SoLoMo – die faszinierenden Chancen und ver

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Prof. Dr. Hans Rück
SoLoMo – die faszinierenden Chancen und verdeckten Risiken der Digitalisierung von Events
ITB MICE Day | Berlin | 9. März 2016
SoLoMo – Chancen und Risiken der Digitalisierung von Events
ITB MICE Day | Berlin | 9. März 2016
Das verwirrende »Neuland«
der digitalen Evolution ...
Video on Demand
Event Apps
Twitter
Facebook
Social Media
Event Homepage
Digitales
»Neuland«
Streaming
Location-based
Services
Push-Dienste
LinkedIn
Virtual Reality
Tumblr
Augmented
Reality
Flickr
Up-/ Downloads
Xing
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... und seine revolutionären
Innovationen …
Google Glass
Quelle: Google
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... verführen einige zu euphorischen
Thesen …
Aktuelle Äußerungen zur Online-Kommunikation bei Events
 »Die Events der Zukunft sind digital!«
(Eine bekannte Event-Agentur)
 »In Zukunft wird es ohne Social Media kein erfolgreiches Event mehr geben!«
(Eine »marktführende« deutsche Event-Agentur)
 »Messen und Veranstaltungen werden erst durch das Internet richtig interaktiv!«
(Noch eine bekannte Event-Agentur)
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… und haben einen regelrechten
»buzzword storm« hervorgerufen:
Kalkulierte Verwirrung um das »digitale Neuland«
 Event 2.0?
Event + Web 2.0 (= »Mitmach-Web« = Soziale Netzwerke)
 Hybrid Event?
Kombination von Präsenzveranstaltung und »SoLoMo«
 SoLoMo?
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Das verwirrende »Neuland« der digitalen
Evolution ...
SO
Social Media
• Facebook
• Xing
• LinkedIn
• Twitter
• YouTube
• Flickr
• ...
Digitales
»Neuland«
LO
Location-based
Services
Positionsabhängige
Dienste, z.B.
• Augmented Reality
MO
Mobile Applications
• z. B. Smartphone Apps
+
• Live streaming
• Video on Demand
• Downloads
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So kann eine »digital optimierte«
Präsenzveranstaltung aussehen:
Kombination von Präsenzveranstaltung und digitalen Anwendungen
Crowd Sourcing,
Social Media Monitoring
(Ideengenerierung)
Blogs,
Chatrooms,
Foren
Vorfeld
Audio/ Video Streaming
(Marketing)
Blogs,
Chatrooms,
Foren
Präsenzveranstaltung
•
•
•
•
Live Streaming,
Location-based Services
Mobile Apps
File Sharing
(Fotos, Videos, Audios)
Social Media
Monitoring
Nachfeld
Video on Demand,
File Sharing
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1.a) Vorfeld: Planung und Konzeption
Anwendungsbeispiele
 Social Media Monitoring
• Systematische Beobachtung und Auswertung von interessanten Beiträgen in
Blogs, Chatrooms, Foren
• Achtung: Social Media-Strategie!
 Crowd Sourcing
• Generierung von Veranstaltungsideen durch die Zielgruppe
• z. B. Ideenwettbewerbe
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1.b) Vorfeld
Anwendungsbeispiele
 Vorfeld-Information
• z. B. Social Media Newsroom
 Vorankündigung und Einladung
• Soziale Netzwerke
• eigene Event-Homepage im Corporate Design mit Ticket Shop
 Networking
• Blogs, Chatrooms, Foren
• Teilnehmer-Management-Systeme mit Dating-Funktion
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Beispiel: Social Media Newsroom der Messe Frankfurt
 aktuelle Pressemitteilungen, Unternehmensinformationen
 Tweets in Echtzeit
 Flickr-Stream mit
Bildmaterial
 YouTube-Kanal mit Videos
 Abonnierbare RSS-Feeds
 App mit Aussteller- und
Produktsuche
Quelle: Messe Frankfurt
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Beispiel: Xing Events
 Eigene Event-Website im Corporate
Design
 Ticketshop mit
Zahlungsabwicklung
integriert
 Anmeldungsmanagement integriert
 Postings-Verlinkung
mit Sozialen
Netzwerken
Quelle: Xing Events
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2. Präsenzveranstaltung / Ablaufphase
Anwendungsbeispiele
 Location-based Services
• z. B. Augmented Reality (»Talking Places«), Kongress-Guides etc.
• z. B. Facebook Places, Foursquare, Twitter
 Live Streaming
• Über eigene Event-Website oder z. B. über YouTube-Link
 Social Media Monitoring, Event-Controlling
• Auswertungen der Kommentierungen laufender Beiträge
• Polling, Voting
• Feedback-Kanal
 Virtueller Parallel-Event
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Anwendungsbeispiel virtuelle Messe
(Die ITB der Zukunft?)
Quelle: Ubivent
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3. Nachfeld
Anwendungsbeispiele
 File Sharing (Fotos, Videos, Streaming, Dokumente)
 Video on Demand
• Veranstaltungsmitschnitte zum Abruf und zeitversetzten Ansehen
 Networking
• Blogs, Chatrooms, Foren
• Eigene Event-Homepage
 Social Media Monitoring, Event-Controlling
• Auswertung von Blogs, Chatrooms, Foren (quantitativ, qualitativ)
• Page Impressions, Aufrufe von Videos und Fotos, Likes, Follower
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Digitalisierung bietet viele Vorteile, …
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Die Vorteile digital optimierter Events
liegen auf der Hand:
Vorteile von digital optimierten Events
 Höherer Nutzen für die Teilnehmer
• Networking
• Verbesserte Information: Informationstiefe und Verfügbarkeit
• Höhere Interaktionsfrequenz vor, auf und nach dem Event
• Verlängerung des Event-Erlebnisses in Vor- und Nachlaufphase hinein
 Größere Reichweite (Nicht-Teilnehmer, Interessenten, breite Öffentlichkeit)
 Verlängerung des Event-Erlebnisses in Vor- und Nachlaufphase hinein
 Zusätzliches Marketing-Instrument, »Buzz«-Marketing
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Mensch und
Maschine im
Dialog
… haben aber auch klare Nachteile!
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Virtuelle Interaktionen besitzen eine viel
geringere Qualität als reale.
Nachteile von »Online-Events«
 Geringere Interaktionsqualität
• Keine persönliche Begegnung
• Dialog »Mensch-Maschine-Mensch« (statt Dialog »Mensch-Mensch«)
 Keine Multisensorik
• Nicht alle Sinne angesprochen
• Mit der Probefahrt hat das Internet Probleme
 Weniger Begeisterung (Gemeinschaftserlebnis)
 Keine Vertrauensbasis
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Virtuelle Begegnungen können Menschen
nicht begeistern. (Nicht so, jedenfalls.)
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Virtuelle Treffen können kein Vertrauen
aufbauen.
Das Northcraft-Experiment
 Ergebnisse einer US-Studie von Prof. Gregory Northcraft, University of Illinois
 Untersuchungsgegenstand: Wirkungen elektronischer Kommunikationsmittel
 Drei studentische Gruppen erhielten komplexe Aufgabenstellung (»Abrüstungsverhandlungen«).
 Sie durften nur per E-Mail (Gruppe 1), zusätzlich per Videokonferenz (Gruppe 2)
und zusätzlich persönlich (Gruppe 3) kommunizieren.
 Nur Gruppe 3 konnte das Problem lösen. Gruppe 2 erzielte klar schlechtere Ergebnisse. Gruppe 1 musste ganz aufgeben.
 Grund: fehlende Empathie = fehlendes Vertrauen!
Quelle: McCarter, M.W./ Rockmann. K.W./ Northcraft, G.B: ls it even worth it? The effect of
loss prospects in the outcome distribution of a public goods dilemma. ln: Organizational
Behavior and Human Decision Processes, Vol. 111 (2010), S. 1–12. Rück, Hans: Elektronische
Vertrauenskiller. In: Events Magazine 2/2011, S. 28–30.
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”
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Persönliche Treffen
dienen der Vertrauensbildung und bleiben für
den geschäftlichen Erfolg
“
unverzichtbar.
(Jürgen Büchy, ehem. DRV-Präsident)
Quelle: FVW, 16.03.2011, S. 64
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Online-Kommunikation schafft
Komplexität durch neue Schnittstellen!
Risiken der Online-Anreicherung von Präsenzveranstaltungen
 Elektronischer »Overkill«
• Multiplikation der Schnittstellen
• Multiplikation der Botschaften
 Datenschutz!?
 Abnehmende Interaktionsqualität
• Weniger multisensorische
Erlebnisse
• Weniger Aufmerksamkeit
• Störung des Veranstaltungsablaufs
• Phubbing
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Wenn Sie wollen, dass Ihre Gäste
auf Teufel komm raus
bloggen, chatten,
posten, …
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… dann könnte Ihr nächstes Event so
aussehen:
»Always On« als Horrorszenario
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»Phubbing« kommt von »phone« und
»snubbing« (jmd. abschätzig behandeln).
Phubbing – ein soziales Problem …
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Während des Events sollte gelten:
»Lass stecken!«
… und ein Risiko für »hybride« Veranstaltungen!
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Virtuelle Kommunikation
kann Präsenzveranstal-
tungen anreichern,
nicht ersetzen!
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Der Begriff »Hybrid Event« ist ein
doppelter Missgriff:
Nachteile des Begriffs »Hybrid Event«
 Hybrid Event = neue Gattung von Events?
• Nein, lediglich Präsenzveranstaltung plus State-of-the-artMedientechnologie!
• Früher haben wir auch nicht von »Print-Events« gesprochen, nur weil
wir gedruckte Einladungen versendet haben!
 Hybrid = »zusammengesetzt«:
Gleichberechtigung von persönlicher und virtueller Begegnung?
• Kontaktqualität!? Multisensorik!?
• Persönliche Begegnung = USP und wichtigste Stärke von Events!
Quelle: eigene Darstellung
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Falsche Begriffe = falsches Denken!
Es geht nicht um
»Hybridisierung«,
sondern um digitale
Optimierung!
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Also: »Virtuell« ist kein Ersatz für
Präsenz, sondern eine Ergänzung.
Fazit
 Vertrauen ist für geschäftliche Transaktionen essentiell.
 Vertrauen entsteht nur durch persönliche Begegnungen.
Deshalb gilt:
 Präsenz ist die Pflicht, Online die Kür. Nicht umgekehrt.
 Online ist zur Unterstützung wichtig und wirkungsvoll.
 Dabei gilt: Weniger ist mehr – sparsam und gezielt, kein digitaler Overkill!
 Die Events der Zukunft sind nicht »digital«. Die Events der Zukunft
sind ... Events – plus gezielte virtuelle Kommunikation!
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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