Die Sonntagssprechstunde Sprunggelenk im Sport Von Dr. med. Stephan Fuchs Ein in der orthopädischen Sprechstunde häufiges Verletzungsbild, insbesondere bei Lauf- und Sprungsportarten sowie bei Ballsportarten wie Fußball und Volleyball, ist die Zerrung oder auch der Riss von Bändern am Sprunggelenk. Wie ist das Sprunggelenk aufgebaut? Um zum einen die nötige Beweglichkeit des Fußes, z. B. bei Anpassung an unebenes Gelände, zum anderen eben auch beim Fußballspiel die unbedingt notwendige Stabilität des Fußes im Stand zu gewährleisten, weist das Sprunggelenk einige Besonderheiten auf. Bedingt durch eine trapezförmig gestaltete Gelenksfläche und eine elastische Verbindung der sog. Knöchelgabel, wird der Fuß bei Streckung, d. h. beim Stand sicher fixiert, bei Beugung, d. h. beim locke- ren Fuß ist das obere Sprunggelenk relativ lose fixiert. Dies wird durch die sog. Syndesmose, eine elastische Bandverbindung zwischen Schien- und Wadenbein am Sprunggelenk, gewährleistet. erguss, massive Schmerzen), muss man neben einer knöchernen Verletzung die Möglichkeit eines Teiloder Komplettrisses, vorzugs-weise eines oder mehrerer Außenbänder, denken. Zudem sichern eine Reihe von Bändern (drei Außenbänder und ein Innenband) das obere und untere Sprunggelenk gegen seitliches verkippen. Eine kompliziertere Verletzung stellt einen Riss der sog. Syndesmose dar, hier ist die Funktion des Sprunggelenkes dauerhaft gefährdet. Wichtig für die Funktion? des Sprunggelenkes ist eine korrekte Funktion? und auch eine korrekte muskuläre Ausprägung der entsprechend umgreifenden Muskulatur. Wie kommt es zu diesen Verletzungen? Insbesondere bei Laufund Sprungsportarten welche vorzugsweise die Wadenmuskulatur beanspruchen, kommt es gerne zu einem Übergewicht dieser Muskulatur. Welche Verletzungsarten gibt es? In der Regel kommt es zu einer gutartigen Zerrung, welche nach kurzer Schonung folgenlos abheilt. Bei Zeichen einer höhergradigen Schädigung (Blut- Die für den Gelenkschutz wichtigen Fußstrecker sowie die Muskelgruppe am Wadenbein geraten ins Hintertreffen. Durch dieses Ungleichgewicht bei unbedachter Belastung des Fuß-außenrandes (sog. Supinationstrauma), entsteht eine Überbeanspruchung der Bänder mit entsprechender Verletzung. Wie ist eine solche Verletzung zu behandeln? Im Gegensatz zur Behandlung früherer Jahre hat die operative Versorgung einer Außen-bandruptur, bzw. die früher auch durchgeführte Gipsruhigstellung keinen wesentlichen Stellenwert mehr und bleibt Einzelfällen vorbehalten. Funktionelle Schienen, welche die Alltagstauglichkeit des Patienten wenig beeinträchtigen, haben sich etabliert. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Schädigung. Anders sieht es bei einer knöchernen Mitverletzung, bzw. einer Verletzung der sog. Syndesmose aus, hier muss ggf. nach operativer Stabilisierung eine Aushei- lung des Bandes unter mechanischem Schutz, d. h. in einer Spezialschiene, ggf. auch kurzfristiger Gipsruhigstellung, gewährleistet sein. Kann ich einer Sprunggelenksverletzung vorbeugen? Insbesondere bei sportlicher Betätigung ist Wert zu legen auf Kräftigung auch der Fußheber und der peronealen Muskelgruppe. Als hilfreich zur Verletzungsprophylaxe hat sich zudem ein spielerisch eingebrachtes Training des Gleichgewichtes bewährt. Einseitiges Trainieren der sog. Antigravitationsmuskulatur (hier Wadenmuskulatur) führen ohne Ausgleichsübungen häufig zu einem Ungleichgewicht der muskulären Führung, zu einem unzureichenden muskulären Schutz der Außenbänder. Neuzeitliche Trainingsformen beziehen diese Erkenntnisse bereits ins Techniktraining ein.Eine Verkürzung der Waden-muskulatur sollte durch statisches Dehnen vermieden werden. Dr. med Stephan Fuchs Mitglied im Ärztenetzwerk
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