Pflanze 29 ■ BAUERNBLATT | 27. Februar 2016 Neue Entwicklungen bei der mechanischen Unkrautbekämpfung Boden nur flach abhobeln Stroh und Unkraut sollten möglichst vollständig als Erosionsund Verdunstungsschutz an der Bodenoberfläche verbleiben. Im Idealfall sollte man nur an der abgestorbenen Vegetation erkennen, dass eine Bodenbearbeitung erfolgt ist. Gerade bei konservierender Bodenbearbeitung und Direktsaat sind wir bisher darauf angewiesen, mit Herbiziden vor der Saat einen „reinen Tisch“ zu schaffen; vor einigen Jahren wurde dafür der Begriff „chemisches Pflügen“ geprägt. Der Einsatz von Totalherbiziden ist jedoch zunehmend in die Diskussion gekommen. Dies hat erst in diesem Jahr den Gesetzgeber dazu bewogen, die Anwendungsbestimmungen Mehrbalkige Federzinkengrubber wie dieser Einböck Taifun eignen sich gut für den Wirkstoff Glyphosat deut- zur mechanischen Unkrautbekämpfung; Winkelstabwalzen und Striegel lich zu verschärfen. enterden die abgeschnittenen Unkräuter. Die Anwendungsbestimmung NG 351 besagt dazu: „Mit glypho sathaltigen Pflanzenschutzmitteln dürfen innerhalb eines Kalender jahres auf derselben Fläche ma ximal zwei Behandlungen mit ei nem Abstand von 90 Tagen durch geführt werden. Die maximale Wirkstoffmenge von 3,6 kg/ha und Jahr darf dabei nicht überschrit ten werden.“ Als Landwirte wer den wir uns darauf einstellen müs sen, dass es in Zukunft noch dras tischere Anwendungsbestimmun gen für Glyphosat geben wird. Die meisten Praktiker haben das Prob lem bereits erkannt und arbeiten an Lösungen, um den Glyphosat einsatz in der Praxis zu reduzieren. Dafür gibt es viele Ansatzpunkte, wie Einsatz geeigneter Additive, die richtige Einstellung des pHWerts der Spritzbrühe sowie die teilflächenbezogene oder sensor gestützte Anwendung von Herbi ziden. An erster Stelle steht jedoch die Bodenbearbeitung als wichtigs te Maßnahme der mechanischen Unkrautbekämpfung. Allerdings muss bei der mechanischen Un krautbekämpfung ein hoher Wir kungsgrad erreicht werden, denn sonst sind viele Probleme vorpro grammiert: erhöhter Aufwand an selektiven Herbiziden, Wachstums depressionen und Ertragsverluste bei den Kulturpflanzen, Fortbeste hen der „grünen Brücke“ (Über tragung von Krankheitserregern), massives Auftreten von Durch flach in den Boden eingearbeitet und dann angewalzt werden. Dies ist bei vielen Pflanzen zu beobach ten, die einen Wurzelballen ausbil den, wie Ausfallgetreide oder ver schiedenen Ungräsern. Für eine optimale Unkrautbe kämpfung sind folgende Voraus setzungen zu erfüllen: ●●ganzflächiger Schnitt und voll ständiges Abtrennen des Be wuchses ●●präzise Tiefenführung, möglichst nur 2 bis 3 cm tief ●●Unkrautpflanzen lose an der Bo denoberfläche ablegen, nicht einarbeiten oder anwalzen ●●Wurzeln möglichst sauber enter den, damit die Pflanzen sicher absterben So können die Unkräuter, Un gräser und Ausfallpflanzen auch ANZEIGE wuchs und nicht zuletzt auch eine derlich sind. So ist in der Praxis nach Entwicklung von Herbizidresisten wie vor oft zu beobachten, dass er zen. gänzend zur Stoppelbearbeitung noch Glyphosat eingesetzt wird, auch wenn keine Verunkrautung Alternativen mit hartnäckigen Wurzelunkräu zum Pflügen gesucht tern wie Quecke, Ackerkratzdistel, Der klassische Streichblechpflug Ampfer oder Ackerwinde vorliegt. ermöglicht zweifellos eine effek Offensichtlich gelingt es mit den tive Unkrautbekämpfung, wenn vorhandenen Geräten nicht, die der Boden sauber gewendet und vorhandene Verunkrautung voll der vorhandene Bewuchs ausrei ständig zu beseitigen. Eine Ursa chend tief eingearbeitet werden. che dafür kann sein, dass kein voll Bei einer nichtwendenden Boden ständiger Schnitt erfolgt, sodass bearbeitung kann dagegen manch sich die Unkrautpflanzen schnell mal ein Teil der Altverunkrautung wieder von der Schädigung erho überleben, sodass für einen ausrei len. Andererseits können die Un bei feuchteren Bedingungen mit chenden Bekämpfungserfolg oft kräuter aber auch wieder anwach einem hohen Wirkungsgrad be mehrere Bearbeitungsgänge erfor sen, wenn sie mitsamt ihrer Wurzel kämpft werden. Bereits nach we Erste flache Stoppelbearbeitung mit einer Kurzscheibenegge Rabe Fieldbird, um Ausfallgetreide zum Auflaufen zu bringen. Fotos (4): Werkbild 30 Pflanze nigen Stunden an der Bodenoberfläche sind die Pflanzen durch Sonne und Wind so weit ausgetrocknet, dass sie sicher absterben. Im Idealfall kann sich dabei der Bedeckungsgrad des Bodens sogar noch erhöhen, da zusätzlich noch ein Teil der Wurzeln an die Bodenoberfläche gebracht wird. Hinsichtlich der geringen Arbeitstiefe wirkt sich positiv aus, dass bei langfristiger konservierender Bodenbearbeitung die Tragfähigkeit der Böden zunimmt und kaum noch tiefere Fahrspuren entstehen. Eine vorherige Stroheinarbeitung wirkt kontraproduktiv, da sich das feuchte, zähe Stroh vor die Schneidwerkzeuge setzt und dann einen sauberen Schnitt behindert. Sehr sinnvoll ist jedoch ein flaches „Ankratzen“ der Bodenoberfläche zum Beispiel durch einen Schwerstriegel oder die Kurzscheibenegge, um Unkraut- und Ausfallsamen in Kontakt mit dem Boden zu bringen und zur Keimung anzuregen. BAUERNBLATT | 27. Februar 2016 ■ jeweiligen Anforderungen. Derartige Grubber, ausgerüstet mit breiten Gänsefußscharen, bieten bereits gute Voraussetzungen für eine mechanische Unkrautbekämpfung. Leichtgrubber als Alternative Sterncrackerwalze an einem Grubber Vibrocat von EuM: Unkräuter, hier Ampfer, werden an die Bodenoberfläche gebracht, wo sie sicher abtrocknen. Fotos (2): Holger zu Jeddeloh Statt eines Universalgrubbers können auch spezielle Leichtgrubber verwendet werden, die oft auch als Großfederzinkenegge bezeichnet werden. Die intensiv federnden Zinken bewirken eine feine Krümelung des Bodens, fördern dabei aber gleichzeitig eine Enterdung der Wurzeln. Eingesetzt werden diese Leichtgrubber vor allem beim zweiten Arbeitsgang der Stoppelbearbeitung oder zur Saatbettbereitung. Gut kombinieren lassen sie sich auch mit Kurzscheibeneggen, die für den ersten flachen Arbeitsgang auf der Stoppel eingesetzt werden. Die Kurzscheibenegge schneidet dabei längeres Stroh, lockert den Boden und regt das Ausfallgetreide zur Keimung an. Der ganzflächig schneidende Leichtgrubber wird dann zur Nachbear- Walze durch Winkelstab- oder Mes- tet, sodass die gewünschte Bearserwalzen, die den Boden nur we- beitungstiefe auch bei größeren nig verfestigen und die Unkräuter Arbeitsbreiten exakt eingehalten an der Bodenoberfläche belassen. werden kann, unabhängig von Nachläufer wie der Sterncracker der Walze oder dem Unterlenker. krümeln intensiv, legen dann aber Wenn möglich, sollte der Grubber die Unkräuter an der Bodenober- ohne Walze gefahren und stattdesUmdenken bei fläche ab. sen ein Striegel angebaut werden. der Bodenbearbeitung Viele neuere Grubber sind mit Schnellwechseleinrichtungen geDie in der Praxis eingesetzten einem eigenen Fahrwerk und zu- statten einen raschen Wechsel der Grubber und Kurzscheibeneggen sätzlichen Stützrädern ausgerüs- Grubberzinken, entsprechend den können die oben aufgeführten Anforderungen meist nicht vollständig erfüllen. Bei Grubbern gilt dies besonders für die Standardausführung mit Flügelscharen, die bei den meisten Landwirten nach wie vor unter fast allen Bedingungen eingesetzt werden. Diese Werkzeuge arbeiten die Unkräuter mit ihrem Wurzelballen flach ein und walzen sie dann fest an; bei feuchten Bedingungen können damit aber viele Unkräuter wieder austreiben. Zu berücksichtigen ist, dass die Grubber vor allem hinsichtlich einer intensiven Stroheinarbeitung optimiert worden sind, während für eine effektive Unkrautbekämpfung andere Ansprüche bestehen. Gleiches gilt auch für die meisten Scheibeneggen. Gerade bei den Kurzscheibeneggen besteht außerdem das Problem, dass kein ganzflächiger Schnitt erfolgt. In vielen Fällen lassen sich dreiund vierbalkige Grubber aber mit relativ geringem Aufwand modifizieren. Dazu sind vor allem die herkömmlichen Flügelschare durch breite und flache Gänsefußschare zu ersetzen, die den Boden weniger intensiv mischen und die Unkräuter vollständig abschneiden. Dabei sollten sich die Grubberschare um einige Zentimeter überschneiden. Eine weitere Möglichkeit ist der Er- Beim Queckenkiller der dänischen Firma CMN Maskintec läuft ebenfalls ein gegenläufiger Zinkenrotor hinter eisatz der ganzflächig verdichtenden nem Grubber; die Zinken bringen vor allem Queckenrhizome an die Bodenoberfläche. ■ BAUERNBLATT | 27. Februar 2016 Der aus Frankreich kommende Glyph-O-Mulch ist ein klassischer Flachschneider, der mit einem hydraulisch angetriebenen Zinkenrotor kombiniert wurde. beitung eingesetzt, wodurch eine optimale Bekämpfung von Unkräutern und Ausfallgetreide erfolgen kann. Entscheidend für eine gute Unkrautbekämpfung ist vor allem eine präzise Tiefenführung, die über Stützräder oder ein eigenes Fahrwerk erfolgen kann. Statt schwerer Walzen wird ein Striegel montiert, oder es kommen leichte Winkelstabwalzen zum Einsatz. Welche Zinkenausstattung gewählt wird, hängt angesichts des engen Strichabstandes vor allem vom Strohbesatz ab. Häufig werden schmale Zinken mit breiteren Gänsefüßen kombiniert, dabei ist auf einen ganzflächigen Schnitt zu achten. Spezialgerät Flachschneider Das Konzept der konservierenden Bodenbearbeitung wurde bereits in den 1930er und 1940er Jahren in Nordamerika entwickelt, nachdem es dort in den Prärien zu verheerenden Erosionsschäden gekommen war. Da damals noch keine Herbizide zur Verfügung standen, entwickelte man sogenannte „Unterschneider“. Ziel war es, die Bodenbedeckung so weit als möglich zu erhalten, dabei aber die organischen Rückstände an der Bodenoberfläche zu belassen. Kennzeichnend für die Unterschneider sind sehr breite Flachschare (zirka 1,2 m breit), welche die Unkräuter flach unter der Bodenoberfläche abschneiden, meist noch ergänzt durch Schneidseche. Stützräder führen diese Schare präzise in der Tiefe. Als Nachwerkzeuge folgen meist Stachelwalzen, welche die abgeschnittenen Unkräuter ausschütteln sollen. Mit dem „Glyph-O-Mulch“ hat der französische Hersteller EcoMulch dieses Prinzip vor einigen Jahren wieder aufgegriffen. Besonderheit ist hier ein aktiv angetriebener Rotor, welche die abgeschnittenen Unkräuter nachbearbeitet und damit den Wirkungsgrad des Gerätes verbessern soll. Queckenkiller aus Dänemark Die dänische Firma CMN Maskintec A/S bietet mit dem Queckenkiller ein Gerät an, das vor allem gegen Wurzelunkräuter gute Wirkungsgrade verspricht. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einem herkömmlichen Flügelschargrubber mit einem nachlaufenden, aktiv angetriebenen Zinkenrotor. Im Gegensatz zu den anderen hier beschriebenen Geräten greift dieser Grubber damit deutlich tiefer in den Boden ein, um die Rhizome der Wurzelunkräuter freizulegen. Der gegenläufig arbeitende Zinkenrotor zieht danach die Rhizome an die Bodenoberfläche, wo sie rasch vertrocknen. Abrollende Werkzeuge im Einsatz Herkömmliche Scheiben- und Kurzscheibeneggen haben bei der mechanischen Unkrautbekämpfung nur einen eingeschränkten Wirkungsgrad, da bei flacher Einstellung meist kein ganzflächiger Schnitt erfolgt. Mit dem Ringschneider von Heko und der Kelly-Kettenegge gibt es jedoch zwei abrollende Geräte, die auch bei geringer Arbeitstiefe einen ganzflächigen Schnitt ermöglichen. Grünland braucht Schwefel, Tiere brauchen Selen. YaraBela® WEIDESULFAN N 24 % S 7% SE 10 ppm YaraBela® WEIDE-SULFAN mit Selen Für mehr Ertrag und Qualität vom Grünland durch eine effiziente Stickstoff/Schwefel-Düngung. Gleichzeitig wird die Selenversorgung ihrer Herde verbessert. Gedüngtes Selen wird vom Gras aufgenommen und im Futter von den Tieren bestens verwertet. Haben Sie Fragen zu YaraBela® WEIDE-SULFAN? Hotline 02594 798798 Möchten Sie ein unverbindliches Angebot von einem unserer Handelspartner? E-Mail an [email protected] YaraBela ® 32 Pflanze BAUERNBLATT | 27. Februar 2016 ■ störte Matte an der Bodenoberfläche zu belassen. Damit würde die organische Masse nahezu vollständig an der Bodenoberfläche verbleiben, wodurch sich ein ähnliches Arbeitsbild wie beim Einsatz von Totalherbiziden ergibt. Zu vergleichen ist dieses Verfahren mit der Gewinnung von Rollrasen, der in etwa 2 cm starken Bahnen geschnitten wird. Die dabei eingesetzten Maschinen kombinieren aktiv angetriebene, schwingende Flachschare mit Andruckwalzen. Diese Geräte müssten jedoch Ringschneider von Heko: Die selbstschärfenden Ringschneiden ermöglichen einen für den Einsatz im Ackerganzflächigen scharfen Schnitt und zeigen gegenüber Unkräutern eine sehr gute bau modifiziert werden. Da die grünen PflanBekämpfungswirkung. Foto: Ruth Brummer zenteile somit an der BoDer Heko-Ringschneider hat eine legt. Wenn danach noch eine Wal- denoberfläche verbleiben, trockbesonders gute Schnittwirkung, da ze folgt, erhalten die Unkraut- nen sie ebenfalls sicher aus und das Prinzip des ziehenden Schnitts wurzeln allerdings wieder Boden- sterben vollständig ab – ähnlich mit der selbstschärfenden Ring- schluss. wie auch bei einem Rollrasen, schneider verbunden wird. Durch Durch den hohen Energiebedarf die Geometrie der Schneidringe haben Fräsen und Zinkenrotoren wird so das Unkraut ganzflächig allerdings heute im Ackerbau an abgeschnitten, auch bei einer sehr Bedeutung verloren. Wenn dieEine effektive mechanische Unse jedoch in sinnvoller Kombinatiflachen Arbeit. krautbekämpfung muss kein WiBei der Kelly-Kettenegge wer- on mit passiven Lockerungswerkderspruch zum Erosionsschutz den dagegen schwere Gusskörper, zeugen eingesetzt werden, ergibt sein! Wenn die Unkräuter auf der die flexibel an einer Kette aufge- sich für diese angetriebenen WerkBodenoberfläche abgelegt werhängt sind, an der Bodenoberflä- zeugkombinationen vielleicht wieden, lässt sich die Bodenbedeche entlanggezogen. Die Gusskör- der ein Comeback. Wünschensckung trotz Bodenbearbeitung per führen dabei eine erhalten, im Einzelfall sogar verschrubbende oder kratbessern. Wird das Unkraut Sonzende Arbeit an der Bonenschein und Wind ausgesetzt, denoberfläche durch, stirbt es rasch und vollständig ab. wodurch der vorhandeGerade bei der Bekämpfung von ne Bewuchs abgerissen Ausfallgetreide und Ausfallraps wird. Die besten Effeksowie einjährigen Unkräutern te gibt es dabei auf harkönnte damit auf einen obligaten, nicht vorbearbeitetorischen Einsatz von Totalherbiten Böden, da hier eine ziden verzichtet werden, wie er entsprechende „Geheute trotz Stoppelbearbeitung genschneide“ vorhanoft noch üblich ist. den ist. Durch die flexiDafür ist in der Praxis jedoch ein ble Aufhängung ergibt Arbeitsweise der Kelly-Kettenegge: Die StahlUmdenken erforderlich, denn sich eine sehr gute Bo- scheiben schrubben an der Bodenoberfläche und bisher sind Grubber und Scheibekämpfen dadurch den vorhandenen Bewuchs. denanpassung. beneggen vor allem für eine intensive Stroheinmischung opwert wäre auch eine Kombination timiert. Der Anwender erwarMit aktiven mit einem Strohmanagement, also tet, dass der Acker nach der BeWerkzeugen arbeiten einer intensiven Zerkleinerung der arbeitung „schwarz“ ist. Bei der Prinzipiell können auch aktiv an- Stängel zum Beispiel vom Raps und „vertikalen“, vermischungsarmen getriebene Bodenfräsen und Zin- Mais, um die Ackerhygiene zu verBodenbearbeitung sollen aber kenrotoren zur mechanischen Un- bessern. das Stroh und auch das Unkraut krautbekämpfung eingesetzt wermöglichst vollständig als Ero den. Hier kommt der Effekt zum sions- und Verdunstungsschutz Rollrasen Tragen, dass die schweren Bodenan der Bodenoberfläche verbleischälen krümel nach dem Auffräsen zuben. Im Idealfall sollte man nur nächst nach unten fallen, ehe sich Ein bisher noch nicht umgean der abgestorbenen Vegetatidas leichtere Mulchmaterial abset- setzter Gedanke besteht darin, on erkennen, dass eine Bodenzen kann. Unkräuter und Rhizo- die Unkräuter und Ungräser an bearbeitung erfolgt ist. Das orme werden damit wie erwünscht der Bodenoberfläche flach zu unganische Material bleibt damit an der Bodenoberfläche abge- terschneiden und dann als unge- er nicht angewalzt oder bewäsd sert wird. Die organische Masse bleibt damit wie bei keinem anderen Bodenbearbeitungsverfahren an der Bodenoberfläche erhalten. Speziell beim Einsatz von Grasuntersaaten könnte dieses Abschälen eine gute Alternative zum Einsatz von Totalherbiziden sein. Dieses Verfahren wird allerdings nur auf ebenen Flächen gut funktionieren, da bei Bodenun ebenheiten kein flacher und zugleich ganzflächiger Schnitt möglich ist. Ein anderer Weg könnten modifizierte Schwingsiebroder aus dem Baumschulbereich sein, die den Bewuchs ganzflächig abschneiden. Durch die Schwingbewegungen werden die Unkräuter meist optimal enterdet und an der Bodenoberfläche abgelegt. Hardy Schulz LOP Landwirtschaft ohne Pflug Emminger & Partner GmbH Tel.: 030-40 30 43-41 [email protected] FAZIT an der Bodenoberfläche erhalten, ähnlich wie auch bei der Direktsaat. Mit einem flachen Bodeneingriff und einer geringen Durchmischung ist eine energiesparende und schlagkräftige Bodenbearbeitung möglich. Für den Landwirt bestehen verschiedene Optionen, die Effektivität der mechanischen Unkrautbekämpfung zu verbessern. Die vorhandenen Geräte lassen sich in den meisten Fällen durch veränderte Scharformen und andere Walzen für die mechanische Unkrautbekämpfung optimieren. Eine andere Option ist der Einsatz der hier vorgestellten Spezialmaschinen, die allerdings einen höheren Investionsaufwand erfordern. Weiter verschärfte Anwendungsbestimmungen für Herbizide und zunehmende Resistenzprobleme können aber in Zukunft dazu führen, dass diese Spezialtechnik, die heute vor allem im Ökolandbau von Interesse ist, auch bei konservierender Bodenbearbeitung an Bedeutung gewinnt. Vor diesem Hintergrund bleibt zu hoffen, dass von den Herstellern intensiv an diesem Problem gearbeitet wird, damit sich die Unkrautprobleme der Zukunft mit weniger Herbiziden, aber trotzdem ohne Einsatz des Pfluges lösen lassen.
© Copyright 2024 ExpyDoc