Schon zu Lebzeiten unsterblich! (Seite 10) 55 Ertrinkungsopfer mehr

Die Zeitschrift der DLRG Bayern . Ausgabe
5 . 2015
Bayern aktuell
Schwimmkurse und Baderegeln
DLRG für Flüchtlinge aktiv (Seite 6 - 8)
Schattenseite eines heißen Sommers
55 Ertrinkungsopfer mehr als im Vorjahreszeitraum (Seite 4)
helfernetz.bayern - die Kampagne rollt
Schon zu Lebzeiten unsterblich! (Seite 10)
bayern.dlrg.de
Editorial
Horst Auer
Leiter Verbandskommunikation
DLRG Bayern
Helfen, wo Hilfe benötigt wird
Die kürzlich von der Bundesebene der DLRG veröffentlichten Ertrinkungszahlen sprechen leider
eine überdeutliche und ebenso traurige Sprache: Sie sind im Vergleichszeitraum zum Vorjahr
erwartungsgemäß gestiegen. Erwartungsgemäß deshalb, weil es in den letzten Jahren immer
zu beobachten war, dass bei außerordentlich schönen Sommern die Zahlen gestiegen sind.
Auf Seite 4 lesen Sie die Ursachen darüber. Erstmals in der Statistik wurden in diesem Jahr
Flüchtlinge gezählt. Die Nachrichten, die uns in den Sommermonaten dazu erreichten, haben
die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der DLRG in Bayern auf den Plan gerufen und verstärkt
Schwimmausbildungen – insbesondere für Flüchtlinge und Asylbewerber – angeboten. Lesen
Sie hierzu auf den Seiten 6 bis 8.
In diesem Zusammenhang gilt es jedoch zu sagen, dass dieses oftmals zusätzlich zu den bereits
vorhandenen Trainingsstunden gezeigte Engagement, einen erhöhten Aufwand an Personal,
Freizeit und natürlich Wasserfläche bedeutet. Unser Appell geht daher an alle Verantwortliche,
Bäder zu erhalten, statt sie zu schließen.
Die Seite 13 befasst sich mit zwei Ehrungen. Sie besonders zu erwähnen ist auch mir eine besondere Ehre, denn es ist schon äußerst selten, dass eine Straße nach einem lange Jahre aktiven
Mitglied benannt wird. Auch das Steckkreuz ist etwas Besonderes: Es wird nur drei verdienten
Mitgliedern der DLRG Bayern pro Jahr verliehen.
Im Übrigen ist diese Ausgabe wieder ein Beleg für das vielfältige Engagement und die vielseitige Verwendbarkeit und Einsatzfähigkeit der Wasserretter in der DLRG. Ob sich junge
Rettungsschwimmer widrigen Wetterbedingungen stellen (S. 14), einem Feuerwehrmann in Not
geholfen werden kann (S. 17) oder ein Ortsverband einer breiten Öffentlichkeit seine Fähigkeiten
zeigt (S. 26) – die Einsatzkräfte der DLRG Bayern sind bereit und helfen, wo Hilfe benötigt wird.
2
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
2
i nhalt
EDITORIAL
von Horst Auer, Leiter Verbandskommunikation
BUNDESWEIT
3
Sommerbilanz 2015: Schattenseiten eines heißen Sommers
DLRG BAYERN
4
Auf ein Wort...
Helfer willkommen
Von Julia von Seiche-Nordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern
6
Afrikaner lernen Schwimmen
8
Flüchtlinge lernen Baderegeln kennen
9
Schulsanitäter in Aktion
10
helfernetz.bayern - die Kampagne rollt
12
Dozenten in der Erwachsenenbildung - die Zukunft der medizinischen
4
Schattenseite eines heißen Sommers:
Über 17 % mehr Menschen als
im Vorjahreszeitraum ertrunken.
Ausbildung in der DLRG Bayern
13
Ehrungen
55 Jahre lang aktiv: Sigrid Duske-Fragner
Nürnberg benennt Straße nach Herta Künzel
14
Jugend
6
Afrikaner lernen Schwimmen:
Große Nachfrage nach
Schwimmkursen bei der DLRG Bayern
Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup 2015
16
Rettungssport
20. Salzpokal der Rettungsschwimmer
REGIONALES
17
Feuerwehrmann in Flammen DLRG Gerbrunn kann eingreifen
18
24-h-Schwimmen mit überwältigendem Ergebnis DLRG Amberg
21
Osnabrück schaut hin! DLRG Abensberg erhielt Spende
22
Jugend-Einsatz-Team über vier Generationen erfolgreich DLRG Abensberg
23
30 Jahre Sommerbad Wirsberg DLRG Wirsberg
24
Auf dem Weg zum Rettungshund DLRG Gerbrunn
26
Neuer Naturbadesee im Landkreis Bamberg - DLRG verstärkt aktiv
10
helfernetz.bayern.de:
Schon zu Lebzeiten unsterblich Beginn der Tour durch Bayern
DLRG Burgebrach
27
Hinweis:
24-h-Schwimmen Burgebrach
27
Münchner retten Mann aus der Nordsee DLRG München-Mitte
28
Zahlen und Fakten zum Ertrinken 2014
INFORMATION
29
Termine, Termine, Termine...
30
Impressum
14
Versicherungskammer Bayern
ResQ-Cup 2015
bei Sonnenschein und Starkwind
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
3
b undesweit
Schattenseite
eines heißen Sommers
elf und 15. Hatje: „Dies zeigt deutlich,
dass der Schwimmunterricht in den
Schulen konsequent durchgeführt
werden muss. Wir setzen uns deshalb mit Nachdruck für den Erhalt der
Bäder ein und fordern die Kommunen
auf, gerade den Grundschulen einen
Zugang zu Bädern ermöglichen.“
374 Menschen ertranken bis Ende
August in deutschen Gewässern –
darunter 27 Flüchtlinge.
I
n deutschen Gewässern sind von
Januar bis Ende August dieses
Jahres mindestens 374 Menschen
ertrunken, 55 Opfer mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen damit um 17,24 %.
Allein in den Ferienmonaten Juni
bis August kamen 249 Menschen im
Wasser ums Leben. Diese Zahlen gab
die DLRG am 14. September in Bad
Nenndorf bekannt.
DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje:
„Das sind leider die Schattenseiten
eines schönen Sommers. Das heiße
Wetter mit teilweise tropischen
Temperaturen hat den Anstieg wesentlich begünstigt. Viele Menschen sind
zur Abkühlung an die Küsten und
Binnengewässer
geströmt.
Nach
unseren Erfahrungen ertrinken In
einem schöner Sommer mehr als in
einem durchschnittlichen Sommer.“ Im
Vergleich mit dem Sommer 2014 (Juni
bis August) verloren 53 Menschen
mehr ihr Leben. Besonders die hohe
Zahl der ertrunkenen Flüchtlinge (27)
bereitet der DLRG erhebliche Sorgen.
Die meisten Menschen (97,06 %)
ertranken
in
Binnengewässern:
133 Menschen kamen in Flüssen
und Bächen um, 175 in Seen und
15 Menschen starben in Kanälen. In
4
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
den Meeren starben 11 Personen,
acht davon in der Ostsee, drei in der
Nordsee. Zehn Menschen ertranken
in einem Schwimmbad vier in einem
privaten Gartenteich oder Swimmingpool, 26 weitere verloren in
einem Hafenbecken, Graben oder an
anderen Orten ihr Leben. DLRG-Chef
Hatje: „Die meisten Opfer ertranken in
unbewachten Gewässern. Selbstüberschätzung, gesundheitliche Vorschädigungen, Übermut, Leichtsinn und
Unkenntnis über mögliche Gefahren
sind oft Ursache für tödliche Unfälle
im Wasser.“ Das Risiko in unbewachten Gewässern zu ertrinken sei um ein
Vielfaches größer als in Bädern und
Küsten, die von Rettungsschwimmern
bewacht werden. „Unsere ehrenamtlichen Retter hatten überall viel Arbeit,
die Strände und Bäder waren oft voll
besetzt. Ohne ihren großen Einsatz
und ihre schnelle Hilfe wäre die Zahl
der Ertrunkenen noch deutlich höher“,
so Hatje weiter.
Bisher sind 22 Jungen und Mädchen
im Alter bis 15 Jahren ertrunken. Im
Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum
ist die Zahl der Kinder etwa gleich
hoch geblieben. Neun Opfer gab es bei
Kindern im Vorschulalter, acht waren
im Grundschulalter zwischen sechs
und zehn Jahre alt und fünf zwischen
Eine besondere Risikogruppe stellen inzwischen die Flüchtlinge dar.
Insgesamt sind 27 Asylsuchende in
diesem Jahr ertrunken. Vergleichszahlen zum Vorjahr gibt es nicht. Die DLRG
hat bereits reagiert. DLRG-Präsident
Hatje: „In diesem Sommer haben wir
kurzfristig die Baderegeln in über 25
Sprachen übersetzt, um den Menschen
aus anderen Ländern die Gefahren im
Wasser zu verdeutlichen.“
171 Personen waren 50 Jahre und älter
als sie ertranken. In der Altersklasse
71 bis 80 ertranken 76 Männer und
Frauen. Besonders betroffen sind
ältere Männer. Keine Veränderungen
gegenüber den Vorjahren gibt es in der
Verteilung nach Geschlecht: 69 ertrunkenen Frauen (18,45 %) stehen 298
Männer (79,68 %) gegenüber.
In bayerischen Gewässern sind bisher 86 Menschen ertrunken, das
sind 23 Opfer mehr als im gleichen
Zeitraum des Vorjahres. Mit großem
Abstand folgen die Bundesländer
Nordrhein-Westfalen
(51)
BadenWürttemberg (46) und Niedersachsen
mit 38 Todesfällen. Der West-OstVergleich zeigt folgendes Bild: In den
westdeutschen Ländern ertranken 300
Menschen in ostdeutschen Gewässern
74. Die Zahl der Opfer in den östlichen
Bundesländern sank von 23,2 auf 19,79
%. Die sicherste Region ist wieder das
Saarland, in dem vier Menschen ums
Leben kamen.
Quelle: DLRG Bundesverband
Eine Zahlenübersicht und Fakten
aus dem Jahr 2014 finden Sie
auf Seite 28.
bayern
Auf ein Wort...
Helfer willkommen
Von Julia von Seiche-Nordenheim,
Präsidentin der DLRG Bayern.
D
iese Worte haben gerade heute
eine zweifache Bedeutung. Zum
einen beziehen sie sich auf
unsere aktuell durch Bayern tourende
Kampagne der Hilfsorganisationen
zur Gewinnung von Nachwuchs.
Zum anderen aber auch darauf, dass
wir - angesichts der Flüchtlinge, die
gerade über Passau und Rosenheim in
unser Land kommen - uns über jede
helfende Hand freuen.
„Ob Hochwasser oder Schneechaos,
ob Fußballspiel oder G7-Gipfel – wir
schützen die Bevölkerung.“ So lautet
das gemeinsame Versprechen von
ASB, BRK, DLRG, JUH, MHD und THW.
Als eine Folge der Zusammenarbeit in
den Einsatzgebieten des Hochwassers
2013 schlossen sich die sechs Organisationen zur Arbeitsgemeinschaft für
den Bevölkerungsschutz zusammen,
um sich untereinander noch besser
abstimmen zu können.
Wir haben vor allem ein gemeinsames
Problem: Für die immer umfangreicheren Aufgaben fehlt uns allen mehr
und mehr der Nachwuchs. Freilich
wollen sich viele spontan engagieren.
Denken wir nur an die Aktion „Passau
räumt auf“, mit der sich überwiegend
Studenten aus Passau in vorbildlicher Weise während und nach dem
Hochwasser 2013 für ihre Stadt engagierten. Gerade aber für die Jugendlichen wird es immer schwieriger, sich
zu engagieren: Ausbildungen finden
überwiegend nicht am Wohnort statt
und sind zudem deutlich zeitintensiver
geworden. Das alles macht es schwerer – aber nicht unmöglich.
www.helfernetz.bayern
möchten wir allen Menschen
Mut machen, sich zu engagieren. Die Hilfsorganisationen bieten
eine solch große Palette an Einsatzmöglichkeiten, dass jede/jeder Interessierte hier mit Sicherheit etwas
findet, das auch richtig Freude macht
bei seinem Engagement. Bei uns
wäre dies z.B. die Fertigkeiten im
Schwimmen so zu vertiefen, dass man
Rettungsschwimmer/-in werden und
damit Leben retten kann.
Helfen-können tut doppelt gut:
Dem, dem geholfen wird
und dem, der hilft.
Übereinstimmend sagen die ca.
230.000 Mitglieder der Hilfsorganisationen in Bayern, dass es nichts
Schöneres gibt, als das Gefühl, geholfen zu haben.
Genau das erleben gerade unzählige Menschen, die dabei helfen, die
Flüchtlinge aus den Krisengebieten bei
uns willkommen zu heißen und ihnen
zur Seite stehen.
Zwar gehöre ich nicht unbedingt zu
den regelmäßigen Lesern der BILDZeitung. Aber mich persönlich hat es
ungemein gefreut, als sie Ende August
die erste Seite komplett den Flüchtlingen widmete und eine Aktion startete
mit dem Titel: „Das große Flüchtlingsdrama: WIR HELFEN“. Denn es bedeutet ja auch, dass jenseits so mancher
punktueller
„Dagegen!“-Rufe
die
überwältigende Mehrheit in der Bevöl-
kerung bereit ist, die Flüchtlinge aufzunehmen, ihnen Schutz zu geben nach
traumatischen Erlebnissen und ihnen
zu helfen, Perspektiven für ihr Leben
zu finden.
Kurz vor den Sommerferien war ich
in Augsburg bei einer Abschlussfeier
unserer Schul-Aktion „Sichere Schwimmer“. In dem Trubel der Schüler von
drei Grundschulklassen fiel mir ein
kleiner Junge auf, der ziemlich einsam
und sehr ernst verloren in der Aula
stand. Auf mein Nachfragen erzählte
mir die Lehrerin, dass der Junge vor
kurzem plötzlich vor der Schule stand:
Seine Familie war aus Syrien geflüchtet und nun sollte er in die Schule
gehen. Es war mit Händen zu greifen,
wie ungewohnt – und daher sicherlich
auch angstmachend – alles für ihn war:
Die Sprache, die noch so unbekannten
Mitschüler, die Regeln, die Abläufe –
einfach alles. Als er dann auch eine
Urkunde bekam und sogar noch eine
Schwimmbrille als Geschenk, drückte
er alles wie einen großen Schatz an
seine Brust. Und endlich kam auch ein
Strahlen in seine Augen.
Helfen Sie mit bei dieser großen Aufgabe, diesen so leidgeprüften Menschen zu helfen. Ich verspreche Ihnen,
Sie werden es nicht bereuen.
Herzlichst,
Mit unserer Aktion, im Internet unter
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
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bayern
Im Sommer war die Nachfrage
nach Schwimmkursen - speziell für Flüchtlinge aus Syrien,
Afghanistan, Irak und weiteren
Ländern - enorm. So haben
in Amberg, Leipheim und
Wolfratshausen DLRG-Kurse
für Flüchtlinge stattgefunden,
in Abensberg bereits der dritte;
die DLRG Hirschaid ermöglicht
Wassergewöhnung im Rahmen
des Mitglieder-Trainings; die
Münchner DLRG hat ihren
ersten Kurs durchgeführt. In
einem Beispiel für viele gibt
Kilian Arnold einen Einblick.
I
m August haben wir von der DLRG
München-Mitte unseren
ersten
Schwimmkurs für Flüchtlinge auf die
Beine gestellt. Er sollte sich vor allem
an unbegleitete Minderjährige und
junge Erwachsene richten.
Organisatorische Punktlandung
Um einen solchen Kurs neben unserem
laufenden Angebot und dem personalintensiven Wasserrettungsdienst in
München und an der Küste zu ermöglichen, mussten wir einige Herausforderungen bewältigen. Zuerst mussten
wir die benötigte Wasserfläche sicher-
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BAYERN AKTUELL 05 - 2015
Afrikaner
lernen
Schwimmen
stellen. Dazu haben wir einen Zeitraum
zwischen zwei Rettungsschwimmkursen im Frühsommer und im Herbst
gewählt, um keine zusätzliche Wasserfläche zu benötigen. Neben der
Abstimmung innerhalb unseres Ortsverbands mussten wir dazu Genehmigungen der Stadtwerke München als
Badbetreiber und der Stadt München
einholen. Wir sind dankbar, dass dies
reibungslos möglich war.
Inzwischen meldeten auch die bereits
vom
DLRG-Landesverband
angeschriebenen
Wohlfahrtseinrichtungen von Caritas, Innerer Mission und
andere mehr ihre Kursinteressenten.
So waren unsere 13 Plätze mit Teilnehmern aus vielen verschiedenen Ländern wie Irak, Nigeria, Afghanistan,
Sierra Leone und Somalia in kürzester
Zeit ausgebucht.
Erfolgreich
Unser Ziel war, den Teilnehmer zumindest so viele Fertigkeiten beizubringen, dass sie sich über Wasser halten
können.
In der ersten Stunde stellte sich zu
unserer Freude heraus, dass alle Teil-
bayern
>
nehmer schon sehr gut Deutsch konnten. Somit mussten wir neben der
Wassergewöhnung nicht auch noch
die Sprachbarriere überwinden. Die
weiteren Stunden bestanden hauptsächlich in ständiger Wiederholung
der Bewegungsabläufe, um hier den
Teilnehmern Sicherheit zu geben.
Als Highlight nach dem Kurs entwikkelte sich auch noch ein gemeinsames
Wasserballspiel im Flachwasser, das
den Kursteilnehmern ebenso wie unseren eigenen Mitgliedern sehr viel Spaß
machte. Danach waren auch die letzten
Berührungsängste überwunden.
Auch die Trainer haben profitiert
Schon in der vorletzten Stunde war es
möglich, drei Teilnehmern das Jugendschwimmabzeichen Bronze auszuhändigen, womit wir unser gestecktes Ziel
bei weitem übertroffen haben. Auch
hat es den Teilnehmen so gut gefallen,
dass mehrere wissen wollten, ob es
möglich ist, mit uns weiter zu trainieren, um noch bessere Schwimmer zu
werden.
Erwartungen übertroffen:
Schon kurz vor Ablauf
des Kurses konnten drei
Teilnehmer das Jugendschwimmabzeichen in
Bronze ablegen.
serflächen sind
ausgelastet.
nun
vollkommen
Für unsTrainer war es eine wunderbare
Erfahrung, so engagierten Jugendlichen das Schwimmen beizubringen.
Vielen Dank an die vielen Trainer, die
diesen Kurs möglich gemacht haben!
Kilian Arnold
Ob wir diesen unerwarteten Wunsch
erfüllen können, müssen wir allerdings erst prüfen; denn unsere Was-
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7
bayern
Immer wieder kam es in
diesem Sommer zu Badeunfällen, bei denen aus
Afrika oder Vorderasien
stammende Flüchtlinge
ums Leben kamen. Häufig
haben die Betroffenen nie
das Schwimmen gelernt und
unterschätzen die Gefahren
der hiesigen Gewässer. Als
Sofortmaßnahme hat deshalb
die DLRG Bayern für Betreuer
von Flüchtlingen und für
Berufsschulen Merkblätter mit
nützlichen Hinweisen herausgegeben.
Flüchtlinge lernen
Baderegeln kennen
Anhand des „Kennenlernnetzes“
wurde
überdies
dargestellt, wie die
DLRG mit anderen
Organisationen
und Behörden vernetzt ist, so dass
im Notfall schnelle
Hilfe möglich ist.
Viel Vorarbeit
E
ine
weitere
Präventionsmaßnahme stellt Berufsschullehrerin
Rita Stadter-Bönig vor, die seit
2008 ehrenamtlich u.a. in Kindergärten
Wissen um Gefahren am Wasser vermittelt: Unsere Berufsschule Erlangen
bereitet junge Flüchtlinge auf ihre
Berufsausbildung vor. Auf Bitten der
Bezirksregierung Mittelfranken, sich
des Problems anzunehmen, griff die
Schule auf meine DLRG-Erfahrung
zurück. In insgesamt fünf Lerneinheiten
zu je 45 Minuten wurde die Thematik
aus
verschiedenen
Blickwinkeln
beleuchtet.
Ein Puzzle – was ist das?
Etwas ganz Neues stellte für die jungen
Leute das Baderegelpuzzle dar: Eine
Strandszene, die eine Vielzahl möglicher Gefahrenmomente darstellte,
musste zunächst in Gemeinschaftsarbeit
zusammengelegt
werden.
Viele hatten noch nie zuvor ein Puzzle
gesehen, wussten zunächst gar nicht,
was zu tun war. Doch obgleich auch
noch Sprachbarrieren zu überwinden waren - etliche hatten erst beginnen können, Deutsch zu lernen -,
machten letztlich alle begeistert mit.
Der sprachlichen Übung diente auch
8
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
>
das Baderegel-Memory. Je eine Schülerin bzw. ein Schüler der Flüchtlings- und einer Regelklasse fanden
zusammen, lasen gemeinsam den
zum jeweiligen Bild gehörenden
Text, der anschließend mit eigenen Worten zu interpretieren war.
Den Badesee studieren
Am Modell eines Badesees wurden
weitere Risikofaktoren erläutert:
Steilufer, an denen Nichtschwimmer unvermittelt den Boden unter
den Füßen verlieren, Schlingpflanzen, die ungeübte Schwimmer
schnell in Panik geraten lassen,
gefährliche Strömungen und Strudel, aber auch das Überschätzen der eigenen Kondition bei zu
weitem Hinausschwimmen. Moderationskarten und von Schülerinnen
gemalte Plakate vertieften die Inhalte.
Gegen Ende tanzten
mehrere Schülerinnen zum Baderegellied und konnten
einige der jungen
Flüchtlinge
zum
Mitmachen motivieren.
Rita Stadter-Bönig
von der DLRG
Bamberg-Gaustadt
händigt die
Teilnahmeurkunden aus.
Abschließend
erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde,
weiteres themabezogenes
Informationsmaterial
der
Ve r s i ch e r u n g s kammer
Bayern
sowie einen Wasserball. Die schriftlichen Unterlagen fanden später auch
im Deutschunterricht Verwendung.
Außerdem hatten im Vorfeld Mitarbeiter, Lehrkräfte und Schüler der Berufsschule die Baderegeln in mehrere
Sprachen übersetzt - nach dem Vorbild
der DLRG, welche die Regeln ebenfalls
in verschiedenen Sprachen bereithält.
Alle Beteiligten bewerteten das Projekt sehr positiv: Die Kooperation zwischen Schule und DLRG, die neuen
Kontakte zwischen „Alteingesessenen“ und „Hinzugekommenen“, das
Einbringen eigener Kompetenzen
beim Erstellen des Schulungsmaterials und bei Übersetzungsarbeiten und
den Beitrag für mehr Sicherheit.
bayern
Schulsanitäter
in Aktion
Dritter gemeinsamer
Wettbewerb
D
>
ie Arbeitsgemeinschaft Schulsanitätsdienst der bayerischen Hilfsorganisationen hatte für den 25.
Juli zu ihrem dritten gemeinsamen
Wettbewerb nach Holzkirchen in
Oberbayern
geladen.
ArbeiterSamariter-Bund, das Bayerische Rote
Kreuz, die DLRG, die Johanniter und
die Malteser hatten diesen Tag seit
über einem halben Jahr vorbereitet.
Übungsstation Rettungsballweitwurf:
Nach einer Einweisung durch die
DLRG versuchten alle Teilnehmer,
das beste Ergebnis zu erreichen.
Wissen und Geschicklichkeit
150 aktive Schulsanitäter aus ganz
Bayern und ihre Betreuer folgten
der Einladung und trafen sich in der
Oberland Realschule, um ihr Können
unter Beweis zu stellen.
Die Schulsanis im Alter von 9 bis
17 Jahren, die das ganze Jahr von
Lehrern und den Hilfsorganisationen
betreut werden, mussten sich nicht nur
medizinisch im Wissenstest beweisen,
sondern beispielsweise auch im
Hindernislauf Geschick zeigen.
Für viele Schulsanitäter war auch der
Rettungsballweitwurf neu, wobei alle
diese Station souverän gemeistert
haben. Als Schiedsrichter betreuten
Margit Patzak (DLRG Bad Aibling) und
Florian Wienböker (DLRG Gmund)
diese Station. Darüber hinaus mussten
die Nachwuchsretter natürlich „echte“
Notfälle, wie Treppenstürze oder eine
Verletzung nach abgerutschtem Bohrer
im Werkunterricht, unter den strengen
Blicken der Schiedsrichter versorgen.
In zwei Altersgruppen (9 bis 13
Jahre und 14 bis 17 Jahre) sowie
drei Wissenskategorien (Ersthelfer,
Sanitäter Stufe 1, Sanitäter Stufe
2) durchliefen die bunt gemischten
Gruppen die Oberland Realschule,
auf der Suche nach den Stationen,
die sich auf Klassen- und Werkräume
sowie den nahegelegen Sportplatz
erstreckten.
Viel Prominenz
Bei solch einer großen Veranstaltung,
mit rund 300 beteiligten Personen,
dürfen auch die Ehrengäste nicht
fehlen.
Vertreten
waren
neben
unserem
Vizepräsidenten
Walter
Kohlenz die Vizepräsidentin des BRK,
Brigitte Meyer, die Landesbeauftragte
der Malteser in Bayern, Stephanie
Freifrau von Freyberg und Landrat
Wolfgang Rzehak. Schirmherr der
Veranstaltung war Georg Eisenreich,
Staatssekretär
für
Bildung
und
Kultus. Zur Siegerehrung konnten
die Organisatoren dann noch den
Landesgeschäftsführer
des
BRK,
Leonhard Stärk, begrüßen.
Logistische Leistung
Insgesamt zehn Stationen haben
die
Hilfsorganisationen
betreut.
Über 100 Helfer sorgten für die 150
teilnehmenden Sanitäter samt ihren 30
Betreuern – Frühstück, Mittagsessen
und Eis inklusive. Egal ob Wettkämpfer,
Helfer oder Orga-Team, egal welche
Organisation - das „wir“ stand ganz im
Vordergrund. Das Organisationsteam
aus der Arbeitsgemeinschaft freute sich
sehr über den Erfolg der Wettkämpfer
und die gelungene Veranstaltung.
Praxistag in 2016
Im April 2016 lädt die Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus den
fünf großen Hilfsorganisationen in
Bayern, zum nächsten Praxistag ein.
Hier können sich Schulsanis aus ganz
Bayern in verschiedenen Workshops
fortbilden. Genaue Termine, mehr
Infos zum Thema Schulsanitätsdienst
und Fotos stehen auf der FacebookSeite „Schulsani Bayern“ oder sind bei
Michael Fischer, Referat Medizin der
DLRG Bayern, erhältlich:
[email protected]
Michael Fischer
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
9
bayern
helfernetz.bayern die Kampagne rollt
Von Michael Förster,
stellvertretender Leiter
Verbandskommunikation
der DLRG Bayern.
N
ach dem erfolgreichen
Auftakt in München hat
das Helfernetz Bayern nun
seine Tour durch den Freistaat
begonnen: Am 29. August
konnten die Regensburger
die gemeinsame NachwuchsKampagne auf dem Haidplatz
erleben und am 5. September
war sie in Nürnberg zu Gast.
Bei jedem der Events enthüllen
die Ehrengäste ein Denkmal für
die Helferinnen und Helfer im
Bevölkerungsschutz. Das Denkmal bleibt dann einige Wochen in der
Stadt und gibt reichlich Gelegenheit zu
„Selfies“. So geht die gute Idee dann
auch per SMS, Facebook oder „www.
helfernetz.bayern“ weiter auf Reisen.
Und unsere Mitglieder können noch
mehr tun, um das Interesse an der
DLRG anzuschüren. Wer in München
(Marienhof), Regensburg (Haidplatz)
oder Nürnberg (Jacobiplatz) ist, kann
sich die Statue selber anschauen und
natürlich Selfies posten.
Für interessierte Ortsgliederungen
gibt es jetzt eine Kurzpräsentation der
Kampagne auf www.helfernetz.bayern/
Hinter dem Helfernetz Bayern stehen
die Arbeiter-Samariter, das Rote Kreuz,
die DLRG, die Johanniter, die Malteser
und das Technische Hilfswerk.
Es bietet jetzt auch zweierlei Möglichkeiten, die örtliche DLRG neben den
anderen Hilfsorganisationen aktuell
und persönlich erlebbar zu machen:
Jede Helferin, jeder Helfer kann sich
mit seiner eigenen „Geschichte“ vorstellen – wie er zur DLRG gekommen
10
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
Einzelheiten der Aktion im Internet unter:
www.helfernetz.bayern/
ist und warum er sich
engagiert. Und Gliederungen können besondere
Ereignisse, die ihnen wichtig sind, bekannt machen
– zum Beispiel die gelungene Absicherung einer
Sportveranstaltung,
die
Inbetriebnahme
eines
neuen Boots.
Jede Gliederung sollte
davon Gebrauch machen,
zu ihrem eigenen Nutzen!
Damit
die
Kampagne
reichlich Früchte trägt, ist
bei allen Hilfsorganisationen freilich eine „Willkommenskultur“ nötig.
Herzlich willkommen
bei der DLRG
Unsere Internet-Adresse ist gut zu
finden und leicht zu merken.
Unsere Homepage ist attraktiv,
informativ und zeitgemäß.
E-Mails beantworten wir zeitnah
und entgegenkommend.
Für Interessenten haben wir
konkrete feste Ansprechpartner.
Wir nehmen uns Zeit für neue
Mitglieder und nehmen sie ernst.
Wir beschränken unsere Anforderungen auf das wirklich Notwendige.
>>
bayern
Regensburg
Kickbox-Weltmeisterin
Dr. med. Christine
Theiß, selbst Rettungshundeführerin, enthüllt
das Helferin-Denkmal
auf dem Haidplatz; hier
mit Julia von SeicheNordenheim, Präsidentin der DLRG Bayern
(links im Bild).
München
Nürnberg
Fotoshooting
mit Staatsminister
Markus Söder.
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
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bayern
Foto: Archiv DLRG Bayern
Dozenten in der
Erwachsenenbildung die Zukunft
der medizinischen
Ausbildung
in der DLRG Bayern
Sieben Frauen und Männer aus mehreren
Ortsgliederungen nahmen von März bis Juli
am Dozenten-Lehrgang teil.
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BAYERN AKTUELL 05 - 2015
Für die Teilnehmer bedeutete dies
nicht nur ein Höchstmaß an Engagement zu den Präsenzterminen,
sondern auch nach Feierabend
zwischen den Lehrgangsterminen
Aufgaben auszuarbeiten und sich
im Selbststudium in Inhalte einzuarbeiten.
Somit ist auch für die Zukunft
sichergestellt, Ausbildungen mit
einem hohen Qualitätsstandard zu
realisieren.
>
G
efordert waren die Teilnehmer
nicht nur in der methodischdidaktischen
Aufbereitung
von Lehrinhalten aus dem Bereich
Erste Hilfe und Sanitätswesen.
Auch die Umsetzung in der Praxis
und vor allem der Vermittlung der
Inhalte an Lehrgangsteilnehmer
waren fordernde und fördernde
Aufgaben sowohl für die Teilnehmer als auch für die Lehrgangsleitung.
Die neuen Dozenten
und ihre Ausbilder.
Die DLRG bedankt sich für das
Engagement der Lehrgangsteilnehmer und das Referententeam
aus Stefan Miklos und dem Landesarzt Dr. Frank Bertling.
Hans Jürgen Wittmann
bayern
Ehrungen
Über vier Jahrzehnte für die DLRG aktiv:
Sigrid Duske-Fragner
Foto: DLRG OV Dechsendorf e.V.
I
nnenminister Joachim Herrmann
hat im Wassersaal der Orangerie in
Erlangen Sigrid Duske-Fragner das
Steckkreuz für besondere Verdienste
um die DLRG überreicht.
Seit 1971 ist Sigrid Duske-Fragner Mitglied in der DLRG im mittelfränkischen
Dechsendorf. In diesen fast 45 Jahren
hat sie in den verschiedensten Bereichen mitgearbeitet: vom Anfänger-,
Jugend- und Rettungsschwimmunterricht bis zum Wasserrettungsdienst
und der Ausbildung von Rettungsbootsführern.
Im Bezirk Mittelfranken war Frau
Duske-Fragner langjährig in der Technischen Leitung aktiv. Von 1999 bis
2001 unterstützte sie den Landesverband der DLRG Bayern tatkräftig als
Vizepräsidentin.
Der Ortsverband Dechsendorf und die
DLRG Bayern danken ihr für das jahrzehntelange Engagement.
Christian Nitsche / Carolin Richard
Nürnberg benennt Straße nach
Herta Künzel
A
n
einer
ihrer
wichtigsten
Wirkungsstätten
hat
die
Stadt Nürnberg jetzt Herta
Künzel, Ehrenmitglied der DLRG, in
herausragender Weise geehrt, indem
sie die Verbindungsstraße zwischen
altem und neuem Langwasserbad
nach ihr benannt hat. Herta Künzel,
Jahrgang 1924, hatte sich der
Anfängerschwimmausbildung
verschrieben.
Als 20-jährige trat sie in die DLRG in
Nürnberg ein. Tausende von Kindern
und Jugendlichen hatten bei ihr das
Schwimmen
gelernt.
Besonderes engagierte
sie sich auch bei der
Schwimmausbildung
von körperlich und
geistig
Behinderten,
bei
eigenen
Schwimmstunden für
katholische Ordensschwestern und
für muslimische Frauen. So waren zur
Feierlichkeit der Straßenbenennung
aus den Reihen ihrer Schwimmschüler
u. a. ein blinder Mann und auch Hertas
letzter Schwimmschüler gekommen.
Ihrer Beharrlichkeit ist es darüber
hinaus zu verdanken, dass Nürnberg
Jahrzehnte
lang
über
mehrere
Lehrschwimmbecken verfügte, die
heute allerdings nur noch teilweise zur
Verfügung stehen. Mit 88 Jahren war
sie von den Beschwerden ihres hohen
Alters erlöst worden.
Claudia Knoblich
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
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j ugend
Rettungsschwimmer
stellen sich dem Starkwind
Beim 13. Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup am Großen Brombachsee herrschte zwar
traumhafter Sonnenschein, aber der Wind ließ das Wasser und die Wellen aufschäumen.
D
ies hinderte die ca. 350 angereisten
Rettungsschwimmer nicht, vom
24.-26 Juli in Allmannsdorf/Mittelfranken ihre Wettbewerbe durchzuführen. Junge Retter im Alter ab 9 Jahren
aus Bayern, Hessen, Tschechien und
Russland stürzten sich in die Wellen,
um die schnellsten Freigewässer-Retter in Bayern zu ermitteln.
An der Allmannsdorfer Wache wurde
durch das Vorbereitungsteam bereits
am Donnerstag der Aufbau der Zeltstadt vorbereitet, in der die Teilnehmer
den 13. ResQ-Cup verbrachten. Unter
den Teilnehmern, die teilweise schon
über Jahre regelmäßig zu dieser Veranstaltung kommen, war in diesem
Jahr auch eine Delegation mit Rettungsschwimmern aus der Stadt Wladimir in Russland (Gastgruppe des
Ortsverbandes Erlangen) sowie aus
Pilsen in Tschechien (Gastgruppe des
Ortsverbandes Marktredwitz) vertreten. Die internationale freundschaftliche Verbundenheit zwischen den
Jugendlichen wurde damit bestärkt.
Humanitärer Einsatz verbindet über
Grenzen hinweg – das konnte an
14
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
diesem Wochenende spürbar erlebt
werden, denn die Wetterlage sorgte für
ein besonderes Ereignis! – „Sturmwarnung, die Zeltstadt wird evakuiert!“
ließ der Leiter der Veranstaltungsabsicherung, Patrick Kutscheidt, in der
Nacht von Freitag auf Samstag verkünden. Alle Teilnehmer begaben sich aufgrund der bedrohlichen Wetterlage in
LKWs auf den sicheren Parkplatz. Eine
Stunde später hieß es „Entwarnung“
und alle Beteiligten konnten noch in
derselben Nacht unbeschadet ihre Zelte
wieder beziehen. – Der Ablauf der Evakuierung war beispielhaft und zeigte,
dass die jungen Retter in eigener Notsituation besonnen handeln können.
Der eigentliche Wettbewerb begann
dann regulär am Samstagmorgen.
Bei den unterschiedlichsten Rettungsdisziplinen mussten die Teams ihr
schwimmerisches Können, ihre Rettungsfähigkeit und ihren Teamgeist
beweisen.
Den Rettungsball-Weitwurf, der trotz
des starken Windes absolviert wurde,
konnten die weitestgereisten Gäste
aus Wladimir für sich entscheiden.
Zur offiziellen Begrüßung fanden sich
die Ehrengäste ein. Die Präsidentin der
DLRG Landesverband Bayern, Julia von
Seiche-Nordenheim und Dr. Stephan
Spieleder, Vorstandsmitglied der Versicherungskammer Bayern, kamen
an den Brombachsee und zeigten
sich von den Fertigkeiten der jungen
Retter beeindruckt. „Fabelhaft, mit
welcher Einsatzfreude unsere jungen
Rettungsschwimmer trotzt erschwerter Bedingungen ans Werk gehen“,
äußerte sich die Präsidentin begeistert. Die erfolgreiche Kooperation der
Versicherungskammer Bayern und der
DLRG Bayern in der Präventionsarbeit
konnte durch die Vertragszeichnung
des Sponsoringvertrages mit der Versicherungskammer Bayern vor Ort um
drei weitere Jahre verlängert werden.
Im Zeitplan folgten die Wettbewerbe
Flossenschwimmen, Retten mit Rettungsleine, Run-Swim-Run sowie das
kombinierte Retten in 5er-Teams. Das
Paddelboot-Rennen, ein Fun-Wettbewerb für Teams, musste windbedingt
aus Sicherheitsgründen abgesagt >>
Rechts: „Stürmische“
Wettbewerbe beim diesjährigen ResQ-Cup. Das
Wasser wurde durch
die Sturmböen reichlich
aufgepeitscht.
>
>
Auch die Disziplin „Rettungsball-Weitwurf“ fand unter
erschwerten Bedingungen statt.
werden. Einzelne Disziplinen für die
Jüngsten wurden aufgrund des starken
Windes von Samstag auf Sonntagmorgen verschoben. Die älteren Rettungsschwimmer begaben sich mach einem
Mehrheitsbeschluss der Mannschaftsführer weiterhin in die aufgepeitschten
Wellen.
Bei klarem Wetter und Sonnenschein
starteten die jungen Retter dann sonntags nochmal in das nun ruhigere
Wasser. Viel Spaß und Spannung
bot zum Abschluss noch die StrandDisziplin Beach Flags, die auch auf
internationalen
Rettungsschwimmwettkämpfen durchgeführt wird und
die Reaktionsschnelligkeit der jungen
Retter prüft.
Gesamtsieger in der Altersklasse „alt“
(ab 14 Jahre) wurden die Retter aus
Dietenhofen mit ihrer Mannschaft „Die
Rawies“, in der Altersklasse „jung“ (bis
13 Jahre) setzten sich die „Schlauchbootpiraten“ der DLRG Ingolstadt durch.
Das Rahmenprogramm für die Gäste
konnte mit einem Surfsimulator der
AOK und einem Riverbug-Polo-Turnier
>
>
j ugend
Links im Bild: Unterzeichnung des Sponsoring-Vertrages mit der
Versicherungskammer
Bayern: Dr. Stephan
Spieleder (li.) mit
Präsidentin der DLRG
Bayern, Julia von SeicheNordenheim (Mitte).
Eine nächtliche Sturmwarnung erforderte die kurzzeitige Evakuierung
der Zeltstadt. Die Teilnehmer folgen dem Rettungsfahrzeug zum
sicheren Parkplatz.
die Veranstaltung um weitere attraktive Angebote bereichern. Erstmals
wurde eine Fotobox des Web-Teams
angeboten, die die Teilnehmer zu kreativen Fotoaktionen anregte.
Dank des Einsatzes der ca. 120 Helfer in
den verschiedenen Teams (Wettkampf,
Kampfrichter, Veranstaltungsabsicherung, San-Dienst, Technik/Logistik,
Verpflegung, Duschteam, Orga-Büro/
Verkauf, Sicherheitsdienst, Web-Team/
Fotografen) und mit der hervorragenden Unterstützung der Behörden und
verantwortlichen Politiker vor Ort, allen
voran Landrat Gerhard Wägemann,
konnte die Veranstaltung erfolgreich
abgehalten werden und viele freuen
sich schon jetzt auf ein Wiedersehen
im kommenden Jahr beim Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup 2016.
Das neue Leitungsteam um Florian
Döres (Bayreuth) und Carmen Stanke
(Neustadt/Aisch) hat die „Sturmtaufe“
überstanden und freut sich nun auf die
Vorbereitungen für das nächste Jahr.
der klickt am besten rein unter:
www.tv-team.dlrg.de/
reportagen.html
Wir danken dem DLRG-TV-Team aus
dem DLRG Landesverband Nordrhein
für die professionelle Berichterstattung.
Jürgen Liegl
Übrigens,
wer
einen Videobeitrag über den ResQ-Cup sehen will
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
15
bayern
Rettungssport
20. Salzpokal der
Rettungsschwimmer
Am ersten Septemberwochenende 2015 fand in Halle (Saale)
der 20. Salzpokal *) statt.
Veranstalter des jährlich stattfindenden Wettkampfes ist die DLRG
Sachsen-Anhalt.
A
n dem durch die DLRG HalleSaalekreis ausgerichteten hochkarätigen Wettkampf nahmen mit
Dietenhofen und Marktredwitz zwei
bayerische Gliederungen mit tollen
Ergebnissen teil.
>
Der
internationale
Erste-HilfeWettkampf (Simulated Emergency
Response Competition - SERC) fand
am Freitagabend statt. In Viererteams
muss hier innerhalb von zwei Minuten
eine Notfallsituation möglichst sinnvoll bewältigt werden. Dieses Jahr
wurde ein Schwimmtraining nachgestellt, bei welchem der Betreuer
der Nichtschwimmergruppe plötzlich
einen Teilnehmer vermisste. Marktredwitz meisterte die Vermisstensuche mit
Bravur und belegte somit Platz 4.
Am Samstag standen die Wettkämpfe
in den Einzel- und Mannschaftsdisziplinen auf dem Programm. Nach den
Vorläufen (mit dem üblichen Disziplinenangebot der offenen Altersklasse)
stand mit dem Gesamtergebnis fest,
dass auch die bayerischen Teilnehmer
im Finale vertreten sind.
Das Besondere am Salzpokal ist, dass
im Finale in einer einzigen Disziplin
gestartet wird, welche ausgelost wird.
Somit gibt es jeweils nur einen Finalstart mit acht Teilnehmern.
Im Einzel wurde im Finale in der Disziplin 100 m Lifesaver gegeneinander
angetreten. Markus Rausch (Marktredwitz) gewann in der Altersklasse 13-16
männlich souverän den Salzpokal. In
der Altersklasse 17/18 weiblich konnte
16
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
>
Julia Hennig in einem äußerst spannenden Finale – denn die ersten 4 Plätze blieben innerhalb von 1 Sekunde – ebenfalls
den Salzpokal gewinnen. Alina Bengelstorff (beide Dietenhofen) wurde
sehr gute Sechste.
Die Bundestrainerin Susanne Ehling
hatte mit der Bundeskaderathletin Julia
Hennig ein Juniorennationalteam an
den Start gebracht. Mit der Unterstützung durch Alina Bengelstorff belegte
die Mannschaft im Finale der 4 x 50 m
Hindernisstaffel (offene Wertung) den
4. Platz. Die männliche Mannschaft
aus Marktredwitz (mit Tobias Exner,
Auf dem Siegerpodest die Gewinnerin
des Salzpokals Julia Hennig und die
Sechstplatzierte Alina Bengelstorff
(3. von re., beide DLRG Dietenhofen).
Der Gewinner des Salzpokals
Markus Rausch (DLRG Marktredwitz).
Tom Heinrich, Christian Neuhöfer und
Markus Rausch) schaffte es ebenfalls
ins Finale und wurde dort guter Siebter.
Der bayerische Landestrainer, Uli
Fischer, freut sich besonders über die
tollen Ergebnisse der Bayern-Kader-Athleten Alina Bengelstorff, Julia Hennig,
Tobias Exner und Markus Rausch.
Herzlichen Glückwunsch!
Thomas Passing
*) Der Salzpokal geht zurück auf die Hallenser Halloren
(Salzwirker), die in den stark salzhaltigen Solen entdeckten, dass dort das Schwimmen leichter erlernt
werden kann.
r egionales
DLRG Ortsverband Gerbrunn
Aus Übung wird dramatischer Ernstfall DLRG kann eingreifen:
Feuerwehrmann
in Flammen
Wie im Alptraum
Zweiter Zwischenfall
Am neuen Friedhof in Gerbrunn sollten die Jugendlichen der Feuerwehr
ein Fass mit brennenden Holzästen
löschen. Ein Trupp hatte diese Aufgabe
schon gelöst und Ausbilder der Feuerwehr wollten das Holz wohl für einen
zweiten Durchgang erneut entzünden.
Dazu benutzte er einen Brandbeschleuniger. Beim dritten Versuch kam es,
auch durch den starken Wind begünstigt, zu einer Verpuffung und der Feuerwehrmann stand plötzlich in Flammen.
Da die brennende Flüssigkeit über Öffnungen am Boden des Fasses auslief
und über die Straße auf das trockene
Gras und Feld überzugreifen drohte,
versuchte ein Kamerad der Feuerwehr,
sie mit einem Feuerlöscher zu erstikken. Aber durch eine Fehlfunktion
des Löschers trat schlagartig Pulver
aus und verätzte die Augen des Feuerwehrmannes. All das spielte sich
innerhalb weniger Sekunden ab.
Verletzung erlitten, Leben gerettet
Blitzschnell reagiert
Zur gleichen Zeit hatten die Helfer
der DLRG Gerbrunn eine Altpapiersammlung und waren zum Abladen
ebenfalls genau an dem Friedhof. Sie
griffen sofort ein. Den Versuch eines
der Jugendlichen, den Kameraden
mit einem Pulverlöscher abzulöschen,
unterbanden sie sofort. Da der Brennende auch durch Wälzen auf dem
Boden und Abklopfen nicht gelöscht
werden konnte, brachten ihn zwei
Sanitäter der DLRG in den wenige
Meter entfernten Teich und löschten
so die Flammen. Dabei zogen sie sich
selbst erhebliche Verbrennungen an
den Händen zu.
Sofort danach setzte eine DLRGHelferin den Notruf ab. Daraufhin
kamen vier Rettungsfahrzeuge, ein
Notarzt, ein Rettungshubschrauber,
der Einsatzleiter Rettungsdienst, die
Notfallseelsorge und die Schnelleinsatzgruppe Betreuung zum Einsatz.
Der erste Feuerwehrmann wurde mit
70 % Verbrennungen zweiten und dritten Grades am gesamten Körper in
eine Spezialklinik nach Ludwigshafen
geflogen, war aber außer Lebensgefahr. Der zweite Feuerwehrmann und
die beiden verletzten Helfer der DLRG
kamen in Würzburger Kliniken zur
Behandlung.
>
Die Jugendfeuerwehren von drei unterfränkischen Gemeinden
führten am letzten Juli-Wochenende in Gerbrunn eine Übung mit
verschiedenen Szenarien durch. Die Übung entwickelte sich plötzlich
zum realen Einsatz und nahm einen dramatischen Verlauf. Zufällig in
der Nähe befindliche DLRG-Aktive eilten zu Hilfe.
In diesem Biotop-Teich gelang
es den Lebensrettern, die
Flammen zu löschen.
Zusammenhalt
Die Jugendlichen der Feuerwehr
und auch der DLRG waren durch die
Geschehnisse deutlich schockiert. Notfallseelsorge und Sanitäter betreuten
sie deshalb im Feuerwehrhaus.
Die beiden Sanitäter der DLRG konnten nach ambulanter Behandlung
das Krankenhaus noch am gleichen
Tag verlassen. Der Kamerad mit den
Augenverletzungen wurde nach drei
Tagen aus der Klinik entlassen und hat
sein Augenlicht erhalten.
Der schwer verletze Feuerwehrausbilder lag mehrere Tage im künstlichen
Koma. Nach Aussagen der Ärzte hat
ihm das Ablöschen im Teich durch
die DLRG das Leben gerettet, auch
wenn dadurch Entzündungen infolge
des nicht gerade keimarmen Wassers
behandelt werden mussten.
Mehrere Tage lang fand zwischen den
Mitgliedern der DLRG und der Feuerwehr ein reger Informationsaustausch
statt und sie standen sich gegenseitig
bei der Bewältigung des Unfalls helfend zur Seite.
Bernd Baumgartner
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
17
r egionales
DLRG Ortsverband Amberg
Amberger 24-Stunden-Schwimmen
mit überwältigendem Ergebnis
2.878 Schwimmer – 3.613 Kilometer – 4.500 Euro für afrikanische Kinder.
D
ie Amberger haben alle angepeilten
drei Highlights geknackt: in Summe
aller bisherigen Schwimmen konnte
die Grenze von über 50.000 Euro für
gute Zwecke überschritten, der 30.000
Schwimmer begrüßt und einmal
die Erde in Äquatorlänge umrundet
werden! Und mit Sicherheit wieder
mal ein Bundessieg bezogen auf die
Teilnehmerzahl!
Sprung ins Wasser und das Wetter versprach den Besuch weiterer tausend
Schwimmer. Als die Schüler um 12 Uhr
das Schwimmbecken der Öffentlichkeit überließen, hatten sie bereits eine
stolze Strecke von 614 Kilometern eingebracht.
Gigantische Zahlen
Als am Freitag, 17. Juli, pünktlich um
9 Uhr Julia von Seiche-Nordenheim,
Präsidentin der DLRG Bayern, mit
ihrem Startschuss neun prominente
100-Meter-Starter ins Wasser schickte,
war schon klar, dass diese Veranstaltung wieder zu einem Event der Sonderklasse würde: Denn fast 800 Schüler
warteten um diese Zeit schon auf den
Die
vor
Monaten
begonnenen
intensiven
Planungen
durch
den
Stadtverband
für
Sport,
den
Stadtwerken
Amberg
als
Hauptsponsor und die DLRG Amberg
als
federführende
Organisation,
hatten zu einem fantastischen Erfolg
geführt: 2.878 Schwimmer legten
in den 24 Stunden 3.613 Kilometer
zurück! Das dürfte Amberg nun
Julia von Seiche-Nordenheim (re.), Präsidentin
der DLRG Bayern, eröffnet das 13. Amberger
24-Stunden-Schwimmen.
Organisator Hubert Wagemann (re.)
mit Norbert Fischer, dem 1. Vorsitzenden des Stadtverbandes für Sport.
18
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
wieder zu einem Bundessieg führen:
zum zehnten Mal!
Für einen wirklich guten Zweck
Schon seit dem ersten Schwimmen 1986
übernehmen acht Sponsoren je eine
Schwimmbahn und spenden jeweils
500 Euro für Hilfsorganisationen oder
für bedürftige Zwecke. Der Betrag kam
diesmal dem Förderverein „Giriama
e.V.“ zugute, der in Kenia in Eigenregie
ein Waisenhaus baut und den Kindern
damit eine sichere Zukunft gewährt.
Breitensport mit 20 Organisationen
und rund 120 Helfern
Für die Organisatoren eine besondere
Freude: das absolut harmonische
Zumba – begeisternde Tänze fordern
zum aktiven Mitmachen auf.
>>
>
Auf dem Hintergrundfoto:
Begeistere Schüler aus 12 Schulen
kämpfen um die meisten Kilometer.
Zusammenwirken
aller
aktiven
Helfer über 24 Stunden aus den
verschiedensten
Organisationen
und Verbänden z.B. für das Zählen
der Schwimmbahnen, den Start
und
die
Urkundenausgabe,
die
Datenerfassung und für die Akteure
des Rahmenprogrammes aus 13
Vereinen. Allein die DLRG Amberg
hatte 38 Mitglieder eingesetzt. Alles
ohne Entgelt – ehrenamtlich! Und
der schon legendäre Aufruf „Amberg
schwimmt…..“ veranlasste die Stadt
samt Umfeld wieder einmal aktiv
mitzumachen bei diesem einmaligen
Event im sehr attraktiv gestalteten
Hockermühlbad.
Eingebunden
in das bunte Rahmenprogramm
bis 22 Uhr sind Kinder und
Erwachsene mit Kanuvorführungen,
Arschbombenwettbewerb,
HipHop-Tänzen und Schnuppertauchen.
Der besondere Spaß: Aqua-Zumba,
Rock`n Roll und Free Dance. Und
ohne Unterbrechung: Hunderte von
Fröhliche Kinder auf der
DLRG-Krake.
Schwimmern ziehen Stunde um Stunde
ihre Bahnen, konzentriert von den
nimmermüden Bahnenzählern registriert.
Dem fast unwirklich anmutenden Zauber
des Nachtschwimmens mit diffuser
Beleuchtungkannsichniemandentziehen.
Stündliche Informationen auf Tafeln
informieren über den aktuellen Stand
der Teilnehmer und Schwimmkilometer.
Das Hockermühlbad-Restaurant sorgte
auch nachts mit leckerem Angebot für
den hungrigen Magen.
Siegerehrung im Rathaus
Die Sieger: Mario Maier hatte
mit 27.900 Metern die längste
Schwimmstrecke zurückgelegt, es
folgten vier Damen des TV Amberg mit
je 20.200 Metern. Ebenso erhielten die
jüngsten und die ältesten Teilnehmer
sowie der Vertreter der Max-JosefSchule (150 Kilometer) im Rathaus
Präsente.
Norbert
Fischer
vom
Stadtverband für Sport überreichte an
Auf unsere DLRG-Jugend ist immer Verlass
– auch nachts beim Bahnen zählen.
Giriama-Vorsitzenden Norbert Müller
den Spendenscheck über 4.500 Euro.
Bürgermeisterin Brigitte Netta dankte
vor allem den Stadtwerken Amberg
als Hauptsponsor wieder einmal
für den kostenfreien Eintritt, die
Geldspende und die Helferversorgung.
Ihr Dank galt den vielen Helfern, den
Mitorganisatoren von Stadtverband
für Sport und den Stadtwerken sowie
dem Organisationsteam der DLRG.
Mehr im Internet unter
www.amberg.dlrg.de
Horst Kreuz und
Hubert Wagemann
Nachts umfängt die Schwimmer ein
besonderer Zauber.
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
19
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20
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
DLRG Ortsverband Abensberg
r egionales
Osnabrück schaut hin!
Große Freude bei der DLRG über die Initiative einer Gruppe
junger Studenten aus Osnabrück.
S
chon
drei
Schwimmkurse
für junge Flüchtlinge hat die
Abensberger DLRG im gerade zu
Ende gegangenen Sommer angeboten.
Schnell verbreitete sich diese Leistung über die Facebook-Seite
des Ortsverbands und sorgte für
zahlreiche positive Rückmeldungen. Aber auch zu unsachlichen
Kommentaren.
Darauf war eine Gruppe junger
Studenten aus Osnabrück aufmerksam geworden und entschied sich - als Gegenreaktion
- spontan zu einem Spendenaufruf für den engagierten Ortsverband.
>
Bei der Spendenübergabe, einem
Gutschein über 250 Euro bei
der DLRG-Materialstelle, dankte
Jörg Brühmann den Abensberger Schwimmtrainern im Namen
seines Freundeskreises für ihr
Engagement in der Flüchtlingshilfe. Die DLRG Abensberg ist
überwältigt von der Großzügigkeit der jungen Leute. Dass ihre
Flüchtlingsaktion solch große
Kreise zieht, über die Landegrenze hinaus, hätten die Abensberger nie für möglich gehalten.
Sie wollen auch weiterhin in der
Flüchtlingsarbeit aktiv sein.
Die Aktion der Studenten
war echt „bärig“:
Julia von Seiche-Nordenheim,
Präsidentin der DLRG Bayern,
dankt Jörg Brühmann für die
große moralische und materielle Unterstützung.
Sabrina Meier
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
21
r egionales
DLRG Ortsverband Abensberg
Jugend-Einsatz-Team
über vier Generationen erfolgreich
D
ie DLRG Abensberg hatte sich im
Jahr 2008 Gedanken über ihre Jugendarbeit gemacht und das erste JugendEinsatz-Team, kurz JET, im Landkreis
Kelheim gegründet. Ziel war es, die
Altersgruppe der 12 bis 18-jährigen in
der DLRG zu halten.
Die Terminierung der JET-Treffen
wurde auf einen Donnerstag von
18.30 bis 20 Uhr gelegt. Klares Ziel der
Ausbildung: Diese Altersgruppe muss
aktiv bleiben und soll die wichtigsten
Kenntnisse für einen späteren Einsatz
im Wasserrettungsdienst erhalten. Also
wurde die Fachausbildung gepaart mit
persönlichkeitsbildenden Maßnahmen,
die auch eine gute Vorbereitung für das
spätere Arbeitsleben sind.
Der bunte Ausbildungsplan hat sich
rasch weiterentwickelt, an die Interessen der jeweiligen Generationen angepasst und immer wieder modifiziert.
Einige der Events: Ramadama in der
Abens, Ausbildungswochenende auf
einer Hütte im Bayerischen Wald, Frühlingsrollen selber machen, Kommunikationstrainings.
Die ersten zwei Generationen erhielten
für jede Teilnahme noch offizielle Teilnehmerformulare - man wollte ja den
richtigen Einsatzkräften in nichts nachstehen. Ab der dritten Generation war
dies nicht mehr so wichtig – hier traten
neue Anforderungen für die Organisatoren auf: Ein konstantes und qualitativ hochwertiges Programm. Denn nun
wollten die JETs der ersten Generation ihr Wissen und ihre Erfahrungen
selbst weitergeben. „Alt“ und „Jung“
mussten also gemeinsam unterrichten. Nur werden viele „Lehrmethoden“ seitens der jungen Generation
gern mal anders interpretiert und auch
Pünktlichkeit und Disziplin nahmen
einen anderen Stellenwert ein. Gerade
das aber ist im Rettungsdienst unerlässlich. Doch auch diese Hürde wurde
gemeistert und viele „alte“ Ausbilder
haben auch noch das ein oder andere
gelernt bzw. ihren Ausbildungsstil
modernisiert.
22
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
>
Schnorcheltraining des
Jugend-Einsatz-Teams.
Im vergangenen Winter durften wir
die vierte Generation begrüßen – auch
weiterhin sind Mädchen und Jungen
fast gleich verteilt. Mittlerweile helfen
alle vorhergehenden Generationen
zusammen und gestalten das Donnerstagsprogramm
abwechslungsreich und informativ.
Sabrina Meier
Und hier die Generationen, ihre Entwicklung und ihre aktuellen
Tätigkeiten im Überblick:
Erste Generation (die Einsatzaffinen / Techniker)
zwei Vertreter dieser Generation als Leiter Ausbildung / Einsatz und Stellvertreter gewählt, haben bereits den Gruppenführerlehrgang erfolgreich
absolviert
stellvertretende Trainingsleitung
Zweite Generation (die Ausbilder / Gruppenleiter)
die aktuelle Jugendvorstandschaft besteht nahezu ausschließlich aus der
zweiten Generation
auch die stellvertretende Trainings- und Schwimmkursleitung stammen
aus diesem Jahrgang
stellt aktuell die Verantwortlichen für die JET-Ausbildung
Dritte Generation
unterstützt aktiv bei Schwimmkursen
in der finalen Phase der Fachausbildung Wasserrettungdienst
Vierte Generation
in Ausbildung, unterstützt bei kleineren Events als Helfer, z.B. Kinderprogramm am Bürger- oder Freibadfest
r egionales
DLRG Ortsverband Wirsberg
30 Jahre
Sommerbad Wirsberg
A
m 2. August fand in Wirsberg,
Landkreis Kulmbach, das 30-jährige
Jubiläum des Sommerbades statt
und die DLRG war mit einem verkleinerten Wasserrettungszug dabei. Die
Zugführung kam aus Steinbach am
Wald/Burgkunstadt, der Zugtrupp
aus Staffelstein, der Bootstrupp aus
Weißenstadt und der Tauchtrupp aus
Münchberg.
>
Eine starke
Retter-Mannschaft
präsentierte sich
den Wirsberger
Bürgern.
Neben den Fahrzeugen und den
Booten waren auch ein Eisrettungssatz und ein Rettungsbrett zu sehen.
Die DLRG Münchberg führte das
Einsatztauchen durch eine Rettungsübung vor. Das Schnuppertauchen,
das ebenfalls die DLRG Münchberg
anbot, wurde von Alt und Jung sehr
gut angenommen. Die Leute staunten nicht schlecht über die gute
Ausrüstung der DLRG im Bevölkerungsschutz. Viele Gäste nutzten auch
die Gelegenheit, mit den Lebensrettern an einem Phantom die Herz-Lungen-Wiederbelebung zu üben. Auch
Spiele gab es, wie zum Beispiel den
heißen Draht. Die Geschicklichkeitsspiele stießen bei Groß und Klein auf
reges Interesse.
Die Wirsberger DLRG dankt den Kollegen aus Münchberg, Weißenstadt,
Staffelstein, Burgkunstadt und Bayreuth ganz herzlich für die tatkräftige
Unterstützung.
Alexander Blätterlein
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
23
r egionales
DLRG Ortsverband Gerbrunn
Auf dem Weg zum
Rettungshund
Am 23. August fand für acht angehende
Rettungshunde aus Unterfranken in Neustadt
auf dem Übungsplatz der Arbeiter-Samariter
ein Eignungstest statt.
D
er Rettungshunde-Eignungstest
nach der so genannten gemeinsamen
„Prüfungs- und Prüferordnung für Rettungshundeteams in der Trümmer- und
Flächensuche“ (GemPPO) konfrontiert
die Hunde mit verschiedenen Situationen und Umweltreizen. Das Verhalten
der Tiere erlaubt Rückschlüsse, wie
belastbar der Hund ist. Wer während
der Tests ängstlich oder aggressiv
gegen Menschen und Artgenossen
reagiert, ist für die weitere Ausbildung
ungeeignet.
So müssen die Hunde in Spiel- und
Futterkreisen ihre Menschenfreundlichkeit und Offenheit gegenüber anderen Menschen beweisen, sich angstfrei
Einflüssen aus der Umwelt wie Regenschirmen, knisternden und flatternden
Planen, lauten Geräuschen, Rauch und
Feuer stellen, Geschicklichkeit und
Unerschrockenheit im Überqueren
von Hindernissen und unangenehmen
Untergründen zeigen und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrem
Hundeführer demonstrieren. Denn das
sind die Grundvoraussetzungen, die
ein Hund mitbringen muss, um zum
Rettungshund ausgebildet zu werden.
Die Prüferinnen bewerteten die
Zusammenarbeit der Hundeführer mit
ihren zukünftigen Rettungshunden
fair, sachlich und genau und gaben
Hinweise für die weitere Ausbildung.
Am Ende des Tages gratulierten die
Prüferinnen allen Teilnehmern und
wünschten ihnen für die weitere Aus-
24
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
Auch das Übergeben an eine fremde
Person, die mit Helm und Handschuhen
geschützt ist, muss der Hund geduldig mit
sich machen lassen. Dabei soll er auch
einen Maulkorb tragen.
bildung zum Rettungshund viel Erfolg
und alles Gute.
Die Teams können sich nun weiter auf
ihre Rettungshundeprüfung vorbereiten. Insgesamt zwei bis drei Jahre
dauert der Weg vom Anfänger bis zum
geprüften Rettungshund.
Bei der ersten Prüfung darf der Hund
nicht älter als sechs Jahre sein. Die
Ausbildung verschlingt viel Freizeit,
denn auch der angehende Hundeführer muss neben dem Hundetraining
zusätzliche Lehrgänge zum Thema
Funk, Sanitätsausbildung, Einsatztaktik und Orientierung im Gelände mit
Karte und GPS absolvieren.
Die Rettungshundearbeit kann dazu
beitragen, Menschleben zu retten.
Suchhunde werden alarmiert, wenn
beispielsweise Kinder, orientierungslose oder suizidgefährdete Menschen oder Freizeitsportler vermisst
werden. Die gesamte Ausbildung
und auch die Einsätze absolvieren
die Teams der Rettungshundestaffel
der DLRG Gerbrunn in ihrer Freizeit,
mit ihren privaten Hunden, ehrenamtlich und kostenlos.
Wir gratulieren unserem Staffelleiter
Christian Amling zu seinem erfolgreichen Team, das ausnahmslos sehr
gut abgeschnitten hat und dem die
Prüferinnen eine hohe Qualität in
der Hundeausbildung bescheinigten;
außerdem Petra mit ihrer Labradorhündin „Wilma“, Andrea mit Duck Tol-
Faye läuft unter einer knisternden Plastikplane durch. Bei eingestürzten Gebäuden
kommt es häufig vor, dass Planen flattern
und so den Hund von der Arbeit ablenken
könnten. Ist ein Hund zu ängstlich, dann ist
das ein Problem.
ling Retriever „Arya“, Renate mit der
Schweizer Schäferhündin „Faye“ und
Regina mit ihrer Kleinen Münsterländerin „Talia“ zum erfolgreich bestandenen Eignungstest.
Wir bedanken uns bei den Bewerterinnen sowie beim Staffelleiter des ASB
und seinemTeam für die hervorragende
Organisation und für die Bewirtung.
Mehr unter
www.gerbrunn.dlrg.de
Andrea Böhm
r egionales
Wilma soll unbeeindruckt an vier rauchenden Behältern
vorbeilaufen. Das simuliert ein eingestürztes,
gelöschtes Gebäude.
Hier muss sie vorsichtig, aber unerschrocken
sein.
Hier soll der Hund mit
Nachdruck anzeigen,
dass sich in dem BeDer Hund muss sich
hältnis eine Person
durch alle Arten von
befindet. Arya versucht
Tunnels schicken
sogar selbst die Türe
lassen, um zu über-
zu öffnen. Es könnte
prüfen, ob am anderen
sich ja eine demente
Ende vielleicht ein
Person, oder ein Kind
Verletzter liegt. Faye
im Schrank verstecken.
macht dies selbstver-
Andere Hunde verbel-
ständlich.
len die Person.
Talia, die einer
humpelnden Person
mit unnatürlicher
Bekleidung begegnet.
Hiervor darf sie keine
Angst haben. Wir
wissen ja nicht, was
die Personen - die wir
suchen - tragen.
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
25
bayern
DLRG Ortsverband Burgebrach
Neuer Naturbadesee im Landkreis Bamberg
DLRG verstärkt aktiv
>
Im Juni wurde im westlichen Landkreis Bamberg der neue
Naturbadesee Frensdorf eröffnet.
B
ei der Eröffnungsveranstaltung
übernahm die DLRG Burgebrach auf
Wunsch der Gemeinde Frensdorf die
wasserseitige Absicherung und präsentierte ihr Können im Rahmen einer
Leistungsschau. Dabei zeigte sie verschiedene Rettungsszenarien: von der
Unterwasserarbeit der Einsatztaucher
über rettungsschwimmerische Fertigkeiten bis hin zur sanitätsdienstlichen
Erstversorgung.
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit,
verschiedene
Rettungsgeräte
vom
Land
aus
selbst
auszuprobieren, darunter auch Pfarrer
Wolfgang Schmidt, Staatsministerin
Melanie Huml, Landrat Johann Kalb
und Bürgermeister Jakobus Kötzner.
Eine offizielle Aufsicht für den Betrieb
am öffentlich zugänglichen See besteht
laut Badeordnung der Gemeinde nicht.
Aber die Burgebracher DLRG war auch
diesen Sommer wieder mehrmals mit
jugendlichen
Rettungsschwimmern
und angehenden Wasserrettern zur
Aus- und Fortbildung am See.
26
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
Verschiedene Szenarien
wurden vorgeführt:
Die Helfer versorgen
einen aus dem Wasser
„Geretteten“ am Ufer, die
Handhabung eines Rettungsbretts wird gezeigt
und im Hintergrund
machen sich gerade Einsatztaucher bereit.
Während dieser Zeit war sie natürlich
auch für den Ernstfall personell wie
materiell gerüstet.
am DLRG-Rettungsstützpunkt Viereth
oder am Unterharnsbacher Baggersee
durchgeführt.
Darüber hinaus hat die DLRG Burgebrach mehrere Einsatzübungen und
Wasserrettungsdienst-Ausbildungen,
etwa gemeinsam mit der DLRG
Hirschaid und der Feuerwehr Effeltrich,
Einzig ernsthaft zu schaffen macht ihr
die Tatsache, dass ihre beiden Einsatzfahrzeuge nun schon 17 Jahre alt sind.
Jochen Sperber
Die Gäste der Veranstaltung konnten selbstständig unterschiedliche
Rettungsgeräte ausprobieren.
DLRG Ortsverband München-Mitte
bayern
Foto: DLRG Bundesverband
Zentraler Wasserrettungsdienst an der Küste:
Münchner retten Mann
aus der Nordseebrandung
Bei Brandungswellen von über
einem Meter Höhe beobachtete
auf der Nordseeinsel Baltrum ein
DLRG-Rettungsschwimmer vom
Rettungsturm aus einen Mann im
Wasser, der offenbar Strömung und
Brandung unterschätzt hatte und
Hilfe benötigte.
E
von: Freitag, 23.10.2015 17:00 Uhr*
von Freitag, 23.10.2015, 17:00 Uhr*)
bis: Samstag,
24.10.2015
17:00
UhrUhr
bis Samstag,
24.10.2015,
17:00
im Hallenbad
Burgebrach,
Ampferbacher
Str. 12
im Hallenbad
Burgebrach, Ampferbacher
Str. 12
Sie schwimmen so lange und so oft Sie möchten, mindestens 50 Meter am Stück.
Vorherige
Anmeldung nicht
Spontanschwimmer
jederzeit
willkommen.
Sie schwimmen
so nötig,
lange
und so oft Sie
möchten,
minde-
stens 50 Meter am Stück. Vorherige Anmeldung nicht nötig,
Erwachsene
5,00 €
Spontanschwimmer
jederzeit
Jugendliche
(bis 18willkommen!
Jahre) 2,50 €
Teilnahmegebühr:
Familien
10,00 €
Teilnahmegebühr:
*Einlass ab 16:30
Uhr Jugendliche bis 18 J. 2,50 EUR,
Erwachsene
5 EUR,
Familien 10,00 EUR.
*) Einlass ab 16:30 Uhr.
ine Rettungsschwimmerin der DLRG MünchenMitte schwamm daraufhin zu dem etwa 50 Meter
vom Ufer entfernten Mann und reichte ihm eine
Rettungsboje. Aber auch ein weiterer Badegast,
der zu Hilfe kommen wollte, musste sich letztlich
daran festhalten.
Mit Hilfe von drei weiteren Rettungsschwimmern
gelang es schließlich, den erschöpften 77-jährigen Mann - trotz der starken Strömung - aus der
immer stärker werdenden Brandung zu ziehen.
Er wurde nach Erstversorgung durch einen Sanitäter der Münchner DLRG zur weiteren Behandlung an den Rettungsdienst übergeben.
Christoph Jansing
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
27
i nformation
Zahlen und Fakten
zum Ertrinken
Zahlen sind stets gefragt,
wenn es um die Sicherheit
am Wasser geht.
Die DLRG Bayern
Ertrinkungstote in Deutschland:
stellt hier ihren
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
470
477
606
484
475
474
438
Mitgliedern und
Partnern die
Ertrinkungstote in Bayern:
aktuellen Daten
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
und Fakten zur
86
78
123
91
98
96
83
Verfügung.
Erläuterung: Suizidfälle sind in obigen Zahlen nicht enthalten.
2011
2012
2013
2014
410
383
446
392
2011
2012
2013
2014
78
75
90
79
In Bayern kommen ca. 100 Todesopfer durch Ertrinken jährlich hinzu.
Hinweis: Die aktuelle Sommerstatistik finden Sie auf Seite 4 dieser Ausgabe.
Weltweit ertrinken jährlich etwa eine
halbe Million Menschen.
Im Jahr 2000 ertranken in Europa
37.518 Menschen.
In Deutschland ertrinken jährlich
rund 400 bis 600 Menschen.
Ertrinken ist - nach den Verkehrsunfällen - die zweithäufigste Unfallursache mitTodesfolge in Europa.
Oft sind bei erwachsenen Ertrinkungsopfern Alkohol plus Leichtsinn und Selbstüberschätzung die
Gründe. Bei älteren Menschen
sind häufig Vorerkrankungen des
Herz-Kreislauf-Systems und ein
Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit die Ursache. Über
53 % der Ertrinkungsopfer im Jahr
2014 waren älter als 50 Jahre.
Sinkende
Schwimmfähigkeit
in
Deutschland: 50 % der Kinder und
Jugendlichen und 1/4 der Erwachsenen sind nach eigenen Angaben
Nichtschwimmer und schlechte
Schwimmer. Laut einer forsa-Studie
aus dem Jahr 2010 kann jedes zweite
zehnjährige Kind nicht schwimmen!
Bäderschließungen tragen dazu
bei. DLRG-Präsident Hans-Hubert
Hatje kritisiert die sich weiter verschlechterndenRahmenbedingungen für die Ausbildung. Die Zahl der
28
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
geschlossenen und akut von Schließung bedrohten Bäder in Deutschland habe sich mittlerweile auf 900
erhöht, so eine DLRG-eigeneStudie.
„Diese Entwicklung ist alarmierend.
Die Folgen werden wir alle zu spüren
bekommen. Annähernd 25 Prozent
aller Grundschulen können keinen
Schwimmunterricht mehr anbieten,
weil ihnen kein Bad zur Verfügung
steht. Jeder zweite Schüler der 4.
Klasse ist kein sicherer Schwimmer
mehr.“ Schwimmbäder sind Kulturstätten wie auch Lehrraum gleichermaßen. Von daher sei es auch nicht
verwunderlich, dass die Menschen
in den Kommunen immer lauter
gegen die Bäderschließungen protestierten. Hatje: „87 Prozent der Menschen wollen ihr Bad um die Ecke
behalten!“
78 % der Opfer im Jahr 2014 starben in deutschen Binnengewässern.
Flüsse und Seen sind mit Abstanddie gefährlichsten Gewässer, da sie
nur selten bewacht werden.
Geschlechtsspezifisches Ungleichgewicht: 311 männliche und 77
weibliche Ertrinkungsopfer im Jahr
2014in Deutschland.
773 Menschen
vor dem Ertrinken gerettet:
Die Rettungsschwimmer der DLRG
haben im Jahr 2014 773 Menschen
vor dem Ertrinken gerettet. Das sind
87 Personen oder 11 Prozent mehr als
2013. In 109 Einsätzen mussten siesogar ihr eigenes Leben riskieren, um die
Opfer lebend an Land zu bringen.
Die Bilanz der Wasserrettungsorganisation weist zudem 6.665 Hilfeleistungen für Wassersportler und weitüber
33.000 Erste-Hilfe-Einsätze aus. Über
47.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr eingesetzt. Siehaben
auf ehrenamtlicher Basis mehr als zwei
Millionen Einsatzstunden geleistet, um
die Wasserfreizeit von Millionen sicherer zu machen.
In der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung ist nach einer
Phase des Abwärtstrends mittlerweile wiedereine leichte Steigerung zu erkennen. Die Ausbilder am
Beckenrand haben im vergangenen
Jahr 203.631 Prüfungen abgenommen. Damit bewies die DLRG einmal
mehr ihre Position als die Nummer
eins in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung. Hatje bezeichnete es als bemerkenswert, dass trotz
des Bädersterbens knapp 65.000 Rettungsschwimmprüfungen erfolgreich
abgelegt wurden.
Alle Fakten stehen zum
Download bereit unter
www.bayern.dlrg.de/presse
Oktober
November
Dezember
bayern.dlrg.de
Termine ohne Gewähr.
Aktueller Stand siehe Internet:
Termine, Termine, Termine...
2015
i nformation
02. - 03.
Vorstandssitzung der DLRG-Jugend Bayern, Neumarkt (LV-Jugend)
09. - 11.
Kinder- und jugendgerechte Schwimmausbildung 2, Küps (LV-Jugend)
09. - 11.
Jugendleiter Gremienarbeit, Juleica-Teillehrgang, Küps (LV-Jugend)
10. - 11.
Ausbildung Säuglingsschwimmen, Neumarkt (LV-Jugend)
10. - 11.
2. Peer-Treffen, Bamberg (LV)
15.
Sitzung DLRG-Kuratorium Bayern, München (LV)
18.
Kampfrichterausbildung Stufe E1 und E2, Neumarkt (LV-Jugend)
23. - 25.
Wassergymnastik-Kursleiter Teil 1, Rohr/Ndb. (LV-Jugend)
24.
Nachtreffen Versicherungskammer Bayern ResQ-Cup, Neumarkt (LV-Jugend)
25.
Nachtreffen Bayerische Meisterschaften, Neumarkt (LV-Jugend)
06. - 08.
Kinder- und jugendgerechte Schwimmausbildung 3, Rohr/Ndb. (LV-Jugend)
06. - 08.
Trainingslager für Auswahlschwimmer (Kader), Rohr/Ndb. (LV-Jugend)
06. - 08.
Moderieren - Präsentieren (Moderationstechniken), Rohr/Ndb. (LV-Jugend)
07. - 08.
Psychologischer Ersthelfer Peer Ia und IIa, Neumarkt (LV)
09. - 12.
Ausbildungsassistent Schwimmen, Ausbildung pädagogischer Fachkräfte
und Ausbildungshelfer, Wörth (LV)
13. - 15.
Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 1, Nürnberg (LV)
14.
Präsidiumssitzung der DLRG Bayern, Neumarkt (LV)
14. - 15.
EH SAN AED - Ausbilder-Fortbildung, Augsburg
15.
Landesverbandsratstagung der DLRG Bayern, Neumarkt (LV)
20. - 22.
Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 2, Nürnberg (LV)
27.
Vorstandssitzung der DLRG-Jugend Bayern, Neumarkt (LV-Jugend)
28. - 29.
Landesjugendratstagung mit Jahresabschlussfeier, Neumarkt (LV-Jugend)
04. - 06.
Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 3, Nürnberg (LV)
12. - 14.
App-Testseminar, Neumarkt (LV-Jugend)
19.
Erste Hilfe-Ausbilder (381) - Teil 4, Prüfung (LV)
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe Bayern aktuell ist am 25.10.2015!
BAYERN AKTUELL 05 - 2015
29
i mpressum
BAYERN AKTUELL
erscheint zweimonatlich für die rund
32.000 DLRG-Mitglieder in Bayern. Es wird an alle Gliederungen der DLRG in Bayern, an ausgewählte Persönlichkeiten
aus Politik und Wirtschaft sowie an alle Landtagsabgeordnete
und an alle Gemeinden, in deren Bereich DLRG-Gliederungen
wirken, versandt.
Wir retten.
Ehrenamtlich.
Herausgeber:
Präsidium der Deutschen Lebens-RettungsGesellschaft (DLRG) Landesverband Bayern e.V.
Vereinsregister: VR 6061
Verantwortlicher Redakteur/V.i.S.d.P.:
Redaktion:
Horst Auer
Michael Förster, Carolin Richard
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BAYERN AKTUELL
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BAYERN AKTUELL 05 - 2015
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