Ostschweizer Autorevue Bild: Mareycke Frehner Neue Modelle auf dem Prüfstand gefahren. getestet. empfohlen. Spannend Hybride und E-Mobile sind zwar noch keine wirkliche Konkurrenz für Benziner und Diesler, aber sie werden kommen – genauso wie per GPS gesteuerte Autos. Die Zukunft bleibt spannend. u SEITE 3 Verändert BMW-Tochter Mini hat nach der Limousine den Kombi Clubman neu aufgelegt. Dank einer neuen Plattform ist ein ganz anderes Auto entstanden, dessen Nutzwert, Ambiente und Grösse überzeugen. u SEITE 7 Zufrieden Eigentlich ist sein Traumauto ein Tesla. Für die Autorevue hat sich Dani Ziegler, Bassist bei Giaccobo/ Müller, trotzdem hinter das Steuer eines Peugeot 308 GT gesetzt – und war zufrieden. u SEITE 10 St. Galler Tagblatt . Thurgauer Zeitung . Appenzeller Zeitung . Toggenburger Tagblatt . Der Rheintaler . Wiler Zeitung . Liechtensteiner Vaterland . Werdenberger & Obertoggenburger . Rheintalische Volkszeitung Sonderbeilage vom 17. Oktober 2015 Ostschweizer Autorevue 3 Samstag, 17. Oktober 2015 Das Auto auf einer spannenden Reise Autos mit konventionellen Antrieben werden zwar von Modellen mit Alternativantrieben bedrängt, aber eine wirkliche Konkurrenz sind Hybride und E-Mobile für Benziner und Diesler nicht – noch nicht. Ebenfalls im Kommen sind sich selbst steuernde Fahrzeuge. Es bleibt spannend. JIL LÜSCHER Die Herbstzeit wird von der Autobranche gerne für Ausstellungen genutzt. Die Präsentation von Neuwagen und Occasionen soll Appetit auf eine Fahrzeuganschaffung machen oder zu einem Fahrzeugwechsel anregen. Dabei hat der Kunde die Qual der Wahl. Nicht nur in bezug auf Marken und Modelle, sondern auch, was die Antriebstechnologien betrifft. «Die Zukunft gehört dem EMobil» – der Glaube an diese Vision ist weit verbreitet, auch wenn die Realität heute noch eine andere ist. Autos, die rein elektrisch angetrieben werden, hat zwar fast jeder Produzent von Automobilen im Portfolio, was fehlt, ist die Nachfrage des Marktes. Da hinken die Verkaufszahlen den Erwartungen gewaltig hinterher. Zu gross sind die Nachteile, die Elektroautos gegenüber den herkömmlich angetriebenen Autos mit sich bringen, und zu gering der wirtschaftliche Benefit, den sie versprechen. Vergleichsweise unökologisch Auch grüne Gewissen lassen sich mit der Anschaffung eines Elektroautos nicht beruhigen. Weil die Herstellung und die Entsorgung von Batterien extrem umweltbelastend sind. Entgegen den Erwartungen hinterlassen E-Fahrzeuge in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise einen vergleichsweise ungünstigen ökologischen Fussabdruck. Kommt hinzu, dass die Infrastruktur noch lange nicht für eine auf mehrheitlich elektrischen Individualverkehr eingestellte Gesellschaft parat ist. Öffentliche Ladestationen sind rar, und wer nur über einen Laternenparkplatz verfügt, hat kaum Chancen, sein E-Auto über Nacht aufzuladen. Geringe Reichweite, lange Ladezeiten und hohe Anschaffungspreise sind weitere Nachteile. Ausserdem verlieren Elektrofahrzeuge aufgrund der Weiterentwicklung der Batterietechnologie rasch an Wiederverkaufswert – praktisch gesehen ist das E-Auto von heute technologisch morgen bereits überholt. Kommt hinzu, dass kaum jemand sagen kann, wohin die Reise letztlich führen Bild: Wikipedia Schon in den 50er-Jahren träumte man von automatisch fahrenden Autos. Diese Vision ist mittlerweile Realität geworden – zumindest teilweise. wird. Wasserstoff zum Beispiel ist eine weitere Alternative zu Antrieben, die mit fossilem Brennstoff gespeist werden. Auch in diesem Bereich wird intensiv geforscht. Es dürfte noch einige Generationen dauern, bis die Verbrennungsmotorentechnologie adäquat durch eine andere Technologie abgelöst sein wird. Was in 130 Jahren (der Benz-Patentmotorwagen Nummer 1 stammt von 1886) gereift ist, kann nicht im Schnellverfahren durch Gleichwertiges abgelöst sein. Klein, aber fein So gehört die Bühne bei den Herbstausstellungen also noch Autos, die entweder Benzin oder Diesel als Treibstoff wollen. Die aktuellen Verbrennungsaggregate sind auf einem technischen Niveau angelangt, das nur noch in homöopathischen Dosen zu toppen sein wird. Das in den vergangenen Jahren forcierte Downsizing hat Motoren auf den Markt gebracht, die effizient, leicht und sparsam in ihrem Ver- brauch sind. Moderne turbogeladene Dreizylinderaggregate mit 1-Liter-Hubraum sind mindestens so leistungsfähig wie etwa die 1,6-Liter-Vierzylinderantriebe der jüngeren Vergangenheit. Bescheidene Zahlen – Tendenz steigend Autos mit Alternativantrieben haben auch in der Schweiz einen schweren Stand, wie die Verkaufszahlen belegen. Der Anteil an rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen ist mit 1659 verkauften Fahrzeugen (2014) im Vergleich zum Gesamtfahrzeugverkauf von 301 942 Einheiten bescheiden (0,55 Prozent). Zählt man Hybride und Elektrofahrzeuge mit Range- extender dazu, steigt der Wert auf 3 Prozent gemessen am Gesamtverkauf. Immerhin bewegen sich die Zahlen nach oben: Im laufenden Jahr sind 8966 reine Elektroautos, Hybride und Elektroautos mit Rangeextender verkauft worden, was 3,7 Prozent des Gesamtverkaufs aller Autos von 239 594 Fahrzeugen entspricht (Quelle: Auto Schweiz). (jl) Lange hat es gedauert, bis die Branche den Wert der IT-Technologie erkannt hat. Inzwischen sind Bit und Bites aber mehr oder weniger in allen Autos angekommen. Die Tendenz geht dabei eindeutig in Richtung «Autopilot». Autos, die selbstständig von A nach B fahren könnten, werden immer realistischer. Einige Marken bieten heute schon Systeme an, die das Auto von selber in der Spur halten, also selber lenken, das Tempo automatisch dem Verkehr anpassen und den Abstand zum Vorderauto ohne Zutun des Menschen kontrollieren. Auch automatische Einparksysteme sind serienreif, und Lichtsysteme, die von sich aus die optimale Ausleuchtung der Fahrbahn steuern, unter Berücksichtigung von Blendeffekten, findet man nicht nur bei Opel. Kommunikations- systeme von Auto zu Auto (Car 2 Car, oder einfach nur C2C) sollen die Sicherheit erhöhen und helfen, Staus zu vermeiden. Autos kommunizieren dabei unter sich. Ist ein Auto zum Beispiel in einen Unfall involviert, meldet es die Gefahr den nachfolgenden Autos. Zukunftvision Elektroauto Es bleibt spannend, und das Auto wird vermutlich erst dann an Faszination einbüssen, wenn die Freiheit so eingeschränkt sein wird, dass man nicht mehr selber von A nach B fahren darf, weil das Auto per GPS gesteuert wird. Überwacht von einer staatlich zentralen Stelle, die den Verkehrsfluss so steuert, dass Staus möglichst vermieden werden. Das wird kommen, ist aber noch eine Zukunftvision. So, wie Elektrofahrzeuge. Inserenteninfo AutoMobil 2015: Grösser, attraktiver, spannender A n der AutoMobil 2015, der Ostschweizer Messe für Mobilität auf dem Areal der Olma-Messen in St. Gallen, sorgen 55 Aussteller mit 49 Fahrzeugmarken, darunter 29 Automarken, für einen fulminanten Auftritt. Sie präsentieren vom 20. bis 22. November nicht weniger als 54 Neuheiten und Ostschweizer Premieren. Mit Škoda, Ford, Lotus und Corvette bei den Personenwagen, MAN bei den Nutzfahrzeugen und Honda bei den Motorrädern präsentieren sich sechs neue Marken an der Messe. Auch das Unterhaltungsprogramm gibt Vollgas und bietet eine ganze Fülle an Attraktionen. Unter anderem gibt es ein Auto zu gewinnen. An den Fotopoints können sich Besucherinnen und Besucher in ihrem Traumauto fotografieren lassen. Die Kinder kommen im «Kidz Corner» voll auf ihre Kosten. Beste Unterhaltung bieten zudem die Live-Stuntshow, Bodypainting, eine Action-Show mit Buggies und die VCS-Preisverleihung. Giulia Steingruber, Max Loong, Nina Vetterli und Fredy Barth stehen für Selfies und Autogramme bereit. Die AutoMobil 2015 zeigt auch fünf Sonderschauen. «Leinwandhelden» stellt berühmte Autos vor, deren Strasse der rote Teppich ist. Zu ihnen gehören der Herbie-Käfer, der Pontiac Firebird alias K.I.T.T. aus der TV-Serie «Knight Rider» oder der Shelby Mustang GT 500 aus «Gone in 60 Seconds». Die Sonderschauen «Sport & Speed», «Tuning & Fun» und «Classic & Elegance» beleuchten die Faszination alter und neuer Boliden aus unterschiedlicher Perspektive. «Green & Clean» lädt zum Einsteigen, Testen und Vergleichen ein. Diese Sonderschau zeigt, wie viel Fahrspass umweltschonende Autos, Elektroscooter und E-Bikes machen. Die Zwei- und Dreiräder können auf einer Indoor-Teststrecke probegefahren werden. Am Fotowettbewerb «me & my ride» haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit ihrem Fahrzeug möglichst originell zu inszenieren. Wer das Bild auf www.anzeiger. biz/meandmyride hochlädt, hat die Chance, den tollen Hauptpreis zu gewinnen. Die Finalteilnehmer treten zusammen mit ihren Fahrzeugen am Samstag, 21. November, an der AutoMobil auf. Mehr Informationen zur AutoMobil gibt es auf www.automobilmesse.ch oder auf der Facebook-Fanseite. (pd) Öffnungszeiten Freitag, 20. November, 14–20 Uhr Samstag, 21. November, 10–17 Uhr Sonntag, 22. November, 10–17 Uhr Bild: pd Vom 20. bis 22. November lockt die AutoMobil 2015 ein autointeressiertes Publikum nach St. Gallen. Die Automarken auf einen Blick Folgende Automarken sind an der AutoMobil 2015 vertreten: Abarth | Fiat | Lotus | Renault | Alfa Romeo | Fiat Professional | Maserati | Škoda | Audi | Ford | Mazda | Smart | BMW | Honda | Mercedes-Benz | Tesla | Cadillac | Infiniti | Mini | Volvo | Corvette | Jeep | Nissan | Dacia | Kia | Opel | Ferrari | Lancia | Peugeot 4 Ostschweizer Autorevue Samstag, 17. Oktober 2015 Campen liegt bei VW in den Genen Was für Ford der Transit, ist für VW der Bulli. Seit 1950 haben die Wolfsburger mit dem Bulli nicht nur eine Lösung für Waren- und Personentransporte, der Transporter wird auch für freizeitliche Reisen verwendet. Dieses Jahr sind Neuauflagen des California und des Caddy Beach erschienen. auch Versionen mit Doppelkupplungsgetriebe und/oder mit Allradantrieb erhältlich. Die Preise beginnen beim Beach bei 41 110 Franken, Coast steht ab 46 130 Franken auf der Liste und das Topmodell Ocean, mit hydraulischer Hubdachbetätigung und Standheizung, gibt es für einen Preis ab 54 460 Franken. MARTIN SCHATZMANN Campieren wird landläufig mit Zelten, Lagerfeuer und hartem Boden gleichgesetzt, was den unabdingbaren Hauch von Abenteuer mitschwingen lässt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. In den USA campieren im landläufigen Sinn fast nur noch die Wanderer auf den Trails der vielen Nationalparks, die übrigen haben sich dem Wohnmobil oder dem Wohnanhänger verschrieben. Auch in Europa ist seit Beginn der Massenmotorisierung Anfang der 50er-Jahre der Trend ähnlich, wobei zuerst der Wohnwagen war, mit dem sich die reisefreudigen Sonnenanbeter über die Alpen quälten, um in Rimini dem Strand, dem Sonnenschirm und dem Dolce Vita zu frönen. Umkonstruierter Bulli Erste Ansätze für das Wohnmobil haben findige Reisende mit dem Bulli umgesetzt. Sie haben im VW-Transporter hinten Matratzen reingelegt, Kochutensilien eingepackt und haben sich dann ohne Anhänger auf die grosse Reise gemacht. Heute sind solche Abenteurer zwar noch immer anzutreffen, doch inzwischen braucht man dafür den Bulli nicht mehr umzukonstruieren. VW hatte das Potenzial erkannt und führte den Transporter seit geraumer Zeit ab Werk als Wohnmobil auf seinen Preislisten. California heisst das Modell auch heute noch. In der seit diesem Jahr erhältlichen neuen T6Generation wird der California in den drei Ausstattungen Beach, Coast und Ocean (Strand, Küste, Ozean) angeboten, wobei grundsätzlich ein Hubdach und ein klappbares Bett mit Lattenrost zum Lieferumfang gehören. Ausser im einfachen Beach ist auch eine Kochgelegenheit mit Gaskocher und Waschbecken inbegriffen, Frisch- und Abwassertank inklusive. Da Stauraum in einem solchen Wagen ein rares Gut ist, hat sich VW bereits früh eine clevere Lösung für Campingstühle Bilder: pd Gubdach, Bett und Campingmöbel gehören beim California zum Serienumfang, die Küchenausrüstung gibt es ab der Version Coast. Schlichtes Campen mit komfortablem Bett ermöglicht der Caddy. und -tisch überlegt. Die Stühle finden in der Heckklappe Platz, der Tisch wird in der Schiebetüre verstaut. Zu den zahlreichen Optionen gehören ein Frischwasseranschluss, eine Markise und diverse Camper-spezifische Ausrüstungsmöglichkeiten. Topmodell für 54 460 Franken Alle California sind 5 Meter lang und mit eingeklapptem Dach VW hat sich clevere Lösungen für genügend Stauraum überlegt. 1,99 Meter hoch, passen also in eine normale Tiefgarage. Als Motorisierung stehen der 2,0-l-Diesel in drei Leistungsstufen und der 2,0-l-TSI in zwei Leistungsstufen zur Auswahl, lediglich im Beach kann der Diesel in einer vierten Stufe als Basismodell geordert werden. Das Leistungsspektrum reicht demnach von 84 bis 204 PS. Neben dem Vorderradantrieb mit Handschaltung sind Schlichter Caddy als Alternative Das mag für den einen oder andern trotz allem zu viel sein. Auch die Wagengrösse ist nicht jedermanns Sache, und manchmal sucht man einfach wieder etwas mehr Simplizität. Dafür hat VW mit dem Caddy Beach eine Alternative im Angebot. Der Caddy wurde ebenfalls dieses Jahr neu aufgelegt, und der Stadtlieferwagen ist jetzt in seiner vierten Generation auf dem Markt. Die hintere Sitzbank und der Kofferraum lassen sich in ein Bett umwandeln, das mit einer Grösse von 2,0 auf 1,1 Meter eine kuschelige Schlafstatt bietet, losgelöst davon, ob man den «normalen» 4,50 Meter langen Caddy oder den 47 Zentimeter längeren Caddy Maxi ordert. Der Maxi bietet einfach etwas mehr Platz und Stauraum, was durchaus von Vorteil sein kann. Gegen Aufpreis kann der Caddy Beach mit mehreren Camping-Optionen ausgerüstet werden, etwa mit einem Vorzelt an der Heckklappe, zwei Klappstühlen und einem Campingtisch. Nicht zu verachtender Luxus So lebt man Zelt-ähnlich bescheiden, kommt aber dennoch in den nicht zu verachtenden Genuss eines stabilen Bettes. Der Caddy Beach, der im Normalbetrieb als Fünfplätzer genutzt werden kann, knüpft so an die Anfänge des Bulli an, und kostet mit Preisen ab 24 900 Franken deutlich weniger als der fast schon legendäre California. Die Leistungsspanne der gesamthaft sieben Motoren reicht von 75 bis 150 PS, und es stehen optional Doppelkupplungs- und AWD-Varianten zur Auswahl. Winterreifen auf Herz und Nieren getestet Im Rahmen des TCS Winterreifentests 2015 wurden 35 Reifen in den Dimensionen 165/70 R14 81T und 205/55 R16 91H getestet. Aufgrund von 18 Testkriterien wurden Stärken und Schwächen ermittelt und 30 Reifenmodelle mit der Note «empfehlenswert» oder besser bewertet. In Fahrversuchen auf verschiedenen Testgeländen auf trockenem, nassem, schneebedecktem und vereistem Strassenbelag wurde das reifenspezifische Fahrverhalten ermittelt. Die Reifen mussten sich weiter bezüglich Geräuschentwicklung, Treibstoffverbrauch und Verschleiss bewähren. In diesem umfangreichen wie auch anspruchsvollen Testverfahren wurden von den insgesamt 35 geprüften Reifentypen 30 mit der Note «empfehlenswert» oder sogar besser bewertet. In der Dimension 165/70 R14 81T testete der TCS 16 Reifen. Drei Produkte schnitten aufgrund einer ausgewogenen Gesamtleistung mit «sehr empfehlenswert» ab. Es sind dies die Reifen Goodyear UltraGrip 9, Michelin Alpin A4 und Dunlop SP Winter Response 2. Neun als «empfehlenswert» bewertete Reifen zeigten nur leichte oder punktuelle Schwächen. Ein Produkt wurde als «bedingt empfehlenswert» eingestuft und drei Winterreifen sind «nicht empfehlenswert». In Augen auf beim Reifenkauf Bild: pd Wer einen Winterreifen mit der Beurteilung «empfehlenswert» wählt, ist auf der sicheren Seite. der Dimension 205/55 R16 91H wurden 19 Reifen getestet. Zwei Produkte wurden als «sehr empfehlenswert» bewertet – Continental ContiWinterContact TS850 und Yokohama W.drive V905 –, gleich 16 Reifenmodelle als «empfehlenswert». Lediglich ein Produkt wurde als «nicht empfehlenswert» eingestuft. Die Resultate im Detail und ausführlichere Bewertungen sämtlicher getesteten Reifenmodelle findet man im Internet unter der Adresse www.reifen.tcs.ch. (pd) – Wer sich über Reifentests informieren oder Offerten einholen will, muss die vollständige Reifendimension kennen (zum Beispiel 195/65 R 15 91 T). – Mit der Wahl von Reifen mit der TCS-Beurteilung «sehr empfehlenswert» oder «empfehlenswert» ist man bei der Reifenwahl auf der sicheren Seite. Anschliessend lohnt es sich, bei verschiedenen Anbietern zwei bis drei Offerten für die gewählten Reifen inklusive Nebenkosten (Montage, Auswuchten und Entsorgung) und Mehrwertsteuer einzuholen. – Wichtig ist auch die Überprüfung des Herstellungsdatums der Reifen. Dabei hilft die DOTNummer-Angabe, die auf jedem Reifen zu finden ist. Es ist eine vierstellige Nummer, wobei beispielsweise 3709 bedeutet, dass der Reifen in der Woche 37 im Jahr 2009 produziert wurde. Das Herstellungsdatum ist des- halb wichtig, weil die Reifenproduktion laufend den neusten Erkenntnissen angepasst wird. – Beim Reifenkauf sollten neue Reifen (bis drei Jahre) bestellt werden. Ältere Reifen sollten bei einem Neukauf nicht akzeptiert werden. Reifen, die zehn Jahre alt sind, sollten aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden – auch wenn sie noch genügend Restprofil aufweisen. – Der Produktekauf im Internet wird immer beliebter. TCS-Beobachtungen von Reifenhandel-Plattformen zeigen jedoch starke Preisschwankungen. In jedem Fall sollte die Gesamtleistung, also der Preis für Reifen und Montage, verglichen werden. Der TCS empfiehlt, das Produkt und die Dienstleistung aus einer Hand zu beziehen. Beim Erwerb von auffallend günstigen Reifen, die nur via Internet erhältlich sind, rät der TCS zur Vorsicht. (pd) Ostschweizer Autorevue 5 Samstag, 17. Oktober 2015 Die wiedergefundene Leichtigkeit Opel hat verstanden: Der neue Astra ist leichter, kleiner und doch geräumiger geworden. Technisch wird das geboten, was aktuell gefragt ist. Damit ist der Opel Astra wieder ein richtiger «Familien-Kompakter», der sich wohltuend von seinen nicht wenigen Konkurrenten absetzt. mokratischen Preisen» – (fast) alles ein, was momentan in der Klasse und sogar eine darüber angesagt ist. Dazu noch eine Exklusivität: das Matrix-Licht Intellilux besteht aus 16 LED-Einheiten, die Gegen- und vorausfahrenden Verkehr sauber aus dem Lichtkegel herausschneiden: bei Nacht kann das Fernlicht eingeschaltet bleiben. ANDRÉAS HÄRRY «Schatz, ich habe abgenommen!» Wer Solches verkündet, dem steht der Stolz ins Gesicht geschrieben. Mit diesem Ausdruck traten auch Verantwortliche der Marke Opel vor die Presse, als sie zur ersten Besichtigung ihres Neulings einluden. «Wir haben das Auto ins Fitnesscenter geschickt, zwischen 120 und 200 Kilogramm sind weg», sagte der Opel Astra Chefdesigner Uwe Müller. Die Kur macht nicht nur auf dem Papier eine gute Figur, sondern auch ästhetisch. Verabschiedete sich das jetzt abgelöste Modell auch optisch schon fast in die Mittelklasse, so tritt der Astra 2016 wieder als das auf, was er sein will: ein geräumiger Kompaktwagen, um fünf Zentimeter gekürzt. Vor allem die Front wirkt herrlich leicht und doch selbstbewusst «breit», die schwungvolle Seitenlinie überrascht an der C-Säule mit neuen Ideen. Auf die Heckpartie sind die Opel-Leute besonders stolz. Dürfen sie auch. Sie sieht knackig aus. Knopfwüste ist passé An niemand erinnert das Design des Interieurs, auch nicht an Opel selbst: die einst markenobligate Knopfwüste auf der Mittelkonsole ist passé, die Bedienung beschränkt sich auf drei Schalterebenen, dominantes Element ist Opel ist auf dem richtigen Weg Der Opel Astra ist wieder ein richtiger «Familien-Kompakter» und setzt sich damit wohltuend von nicht wenigen Konkurrenten ab, die längst – auch preislich – in Kategorien darüber «abgehauen» sind. Abnehmen hat auch bei Autos eigentlich nur gute Seiten. Bilder: pd Mit neuen Ideen an der C-Säule: Das Äussere des Opel Astra gefällt. Vor allem die Front begeistert dank Leichtigkeit und Selbstbewusstsein. Entschlackt: Viele Knöpfe gibt es nur noch auf dem Steuerrad. der obligate, grosse Bildschirm des Infotainmentsystems. Dieser ist elegant ins Armaturenbrett integriert und steht nicht wie der Monolith in der Landschaft: Mercedes, Audi, BMW: Schaut euch doch das mal an! Auch innen wirkt nichts schwer oder überladen, die Besatzung fühlt sich luftig untergebracht, mit mehr Raum für Kopf und Beine trotz verkleinerter Aussenmasse. Beim ersten Anfühlen machen die Ma- terialien einen durchwegs hochwertigen Eindruck, über die generelle Verarbeitung sprechen wir, nachdem wir das Auto gefahren sind. So können wir hier auch nichts Gefühltes zur Motorisierung sagen, nur Zahlenmaterial liefern (siehe Box). Demokratische Preise Völlerei herrscht bei Komfort und Assistenzsystem: Opel baut – vielfach optional, aber zu «de- Die Motoren des Astra Die Benziner leisten mit 1,4 Litern Hubraum 100 oder 150 PS. Der sparsame Dreizylinder-1-Liter-Motor kommt auf 105 PS. Später folgt eine 1,6-Liter-Motorisierung mit 200 PS. Auf der Dieselseite kommt ein 1,6-Liter-Motor mit 110 oder 136 PS zum Einsatz. Per Ende Oktober steht das Auto bei den Händlern zu Preisen ab 20 900 Franken. (ahy) Ostschweizer Autorevue 7 Samstag, 17. Oktober 2015 Der Mini wird langsam erwachsen Die BMW-Tochter Mini hat nach der Limousine nun den Kombi Clubman neu aufgelegt. Dank einer neuen Plattform ist ein ganz anderes Auto entstanden. Während der Nutzwert zugenommen hat und das Ambiente immer noch verspielt ist, hat das «Gokart-Fahrgefühl» etwas gelitten. reits 2014 eingestellt, stand für 26 100 Franken in der Preisliste. Höhere Preise hin oder her: Die Eidgenossen werden sich ohnehin nach einer Allradversion erkundigen. Die neue Plattform ist dafür eingerichtet; ein 4x4 wird früher oder später kommen, vermutlich dann auch ein günstigerer Einsteiger ohne die Bezeichnung Cooper. JÜRG WICK Putzig ist anders: Mit 3,82 Metern Aussenlänge und 1,72 Metern Breite ist der 3- bzw. neuerdings auch 5türige Mini kein kleines Auto mehr; der Ur-Mini kam 3,05 Meter lang und 1,41 Meter breit auf die Welt. Der nun vorgestellte Clubman erreicht mit 4,25 Metern Länge und 1,8 Metern (!) Breite sogar fast exakt Golf-Format, und fährt so in die stark verbreitete Kompaktklasse hinein. Der Clubman ist nicht nur ein grösseres Auto, sondern ein Mini mit einer völlig neuen Plattform. Anders als der Vorgänger hat er nicht nur rechts, sondern auch links eine hintere Seitentüre, die Heckdoppelflügeltüre als exklusives Merkmal ist aber geblieben. Man kann sie optional mittels Fussschwenk unter dem Stossfänger öffnen. Und dahinter stehen dann 360 Liter Kofferraum zur Verfügung. Die Rücksitze in der 40-20-40-Teilung vollständig geklappt, kommen bis zu 1250 Liter heraus (Vorgänger 930 Liter). Auch der Fondraum hat gewonnen; die Sitzbank liegt zwar etwas tief, aber zwei Erwachsene reisen hinten jetzt kommod. Famose 8-Stufen-Automatik Vorderhand wird der Clubman mit zwei Benzinern und einem Dieselmotor angeboten. Der Einstieg heisst Cooper und schöpft Steckbrief Mini Cooper Clubman Bild: pd Klein ist anders: Mit 4,25 Metern Länge und 1,8 Metern Breite hat der Mini Clubman fast exakt Golf-Format. aus 1,5 Liter Hubraum – aufgeteilt auf drei Zylinder – und 136 PS. Das reicht mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern auf 100 Kilometer für die Effizienzkategorie B. Der Cooper S (4 Zylinder, 2 Liter Hubraum) schafft es mit 192 PS in die Kategorie C, entsprechend verbraucht er 6,2 Liter. Zwei Liter weniger konsumiert der Cooper D wie Diesel mit 150 PS (Kategorie A). Alle drei Motorisierungen sind für 2400 Franken Aufpreis mit der famosen 8-Stufen-Automatik von BMW erhältlich und diese Schaltzentrale macht im gefahrenen Cooper S einen überzeugenden Job. Nicht nur auf dem Papier lässt es sich damit im Alltag sparsamer und schneller fahren als mit dem 6-Gang-Handschalter. Weniger «Gokart-Fahrgefühl» Der Nutzwert des Clubman hat gewonnen, das verspielte Ambiente ist geblieben. Aber der Club- man ist nicht nur länger, sondern auch breiter geworden, was dem vom Hersteller immer wieder gerne zitierten «Gokart-Fahrgefühl» etwas Abbruch tut. Und ziemlich teurer als die Erstausgabe ist er auch. Der Cooper kostet ab 31 000 Franken. Der 122 PS starke Vorgänger, be- Modell: 5türiger Kombi im C-Segment mit 5 Plätzen und Frontantrieb Motor: 1,5-Liter-R3- und 2,0Liter-R4-Benziner; 2,0-LiterR4-Diesel, Turbolader, Direkteinspritzung Antrieb: Vorderräder, 6-GangGetriebe oder 8-Gang-Automatik. Leistung: 100 kW/136 PS, 220 Nm Drehmoment, V-max 205 km/h, Beschleunigung 0–100 km/h in 9,1 s Verbrauchswerte: 5,1 Liter/100 km, CO2-Emissionen 118 g/km (Euro 6) Masse: 4,25 m lang, 1,80 m breit, 1,44 m hoch, Leergewicht 1305 kg Kofferraumvolumen: 360–1260l Preis: Kombi 5türig ab 31 000 Franken Redaktion: Tobias Söldi Redaktionelle Mitarbeit: Jil Lüscher Layout: Sina Item, Raffaela Breda Verlag und Druck: St. Galler Tagblatt AG Fürstenlandstrasse 122 9001 St. Gallen Telefon 071 272 78 88 Gemeinsame Beilage von St. Galler Tagblatt Stadt St. Gallen, Gossau und Umgebung, St. Galler Tagblatt Region Rorschach, Thurgauer Zeitung, Appenzeller Zeitung, Wiler Zeitung, Der Rheintaler, Toggenburger Tagblatt, Werdenberger & Obertoggenburger, Rheintalische Volkszeitung, Liechtensteiner Vaterland Inserate: NZZ Media Solutions AG Fürstenlandstrasse 122 9001 St. Gallen Telefon 071 272 77 77 Fax 071 272 73 17 [email protected] Leiterin Verkauf Beilagen: Marina Brezovac Ostschweizer Autorevue 9 Samstag, 17. Oktober 2015 Fast nicht mehr wiederzuerkennen Praktisch und geräumig war er schon immer, der S-Cross. Mit neuer Motorisierung wird der Suzuki jetzt auch zum begnadeten Kilometerfresser. Der Turbodiesel S-Cross mit dem Doppelkupplungsgetriebe ist quasi «ein neues Auto» und erschliesst sich damit neue Käuferschichten. ANDRÉAS HÄRRY Assistenzsysteme hin, tolle Komfortfeatures her: der Charakter eines Autos wird immer noch prioritär durch den Motor geprägt. Beim Suzuki SX4 S-Cross moserten wir am Benzinmotor in Kombination der stufenlosen Automatik herum. Jetzt tritt dasselbe Fahrzeug mit einem 1,6-LiterDieselmotor und 120 PS an, dazu ein neues Doppelkupplungsgetriebe: der Suzuki ist nicht mehr wiederzuerkennen! Kein Dezibel-Bombardement Es könnten auch 10 PS mehr sein. Mit Nachdruck springt das SUV aus den Startblöcken. Dabei verkneift sich die Doppelkupplung einen verzögerten Kraftanschluss bei starkem Gaseinsatz, der gerade bei gleichen Getrieben der Konkurrenz oft zum unfreiwilligen «Gump» und Reifenquietscher führt. Handkehrum hält das Suzuki-Teil die Gänge etwas lange fest bei zackiger Fahrweise. In Ordnung geht die Geräuschkulisse: In dem per Definition «rustikal» angehauchten Suzuki-SUV erwartet man nicht unbedingt einen Flüsterdiesel. Dennoch bombardiert der SCross die Passagiere nicht mit ungebührlichen Dezibel-Mengen. Als Normverbrauch gibt Suzuki 4,5 Liter an. Wir schätzen anhand der Angaben des Bordcomputers auf unserer nicht allzu langen Teststrecke: mit 6 Litern Bild: pd Der Suzuki SX4 S-Cross präsentiert sich äusserlich unverändert, mit dem neuen Motor aber ist er ein Wagen mit ganz anderem Charakter. ist man realistisch dabei. Quintessenz: der SX4 S-Cross in dieser Motor-Getriebe-Kombination mutiert nicht zum Wiesel, aber zu einem angenehmen Reisewagen – auch für die grosse Strecke. Nicht von Missoni Sitzt am Steuerrad ein 189-Centimeter-Mensch, kann dessen Klon genau hinter ihm ebenfalls mit gerade ausgerichteten Beinen verweilen. Noch weiter hinten geht es ebenso grosszügig zu und hier: 430 Liter in Normalposition und über 1200 Liter mit heruntergeklappter Rückbank sind Potential für gröbere Koffermengen. Das Sitzmobiliar an sich ist bequem, ohne sportliche Seitenwülste, die zwar den Seitenhalt verbessern, aber dem Hintern den seitlichen Freiraum rauben. Das Interieurdesign, die Materialwahl und die Textilien stammen weder von Yves Saint Laurent noch Missoni. Nüchterner Pragmatismus gibt es, solid, kratz- und Kinderschoggihände-resistent, auf ein langes Autoleben ausgerichtet. Steckbrief Suzuki SX4 S-Cross Turbodiesel TCSS Motor/Antrieb: 4 Zylinder in Reihe, 1598 ccm, 120 PS/88 kW, max. Drehmoment 320 Nm bei 1750 U/min, Allradantrieb, automatisches 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (TCSS) Fahrleistungen: Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 175 km/h (Werksangaben) Verbrauch/CO2: 4,5 Liter/ 100 km, 118 g CO2/km, Energieeffizienzkategorie B (Werkangaben, NEFZ) Masse: 5 Türen, 5 Plätze, Länge 4,3 m, Breite 1,76 m, Kofferraumvolumen 430–1269 l, Tankinhalt 47 l Preise: Ab 31 990 Franken, aktuell gilt eine Cash-BonusAktion Informationen: www.suzuki.ch Sonderversion Der eigentlich eher nüchterne SX4 S-Cross (siehe Haupttext) kann mit Sonderausstattungspaketen optisch aufgepeppt werden. Im Package «Piz Palu» fallen die schicken Felgen auf. Zusätzlich gibt es einen Satz Komplettwinterräder. Innen sind spezielle Bodenteppiche verlegt, Dekorelemente und der Schlüsselanhänger sind ebenfalls exklusiv in diesem Paket mit einem Kundenvorteil von über 5000 Franken. (ahy) 10 Ostschweizer Autorevue Samstag, 17. Oktober 2015 Bilder: Mareycke Frehner Dani Ziegler gibt Gas. Nicht nur im Testauto, einem Peugeot 308 GT, sondern auch als Musiker und Kabarettist: Im Frühling soll sein erstes abendfüllendes Soloprogramm stehen. Kein «Lätsch» für den Peugeot Wer mit einem Töffli bis nach Italien tuckert, der kann auch ein Auto testen – haben wir uns gedacht und Dani Ziegler, bekannt als mürrischer und wortkarger Bassist bei Giaccobo/Müller, zur Testfahrt durch seine Appenzeller Heimat eingeladen. Das Testauto: Ein Peugeot 308 GT. TOBIAS SÖLDI Man könnte Dani Ziegler fortbewegungstechnisch einen rasanten Aufstieg bescheinigen: Vor zwei Jahren ist der Appenzeller Musiker und Kabarettist in der SRF-Sendung «Töfflibuebe» noch zusammen mit seinem KomikerKollegen Simon Enzler bis nach Italien getuckert – auf einem alten, klapprigen Puch. An diesem Nachmittag sitzt der Appenzeller in einem nigelnagelneuen, mit modernster Technik ausgestatteten Peugeot 308 GT. Die Auto Zollikofer AG aus St. Gallen hat uns das Dieselmodell zur Verfügung gestellt und als «sportliches Auto, bei dem Fahrspass und Umweltverträglichkeit im Zentrum stehen», angepriesen. Ob es Zieglers Credo, ein Auto müsse leise, zuverlässig und gemütlich sein, erfüllt, wird sich zeigen. Ein steiler Aufstieg steht auch gleich zu Beginn unserer Testfahrt an. Vom Sittertobel, wo der Virtuose seine Fingerfertigkeit am Bass übt und zurzeit intensiv an seinem ersten abendfüllenden Soloprogramm arbeitet, geht es hinauf in die Stadt und ins Appenzellerland. Im edel und bequem gehaltenen Innenraum des Peugeot findet sich Dani Ziegler bald zurecht. Nur einige Einstiegsschwierigkeiten sind zu überwinden: Wie funktioniert das schlüssellose Startsystem? Wo verstellt man die Sitze? Und wie geht das nochmal mit dem Automat? Kaum hat sich der Appenzeller aber ans Auto gewöhnt, die erste Irritation: «Spürt ihr das auch?» Irgendetwas stösst regelmässig gegen seine Rückenlehne – und es ist nicht unsere Fotografin, die hinter ihm auf der Rückbank Platz genommen hat. Sparsam fahren Das Rätsel ist bald gelöst: Es ist der Massage-Modus. Sanfte Stösse durchziehen den Sitz und machen lange Fahrten angenehmer. Während Ziegler den MassageModus als «Gag» abtut, begeistern ihn die zahlreichen elektronischen Fahrhilfen: Der Tempomat, die Rückfahrkamera, der ToteWinkel-Assistent, die Einparkhilfe und der intelligente Geschwindigkeitsregler, der den Abstand zum Vordermann reguliert. Auch, weil sie ihm helfen, sparsam zu fahren. «Ich achte auf den Verbrauch», sagt er. Seinen Volvo V50 fährt er in einer ökologischen eDrive-Variante. Auch der Peugeot 308 kann sich diesbezüglich sehen lassen: Er gehört der Energieeffizienkategorie A an und verbraucht in der Stadt 4,7 Liter auf 100 Kilometer. Keine Musik im Auto Ein wichtiges Musikerkriterium für ein Auto ist dessen Grösse: Bassgitarre, Verstärker und Soundanlage müssen ins Auto passen, Ziegler ist beruflich viel mit dem Auto unterwegs. Der grosse Kofferraum seines Volvos bewältigt das problemlos, der 4,25 Meter lange und 1,55 Meter breite Peugeot dagegen hat die Platzprobe nur bedingt bestanden: Die Bassgitarre passt nur, wenn der Rücksitz runtergeklappt Dani Ziegler auf der Testfahrt im Appenzellerland: «Eine Kontrolle wäre jetzt noch lustig.» ist. Den Daumen hoch gibt’s dafür für den mit DAB+ ausgestatteten Radio, der Zieglers bevorzugten Sender SRF 4 News empfängt. «Ich mag es, wenn jemand redet», sagt er, Musik gebe es in seinem Alltag schon genug. Schwärmen für den Tesla Platz- und Energiebewusstsein: Es überrascht nicht, dass Dani Zieglers Traumauto ein Tesla ist. Rasch gerät er ins Schwärmen – nur, um sich wieder in Erinnerung zu rufen: «Aber wir testen hier ja einen Peugeot.» Und der wirbt mit einem «intensivierten Fahrerlebnis» im Sport-Mo- dus für sich: Schaltet man diesen ein, röhrt der Motor, Lenkung, Gas und Getriebe reagieren schneller und auf dem Bildschirm werden Leistung, Drehmoment, Ladedruck und Beschleunigung angezeigt. «Leise» ist dann was ganz anderes. Der Sport-Modus sagt Ziegler aber nicht viel. Da müsse man schon «ein bisschen ein Freak sein», um sich dafür begeistern zu können, meint er schelmisch. «Wäre ich aber sportlich unterwegs, fände ich das toll.» Ein angefressener Autosportfan ist Dani Ziegler also nicht. Mit seinem Gefährt ist er auch nur beruflich unterwegs: Einmal die Steckbrief Peugeot 308 GT Motor: BlueHDi 180 EAT6, 4-Zylinder, 1997 ccm, 180 PS, 133 kW, 400 NM bei 2000 U/ min, Schadstoffnorm Euro 6 Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,4 s, Spitzengeschwindigkeit 220 km/h Verbrauch: städtisch 4,7 l/ 100 km, ausserstädtisch 3,5 l/ 100 km, Gesamt 4,0 l/100 km, CO2-Ausstoss 103 g/km Gewicht: 1395 kg (inkl. Fahrer von 75 kg) Preis: 41 500 Franken Woche nach Zürich für die Aufnahmen von Giaccobo/Müller, regelmässig zwischen seinem Proberaum und Herisau, wo er mit seiner Freundin und deren beiden Kindern wohnt. Die Autoprüfung hat er erst mit knapp 30 Jahren gemacht. Davor war ein Roller sein treuer Begleiter: «Über Jahre, bei Wind und Wetter.» Er erinnert sich an waghalsige Fahrten: Auf dem Rücken die Bassgitarre, zwischen den Beinen der Verstärker – «und manchmal noch ein Kollege und seine Trompete hinten drauf.» Keinen «Lätsch» gezogen Zurück im Sittertobel zeigt sich Ziegler zufrieden mit dem Auto – und auch mit seinen Einparkkünsten. Der Peugeot 308 GT erfüllt Zieglers Dreifaltigkeit von leise, gemütlich und zuverlässig. «Denke schon, fährt sich gut», sagt er in seiner knappen Appenzeller Art. Den «Lätsch», den er als schlechtgelaunter Bassist bei Giaccobo/Müller zieht, haben wir auf jeden Fall nie festgestellt. Für die Bassgitarre reicht der Platz, wenn der Rücksitz abgeklappt ist, mit Verstärker und Anlage wird es eng.
© Copyright 2024 ExpyDoc