' ..: Fr. 18.-, € 12.- Zeitschrift für Architektur, Planung und Design @@q@ ttilI6.filfil rGfir{ñÌtßrtEïE![lEtr2 lilrrJll ffi (o F \ ol¡ F Endlose Suche nach dem Neuen Hinter der Fassade des Genfer Bahnhofs Was dem Sackmesservon Swiza fehlt Se*ei' seite26 se,e12 ll -_ L)1*-]L. I EI rr EF ¡r T fl ,ç Geistlich-Areal Schlieren, Baufeldc Studienauftrag, 1. Rang, Graber Pul' Visualisierung: Maaars Visualisierur Pro¡ektentwicklung <Hoff nig>, Dübendorf. Studienauftrag, 1. Rang, Meier Hug Architekten. Wohn- und Gewerbehaus im Limmatfeld, Dietikon. Studienauftrag, 1. Rang, Giuliani Hönger Architekten. Schöne neue Stadt Die Agglomeration soll urban werden. Aktuelle Wettbewerbe stärken die Tendenz zur <städtischen Fassade>. Mit einem normierten Bild von Stadt ist derAgglomeration aber nicht geholfen. Text: Marcel Bächtiger Baslerstrasse, Zürich-Altstetten. S Felix Partner und Fischer Architekl Wohn- und Gewerbeüberbauung Gleis Nord Areal A, Lenzburg. Studienauftrag, 1. Rang, Dachtler Partner. Überbauung Cosmos, Bümpliz. Planungsgemeinschaft Bümpliz Nord: Rolf Mühlethaler, Schär Buri Architekten. Visual¡sierung: Maars Visualis¡erungen fl rl EÉ EE E E E E É É If f, l t f t .; ,/rulIltl& i¡ gà Ëå Êf tß"¡ltrEU¡g I lE lt , L Þ ¡ítr ,ra It Geistlich-Areal Bauleld B.2.2 I C'l', Schlieren. Studienauft rag, Armon Semadeni Architekten. V¡sual. : Nightnurse lmages Zentrumsüberbauung Neuhausen am Rheinfall. Studienauftrag, l. Rang, Caruso St John Architects. Hochparterrel-2/16 - Schöne neue Stadt I ¡¿ K ¡tEà i& Êå ¡a ¡t 22 æE@: ., fll . ll rr Überbauung Cosmos, Bümpliz. Pla Rolf Mühlethaler, Schär Buri Arch¡t r,'.iîul|ffi Geistlich-Areal Schlieren, BauÍelder B.2.2 I C1. Studienauftrag, 1. Rang, Graber Pulver Architekten. Visual¡sierung: Maaars Visualis¡erungen Wohnüberbauung Greencity Zür¡ch, Baufeld 84 Si¡d. Pro¡ektwettbewerb, 1. Preis, Zita Cotti Architekten. .l S. Baslerstrasse, Zür¡ch-Altstetten. Studienauftrag, Felix Partner und Fischer Architekten. Zentrumsentwicklung Geroldswil. Stud¡enauftrag, Baumberger&Stegmeier ArchiteKen. 1. Rang, fl Geistlich-Areal Schl¡eren, Baufeld 82.1. Studienauftrag, 1. Rang, Gmür&Geschwentner Architekten. V¡sualisierung: Atel¡er Brunecky Überbauung Cosmos, Bümpl¡2. Planungsgeme¡nschaft Bümpliz Nord: Rolf Mühlethaler, Schär Buri Architekten. Hochparterre.l-2116 + - Schöne neue Stadt 23 Trotz des namensgebenden Touristenmagneten ist Neu- Anlass geben, mutig voranzugehen, schreibt Sulzer, denn hausen am Rheinfall eine typische und etwas verschlafe- hier zeige sich, <wie wir Stadtbauarchitektur in Zukunft ne Agglomerationsgemeinde. Die Melange aus Handwer- verstehen sollen>. - Ia, wie eigentlich? Die klingende Wortkerhäusern, Fünfzigerj ahreblocks und Wohnhochhäusern, schöpfung <Stadtbauarchitektur> verrät bereits den umaus Industriearealen und Fabrikantenvillen, aus Einkaufs- fassenden Anspruch: Sulzer und Kollegen geht es nicht zentren, Schweizerfahnen und Pizzabuden ergibt in Kom- nur um die Möglichkeiten baulicher Verdichtung, nein, die bination mit dem Naturschauspiel des Rheinfalls ein Sit- <Stadtwerdung der Agglomeration> will auch architektonitenbild helvetischer Eigentümlichkeit, wie es schöner sches Programm sein. Nun braucht es nicht viel Fantasie, um zu erraten, wie fast nicht zu finden ist. Die Zeit scheint ein wenig stehen geblieben zu sein: Ja, so ungefälir sah Ende des 2}.Iahr- diese Architektur auszusehen hat: <Ein Haus>, erklärte hunderts das Mittelland abseits der grösseren Städte aus. Iürg Sulzer dem interessierten Laien in der NZZ, <hat eiAber das Dorf, das schon lange kein Dorf mehr ist, nen klar lesbaren Bezug zum öffentlichen Strassenraum, steht vor einschneidenden Verändemngen. Neben dem In- eine klar gestaltete Sockelzone mit vielfältigen Nutzungsdustrieplatz, dem Rhytech- und dem SIG-Areal soll auch möglichkeiten und einen betonten Dachabschluss.> Weidas Ortszentrum von Neuhausen neu überbaut werden. ter lesen wir von <Fassadengliederung>, von der <DurchforDen Studienauftrag haben Caruso St John Architects im mung der Aussenwände> und von <Vor- und Rücksprüngen letzten Jahr gewonnen. Adam Caruso möchte anstelle des mit ihren Schattenwirkungen>. Pate standen offenkundig bestehenden <Flickwerks>, in dem die öffentlichen Ge- Hans Kollhoffs <Baukunst des Schattens> und die von Vitbäude <architektonisch und städtebaulich bezugslos>> ne- torio Magnago Lampugnani immer wieder beschworene beneinanderstünden, ein urbanes Zentrum schaffen s¡ene <Normalität> im Städtebau. Und damit schliesst sich der Kreis in einmütiger Harmonie, denn die <Silberstreifen hochparterre.wettbewerbe 3/15. Ein Grossteil des Bestands wird zu diesem Zweck abgerissen und durch Neubauten mit am Horizont) stammen aus der Feder just dieser beiden Vordenker: Kollhoff plante das Limmatfeld, Lampugnani das Richti-Areal. Beide Architekten entwarfen zudem je ein exemplarisches städtisches Gebäude. Mit Eckerkern, Gesimsen und Giebeln erinnert Kollhoffs Haus dabei an die Berliner Gründerzeit, während Lampugnanis Hofrandbebauung mit der lang gezogenen Arkade und den stehenden Fenstern italienische Vorbilder ins Gemüt ruft. merkwürdige Verkümmerung des architektonischen <<Eine Bilder bauen Städte Dass es ein Gebot der Vernunft ist, mehr haushälte- Vokabulars.>> axialsymmetrischen Fassaden ersetzt. Den neuen, rechteckigen Platz in der Mitte nennt Caruso (Agora), die Arkade, die den grössten Baukörper über die ganze Länge begleitet, <Stoa>. Die tektonisch gegliederten Fassaden schliesslich knüpfen für ihn an <eine Architektur mit langer Tradition> an. Ftir sich genommen ist dies zweifellos ein sorgfältiger, stimmiger Entwurf. Nur hat er mit Neuhausen in etwa so viel gemein wie der <Plan Voisin> Le Corbusiers mit dem historischen Paris. Das Projekt ist ein Beispiel unter vielen: Ie länger, je mehr zeigt sich, dass die bauliche Entwicklung der Agglomeration einhergeht mit einem bestimmten Bild von <städtischer Architektur>. Warum ist das so? Und ist das gut? Silberstreifen am Horizont . rische Bodennutzung und mehr Dichte, auch mehr baulichen Gemeinsinn, kurz: eben mehr Stadt zu fordern; steht ausser Frage. Eine kritische Diskussion über die konkrete Architektur dieser neuen Stadt hingegen wäre angebracht. <Die zentrale Bestimmung der Disziplin Städtebau>, sagt Lampugnani dazu, muss <die Deutung und Definition der gebauten Form der Stadt> sein. Man möchte nicht widersprechen. Wie überhaupt vieles, was die Fürsprecher einer neuen urbanen Qualität als Argumente ins Feld führen, dem gesunden Menschenverstand zu schmeicheln weiss: Sollten denn Häuser, wie Kollhoff fragt, nicht so beschaffen sein, dass daraus <ein grosses Ganzes, eine Stadt> erwachsen kann? Sicherlich, das wäre wünschenswert. Ist der bescheidene Hausbau nicht den <PR-Spektakeln> der Star-Architekten vorzuziehen? Bestimmt. Und wer hat schon ernsthaft etwas gegen <identitätsstiftende Stadträume> und <erkennbare Ortsbilder> einzuwenden, wie sie Jürg Sulzer fordert? Niemand. Dass die dichte Stadt als <Zivilisationsmaschine par excellence> auch von immensem kulturellen, sozialen und integrativen Wert ist, wie Lampugnani feststellt-, wird schliesslich jeder aufgeklärte Zeitgenosse gerne unterschreiben. Tatsächlich beginnt Seit vergangenem Sommer ist wissenschaftlich beglaubigt, was Architekturschulen und Fachverbände im Chor mit dem gehobenen Feuilleton schon länger predigen. <Neue urbane Qualität> tut dem Land not. lürg Sulzer, Leiter eines Nationalen Forschungsprojekts mit ebendie- Urbanität dort, wo unterschiedliche Lebensformen und sem Titel, verkürzte die vielfältigen Erkenntnisse verschie- Ideen nebeneinander existieren und sich über alle Widerdener Forschungsgruppen auf eine einfache Forderung: sprüche hinweg gegenseitig zu bef ruchten vermögen. Nun ist es aber gerade diese Akzeptanz eines anderen, die <Stadtwerdung der Agglomeration> siehe Hochparterre 8/15. Die Rollen sind verteilt: Als beklagenswerter Ist-Zustand an der es den Visionen von einer <Neuen urbanen Qualitritt die Agglomeration auf, die Sulzer anonym und ge- tät> schmerzhaft mangelt. Denn die Bilder, die Sulzer und sichtslos nennt, als Zukunftsbild leuchtet die identitäts- seine Gewährsleute in Wort und Bau erstehen lassen, sind stiftende Stadt, die ein grosses Wort für sich beanspru- ausnahmslos Bilder einer historischen Stadt, einer histochen darf: Schönheit. Zu verlieren gibt es dabei nichts, da rischen Architektur und damit - weil Architektur von Redie Siedlungen aus dem 2O. Jahrhundert, so der Befund, präsentation nun einmal nicht zu trennen ist - auch Sinn<in der Regel alles andere als erhaltenswert> seien. AIs bilder einer bestimmten Vorstellung bürgerlichen Lebens. <Silberstreifen am Horizont> erscheinen sodann zwei neue Und langsam aber sicher haben diese Bilder begonnen, ihStadtquartiere in der Zürcher Peripherie: das Richti-Areal ren Dienst in der täglichen Architekturproduktion zu tun. in Wallisellen und das Limmatfeld in Dietikon. Sie würden Es ist kein Grund zur Freude. Denn was sich in der Theorie differenziert anhört, äusse Bauwirtschaft als merkwür tektonischen Vokabulars. den die Stadtbaugeschich die Variation des immer gl dung der Agglomeration>1 Rasterfassade mit einer Ar ton die falsche Patina der Dekoration die prof ilierte renden Pendelleuchten. Tabula rasa Die Beschwörung der ir einher mit einer tief sitzer derne: Dem Städtebau der alles angelastet, was in den sen Erscheinung der Agglo darf diese Entwicklung m auch zwingend nach konl die Agglomeration baulich kann. Aber man sollte dies Bestehenden tun. Was eir tektur nicht vermag , ja, we fehlgeleitete städtebaulicl nicht will, ist ein Dialog m < pherie, diesem bunten Neb sen, Siedlungen und idylli zentren, Gewerbezonen künstlicher erscheinen, al ten Fassaden ohnehin sind Im Extremfall führt d mitten im Ortszentrum, wi Stlohn in Neuhausen zu br Urbanität beisst sich hier s rhetorisch behauptet - eb Dichte, die Reibung am an tig mit ihrer hermetischen die Stelle eines aufmerks¿ des Vorhandenen, an die Í Architektur, die das Besteh Perspektiven erlebbar mac samer Städtebau getreten ber, was gut und städtisch i Der Zwang zum städtis Mittlerweile lässt den sche Reflex alles verdächti sich nicht in das hoheitlich französischen Fenster und goodfor DESIGN MÖBEL I.IN LEUCHTEN BEQUEI ONLINE BESTELLEì ffi 24 Hochparterrel-2/16 - Schöne neue Stadt u blosse Antithese: dort die v hier die normierte schöne 5 re Charakter der neuen Sti Jehen, schreibt Sulzer, denn Itbauarchitektur in Zukunft 5entlich? Die klingende Wortktur> verrät bereits den um- 'und Kollegen geht es nicht ùicher Verdichtung, nein, die ltion> will auch architektoniFantasie, um zu erraten, wie .'n hat: <<Ein Haus>>, erklärte an Laien in der NZZ, <hat ei. L öffentlichen Strassenraum, ne mit vielfältigen Nutzungs- onten Dachabschluss. > Wei- iederung>, von der <Durchfor- von <Vor- und Rücksprüngen Pate standen offenkundig s Schattens> und die von Vitr>. immer wieder beschworene Ind damit schliesst sich der Lie, denn die <Silberstreifen ler Feder just dieser beiden as Limmatfeld, Lampugnani itekten entwarfen zudem je res Gebäude. Mit Eckerkern, .ert Kollhoffs Haus dabei an rrend Lampugnanis Hofrandenen Arkade und den stehen:bilder ins Gemüt ruft. ernunft ist, mehr haushälteehr Dichte, auch mehr baulimehr Stadt zu fordern, steht )iskussion über die konkrete It hingegen wäre angebracht. lr Disziplin Städtebau>, sagt r Deutung und Definition der rin. Man möchte nicht widerlles, was die Rirsprecher eils Argumente ins Peld führen, stand zu schmeicheln weiss: lhoff fragt, nicht so beschafosses Ganzes, eine Stadt> erlas wäre wünschenswert. Ist cht den <PR-Spektakeln> der en? Bestimmt. Und wer hat n <identitätsstiftende Stadt;bilder> einzuwenden, wie sie rd. Dass die dichte Stadt als rxcellence> auch von immenrd integrativen Wert ist, wie chliesslich jeder aufgeklärte differenziert anhört, äusserst sich in der Wirklichkeit der Bauwirtschaft als merkwürdige Verki.immerung des architektonischen Vokabulars. Vom Reichtum der Lösungen, den die Stadtbaugeschichte fraglos bieten würde, bleibt die Variation des immer gleichen Typus übrig. <Stadtwerdung der Agglomeration>? Ihre Realität ist die massive Rasterfassade mit einerArkade im Erdgeschoss, ihr Farbton die falsche Patina des Beigen und Bronzenen, ihre Dekoration die profilierte Aussenhaut und die historisie- det. Typisch für dieses Phänomen sind zwei Wettbewerbe für das Geistlich-Areal in Schlieren, die letzten Sommer gleichzeitig juriert wurden. Auf dem Baufeld mit dem KürzelB2.7 gewannen Gmür Geschwentner Architekten mit einem auf subtile Weise erfindungsreichen Wohnbaupro- jekt. Hervor sticht insbesondere die Erschliessung der Wohnungen über erdgeschossige Galerien, die zwei begrünte Höfe umschliessen. Filigrane innenliegende Stützen und eine durchgehende Verglasung variieren hier das moderne Thema der Durchdringung von Innen- und Ausrenden Pendelleuchten. senraum, während Materialisierung und Deckengestaltung aus der Ferne den frohgemuten Klang südamerikaniTabula rasa Die Beschwörung der intakten bürgerlichen Stadt geht scher Architektur herantragen. Auch das ist natürlich ein einher mit einer tief sitze4den Abneigung gegen die Mo- Bild - doch immerhin ein heiteres. Einen merkwürdigen derne: Dem Städtebau der Moderne wird schlechterdings Paradigmenwechsel zeigt dann die äussere Erscheinung: alles angelastet, was in den letzten Iahrzehnten zur formlo- Als hätten sich die Architekten nicht in die Nesseln setzen sen Erscheinung derAgglomeration beigetragen hat. Man wollen, folgen sie da dem Ruf zum <städtischen Kleid>: Es darf diese Entwicklung mit Recht beklagen. Man muss darf auf keinen Fall zu leicht wirken. Ähnliches zeigt das prämierte Projekt von Graber Pulauch zwingend nach konkreten Lösungen suchen, wie die Agglomeration baulich und sozial verdichtet werden verArchitekten auf Baufeld.B2.2/C7, das den Auftakt zum kann. Aber man sollte dies mit einer gewissen Liebe zum neuen Stadtquartier bilden wird. Während innen das corBestehenden tun. Was eine Sulzer'sche Stadtbauarchi- busianische Motiv par excellence, die <rue intérieure>, treftektur nicht vermag, ja, was sie in ihrem Furor gegen die fend aktualisiert und auf die zeitgenössische Form kollek<fehlgeleitete städtebauliche Ideologie der Moderne> gar tiven Wohnens angewandt wird, stellen die Fassaden eine nicht will, ist ein Dialog mit der real existierenden Peri- weitere Variation der bekannten Mischung aus klassizistipherie, diesem bunten Nebeneinandervon Überlandstras- schen und rationalistischen Anleihen dar. sen, Siedlungen und idyllischen Naturräumen, von DorfOÊsfremde Gleichform zentren, Gewerbezonen und Shoppingmalls. Es ist die Bleibt anzumerken, dass bei den kommerziellen Mitblosse Antithese: dort die wildgewachsene Agglomeration, hier die normierte schöne Stadt. Daher der seltsam insula- läufern und Investoren von diesen mitunter vielschichre Charakter der neuen Stadtquartiere. Er lässt sie noch tigen <städtischen Fassaden> nichts anderes mehr übrig künstlicher erscheinen, als sie aufgrund ihrer zeitgereis- bleibt als der banale Raster - die schlechtesten Beispiele modernistischer Bauspekulation liegen nicht mehr fern. ten Fassaden ohnehin sind. Nun sind der Historismus dieser Stadtbauarchitéktur, Im Extremfall führt diese Haltung zur Tabula rasa mitten im Ortszentrum, wie sie beim Projekt von Caruso ihr neo-bürgerlicher Habitus und ihre autokratische TenStlohn in Neuhausen zu beobachten ist. Die aufgesetzte denz das eine. Das andere ist.die daraus folgende UniforUrbanität beisst sich hier selbst in den Schwanz: Was sie mität. Ging es Jürg Sulzer nicht um <erinnerungsfähige Lerhetorisch behauptet - eben die produktive Vielfalt der bensumfelder> und <identitätsbildende Stadträume>? Ob Dichte, die Reibung am anderen -, verneint sie gleichzei- man will oder nicht: Auch die Agglomerationen des 20.Iahrtig mit ihrer hermetischen architektonischen Sprache. An hunderts besitzen einen Erinnerungswert, den es ernst zu die Stelle eines aufmerksamen Blicks für die Qualitäten nehmen gilt - weil zwei Drittel der Bevölkerung dort aufgedes Vorhandenen, an die Stelle einer zeitgenössischen wachsen sind, und weil dieser so vage wie vielfältige Raum Architektur, die das Bestehende stärken und unter neuen der Schauplatz ihres Lebens und ihrer Erinnerungen ist. Perspektiven erlebbar machen würde, ist ein selbstgenüg- Mit einem Städtebau, der als einzige Referenz eine ortssamer Städtebau getreten, der die Deutungshoheit darü- fremde Vergangenheit akzeptiert, ist eine Stärkung lokaber, was gut und städtisch ist, für sich allein beansprucht. ler und zeitgenössischer Identität unmöglich. Er bewirkt das Gegenteil: Eingeschlossen im immer gleichen Kanon vorgeblich städtischer Architektur, weiss man bald nicht Der Zwang zum städtischen Kleid Mittlerweile lässt der verinnerlichte anti-modernisti- mehr, ob man sich gerade in Schlieren oder Bümpliz, in sche Reflex alles verdächtig unstädtisch erscheinen, was Neuhausen oder Lenzburg, in Wallisellen oder Geroldswil sich nicht in das hoheitliche Gewand der schweren Pfeiler, befindet. Unter einer <Stadtwerdung der Agglomeration> französischen Fenster und massiven Mauerblenden klei- würde mansichgerneetwasanderesvorstellen. | . reiben. Tatsächlich beginnt iedliche Lebensformen und rren und sich über alle Wider- befruchtenvermögen. Akzeptanz eines anderen, einer <Neuen urbanen Quali;nn die Bilder, die Sulzer und rnd Bau erstehen lassen, sind storischen Stadt, einer histonit - weil Architektur von Reht zu trennen ist - auch Sinn;tellung bürgerlichen Lebens. ren diese Bilder begonnen, ih\rchitekturproduktion zu tun. Denn was sich in der Theorie u ese goodfoffn DESIGN MOBEL UND LEUCHTEN BEQUEM ONLINE BESTELLEN /m ,{ :
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