FOSSILIENJAGD AM BALDENEYSEE Wie entsteht eine Versteinerung? Die Pflanzen und Tiere der Urzeit lebten vor Millionen von Jahren. Manche blieben als Versteinerung erhalten. Durch diese sogenannten Fossilien wissen wir, wie einige Urtiere und -pflanzen ausgesehen haben, die heute ausgestorben sind. Fossilien entstehen nur unter besonderen Bedingungen. Nur wenn ein Lebewesen sofort nach seinem Tod luftdicht von Erd- und Gesteinsschichten bedeckt wird, wird sein Körper nicht zersetzt. Durch die Auflast der Schichten wird er stark zusammengedrückt. Ein Fossil entsteht. Wie konnte aus Pflanzen die Steinkohle entstehen? Vor 300 Millionen Jahren wuchs hier, im heutigen Ruhrgebiet, ein feucht-subtropischer Urwald. Die Bäume waren so groß wie Hochhäuser und riesige Libellen segelten wie Hubschrauber umher. Bei Unwettern und starkem Regen knickten die Bäume um und versanken im matschigen Untergrund. Der Urwald wurde regelmäßig von Flüssen überflutet und die umgeknickten Bäume von Sand, Erde und Schlick bedeckt. Darauf wuchsen wieder neue Bäume, sie fielen um, starben ab und wurden schließlich wieder von Sedimentschichten bedeckt. In Millionen von Jahren entstanden so viele Schichten abgestorbener Pflanzen. Durch den großen Druck der darüber liegenden Schichten wandelte sich das luftdicht abgeschlossene Pflanzenmaterial bei großer Hitze in der Tiefe der Erde in schwarze Steinkohle um. Die einzelnen Steinkohleschichten nennt man Flöze. Was macht die Steinkohle so wertvoll? Die Steinkohle ist sehr reich an Energie, denn sie speichert die Sonnenenergie, die die Pflanzen von damals wachsen ließ. Bergleute fördern in Zechen die Steinkohle, damit man die Energie nutzen kann. Im Essener Süden wurde schon vor 500 Jahren Steinkohle abgebaut. Die Kohleschichten liegen hier direkt an der Erdoberfläche, so dass man nicht sehr tief graben muss, um an das „schwarze Gold“ heranzukommen. Welche Fossilien findet man am Baldeneysee? Am Baldeneysee kann man auf die Jagd nach Fossilien gehen. Vor etwa 200 Jahren wurde am Südufer des Sees die Zeche Pörtingssiepen errichtet, in der bis vor etwa 40 Jahren Steinkohle gefördert wurde. Das Gestein zwischen den Kohleflözen, der sogenannte Abraum, war unbrauchbar und wurde auf eine Halde im Wald gekippt. Auf dieser Halde finden sich noch Abdrücke von Pflanzen, aus denen die Steinkohle entstand. In den schwarzen Brocken sind Abdrücke von kleinen Farnblättchen zu erkennen, die schuppige Maserung der Baumrinden oder die geriffelten Strukturen von Schachtelhalmen. Mit dem Hammer werden die Gesteinsbrocken aufgeklopft und man hält mit ein wenig Glück ein originales Fossil in der Hand – 300 Millionen Jahre alt! Hinweis: Jedes Kind sollte wetterfeste, robuste Kleidung und festes Schuhwerk tragen und einen Hammer und einen Rucksack mit etwas Zeitungspapier mitbringen. Tipp: Die Rückfahrt ist mit der Weißen Flotte über den Baldeneysee möglich. FOSSILIENJAGD AM BALDENEYSEE
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