Landesversammlung ADFC Bayern

Landesversammlung ADFC Bayern
Samstag, 09. April 2016 um 10:15 Uhr
Bürgersaal, Erich-Zeitler-Straße 2, 85737 Ismaning
Wirtschaftsfaktor Fahrrad
Bertram Brossardt
Hauptgeschäftsführer
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Es gilt das gesprochene Wort.
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Sehr geehrter Herr Falkenhein,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke Ihnen für die Einladung zu Ihrer
Landesversammlung.
Wie Sie vielleicht schon wissen, bin ich selbst
leidenschaftlicher Fahrradfahrer.
Sie haben mich also von vornherein auf Ihrer
Seite, was die Freude am Radfahren angeht.
Wirtschaftsfaktor Fahrrad
Denkt man an die bayerische Wirtschaft, ist das
Fahrrad wohl nicht das erste, was einem dazu
einfällt.
Obwohl es genug Anlass dazu gäbe:
Das Fahrrad ist nicht nur ein gesundes
Fortbewegungsmittel, sondern auch ein nicht zu
unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
 So hat Bayern im vergangenen Jahr
Fahrräder und Fahrradteile im Wert von
101,2 Millionen Euro exportiert.
 Rund 400 Beschäftigte arbeiten in der
bayerischen Fahrradindustrie.
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 Hinzu kommt der gesamten Bereich des
Radtourismus, bei dem Bayern mittlerweile
auf Platz eins in Deutschland liegt. [Quelle:
Zahlen des ADFC]
 Schätzungen gehen davon aus, dass der
gesamte Wirtschaftsfaktor Fahrrad für eine
Wertschöpfung in Höhe von 1,7 Milliarden
Euro und direkt oder indirekt 25.000
Arbeitsplätze in Bayern verantwortlich ist.
[Quelle: Eigene Berechnungen der Abteilung
Volkswirtschaft]
Diese Zahlen belegen die Bedeutung des
Fahrrads für die bayerische Wirtschaft!
Betriebliche Gesundheitsprävention
Meine Damen und Herren,
Fahrradfahren macht nicht nur Spaß, es stärkt
auch die Gesundheit.
Gleichzeitig gilt: Die Gesundheit der Mitarbeiter
ist ein indirekter Wirtschaftsfaktor, der für die
Unternehmen immer wichtiger wird:
 Zum einen führt der demografische Wandel
dazu, dass auch in den Belegschaften der
Altersdurchschnitt steigt.
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 Zum anderen der Fachkräftemangel, der
sich je nach Region und Branche
unterschiedlich auf die Unternehmen
auswirkt.
Es führt kein Weg daran vorbei: Wir werden alle
länger arbeiten müssen. Die Beschäftigten
müssen mehr denn je bis ins hohe Alter fit und
leistungsfähig bleiben.
Das können wir nur durch einen
verantwortungsvollen Umgang mit der
Gesundheit erreichen.
Hier sind alle gefragt:
 Wirtschaft,
 Politik,
 Verbände
 und jeder Einzelne.
Den verantwortungsbewussten Umgang mit dem
eigenen Körper zu vermitteln, ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Dabei gilt: Die Verantwortung für die Gesundheit
eines jeden liegt bei ihm selbst.
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Die Betriebe können ihre Beschäftigten dabei
aber unterstützen.
Dieser Aufgabe stellen wir uns – und arbeiten
dafür unter anderem mit dem ADFC zusammen.
Gemeinsame Aktion: „Mit dem Rad zur Arbeit“
Unsere gemeinsame Aktion „Mit dem Rad zur
Arbeit“ ist ein Präventionsprojekt erster Güte.
Von Beginn an ist die vbw mit dabei. Seit vielen
Jahren sind wir Hauptsponsor.
Die meisten werden den Ablauf kennen: In den
Unternehmen bilden die Mitarbeiter Teams, die
sich verpflichten, im Aktionszeitraum von Juni bis
August an mindestens 20 Tagen mit dem Rad zur
Arbeit zu fahren.
„Mit dem Rad zur Arbeit“ verbindet auf geschickte
Weise zwei wichtige Anliegen:
 Das Gemeinschaftsgefühl unter den
Mitarbeitern wird gestärkt. Und damit auch
die Freude an der Arbeit im Team.
 Und es steigt auch die Freude an
Bewegung. Man tut sich und seinem Körper
etwas Gutes.
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Deshalb unterstützt die bayerische Wirtschaft das
Projekt gerne. Und der Erfolg gibt uns Recht.
In den letzten Jahren sind die Teilnehmerzahlen
ständig gestiegen:
 Waren es 2001 noch rund 900 Teilnehmer
aus 50 Betrieben,
 so haben im letzten Jahr über 55.000
Teilnehmer aus 9.000 Betrieben daran
teilgenommen!
Damit ist die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“
eines der erfolgreichsten Präventionsprojekte in
Bayern.
Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.
ADFC Fahrradfreundliche Betriebe
Darüber hinaus haben wir den ADFC Bayern
gerne dabei unterstützt, das Projekt
„Fahrradfreundliche Betriebe in Bayern“ aus der
Taufe zu heben.
Je besser sich die Unternehmen auf die
Bedürfnisse der Fahrradfahrer in ihrer
Belegschaft einstellen – etwa durch ausreichende
Stellplätze sowie einer Reparatur-Infrastruktur –
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desto mehr Beschäftigte werden mit dem Rad in
die Arbeit kommen.
Engagement der vbw bei der BR-Radltour
Freude am Sport und der Gemeinschaft: Das
steht auch bei der bekannten jährlichen BRRadltour im Vordergrund. Die BR-Radltour ist
längst eine Institution und besteht seit einem
Vierteljahrhundert.
Die vbw hat dieses Ereignis in den letzten Jahren
stark unterstützt.
In diesem Jahr – diesmal geht’s ja über
Ostbayern – verleihen wir in jeder der Tourstädte
wieder den „vbw Champ“ an Menschen, die sich
in besonderer Weise für das Gemeinwohl
engagieren.
Das Engagement bei der Radltour ist für uns
auch ein Beitrag zur Profilierung Bayerns als
Radtourismus-Standort.
Verkehrspolitik – Infrastrukturausbau
Meine Damen und Herren,
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die unsinnige Frontenbildung „Auto gegen
Fahrrad“ gehört immer mehr der Vergangenheit
an.
Das ist gut so! Denn letztendlich geht es nicht
darum, einzelne Verkehrsträger gegeneinander
auszuspielen, sondern darum, diese bestmöglich
miteinander zu verknüpfen.
Wir brauchen in Bayern zusätzliche Investitionen
in Verkehrsinfrastruktur und in Mobilität. Das gilt
für Straßen, das gilt für die Schiene, das gilt für
den Flugverkehr – und das gilt auch für das Rad.
Deshalb begrüßen wir, dass die Bayerische
Staatsregierung den Ausbau des Radverkehrs
unterstützt und bis 2019 200 Millionen Euro in
neue Radwege sowie in weitere Maßnahmen, die
das Radfahren fördern, investiert.
Schluss
Meine Damen und Herren,
Wirtschaft und Fahrrad – beide leben von
Leistung und Dynamik. Das macht mir das
Radfahren so sympathisch.
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Und Spaß machen sie auch: Das Fahrradfahren,
aber auch die Wirtschaft, glauben Sie´s mir.
Noch mehr Menschen Lust zu machen auf das
Radfahren, das ist unser gemeinsames Anliegen.
Davon profitieren letztlich alle:
 die Unternehmen,
 die Bürgerinnen und Bürger,
 der Standort Bayern: Er bleibt erfolgreich
und lebenswert.
In diesem Sinne: Auf eine weiterhin gute
Verbindung von Wirtschaft und „Radl“!
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