Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät Konzeptdarstellung des reformierten Studiengangs M.Sc. Chemie – Energie – Umwelt (ehem. M.Sc. Umweltchemie) an der FRIEDRICH-SCHILLER-UNIVERSITÄT JENA Januar 2015 Redaktion: Prof. Dr. U. S. Schubert (Dekan) Prof. Dr. V. Woest (Studiendekan) PD Dr. A. Stolle (ITUC) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Formale Angaben zum Studiengang ................................................................................. 3 Ziele ................................................................................................................................. 4 2.1. Ziele der Reformierung des Studienganges Master Umweltchemie ........................ 4 2.2. Dokumentation der Arbeit der Arbeitsgruppe „Zukunft Master Umweltchemie“...................................................................................................... 4 2.3. Eingliederung des Master-Studienganges Chemie – Energie – Umwelt in das Studienangebot der Friedrich-Schiller-Universität Jena........................................... 7 2.4. Zielgruppen und Zulassungsvoraussetzungen ......................................................... 7 2.4.1. Zielgruppen ............................................................................................... 7 2.4.2. Zulassungsvoraussetzungen und Auswahlkriterien.................................... 7 Berufs- und Beschäftigungsperspektiven der Absolventen............................................... 8 3.1. Qualifikationsprofil ................................................................................................. 8 3.2. Berufsfelder, Arbeitsmarkt Bedarfsanalyse ............................................................. 8 Wettbewerbsanalyse ....................................................................................................... 9 4.1. Vorbemerkungen.................................................................................................... 9 4.2. Bewertung der internen Wettbewerbssituation ..................................................... 9 4.3. Bewertung der externen Wettbewerbssituation ..................................................... 9 Personelle und sachliche Ressourcen ............................................................................. 11 5.1. Allgemeines .......................................................................................................... 11 5.2. Personal ............................................................................................................... 11 5.2.1. Lehrpersonal aus der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät ............ 11 5.2.2. Lehrpersonal aus anderen Fakultäten ..................................................... 13 5.2.3. Lehrpersonal außerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena ................. 14 5.2.4. Qualifikationen des Lehrpersonals .......................................................... 14 5.3. Sachmittel ............................................................................................................ 14 Aufbau und Struktur des Studiengangs .......................................................................... 15 6.1. Umfang des Studiums ........................................................................................... 15 6.2. Module ................................................................................................................. 15 6.3. Lehr- und Lernformen ........................................................................................... 17 6.4. Studienberatung ................................................................................................... 17 Qualitätssicherung und -verbesserung ........................................................................... 18 2 1. Formale Angaben zum Studiengang Bezeichnung des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt Abschluss Master of Science (M.Sc.) Anbieter des Studiengangs Friedrich-Schiller Universität Jena Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät Datum der Einführung geplant für 01.10.2015 Fachwissenschaftliche Zuordnung Chemie Regelstudienzeit 2 Jahre Studienbeginn WS Angebot Jährlich Studienform Vollzeit Auf Antrag: Teilzeit Leistungspunkte (ECTS-credits) 120 ECTS Module orientierende Module (Pflicht) obligatorische Module (Pflicht) Spezialisierungsmodule (Wahlpflicht) Sprache Deutsch (Englisch) Anzahl der Studienplätze 30 Zielgruppe/ Adressaten Absolventen der Bachelorstudiengänge „Chemie“, Absolventen von Bachelorstudiengängen mit verfahrenstechnischer Schwerpunktsetzung Master-Studiengang forschungsorientiert, konsekutiv Studiengebühren Keine 3 2. Ziele 2.1. Ziele der Reformierung des Studienganges Master Umweltchemie Motivation: Der Master Umweltchemie (des Weiteren MUC) war in seiner Konzeption dadurch gekennzeichnet, dass die Lehre zu einem überwiegenden Teil durch zwei Institute der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät (IAAC, ITUC) getragen wurde, welche durch fünf Professuren in dem Studiengang vertreten waren (Einax, Pohnert, Kreisel, Ondruschka, Westerhausen). Durch das Ausscheiden der Profs. Einax, Kreisel und Ondruschka aufgrund von Ruhestandsregelungen beginnend ab 04/2012 sowie die Neubesetzung der Professur Technische Umweltchemie (Stelter) musste nicht nur ein Defizit im Bereich Lehrpersonal bewältigt werden, sondern auch Lehrinhalte waren an die neuen Erfordernisse anzupassen. Mit Blick auf die Bewerbungssituation zum Studienbeginn WiSe 2013/14 bzw. 2014/15 konnte festgestellt werden, dass vermehrt Bewerbungen aus dem nicht-universitären Bachelorbereich eingegangen sind und ein Großteil der Bewerbungen nicht von Bachelorstudierenden der FSU Jena stammen. Eine Analyse der Studienanfängerzahlen im Bereich MUC (und Diplom Umweltchemie) in den zurückliegenden Jahren ergab, dass hier deutliches Potential besteht, um diesen Studiengang nachhaltig etablieren zu können. Ziele und Aufgaben: Der reformierte Master-Studiengang ist so zu restrukturieren, dass a) sich die Studienanfängerzahlen mittelfristig auf einem Niveau von mindestens ca. 20 Studierenden stabilisieren, b) der Studiengang die Forschungsinhalte des kürzlich gegründeten Zentrums für Energie und Umweltchemie Jena (CEEC Jena) mit der Schwerpunktsetzung in den Bereichen „Energie“, „Elektrochemie“, „elektrische Energiespeicher“, „Umwelt“ und „Chemie“ abzubilden in der Lage ist und c) die Personalentwicklung bei der Planung der Modulinhalte und Lehrveranstaltungen mittel- bzw. langfristig Berücksichtigung findet. Für eine globale Änderung des Modulkataloges inklusive Studienverlaufsplan und der dazugehörigen Studien- und Prüfungsordnung wird als Umsetzungshorizont der Beginn WiSe 2015/16 ins Auge gefasst. Als Übergangsphase für das WiSe 2014/15 wurden inhaltliche Änderungen ohne Eingriff in den Studienablaufplan sowie die Studienordnung des MUC vorgeschlagen. Ziel ist eine Erhöhung der Studienanfängerzahlen unter Berücksichtigung der unter b) und c) genannten Punkte. 2.2. Dokumentation der Arbeit der Arbeitsgruppe „Zukunft Master Umweltchemie“ Zusammensetzung der Arbeitsgruppe: Der Arbeitsgruppe „Zukunft Master Umweltchemie“ (des Weiteren als AG bezeichnet) wurde durch den Dekan der ChemischGeowissenschaftlichen Fakultät (CGF) eingerichtet und wurde so zusammengesetzt, dass Vertreter aller Gruppen (Hochschullehrer, Mittelbau, Studierende) angemessen vertreten waren. Darüber hinaus wurde darauf geachtet, dass sowohl die Verwaltung der CGF (Dekanat, Prüfungsamt) als auch Akteure aus Forschung und Lehre in die Arbeit der AG eingebunden waren. 4 Prof. Dr. U. S. Schubert (Dekan CGF, IOMC) Prof. Dr. V. Woest (Studiendekan CGF, Chemiedidaktik) Prof. Dr. M. Stelter (ITUC, LS Technische Umweltchemie) Prof. Dr. G. Pohnert (IAAC, LS Instrumentelle Analytik/Bioanalytik) PD Dr. A. Stolle (ITUC, Mittelbauvertreter) Dr. K. Dubnack (Leiterin Prüfungsamt CGF) N. van Laaten (Studierendenvertreterin) Sitzungstermine: 12. Mai 2014 30. Juni 2014 3. November 2014 (Gast: Jun-Prof. A. Ignaszak; IOMC) 16. Dezember 2014 (Gast: Dr. M. Hager; IOMC) Tätigkeitsbericht und Ergebnisse: Auf Arbeitspunkte der AG im Hinblick auf die im Abschnitt 2.1 (Ziele und Aufgaben) skizzierte Übergangsphase wird an dieser Stelle nicht weiter eingegangen. Basierend auf den im Abschnitt 2.1 formulierten Rahmenbedingungen, wurde vereinbart, dass sich der Themenkomplex „Energie“ im Titel des umzustrukturierenden MasterStudienganges wiederfinden soll, um eine nachhaltige Verknüpfung zwischen Lehre und Forschung (CEEC) zu manifestieren. Nach intensiven Diskussionen wurde der Titel „Master Chemie – Energie – Umwelt“ (MCEU) zu Ungunsten der Alternative „Master für Energie und Umweltchemie“ gewählt. Nur durch diesen Titel erscheinen alle Teilbereiche der Lehre gleichberechtigt. Eine Fokussierung im Titel auf die Themen „Energie“ und „Umweltchemie“ hätte zur Folge, dass insbesondere der zweite Themenkomplex aufgrund von in Abschnitt 2.1 aufgeführten Änderungen in der Lehrpersonalstruktur und deren thematischer Neuausrichtung signifikant unterrepräsentiert wäre. 5 Eine Recherche konkurrierender nationaler aber auch regionaler Angebote im Masterbereich, auf die in Abschnitt 4.3 noch detaillierter eingegangen wird, ergibt, dass eine Konstellation in Bezug auf die geplanten Lehrinhalte zurzeit konkurrenzlos ist. Im Wesentlichen existieren Schwerpunktsetzungen im Bereich „Erneuerbare Energien“ und „Umweltwissenschaften“ anteilig als Teilaspekt(e) übergeordneter Masterstudiengänge. Damit besitzt der alte Studiengang MUC aber auch der daraus hervorgehende modifizierte Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt ein Alleinstellungsmerkmal im regionalen und insbesondere nationalen Vergleich. Eine Abgrenzung zu anderen Masterstudiengängen der CGF (insbes. Master Chemie, Master Chemische Biologie) erscheint hinreichend groß, was durch eine anteilige Verlagerung der Lehrinhalte von grundlagen- zu anwendungsorientierten Aspekten verstärkt werden kann. Dies hat zur Folge, dass das Interesse von Studierenden mit einem verfahrenstechnisch-orientierten Erststudium, sich für ein aufbauendes Zweitstudium an der FSU Jena zu entscheiden, gesteigert werden kann. Eine Anknüpfung an den B.Sc. Umwelttechnik der EAH Jena im Sinne der lokalen Rekrutierungen von Masterstudierenden wurde ebenso ins Feld geführt. Aufgabe ist es, ein Angebot für Studierende zu schaffen, die sowohl chemisch als auch verfahrenstechnisch geprägte Erststudiengänge erfolgreich absolviert haben. Mit einer Ausweitung der Zielgruppen ist die Hoffnung nach einer nachhaltigen positiven Entwicklung in Bezug auf die Studienanfängerzahlen verknüpft. Eine Internationalisierung des Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.) im Sinne einer Umstrukturierung auf einen englischsprachigen Studiengang steht in direktem Kontrast mit der Zielgruppe potentieller Bewerber aus dem Bereich von Fachhochschulen und vergleichbaren Einrichtungen, welche über einen für den Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt qualifizierenden Bachelor-Abschluss verfügen. Gleichwohl wurden mit einer Reformierung der zugehörigen Studien- und Prüfungsordnungen Möglichkeiten geschaffen, englischsprachiges Lehrpersonal an dem Studiengang zu beteiligen. Der Mobilisierung der Studierenden soll durch eine geeignete Strukturierung des Modulkataloges Rechnung getragen werden, wobei nicht nur die Mobilisierung im Sinne eines Auslandssemesters angesprochen wird, sondern die Attraktivität auch dadurch gesteigert wird, dass bestimmte Module (Forschungspraktika) auch außerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena (z.B. außeruniversitäre Forschungseinrichtungen oder Firmen) ermöglicht werden. Die oben aufgeführten Punkte wurden bei der Restrukturierung des Modulkataloges und der dazugehörigen Ordnungen berücksichtigt. Der Modulkatalog für den Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt nimmt für sich in Anspruch, den aktuellen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit dem zur Verfügung stehenden Lehrpersonal, der veränderten bzw. sich verändernden Zielgruppe sowie einer Neuorientierung im Bereich der Forschung Rechnung zu tragen. 6 2.3. Eingliederung des Master-Studienganges Chemie – Energie – Umwelt in das Studienangebot der Friedrich-Schiller-Universität Jena Der Master-Studiengang Chemie-Energie-Umwelt baut auf die universitäre Grundausbildung des Studiengangs B.Sc. Chemie auf und fügt sich damit in die Ausrichtung der Universität im gestuften Studiensystem ein. Der Master-Studiengang Chemie-Energie-Umwelt ergänzt das vorhandene Studienangebot anderer Masterstudiengänge aus der Chemie und Physik (Masterstudiengänge Physik, Chemie, Chemische Biologie). Thematische Überlappung gibt es nur geringfügig mit den Studiengängen M.Sc. Chemie und M.Sc. Physik. Für die Lehrveranstaltungen (Vorlesungen und Seminare) stehen die entsprechenden Räumlichkeiten der Fakultät bzw. Universität zur Verfügung. Insbesondere Laborräume für Praktika stehen im Institut für Technische Chemie und Umweltchemie (ITUC) zur Verfügung („Altbau“). Im aktuell angestrebten Neubau CEEC Jena Phase II sind entsprechende Räumlichkeiten in der Planung vorgesehen. 2.4. Zielgruppen und Zulassungsvoraussetzungen 2.4.1. Zielgruppen Der konsekutive Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt baut auf die universitäre Grundausbildung der Studiengänge B.Sc. „Chemie“ sowie auf Bachelor-Abschlüsse mit einem verfahrens- und / oder umwelttechnischen Hintergrund auf und fügt sich damit in die Ausrichtung der Universität im gestuften Studiensystem ein. Der Zugang zum Master-Studiengang ist jedoch auch Studierenden anderer Fachrichtungen und Hochschulen bei Erfüllung der unter Abschnitt 2.4.2 beschriebenen Zugangsvoraussetzungen möglich. 2.4.2. Zulassungsvoraussetzungen und Auswahlkriterien Der Erwerb des Bachelor of Science im Studiengang Chemie an der Universität Jena qualifiziert grundsätzlich für die Aufnahme in den Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt. Bewerber mit Abschlüssen in verwandten verfahrenstechnisch oder umweltwissenschaftlich geprägten Studiengängen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena oder an einer anderen Universität oder gleichgestellten Hochschule im In- und Ausland können bei Gleichwertigkeit des Studienabschlusses zugelassen werden. Die Gleichwertigkeit des Bachelor-Studienganges wird in einer Einzelfallprüfung durch die(den) Studiengangsverantwortliche(n) festgestellt. Bei der Einzelfallprüfung werden die Inhalte und Noten des Hochschulabschlusses, die Studienzeiten, der Werdegang und die Motivation des Bewerbers sowie gegebenenfalls zusätzliche Qualifikationen berücksichtigt. Eine Zulassung mit Auflagen ist möglich. Es gelten die Festlegungen in §2 der Studienordnung des Master-Studienganges Chemie – Energie – Umwelt. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Praktikumsplätzen ist die Zahl der Zulassungen auf insgesamt 30 begrenzt. Übersteigt die Zahl der Bewerber die Zahl der vorhandenen Studienplätze, erfolgt eine Auswahl nach folgenden Kriterien in der Rangfolge: 1. Abschlussnote, 2. Eignungsgespräch, 3. erkennbare Motivation. Für das Studium sind ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache unverzichtbar. 7 3. Berufs- und Beschäftigungsperspektiven der Absolventen 3.1. Qualifikationsprofil Im Rahmen des Studiengangs, welcher Bachelorabsolventen aus dem Bereich der Chemie bzw. der Umwelttechnik oder Verfahrenstechnik offen steht, werden Fachkräfte für die Bereiche Energie- und Umweltforschung ausgebildet, die über Kenntnisse der erforderlichen chemischen, elektrochemischen und verfahrenstechnischen Konzepte verfügen. Ein zentraler Aspekt des Studiengangs sind Energieerzeugung und –speicherung. Hierbei liegt ein großer Schwerpunkt auf der regenerativen Energieerzeugung (Photovoltaik inkl. neuester Entwicklungen, Wasserstofferzeugung, Power-to-Gas) und auf Energiespeichersystemen. Bei letzteren werden vor allem elektrochemische Speichersysteme intensiv vermittelt, von den Grundlagen bis zur apparativen technischen Umsetzung. Der Energieaspekt wird flankiert von den Grundlagen nachhaltiger Synthese und modernen Syntheseverfahren; zum einem im Hinblick auf eine energie- und ressourceneffiziente Reaktionsführung sowie auch im Hinblick auf die Herstellung der notwendigen Materialien und Systeme für Solarzellen, Batterien usw. Die Technische Umweltchemie und Verfahrenstechnik wird vermittelt anhand von Systemen zur Reinhaltung und Reinigung von Luft, Wasser und Boden sowie der Integration umweltchemischer Aspekte in Energiesysteme. 3.2. Berufsfelder, Arbeitsmarkt und Bedarfsanalyse Energie- und Umwelttechnologien stellen Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert dar und gehören zu den maßgeblichen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und gleichzeitig wirtschaftlichen Herausforderungen. Gerade die vor uns liegenden, äußerst komplexen Herausforderungen im deutschen und europäischen Energienetz zeigen, dass alternative Wege zur Energieerzeugung und -speicherung mit Hochdruck erforscht und in technologische Entwicklungen sowie Produkte umgesetzt werden müssen, wobei dies von Steigerungen bei der Effizienz der Energienutzung („Effizienzrevolution“) und Optimierung der Energieeinsparung sowie Steigerung der Rohstoff- und Materialausnutzung begleitet werden muss. Im Rahmen des Masterstudiengangs Chemie – Energie – Umwelt werden die benötigten Wissenschaftler und Fachkräfte für die Forschung und die anschließende technologische Umsetzung in den Betrieben ausgebildet. Die im Rahmen des Studiengangs ausgebildeten Absolventen stellen auch das Fachpersonal für das Spezialisierungsfeld „Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung“ der Regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen (RIS 3 Thüringen) dar. Ein zentraler Aspekt der RIS 3 Thüringen ist hierbei die Energiegewinnung, der Energietransport, die Energiespeicherung und die Ressourceneffizienz. Innerhalb des Spezialisierungsfeldes sind in Thüringen über 500 Unternehmen (> 40.000 Arbeitsplätze) aktiv. Die möglichen Berufsfelder der Absolventen des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt umfassen u.a.: Elektrochemie, (elektrische) Energiespeicher, Umwelttechnik und Photovoltaik. Die Vision der RIS 3 Strategie – welche sich mit der des Masters Chemie – Energie – Umwelt deckt – ist: „Thüringen - effizient in Sachen Energie, Rohstoff und Wiederverwertung. Mehr regionale Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien und mehr Energie- und Ressourceneffizienz durch intelligente Systemführung“. 8 4. Wettbewerbsanalyse 4.1. Vorbemerkungen Im konkreten Zusammenhang schien es erforderlich, bei der Analyse der WettbewerbsSituation zwischen internem und externem Wettbewerb um Studienanfänger und Ressourcen zu differenzieren, wobei sich die Differenzierung auf Studiengänge innerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena, insbesondere der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät, und konkurrierenden Angeboten anderer Hochschulen im nationalen Vergleich bezieht. 4.2. Bewertung der internen Wettbewerbssituation An der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät steht der Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt (vormalig Master Umweltchemie) in Konkurrenz zu den Studiengängen Chemie und Chemische Biologie, was sowohl die Zielgruppe – im Sinne der Bewerberinnen und Bewerber - als auch die Ressourcen (z.B. Lehrpersonal) betrifft. Auf der ersten Ebene bleibt festzuhalten, dass beide konkurrierende Studienangebote auf die klassische Zielgruppe der Studierenden zugeschnitten sind, die als ersten qualifizierenden Hochschulabschluss über einen Bachelorabschluss einer nationalen bzw. internationalen Universität verfügen. Für die Zielgruppe der Studierenden mit Bachelorqualifikation aus dem Bereich Technischer Universitäten bis hin zu Fachhochschulen oder Berufsakademien, soll eine Motivation geschaffen werden, sich für den Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt zu bewerben. Damit wird der Konkurrenzdruck in diesem Bereich abgemildert. Konfliktpotential auf der Ebene der Ressourcen, insbesondere bezogen auf das Lehrpersonal, lässt sich dadurch entschärfen, dass die Ausrichtung des Master-Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt vor allem dadurch geprägt ist, Lehr- und Forschungsbereiche neu berufener Kollegen zu etablieren. Des Weiteren wird anteilig auf bereits existierende Lehrangebote zurückgegriffen. Die thematische Ausrichtung der in Planung befindlichen Masterstudiengänge Medical Photonics und Materials Chemistry differenzieren sich, nach dem aktuellem Planungsstand, hinreichend stark von dem reformierten Studiengang Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.). 4.3. Bewertung der externen Wettbewerbssituation Mit dem Ziel konkurrierende Angebote im Bereich von Masterstudiengängen zu identifizieren, wurde unter Nutzung web-basierter Masterportale (z.B. http://www.iwr.de/studium/; http://www.master-and-more.de/master-umweltwissenschaften.html) und der individuellen Modulhandbücher und -kataloge eine Recherche durchgeführt. Es konnten für den Themenbereich „Energie“ des umzustrukturierenden MasterStudiengangs Umweltchemie (MUC) der FSU Jena eine Vielzahl von Angeboten identifiziert werden, die sich im Wesentlichen mit den (verfahrens)technischen oder wirtschaftlichrechtlichen Fragestellungen dieses Themenfeldes auseinandersetzen. Konkret erwähnt werden sollen an dieser Stelle die Masterstudiengänge Erneuerbare Energien Management (FH Erfurt), Regenerative Energietechnik (TU Ilmenau), Energie- und Ressourcenwirtschaft (TU Bergakademie Freiberg), Energie- und Verfahrenstechnik (TU Berlin), Energy Science and Technology/Engineering (Universität Ulm/TU Darmstadt) sowie die Masterstudiengänge Energiesysteme/Energy Systems (TUM/RWTH Aachen). Eine Verknüpfung zu 9 molekularchemisch-orientierten Sachverhalten bzw. eine Anbindung umweltchemischer und -verfahrenstechnischer Fragestellungen beschränken sich, wenn überhaupt vorhanden, auf den Grundlagenbereich der Masterstudiengänge (z.B. Universität Ulm, TU Darmstadt). Regional konkurrierende Studienangebote (FH Erfurt, TU Ilmenau) weisen eine hinreichend große Differenzierung in den Lehrinhalten auf, so dass davon auszugehen ist, dass deutschlandweit keine Konkurrenz zu der Zielgruppe des Master-Studienganges Chemie – Energie – Umwelt zu erwarten ist. Für den Themenbereich „Umwelt“ konnte eine Vielzahl von Masterstudiengängen identifiziert werden, deren Ausrichtung als heterogen betrachtet wird und das komplette Themenspektrum umweltwissenschaftlicher Fragestellungen umfasst. So existieren diverse Masterstudienangebote im Bereich der Umwelt(ingenieurs)-wissenschaften oder des (Technischen) Umweltschutzes. Hervorzuheben sind die Masterstudiengänge Umweltingenieurswissenschaften (RWTH Aachen) und Energie- und Umwelttechnik (TU Hamburg-Harburg) mit einem ausgeprägten verfahrenstechnischen Hintergrund und der Wahlmöglichkeit zu einer Vertiefung im Bereich Energiesysteme oder Umweltverfahrenstechnik. Letzterer Aspekt steht im Mittelpunkt des Master-Studienganges Umweltverfahrenstechnik und Recycling (TU Clausthal). Ähnlich wie für die nationalen Masterstudienprogramme im Bereich „Energie“ ist eine Verknüpfung zu Fragestellungen der chemischen Synthese oder von Abläufen auf molekularer Ebene bei diesen nicht schwerpunktbildend. Das Thema „Nachhaltigkeit“, welches sowohl im MUC als auch in dessen reformierter Version adressiert werden soll, wird durch die Masterstudiengänge Nachhaltigkeitswissenschaft (Leuphana Universität Lüneburg), Nachhaltige Chemie (Universität Regensburg, als Bestandteil des dortigen Masters Chemie) und durch den Bachelorstudiengang Nachhaltige Chemische Technologien (FAU) abgebildet. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass eine zu starke Fokussierung auf Nachhaltigkeitsaspekte nicht erstrebenswert ist, um eine Konkurrenzsituation zu vermeiden und um sich von den existierenden Studiengängen hinreichend gut zu differenzieren. Fazit Die Recherche zeigt, dass eine Verknüpfung der Themenfelder „Chemie“, „Energie“ und „Umwelt“ zurzeit im nationalen Vergleich von Masterstudiengängen konkurrenzlos ist. Die einmalige Verknüpfung von Lehraspekten aus den Themenfeldern Energie(systeme), Elektrochemie und Umwelt mit molekular und synthetisch geprägten Fragestellungen der Chemie, wie sie für den Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt angedacht ist, bietet für den Universitätsstandort Jena die Möglichkeit, der Schaffung von Kernkompetenzen in diesem interdisziplinären Wissenschaftsbereich. Dadurch scheint eine Steigerung der Attraktivität dieses Studienangebotes möglich, was langfristig zu einer Erhöhung der Studienanfängerzahlen führt und eine Stabilisierung dieser auf einem hinreichend hohen Niveau erlaubt. Hervorzuheben ist außerdem, dass innerhalb des Universitätsverbundes Jena-Halle-Leipzig keine konkurrierenden Studienangebote existieren. 10 5. Personelle und sachliche Ressourcen 5.1. Allgemeines Für die Organisation des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.) zeichnet das Prüfungsamt der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät verantwortlich. Es plant und koordiniert die Zusammenarbeit innerhalb des Studien- und Prüfungsausschusses und trifft alle für den reibungslosen Ablauf des Studienganges erforderlichen Maßnahmen. Da auf vorhandene Ressourcen zurückgegriffen werden kann, ist die Etablierung des Studiengangs im Wesentlichen kostenneutral, sie erfolgt mit den Mitteln der ChemischGeowissenschaftlichen Fakultät. Personal (vgl. Abschnitt 5.2), Seminar- und Praktikumsräume sowie Sachmittel (vgl. Abschnitt 5.3) der beteiligten Institutionen können zur Erfüllung der Lehraufgaben weitgehend genutzt werden. Da Dank einer ähnlichen Struktur Lehrveranstaltungen in den Masterstudiengängen Chemie, Chemische Biologie und Werkstoffwissenschaften auch für Studierende des M.Sc. Chemie – Energie – Umwelt angeboten werden können, kann ohne größeren personellen Aufwand ein breit gefächertes Spektrum an Spezialisierungsmodulen realisiert werden. 5.2. Personal 5.2.1. Lehrpersonal aus der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät Das für die Durchführung des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.) aus der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät bereitgestellte wissenschaftliche Personal rekrutiert sich im Wesentlichen aus den Bereichen der Organischen Chemie, der Verfahrenstechnik, der Elektrochemie sowie der Analytischen und Physikalischen Chemie. Aus der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät wirken folgende Personen im Studiengang mit: Modulverantwortliche und Einrichtung Modul ITUC Elektrochemie (MCEU 1.3) Elektrochemische Energiespeicher (MCEU 2.4) Neue Batteriekonzepte (MCEU 3.1.1) Angewandte Elektrochemie (MCEU 3.1.2) Interdisziplinäre Wissenschaftskommunikation (MCEU 3.2) Mitwirkende N.N. (W3 Kohlenstoffnanomaterialien) Studiengangsverantwortliche(r) 11 Modulverantwortliche und Einrichtung Modul ITUC Verfahrenstechnik und Umweltchemie (MCEU 1.2) Grundlagen Energiesysteme (MCEU 1.4) Technische Umweltchemie (MCEU 2.2) Elektrochemische Energiespeicher (MCEU 2.4) Neue Batteriekonzepte (MCEU 3.1.1) Membranverfahren (MCEU 3.1.2) Grundlagen Nachhaltiger Synthesen (MCEU 1.1) Grundlagen Energiesysteme (MCEU 1.4) Moderne Synthesechemie und –verfahren (MCEU 2.1) Elektrochemische Energiespeicher (MCEU 2.4) Regenerative Energiequellen (MCEU 2.5) Neue Batteriekonzepte (MCEU 3.1.1) Elektrochemie (MCEU 1.3) Angewandte Elektrochemie (MCEU 3.1.2) Mitwirkende Prof. Dr. Michael Stelter Prof. Dr. Ulrich S. Schubert Prof. Dr. Anna Ignaszak IOMC IOMC Prof. Dr. Felix Schacher IOMC Polymere und Energie (MCEU 2.6.1) Dr. Martin Hager IOMC Grundlagen Energiesysteme (MCEU 1.4) Polymere und Energie (MCEU 2.6.1) Grundlagen Nachhaltiger Synthesen (MCEU 1.1) Moderne Synthesechemie und –verfahren (MCEU Dr. Michael Jäger IOMC 2.1) Dr. David Pretzel IOMC Toxikologie (MCEU 3.1.4) Prof. Dr. Georg Pohnert IAAC Umweltanalytik (MCEU 2.3) Chemische Ökologie (MCEU 2.6.5) Analytische Chemie (MCEU 3.1.8) Umweltanalytik (MCEU 2.3) Spektroskopie und Bildgebungsverfahren (MCEU 2.6.2) Regenerative Energiequellen (MCEU 2.5) Prof. Dr. Jürgen Popp Prof. Dr. Benjamin Dietzek IPC IPC 12 Modulverantwortliche und Einrichtung Modul Prof. Dr. Rainer Heintzmann IPC Spektroskopie und Bildgebungsverfahren (MCEU 2.6.2) Dr. Martin Presselt IPC Polymere und Energie (MCEU 2.6.1) Prof. Dr. Lothar Wondraczek OSIM (CGF) Regenerative Energiequellen (MCEU 2.5) Prof. Dr. Andrey Turchanin IPC Technische Thermodynamik und Physik erneuerbarer Energien (MCEU 2.6.4) Angewandte Elektrochemie (MCEU 3.1.2) Mitwirkende N.N. ?? Umweltanalytik (MCEU 2.3) N.N. ?? Regenerative Energiequellen (MCEU 2.5) N.N. ?? Analytische Chemie (MCEU 3.1.8) Die geleisteten Lehrleistungen im Rahmen des Studienganges werden uneingeschränkt als Lehrleistungen in der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät anerkannt. 5.2.2. Lehrpersonal aus anderen Fakultäten Aus andern Fakultäten wirken folgende Personen im Studiengang mit: Modulverantwortliche und Mitwirkende Einrichtung Modul Prof. Dr. Matthias Knauff Rechtswissenschaften Energiewirtschaftsrecht (MCEU 1.5) Umweltrecht (MCEU 2.6.3) PD Dr. Frank Machalett PAF Technische Thermodynamik und Physik erneuerbarer Energien (MCEU 2.6.4) Prof. Dr. Dagmar Fischer BPF Toxikologie (MCEU 3.1.4) Prof. Dr. Reinhard Guthke BPF Biotechnologie und Bioverfahrenstechnik (MCEU 3.1.6) PD Dr.-Ing. Jörg Bossert OSIM (PAF) Abfallverwertung – werkstoffliche Aspekte des Recyclings (MCEU 3.1.5) Prof. Dr. Wolfram Eberbach Sozial- und Verhaltens- Umwelt- und Bioethik (MCEU 3.1.7) Umwelt- und Bioethik (MCEU 3.1.7) wissenschaften Prof. Dr. Nikolaus Knöpffler Sozial- und Verhaltenswissenschaften Die geleisteten Lehrleistungen im Rahmen des Studienganges werden uneingeschränkt als Lehrleistungen in der jeweiligen Fakultät anerkannt. 13 5.2.3. Lehrpersonal außerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena Lehrpersonal außerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena wirkt an dem Studiengang in dem nachfolgend beschriebenen Umfang mit: Modulverantwortliche und Mitwirkende Einrichtung Modul Dr. Ingolf Voigt FhG IKTS (Hermsdorf) Membranverfahren (MCEU 3.1.2) Die geleisteten Lehrleistungen im Rahmen des Studienganges werden uneingeschränkt als Lehrleistungen in der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät anerkannt. 5.2.4. Qualifikationen des Lehrpersonals Die genannten Modulverantwortlichen sind in Forschung und Lehre umfangreich und einschlägig qualifiziert. Die hohe Anzahl der in diesem Studiengang unterrichtenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den verschiedenen Fachbereichen stellt sicher, dass auf die Anforderungen moderner Lehrinhalte fachgerecht eingegangen wird. Durch die enge Verknüpfung von Lehre und Forschung wird gewährleistet, dass aktuelle Wissenschaftsthemen unmittelbar in das Lehrangebot, insbesondere in die Inhalte der Spezialisierungsmodule eingebunden werden. Die vielfältigen Entwicklungsrichtungen der einzelnen Fachdisziplinen werden von allen Lehrenden im Rahmen der aktiven Teilnahme an überwiegend internationalen Konferenzen verfolgt. Eine Vielzahl der Lehrenden arbeitet aktiv untereinander, aber auch in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Kooperationen mit verschiedenen Arbeitsgruppen anderer Universitäten zusammen. Daneben beteiligen sie sich über zahlreiche Gutachtertätigkeiten an aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen. Die Lehrenden arbeiten zudem auch in zahlreichen Gremien mit Vertretern aus der Industrie und behördlichen bzw. anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen. Einige Lehrende sind zudem als Berater von politischen Institutionen tätig, an Evaluationen beteiligt oder haben Ämter in Wissenschaftsorganisationen übernommen. Das Lehrangebot wird somit allein schon durch das Engagement des Lehrkörpers an nationalen und internationalen Weiterentwicklungen gemessen und aktualisiert. Die Lehrenden nehmen zudem an den im Rahmen der von den jeweiligen Fakultäten und der Kernuniversität angebotenen Weiterbildungen teil, um das didaktische Niveau der Lehrveranstaltungen zu sichern und fortlaufend weiter zu verbessern. 5.3. Sachmittel Für die Durchführung des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.) werden im Wesentlichen die vorhandenen Sachmittel der beteiligten Fakultäten, d. h. der ChemischGeowissenschaftlichen und der unter Abschnitt 5.2 benannten anderen Fakultäten genutzt. Die anfallenden Praktikumskosten für die Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät sind gering, da die Versuche bereits für die existierenden Masterstudiengänge Umweltchemie und Chemie eingerichtet sind. Praktika an Forschungsgeräten werden durch den Forschungsetat der jeweiligen Institute gedeckt. 14 6. Aufbau und Struktur des Studiengangs 6.1. Umfang des Studiums Der Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt ist auf eine Regelstudienzeit von 4 Semestern ausgelegt. Das Studienangebot ist modular aufgebaut und umfasst eine Gesamtleistung von 120 Leistungspunkten nach dem European Credits Transfer and Accumulation System (ECTS). Pro Studienjahr sind 60 Leistungspunkte zu erwerben, jeder Leistungspunkt steht für einen Gesamtarbeitsumfang von 30 Stunden. Zur Gewährleistung einer effektiven Studierbarkeit und Vermeidung eines längeren Studienverzugs bei Wiederholung, Krankheit bzw. Auslandsaufenthalten beträgt die Dauer eines Modules grundsätzlich ein Semester. 6.2. Module Das Studium gliedert sich in Orientierungsmodule, die die Grundlagen für das wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Forschungsfeldes Chemie – Energie – Umwelt vermitteln sollen, Pflichtmodule, mit denen Grundlagen in der Kernfächern des Studiengangs gelegt und wesentliche praktische Kompetenzen gefestigt werden, 15 Wahlpflichtmodule aus Teilgebieten der Energie- und Umweltforschung und die Masterarbeit, mit der das Studium abgeschlossen wird. Innerhalb des Blocks der Orientierungsmodule (MCEU 1.1 und 1.2) soll auf die unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen der Studierenden eingegangen werden, die aufgrund unterschiedlich qualifizierender Bachelorabschlüsse über unterschiedliche Kompetenzen verfügen. Für Studierende mit auszubauender Vertiefung im Bereich der chemischen Synthese gilt es, Grundlagen in diesem Lehrbereich unter Berücksichtigung strukturanalytischer Aspekte zu vermitteln und zu vertiefen. Studierenden mit molekularchemisch geprägtem Erststudium, sollten Konzepte der Verfahrenstechnik und der Umweltchemie inklusive grundlegender umweltanalytischer Verfahren nahe gebracht werden. Beide Orientierungsmodule werden dabei durch Praktika unterstützt, so dass auch unter diesem Aspekt eine Profilschärfung und Vorbereitung auf das weitere Studium erfolgt. Für Studierende, welche eine oder beide der oben genannten Qualifikationen erfüllen, werden in Absprache mit dem Studien- und Prüfungsamt der CGF und dem(r) Studiengangsverantwortlichen Individuallösungen entwickelt, so dass die Studierenden die Leistungspunktezahl durch Teilnahme an passenden Modulen anderer Masterstudiengänge der CGF (insbes. Master Chemie, Master Chemische Biologie) erbringen können. Module, die dem Pflichtbereich zugeordnet werden, dienen der Vermittlung von grundlegenden Konzepten und Theorien sowie der Profilschärfung in wissenschaftlichen Teildisziplinen, welche für den Studiengang prägend sind. Das Modul „Interdisziplinäre Wissenschaftskommunikation“ im dritten Fachsemester soll zum Einen der Identifizierung der Studierenden mit dem Master-Studiengang dienen. Zum anderen ist es das Ziel, die Fähigkeiten der Studierenden hinsichtlich wissenschaftlicher Recherche und Präsentation auszubauen und zu fördern. Das im dritten Fachsemester dem Pflichtbereich zugeordnete Projektmodul dient der themenzentrierten, forschungsorientieren Arbeit zu einem selbst gewählten Thema in einem den Studiengang prägenden Forschungsumfeld, wobei die Durchführung dieser Pflichtleistung außerhalb des Geltungsbereiches der FSU Jena nicht ausgeschlossen ist. Innerhalb der Module des Wahlpflichtbereiches können die Studierenden Module entsprechend ihrer Neigung auswählen. Wahlpflichtmodule des zweiten Semesters (Wahlbereich I) decken die folgenden Stoffgebiete ab: Polymere und Energie Spektroskopie und Bildgebungsverfahren Umweltrecht Technische Thermodynamik und Physik erneuerbarer Energien Chemische Ökologie Im zweiten Studienjahr werden die erworbenen Fähigkeiten durch weiterführende Wahlpflichtmodule ergänzt (Wahlbereich II). Dabei gilt, dass die Studierenden aus den angebotenen Modulen mit jeweils 6 Leistungspunkten zwei Module auswählen müssen und 16 ihre Kenntnisse in einem dritten Wahlpflichtmodul mit 3 Leistungspunkten vertiefen sollen. Zur Auswahl für die erste Kategorie an Wahlpflichtmodulen stehen: Neue Batteriekonzepte Angewandte Elektrochemie Membranverfahren Toxikologie Aus den folgenden Modulen der zweiten Kategorie könnend die Studierenden eines zu ihrer weiteren Spezialisierung auswählen: Abfallverwertung – werkstoffliche Aspekte des Recyclings Biotechnologie und Bioverfahrenstechnik Umwelt- und Bioethik Analytische Chemie Das Studium wird im vierten Semester durch das Anfertigen der Masterarbeit und ihre Verteidigung abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht jeweils die experimentelle Arbeit mit dem zugehörigen Studium der Fachliteratur und einem zunehmenden Anteil konzeptioneller Beteiligung der Studierenden. 6.3. Lehr- und Lernformen Lehrformen sind Vorlesungen, Seminare und Praktika. Die Seminare werden unter anderem durch aktive Beiträge der Studierenden gestaltet und vertiefen entweder Vorlesungsinhalte, bereiten auf Praktika vor oder haben aktuelle Forschungsthemen zum Inhalt. Die Praktika finden für kleine Studentengruppen (i.d.R. 2 Studierende), sofern es sich um analytische Praktika handelt, oder als Individualpraktikum im Falle synthetischer Praktikumsinhalte in Praktikumsräumen oder Forschungslaboratorien statt. Die Module werden i.d.R. in deutscher Sprache angeboten, was mit Hinblick auf das zu erwartenden Bewerberspektrum geboten erscheint. Eine Durchführung einzelner Module in Englischer Sprache ist dabei nicht ausgeschlossen. 6.4. Studienberatung Die grundsätzlichen Ziele und Inhalte und der Aufbau des Studiums im Master-Studiengang Chemie – Energie – Umwelt werden in der zugehörigen Studienordnung (s. Anlage) detailliert beschrieben. Die Studienordnung ist für jeden Studierenden einsehbar. Zur Bekanntmachung des Studiengangs sollen Informationsmaterialien (u. a. Loseblattsammlung) zum Aufbau und den Inhalten des Studiengangs erstellt werden. Für nicht fachspezifische Studienprobleme steht die Zentrale Studienberatung der Friedrich-Schiller-Universität Jena zur Verfügung. Die Studienfachberatung wird durch die(den) Studiengangsverantwortliche(n) sichergestellt und soll die individuelle Studienplanung unterstützen. Als Mentoren, die diesen Prozess unterstützen, stehen i.d.R. die an der Lehre beteiligten Hochschullehrer zur Verfügung. Für zentrale studienorganisatorische Fragen steht den Studierenden das StudierendenService-Zentrum (SSZ) zur Verfügung. Im Studierenden-Service-Zentrum sind die wichtigsten 17 studentennahen Bereiche wie das Studentensekretariat und die Zentrale Studienberatung zentral an einem Ort vertreten. 7. Qualitätssicherung und -verbesserung Die Qualität der Lehre wird durch interne Lehrevaluationen (institutsintern, über die Fachschaften und universitätsweit durch das Universitätsprojekt Lehrevaluation) gesichert (vgl. http://www.ule.uni-jena.de/). Die Evaluation der Lehre des Studiengangs Chemie – Energie – Umwelt (M.Sc.) durch die Studierenden soll durch den Prüfungsausschuss initiiert und ausgewertet werden. Dabei werden bewährte Prinzipien der Studienevaluation übernommen. 18
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