGemälden bestehtdieMöglichkeit,denPalacioRealzubesuchen. Geschichte AmNachmittagsollZeitfüreigeneEntdeckungeninderStadtbleiͲ ben. 3.Tag:VonMadridzumElEscorialundSegovia Nur50kmvonMadridentferntliegtmittenimHerzendesSierrade GuadarramaͲGebirges,dieOrtschaftSanLorenzodeElEscorial.Die UNESCOͲWeltkulturstätte ist ein beeindruckender PalastͲ und KlosͲ terkomplexaufdenGipfelndesBergzuges,derMadridnachNorden und Westen abschirmt. Die Naturlandschaft setzt sich aus dem ElEscorial Monte Abantos, mit seinen Kiefernwäldern und der bepflanzten WeideLaHerreríazusammen. 69 KI R CHE NK R E IS JÜL ICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen Leidenschaftlichspanischundtemperamentvollwirdunsdierelativ junge Hauptstadt empfangen. Als die iberischen Christen ihre Reconquista (722 n. Chr.) starteten, den mehrere Jahrhunderte dauerndenFeldzuggegendiemuslimischeHerrschaftaufderIberiͲ schen Halbinsel, errichten die Muslime von AlͲAndalus eine Reihe vonFestungsanlagen.EinedavonwarMayritoderMagerit–abgeleiͲ MadridKönigspalast tetvonmajira(arabischfürWasserlauf),dasspätereMadrid. LandundLeuteentdecken: Studienreisen DerBaugehtaufPhilippII.zurück.Er ließihnnach1557bauen,als er eine entscheidende Schlacht gegen die Franzosen gewonnen hatte. Das Palastkloster wurde zu einem wichtigen intellektuellen ZentrummitbedeutenderBibliothekundKunstsammlung. KI RCHENKREIS JÜLICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen NachBesichtigungdesKlostersistdieWeiterfahrtnachSegoviaauf der kastilischen Hochebene vorgesehen. In der beeindruckenden, scheinbar endlosen Meseta (Hochebene) liegen Kastiliens schönste Städte. Das zauberhafte Segovia hatte schon immer etwas MystiͲ sches an sich. Doch zunächst beeindruckt das erhabene römische Aquädukt, das aus 20.000 unebenen Granitblöcken und einem Klecks Mörtel mit 136 Bogen gebaut wurde. An seinem höchsten Punktmisstesganze28m.Erbautwurdeesvermutlichum50nChr. Segovia wurde bereits von keltiberischen Stämmen gegründet und stieg unter den Römern zu einer der wichtigsten Städte auf. Doch dann wurde es in den Kriegen zwischen dem christlichen Spanien unddenMaurenGrenzstadt.1085gelangteesdannwiederganzin christliche Hände. Segovia gehörte danach zu den Residenzstätten der spanischen Könige, 1474 wurde Isabella hier in der Iglesia de San Miguel zur Königin ernannt. Seit 1985 gehört die Altstadt zum UNESCOͲWeltkulturerbe. Die Festung trägt noch heute den arabischenNamenAlcázar. SegoviaKathedrale Ausschnittdes beeindruckenden Aquädukts 4.Tag:VonSegovianachSalamanca Ob im abendlichen Scheinwerferlicht oder im strahlenden SonnenͲ schein, Salamanca ist ein magisches Reiseziel. Die goldenen SandͲ steingebäude,dieBauwerkeimPlatereskͲundRenaissancestiloder der außergewöhnliche Plaza Mayor geben der Stadt eine seltene Schönheit.HeuteistSalamancaaberaucheinelebendigeundjunge Salamanca Stadt,dennsieistbedeutendeUniversitätsstadt. Kurz und knapp: universell, großartig, weise, dynamisch und goldͲ farben – so präsentiert sich Salamanca. Und selbstverständlich gehörtdieStadtzumUNESCOͲWeltkulturerbe. 5.Tag:VonSalamancanachÁvila Im Schutze der Gebirgskette Sierra de Gredos liegt Ávila. Rund um die Altstadt, selbstredend Weltkulturerbe, erstreckt sich eine der besterhaltenen mittelalterlichen Bastionen des Landes: Ávilas Mauern beeindruckt mit acht gewaltigen Türmen, 88 Wachtürmen und2.500Erkern. GewaltigeStadtmauerin SeitJahrhundertenziehtdieKultstättederheiligenTeresamitihren Ávila zahlreichenKirchen,KlösternundPalästenPilgeran.DerOrtistdie SeeleKastiliensundderInbegriffdesaltenSpaniens. 70 LandundLeuteentdecken: Studienreisen BeeindruckenddieCatedraldelSalvadorunddasKlosterMonasteͲ rio de Santo Tomás. 1636 wurde über den Geburtsort der Teresa vonÁvilaeinKlostererrichtet,derConventodeSantaTeresa.Ávila istdieProvinzhauptstadtvonKastilienͲLeónundbirgteinunschätzͲ baresErbeanRenaissanceͲKirchenund–Palästen. ToledoliegtinderRegionKastilienͲLaMancha.Diesefacettenreiche Landschaft besteht aus hügeligen, von der fruchtbaren roten Erde gefärbten Ebenen, die bis zum fernen Horizont von Olivenbäumen, Weizenfeldern und Weinbergen durchzogen ist. Hier bewegt man sich in der Heimat des Don Quichotte, deren bekannteste Stadt Toledoist. Toledo spielte eine große Rolle in der spanischen Geschichte und galt als religiöses Zentrum und Bollwerk der spanischen Kirche. Im MittelaltergaltdieflorierendeStadtalsAushängeschildeinermultiͲ kulturellen Gesellschaft. Heute ist die Altstadt mit einem Labyrinth ausengenGassen,PlätzenundInnenhöfenhochüberdemRioTajo eineSchatztruheohnegleichen. ToledoͲbeeindruckende StadtundGeschichte Schon vor den Römern besiedeltet, kamen nach den Römern die Westgoten. 711 eroberten die Mauren Toledo und es entwickelte sich rasch zur Hauptstadt einer unabhängigen arabischen taifa (kleines Königreich) und zu Spaniens Zentrum für Kunst und BilͲ dung. 1085 eroberte Alfons VI. Toledo und der Vatikan erhob es zum religiösen Mittelpunkt der katholischen Kirche in Spanien. Anfangs lebten Christen, Juden und Muslime einigermaßen gut zusammen, aber als Juden und Muslime gezwungen wurden zu konvertieren oder Toledo zu verlassen, verlor die MehrͲReligionenͲ StadtdieBasisihressozialenundwirtschaftlichenLebens.Grundfür PhilippII.MadridzurHauptstadtzuerkoren. DochnochheuteistdieStadtZeugnisderbewegtenVergangenheit und eines möglichen Miteinanders verschiedener Religionen. Die Kathedrale mit ihrem Kreuzgang im Obergeschoss, die Synagogen, 1355miteinerSondergenehmigungvonPeterI.errichtet,dieReste des Judenviertels und das Franziskanerkloster inmitten des JudenͲ viertelserzähleneindrucksvollvonderbewegtenGeschichte. Hinter seinen Stadtmauern ist ein künstlerisches und kulturelles SynagogeinToledo Erbe aus Kirchen, Palästen, Festungen, Moscheen und Synagogen erhalten. 71 KI R CHE NK R E IS JÜL ICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen 6.Tag:VonÁvilanachToledo LandundLeuteentdecken: Studienreisen 7.Tag:VonToledoüberAranjuezundChinchónnachMadrid KI RCHENKREIS JÜLICH - Land und Leute entdecken: Studienreisen Auf dem Rückweg nach Madrid werden Aranjuez und Chinchón besucht.DasStadtbildvonAranjuezsetztsichauseinemdenkmalͲ geschütztenAltstadtkern,königlichenPalästenundGärtenzuUfern des Tajo zusammen. Die an die urbane Entwicklung der Städte angepassten Konzepte der Aufklärung spiegeln sich hier in einem Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch, dem Verlauf des Wassers und der Gestaltung der Gärten sowie zwischen dem Wald und der Palastarchitektur wider. Aus diesem Grund wurden dieser Stadteil im Jahre 2001 von der UNESCO zur Weltkulturlandschaft erklärt. ParkinAranjuez Chinchón zählt zu den malerischsten Orten der Region Madrid. SeinenbesonderenReizverdankterdengepflastertenStraßenund seinermittelalterlichenPlazaMayormitüber200Holzbalkonen,die bei zahlreichen Feierlichkeiten als Logen dienen. Das Eintauchen in den alten Dorfkern ist wie eine Zeitreise in eine längst vergessene Ära.HierlassenwirdieRundreiseausklingenundnachwirken,bevor Chinchón esinzurückindieMadriderMetropolegeht. 8.TagMadrid–Heimkehr DerletzteTagbietetjenachFlugzeitnochZeitzurfreienVerfügung inMadrid.AnschließendwirddieRückreiseangetreten. Leitung: Kosten: Leistungen: Veranstalter: Anmeldung: Hinweis: ElkeBennetreu ca.1399,00€/DZ,EZͲZuschlag295,00€ Flug,TransfersinDeutschlandundSpanien 7ÜbernachtungenmitHalbpension, ProgrammmitFührungenundEintritte, TagungmitVortreffeninJülich DERGruppenreisenTouristik&IncentiveKöln EEB,Tel.024619966Ͳ[email protected] StudientagzurVorbereitungam26.August2016von 10.00–15.00UhrimPeterͲBeierͲHaus,Jülich 72
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