servicehund dusty – ein helfer auf vier pfoten Andreas Fuchshuber, Jahrgang 1972, leidet seit über acht Jahren an Multipler Sklerose. Zu seinen Symptomen und Beschwerden gehören die Beeinträchtigung der rechten Körperseite, Koordinations- und Sensibilitätsstörungen, Gleich-gewichtsprobleme sowie Spastiken und fehlende Kraft in Armen und Beinen. heißt, er verhilft durch seine Unterstützung zu mehr Selbstständigkeit. „Ich habe mich damals für den Weg der Selbstausbildung entschieden, ich wollte keinen fertig trainierten Hund. Denn mir war es wichtig, einen speziell auf meine Bedürfnisse ausgerichteten Servicehund zu haben“, erläutert Andreas Fuchshuber. „Als meine Krankheit ausbrach, wusste ich, dass ich langfristig betrachtet Hilfe benötigen würde, und ich begann, mich für Servicehunde zu interessieren. Mein Ziel war und ist es, den Alltag eigenständiger und möglichst ohne fremde Hilfe zu meistern. Ein Servicehund ist ein speziell ausgebildeter Begleiter, der für motorisch beeinträchtigte Menschen viele Hilfeleistungen bei Dingen des täglichen Lebens verrichten kann, die sie aufgrund fehlender Beweglichkeit oder Kraft alleine nicht mehr ausführen können“, erklärt Fuchshuber. So hilft er zum Beispiel beim Aufheben von Gegenständen, beim Aus- und Einräumen der Waschmaschine oder auch beim Schuhe- und Sockenausziehen. Er stützt und zieht sein Herrchen oder Frauchen mit und ohne Geschirr, bringt die Krücken, holt die Medikamente, öffnet und schließt Türen und Laden, bringt die Post, holt im Notfall Hilfe – und das sind nur einige seiner vielen Fähigkeiten. Nicht jeder Hund kann Servicehund werden! Er muss gesundheitlich und vom Wesen her dazu geeignet sowie gut sozialisiert sein. Hat man gemeinsam mit dem ausgebildeten Tier die vom Bundessozialamt verlangte Prüfung absolviert, kann der Servicehund in den Bundesbehindertenpass eingetragen werden. Damit hat er Zutritt zu Lebensmittelmärkten und anderen Bereichen, in die Hunde normalerweise nicht hineindürfen. Außerdem ist er von der Leinenund Maulkorbpflicht befreit. Natürlich ist ein Servicehund kein Therapietier, sondern für die Rehabilitation ausgebildet. Das 10 Living MS Zur Person Andreas Fuchshuber ist Certified European Dog Trainer sowie Hundeverhaltenstrainer und Verhaltensberater. Außerdem ist er Ausbildungsreferent der tiergestützten Therapie „THL – Tiere Helfen Leben“. Fuchshuber hat umfangreiche Erfahrungen in folgenden Bereichen: Bindungsarbeit bei Hund und Mensch, Calming Signals – Gebärdensprache der Hunde, Wesensüberprüfung für Rehabilitationshunde, Stressverhalten und Stressmanagement, Kommunikation und Körpersprache, Lerntheorie sowie Tellington TTouch©. „Mein Servicehund Dusty gibt mir die Möglichkeit, mein Leben wesentlich selbstständiger zu gestalten. Er ist auch eine seelische Stütze – man lässt sich nicht so leicht hängen!“, fasst Fuchshuber zusammen. Ein besonderes Anliegen ist es Andreas Fuchshuber, dass sich Patienten an kompetente und gut ausgebildete Hundetrainer wenden. „Mir sind leider einige Fälle von Betroffenen bekannt, denen auf der Suche nach Hilfe das Geld aus der Tasche gezogen wurde, weil die Trainer keinerlei Kompetenz besaßen. Dieser Aspekt ist sehr wichtig, denn den Patienten wird dann kaum geholfen und mit den Hunden eine Menge Geld gemacht“, warnt Fuchshuber vor unseriösen Angeboten. Auf der Website www.servicehund.at sind umfangreiche Informationen über die Ausbildung und Hilfeleistungen zu finden und einige interessante Berichte zu lesen. Kontaktdaten: Andreas Fuchshuber, Mathias-Kollwentz-Straße 18, 7201 Neudörfl a. d. Leitha Tel. 0660/462 79 76, E-Mail: [email protected], Web: www.servicehund.at selbsthilfegruppe südburgenland Vor rund 15 Jahren entstand in der MS-Ambulanz des Krankenhauses Oberwart die Idee, eine Selbsthilfegruppe für das Südburgenland zu gründen. Beim ersten Treffen wurde Frau Mag. Knaus aus Eberau zu deren Sprecherin ernannt. Vor rund fünf Jahren stieß die heutige Gruppenleiterin Margarete Zapfel dazu. „Zurzeit treffen wir uns jeden letzten Freitag im Monat ab 16 Uhr im Kaffee Kiss in Großpetersdorf. Derzeit besteht die Gruppe aus zwölf Mitgliedern. Bei den Treffen wird über allgemeine Themen zur Erkrankung sowie neue Erkenntnisse und Erfahrungen gesprochen. Und natürlich viel gelacht. Es würde uns freuen, neue Gesichter begrüßen zu können, auch Männer sind übrigens herzlich willkommen“, sagt Margarete Zapfel. Vier Mitglieder besuchen einmal wöchentlich Physiotherapiestunden in Bad Tatzmannsdorf, bei denen in einer Kleingruppe geturnt und so die Beweglichkeit verbessert wird. „Wir sind zwar noch eine kleine Gruppe, aber wenn es um gemeinsame Unternehmungen wie etwa Ausflüge geht, sind wir meist vereint unterwegs. Wenn je- mand Interesse hat, Näheres über unsere Selbsthilfegruppe zu erfahren oder dazuzukommen, bin ich gerne für weitere Auskünfte erreichbar“, so Margarete Zapfel abschließend. Kontaktdaten: Margarete Zapfel E-Mail: [email protected] Living MS 11
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