IN IN g o l sta dt & B ay ern D a s I N - M a g a z in Ausgabe 20 / 2015 gestern heute morgen SCHNELL & KOMFORTABEL IM STUNDENTAKT INGOLSTADT – FLUGHAFEN MÜNCHEN UND ZURÜCK „Der Urlaub beginnt im Airport-Express.“ ABFAHRTSZEITEN Ingolstadt Nordbahnhof: 3:00 Uhr • 4:15–22:15 Uhr alle 60 Minuten Flughafen München: 5:00–23:00 Uhr alle 60 Minuten • 0:15 Uhr Info-Telefon: +49 841 / 305 464 64 [email protected] www.stadtbus-ingolstadt.de HAIRSTYLE NADJA CATWALK IHRE SPEZIALISTEN ZU FAIREN PREISEN HOCHSTECKFRISUREN | GREAT LENGTHS | GESICHTSBEHANDLUNG | BARBIER Catwalk Men Catwalk Catwalk Catwalk Hairstyle Nadja Am Westpark 1, OG 1 85057 Ingolstadt Tel. 0841-99362636 Am Westpark 1, OG 1 85057 Ingolstadt Tel. 0841-99362626 Holzmarkt 4 85049 Ingolstadt Tel. 0841-8814145 Münchener Str. 247 85051 Ingolstadt Tel. 0841-8867699 Münchener Str. 57 85051 Ingolstadt Tel. 0841-1429942 ANZEIGE ENDLICH ZEIT FÜR SPRACHEN! Foto: Kovalenko Inna/Fotolia inlingua bietet den ganzen August über Crashkurse für Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch mit Sommerrabatt! Informieren Sie sich jetzt über das inlingua Sommerprogramm! inlingua Sprachenschule e.K. • Ludwigstraße 18 • 85049 Ingolstadt Telefon: (08 41) 88 51 85-0 • E-Mail: [email protected] • www.inlingua-ingolstadt.de DO’S AND DON’TS FÜR IHREN URLAUB Mit dem August startet wieder die Haupturlaubszeit: Schon lange hat man sich überlegt, wohin es gehen soll. Und dann ist es endlich soweit: Abfahrt ins Ausland! Aber sind Sie auch richtig auf bestimmte Gepflogenheiten vorbereitet? • • Gemach, Gemach: Spanier sind die absoluten Spätesser unter den Südeuropäern. Ihr Lunchpaket kann bis 15 Uhr getrost in der Tasche bleiben, zu Abend gegessen wir erst ab 22 Uhr, das Nachtleben beginnt nicht vor 24 Uhr! Unser Tipp: Starten Sie in Spanien einfach etwas später in den Tag und lassen Sie sich von der entspannten Atmosphäre anstecken. Das geht gar nicht: Getrennt bezahlen im Restaurant! Wer gemeinsam mit Bekannten speist, der teilt sich die Tapas genauso unkompliziert wie die Rechnung: Jeder „Esser“ legt einfach seinen geschätzten Anteil in die Mitte des Tisches und der camarero (Kellner) rechnet nur einmal ab. Wer nicht gerade Teil der Königsfamilie ist, kann getrost geduzt werden. Die „Sie“-Form klingt in spanischen Ohren einfach zu förmlich. f ch… Reise na FRANKREICH • Franzosen sind bekannt dafür, ein gemeinsames Abendessen nahezu zu zelebrieren. Ein Aperitif, der bei uns in den meisten Fällen in schmalen 15 Minuten abgefrühstückt ist, kann dort gut und gerne 2-3 Stunden dauern. Um den knurrenden Magen und infolgedessen roten Kopf zu vermeiden, empfiehlt es sich, nicht mit einem Bärenhunger ins dîner (Abendessen) zu starten. • Ein Tipp für alle Camping-Fans: Franzosen essen ihr Grillgut in verschiedenen Gängen. Zu Beginn das Fleisch und erst danach kommt der Salat auf den Tisch. Lassen Sie also noch etwas Platz im Magen – natürlich nur wenn Sie mögen. • Sollten Sie während Ihres Aufenthalts in Frankreich bereits Bekanntschaften geknüpft haben, beherzigen Sie folgende Eigenheit: Blumensträuße werden in Frankreich „originalverpackt“ im Papiermantel verschenkt, so wie Sie den Strauß vom Floristen gekauft haben. Irgendwie auch praktisch! SPANIEN • S T IüPr IP hre ITALIEN • Kaffee-Kränzchen am Nachmittag mit original italienischem Latte Macchiato (Milchkaffee) oder Cappuccino? Niemals! Den Italienern dienen diese Kaffeespezialitäten aufgrund der reichhaltigen Milch nur als Frühstücksgetränk. Also bestellen Sie ab Mittag am besten einfach un caffè und lassen sich von den vollmundigen kleinen Kaffeeportionen überzeugen, ohne ein Schmunzeln der Einheimischen zu riskieren. • Des Deutschen geliebte Pizza wird in Italien ausnahmslos mit der Hand gegessen! Wie man das bewerkstelligt, ohne sich die Finger komplett schmutzig zu machen, macht Sophia Loren im Film „Hausboot“ vor: Man klappt das Pizzastück zusammen wie eine Calzone oder ein Butterbrot und genießt es mit kleinen Bissen. • Zur Pizza trinkt der feine Italiener übrigens am liebsten Bier. Wer also im Italienurlaub seinen gewohnten Biergenuss vermisst, kann ihn bei Pizzagerichten nachholen, ohne unangenehm aufzufallen. Editorial Musik ist viel mehr als nur ein schöner Zeitvertreib. Sie prägt uns von Geburt an, ist Balsam für die Seele, berührt uns im tiefsten Inneren und kann uns zu Höchstleistungen antreiben. Wir haben in Ingolstadt eine lebendige und vielseitige Musikszene, so vielseitig, dass wir in unserem Rahmen nur stellvertretend für alle über einige ihrer Vertreter berichten können. Wussten Sie, dass der Weltstar Bernie Paul, der Hits wie „Lucky“ oder „Oh No No“ geschaffen hat, in Ingolstadt aufgewachsen ist? Apropos Hits – einer der hochkarätigsten Musikmanager ist Ingolstädter und auch von hier aus aktiv: In unserer Rubrik Begegnungen stellt Ihnen Gustl Vogl Horst Bork vor. Bei unserer Zukunftsvision sind diesmal unsere Leser gefragt: Wenn Ihnen unsere Entdeckung genau so gut gefällt wie uns, bitten wir Sie um Ihre tatkräftige Unterstützung. m Waru ich t gle h c i n fi! o r P zum Für mehr Lebensqualität Sanitätshaus Home Care Schuhtechnik Rehatechnik Orthopädietechnik Spörer Unser Geschichtsteil erfreut sich größter Beliebtheit. Diesmal klärt uns Michael Klarner in seinem Beitrag darüber auf, was es mit den Pfeifturmbläsern ursprünglich auf sich hatte. Und nun wünschen wir Ihnen einen herrlichen Sommer. Wir machen eine kleine Sommerpause im August und verabschieden uns bis zur September-Ausgabe von Ihnen. Herzlichst, Ihre Maria Bentz-Arens & Stephan Arens Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir Mediaberater (m/w) Bewerben Sie sich online: [email protected] oder offline: Tränktorstraße 10 | 85049 Ingolstadt Spörer AG Friedrichshofener Str. 6-10 85049 Ingolstadt Tel: 08 41/49 11-0 [email protected] • f IN JETZT AUCH -SÜD INGOLSTADT weitere Filialen: IN, Theresienstraße | IN, Münchener Straße PAF, in der Ilmatlklinik | Manching, Grasweg | ND, Oswaldplatz www.spoerer.de Inhalt 07 Aktuelles 38 Christian Polanc 09 Wir fragen nach: HarderstraSSe 42 Rio Reiser: König von Deutschland 12 INVG: Eine echte Alternative 44 Dr. Med. Bernhard Kehrwald 14 Der Pfeifturm in Ingolstadt 48 Birkenheide: Trachten- & Lederhosenparty 18 Bichlmaier: Zwoa Spezln Seit ewiger Zeit 50 Königlich, bayerisches amtsgericht 22 Begegnungen: Horst Bork 54 Silk & Pearls: Der Hopfen und die Lederhose 28 Bernie Paul 54 Eine Stadt macht einen Star 30 Bonfire: Ein glorreiches Comeback 62 Echte Typen: Robert „Dackel“ Hirmer Impressum Wir sind ein freies und unabhängiges Print- und Onlinemagazin WIR! in Ingolstadt Verlag, Tränktorstr. 10, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841 993496-00, Fax 0841 993496-02, [email protected] HerausgeberMaria Bentz-Arens, Stephan Arens V.i.s.d.P.Stephan Arens redaktion Stephan Arens, Michael Klarner, Gustl Vogl, Inge Piehler, Anja Viktoria Autenrieth Anja Viktoria Autenrieth grafikHelmut Sendldorfer gestaltungMaria Bentz-Arens FOTOGRAFIEStephan Arens, Maria Bentz-Arens, Inge Piehler Marketingleitung DRUCK Helmut Sendldorfer Inge Piehler (Tel. 01 76 23 33 53 03) creo Druck & Medienservice GmbH Nächste AusgabeMitte September 2015 Gustl Vogl Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder. Inge piehler Seite 7 Alt-OB Peter Schnell, MdB Reinhard Brandl, AUDI AG Werksleitung Peter Kössler, AUDI AG Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch, AUDI AG Vorstandsmitglied Produktion Dr. Hubert Waltl, OB Christian Lösel und IFG-Chef Norbert Forster Eine einzigartige Erfolgsgeschichte Mit einem Tag der offenen Tür wurde am 4. Juli das zwanzigjährige Bestehen des Güterverkehrszentrums (GVZ) gefeiert. Es ist heute eine der größten und modernsten Logistikzentren Europas: Auf 118 Hektar arbeiten 5500 Menschen in 16 Hallen bei 25 Firmen. Darauf kann man stolz sein. Vor 20 Jahren konnte man diese Entwicklungsdynamik nicht vorhersehen. Zur Unterstützung von Audi stellte die Stadt damals mit ihrer Industriefördergesellschaft IFG vor dem Werk einen Logistikpark für Zulieferer und Vormontage hin und legte mit dem damit einen wesentlichen Grundstein für das weltweite Wachstum des Autobauers. „Wir haben in den letzten beiden Jahrzehnten rund 480 Mio. Euro in die Zukunft unseres Standortes investiert“, resümiert der IFG-Vorstand Norbert Forster. „So konnten rund 5500 neue Arbeitsplätze allein im GVZ geschaffen werden. Mehrere Tausend wurden zudem bei unserem Strategischen Partner, der Audi AG, gesichert. ANZEIGE Jeder vierte verkaufte BMW ist ein 3er – Neuauflage des beliebtesten Modells Das Lichtkonzept mit neu gestalteten Scheinwerfern und LED-Tagfahrlicht unterstreicht den sportlich-kraftvollen Auftritt. Als Option stehen nun Voll-LED-Scheinwerfer zur Verfügung. Der Innenraum präsentiert sich durch neue Materialien und zusätzliche Chromakzente an Schaltern und Lüftungsdüsen sowie am zentralen Bedienfeld hochwertiger. Die neu gestaltete Mittelkonsole mit verschiebbarer Abdeckung über den Cupholder ermöglicht eine bessere Nutzung der Ablageflächen vor dem Gangwahlschalter. Eine breite Palette an Individualisierungsmöglichkeiten bei Polstern und Interieurleisten sowie neue Räder, Außenfarben und Ausstattungsoptionen runden das Angebot ab. Wer beim Fahren noch mehr Komfort möchte, ist nicht nur mit dem Head-upDisplay gut beraten, sondern auch mit dem neuen Parkassistenen, der automatisches Einparken in Querparklücken ermöglicht. Mit Auto-PDC werden jetzt auch die vorderen Parksensoren beim Rangieren automatisch aktiviert. Erleben Sie das neue Design des beliebtesten BMWModells ab Ende Juli in Ihrem Autohaus Hofmann in Regensburg, Abensberg und Pfaffenhofen sowie im Ingolstädter Autohaus. * Verbrauch BMW 3er Limousine und Touring komb.: 7,7–3,8 l/100km; CO2-Ausstoß komb.: 179 – 99 g/km Foto: BMW Group Es ist die mit Abstand erfolgreichste Baureihe von BMW: die 3er Reihe. Fast jeder vierte verkaufte BMW ist eine 3er Limousine oder ein 3er Touring. Vor 40 Jahren wurde das erste Modell dieser unglaublich erfolgreichen Reihe auf den Markt gebracht und seither hat es nichts von der Beliebtheit am Automarkt eingebüßt. Im Gegenteil: Dank regelmäßiger Neuauflagen und Anpassungen ist der BMW 3er in jeder Generation ein Aushängeschild für BMW-Händler auf der ganzen Welt. „Mit dem ersten BMW 3er wurde das Segment der Sportlimousinen begründet. Jetzt kommt die sechste Generation mit geschärftem Design, neuen Technologie und modernen Motoren für die BMW 3er Limousine und den neuen BMW 3er Touring auch in unsere Autohäuser“, freut sich Alexander Plöchl, Betriebsleiter Ingolstädter Autohaus. Bereits zum Marktstart gibt es die neue 3er-Reihe mit einer Motorenpalette von vier Benzin- und sieben Dieselaggregaten, deren Verbrauch im Schnitt zwischen 7,9 und 3,8 l/100 km, die Kohlendioxidemissionen entsprechend zwischen 185 und 99 g/km liegen. Die neue BMW 3er Reihe gibt es modellabhängig mit klassischem Hinterradantrieb oder wahlweise mit dem Allradantrieb BMW xDrive. wiriningolstadt.de „Licht und Schatten“ im Wohlfühlhaus Bis zum 18. Juli ist im Ingolstädter Wohlfühlhaus die Wanderausstellung der deutschen Organisation für Mosaikkunst zu sehen. Die ausstellenden Mosaikkünstler kommen aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz. Die Region ist einzig durch Caroline Jung vertreten. Die Künstlerin aus Pfaffenhofen hat die renommierte Mosaik- schule in Ravenna besucht und sich schon an internationalen Ausstellungen in Rom, Chile und New York beteiligt. Im Wohlfühlhaus war ihr besonderes Anliegen, den Bogen zwischen Kunst und Handwerk zu schlagen. „Mosaik legen kennt keine Regeln und keine Grenzen.“ 4x schnuppern EIGENE TATT URWERKS REPARAT MUSIKSCH ULE nur 26,-€ NGROSSE NOTE ENTENM RU ST IN UND AUSWAHL Richtigstellung zum Artikel über die Neueröffnung des „Postwagens“ in unserer Juni-Ausgabe Manggasse 1 | 85049 Ingolstadt | (08 41) 3 58 90 | [email protected] Aufgrund eines Missverständnisses waren in diesem Artikel falsche Angaben aufgetaucht. Dies bedauern wir aufrichtig und stellen hiermit klar, das die neuen Betreiber des neu gestalteten Postwagens Andrés Barrientos und Francisco Huber Maclean heißen. Sie betreiben eine Cocktail-Bar, in der auch leckeres südamerikanisches Essen angeboten wird. Selbstverständlich pflegen sie keine bayerische Küche. Seite 9 „Ein europaweiter Wettbewerb ist schon etwas überzogen!“ Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle und Architekt Peter Bachschuster über die Neugestaltung der Ingolstädter Harderstraße Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass die Stadt entschieden hat, die Harderstraße aufzuhübschen. Ein europaweiter Ideenwettbewerb läuft. Im Fokus stehen die Aufwertung des betreffenden Bereichs und ein attraktives Mobilitäts- und Freiraumkonzept. Das Wettbewerbsverfahren soll im Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. In der zweiten Januarhälfte will die Stadt die Beiträge in der Harderbastei veröffentlichen. Wann die heiße Phase beginnt, in puncto Neugestaltung, das ist noch offen. Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle: „Zunächst hängt dies von den Wettbewerbsergebnissen und der anschließenden Bürgerbeteiligung ab, welche Richtung bei der Umgestaltung eingeschlagen wird. Für eine Grundsatzentscheidung im Stadtrat ist es dann aber schon erforderlich, die Entwurfsarbeiten hinsichtlich Informationen über baulichen Aufwand und Kostenschätzung zu vertiefen. Auch die direkten Anlieger müssen vorher angebunden sein. Einen konkreten Zeitraum kann ich daher ehrlicherweise noch nicht benennen.“ Bei den Anliegern, u.a. Gastronomen und Einzelhändler, wohnen zwei Seelen in der Brust, sagt die Stadtbaurätin. Eine Neugestaltung sei wünschenswert, die „Baustellenzeit“ werde belasten. Eine Umfrage der WIR! bei etlichen Anliegern bestätigt das Stimmungsbild. Über die Kosten der Neugestaltung könne man derzeit keine Angaben machen. Hier seien weitere Abstimmungen nötig. Wir sprechen mit dem Ingolstädter Architekten Peter Bachschuster. Der 50-Jährige Schanzer hat der Stadt ein Konzept vorgelegt (siehe Grafik). Schon vor Längerem. Internationale Wettbewerbe seien durchaus üblich in der Branche. In diesem Fall aber überzogen, sagt Bachschuster. „Es geht um eine 300 m lange Straße, die in die Fußgängerzone integriert werden soll. Das ist für ortsansässige Architekten auf jeden Fall machbar, und wäre sogar sinnvoller. Man würde dadurch schneller vorankommen, wenn man weiß, was man will. Das würde Zeit und Kosten sparen.“ Ein Gesamtkonzept müsse her, so Bachschuster. Einzelne Bereiche, einzelne Straßen herauszupicken, das führe nie zu einer zufriedenstellenden Lösung. Im Fall Harderstraße hat Bachschuster konkrete Vorstellungen. „Boulevardcharakter. Da muss Leben rein. Der Fußgängerbereich müsse deutlich verbreitert werden, um den Gastronomen Fläche zu geben. Dadurch verschmälert sich die Fahrbahn. Wichtig ist eine vernünftige Verbindung zu den Ingohöfen und zum Busbahnhof. Und in genau diese Richtung werden meines Erachtens die Vorschläge der Architekturbüros gehen.“ Renate Preßlein-Lehle Peter Bachschuster Stadtbaurätin Ingolstädter Architekt Gustl Vogl Wir fra g e n n a ch ! Das Tier im Menschen und der Mensch im Tier Vom 11. bis zum 28. Juni stellten Elisabeth Anna Jung und Frederik Lindqvist im Ingolstädter Kreuztor ihre Werke aus. Beide sind sozusagen kreative Tierfreunde. Jung ist ja schon bekannt für ihre Liebe zum Huhn und und wandte sich in ihren neuesten Bildern nun auch den Menschen zu. Die Lieblingstiere von Lindqvist sind Giraffen, Löwen und Affen, aber er lässt auch schon mal überdimensionale Insekten die Decke entlang krabbeln. Während Jung mit Acryl und Öl arbeitet, bevorzugt Lindqvist Holzschnitte, die auf Stoff gedruckt sind. Die beiden Stile harmonieren miteinander und ergänzen sich sogar. Die Ausstellung fand viel Beachtung und wurde ein voller Erfolg. ANZEIGE Das Bier mit dem I Drei Jungs aus Ingolstadt wollen den Markt aufmischen – mit einer neuen Biersorte. Auf dem Ingolstädter Bürgerfest gabs die Probe aufs Exempel. Das IBEER wurde vorgestellt, und im Vorfeld groß beworben. Die Macher haben weder Kosten noch Mühen gescheut. Allein der Imagespot zum Produkt hat einen fünfstelligen Betrag geschluckt. Jürgen Dollinger, Sebastian und Timu Einemann, das sind die Gesichter hinter dem IBEER. Vor gut einem Jahr entstand die Idee zu einem Lifestyle-Trunk für die Zielgruppe 16 bis 45. Ein Biermischgetränk auf Tequila-Basis, mit besonderer Note. Die Zutatenliste wird gehütet. Von Gastronom Dollinger stammt die Grundrezeptur, verfeinert in Zusammenarbeit mit Lebensmitteltechnikern und Geschmacksexperten. Abfüller und Logistikpartner ist eine Ingolstädter Brauerei. 2.300 Kästen – fürs Erste. Jetzt geht es an die Verteilung an Bars, Clubs und Diskotheken im Raum Ingolstadt. Im Getränkemarkt gibt es das IBEER nicht. „Dieser Schritt ist aber definitiv geplant. Und auch der einer bundesweiten Vermarktung“, sagt Sebastian Einemann. Eine Flasche, drei Prozent Alkohol, kostet 3,50 Euro. Was den Markennamen betrifft: eine Anlehnung an Ingolstadt, an Apple, oder an wer weiß was?! Darüber schweigen sich die Macher aus. Sebastian und Timu Einemann, Jürgen Dollinger ANZEIGE TumulT No3 Hier spielt die Musik der Ingolstädter Jugendkultur „Stille findet der Wille auch im Tumult“ Manfred Hinrich, 1926-2015 Dieses Zitat spiegelt das diesjährige Festival-Programm wieder, bei dem sowohl Tumult als auch Stille zu finden ist. Die Festivalbesucher haben im Juli die Wahl zwischen verschiedensten Genres der Jugendkultur: Am Samstag, 25.07., findet wieder der „Halfpipe Jam“ an der Fronte 79 statt. Hier werden Skaten und BMXen mit Breakdance, Graffiti, DJing und Rap verbunden. Einen Mix aus Musik und Sport findet sich auch beim „UP! Up! Reggae Festival“ im Kulturzentrum „neun“. Dort sind die Bands Passafire (US), Iriepathie (A), Jahcoustix (D) sowie die Ingolstädter Band Ras Dashan zu hören. Parallel dazu wird auch das Jugendtrendsportzentrum „neun“ des Stadtjugendrings geöffnet sein, das bereits am Wochenende 18./19.7. einen Scooter Contest ausrichtet. Eine kleine Rast bietet am Sonntag, 26.7. „Schnelle Füße rascher Mut…“. Die Tanztheatervorstellung mit Anlehnung an Mozarts „Zauberflöte“ findet um 15.00 Uhr in der Fronte 79 statt. Die große Schulabschlussfeier auf der Tillywiese steigt dieses Jahr am Freitag, 31.7. ab 10.00 Uhr. Dort spielen auf der Klenze15-Bühne verschiedene Ingolstädter Nachwuchsbands, bevor am Abend das Taktraum Festival im Reduit Tilly startet und das Jugendkulturfestival „TUMULT“ mit einem Vollmondfeuer an der Donaubühne sein leuchtendes Ende findet. DATUM veranstaltung Fr 26.06. Donau meile SA 27.06. Donau meile Donau meile Donau meile La Grande schmierage UNTERFÜHRUNG UNSERNHERRN SO 28.06. La Grande schmierage Mi 01.07. vollmondfeuer Sa 04.07. waterflow Sa 05.07. Street Marching band UNTERFÜHRUNG UNSERNHERRN donaubühne, ab 21 uhr donaustrand, 14 uhr harderbastei, 10 bis 17 uhr petite schmierage Donau Meile nordufer, ab 14 uhr Sa 11.07. parkour piusviertel Spielplatz piusviertel, 10 bis 13 uhr Street Marching band harderbastei, 10 bis 13 uhr the Grand café europa Stadttheater Ingolstadt, Grosses Haus, 19.30 uhr petite schmierage Donau meile nordufer, ab 14 uhr So 12.07. the Grand café Europa Stadttheater Ingolstadt, Grosses Haus, 18 uhr Jazzbands der ingolstädter schulen skulpturenpark Museum für konkrete Kunst, 11 bis 14 uhr Sa 18.07. scooter contest So 19.07. scooter contest Fr 24.07. schülervernissage flucht Sa 25.07. Neun jugentrendsportzentrum Neun jugentrendsportzentrum Fronte 79, 11 uhr Halfpipe Jam Fronte 79, 14 uhr up! up! Reggae Festival Kulturzentrum neun So 26.07. Schnelle füsse, rascher Mut... Fronte 79, 15 uhr klenze 15 klenzepark, 10 uhr Fr 31.07. taktraum Festival 2015 Reduit tilly vollmondfeuer donaubühne, ab 21 uhr Sa 01.08. taktraum Festival 2015 INVG Eine echte Alter Zur Verbesserung der allgemeinen Mobilität hat die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) in den letzten Jahren den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in weiten Bereichen umfangreich modernisiert und hat diesbezüglich für die Zukunft noch große Pläne. „Der ÖPNV in Ingolstadt ist in den letzten Jahren von einer enormen Aufschwungphase geprägt“, so Dr. Robert Frank, Geschäftsführer der INVG. „Wir haben ihn seit 2009 in fast allen Bereichen systematisch modernisiert.“ 2012 wurde der neue Nordbahnhof als multimodale Nahverkehrsdrehscheibe fertiggestellt, der spartenübergreifend alle Verkehrsträger bestmöglich miteinander vernetzen soll. Ob Bus, Bahn, Airport-Express, Auto, Fahrrad oder Schusters Rappen, alle Verkehrssysteme zusammen ergänzen sich in gut aufeinander abgestimmter Weise. Dabei glänzt der Nordbahnhof in einem angenehmen und modernen Ambiente und bietet neben diversen Serviceeinrichtungen sechs Bushaltestellen, 250 Stellplätze für Autos und 350 fürs Fahrrad. Am wichtigsten für das Funktionieren ist aber die Leitzentrale im Nordbahnhof. Hier wurde ein Fahrgastinformationssystem aufgebaut, von dem die Fahrzeuge per GPS in Echtzeit geortet werden und damit dem Fahrgast dann die Fahrplanlage auch in Echtzeit mitgeteilt werden kann. Und zwar über 80 dynamischen Informationsanzeiger. In diesem Zusammenhang sind auch multimediale Angebote verfügbar, die dem Fahrgast ermöglichen, schon vor Fahrtantritt per Handy zu erfahren, wann der gewünschte Bus kommt, wann der korrespondierende Anschluss und ob eine Verspätung besteht. Dabei müssen mehrere private Busunternehmen, die gemeinsam mit der INVG den Busverkehr erbringen, von der Leitstelle koordiniert werden. Und das kann die neue Leitzentrale hervorragend leisten Ebenso hat man viel Geld in die Hand genommen, um die Busflotte zu erneuern, auch unter dem Gesichtspunkt modernster Umweltstandards. „Wir haben momentan wahrscheinlich den jüngsten Fahrzeugflottenstand unter den bayerischen Großstadten“, erwähnt Dr. Frank nicht ohne Stolz. Und an über 130 Standorten hat man die Wartehallen in den letzten drei Jahren ausgetauscht. Seite 13 ANZEIGE Text: Stephan Arens rnative zum Individualverkehr Auch das Liniennetz wurde erweitert und optimiert, insbesondere im Hinblick auf das Wachstum der Stadt und ihrer sehr erfolgreichen Automobilindustrie mit Audi an der Spitze, die einen verbesserten ÖPNV benötigt. So wird mit Audi schon seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit seitens der INVG gepflegt, um die Fahrangebote, abgestimmt auf die Pendlerbedürfnisse (Schichtwechsel) der Audi-Mitarbeiter zu erweitern und zu verbessern. So kann man seit 2012 z.B. von Gerolfing, Kösching, Gaimersheim oder Wettstetten auf direktem Weg ohne Umsteigen zu seinem Arbeitsplatz gelangen.Dabei entstanden sechs neue Linien. Anderes Beispiel: Im Dezember 2012 wurde eine eigene Schnellbuslinie eingerichtet, die direkt von Nordbahnhof ins Audi-Werk führt. Aber die konkreten Pläne gehen noch weiter: Bis spätestens 2020 soll es einen Schienenhaltepunkt im Audi-Werk selbst geben. Das wichtigste Thema der nächsten Jahre überhaupt ist es aber, das bestehende Schienennetz mit den Bussystemen der umgebenden Landkreise so zu vernetzen, dass es für Pendler immer attraktiver und einfacher wird, statt mit dem Auto mit Bahn und Bus zum Arbeitsplatz und wieder zurück zu gelangen. Denn wir haben in Ingolstadt ein sehr stark ausgelastetes Straßensystem, auf dem der Einzelne mit dem Auto immer zeitraubender und komplizierter vorankommt. Diesen Prozess umzukehren, ist die Messlatte für die Zukunft. Ein Problem, das es dabei vorrangig zu lösen gilt, ist die möglichst ungehinderte Fahrt der Busse, denn es nützt nichts, wenn sich ein ShuttleBus in den allgemeinen Stauverkehr einfädeln muss. Das Beste wäre hier ein eigener Fahrweg, der vom restlichen Straßenverkehr unabhängig macht, wie man das von Straßenbahnen kennt. Dr. Frank stellt klar: „Unser Auftrag ist, Alternativen zum Individualverkehr zu schaffen, um die Mobilität aller zu verbessern. Deshalb muss der ÖPNV deutliche Vorteile gegenüber dem Auto bieten. Also Zeitgewinn, keine Parkplatzsuche, nicht selbst fahren müssen. Idealer Weise gehe ich gehe ich maximal 300 Meter zur nächsten Haltestelle, fahre wenige Minuten zum Haltepunkt der Bahn und bin dann nach 10 oder 15 Minuten an meinem Arbeitsplatz. So wollen wir immer mehr Menschen für den ÖPNV gewinnen.“ Und einen passenden Imageträger hat der Modernisierer, der sich ebenso der Tradition verbunden fühlt, nun auch: Er ließ einen Oldtimer-Bus liebevoll restaurieren. Dieser wurde am 10. Juli auf dem Theaterplatz von OB Lösel der Öffentlichkeit vorgestellt und wird in seinem zweiten neuen Leben nicht nur INVG intern genutzt, sondern kann auch zu besonderen Anlässen gebucht werden. wiriningolstadt.de Wenn vom T Mus Vom Pfeifturm, Türmern und den städtischen Pfeifern Der Pfeifturm ist eines der höchsten Gebäude der Altstadt und pr ägt entscheidend die Silhouette Ingolstadts. Heute k ann man von dort droben die wunderbare Aussicht über Stadt und Umland genießen, einst versahen hier Türmer und Stadtpfeifer ihren Dienst im städtischen Auftr ag. Text: Michael Klarner „Als ich siebzehn Jahre alt war, beschlossen meine Eltern, ich solle an der Universität in Ingolstadt studieren. Die Reise war lang und ermüdend, so dass ich reichlich Zeit für meine Gedanken hatte. Von weitem erblickte ich die hohen weißen Türme der Stadt.“ So heißt es in Mary Shelleys weltberühmten Roman, als der junge Victor Frankenstein seine Ankunft in Ingolstadt beschreibt. Wir wissen, dass die Autorin selbst niemals hier gewesen ist, unklar ist, ob sie überhaupt jemals eine Beschreibung der Stadt gelesen oder ob die Ortsbeschreibungen in ihrem Roman allein ihrer Phantasie entsprungen sind. ob sie jemals weiß getüncht waren. Inzwischen leuchten sie in dezentem Ockergelb, aber sie sind auch heute noch weithin sichtbar und überragen die meisten Gebäude der Altstadt um Längen. Der Turm der Moritzkirche ist mit 75 Metern der höchste Turm, gefolgt vom mächtigen Südturm des Liebfrauenmünsters mit 69 Metern, dicht dahinter folgt mit 63 Metern der Pfeifturm. Doch eines ist klar: Mit den beiden „hohen weißen Türmen“ können eigentlich nur der Pfeifturm und der Turm der Unteren Pfarr gemeint sein. Freilich wissen wir nicht, Zwar fehlen Aufzeichnungen über die Baugeschichte des Pfeifturmes, doch man geht gemeinhin davon aus, dass der Turm bereits im 13. oder 14. Jahrhundert entstanden Die Türme pr ägen die Silhouette der Stadt Seite 15 Turm sik erklingt... wiriningolstadt.de sein muss. Die Galerie in rund 45 Metern Höhe ist von einer Balustrade aus Stein umgeben, die ein Steinmetzmeister im 16. Jahrhundert mit kunstvollen Ornamenten gefertigt hat. Erst 1720 kam die barocke Turmspitze hinzu, mit geschwungenem Helm und dem laternenartigen Aufsatz. Interessant ist das Ensemble, denn obwohl an das Kirchenschiff von St. Moritz angebaut, war der grazile gotische Pfeifturm von jeher ein städtischer, kein kirchlicher Turm. Seinen Namen verdankt er der alten Zunft der Stadtpfeifer, die von hoch droben zu besonderen Anlässen und Feiertagen Motetten und sonstige geistliche Lieder zu blasen hatten. Der Pfeifturm kann im Rahmen von regelmäßigen Führungen zu bestimmten Terminen, immer wieder auch am Abend, bestiegen werden. 201 Stufen, die sich lohnen. An schönen Tagen genießt man von oben einen beeindruckenden Rundumblick über die Altstadt, das Donautal und die beginnenden Höhen des Jura im Norden Ingolstadts. Bei verschiedenen Festen erfährt der Pfeifturm besondere Aufmerksamkeit, wenn er etwa im bunten Licht hell erstrahlt oder man, wie beim Bürgerfest, an ihm hinunterlaufen, oder ihn gar auf einem schmalen Steg in luftiger Höhe umrunden kann – „Skywalking“ nennt sich dieses neumodische Vergnügen. Ver antwortungsvolle Aufgabe - die städtischen Türmer Als städtischer Turm hatte der Pfeifturm dereinst eine wichtige Funktion; hier in luftiger Höhe hatten die Türmer ihren Arbeitsplatz und teilweise auch ihre Wohnung. Bereits von 1502 ist der Eid der Türmer überliefert; wer seinen Dienst nicht ordentlich versah, hatte mit harten Strafen zu rechnen. Eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Bei Tag alleine und bei Nacht zu zweit hatten die Türmer unablässig Ausschau zu halten in alle Himmelsrichtungen, ob sich der Stadt Reiter oder Feinde näherten, ob auf der Donau ein Schiff herangefahren kam, oder ob innerhalb der Mauern ein Feuer ausgebrochen war. Auch auf das Geschehen auf den Straßen der Altstadt hatten sie Acht zu geben - vom zentral gelegenen Pfeifturm hatte man viele Winkel der damaligen Stadt im Auge. Je nach Ereignis hatten die Türmer Vorkommnisse mit einem Trompetensignal zu melden oder die Sturmglocke zu schlagen. Eine spezielle Fahne am Turm wies die Richtung des Alarms. Zeitweise war auch ein besonderer Schalltrichter im Einsatz, wie heute noch ein Exemplar im Stadtmuseum ausgestellt ist. Dieser machte es möglich, auch ohne elektrische Verstärkung, die Meldung des Türmers von hoch droben drunten auf den Gassen deutlich zu vernehmen - etwa wenn der Ruf erschall: „Es prinndt!“ Neben ihrer hauptsächlichen Aufgabe, Sicherheit und Ordnung zu überwachen, hatten die Türmer aber auch musikalische Pflichten. Morgens und Abends mussten sie „ehrbare und löbliche Lieder“ blasen – schändliche Lieder, lutherische Psalmen oder sonstiger „verbotener und leichtfertiger Gesang“ war ihnen aber bei Strafe untersagt. Auch war ihnen verboten sich in den Wirtshäusern der Stadt blicken zu lassen, um dort, gegen ein Trinkgeld, zur musikalischen Unterhaltung der Gäste beizutragen. Musik anten im städtischen Auftr ag Weitaus umfangreichere musikalische Aufgaben hatten die Stadtpfeifer, auch sie standen in städtischen Diensten und wurden Jahr um Jahr aufs Neue auf ihre Aufgaben vereidigt. Erstmals werden zwei Ingolstädter Pfeifer 1475 erwähnt, 1497 gab es drei, seit 1559 vier, „einen Meister und drei gute Gesellen“, wie Siegfried Hofmann in seiner Stadtchronik zu berichten weiß. Ausführlich schildert er die Aufgaben und Vorschriften. Die Stadtpfeifer mussten an Sonntagen und Feiertagen mittags auf dem Pfeifturm „et- Seite 17 liche Motetten und andere Gesänge nach Gelegenheit der Zeitt“ blasen. Dabei hatten sie stets ihre Dienstkleidung anzulegen, einen Rock und ein umgehängtes silbernes Schild mit dem Stadtwappen. Sie waren bei den Donnerstagsprozessionen der beiden Kirchen anzutreffen, bei Gottesdiensten an hohen Feiertagen, von der Universität wurden sie für feierliche Anlässe verpflichtet. Die Bürgerschaft konnte sie für Hochzeiten engagieren – musste dies sogar. Türmer oder auch sonstige Spielleute durften bei solchen Anlässen nur musizieren, wenn die Pfeifer nicht frei waren; wer sie umging musste ihnen eine Entschädigung bezahlen. Auch die Studenten der Hohen Schule nahmen die Dienste der Stadtpfeifer immer wieder gerne in Anspruch, wie Siegfried Hofmann recherchiert hat. „Die Studenten zogen häufig singend durch die Stadt, auch abends. Sie sangen dazu nicht selten freche Lieder auf der Gasse oder in den Wirtshäusern und musizierten entweder selbst mit Geige oder Laute oder bedienten sich dazu der professionellen Musiker.“ Musik auf der Straße war gar ausschließlich den Stadtpfeifern vorbehalten, die sich dadurch ein Zubrot verdienen konnten. Das war auch bitter nötig, denn allzu üppig scheinen sie nicht besoldet gewesen zu sein, etliche Male ist in den Ratsprotokollen zu lesen, dass sie um eine Gehaltserhöhung nachsuchten. Zwar waren sie von der Steuer befreit, mussten aber ihre Instrumente selbst bezahlen und kamen meist auch nur mit Ach und Krach über die Runden. Oftmals klagten sie daher über die Konkurrenz auswärtiger Musiker, aber auch über bettelnde Sänger diese scheinen damals nicht nur für die Pfeifer ein großes Ärgernis gewesen zu sein. Die staatliche Bettelordnung von 1599 jedenfalls befahl ein strenges Vorgehen: „Niemand, weder jung noch alt, Mann oder Weib, Knab oder Mädlein, soll auf der Gasse um Almosen singen“ – falls doch, sollte er gebührend bestraft werden. oftmals mit den städtischen Gesetzen in Konflikt, gleich etliche Male wird hiervon berichtet, wenn etwa gegen einen ehrbaren Lebenswandel verstoßen wurde. Manch einer habe „Unzucht auf den Gassen“ getrieben, andere des nachts Posaune gespielt oder seien „musizierend durch die Strassen gezogen“, viele hätten sich „bei Hochzeiten mit Wein betrunken“ oder sind wegen allgemeinen „Rumorens auf den Straßen“ auffällig geworden. Solche Vergehen wurden meist mit Haft im Turm bestraft, mancher wurde aber gar ganz aus dem Dienst entfernt. Doch Vergehen, ähnlich wie diese, waren dereinst nicht nur auf die Stadtpfeifer begrenzt. Etwa im Frühjahr 1566 vermerkt das Ratsprotokoll, dass „der obere Stadtpfarrer und seine Gesellpriester wegen ihres üblen Verhaltens, nächtlichen Schreiens und Lärmens, Fenster Einwerfens, und so weiter, beim Rektor der Universität angezeigt und gerügt wurden.“ Dem Vernehmen nach werden derartige Verhaltensweisen von den heutigen Amtsinhabern nicht mehr praktiziert. Mitte des 19. Jahrhunderts fand die jahrhundertelange Geschichte der Ingolstädter Stadtpfeifer ein Ende – sie wurden durch stationierte Militärmusiker der Garnison verdrängt. Die alte Tradition wird jedoch seit Anfang der 1970er Jahren wiederbelebt, wenn Samstagvormittags örtliche Bläsergruppen im Auftrag des Kulturamtes ihren Trompetenklang in die vier Himmelsrichtungen entsenden. Der Magistrat hielt seinen Angestellten jedoch nicht nur lästige Konkurrenz vom Leib, sondern sorgte sich andererseits auch um die künstlerische Qualität der dargebotenen Stücke. 1565 legte er einem städtischen Musikus nahe, er möge doch gefälligst noch weitere Stücke lernen, 1581 beschied er seinen Pfeifern, die sich über das Auftreten auswärtiger Geiger beschwert hatten, dass sie „auf anderen Instrumenten auch etwas lernen“ und „nit alle Zeitt bei ainer Leier bleiben“ sollten. Dass sich der Magistrat der Stadt stets gründlich mit den Angelegenheiten der Pfeifer beschäftigt hat, zeigt, für wie wichtig dieses städtische Amt gehalten wurde. Wie die Ratsprotokolle berichten, gerieten die Pfeifer wiriningolstadt.de w e it e s n l z Zwoa Spe Naja, ist ja kein Geheimnis, dass ich heuer schon 65 Jahre alt geworden bin. Aber dass der Bernde, der Musikus namens Bernie Paul, und ich unsere beidseitige 55-jährige Freundschaft erleben dürfen, ist schon nicht so alltäglich, zumal er auch heuer den selbigen Geburtstag genießen dufte. Die Dynamik und Fitness hat bei uns beiden nicht stark nachgelassen, so dass wir immer noch gut drauf sein dürfen und soweit fast alles durchführen wie in jungen Jahren „fast alles“. Danach noch gemeinsam Tennis begonnen und fast täglich im Donauruderclub gespielt. Was uns danach noch an Zeit blieb, haben wir wunderbare Nächte im legendären „Postwagen“ verbracht. Skifahren war natürlich im Winter angesagt. Schon als Zehnjährige hat uns mein Vater im Januar für eine Woche nach Westendorf mitgenommen und uns damals schon relative Freiheit gelassen, die wir – so gut’s ging – auch angenommen haben. Skifahren war also immer hoch im Kurs bei uns beiden. Ang’fangen hat’s so um 1960, der Berndi kam vom Süden Ingolstadts aus der Antonschule zu uns Nordstädter – angeblich nur die wahren Ingolstädter – seine Eltern haben gleich hinter unserem Anwesen ein neues Zuhause gebaut und somit waren wir von heut’ auf morgen zusammen, denn weitere Gleichaltrige hat’s weit und breit nicht gegeben. Nach dem ersten Beschnuppern und Kräftemessen haben wir gewusst, dass die Chemie stimmt. Seit dieser Zeit haben wir die nächsten Jahre fast synchron gelebt. Schulmäßig zwar nicht, denn Berndi war auf der Mittelschule angekommen. Jetzt heißt die Schule „Ickstatt Realschule“ und mich habens auf die Handlsschule in der Johannesstraße reingestellt, die jetzt ganz gschwolln „Wirtschaftsschule“ heißt. Und so gings natürlich die nächsten Jahre weiter. So Anfang der 70er Jahre z.B. sind wir Spätnachmittags spontan mit noch ein paar Spezln in das neu eröffnete Skigebiet „Sölden“ am Ötztaler Gletscher rein. Schneetreiben, glatte Straßen, keine Schneeketten. Was soll’s, haben halt recht lange gebraucht bis wir an unserem Ziel warn. Aber alle Burschen von der Mittelschule warn nach Schulschluss bei uns herüben. Ganz einfach: Wir haben eine gemischte Klasse gehabt und die andern nur eine Bubenklasse. Ist doch klar, dass bei normalen Jungmänner wie uns das ein super Ausgleich war. Aber in der restlichen Freizeit warn wir unzertrennlich. Beide im Schwimmclub Delphin, beide viele Meisterschaften an den Wochenenden geschwommen. Er war aber, das muss ich zugeben, schon einen Titt schneller, aber auch nur deshalb, da er die Disziplin Kraul und ich dem Brustschwimmen nachgegangen bin. Übernachtung haben wir Freigeister natürlich erst vor Ort gesucht, aber so um elf Uhr Nachts ists schon ein bisschen schwierig. Aber der Bernde – a Hund war er schon immer – kam mit einer Überraschung. Wie hat er gemeint: Da oben habens ein neues Hotel gebaut, das erst in vier Wochen eröffnet, aber wenn wir uns trauen zum Viertelpreis Testgäste zu werden haben wir sofort eine Übernachtung. Wir habens angenommen. Einfach gestrickt wie wir waren, hats uns nichts ausgemacht dass es kein Essen gab, aus den Wasserhähnen noch braunes Wasser kam, weil die Leitungen noch Baurückstände ghabt ham. Licht war nur sporadisch, aber das war uns eigentlich egal. Aber das vergess ich nie, die Geschicht mit meiner ersten Bekanntschaft mit einem Bidet. Der Bernde, mein Zimmergenosse, hat’s wahrscheinlich gekannt – der alte Lump. Hat gemeint, Hanse, setz dich drauf, des ist ein Überrasachungsklo. Ich machs, er drückt mich drauf und dreht den heißen Wasserstrahl auf. Na und, bin ich halt zwei Tage Seite 19 wiger Zeit mit Soleier rumgelaufen – hat aber der Freundschaft keinen Abbruch getan. Dafür hab ich ein paar Wochen später den Bernde wieder drangekriegt. Bei der Clubskimeisterschaft vom DRCI in Aachenkirch war’s. Später in der Nacht, wie kanns anders sein, wir sind in einer höheren Hütten noch verweilt, warn wir halt a bisserl über unsere Verhältnisse noch ins Tal per Ski runter. Wie’s der Deife will, der Bernde streift dabei eine Pistenraupe, was tut die auch so spät nachts noch auf der Piste. Der Bernde war scho damals ein großer Fan in Punkto Gesundheit. Aber unser Versprechen, ihn heil ins Tal zu bringen, denn da wartet bereits der Ruderclubdoktor, der Renninger Harry, und wird ihn schon wieder richten. Und so wars dann. Wir haben g’meint, der Bernde hat sowieso nur einen kleinen Schock und benötigt unbedingt was für seine Psyche, hat ihm der Harry eine super Spritze verpasst und alles war schlagartig wieder gut. Ich weiß bis heute nicht, ob der Bernd es gemerkt hat, dass er nur eine harmlose Kochsalzlösung verabreicht bekam. Aber es tat im einfach gut. Was uns natürlich neben der Freizeit und Sport zusammengeschweißt hat war unsere fast 5-Jährige Wohngemeinschaft in München. Der Bernd, inzwischen beruflich in die Musik reingefunden, war bei Bertelsmann und mit solchen Leuten unterwegs wie Monti Lüftner, Udo Jürgens, Joe Flemming usw. Und ich der Schreinermeisterschüler genau das Gegenteil. Hat aber nicht viel ausgmacht, haben uns gut ergänzt. Bernde hat auf einmal riesen Hits rausgebracht als Sänger wie „Lucky“ oder „In Dreams“ – werden heute noch ständig gebracht. Das war die Zeit, als auf einmal der Bernde zu Bernie Paul wurde. Ich musste als Durchschnittsbürger bestimmen, ob’s gut oder schlecht sind, seine Songs. Denn nur, wenn’s als Durchnittsbürger gfällt, haben die Songs eine Chance, hat er g’meint. Und so haben wir uns in der Münchner Szene herrlich ergänzt. Ab und zu hab ich sogar Bodyguard spielen dürfen z.B. nach einem Konzert in München. Udo Jürgens war bei uns in der WG zum Nachtrunk eingeladen. Bernie hatte noch mit dem Konzert zu tun und konnte erst später zu uns kommen. Und so hat er mir die Aufgabe anvertraut auf sein Mädl aufzupassen, denn der Udo war in Punkto Frauen ein bekannter Filou. Ich mein, ich hab alles richtig gmacht, denn als Bernie später kam, hats keine Probleme gegeben. Nebenbei warn wir noch bestens in der Bertelsmann Fußballmannschaft integriert. Der Bernie im Sturm und ich – als Gastarbeiter – der grobe Ausputzer in der Verteidigung. War eine lustige Zeit – gerade nach dem Spielen noch das Nachfeiern mit der Musikbranche. Habs bis heute in absolut guter Erinnerung. Aber irgendwann gibt’s auch eine Zeit, wo sich die Wege doch etwas trennen. Bernie seine Karriere in München und der ganzen Welt, meine Bichi Karriere doch wieder mehr in Ingolstadt. Beide haben uns nie aus den Augen verloren, treffen uns immer noch zu regen Gesprächen und wenn’s sein muss auch zu den Jahresgeburtsfeiern. Fazit: eine wunderbare gemeinsame Kindheit, eine beidseits spannende Jugend und Jung- Männerzeit vergisst man ein ganzes Leben nicht. Euer Stodschreiner Hansi Bichlmaier Ein Bauwagen als Konzept Veronika Peters will auf kreativer Weise Jugendliche für das Handwerk begeistern Text: Stephan Arens Frau Peters, wie kommt man an Jugendliche heran? „Wenn man jemanden für sich gewinnen will, muss man ihn einbeziehen in das, was man tut. Das meiste Interesse entsteht, wenn man etwas gemeinsam miteinander gemacht hat“, ist sich die Unternehmerin sicher. Und so hat sich Peters etwas besonderes einfallen lassen: Es wurde ein neuer Bauwagen angeschafft, in dem Jugendliche nach Herzenslust basteln, tüfteln und gestalten können. Außer einem Bezug zu den Gewerken (also zum Beispiel Elektro- , Sanitär- oder Stahlbau) der Firma Peters werden keine Vorgaben gemacht. Es kann auch kreativ irgendetwas aus den vorhandenen Materialien zusammengebaut werden – Hauptsache, die Lust am Handwerk wird geweckt und ein Gefühl dafür, dass ein Gewerk bei der Firma Peters nicht immer statisch sein muss, sondern man in dem Bereich durchaus kreativ sein kann. Und wenn der Bauwagen seine „Pforten“ öffnet, werden natürlich erfahrene Handwerker vor Ort sein und auch jemand von der Personalabteilung. Schließlich will man dabei ja auch neue Mitarbeiter gewinnen. Damit er seinen Zweck auch optimal erfüllen kann, wurde der Bauwagen innen wie außen komplett neu gestaltet. Hier ließ Peters die Kreativen zum Zug kommen: „Kreative sind einfach wichtig für die Stadt, das kann man gar nicht genug betonen!“ Deshalb unterstützt sie die auch gerne. Der Graffiti-Künstler Robin Gower gestaltet den Wagen außen, der Lichtkünstler Markus Jordan fertigt ein leuchtendes Schild für den Eingangsbereich des Wagens und Helmut Gooss gestaltet den Innenbereich in pfiffig praktischer Weise. So soll der Bauwagen, zusätzlich interessanter werden. Er hat übrigens eine klassische Form mit abgerundetem Dach und einem Ofenabzugsrohr, so dass er wie eine Erfinderwerkstatt wirkt, ein wenig verrückt, aber mitten in der Realität. Seinen ersten Auftritt wird er übrigens beim Lernfest der IRMA am 18. Juli in Oberstimm haben, mitten auf dem Barthelmarktplatz. Peters ist gespannt, wie der Bauwagen von den Jugendlichen angenommen werden wird und hofft, dass ihr Beispiel Schule macht. > ERFAHRUNG SEIT GENERATIONEN Bereits seit 1927 besteht die Schreinerei Göbel als Familienbetrieb. Mit der Erfahrung von drei Generationen erarbeiten unsere Mitarbeiter individuelle Maßanfertigungen nach Ihren Wünschen. > NATÜRLICH HOLZ > UNSERE STÄRKEN Holz als natürlicher Rohstoff ist die Grundlage unserer Arbeit. 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Beierlein, Horst Bork und Dieter Thomas Heck bei einer Jurysitzung für den Musikpreis „Goldene Europa“ in Saarbrücken So leicht ist der Autor dieses Textes nicht zu beeindrucken. Im Fall von Horst Bork hat sich das Blatt aber mal schlagartig gewendet. Der Termin mit dem gebürtigen Schanzer ist an einem freundlichen Nachmittag. Eine kleine, unauffällige Seitenstraße in einer der besten Wohngegenden von Ingolstadt führt direkt zu einer Villa. Und genau dieser Anblick verschlägt einem glatt die Sprache. Ein wuchtiges, silberglänzendes Tor markiert den Eingangsbereich. Das Anwesen könnte mal locker als Kulisse für die Daily Soap Reich und Schön dienen. Nicht protzig, aber wertig und geschmackvoll. Etliche Architekturfachblätter haben angeklopft, wollten das durchgestylte Gebäude innen und aussen ablichten. Für Horst Bork und seine Frau Marianne bleiben die eigenen vier Wände Privatsache. 2003 war Baubeginn, zwei Jahre später ist das Ehepaar eingezogen. Da war außen herum noch Baustelle. Diverse Sonderwünsche haben die Bauarbeiten erheblich erschwert. Alarm- und Klimaanlagen, Videoüberwachung, Technik und Elektrik. Why not? Das Objekt liegt, obwohl in der Stadt, recht idyllisch. Ein großzügiges Grundstück, geschätzte 500 Quadratmeter Wohnfläche. Das kommentieren die Borks aber nicht. Bis ins Detail geometrisch ausgetüftelt, hochwertig ausgestattet. 36 Gold- und Platinschallplatten, oben am Ende der Treppe, lassen die Erfolge des 66-jährigen Managers erahnen. Die Küche ist hochmodern, technisch gesehen High-End, mit großzügiger Arbeitsfläche mitten im Raum. Eckart Witzigmann sagte einst, damit könne man ein Restaurant für zahlende Freunde betreiben. Der Stil setzt sich durchs Haus fort wie ein roter Faden. Auf einem großen Esstisch im Wohnraum stehen Kaffee und Erdbeerschnitten. Die Begrüßung ist freundlich, gar herzlich. Man fühlt sich sofort wohl bei den Borks. Der Hausherr trägt blaue Hose, blau-gestreiftes Hemd von Kiton, und knallrote Socken. Immer! Zu jedem Outfit. Einst in der Londoner Savile Row abgeschaut, als ein Typ mit Maßanzug und roten Strümpfen vor ihm stand. Ein Markenzeichen neben der auffälligen Brille. Noch heute ist Horst Bork viel auf Reisen. Zwei, drei Wochen im Monat, quer durch die Welt. Als Berater und Antreiber seiner vielschichtigen Kundschaft. Der Manager Bork ist gelernter Banker, macht als junger Mann ein Zeitungs-Volo beim DONAUKURIER. Musik hat ihn schon immer begeistert. Kurz vor Beendigung des Volontariats bewiriningolstadt.de BEGEGNUNGEN Lieber im Hintergrund: Horst Bork mit Udo Jürgens und Trini Lopez 1976 in Monte Carlo Pause beim Filmdreh zu „Geld oder Leber“ am Wörthersee. Horst Bork hinter Falco. Rechts: Schlagzeuger Ali Khan wirbt er sich als Presse-Chef bei der Bertelsmann-Tochter Ariola. Drei Monate später, nach Probezeit, hat er den Posten inne. Dadurch kommt es zu ersten Kontakten mit Leuten aus der Branche. 1974 lernt er Paul Sahner kennen, der als Mitglied der Chefredaktion der BUNTEN spektakuläre Storys veröffentlichte. Er wurde auch König des Boulevard-Journalismus genannt. Bis zu seinem plötzlichen Tod vor wenigen Wochen blieben Sahner und Bork eng befreundet. „Wir haben uns gerne einen Spaß daraus gemacht, bei Geburtstagen jeweils als Laudator des anderen aufzutreten“, sagt Bork. Paul Sahner ist es auch gewesen, der Management-König Hans R. Beierlein (Udo Jürgens, Alexandra, Michael Schanze, Heino, Gilbert Becaud, u.v.m.) auf den jungen Horst Bork aufmerksam macht. Als dessen Assistent lernt er das musikverlegerische Handwerk, und all die Kleinigkeiten, die es mit Copyright & Co. so auf sich haben. 1979, mit nicht ganz 30 Jahren, geht Bork von München nach Hamburg, als Marketing- und Produktionschef einer angeschlagenen Plattenfirma. Neue Künstler, harte Sanierung. Der „Turnaround“ gelingt. Bei den Hanseaten trifft er 1980 auf den damals noch recht unbekannten Hans Hölzel, alias Falco. Hans Hölzel ist ein ungezähmter, junger Musiker aus Wien. Exzentrisch, launisch, oftmals schwer zu ertragen. Aber im Grunde ein netter Kerl. Einer, der immer mal wieder zur Flasche greift. Auch gern mal öfter. Wenn es sein muss, bis zum Exzess. So berichtet man. Falco hat Talent. Mehr als andere. Schon als Kind ist er verrückt nach Musik. Nur darum drehen sich seine Gedanken. Der erste weiße Rapper. So wird er heute noch manchmal genannt. 1982 landet er mit Der Kommissar einen Hit. Sieben Millionen Mal verkauft sich die Platte. Goldstatus in Kanada, Platz 72 in den US-Charts. Aus dem Hansi, wie ihn seine Freunde nennen, wird quasi über Nacht ein Superstar. Die Ära „Falkenhorst“ Ab 1982 machen Falco und Horst Bork gemeinsame Sache. Die Beiden nennen das unter sich „Falkenhorst“. Dann der erste Karriereknick. Das Album „Junge Römer“ wird ewig nicht fertig, und floppt dann weltweit. Die Plattenfirma will den Vertrag auflösen, Bork geht hoch ins Risiko. Auf eigene Faust aktiviert er die niederländischen Brüder Rob und Ferdi Bolland, zwingt Falco nach Holland ins Tonstudio. Der Rest ist Geschichte. 1986 landet Rock Me Amadeus auf Platz 1 der US-amerikanischen Billboard-Charts. Der erste und bisher einzige Popstar, dem das mit einem deutschsprachigen Titel gelingt. Horst Bork ist der Mann im Hintergrund, begleitet Falco auf seinen Tourneen und ins Studio, handelt weltweit lukrative Verträge aus. Und hält sich dabei in zweiter Reihe. Der SPIEGEL berichtet einst über Bork als Hintermann, die Wiener Kronen Zeitung orakelt sogar: Gibt es Horst Bork Seite 25 wirklich? Das ist das Prinzip des Ingolstädter. Bis heute. Er scheut den roten Teppich und das endlose Gelaber (O-Ton Bork) in Talkshows. „Nur der Künstler ist wichtig. Der interessiert die Leute, die für ihn Geld ausgeben. Und je ungestörter ich arbeiten kann, desto schneller komme ich ans Ziel. Im Prinzip ist am Wichtigsten, dass der Künstler nicht auf dumme Gedanken kommt. Das ist von München aus wesentlich einfacher, als wenn ich gerade in USA unterwegs bin. Wenn Alkohol oder Drogen im Spiel waren, ging es mit Falco zum Beispiel einige Male an die Grenzen des Machbaren. Leider war das dann so heftig, dass wir Dreharbeiten oder Aufnahmen abbrechen und verschieben mussten. Aber am Ende des Tages haben wir es immer wieder geschafft, ins Ziel zu kommen. Meistens sind wir dann zusammen eine Woche in Urlaub gefahren, haben die Vergangenheit reflektiert und Neues geplant. Er kam auch sehr oft nach Ingolstadt, hat sich hier gut ausgekannt und viel Geld in den Geschäften gelassen.“ Horst Bork nennt seinen Schützling herzlich „Böser Bube“. Einer, der unter den hohen Erwartungen litt. Nach dem Nummer-1-Hit in den USA zweifelt Falco an sich. Die Messlatte war hoch gelegt. Zu hoch. Er soll sich immer und immer wieder gefragt haben, ob und wie in drei Teufels Namen dieser Erfolg getoppt werden kann. Eine tragische Figur. Sein unkontrollierter Alkoholkonsum bringt ihn immer und immer wieder aus der Spur. Kein erfolgreicher Künstler ist einfach, sagt Bork, die Luft da oben ist dünn. Hans sei aber einer der Kompliziertesten gewesen. Mit vier Nummer-1-Hits gehört Falco zu den erfolgreichsten Künstlern in den deutschen Charts. Nach mehr als zwölf Jahren geht die Zusammenarbeit zwischen Falco und Horst Bork zu Ende. Das berufliche Verhältnis sei strapaziert gewesen. Die Freundschaft hält stand. „Der Tod war vorprogrammiert“ In den 90ern wird es ruhiger um den einstigen Weltstar. An die früheren Erfolge kann er nicht anknüpfen, zieht sich mit seiner Mutter zurück in die Dominikanische Republik. Dort arbeitet er an einem neuen Album. Der Kontakt zu Horst Bork bleibt bestehen. Am 06. Februar 1998 stirbt Falco im Alter von 40 Jahren bei einem Autounfall. Eine Obduktion ergab einen Blutalkoholwert von 1,5 Promille und eine größere Menge an Rauschmittel. Horst Bork: „Der Tod von Hans war leider auf tragische Weise vorprogrammiert. Das war ihm bewusst, das war seiner engsten Umgebung bewusst. Uns allen war klar, dass er nicht friedlich im Bett aus dieser Welt scheiden würde. Nüchtern war er ein sehr vorsichtiger Autofahrer. Selbst ich, ein chronisch schreckhafter Beifahrer, habe bei ihm im Auto manchmal gut geschlafen. Das konnte sich dann aber dramatisch verändern. Wenn er es eilig hatte, fuhr er dann schon mal mit dem Auto in eine Hotelhalle“. Die Wahrheit Wie es wirklich war, das schildert Horst Bork in einem Buch, das es bis in die Bestsellerlisten geschafft hat. Mit ehrlichen, eindringlichen Worten. In aller Deutlichkeit. Darin wird der Mensch Hans Hölzel beschrieben. Nicht etwa die Kunstfigur. Die Sehnsucht nach Normalität, Bürgerlichkeit und Geborgenheit. Der Wunsch nach einer Familie und einem Haus am Meer. Der schmale Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Selbstzerstörerische Züge, innere Zerrissenheit, Depressionen und Selbstmitleid. Die Erzählung einer abenteuerlichen Reise, begleitet von Skandalen, gescheiterten Beziehungen und falschen Freundschaften. Jede einzelne Zeile hat Horst Bork selbst verfasst. Eine Hommage an den großen Hans Hölzel. (Falco: Die Wahrheit. Wie es wirklich war – sein Manager erzählt | Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf) Der Coup mit dem Showgiganten Horst Bork hat mit vielen Berühmtheiten zusammengearbeitet. Zum Teil hat er sie berühmt gemacht. In der Branche gilt er als Ass. 1995 zum Beispiel kommt ein Anruf von Thomas Gottschalk. Neben Wetten, dass..? macht der damals 45-Jährige den Programmchef des vor sich hin dümpelnden Münchener Radiosenders Xanadu. Gesucht wurde ein Geschäftsführer. Thommy sieht in dem Ingolstädter die Idealbesetzung. Bork nimmt an, will aber Anteile am Sender. Gottschalk bestimmt die Programmfarbe. Mit dem Leitsatz „pro Stunde einmal die Beatles und einmal die Stones“ ist Bork nicht einverstanden. Er analysiert die so genannten Playlists und setzt entsprechende Änderungen durch. Er holt Michael „Bully“ Herbig, Markus Langemann, Erkan & Stefan, Jochen Bendel und weitere Schwergewichte der Comedyszene zu Xanadu, erreicht Top-Quoten, wird Marktführer und deklassiert die Konkurrenz. Der Sender wird an die französische EnergyGruppe verkauft, die Kassen klingeln. Stars und Sternchen Hans Hölzel ist sicherlich einer der berühmtesten Schützlinge des Ingolstädter Managers. Mit ihm hat er viel Geld verdient. Und umgekehrt. Horst Bork hält noch immer Rechte an der Musik von Falco, aber auch von vielen anderen Interpreten, mit denen er gearbeitet hat. Seine zwölf Musikverlage sind in einer Holding zusammengefasst. Die HoBo Music ist ordentliches GEMA-Mitglied und administriert alle Werke. Bork ist auch treibende Kraft der Bingoboys gewesen, ein Dance-Trio aus Wien. 1991 erreicht Bork mit der Single How To Dance Platz 1 der US-Dance-Charts. Das österreichische Dancefloor-Projekt Edelweiss landet mit Bring Me Edelweiss in mehreren wiriningolstadt.de BEGEGNUNGEN Ländern auf Platz 1 und erhält einen World Music Award. Bork macht den Manager. Aber auch mit Weltstars wie Christopher Lambert hat der Ingolstädter zusammengearbeitet. Der Hollywood-Schauspieler wurde berühmt durch die Rolle des Connor MacLeod im Kultfilm Highlander. „Eines Tages hat mich Christopher in New York angerufen. 1990 muss das gewesen sein. Er sagte, er möchte auch so ein Musik-Star werden wie Falco. Ich bin dann einige Tage später nach Los Angeles geflogen, die Maschine hatte drei Stunden Verspätung. Trotzdem hat er in der Hotelbar auf mich gewartet, und wir hatten eine sehr fruchtbare Diskussion. Wir haben in Windeseile mit den Falco-Produzenten Rob & Ferdi Bolland eine Platte in Holland produziert. Kurz vor Veröffentlichung hat Christopher dann kalte Füße bekommen, und wir haben das ganze Ding wieder eingestampft. Trotzdem sind wir bis heute eng befreundet, er kommt immer wieder einmal in Ingolstadt vorbei, er ist und bleibt ein toller Freund.“ Bork ist ein alter Hase im Geschäft, hat ein beachtliches Netzwerk. Ein Profi im Showbiz. Mit Udo Jürgens war er in Deutschland, Polen und Japan auf Tour. Wolfgang Ambros und Joachim Fuchsberger haben mit ihm gearbeitet, seinem Rat vertraut. Auf Wunsch von Blacky kümmerte er sich um dessen Sohn Thommy, produzierte mit ihm dessen einzigen, großen Hit Black and White. An der Verwertung der Rechte für die Casting-Show Popstars ist Horst Bork maßgeblich beteiligt gewesen. Die No Angels und Brosis nahm er unter seine Fittiche. Die No Angels-Single Daylight verkaufte sich in Deutschland besser, als jede Single von Falco. Mit Udo Lindenberg, Chris Rear, Chris Thomson, Moody Blues oder Mick Jagger hat er über Marketingstrategien diskutiert. Bork erkennt aber auch früh die Zeichen der Zeit. Mit der Erfindung des ersten MP3-Players ist schnell klar: Das Musikgeschäft erfährt einen Wandel, kann in alter Form nicht bestehen. Horst Bork besetzt neue Felder. Mit „Kochen, Genuss und Ernährung“ landet er einen Treffer. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Bork mit Freund und Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann zusammen. Von ihm lernt der Manager viel über Geschmack und Details der großen Küche. Die Creme de la Creme der deutschen Köche gehören zu seinen Schützlingen. Kevin Fehling zum Beispiel, jüngster 3-Sterne-Koch Deutschlands. Oder BRFernsehkoch Hans Jörg Bachmeier. Seit einigen Wochen auch Klaus Erfort. Für Bork einer der drei besten Köche im Land. Auch einige TV-Köche stecken mit dem 66-Jährigen unter einer Decke. Das ist aber ein (offenes) Geheimnis. Mit einem der besten Someliers der Welt, Justin Leone vom Münchener Tantris, wird im Moment an einer TV-Serie für die englische BBC gearbeitet. Wein gehört für den Ingolstädter unweigerlich zu gutem Essen. Ein weiteres, elementares Teilchen im Kosmos des Hors Bork sind Künstler, die weder kochen, noch Musik machen. Mit Jetsetter, Fotograf, Skirennfahrer und Trendsetter Hubertus von Hohenlohe ist das Ehepaar Bork seit zwanzig Jahren eng befreundet. Die Idee zur Fernsehsendung Hubertusjagd (ServusTV) kam von Bork. Zwischenzeitlich wurden 33 Folgen ausgestrahlt, sechs weitere sind abgedreht. Borks Frau Marianne: „Familienintern wird Hubertus nur „der Prinz“ genannt. Er ist ein sehr angenehmer Hausgast, mit dem es nicht eine Minute langweilig wird.“ Einer der begnadetsten Magier der Welt, Florian Zimmer, wird ebenfalls von Bork beraten. Der 32-Jährige hat schon für Michael Jackson gezaubert, Siegfried & Roy sind Fans von ihm. Und dann wäre da noch Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben. Im Übrigen ein hervorragender Sänger. Und seit Let´s Dance auch ein sehr guter Tänzer. Immerhin hat es für Platz 3 gereicht. Im Oktober erscheint sein Buch Das Steiner-Prinzip. Ein Mix aus Lebens- und Ernährungshilfe. Vor drei Jahren hat Horst Bork ein Auge auf den Kunstmarkt geworfen. Er lernt den deutschen Star-Künstler Jonathan Meese kennen. Der 45-Jährige erfindet für Bork die Berufsbezeichnung „Menschenhändler“. Es folgt ein Crashkurs in Sachen Kunst und Kommerzialisierung. Nun will der Ingolstädter XXL-Manager den Maler David Sobol aus München vorsichtig am Markt etablieren. Wenn es einer schafft, dann der Mann mit den roten Socken. Blacky Fuchsberger gratuliert Marianne Bork zum 40. Geburtstag Eckart Witzigmann, Hans-Jörg Bachmeier, Horst Bork Seite 27 Justin Leone, internationaler Superstar der Somelier-Szene. Seit einigen Monaten im Stall von Horst Bork Los Angeles 1992: Präsentation der Falco-LP „Nachtflug“. Helmut Fest (CEO EMI), Falco, Horst Bork, EMI-Deutschland-Chef Berger Bork und Falco auf dem Weg zur Aufzeichnung von „Heut´ abend“ mit Blacky Fuchsberger Gute Laune in Amsterdam: Ferdi Bolland, Christopher Lambert, Horst Bork, Rob Bolland Privat Horst Bork hat überall seine Finger im Spiel, zieht die Fäden. Er berät, verhandelt, holt das Maximale für seine Schützlinge raus. Ein harter, autoritärer Verhandlungsführer, aber wenn nötig mit viel Fingerspitzengefühl. Sein verstorbener Freund Paul Sahner nannte ihn mal „den liebenswürdigsten Haifisch im Showgeschäft“. Privat ist Bork ein ausgesprochen angenehmer Gesprächspartner. Ein Genussmensch. Ein Gläschen Bordeaux in geselliger Runde geht allerweil. Gutes Essen, das steht für Lebensqualität. Ein oder zwei Tage wird auch mal auf Fleisch und Fisch verzichtet. Aber im Grunde wird bei den Borks gegessen, worauf man gerade Appetit hat. Dogmen, so Bork, seien ein Gräuel. Die Frage nach Luxus? Ein freies Stündchen. Einfach mal nichts tun, für 60 Minuten. Löcher in die Luft schauen. Ein ganzer Tag ohne Business ist nur selten drin. Urlaub? Nach einer Woche wird es langweilig, an jedem Ort der Welt. San Sebastian, Sylt, Salzburg. Immer nur für drei, vier Tage. Nach einer hektischen Woche in New York geht es gerne mal zu Freunden in die Hamptons. Aber da wird dann auch über Ursachen und Wirkungen diskutiert. Die Lufthansa hat Bork zum Senator auf Lebenszeit ernannt. Ein Status, den man als Vielflieger erreichen kann. Äußerst selten allerdings. Praktischer Nutzen: man bekommt in jeder Maschine einen Platz. Oder zwei. Denn so oft es nur geht, ist Gattin Marianne mit dabei. Die Frau an Borks Seite. Verheiratet seit 40 Jahren. In der Branche eher unüblich. Sie organisiert ihn. Hält den Rücken frei. Es gibt keine Gebrauchsanweisung für eine gute Beziehung, sagt Bork. Wenn man sich aber über die wichtigsten Dinge einig ist, kann es auch hinhauen. „Wenn meine Frau auch auf Karriere fixiert gewesen wäre, dann hätte das mit meiner nicht so geklappt. Meine Frau hat immer auf meine Bedürfnisse Rücksicht genommen und die eigenen zurückgestellt.“ Hinter jedem starken Mann steht nun mal eine starke Frau. Das ist die Wahrheit. Und nichts als die Wahrheit. Programmhinweis TV-Koch Hans Jörg Bachmeier kocht am 31. Juli in Ingolstadt anlässlich der Landesausstellung „Napoleon und Bayern“ das Leibgericht des französischen Kaisers, Huhn Marengo. Mit dabei: der Ingolstädter Kardiologe Bernhard Kehrwald mit seiner Musikgruppe „Herzenstöne“. Der Bayerische Rundfunk überträgt live. wiriningolstadt.de Schlagerst Oh N Seine Platten haben sich millionenfach verkauft. Auf der ganzen Welt feierte Bernie Paul groSSe Erfolge. Aufgewachsen ist er in Ingolstadt. Mit 28 Jahren landet der heute 65-Jährige seinen ersten Hit. Schlagerstar nannten sie ihn. Fälschlicherweise! Ein Gespräch mit Bernhard Paul Vonficht, alias Bernie Paul. Text: Gustl Vogl Fotos: privat Kindheit und Jugend verbringt Bernie Paul in Ingolstadt. Er ist Pfadfinder, schwimmt im SC Delphin. Abenteuer und Sport, daran erinnert man sich gern. Er ist ein Einzelkind, hat viele Freunde. Horst Bork (sh. Begegnungen) geht mit ihm in den Kindergarten. Mit 14 Jahren kommt die Begeis- terung für Musik, gepackt von „Beatlemania“. Er lernt Saxophon und Bass. Bernhard Vonficht zieht mit 20 Jahren nach München. 1974 stellt ihn die Plattenfirma Ariola ein. Der Weg ist geebnet. Nur drei Jahre später schreibt er erste Songs, produziert und singt. Seite 29 tar? No No! 1978 stürmten Sie mit „Lucky“ die internationalen Hitparaden. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie zurückdenken? „Na ja, das war und ist ein großartiges Gefühl. Zumal diese Schallplatte meine erste Veröffentlichung war, und gleich zum Superhit wurde.“ Seinen größten Hit hatte Bernie Paul Anfang der 80er mit „Oh No No“. Ein Welterfolg. Er schreibt Songs und produziert für nationale und internationale Künstler. David Hasselhoff, Connie Francis, Katja Ebstein, Peter Kraus, Tommi Ohrner oder Wolfgang Fierek. Etliche Titelmelodien von TV-Formaten und Serien stammen aus seiner Feder. „Sail Away“ aus der Werbung für eine bekannte Biermarke. Oder der Titelsong der RTL-Seifenoper „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Für Peter Kent schreibt er „It’s a Real Good Feeling“. Ein Nummer-1-Hit. Sie sind seit mehr als 40 Jahren in der Branche. Wie haben Sie das Showgeschäft erlebt? „Aufregend, inspirierend. Ein Auf und Ab. Auch leidenschaftlich. Und manchmal schwer und frustrierend. Manchmal aber auch leicht mit großen Erfolgen gekrönt.“ Sie wurden von der Presse oft Schlagerstar genannt. Können Sie sich mit dieser Berufsbezeichnung identifizieren? „Nein. Ich habe mich tatsächlich nicht als Schlagerstar bezeichnen wollen, und sehe mich der damit gemeinten Gilde auch nicht zugehörig. Ich habe als Sänger englische, internationale ausgerichtete Popmusik produziert, und damit auch nie Zugang zu den mit Schlagerstars besetzten Medien Einzug gehalten.“ Bernie Paul ist heute nur noch selten Bernie Paul. Auf ausgesuchten Events greift er mal zum Mikrofon, überwiegend im Ausland. Als Bernhard Paul Vonficht leitet er seine Immobilienfirma. Exklusive Wohnanlagen, in Augsburg zum Beispiel. Eine Seniorenresidenz am Bodensee, Grundstücksentwicklung im Raum München. In Rottach-Egern hat Vonficht ein in die Jahre gekommenes Hotel am See gekauft, neu aufgestellt, renoviert und gestaltet. Statt Musik macht er in Immobilien. Sie sind früh ins Immobiliengeschäft eingestiegen. Was hat Sie daran gereizt? „Das ist eine Arbeit, die mir Spaß macht. Auch das Metier Immobilien fordert jede Menge Kreativität. Somit kommt auf diese Weise meine diesbezügliche Grundausrichtung, die mich auch in der Musik gefordert hat, voll zum tragen.“ Bernhard Vonficht lebt heute mit Frau (verheiratet seit 2000) und Tochter abwechselnd in München, am Bodensee und Tirol. „Geurlaubt“ wird in Deutschland. Von der Welt hat er genug gesehen, der Mann mit der goldenen Stimme. Der ein Faible für deutsche Autos hat, und der als Lieblingsfarbe bunt angibt. Bernie Paul, Weltstar, aufgewachsen in Ingolstadt. wiriningolstadt.de ein Glorreiches Comeb Text: Anja Viktoria Autenrieth Fotos: privat Für Gitarrist Hans Ziller beginnt 2015 eine neue Zeitrechnung. Nach der Trennung von Bandkollege Claus Lessmann startet der Hardrocker wieder durch. Nach 35 Jahren und 14 Alben geht das Duo nun getrennte Wege. „Glörious“ heisst das vor kurzem veröffentlichte Bonfire Album- mit brandneuen Songs und Bandmitgliedern. Die Hardrocker sind auf dem besten Weg wieder das zu werden was Bonfire so viele Jahrzehnte war: glorreich und extrem erfolgreich. Seite 31 back wiriningolstadt.de Ein Glorreiches Co Hans Ziller nippt an seinem Glas Wasser. Seit 2009 trinkt der Ingolstädter keinen Alkohol mehr – eher untypisch für das Hardrockbusiness. “Ich muss und will ja noch viele Jahre durchhalten und auf der Bühne stehen“, schmunzelt er. Selbst am 8. Mai 2015 – einem ganz besonderen Tag für Hans Zilller – stösst er mit Wasser an. Der Freude hat das keinen Abbruch getan. Hans Ziller und sein Lebenswerk Bonfire waren endlich zurück. Denn genau an diesem Tag ist das Album in die deutschen GFK-Mediacontrol Albumcharts eingestiegen. „Ich war so glücklich wie nach einem Bundesliga Sieg. Die ganzen Mühen und auch Tiefschläge der letzten Monate haben sich gelohnt. Unser neues Album „Glörious“ hat voll eingeschlagen“. Das Album hat sich immerhin drei Wochen lang in den Charts unter den Top 100 gehalten. Und als erstes Bonfire-Album in den ersten zehn Plätzen der deutschen Rock-Metal-Charts. Hans Ziller wirkt zufrieden. Die letzten Wochen und Monate waren nicht einfach. „Ich wollte schon hinschmeissen“, sagt der Hardrocker. „Aber BONFIRE ist ja mein Baby und ich dachte mir: so einfach gibst Du das nicht auf“. Er hat gekämpft und er hat es geschafft. BONFIRE ist zurück und das erfolgreicher als gedacht. Getrennte Wege nach 35 Jahren und 14 Alben 30 Jahre stand Hans Ziller zusammen mit Kollege und Gründer Claus Lessmann auf der Bühne. Wer hätte gedacht, dass aus der 1972 von Hans Ziller gegründeten Band Cacumen einmal ein international bekannter Act Bonfire werden würde. Die Hardrocker reihten sich ein in die Rige der deutschen 80er Metal Bands. Sie rockten um die Welt auf den ganz großen Bühnen – grelle Schminke, hochgesprayte Frisuren, hautenge Lederklamotten. Der Sunset Strip war demnach auch in Ingolstadt angekommen. In Hardrock Kreisen war der Name Bonfire über Jahrzehnte ein Name und eine anerkannte Größe. Bis zum Oktober 2014. Bei einem Konzert in Essen spielten Bonfire das letzte Mal in der alten Besetzung mit Claus Lessmann. Schon hier hinter den Kulissen hatten sich die beiden Gründer kaum mehr etwas zu sagen, gingen sich aus dem Weg. „Es war ein jahrelanger schleichender Prozess. Wir haben uns einfach nicht mehr verstanden. Immer mal wieder gab es Gespräche, aber letztlich waren die Ziele zu unterschiedlich. Traurig, aber Realtität. Und dann muss man einen Schlussstrich ziehen“. Hans Ziller wollte Konzerte geben, neue Songs schreiben, Alben aufnehmen. „Ich bin Profi und Vollblutmusiker seit Jahrzehnten. Ich muss Geld verdienen und wollte das auch. Natürlich mit meiner Musik.“ Claus Lessmann wollte das alles so nicht mehr. Weniger Shows, weniger Reisen, weniger Alben. Die Trennung der beiden war nicht mehr aufzuhalten. Für Hans Ziller beginnt eine nervenaufreibende Zeit. Wie soll es weitergehen mit ihm und der Musik, viele Fragen rauben Hans Ziller den Schlaf, auch existenzielle Sorgen. Der gelernte Dekorateur war kurz davor alles aufzugeben. Wäre da nicht seine Kämpfernatur in ihm hochgekommen. „Bonfire war schon immer mein Baby. Es gab immer mal Probleme oder Streitigkeiten in 40 Jahren Musikbusiness. Das gehört zum Leben. Ich entschloss mich zu kämpfen“, sagt der Gitarrist, Gründer und Mastermind von Bonfire. Leicht waren die vergangenen Monate dann nicht. Hans Ziller benötigte die Rechte an der Marke Bonfire. Und die gehörten auch Claus Lessmann. Wie bei vielen Scheidungen ging es auch hier ums Geld. Wieder eine Nervenzerreisprobe für Hans Ziller. Und auch die hat er gemeistert – „die Sache mit dem Geld“ ist nun auch für Ziller geregelt. „Ich wünsche Claus nur das Allerbeste. Ich hege keinen Groll gegen ihn. Wir haben jahrelang zusammen viel geschafft. Jetzt war es einfach Zeit Abschied zu nehmen.“ Für eine kurze Zeit reaktivierte Hans Ziller dann sein Zweitprojekt EZ Livin. Die Gruppe gab es 1991 schon einmal, lag aber jahrelang auf Eis. Zusammen mit dem früheren Accept Sänger David Reece entstand das Album „Firestorm“. EZ Livin spielte 40 Konzerte in ganz Deutschland. David und Hans ergänzten sich optimal. Nicht nur als Musiker, sondern auch als Menschen. Als definitiv klar war, dass Claus Lessmann nie wieder mit Bonfire auf der Bühne stehen würde, wurde David Reece als Sänger für Bonfire engagiert. „Accept gelten ja als eine der Wegbereiter des Heavy Metal. Die Band gehörte neben den Scorpions zu den international bekanntesten Gruppen der deutschen Rock-Szene und David war festes Mitglied. Wir haben unsere Karrieren jahrelang beobachtet und schätzen uns sehr“, lächelt Hans Ziller und man merkt ihm an, dass auch er etwas stolz ist auf diese Zusammenarbeit. Neu im Team ist im Übrigen auch der 2. Gitarrist Frank Pané. Bass Ronnie Parks und Drummer Harry Reischmann waren bereits bekannte Gesichter aus Ez Livin und Bonfire. Hans Ziller strahlt, wenn man ihn auf den unerwarteten Erfolg von Bonfire 2015 anspricht. „Ich hätte nie gedacht, dass wir so erfolgreich durchstarten werden. Viele Fans Seite 33 omeback wiriningolstadt.de Ein Glorreiches Co standen hinter uns, aber viele waren auch verunsichert und beschimpften mich. Wie so oft nach Trennungen. Aber wir haben es allen gezeigt. Mit guten Songs in gewohnter Qualität. Wir haben die Fans auf ein Neues begeistert.“ Begeistern. Genau das haben die Hardrocker mit ihrem neuen Album „Glörious“ geschafft. Innerhalb von 4 Wochen sind die neuen Songs entstanden. „Es war unglaublich“, erinnert sich Ziller. „Die Ideen sind nur so gesprudelt. Das ist ja selten so. Ich sass auf meiner Terrasse mit meiner akustischen Gitarre und ein Song nach dem anderen flog mir zu. David unterstützte mich bei Text & Melodien, im Tonstudio in Mailand wurde aufgenommen. Glörious war geboren“. Am 25. September 2015 erscheint das Album „Glörious“ weltweit übrigens auch auf Vinyl Entstanden ist ein klassisches Hardrock Album – die internationale Musikpresse lobte das Comeback von Bonfire. Balladen, hymnische Stücke, rockige Kracher, schöne Melodien. Elf Lieder – gesungen von der unverwechselbaren David Reece Stimme. Auf seinen Wunsch ist auch die Beatles-Nummer „With a little help from my friends“ in der Version von Joe Cocker mit dabei. Mit letzterem hatte David Reece im Übrigen ein Zusammentreffen, über dessen Inhalt man im Booklet des Albums lesen kann. Momentan befinden sich die Jungs auf Europatournee. Stationen wie Kreta, Zypern, Kuftstein und Günzburg stehen auf der Tourliste. „Momentan läuft es wie geschmiert und es macht tierisch Spaß wieder on the road zu sein“, freut sich Hans Ziller und man merkt ihm seine Liebe und Leidenschaft zur Musik an. Ausruhen will er sich aber nicht auf seinem momentanen Erfolg. Die Planungen für ein neues Album im Frühjahr 2016 laufen auf Hochtouren. Ein ganz besonderes Jahr im Übrigen, denn Bonfire feiert dann 30 Jahre Bühnenjubiläum. „Wir wollen mit Bonfire wieder in die erste Liga, darum müssen wir nachlegen. Wie der FC Ingolstadt, mein Verein, meine Leidenschaft der Fußball. Ich habe ja selbst in der Jugend des DJK Ingolstadt Fußball gespielt und es immerhin in der 2. Mannschaft zum Kapitän gebracht. Ich spiele allerdings besser Gitarre als Fußball.“, lacht der Ingolstädter. „Trotzdem ist der FC Ingolstadt für mich ein Vorbild gewesen – schon immer. Nie aufgeben, immer kämpfen und an sich glauben. Und seinem Herzen folgen, dann kommt alles von ganz alleine.“ „Glörious“ – glorreich sein – genau das wünscht sich Hans Ziller wieder mit seiner Band. Bonfire ist auf dem besten Weg dorthin. Hardrock – made in Ingolstadt – ist zurück. Im März 2016 erscheint dann ein neues Album – zum 30-jährigen Bühnenjubiläum von Bonfire. Seite 35 omeback wiriningolstadt.de KEINE CHANCE FÜR EINBRECHER BEI FENSTER UND HAUSTÜREN MIT NACHTRÄGLICHEM EINBRUCHSCHUTZ Vereinbaren Sie einen Termin mit Hans Bichlmaier der Schreiber „Stodschreiner“ (zertifizierter Errichter von mechanischer Sicherungstechnik an Fenster und Türen) Milchstr. 14 | 85049 Ingolstadt | Telefon 0841-490120 www.schreinerei-bichlmaier.de | [email protected] e en k eu eträn u n ä e Di ischg rnbr r m e er H Bi von Unser Radler hat zwei neue Freunde! NEU NNEEUU NEU Stadttheater Ingolstadt Ingolstadt tanzt! Und du? Nur Mut! Fragen Sie in Ihrem Getränkeund Einkaufsmarkt! Herrliches Herrnbräu Herrliches Herrnbräu wbirsching-wir.qxp_Layout 1 09.07.15 16:39 Seite 1 www.warmbad-irsching.de Tel. 08457 / 76 26 Paarstr. 20 85088 Vohburg a.d. Donau WARMBAD IRSCHING STADT VOHBURG WARMBADen, bei uns immer! 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Zwischen fünfzig und hundert Facebook-Nachrichten kommen jeden Tag rein. Ein Frauenschwarm. Und noch viel mehr. Text: Gustl Vogl Fotos: Gettyimages Seite 39 wiriningolstadt.de Vom dicken Entlein zum Fans von Let´s Dance hätten mich beneidet. Auf einen Plausch mit Christian Polanc in einem netten Cafe in seiner Heimatstadt. Er trinkt Latte Macchiato, laktosefrei. Eine Intoleranz hat er nicht, er mag die süßliche Note dieser Trend-Milch. Überhaupt achtet der Ingolstädter sehr auf Ernährung. Das ist Passion. Kein Zucker! So gut es geht. Ein schönes Stück Fleisch, wenn die Qualität stimmt. Frisches Obst und Gemüse. Anders als früher. Da wurde noch heimlich der Süßigkeitenschrank der Eltern geplündert. Reinschaufeln was geht. Heute ist hochwertiges Essen pure Lebensqualität. Beim VOX-Promi-Dinner belegte er den zweiten Platz mit Dry-Age-Steak, Süßkartoffelpüree und mediterranem Gemüse. „Am Essen wird nicht gespart. Hochwertig muss es sein. Dafür gebe ich schon mal viel Geld aus. Du bist eben, was du isst. Das ist Fakt. Der Körper setzt sich immer wieder neu zusammen im Laufe der Jahre. Und unsere Nahrungsmittel sind unsere Bausteine.“ Christian Polanc 1995 besteht Christians Mutter auf einen Tanzkurs. Wenn du nicht mitmachst, gibt es kein Taschengeld, hat sie gesagt. Für den untersetzten Teenager eine Horrorvorstellung. Die ersten Stunden jedoch werden zum Schlüsselerlebnis. Der junge Polanc verliebt sich in die Tanzerei, trainiert wie besessen. 1996 das erste Turnier. Latein, Christians Steckenpferd. Platz 1. Mit nur drei Turnierteilnahmen steigt er in die S-Klasse auf. Die Höchste im Amateurbereich. Eine absolute Ausnahme. „Ich hab schnell gemerkt, dass mir das Tanzen liegt. Dass ich so schnell so weit komme, damit konnte ich aber nicht rechnen. Ich hab aber auch immer mal wieder einen Dämpfer bekommen, wenn andere gesagt haben, dass ich es nicht zum Profi schaffen kann, weil ich viel zu spät angefangen hab. Mein dickes Ich hätte aufgegeben. Aber ich hatte ja mittlerweile ein gutes Körpergefühl, stark abgenommen, und war gut im Training. Ich hab einfach mehr trainiert, als die anderen, um die Zeit aufzuholen. Und das hat geklappt.“ Christian Polanc Drei Jahre in Folge Halbfinalist der Europa- und Weltmeisterschaft. Bayerischer und Deutscher Meister. 2009 wird Polanc Profi. Der Durchbruch, was nationale Berühmtheit betrifft, kommt mit der RTL-Tanzshow Let´s Dance. Ein Quotenrenner. Seit der zweiten Auflage ist der Ingolstädter als Star-Tänzer dabei, gewinnt mit Susan Sideropoulos (GZSZ) Maite Kelly (The Kelly Family) Staffel 2 und 4. „Vor der ersten Sendung haben die Promis vier bis sechs Wochen Zeit, mit uns zu trainieren. Maximal 50 Stunden pro Woche. Zwischen den Sendungen am Freitag muss man dann aber schon jeden Tag acht Stunden trainieren, wenn man es ernst nimmt. Donnerstag ist im Studio Trainingstag. Die erste Durchlaufprobe. Weil es eine LiveSendung ist, sind bei den Proben 150 Leute dabei, die an den Kameras und Scheinwerfern arbeiten. Die Regisseure. Oder die Leute, die den Nebel machen. Das ist schon sehr professionell aufgezogen.“ Christian Polanc In der vergangenen Staffel belegte Christian Polanc mit der wunderbaren Enissa Amani Platz 4. Nach einem vernichtenden Urteil von Großmaul-Juror Joachi Llambi und entsprechender Punktezahl. Favoritenrolle hin oder her. „Es ist ein Grundrecht, unsere Meinung zu sagen. Klar, das war an diesem Abend nicht unsere beste Leistung. Aber auf diese Art und Weise deklassiert zu werden, das ist auch nicht in Ordnung. Psychologisch war das für Enissa schwer. Ich konnte sie kaum noch motivieren. Aber ich habe persönlich nichts gegen Herrn Llambi. Mit Enissa hingegen hat sich eine Freundschaft entwickelt.“ Christian Polanc Der gelernte Eisenbahner mit Abitur ist derzeit auf Promo-Tour mit seinem Fitnessprogramm. „Dancit“ by Christian Polanc. So nennt sich das. Im Grunde ein Workout mit Musik und Tanz. Das treibt den Schweiß aus den Poren. Vor vier Jahren entstand die Idee, inspiriert durch Maite Kelly und Moritz A. Sachs (Klausi Beimer aus der Lindenstraße). Die Sängerin und der Schauspieler hatten durch das Tanztraining enorm an Gewicht verloren. „Abnehmen durch Tanzen war in aller Munde. Ich hab auch an mich selbst gedacht. An meine Zeit als Übergewichtiger Das muss doch möglich sein, dass man das Training von Let´s Dance komprimiert und weiterentwickelt. Eben so, dass alle was davon haben. 2014 habe ich mir Zeit genommen, das Konzept ausgearbeitet, und mir ein finanzielles Polster antrainiert. Für das Geld hätte ich auch eine Tanzschule eröffnen können. Aber das ist mein Traum. Die Leute sollen während des Workouts tanzen lernen, Spaß haben, körperlich und seelisch gut drauf sein. Jetzt geht es darum, Dancit zu verbreiten. Im Moment wird es angeboten in etwa 40 Locations in Deutschland. In Tanzschulen oder in Fitnessstudios.“ Christian Polanc In der Region sind die ersten Lizenznehmer im Boot. Genauere Infos liefert die Homepage. Parallel zum Training mit Trainer bietet Polanc eine DVD für die Zuhause an. Als Einstieg und/oder Ergänzung. Halbe Stunde Speed-Workout, schnelle Songs, bis zu knapp zwei Stunden Body-Toning-Übungen. Klingt nach Schufterei. Ist Schufterei. Das Zauberwort heiß Disziplin. Dieser Mix aus Fitness- und Tanzelementen macht es aber irgendwie angenehmer. Das allerdings ist wie so oft im Leben eine Frage des Geschmacks. Seite 41 m gestählten Schwan wiriningolstadt.de Rio Reiser König von Deutschland Eine musikalische Biografie von Heiner Kondschak Nach dem Erfolg von „Dylan – The Times They Are A-Changin’“ präsentiert Heiner Kondschak mit „Rio Reiser – König von Deutschland“ erneut eine musikalische Biografie, ein Rockmusical, das vom Leben eines der berühmtesten deutschsprachigen Rocksänger und seiner Kultband erzählt. Rio Reiser war der Frontmann, Sänger und Haupttexter der Agrit-Rock-Band „Ton Steine Scherben“, die sich 1970 in Berlin gründete. Die Musik diente den vier jungen Musikern als Sprachrohr für den Widerstand gegen das bestehende Gesellschaftssystem und als „die“ Band für Hausbesetzungen und Demonstrationen haben sie Zeitgeschichte geschrieben und wurden zum Soundtrack einer Generation zu Zeiten der RAF und APO. Heiner Kondschaks musikalischer Abend begleitet die Band vom überraschenden Durchbruch 1970 nach ihrem Festival-Auftritt neben Jimmy Hendrix, über den finanziellen Ruin und den Wegzug aus Berlin bis hin zur Auflösung der Band 1985. Rio Reiser sang sozialkritisch von Politik, Freiheit und Gerechtigkeit mit Liedern wie: „Macht kaputt was euch kaputt macht“, „Keine Macht für Niemand“, „Alles Lüge“ und „Die letzte Schlacht gewinnen wir“. Er sang aber auch von Liebe, Sehnsucht und Träumen mit Liedern wie: „Junimond“, „Ich denk an dich“ und „Halt an deiner Liebe fest“. Nach der Auflösung der Band startete er mit einer Solokarriere nochmals richtig durch – wird zum gefeierten „König von Deutschland“. Das Stück erzählt die Geschichte der „Scherben“, von ihren Konzerten, dem Leben in der Kommune, und Rios Coming-Out zu einer Zeit in der Homosexualität noch strafbar war, den Konflikten innerhalb der Band und der Vermischung von Leben und Kunst, von Musik und dem unerbittlichen Kampf für Utopien. Es entwirft zudem ein Stimmungsbild der damaligen Bundesrepublik und wird damit zu einem Stück westdeutscher Geschichte. In „Rio Reiser – König von Deutschland“ werden der Sänger und seine Band wieder lebendig – im Zentrum steht dabei die Musik, die live von den Schauspielern und einer Band gespielt und gesungen wird. Wichtiger Hinweis: Es gibt eine Wetterhotline für das Freilichttheater. Unter (0841) 305 47 299 kann man sich ab 18:00 Uhr des jeweiligen Vorstellungstages erkundigen, ob die Vorstellung stattfindet oder nicht. Kurzfristige Änderungen aufgrund der Wetterlage können nicht ausgeschlossen werden. Seite 43 wiriningolstadt.de „Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum“ Text: Stephan Arens Dieses Zitat von Friedrich Nietzsche beschreibt ein ganz zentrales Thema im Leben von Dr. med. Bernhard Kehrwald, der sich nicht nur als vielgefragter Arzt, sondern auch als „singender Kardiologe“ einen Namen gemacht hat. Wie kam er zur Musik? „Die Musik liegt sicherlich in meinen Genen, aber ich habe auch sehr viel Förderung erhalten.“ Und die begann schon im Kindesalter. Das erste Lied, das er singen konnte, hatte ihm seine Mutter beigebracht. Sie war selbst mit einer schönen Stimme gesegnet und hatte mit ihm und seiner Schwester immer viel gesungen, bevorzugt Mundartlieder aus dem Salzburger Land, aus dem sie stammte. Als Kehrwald aufs Gymnasium wechselte, nahm sich die Musiklehrerin des Jungen mit der schönen Stimme (damals Sopran) an und er erhielt Gesangsunterricht. Sein erstes Solo sang er übrigens mit zehn Jahren, ein Stück von Franz Schubert, wie er sich erinnert. Jedenfalls war schon während der Schulzeit die Musik sein ständiger Begleiter. Nach dem Abitur stand er vor der Frage, was er denn später machen wollte. Den Vorsatz, Arzt zu werden, hatte er schon lange. Aber da gab es für ihn zwei weitere Optionen: Den Gesang und das Priesteramt. Da der Numerus Clausus leider verhinderte, dass er sofort das Medizinstudium aufnehmen konnte, begann er eine Ausbildung am Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut in Speyer. Dort erhielt er Orgel-, Klavier- und Gesangsunterricht und erlernte das Dirigieren. Da er seinem Vorsatz, Arzt zu werden aber treu blieb, begann er gleichzeitig eine Ausbildung zum Krankenpfleger und erlernte die Medizin von der Pike auf, sah Kinder zur Welt kommen und begleitete Sterbende in eine andere Welt. Als wäre dies alles noch nicht genug gewesen, leitete er darüber hinaus stellvertretend den Kinderchor seiner Schwester und saß zur sonntäglichen Messe an der Orgel. Während seines Studiums sang er in verschiedenen Chören mit und lernte im Freiburger Kammerchor schon sehr früh seine Frau kennen. Den Chören blieb er immer treu und kam bei Konzertreisen auf der ganzen Welt herum, wie er sich gerne erinnert. Nach seiner klinischen Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie ließ er sich in Ingolstadt nieder und wurde 2002 von Reinhold Atzerodt, der bis dahin in der Moritzkirche immer solo gesungen hatte, als dessen Nachfolger vorgeschlagen. Christian Ledel, Organist und Kirchenmusiker in der Moritzkirche, ließ Dr. Kehrwald vorsingen, worauf dieser die Stelle sofort erhielt, was bedeutete, dass er an Sonn- und Feiertagen und an großen kirchlichen Festen die Messen singend begleitete. Musi- kalisch engagiert ist und bleibt er wohl immer, dazu liegt ihm die Musik viel zu sehr am Herzen. Und sie ist ihm nie Belastung in seinem Beruf, sondern ganz im Gegenteil: Sie ist sozusagen sein Lebenselixier, sein anspruchsvolles Praxispensum schafft er überwiegend auch durch die Musik, die ihm ein wichtiger Ausgleich zu seinem Beruf ist. Dabei ist es gleich, ob er selbst musiziert oder sich Musik anhört. Dabei bevorzugt er Klassik: „Beim Weihnachtsoratorium oder der Hohen Messe von Bach oder dem Elias von Mendelssohn-Bartholdy geht mir das Herz auf. Das ist etwas ganz Wunderbares, das berührt meine Seele.“ Aber natürlich musiziert er gerne bei jeder Gelegenheit, die ihm sein Zwölf-Stunden-Tag lässt. So hatte er mit Christian Ledl überlegt was man sonst noch gemeinsam probieren könnte. Ein Ergebnis dieser Überlegung war 2009 ein Konzert der ganz besonderen Art: Anlässlich eines Praxisjubiläums wurde im Medizinhistorischen Museum eine Mischung aus Tangos, Gedichten und Schlagern dargeboten, die ein begeistertes Publikum fand. Aber Ledl und Kehrwald ließen sich noch etwas einfallen, sie gründeten im selben Jahr die Gruppe „Herzenstöne“, die unter anderem häufig im Altstadttheater auftrat und sind damit sehr erfolgreich. Und das nicht nur vor heimischem Publikum, nein, sogar in Travemünde kommen ihre Auftritte gut an. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Emmy Seiltgen (Gedichte), Dr. Bernhard Kehrwald (Gesang), Daniela Maver (Violoncello), Annette Ledl (Akkordeon) und Christian Ledl (Klavier). Motivation und Ziel des Quintetts ist, über anspruchsvolle Unterhaltung hinaus dem Publikum etwas mitzugeben. Vorgetragen wurden dabei Gedichte von Ringelnatz oder Kästner und alte Schlager aus den fünfziger Jahren, z.B. aus dem Repertoire der „Comedian Harmonists“, immer mit Bezug zur Liebe und zum Herzen. So hatten sie 2013 eine „swingende“ Sprechstunde im Programm: Medizinische Aspekte werden mit Musik und Charme kombiniert, die Vermittlung von Fakten mit einem Schmunzeln. Dabei drehte sich alles um das Herz, als Organ und als Sinnbild. Und die Zuhörer konnten dabei alles erfahren, was sie schon immer über ihr Herz wissen wollten, schließlich befanden sie sich ja in einer „singenden Sprechstunde“. Kehrwald ist sich sicher: „Musik wirkt lebensverlängernd!“ Und so verschreibt der Kardiologe seinen Patienten nicht nur Medikamente, sondern legt ihnen ihnen auch eindringlich die „Einnahme“ von Musik ans Herz. „Empfinden musikalische Ärzte mehr Empathie für ihre Patienten?“ Auf diese Frage schmunzelt Dr. Kehrwald nur versonnen... Seite 45 wiriningolstadt.de Eine Perle im Altmühltal: Landgasthof Euringer Seit 1923 wird im Landgasthof Euringer mit herzerfrischender, bayerischer Gastfreundschaft dafür gesorgt, dass die Gäste eine unvergessliche Zeit verbringen. In der gemütlichen Gaststube trifft man sich, um mit gutem Appetit die typischen regionalen Schmankerl zu verkosten. Die Spezialitäten der Küche kann man mit reinem Gewissen genießen, denn die verwendeten Produkte kommen aus der eigenen Schweinezucht und der Region, welche man in der hauseigenen Metzgerei auch erwerben kann. Für Feiern im kleinen Kreis bis hin zum großen Rahmen steht ein Festsaal, der bis zu 250 Gästen Platz bietet, zur Verfügung. Wir sorgen mit viel Liebe und Kreativität dafür, dass Ihr Fest zum unvergesslichen Erlebnis wird. Tagungsräume, mit modernster Technik ausgestattet, bieten einen optimalen Rahmen für erfolgreiche Tagungen. Unsere Gästezimmer sind mit gemütlichen Möbeln ausgestattet. Den Sommer geniessen unsere Gäste im urigen Biergarten und auf der Lounge-Terrasse. Fotos: Landgasthof Euringer, Paulushofen Landgasthof Euringer GmbH • Dorfstraße 23 92339 Beilngries-Paulushofen • Tel.: (0 84 61) 65 10 [email protected] • www.landgasthof-euringer.de Trachten- und Lederho Viele kennen die Birkenheide, nahe Vohburg, als Ausflugsziel. Neu ist der professionelle Event-Service „belli momenti“. Mit der Trachten- und Lederhosen Party zeigten Sandra Emontz und ihr Team gleich mal beeindruckend, was diese neue Geschäftsidee im Stande ist zu leisten. Die Eventlocation ist ein Ort, der seine Gäste immer wieder aufs neue begeistert. Hier hat Sandra Emontz ein grünes Idyll mit Zeltwelten geschaffen, an dem man sich kaum sattsehen kann und in dem es sich hervorragend für jeden Anlass feiern lässt. So konnten wir es am 27. Juni erleben, als belli momenti zur ersten Trachten- und Lederhosenparty lud, die ab jetzt Seite 49 osenparty ANZEIGE jährlich stattfindet. Liebevoll dekoriert und stimmungsvoll illuminiert, gab es in diesem grünen Paradies eine Frisuren- und Modenschau mit traumhaften Dirndl zu sehen. Die gut gelaunten Gäste feierten bei Livemusik und DJ bis in die frühen Morgenstunden – eine rundum gelungene Premiere! wiriningolstadt.de Königlich, bayerisches Am 2. Juli hatte die Freilichtsaison in Vohburg begonnen. Bei optimalem Wetter tagte „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ zum ersten Mal. Die beliebte Fernsehserie von Georg Lohmeier, entstanden zwischen 1968 und 1972, wurde mit Bravour von Siegfried Ostermeier in eine Bühnenfassung umgesetzt, die er mit regionalen Geschichten durchsetzte. Das Stück führt zurück in die gute alte Zeit vor 1914. „Das Bier war noch dunkel, die Menschen warn typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals.“ So auch im Amtsgericht zu Gaisbach, wo sich Richter August Stierhammer in vertrackt-originellen Fällen auf die schwierige Wahrheitssuche begibt und Seite 51 s Amtsgericht manchmal eigenartige und listige Methoden der Prozessführung an den Tag legt. Dabei fällt er am Ende immer ein gerechtes Urteil. Die Vohburger Freilicht-Festspiele finden alle zwei Jahre statt und sind jedes Mal ein Projekt der ganzen Stadt, das getragen wird von einer großen Schar höchst engagierter Laiendarsteller. Alle Beteiligten sind mit großer Spielfreude und voller Konzentration bei der Sache. Die gelungenen Kostüme und das Bühnenbild, das wunderbar in die natürliche Kulisse zwischen dem ehemaligen Pflegschloss und der rekonstruierten Wehrmauer eingebettet wurde, tragen das Übrige zu der rundum gelungenen Inszenierung bei. Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ tagt noch bis zum 19. Juli, jeweils um 20.30 Uhr. wiriningolstadt.de ANZEIGE Der Hopfen und die Lederhose Die Lederhose ist mehr als nur ein Kleidungsstück Text: Stephan Arens Fotos: Wir! in Ingolstadt Kaum ein Kleidungsstück unserer Zeit blickt auf eine längere Geschichte zurück als die Lederhose. Über das einfache Beinkleid führte ihr langer Weg bis zur salonfähigen Garderobe. Dieses Kleidungsstück trägt sein Besitzer immer mit Stolz und Traditionsbewusstsein. Andreas Frank, ein „moderner Bayer“, bringt es auf den Punkt: „Das ist die praktischste Hose auf der ganzen Welt und die schönste noch dazu. Und dann ist mir Heimat ganz wichtig. Die Liebe zur Heimat trage ich nicht nur im Herzen, sondern auch nach außen. Und das drücken wir Bayern am liebsten mit einer gescheiten Lederhosen aus.“ Und daher stellt der echte Lederhosenträger hohe Ansprüche an Optik und Qualität. Und die werden erfüllt bei „silk & pearls“ in Wolnzach, wo Beate Holzmair die Wünsche auch des anspruchsvollsten Kunden erfüllt. Sie lässt ihre Ware in aufwändiger Handarbeit und in bestem Hirschleder bei der Firma Meindl fertigen. Für Andreas Frank gibt es bei „silk & pearls“ sozusagen den Rolls Royce unter den Lederhosen. Er kauft seine ausschließlich bei Beate Holzmair. Die bietet natürlich viele Modelle in unterschiedlichen traditionellen Stilrichtungen an. Aber ganz besonders stolz ist sie auf die Hopfenlederhose im Stil der Hallertau, die speziell für „silk & pearls“ angefertigt wird und mit ihren besonderen Verzierungen nur bei Beate Holzmair zu haben ist. Danke an dieser Stelle an unsere Models Stefan, Franziska und Andreas! Seite 53 Shoppen im Geschäft: Am Wiesenrain 5 • 85283 Wolnzach Montag bis Donnerstag von 10.00-12.00 Uhr13-18, fr 13-19 uhr, sa 10-14 uhr Oder shoppen Sie online: www.silkandpearls.de wiriningolstadt.de Sta Eine macht eine Seite 55 adt en wiriningolstadt.de Die fast 23-jährige Birgit Zinner ist eine Ingolstädterin mit einem Gardemaß von 1,78 Meter und einer Stimme, die ihre Zuhörer berührt. Ihre besonderen Begabungen, denen sie sich mit Leidenschaft widmet, sind das Tanzen und das Singen. Birgit sang schon immer mit Begeisterung und zwar so gut, dass sie bereits in jungen Jahren im Gospelchor und auch als Solosängerin von sich reden machte. Mit 16 sang sie mit Hingabe im Kirchenchor, und ihr Ave Maria rührte ihr Publikum zu Tränen. Nach ihrer Ausbildung machte sie sich auf nach Hamburg, wo sie als Tänzerin und Musical-Sängerin reüssieren wollte. Dieser Traum scheiterte aber leider aus finanziellen Gründen. Nachdem wir Proben von Birgits Können gehört hatten, waren wir begeistert und es wurde spontan beschlossen: WIR! wollen Birgit unterstützen! Es stellte sich dann die Frage, auf welche Weise das am besten zu erreichen wäre. Eine schöne Stimme allein führt nicht zum Erfolg. Dazu gehört auch das entsprechende Äußere. Und da gibt es bei Birgit, wie bei den meisten von uns, ein wenig Verbesserungsbedarf. Wir entschieden uns für folgenden Weg: Der Start: Birgit mit Helmut Schmid und Marco Slavulj bei Hair & Beauty Galerie Schritt 1: Im ersten Schritt war für ein typgerechtes Styling zu sorgen. Helmut und Marco von der Hair & Beauty Gallerie waren von der Idee sofort begeistert und unterstützten sie mit einem kostenlosen Hair and Beauty Styling, das aus einer neuen Haarfarbe, einem neuen Haarschnitt und einem perfekten Make up bestand, jeweils abgestimmt auf ihren Teint. Schritt 2: Im zweiten Schritt war das passende Outfit zu finden. Hier erhielten wir Unterstützung durch das Team von Arnold Fashion, das Birgit typgerecht beriet und sie Beispiele der neuen Herbstkollektion probieren ließ. Schritt 3: Im dritten Schritt ging es um die Optimierung der Figur. Dazu nimmt Volker Beitler, Betreiber des Life Park Max im Westpark, sie persönlich unter seine Fittiche. Nach eingehenden Tests und gründlicher Beratung wurde ein ausgeklügelter Fitness- und Ernährungsplan für Birgit aufgestellt mit dem Ziel, dass sie in einem halben Jahr mindestens 20 Kilo weniger auf die Waage bringt. Typgerechte Beratung bei Arnold Fashion Seite 57 Neues Haarstyling Typgerechtes Make-up Neues Outfit 1 Neues Outfit 2 Birgit, schaust du gut aus...! wiriningolstadt.de Birgit im LifePark beim Check-up mit Volker Beitler Von ihren Fortschritten werden WIR! In unseren nächsten Ausgaben ausführlich weiter berichten – bleiben Sie also neugierig! Und nun, liebe Leser, liegt es an Ihnen! Unsere Idee: Ingolstadt macht einen Star! Mit Ihrer Hilfe wird es uns Ingolstädtern gelingen, Birgit ihrem Ziel näher zu bringen. Klicken Sie auf: www.facebook.com/einestadtmachteinenstar und überzeugen Sie sich selbst von den Musikkünsten unseres angehenden Stars. Hören Sie Aufnahmen auf www.youtube.com und lassen Sie sich begeistern. Außerdem sind wir zuversichtlich, alle Ingolstädter Medien mit ins Boot nehmen zu können, um so die Idee weiter voranzutreiben. Vielleicht greifen auch andere Städte diese Idee auf und es kommt einmal ein Städtewettkampf im Stil von „Spiel ohne Grenzen“ zustande. Aktuelle Werte werden gemessen Eine Stadt mach Jetzt auf www.facebook.com/einestadtmachteinenstar selbst davon über Seite 59 Auswertung mit modernster Technik Jetzt geht‘s los – erst einmal werden die Werte von Herz- und Kreislauf gemessen cht einen Star rzeugen und auf www.youtube.com reinhören! wiriningolstadt.de SOMMER AK JETZT MITGLIED WERDEN UND MIT LIFEPARK MAX UND LIFEPARK balance EINEN COOLEN AUDI TT ROADSTER FÜR EIN GANZES JAHR KOSTENLOS FAHREN! LIFEPARK MAX WP LIFEPARK MAX DCC Am Westpark 6 85057 Ingolstadt Donau City Center · Frühlingstr. 35 85055 Ingolstadt Telefon: 0841-81333 Telefon: 0841-379490 www.lifepark.de www.lifepark.de KTION „Zusätzlich verlosen wir 5 x INTERSPORT EINKAUFSGUTSCHEINE im Wert von 500 €“ LIFEPARK balance balance FITNESS FÜR FRAUEN Schubertstraße 4 85057 Ingolstadt Telefon: 0841-81068 www.lifepark-balance.de „Jedes neue Mitglied darf sich über 4 WOCHEN GRATISTRAINING freuen!“ Foto: Ch. Wurm Echte Typen B egonnen hat Wenn man Robert „Dackel“ Hirmer fragt, wie er eigentlich zur Musik gekommen ist, antwortet der bescheiden auftretende 57-Jährige im schwarzen Outfit und mit sauber gestutztem Bart ganz lapidar: „Als Bub hab‘ ich mal Quetsch‘n gelernt und dabei immer ein wenig herum gesungen.“ Na ja, zum Akkordeonspielen kam er zunächst nicht ganz freiwillig. Ein Nachbarsjunge hatte nämlich eine günstige Quetsch‘n vom Kaufhaus Merkur bekommen, und so eine wollte Robert dann auch haben. Nachdem er sich mit sechs Jahren „Alle meine Entchen“ auf dem Klavier selbst beigebracht hatte, erklärte ihn sein Opa für musikalisch begabt, und es wurde für teures Geld ein echtes Akkordeon angeschafft. Und mit dem durfte er dann nicht einfach so herumspielen, da musste er Unterricht nehmen. Gut so, denn auf diese Weise lernte er den Umgang mit Instrumenten und wagte sich auch ans Keyboard. „Rechts ging‘s wie bei der Quetsch‘n und mit der linken Hand halt nach dem Ein – Finger - Suchsystem.“ Und als Keyboarder, nicht als Sänger, stieg er bei seiner ersten Band ein. Und die hieß Eynhorn und hatte ihren allerersten Auftritt 1978 beim Musikfestival der Förderband Musikinitiative im Ingolstädter Stadttheater. Rad Gumbo: Auf Europa Tour 2013 mit John Lee Sanders (Klavier, Sax, Gesang, Songwriting) und Kreso Oremus (Mundharmonika) – seitdem dauerhaft verstärkt durch Frank Folgmann Seite 63 tte alles mit der „Quetsch‘n“ Robert „Dackel“ Hirmer bringt echten New Orleans Sound nach Ingolstadt MURTER (CRO) 2013 Direkt am Meer Vohburger Bürgerfest 28.6.81: Schellack und Grünwald beim Bergsteiger-Sketch auf der Mauer Donaufest 1981: Herrn Grünwalds Ford Transit und er selbst mit Jeans, Brille und cooler Pose wiriningolstadt.de The Gunmen Gesungen hatte Hirmer bis dahin eigentlich nicht so ernsthaft, aber als er einmal zu Gymnasiumszeiten aus vollem Herzen „It‘s all right now“ von den „Free“ plärrte, waren alle beeindruckt: „Mensch, das klang ja wie‘s Original!“ „Siehe da“, dachte sich Hirmer, „Du hast wohl doch Talent.“ Und als der Sänger der Band öfter ausfiel, meinten die anderen: „Sing‘ halt Du.“ Und nun entwickelte er sein wahres Talent zur Meisterschaft. Seit 1991 ist er der LeadSänger und Akkordeonist der Gruppe „The Gunmen“, und zwar bis heute. The Gunmen hatten ihren ersten öffentlichen Auftritt beim Bürgerfest 1992 und entwickelten sich kontinuierlich weiter. Außerdem trat Hirmer mit vielen anderen Gruppen mit: Erwähnt seien hier die legendären United Cervelat, u.a. mit Günter Grünwald an der Gitarre, die Mad Dillon Band, Brainstorm oder Creative Office. Die Band aber, mit der Hirmer dann den verdienten internationalen Erfolg fand, wurde vor knapp 20 Jahren sozusagen als Ableger von The Gunmen gegründet. Geplant war, mit einer Besetzung von drei statt fünf Leuten auch kleinere Bühnen oder Veranstaltungen mit schmalem Budget bespielen zu können. Aber „Rad Gumbo“, so nannte sich die Ingolstädter Band, entwickelte sich zu einer der angesagtesten Blues-Formationen weit über die regionalen Grenzen hinaus. Und dazu hat der charismatische Lead-Sänger (im Blues-Jargon auch „shouter“ genannt) besonders beigetragen. Von Natur aus mit einer Reibeisenstimme gesegnet, wurde er schon mit Joe Cocker und John Hiatt verglichen. Aber seine Stimme alleine erklärt nicht seinen Erfolg. Robert „Dackel“ Hirmer lebt seine Musik. Er ist authentisch bis ins Mark, ungekünstelt, nicht auf seine Wirkung bedacht, spontan, alles kommt von innen heraus. Seine Stilrichtung? – „Der Blues hat mich gefunden.“ Und die brodelnde Mischung aus Zydeco-Blues und New Orleans-Soul hat Rad Gumbo zur Kultgruppe avancieren lassen, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Und so wurde der Band, bestehend aus Robert „Dackel“ Hirmer, Gerhard Spreng (Schlagzeug), Erwin Schmidl (Bass) und Frank Folgmann (Gitarre), 2013 vom erfahrenen Tourorganisator Raimund Frick ein Angebot gemacht, über das sie nicht lange nachdenken musste: Eine Europa-Tournee mit 15 Auftritten in fünf Ländern. Und damit nicht genug: Sie sollten die Bühne mit keinem Geringeren als John Lee Sanders, dem Meister des New Orleans Groove, teilen. Selbstverständlich sagten sie zu. Für Hirmer war das eine besondere Herausforderung, ging er doch zum ersten Mal auf Tournee. Der gebürtige Vohburger ist mit seiner Heimatstadt fest verwachsen und verlässt sie nur ungern weiter als unbedingt nötig. „Mi musst‘ scho mit Seite 65 MAD DILLON BAND – „Die härteste Tanzband Bayerns Robert „Dackel“ Hirmer und Günter Grünwald dem Kran aus Vohburg rausheben“, gesteht er freimütig, es zieht ihn halt nicht in die Ferne. Aber die 14 Tage lange Tour, die ihn nach Slowenien, Kroatien, Österreich und in die Schweiz führte, hat ihm dann doch viel Spaß gemacht. Tourfeeling und jeden Tag neue Eindrücke. Besonders im musikalischen Bereich war sie besonders reizvoll, da die Zusammenarbeit mit dem Supervollprofi Sanders auch einem alten Hasen wie ihm reichlich neue Erkenntnisse bot und Bestätigung für sein eigenes Können. Aber sonst verlässt er Vohburg nur, um seiner zweiten Leidenschaft zu frönen: dem Fotografieren von Schmetterlingen. Da zieht er dann immer weitere Kreise, weil er vor der eigenen Haustür nichts Neues mehr findet. Bis nach Passau, in den Steigerwald und nach Geretsried hat ihn seine Begeisterung für Schmetterlinge schon geführt. Früher hatte sein Opa angefangen, sie zu sammeln und er hatte halt mit gemacht. So sind ihm Apollo- oder Schillerfalter, kleiner Fuchs, Labkrautschwärmer oder der Orion-Bläuling schon lange keine Unbekannten mehr. Heute würde er aber keinen einzigen mehr präparieren, Blödsinn, schließlich bietet die Digitalfotografie doch tolle Möglichkeiten, damit lassen sie sich viel besser einfangen. Und weil er alles, was er tut mit Einsatz und Hingabe betreibt, hat er mittlerweile schon den achten sensationellen Fotokalender mit seinen Lieblingsmotiven herausgebracht. Aber zurück zur Musik. Auch die deutschen Blues-Experten sind begeistert von der Band und verliehen ihr 2014 für die CD „Rad Gumbo meets John Lee Sanders“ den begehrten „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“. Das ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sie sich damit gegen renommierte internationale Stars der BluesSzene durchsetzen konnten und auf die Bestenliste in der Bluessparte 2014 kamen. Dazu meint Hirmer: „Man wird dadurch zwar kein Millionär, aber man freut sich und den Namen wertet es auch auf.“ Und wenn Hirmer (seinen Spitznamen „Dackel“ verdankt er übrigens dem Umstand, dass er als Belohnung für gute Schulnoten einmal einen Dackel geschenkt bekommen hatte und in der Folge über nichts Anderes mehr reden wollte) einmal nicht probt, bei einem seiner häufigen Auftritte auf der Bühne steht oder Schmetterlinge jagt, dann widmet er sich seiner dritten Leidenschaft, dem Schafkopfen. Auch hier bringt er natürlich vollen Einsatz und spielt auf Turnieren, getreu seinem Motto: „Hauptsach‘ guad.“ (Text: Stephan Arens, Bilder: Privat) wiriningolstadt.de DAS IST DOCH NICHT NORMAL SKANDINAVISCHE KLASSIKER IN INGOLSTADT Couchtisch ab Kerzenständer 299,- ab Kerzenständer klein ab SCHUSTER HOME SCHUSTER COMPANY HOME GmbH COMPANY GmbH HEINKELSTRASSE HEINKELSTRASSE 1 1 85053 INGOLSTADT, 85053GEWERBEGEBIET INGOLSTADT, GEWERBEGEBIET SÜD SÜD TELEFON 08 41/6 TELEFON 70 95 08 41/6 70 95 ÖFFNUNGSZEITEN: ÖFFNUNGSZEITEN: MO-FR 10.00 BISMO-FR 19.00 10.00 BIS 19.00 SA 10.00 BIS 18.00 SA 10.00 BIS 18.00 JUNI-AUGUST SA JUNI-AUGUST 10.00 BIS 16.00 SA 10.00 BIS 16.00 [email protected] [email protected] www.moebel-schuster-homecompany.de www.moebel-schuster-homecompany.de 6 5,- 9 9,- Stellen Sie die Vertrauensfrage! Wem vertrauen Sie? Wem vertrauen Sie Ihre Kinder an? Wem Ihr Geld? Sicher nicht jedem! Und wem vertrauen Sie Ihre Gesundheit an? Am besten auch nicht irgendwem. Vertrauen muss man sich verdienen. Durch Kontinuität, durch Aufrichtigkeit, durch Leistung und Zuverlässigkeit, durch Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Dadurch, dass man gerade dann für jemanden da ist, wenn er es besonders notwendig braucht. Wir sind für Sie da. 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr – in Schaltjahren sogar einen mehr. Wir bieten kontinuierlich medizinische Höchstleistungen und zuverlässige Qualität – das belegen nicht nur unsere erfolgreichen Zertifizierungen, sondern auch Vergleiche mit anderen Kliniken. Unsere Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter in der Verwaltung geben jeden Tag ihr Bestes für Sie und Ihre Gesundheit – mit Kompetenz, Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen. Ihnen können Sie vertrauen. Uns können Sie vertrauen. Denn wir tun alles dafür, dass es Ihnen und Ihren Lieben möglichst bald wieder gut geht und Sie bei uns ganz gemäß unserem Motto „in guten Händen“ sind. KLInIKUm InGOLSTADT GmbH Krumenauerstraße 25 85049 Ingolstadt Tel.: (08 41) 8 80-0 [email protected] www.klinikum-ingolstadt.de © 2015, Klinikum Ingolstadt, Stabsstelle Presse/PR Gesundheit ist Leben. Wir sind Gesundheit. Klinikum Ingolstadt.
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