Unerträglicher Druck»: Stadtrat Walter Baur zieht

GZA/PP 8180 Bülach
36. Jahrgang
Mittwoch, 27. Januar 2016
Nr. 4
ImmobilienSpezialitäten
ge re
a
l
f
au mpla
s
s
Gro5 Exe
20
0
7
Rügen, Schweiz und
Hochrhein
www.immocloud-ag.ch
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Brennpunkt
Aktuell
Schlusspunkt
«Malen ist mein Ausgleich zum Fliegen»
Schadensumme war noch nie so hoch
Schatz in Nürensdorf gefunden
Werner Hoffmann ist Militärpilot und fliegt seit
25 Jahren für die Kunstflugstaffel. Das Malen
sei der Gegenpol zu seinem hochtechnologisierten Beruf. Flugzeuge male er deshalb keine. Die
Freiheit ist sein liebstes Motiv.
Seite 3
Im Bezirk Bülach beläuft sich der Sachschaden
durch Brände vom vergangenen Jahr auf 5 Millionen Franken. Ebenfalls gestiegen sind die
Elementarschäden: Im Bezirk Dielsdorf wurden
170 Fälle verzeichnet.
Seite 7
In einem Waldstück bei Nürensdorf
wurden 239 mittelalterliche Münzen entdeckt. Der Fund liefert Beweise für den damaligen Geldumlauf in Winterthur.
Seite 20
Jeden dritten Tag krachts
beim Gubristtunnel
121 Mal ereignete sich letztes Jahr auf der Fahrbahn
Richtung Bern vor oder im
Gubristtunnel ein Unfall mit
Blechschaden. Der Dielsdorfer Statthalter Daniel
Widmer weiss auch, warum.
Daniel Jaggi
Trotz Bauarbeiten und Temporeduktionen: Die Zahl der Unfälle mit
Blechschäden vor oder im Gubristtunnel sei auch im letzten Jahr unverändert hoch geblieben. Das
schreibt der Dielsdorfer Statthalter
Daniel Widmer in seinem Geschäftsbericht. Die Zahl dürfte aber weit höher sein, denn der Dielsdorfer Statthalter ist nur für die Fahrbahn Richtung Bern zuständig.
Handorgeleffekt ist gefährlich
Unmittelbar vor oder im Tunnel hat
es letztes Jahr 121 Mal gekracht. Das
sind immerhin ein Sechstel aller
Unfälle im Bezirk Dielsdorf. «Damit
ereignete sich durchschnittlich alle
drei Tage ein Unfall rund um die Gubristeinfahrt bei Regensdorf», sagt
Widmer. Der Grund für die unverändert hohe Unfallzahl unmittelbar vor
oder kurz nach dem Tunnelportal ist
für Widmer der sogenannte Handorgeleffekt. Will heissen: Wird im Tunnel auch nur leicht abgebremst, so
ANZEIGEN
führt dies dazu, dass der nachfolgende Verkehr dahinter zum Stillstand
kommen kann. Mangelnder Abstand
oder Unaufmerksamkeit führen in der
Folge zu Auffahrunfällen. Widmer
vermutet noch eine weitere Ursache:
«Ich denke, dass auch die veränderten Lichtverhältnisse bei der Einfahrt
in den Tunnel Unfälle begünstigen.»
Der Jurist rät deshalb: «Es gilt in diesem Bereich extrem konzentriert und
vor allem defensiv zu fahren. Einen
Moment der Unaufmerksamkeit genügt – und es ist passiert.» Nicht mitgezählt sind bei den 121 Unfällen die
schweren Karambolagen. Unfälle mit
Körperverletzung werden nicht vom
Statthalter, sondern von der Staatsanwaltschaft behandelt.
Fax 044 863 72 01
«Unerträglicher Druck»: Stadtrat
Walter Baur zieht Konsequenzen
Der Bülacher Stadtrat
Walter Baur (SVP) ist
nicht mehr Präsident des
Tennisclubs Bülach. Er
reagiert damit auf die
zusehends persönlicher
werdenden Äusserungen
zu seiner Doppelfunktion.
Daniel Jaggi
Aber
selbst
Geschwindigkeitsbeschränkungen führen auf der Gubriststrecke zu keiner Reduktion der
Unfallzahlen. Kein Wunder, denn es
wird trotzdem zügig gefahren, wie die
Bussenauswertung des Statthalters
zeigt. So stieg die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen
im
Bezirk
Dielsdorf im letzten Jahr um 53 Prozent. Ein grosser Teil der rund 300
zusätzlichen Geschwindigkeitsbussen
stammt nach Widmers Angaben vom
Blitzkasten vor dem Gubrist. Grund:
Wegen der Ausbauarbeiten im Frühling wurde die Höchstgeschwindigkeit
Der Rücktritt als Präsident des Bülacher Tennisclubs kommt überraschend. Noch im Sommer hatte der
Bülacher
Finanzvorstand
Walter
Baur seinen Mitgliedern klar signalisiert, dem Verein auch im 2016 vorzustehen. Doch der politische Druck
sei Ende Jahr unerträglich geworden,
sagte er gegenüber dem «Wochenspiegel». Kritik kam nicht nur von
den anderen bürgerlichen Parteien,
sondern auch aus der eigenen Fraktion. Anlass dazu gab seine Doppelfunktion Stadtrat und Präsident des
Tennisclubs Bülach. Grund: Die Stadt
Bülach ist derzeit daran, auf dem Gelände der Tennisanlage ein neues
Verwaltungszentrum zu realisieren.
«Ich bin zwar bei allen Verhandlungen zwischen der Stadt und dem
Verein sowohl als Stadtrat als auch
als Präsident des Tennisclubs stets in
Fortsetzung auf Seite 3
Fortsetzung auf Seite 7
Viele Bussen vor dem Gubrist
Verlag Tel. 044 863 72 00
Gibt dem politischen Druck nach: Stadtrat Walter Baur.
Foto: D. Jaggi
2
Wochenspiegel
Nr. 4
TRIBÜNE
27. Januar 2016
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Ja, vorerst ist die Welt gerettet
Jürg Frey *
Jüngst, am Schalter unserer Poststelle in Rorbas, ward mir bewusst, dass
sich da eine Platte verschoben hatte,
mitten im Pazifischen Ozean. Horror,
diese Vorstellung. Ich ahnte Böses.
Diese Wahrnehmung musste ich
dringendst mit jemandem teilen.
Frau Freddi, die nette Dame am
Schalter, schien mir kompetent. Ja,
es sei ihr auch schon aufgefallen, sie
habe schon versucht, die Situation
wieder ins Lot zu bringen, sei allerdings nicht weitergekommen. Auch
sie sei sich der Gefahr bewusst, die
der Menschheit, der Welt drohe, jetzt
wo ich es sage: Furchtbar.
Ich bot ihr spontan meine Hilfe
an, und bald versuchten wir gemeinsam, erst mit der Stangentechnik, die
aus dem Lot geratene Meeresplatte
zu richten. Der Versuch scheiterte
kläglich. Die angeschlagene, bereits
leicht beschädigte Platte rutschte nur
tiefer und drohte gar die angrenzende Platte zu lösen. Was, wenn sie
ganz aus der Verankerung fällt? Horrorszenario, Tsunami, die Welt würde untergehen; alles Leben wäre zerstört.
Wir waren uns einig: Das konnten
wir nicht zulassen. Hilfe schien nicht
in der Nähe. Allenfalls ein paar ratlose Kunden mit Fragezeichen auf der
Stirn, am Nebenschalter. Wir mussten das Ding anders angehen. Ich
schlug vor, es mit schwererem Gerät
zu versuchen. Eine Klinge, halb so
gross wie der afrikanische Kontinent,
ANZEIGEN
«Mit vereinten Kräften
drehten wir den Erdball so
lange, bis wir diese Platte
der Zerstörung endlich
draussen hatten»
könnte passen. Mit viel Mühe und
Feingefühl versuchte ich damit unter
das Objekt zu gelangen. Mal schien
es zu gelingen, mal drohte das Ganze
einzubrechen. Und dann passierte es:
Die Platte sackte ein und verschwand
in der Tiefe. Die See hatte sie verschluckt. Frau Freddi, die alles aus
Distanz angespannt beobachtete,
hörte meinen Hilferuf und eilte herbei und bot Hand. Oh Gott, das durfte
nicht sein. Mit vereinten Kräften
drehten wir den Erdball so lange, bis
wir diese Platte der Zerstörung endlich draussen hatten.
Nach weiteren Anläufen gelang es
uns doch, das diffizile Ding wieder ei-
nigermassen richtig zu platzieren,
mit vereinten Kräften, Herzklopfen
und Schweiss auf der Stirn. Der Einsatz hatte sich gelohnt, Wasserschaden war nicht zu beklagen, das Meer
noch an seinem Ort, der Albtraum
Tsunami gebannt. Zwar sah die Platte etwas angeschlagener aus als noch
zuvor, obwohl wir vor dem Wiedereinsetzen die Ränder mit Spezialgerät bearbeitet hatten, doch war die
Sache notbedürftig gekittet, der Globus mit leichter Delle, aber die Welt
war gerettet. Aufatmen.
Zeit zu verschnaufen und das
bunte Rund aus über 100 Puzzleteilen wieder behutsam an seinen Platz
hinter der Schalterscheibe zu platzieren. Dort steht er nun wieder, unser
guter alter Planet. Etwas angeschlagen wirkt er noch immer, aber die
grosse Katastrophe ist vom Tisch,
besser vom Schalter-Desk.
Unvorstellbar, wenn das Ereignis
unsere echte, grosse Kugel betroffen
hätte. Weder Merkel, Obama, Putin
noch Hollande, wie die Mächtigen alle heissen, hätten vollbringen können, was zwei «Normalos» in einer
kleinen Gemeinde im Zürcher Unterland geschafft haben. Juhui, wir haben die Welt gerettet. Die Geschichte
mag zum Schmunzeln anregen, doch
hoffe ich auch zum Nachdenken, wie
verletzlich die Welt doch ist. Seis Dir
bewusst, jeden Tag neu!
* Jürg Frey, 55, wohnt in Teufen. Er ist
Kinderbuchautor.
Bülach: Die geplante Lieferung von
Geräten einer Spionagefirma nach
Russland löst Diskussionen im Bundesrat aus. Schneider-Ammann sorgt
dabei für Irritationen, wie die «NZZ
am Sonntag» berichtet.
Die Bülacher Firma Wavecom möchte
Decodierungsgeräte nach Russland
verkaufen, einerseits an die Firma
Alsitec Company, zum anderen an die
technische Universität Omsk. Wirtschaftsminister Johann SchneiderAmmann beantragte dem Bundesrat
am 13. Januar, neben fünf anderen
Exporten nach Russland und einem
in die Ukraine auch dieses Geschäft
zu bewilligen. Ungeachtet dessen,
dass laut übereinstimmenden Quellen
das Aussendepartement von Parteikollege Didier Burkhalter, der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) im
Verteidigungsdepartement und sogar
das eigene Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Bedenken zur beantragten Ausfuhr geäussert haben.
Burkhalter habe an der Bundesratssitzung seine Empörung über die
Haltung Schneider-Ammanns deutlich zum Ausdruck gebracht, heisst
es, die beiden seien heftig aneinandergeraten. In der Folge wurden die
Anträge für die Ausfuhren der Firma
Wavecom sowie eine Lieferung von
Verschlüsselungs-Software eines anderen Unternehmens in die Ukraine
zur Neubeurteilung zurückgewiesen.
Fünf Gesuche für die Ausfuhr von
Werkzeugmaschinen im Gesamtwert
von 11 Millionen Franken nach Russ-
land hiess der Bundesrat dagegen
gut, obwohl auch diese Geschäfte im
Gremium nicht unbestritten waren.
Die Landesregierung sei zum Schluss
gekommen, dass die Güter nicht für
militärische Zwecke eingesetzt würden und deshalb bewilligungsfähig
seien, sagt Seco-Sprecherin Isabel
Herkommer.
Flughafen:
Nach
seinem
Abschied
aus
Zürich kritisiert
der ehemalige
Swiss-Chef Harry Hohmeister die politischen Zustände um den Flughafen
scharf. Er hielte es für besser, wenn
die nationale Politik wichtige Entscheide – wie die umstrittenen Südstarts – fällen würde. Dies berichtet
der «Blick».
Das System am Flughafen funktioniert heute aus Hohmeisters Sicht
«kaum mehr», wie er in einem Interview mit den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» sagte. Das
Betriebskonzept – «eine Summe aus
Kompromissen» – funktioniere kaum
mehr. «Das wird der Kunde nicht
mehr
lange
akzeptieren
und
schlimmstenfalls nicht mehr über Zürich fliegen.»
Die meisten Einschränkungen würden aber nicht etwa durch den ungelösten Lärmstreit mit Deutschland
verursacht, «vielmehr haben sie sich
die Schweizer unter dem Titel ‹Lärmgerechtigkeit› selbst auferlegt», sagte
Hohmeister.
Für einen besseren Betrieb liessen
sich deshalb auch in der Schweiz Lösungen finden.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Viele Unfälle
beim Gubristtunnel
Fortsetzung von Seite 1
von 100 auf 80 Stundenkilometer gesenkt. Viele blochten offenbar unbesehen daran vorbei. Das kostete sie
mindestens 600 Franken.
Parkverbote werden beachtet
Aber es gibt auch eine gute Nachricht
aus dem Bezirk Dielsdorf: Wie Statthalter
Daniel
Widmer
weiter
schreibt, konnte eine starke Abnahme bei den Übertretungen von richterlichen Parkverboten festgestellt
werden. Gegenüber dem Vorjahr
sank die Zahl im Jahr 2015 um 36
Prozent. Über die Gründe kann
Widmer nur spekulieren. «Vermutlich tut eine solche Übertretung vielen Automobilisten weh.» Wer sein
Fahrzeug auf einem mit einem richterlichen Verbot belegten Parkplatz
abstellt, bezahlt für diese Übertretung 250 Franken (100 Franken Busse, 150 Franken Gebühr).
Werterhaltendes Projekt
in Freienstein-Teufen
Der Gemeinderat von FreiensteinTeufen stimmt der Realisierung des
Tiefbauwerks «Sanierung Oberteufenerstrasse» zu. Nach Beurteilung des
Projekts handelt es sich primär um
eine Werterhaltung der Gemeindeinfrastrukturen. Es sind keine verkehrsberuhigenden baulichen Massnahmen geplant. Im Sinn des Strassengesetzes handelt es sich um ein
Projekt von untergeordneter Bedeutung. Auf eine öffentliche Planauflage
wird somit verzichtet. Die Ausgaben
gelten als gebunden. Start der ersten
Bauetappe ist im Juli/August angedacht. Ein entsprechender Kreditbeschluss der Exekutive erfolgt nach
den
durchgeführten
Arbeitsausschreibungen. Der detaillierte Vorhabenbeschrieb inklusive der provisorischen Ausführungspläne kann während der ordentlichen Schalteröffnungszeiten bei der Gemeindekanzlei
eingesehen werden. (pd.)
Regensdorf:
Bauarbeiten an den
Umleitungsrouten
Die Wehntalerstrasse wird zwischen
der Kreuzung Dorfstrasse in Regensdorf und dem Autobahnanschluss Zürich-Affoltern vom 14. März bis Ende
November gänzlich gesperrt und wieder instand gesetzt. Für diese Vollsperrung wird nun eine grossräumige Verkehrsumleitung erstellt. Wie
das kantonale Tiefbauamt mitteilt,
sollen auf den Umleitungsrouten die
Kapazitäten erhöht werden, weswegen an drei Kreuzungen in Regensdorf und Watt Umbauarbeiten erfolgen. Diese haben am Montag, 25. Januar, begonnen und dauern bis 14.
März.
Umbauten erfolgen an den Kreuzungen Ostring/Affolternstrasse (ab
25. Januar), Ostring/Feldstrasse (ab
17. Februar), Wehntaler-/Dorfstrasse
(ab 17. Februar), Dorfstrasse/Rümlangerstrasse (ab 29. Februar). Die
Umbauarbeiten können tagsüber zu
temporären Verkehrseinschränkungen führen, die jedoch den Verkehrsfluss nicht gross beeinträchtigen. Jene Bauarbeiten, die platzbedingt zu
grösseren Einschränkungen führen,
werden ausserhalb der Hauptverkehrszeiten ausgeführt. (pd.)
Mehr auf www.tba.zh.ch/wehntalerstrasse. Bei Fragen und Anliegen zu den Bauarbeiten steht die Bauleitung, Kuno Frey,
Locher Ingenieure AG, Telefon 043 443 74
27, zur Verfügung.
Nr. 4
27. Januar 2016
3
Pilot Werner Hoffmann: «Die
Fliegerei beflügelt meine Fantasie»
Werner Hoffmann ist
Kommandant des «PC-7
Teams». Die Schweizer
Kunstflugstaffel begeistert
weltweit. Technik, Power,
Präzision ist aber nur eine
Leidenschaft des Militärpiloten aus Winkel. Die
andere gilt der Malerei.
Jennifer Furer
Werner Hoffmann hat sich das erfüllt, wovon viele junge Menschen
träumen: Er ist Militärpilot und Kommandant des «PC-7 Teams». Seit
über 25 Jahren begeistert die Flugstaffel die Bevölkerung mit ihren
spektakulären Kunststücken und ihrem Farbenspiel am Himmel.
Aber nicht nur das Fliegen bereitet Hoffmann viel Freude, sondern
auch die Malerei. Seit zwölf Jahren
nimmt die Staffelei einen grossen
Stellenwert in seinem Leben ein. Dabei ist ihm vor allem eines wichtig:
Die Trennung zwischen seinem Beruf
und seiner Leidenschaft zur Malerei:
«Ich bin nicht ein Pilot oder Kommandant, der malt», betont Hoffmann.
Vom Bastelraum ins Atelier
Angefangen hat seine Leidenschaft
zur Staffelei bereits in jungen Jahren.
Hoffmann: «Mein Vater war Maler
bei der einstigen Swissair-Technik,
und mein Bruder ist Bildhauer. Ich
habe immer gezeichnet, war fasziniert von der Kunst und wollte auch
grossflächig malen, habe mir aber
nie wirklich Zeit dafür genommen.»
Bis 2004, von da an begann sich
Hoffmann intensiv mit der Malerei
auseinanderzusetzen: «Anfangs habe
ich zu Hause gemalt, bevor ich aus
Platzgründen in einen Bastelraum
neben dem Haus ausweichen musste.» Es folgten erste Ausstellungen,
die offenbar beeindruckten: «Als
mich viele Leute auch zwischen den
Ausstellungen auf meine Werke ansprachen und sie sie sehen wollten,
entschieden meine Frau und ich, einen Raum als Galerie in Bülach zu
mieten, wo ich meine Bilder permanent präsentieren konnte», erzählt
Hoffmann weiter. Bald war der Raum
zu klein, und sie mieteten einen grösseren, in dem der Künstler nun nicht
mehr nur Kunden empfangen, sondern auch seiner Leidenschaft, dem
Malen, nachgehen kann.
Zeit nehmen fürs Malen
Fortan malt Werner Hoffmann in der
Herrenwiese, einem abgelegenen Industriekomplex im Norden Bülachs,
unmittelbar neben der Glatt. Einst
wurde hier sogar Sprengstoff hergestellt. Unbesehen davon sagt Hoffmann: «Es ist eine inspirierende Umgebung. Ich fahre oft mit dem Fahrrad ins Atelier oder gehe während einer Pause joggen, um dann wieder
mit voller Energie arbeiten zu können.» Er besuche das Atelier so oft es
geht. «Im Sommer habe ich wegen
den Wochenendeinsätzen weniger
Zeit, hierherzukommen. Im Winter
komme ich dagegen umso öfter. Ich
nehme mir jedes mal bewusst Zeit
fürs Malen und ‹opfere› dafür auch
Ferientage.» Sein Ziel sei es, die Malerei als zweites Standbein aufzubauen.
Mit seinen Bildern und Werken
will Hoffmann die Leute nicht von
seiner Sichtweise überzeugen. Er will
sie vielmehr zum Nachdenken anre-
Werner Hoffmann in seinem Atelier in Bülach: «Es gibt nicht die eine Perspektive.»
gen. Hoffmann: «Ich möchte keine
Anerkennung für meine Bilder. Anerkennung ist für mich vielmehr, wenn
ich sehe, dass die Leute von meinen
Bildern berührt werden, sie sich damit beschäftigen.» Dabei ist ihm
wichtig, dass es nicht nur eine Sichtweise gibt, mit der ein Bild betrachtet
werden kann. Hoffmann: «Es gibt
nicht die eine Perspektive. Ich finde
es spannend, wenn Leute mir ihre
Geschichten erzählen, die sie über
meine Werke wahrnehmen.»
Den Blickwinkel wechseln
Auch
Hoffmanns
Künstlername
«Renrew», also die umgekehrte
Schreibweise von Werner, ist Ausdruck dafür, wie er versucht, Dinge
aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen. Hoffmann: «Ich kehre Dinge oft um, um einen anderen Blickwinkel zu ermöglichen. Ich finde es
wichtig, dass Menschen sich Zeit
nehmen, Dinge auch einmal anders
zu betrachten, davon schliesse ich
mich nicht aus.»
Kein Wunder, ist Hoffmann deshalb ständig auf der Suche nach der
richtigen Ausdrucksform. «Ich habe
keinen durchgängigen Stil. Ich male
plakativ oder abstrakt, arbeite aber
auch mit verschiedenen Materialien
oder Techniken. Ich werde wahrscheinlich mein ganzes Leben auf der
Suche nach der richtigen Ausdrucksform sein.» Diese Suche sei aber
auch Ausdruck dafür, dass er die
Freiheit hat, sich nicht in eine Schablone pressen lassen zu müssen.
Der Drang nach Freiheit
Der Drang nach Freiheit ist ein wichtiger Grund, warum Werner Hoffmann leidenschaftlich malt. «Die unabhängige Malerei ist eine extreme
Form freiheitlicher Tätigkeit. Auch in
meinen Bildern findet sich das Motiv
Freiheit immer wieder. Ich denke
aber, dass mit Freiheit auch Eigenverantwortung einhergeht.»
Es gehe ihm darum, zu zeigen,
dass hierzulande viele Menschen privilegiert sind und einen hohen Grad
an Freiheit geniessen dürfen. Andererseits stehe man auch in der Verantwortung, für sein Tun und Lassen
Verantwortung zu übernehmen. Hoffmann: «Ich will die Menschen durch
meine Bilder auf dieses Privileg hin-
Wechselt gerne den Blickwinkel: Der Bülacher Künstler und Militärpilot
Werner Hoffmann am Steuer einer PC 7.
Foto: vbs.
Foto: zvg.
weisen, in der Hoffnung, dass dieses
nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt
wird, durch achtloses oder egoistisches Handeln und dem Hingeben zu
den Zwängen unserer ausgeprägten
Konsum- und Lustgesellschaft, und
schon gar nicht auf Kosten anderer.»
Auch in seinem Beruf als Pilot
und Kommandant spielen Freiheit
und Verantwortung für ihn eine
wichtige Rolle. Hoffmann: «Die Freiheitsliebe gehört zu meinem Beruf.
Beim Fliegen muss man sich frei in
der dritten Dimension bewegen können und dennoch unzählige Vorschriften und Vorgaben einhalten.»
Man müsse Entscheidungen treffen
und Verantwortung übernehmen,
und immer einen Auftrag erfüllen, so
Hoffmann weiter. «Auch beim Malen
gibt es zwar Regeln, diese zu missachten, ist aber nicht überlebenswichtig wie beim Fliegen, sondern
kann dazu animieren, auch einmal
anders zu denken als gewohnt.»
Warum malt er keine Flieger?
Werner Hoffmann wurde viel gefragt,
weshalb er nicht überwiegend Flugzeuge zeichnet. Hoffmann: «Ich habe
Bilder von Flugzeugen gemalt, aber
das ist mir kein echtes Bedürfnis. Ich
denke im Atelier eigentlich nie an die
Fliegerei. Das Malen ist eher mein
Gegenpol, mein Ausgleich zum hochtechnologisierten Job.» Dennoch:
«Das Fliegen hat vielleicht unbewusst
Einfluss auf mein Wirken.» Die Sinneseindrücke, die er beim Fliegen erlebe, würden seine Kreativität beflügeln. Auch die grosse Distanz, mit
denen er die Dinge aus dem Flugzeug
betrachte, hätten einen Einfluss.
Hoffmann: «In der Luft habe ich einen losgelösten Blick und kann auch
das Umfeld betrachten. Das mache
ich beim Malen ebenso.»
Mehr Infos unter www.xo-art.ch oder
www.renrew.ch. Atelier RENREW/Galerie
XO-ART.CH, Herrenwiesen 20, Bülach. Galeriebetrieb, Atelierbetrieb: Samstag, 26.
März, 12 bis 15 Uhr. Nach Vereinbarung
sind auch Besichtigungen ausserhalb der
Öffnungszeiten möglich.
4
Wochenspiegel
27. Januar 2016
MARKTPLATZ
Fit in den Frühling mit der
Volkshochschule Bülach
Der Frühling ist die
ideale Zeit, um den
Körper wieder richtig
in Schwung zu bringen.
Die Volkshochschule Bülach präsentiert eine ausgewogene Palette an Aktivkursen zu moderaten Preisen. Der
Fokus liegt auf gelenkschonenden
Trainings, welche den Körper bewusst stärken und eine gesunde Haltung unterstützen.
Neu im Programm ist der Kurs
«Yoga für Männer», der dem starken
Geschlecht den Zugang zu Yoga eröffnen soll. Ausserdem haben die Teilnehmer im Schnupperkurs Tai-Chi/
Qigong die Gelegenheit, die Basis und
die Unterschiede dieser chinesischen
Meditations- und Bewegungsformen
kennen zu lernen.
Alle Kurse werden durch ausgewiesene Fachpersonen geleitet, und
Publireportage
die Teilnehmenden haben Gelegenheit, auf ganz unterschiedliche Weise
und angepasst an das eigene Leistungsniveau zu trainieren. Folgende
Kurse werden angeboten:
Schnupperkurs: Tai-Chi/Qigong,
Montag, 29. Februar bis 18. April
(7x), 19.30–20.30 Uhr, Fr. 189.–. Ort:
Theseus Kung Fu Schule, Bülach
Aqua-Jogging: Montag, 29. Februar bis 11. Juli (15x), 20–20.50 Uhr,
Fr. 255.–. Ort: Schulschwimmbad
Schwerzgrueb, Bülach
Mittwoch, 2. März bis 13. Juli
(16x), 19.10–20 Uhr, Fr. 272.–. Ort:
Schulschwimmbad
Schwerzgrueb,
Bülach
Rücken stärken: Montag, 29. Februar bis 11. Juli (16x), 20.05–20.55
Uhr, Fr. 288.–. Ort: Turnhalle Hinterbirch, Bülach
Freitag, 4. März bis 8. Juli (13x),
18.35–19.25 Uhr, Fr. 234.–. Ort:
Turnhalle Hinterbirch, Bülach. (pd.)
www.breakpoint.ch
ANZEIGEN
Wochenspiegel
POLITIK
Nr. 4
27. Januar 2016
5
Sieben Teams
planen das Bülacher
Verwaltungsgebäude
Mit der Realisation des Bülacher Verwaltungszentrums geht es vorwärts.
Wie der Stadtrat mitteilt, hat die
Wettbewerbsjury sieben Teams ausgewählt, um eine Wettbewerbsstudie
zu erarbeiten. Bis zum Ende der Eingabefrist für die Präqualifikation des
Gesamtleistungsstudienwettbewerbs
Mitte November letzten Jahres gingen hierfür 17 Bewerbungen ein.
Die Wettbewerbsjury wurde bereits im Sommer letzten Jahres gebildet. Sie besteht aus fünf Fachexperten, drei Stadträten (Mark Eberli,
Hanspeter Lienhart, Rudolf Menzi)
und je einem Vertreter der Fachkommission I (René Anthon) und der RPK
(Jörg Inhelder) des Gemeinderats.
Das Pflichtenheft zur 1. Stufe des
Gesamtleistungswettbewerbs hat die
Wettbewerbsjury am 3. Dezember
2015 verabschiedet. Am 16. Dezember 2015 hat der Stadtrat das Raumprogramm genehmigt. Anfang Januar
ist die Rekursfrist betreffend die
Teamauswahl ungenutzt verstrichen.
Daher ist der Wettbewerb wie geplant am 18. Januar gestartet worden. Ziel ist es, das Verfahren bis Ende Jahr abzuschliessen und das Siegerprojekt zu bestimmen. (pd.)
Info-Veranstaltung
Erwachsenenbilder
Erwachsenenbilderinnen und Erwachsenenbilder stehen heute vor
grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut IBBK bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf
diese Aufgaben vor und bildet sie
entsprechend aus.
An 14 Kurstagen werden die
Grundlagen im Lehrgang «Lernveranstaltungen
mit
Erwachsenen
durchführen» (SVEB-Zertifikat) vermittelt. Dies sind die Themen des
Lehrganges: Didaktik und Methodik,
Lernpsychologie und Lernstrategien,
Gruppenleitung und -dynamik.
Beginn des nächsten Lehrgangs:
21. April. Ein weiterer Lehrgang
startet am 19. September 2016.
Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidg.
Fachausweis Ausbilder/in) finden
einmal jährlich statt. (pd.)
Informationsveranstaltung: am 3. Februar
um 19.00 Uhr, IBBK, Solistrasse 74, 8180
Bülach, Telefon 044 863 71 71 oder
www.ibbk.ch.
ANZEIGEN
Fehlende Einzelfallgerechtigkeit angeprangert: Jaqueline Badran (SP).
Öffentliche Sicherheit geht vor: Gregor Rutz (SVP).
Fotos: Daniel Jaggi
Muss der Portugiese nun gehen oder nicht?
Durchsetzungsinitiative –
ja oder nein? Für viele
Zuhörer an der Podiumsveranstaltung in Bülach ein
klares Ja. Doch Jacqueline
Badran (SP) brachte auch
Gegenargumente.
Daniel Jaggi
«Stellen Sie sich folgendes Szenario
vor: Ein portugiesischer Lehrling,
hier aufgewachsen, feiert zusammen
mit seinen Schweizer Kollegen eine
Party. Dabei brechen sie in den Badikiosk ein und stehlen einige Bierflaschen. Anderntags bereut er seine
Tat, stellt sich der Polizei und sagt, er
werde für den Schaden aufkommen.»
Dieses von Jacqueline Badran (SP)
einleitend formulierte Szenario prägte die von der SVP des Bezirk Bülach
organisierte
Podiumsveranstaltung
im Restaurant Kaserne. Grund: Ob
der reuige Portugiese gemäss der
Durchsetzungsinitiative nun ausgeschafft wird, blieb bis zum Schluss
unklar. Für Badran ist klar: «Auch so
einer wird ausgeschafft.» «Nein,
nein, das ist eine Bagatelle», opponierte daraufhin das Publikum. Für
Gregor Rutz, Nationalrat der SVP, ist
in diesem Beispiel der Landesverweis
nicht gegeben. Er betonte aber wenig
später: «Im Wiederholungsfall wird
auch bei Bagatelldelikten ausgeschafft.» So genüge ein Einbruchdiebstahl (Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Diebstahl) für einen
zwingenden Landesverweis.
Für die SP-Nationalrätin führt die
Festlegung der Delikte ohne jeden
Spielraum zu einem fundamentalen
Eingriff in das Schweizer Rechtssystem. «Mit der Durchsetzungsinitiative
ist der richterliche Spielraum ausgeschaltet». Die Einzelfallgerechtigkeit,
wie sie Badran bezeichnet, sei wirkungslos. Diese ist in der Härtefallklausel, wie sie das Parlament in der
Umsetzung der Ausschaffungsinitiative vorgesehen hat, enthalten und gibt
dem Richter, beispielsweise bei einem reuigen Täter wie im Beispiel
des Portugiesen, bei der Strafzumessung einen Spielraum. Rutz kontert:
«Sie bringen da etwas durcheinander.» So habe der Richter bei der Beurteilung einer Tat sehr wohl das
Verhältnismässigkeitsprinzip, in welchem das Tatmotiv, die persönlichen
Umstände und andere Faktoren be-
Die Durchsetzungsinitiative der SVP
Über die eidgenössische Volksinitiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer»,
auch Durchsetzungsinitiative genannt, wird am 28 Februar abgestimmt. Das Begehren der SVP kam
im Februar 2013 zustande.
Mit ihr soll die wort- und sinngetreue Umsetzung der in der
Volksabstimmung im November
2010 angenommenen Ausschaffungsinitiative erfolgen. Die Durchsetzungsinitiative erweitert den Deliktkatalog der Ausschaffungsinitiative um 35 Delikte wie «einfache
Körperverletzung», «Hausfriedensbruch in Verbindung mit Sachbeschädigung»,
«Drohung
gegen
Beamte», «falsche Übersetzung»,
«Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz». Nach Meinung
der SVP erfüllt die vom Parlament
verabschiedete Umsetzungsvorlage
der Ausschaffungsinitiative diese
Anforderung nicht. Die Partei stört
sich vor allem an der vorgesehenen
Härtefallklausel, nach der ein Gericht in Einzelfällen auf eine Ausschaffung des straffälligen Ausländers verzichten kann.
rücksichtigt werden, zu beachten.
«Hat der Richter aber jemanden
schuldig gesprochen, ist der Täter gemäss unserer Initiative zwingend
auszuschaffen.»
Finanzdelikte ausgenommen
Badran, die sich, abgesehen von der
fehlenden
Einzelfallgerechtigkeit,
weitgehend hinter die Forderungen
der Durchsetzungsinitiative stellt, bemängelte, wie Rutz auch, den fehlenden Willen zum Vollzug. So könnten
bereits heute viel straffällige Ausländer ausgeschafft werden. Dies scheitert aber oft am fehlenden Aufnahmewillen der Heimatländer. Badran:
«Ich bin sogar der Meinung, wer Entwicklungshilfegelder will, muss mit
der Schweiz ein Rückführungsabkommen eingehen.»
Die SP-Politikerin kritisierte in der
von Kantonsrat Matthias Hauser souverän geleiteten Diskussion das Fehlen von Delikten der Superreichen,
wie Steuerbetrug oder Geldwäscherei. Für Gregor Rutz wäre der Deliktkatalog mit der Aufnahme weiterer
Taten überladen worden. «Wir wollten vor allem Delikte berücksichtigen,
die die öffentliche Sicherheit gefährden.» Er sei bezüglich der Finanzdelikte aber keineswegs abgeneigt, den
Katalog später zu erweitern.
In Freienstein geschieht Grausliches
Das Theater Purpurrot
präsentiert die schaurige
Geschichte eines heimtückischen Mords, der anno
dazumal im Hardwald passiert ist. Die Trotte in Freienbach ist die Bühne, auf
der Laien- und Profischauspieler ihr Bestes geben.
tel «Schlechte Gesellschaft» auf der
Bühne gespielt wird. Aufgeführt wird
das Kriminaldrama, das im Embrachertal stattfindet, von Laien- und
Profischauspielern. In den altehrwürdigen Räumen der Trotte Freienstein
kommen die Kostüme aus dem Jahr
1856 in einer düsteren und unheimlichen Atmosphäre zur Geltung. Die
Schauspieler entführen das Publikum
binnen weniger Minuten in eine vergangene Welt.
Béatrice Christen
Zusammenarbeit fördern
Die Trotte in Freienstein ist zurzeit
der Tatort für ein Drama. Das Theaterensemble Purpurrot präsentiert
das Kriminaldrama mit dem Titel
«Schlechte Gesellschaft». Die Grundlage zu diesem Stück bildet eine
schaurige, aber wahre Geschichte
über einen Mord im Embrachertal,
der sich im Jahr 1856 ereignet hat.
Übrigens: Hans Bär hat die geschichtlichen Nachforschungen betrieben und vor einigen Jahren das
Buch «Der Mord im Hardwald» verfasst, das bereits in dritter Auflage
erschienen ist. Das Werk kann im
Rahmen der Aufführungen des Theaters Purpurrot gekauft werden.
Das Kriminaldrama «Schlechte Gesellschaft» basiert auf einem Mordfall,
der sich 1856 im Embrachertal zugetragen hat.
Foto: Béatrice Christen
Der «Wochenspiegel» hat mit dem
Autor und Regisseurs des Stücks,
Christian Kraut Ochsner, gesprochen.
Er erzählte, dass das Ensemble vor
einem Jahr zehn Jahre alt geworden
sei. Zum Jubiläum sollte deshalb ein
spezielles Stück vorgestellt werden.
Da sei es auf der Hand gelegen, das
Buch von Hans Bär als Theaterstück
aufzuarbeiten. Es habe allerdings ein
Jahr gedauert, bis er das Stück geschrieben habe, das nun mit dem Ti-
Das
Theaterensemble
Purpurrot
möchte mit seinen Präsentationen ein
Stück Kunst ins Tal bringen. Dabei
soll auch die Zusammenarbeit von
Theaterbegeisterten und Theaterschaffenden gefördert werden.
Das Kriminaldrama aus der Geschichte des Embrachertals wird
noch bis zum 7. Februar in der Trotte gespielt. Wer Lust hat, in die Vergangenheit von Embrach einzutauchen, sollte sich «Schlechte Gesellschaft» auf keinen Fall entgehen lassen.
Weitere Infos auf der Homepage www.
theater-purpurrot.ch. Vorverkauf: 078 784
60 06. Reservationen auch per E-Mail [email protected] möglich.
6
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
ABSTIMMUNG
Lohndumping-Initiative
Am 28. Februar stimmt der Kanton
Zürich über die Lohndumping-Initiative der Gewerkschaft Unia ab.
Die Initiative will ein härteres
Vorgehen
gegen
Lohndumping
durchsetzen (siehe Artikel und Kasten). Sie verlangt, dass der Kanton
eine Einstellung der Arbeit anordnet, wenn bei einem Betrieb der begründete Verdacht auf Lohndumping
besteht. Andere Firmen auf der gleichen Baustelle sollen ungehindert
weiterarbeiten können.
Nach geltendem Recht kontrollieren Kommissionen, bestehend aus
Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, die Betriebe auf die Einhaltung des Arbeitsrechts. Bei Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag
sind als dritte Partei auch die Behörden vertreten. Verstösse können mit
einer Busse von bis zu 5000 Franken geahndet werden. Gegen ausländische Unternehmen kann, bei
schweren Vergehen, auch eine Arbeitsmarktsperre von bis zu fünf
Jahren verhängt werden.
Die Gewerkschaft Unia bemängelt, dass die Bussen viel zu tief seien. Oft würden diese Beträge schon
im Budget eingerechnet. Ausserdem
würden viele ausländische Firmen,
die nicht mehr in der Schweiz arbeiten dürften, einfach unter leicht geändertem Namen zurückkehren.
Der Regierungs- und der Kantonsrat empfehlen die Initiative zur
Ablehnung. Nach ihrer Ansicht reichen die bestehenden Gesetze, um
effektiv gegen Lohndumping vorzugehen. Sie kritisieren die fehlende
Verhältnismässigkeit.
Unabhängig
von der Schwere des Vergehens und
schon auf Verdacht hin würde die
Einstellung der Arbeit erzwungen.
Gesamtwirtschaftlich sei nur ein
sehr kleiner Bereich von Lohndumping betroffen. Die gleiche Meinung
vertreten die bürgerlichen Parteien
und die Wirtschaftsverbände.
In Rekordzeit gesammelt
Zu den Unterstützern gehört neben
den linken Parteien und den Gewerkschaften auch ein ArbeitgeberKomitee, dem bis jetzt über 100 Personen beigetreten sind. Die be2nötigten 7000 Unterschriften für das
Zustandekommen der Initiative wurden in rekordverdächtigen 33 Stunden gesammelt. (jb.)
POLITIK
Der Druck der Dumpinglöhne
Ein neu erschienenes Buch
beleuchtet sachlich das
kontroverse Thema Lohndumping.
Jan Bolliger
Während der Buchvernissage zum
zweiten Buch von Anja Conzett
«Lohndumping – Eine Spurensuche
auf dem Bau» scheint ein Regenbogen über der ewigen Baustelle Hauptbahnhof. Nicht so im Herbst 2013.
Damals brach ein Gewitter über der
Baustelle an der Durchmesserlinie
aus. Über Nacht besetzte die Gewerkschaft Unia den Arbeitsort der ABBrandschutz AG. Der Vorwurf lautete
Lohndumping. Es war eines der ersten Male, dass die breite Öffentlichkeit Notiz vom Thema nahm. Kein
Wunder, wurde ausgerechnet dieser
Fall so bekannt: Stundenlöhne von 12
Franken,
ein
millionenschweres
Prestigeprojekt und die SBB als Auftraggeber.
Ein unklarer Begriff
Wenn man «Lohndumping» bei
Google eingibt, kommt als einer der
ersten Ergänzungen «Lohndumping
Definition». Es besteht offensichtlich
die Nachfrage nach einer Klärung
des Begriffs. Dass das Angebot dagegen nur spärlich ist, musste auch Anja Conzett, damals noch Redaktorin
bei der «Südostschweiz», erfahren.
Sie schuf gleich selber Abhilfe. Nach
einjähriger Recherche ist nun das
Buch «Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau» erschienen. Es
versteht sich mehr als journalistische
Reportage denn als rein analytisches
Sachbuch. Der Schwerpunkt liegt
klar auf den Menschen. Polnische Arbeiter, die für 300 Franken im Monat
schufteten, Baustellen besetzende
Unia-Mitarbeiterinnen und der Leiter
der Personalabteilung der Implenia:
Lohndumping
Wenn ein Arbeitgeber tiefere Löhne bezahlt als den vertraglichen
Mindestlohn, spricht man von
Lohndumping. Der Arbeitgeber
erhält dadurch einen Wettbewerbsvorteil, da er so billigere
Offerten einreichen kann. (jb.)
Das Thema Lohndumping ist undurchsichtig. Anja Conzetts neues Buch schafft Abhilfe.
Alle, die mit Lohndumping zu tun haben, kommen zu Wort. Die einzige
fehlende Stimme ist die eines Unternehmens, das aktiv zu tiefe Löhne
zahlt. «Ich habe
versucht, einen
solchen Arbeitgeber zu interviewen, aber keine
Chance. Kurz habe ich mir sogar
überlegt, undercover auf einer Anja Conzett.
Baustelle anzuheuern. Es war mir aber schnell klar,
dass das nicht klappen würde», erzählt die zierliche, erst 27-jährige
Conzett mit einem Schmunzeln. Die
Baubranche sei ein sehr verschlossenes Gewerbe. Um als Aussenstehende die benötigten Informationen und
Gesprächspartner zu bekommen, habe sie unzählige Telefonate und Anfragen gekostet.
Entstanden ist ein Buch, das
sachlich und unaufgeregt einen Überblick über ein komplexes Thema bietet, von dem viel geredet, aber wenig
verstanden wird. Trotz dem zementtrockenen Thema liest es sich leicht
und angenehm, was sowohl der klaren Sprache als auch den vielen Fotografien zu verdanken ist.
Über das Erscheinungsdatum so
kurz vor der bevorstehenden Abstimmung zur Lohndumping-Initiative ist
die Autorin alles andere als glücklich.
Obwohl das Buch finanziell von der
Unia unterstützt wurde, soll es keine
politische Kampfschrift sein. Sie hofft
vielmehr, einen sachlichen Beitrag zu
leisten, zu einer Debatte, die von allen Seiten viel zu emotional geführt
würde. Die Autorin will dann auch
nicht über die Initiative sprechen. In
ihrem Buch kritisiert sie sowohl die
Gewerkschaften, die mit ihrer Rhetorik oft unnötig provozieren würden,
als auch die Baubranche, die oftmals
aus Prinzip von nichts wissen wolle,
auf dem Unia stehe. Dabei sei eine
Lösung bitter nötig.
Korrekte Unternehmen leiden
Mit der aktuellen Situation ist nämlich niemand zufrieden. Nicht nur die
Unia bezeichnet Lohndumping als
ernst zu nehmendes Problem, sondern während der Recherchen zum
Buch erstmals auch der Präsident
des Baumeisterverbands.
Denn die Leidtragenden sind
nicht nur die ausländischen Arbeitskräfte, die weniger Lohn erhalten, als
ihnen rechtlich zustünde. Unter
Druck geraten vor allem die Unternehmen, die ihren Angestellten den
korrekten Lohn bezahlen. Wenn eine
Firma dank Dumping-Löhnen ein
deutlich billigeres Angebot offerieren
könne, verlieren ehrliche Firmen
Aufträge – und als Folge davon Ange-
Foto: Lisa Maire
stellte ihre Arbeit. Wer in der
Schweiz lebt und Familie hat, ist auf
die Einhaltung des Mindestlohns angewiesen.
Einzig der Regierungsrat scheint
keinen Handlungsbedarf zu sehen. In
dem von ihm verfassten Artikel zur
Lohndumping-Initiative vertritt er die
Meinung, dass das geltende Recht genüge und auch konsequent umgesetzt
werde. Liest man das neue Buch von
Anja Conzett, kommt man zu einem
anderen Schluss.
Anja Conzett: Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau. Rotpunktverlag
2016, 176 S., Fr. 29.–.
Wettbewerb
Wenn auch Sie sich vor der kommenden Abstimmung einen Überblick über das Thema Lohndumping verschaffen wollen, nehmen
Sie an unserem Wettbewerb teil.
Wir verlosen drei Exemplare von
Anja Conzetts Buch «Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem
Bau». Mitmachen ist ganz einfach: Schreiben Sie uns eine Postkarte bis 4. Februar (Datum des
Poststempels) an: Lokalinfo AG,
Stichwort Lohndumping, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich.
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Chränzli in Steinmaur
Das Chränzli des Turnvereins Steinmaur findet am Freitag, 29., und
Samstag, 30. Januar, jeweils ab 20
Uhr statt; Nachmittagsvorstellung am
Samstag, 30. Januar, um 14 Uhr. Dieses Jahr lautet das Motto «Goldener
Steinbock – Filmfestival Steinmaur».
Einmal live an einer Filmpreisverleihung dabei sein, statt nur zu Hause
vor dem Fernsehen zu sitzen. Die Besucher kriegen Einblicke in die Welt
der Kinofilme und Filmfestivals:
Filmstars, Fans, Bodyguards, Paparazzi und Stuntmens: Alle haben ihren Auftritt. (pd.)
Foto: zvg.
Foto: zvg.
Bachenbülacher Chöre singen
Igel-Vortrag in Bülach
Am Freitag, 29., und Samstag, 30. Januar, präsentieren der Frauenchor,
der Männerchor und der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach ihre traditionelle Abendunterhaltung in der Mehrzweckhalle
Bachenbülach. Das Motto des «Chränzli» heisst «Mit Musig durs Läbe».
Der Text wurde von Walter Maag in Form eines Gedichts geschrieben. Zu
den einzelnen Sprechszenen spielen die Mitglieder der Chöre die Lebensgeschichte nach. Dazu singen die drei Chöre passende Lieder. Festwirtschaft vor und nach dem Unterhaltungsprogramm, das jeweils um 20
Uhr beginnt. Türöffnung um 18 Uhr. Nach dem Programm spielt das Duo
Rauch und Schön zum Tanz auf. (pd.)
Igel gehören zu den häufig beobachteten Gästen in Gärten und Parkanlagen. Aus der ausgeräumten Landschaft ziehen sie zunehmend in den
Siedlungsraum. Welche Ansprüche stellt der Igel an seinen Lebensraum,
und wo lauern Gefahren? Stephanie Burkart vom Igelzentrum Zürich berichtet auf Einladung des Naturschutzvereins Bülach am Mittwoch, 27.
Januar, von 19.30 bis 21 Uhr aus dem Leben des nachtaktiven Säugetiers. Die Zuhörer erfahren mehr über die Lebensweise des Igels und
wann Hilfe für Einzeltiere sinnvoll ist. Weitere Informationen unter
www.nvbuelach.ch. Der Vortrag findet in der Kantonsschule Bülach, Kantonsschulstrasse 23, Zimmer E41, statt. (pd.)
IN KÜRZE
Ja oder nein?
Bülach: Am Monatstreff des
Frauenstammtischs Zürcher Unterland in der Cafeteria des
«Sechtbach-Huus» an der Gartenmatt 1 in Bülach werden die
vier eidgenössischen und die vier
kantonalen Vorlagen von Nationalrätin
Rosmarie
Quadranti
(BDP) vorgestellt.
Wochenspiegel
AKTUELL
Nr. 4
27. Januar 2016
7
Eine neue Website
für das Spital Bülach
Seit dem 19. Januar erscheint unter
der Adresse www.spitalbuelach.ch eine neue Website. Die Besucher erwartet ein moderner Auftritt mit
grossen Bildern aus dem Spital und
mit vielen informativen Inhalten. Aufgrund der übersichtlichen Navigation
erhält der Besucher schnell seine für
ihn wichtigen Informationen über
das Spital Bülach und dessen Angebot.
Die neue Internetseite fokussiert
sich auf die verschiedenen Zielgruppen des Spitals. Ein Besucher entscheidet sich, zu welcher Zielgruppe
er gehört, und wählt die entsprechende Rubrik aus. Die Benutzerführung erfolgt wesentlich intuitiver als
auf der bisherigen Internetseite. Der
neue Onlineauftritt kann auf dem
PC-Bildschirm, dem Laptop, Tablet
oder Smartphone aufgerufen werden.
3000 bis 4000 Aufrufe pro Tag
In den Rubriken «Für Patienten»,
«Für werdende Eltern», «Für Besucher», «Für Zuweiser», «Karriere &
Ausbildung» sowie «Über uns» finden die Besucher je nach Bedürfnis
die gewünschten Informationen, beispielsweise zum Spitalaufenthalt,
zum medizinischen Leistungsangebot, zu Fortbildungen, Fachpersonen,
offenen Stellen, Ausbildungsplätzen,
Besuchszeiten oder zu öffentlichen
Vorträgen. Rund 3000 bis 4000 Seitenaufrufe verzeichnet die Seite pro
Tag. Die beliebteste Seite ist seit Jahren die Babygalerie, die täglich rund
500 Mal besucht wird. (pd.)
Kloten: Ausstellung
im Pflegezentrum Spitz
Bis zum 3. Juni ist im Pflegezentrum
Spitz in Kloten eine Ausstellung der
Klotener Künstlerin Heidi Klöti zu sehen. Die Vernissage findet am Donnerstag, 28. Januar, um 18.30 Uhr
statt. Während 30 Jahren hat Heidi
Klöti Porzellan bemalt, bevor sie vor
15 Jahren bereit war für eine neue
Herausforderung. Diese fand sie in
der Acrylmalerei. Dabei kann sie ihren Gefühlen freien Lauf und Raum
lassen, sie kann grosszügiger und
schwungvoller arbeiten.
In diversen Workshops und Kursen hat Heidi Klöti verschiedene
Techniken kennen gelernt und sich
diese angeeignet. Beim Malen lässt
sie sich von der Natur inspirieren
oder auch von den vielen Eindrücken, die sie von unzähligen Reisen
mit nach Hause gebracht hat. Das
Spielen mit Farben und Formen verleitet Heidi Klöti immer wieder zu
neuen Experimenten. So entstehen
die unterschiedlichsten Motive wie
Blumen, Landschaften und Stillleben,
aber auch abstrakte Bilder. Die
Künstlerin spielt mit Farben und Formen und erreicht die Ausstrahlung
einer grossen Harmonie. (pd.)
Wohnungsbrand über dem Coop in Niederglatt.
In Buchs brannten zwei Dachwohnungen vollständig aus.
Rekordschaden bei Bränden
Brände richteten im
Unterland letztes Jahr
einen Schaden von 7,1
Millionen Franken an.
Mit einer Schadensumme
von 5 Millionen Franken
ist im Bezirk Bülach ein
neuer Rekordwert
registriert worden.
Daniel Jaggi
Obwohl die Zahl der Brände im Bezirk Bülach weit unter jener aus dem
Jahr 2004 liegt, erreichte die Schadensumme letztes Jahr dagegen einen neuen Höchstwert. Bei 129 Ereignissen, so ist der Statistik von
Statthalter Hanspeter Frei zu entnehmen, entstand ein Sachschaden von
5,048 Millionen Franken. 2004 gab
es 226 Brände, die aber lediglich einen Sachschaden von 3,1 Millionen
Franken verursachten. Eine ähnlich
hohe Schadensumme wie letztes Jahr
gab es letztmals 2013 mit 5,039 Millionen (137 Ereignisse).
Der finanziell folgenschwerste
Brand brach Ende Juni auf dem Balkon einer Alterssiedlung in Bülach
aus. Der Schaden beläuft sich auf
1,092 Millionen Franken, die zahlreichen Alterswohnungen waren während Monaten unbewohnbar. Bei einem Gewerbehaus in Wallisellen entstand ebenfalls ein Millionenschaden.
Zwei folgenschwere Brände gab es
ferner in Glattfelden. Bei Wohnungsbränden entstand ein Sachschaden
von 799 500 Franken und 350 000
Franken.
Brand noch nicht geklärt
Im Bezirk Dielsdorf blieb die Schadensumme letztes Jahr leicht unter
derjenigen des Vorjahres. Nach Angaben von Statthalter Daniel Widmer
reduzierten sich die Brandschäden
von 2,34 Millionen auf 2,075 Millionen Franken. Sechs Brände mit mehr
als 100 000 Franken Schadensumme
wurden im 2015 registriert. Den
grössten Schaden richtete der Vollbrand in zwei Dachwohnungen hinter dem Restaurant Country Ranch in
Buchs Mitte Juli an. Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Verheerende Brände gab es auch in einer
Wohnung über dem Coop in Niederglatt, in der Asylunterkunft in Dielsdorf, in einem Bauerhaus in Boppelsen sowie bei zwei Wohnungsbränden in Dielsdorf und Regensdorf.
Mehr Elementarschäden
Gestiegen sind letztes Jahr in beiden
Bezirken die Elementarschäden. Im
Bezirk Dielsdorf wurden 170 Fälle
(Vorjahr 44) gezählt, die einen Schaden von 420 000 Franken (150 000)
verursachten. Im Bezirk Dielsdorf
stieg die Schadensumme im letzten
Jahr auf 741 000 Franken. 2014 waren es 165 000 Franken. Statthalter
Daniel Widmer betont aber: «Im kantonalen Vergleich ist dieser Wert immer noch tief.»
Im Juli 2012 hat der Stadtrat für das
Sanieren der Badewassertechnik und
den Austausch der Chloranlage im
Freibad einen Kredit von 1,145 Millionen Franken genehmigt. Die Abrechnung schliesst mit Kosten von
1,094 Millionen Franken ab. Der Kredit wird damit um 51 000 Franken
unterschritten. Die Minderkosten
sind auf den Verzicht auf die geplante
Badewassererwärmung zurückzuführen. (pd.)
Foto: kapo
Stadtrat zieht Konsequenzen
Fortsetzung von Seite 1
den Ausstand getreten, doch das
reicht offenbar nicht.» Er habe deshalb ein deutliches Zeichen setzen
müssen und sei als Präsident des
Tennisclubs auf Ende der Spielsaison
im Dezember zurückgetreten.
Baur: «Unfaire Unterstellungen»
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr.
Sanierung des Freibads
in Bülach war billiger
als angenommen
Verheerende Folgen: Balkonbrand Ende Juni in Bülach.
Foto: zvg.
Bernerverein auf Tournee
Ohne Unterbruch finden seit 70 Jahren Bernerabende im Zürcher Unterland statt. Nun starten die Aktiven des Bernervereins Zürcher Unterland
am Samstag, 30. Januar, in Embrach zur Jubiläums-Tournee durchs Unterland. Jodlerinnen und Jodler, die Theatergruppe und die verschiedenen Musikgruppen freuen sich auf viele Besucher. Die Aufführungen finden wie folgt statt: Samstag, 30. Januar, 20 Uhr, Gemeindehaus Embrach; Samstag, 6. Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach; Mittwoch,
10. Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach (nur Theater); Samstag, 13.
Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach; Freitag, 19. Februar, 20 Uhr,
Dorfzentrum Breiti, Winkel; Samstag, 20. Februar, 20 Uhr Dorfzentrum
Breiti, Winkel; Sonntag, 21. Februar, 14 Uhr, Dorfzentrum Breiti, Winkel.
Reservationen unter www.bvzu.ch oder Montag, Mittwoch und Freitag
von 8.30 bis 11.30 Uhr über Tel. 044 821 27 72. (pd.)
Der erste politische Schuss kam im
Herbst vorletzten Jahres aus der eigenen Fraktion. Gemeinderat Michael Graf kritisierte in einer Anfrage
Baurs Äusserungen zum Standort des
Verwaltungszentrums kurz vor der
Abstimmung. Der Finanzvorstand favorisierte damals, wie der Gesamtstadtrat auch, den Standort Herti.
Graf sprach im Vorstoss von einem
Interessenkonflikt und einer Beeinflussung der Abstimmung. In seiner
Antwort im Dezember 2014 dementierte der Stadtrat die Vorwürfe.
Erneut unter Beschuss geriet
Baur in der Budgetdebatte Anfang
Dezember letzten Jahres. RPK-Präsident Fredy Schmid erwähnte in der
Fragerunde erneut Baurs Äusserun-
gen im «Wochenspiegel» und verknüpfte sie mit der bei der Präsentation des Budgets 2016 gemachten
Aussage, das Verwaltungsgebäude
würde den Plafond sprengen. Im Protokoll zur Gemeinderatssitzung wird
Schmid mit den Worten zitiert, die
beiden Äusserungen hätten für ihn
(Schmid)
einen
«fahlen
Beigeschmack». Er sei nämlich nicht mehr
sicher, ob für den Finanzvorstand
«nicht das Stadhaus, sondern die Interessen des Tennisclubs Priorität
hätten». Baur bezeichnete in seiner
Antwort die Äusserungen Schmids
als «Unterstellungen», die «sehr unfair» seien.
Zuletzt unter Beschuss geriet
Baur Ende letzten Jahres. In einem
Brief an alle Stadträte kritisieren
auch die Beobachter Stadt Bülach
(BSB) Baurs Doppelfunktion.
Mit dem Rücktritt dürfte der Tennisclub erstmals ohne Präsident in
die Saison starten. So ist für die Generalversammlung vom 11. Februar
bislang kein Nachfolger gefunden
worden. Baur: «Alle angefragten Vereinsmitglieder haben abgesagt.»
8
Wochenspiegel
Nr. 4
MARKTPLATZ/KULTUR
27. Januar 2016
Lesung aus Krimi in der jüdischen Gemeinde
Alfred Bodenheimer,
Krimipreisträger 2014,
liest im Fasskeller Zweifel
aus «Kains Opfer».
Im Inventur-Rausverkauf bei Möbel Waeber entdeckt man jetzt für alle
Foto: zvg.
Wohnbereiche Modelle zu massiv reduzierten Tiefstpreisen.
Jetzt bei Möbel Waeber:
Grosser Inventur-Rausverkauf
Es wieder so weit. Nachdem das
grosse Zürcher Oberländer Einrichtungszentrum im vergangenen Jahr
die Ausstellungsfläche während vieler Monaten Etage um Etage umbaute, wird nun das Sortiment anlässlich
eines grossen Inventur-Rausverkaufs
aktualisiert. Auf allen vier Etagen findet man Qualitätsmöbel zu sensationellen Tiefstpreisen. Die Auswahl ist
vielfältig: zum Beispiel Polstergarnituren und Relax-Sitzplätze, Wohnwände und Sideboards, Esstische
und Eckbankgruppen, Schlafzimmer
und Betten, Hallenschränke und
Kleinmöbel wie Garderoben. Kurzum: Man findet alles fürs Wohnen zu
äusserst attraktiven SchnäppchenPreisen. Zum Beispiel mit 30 Prozent
Rabatt eine Relax-Liege statt 673
Franken jetzt nur noch 470 Franken,
einen hochwertigen Relax-Sessel in
Leder statt 4762 Franken jetzt mit 27
Publireportage
Prozent Rabatt nur noch 3490 Franken oder eine Wohnwand in Buche
Decor und grau mit 85 Prozent Rabatt statt 3980 Franken jetzt lediglich
590 Franken.
Kurzum: Ein Besuch der 4-stöckigen Hauptausstellung lohnt sich bestimmt. Auf allen Etagen erlebt man
ein grosses Tiefstpreis-Spektakel mit
unzähligen massiv reduzierten Angeboten. Möbel Waeber ist über die Autobahn Bülach–Zürich und Zürich–
Uster schnell erreichbar. Bei der Ausfahrt Uster-Nord beim Kreisel Richtung Pfäffikon. Das Einrichtungszentrum befindet sich eingangs Pfäffikon
ZH auf der linken Seite an der Ecke
Uster-/Schanzstrasse 2. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 9
bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis
17 Uhr durchgehend geöffnet. Viele
Gratis-Parkplätze stehen zur Verfügung. (pd.)
Dem Höngger Forum ist es auch dieses Jahr gelungen, den Krimipreisträger 2014 nach Höngg einzuladen. Die
Geschichte handelt von Gabriel Klein.
Er ist der Rabbiner der Israelitischen
Kultusgemeinde Zürich.
In seinem ersten Fall, «Kains Opfer», wird sein Bekannter Nachum
Berger, Primarlehrer an der jüdischen
Primarschule von Zürich, tot aufgefunden. Er starb offenbar unter Gewalteinwirkung.
Der Todesfall nimmt den Rabbiner
sehr mit, und er beginnt mit eigenen
Ermittlungen in der Sache. Diese werden noch dadurch befeuert, dass die
Kommissarin der Zürcher Stadtpolizei, Karin Bänziger, ihn mit einer vertraulichen Aufgabe beauftragt: Er soll
hebräische E-Mail-Kontakte des Toten
überprüfen.
Alfred
Bodenheimer,
1965 in Basel geboren, ist Professor
und Leiter des Zentrums für Jüdische
Alfred Bodenheimer liest aus seinem Erfolgskrimi.
Studien an der Universität Basel. Er
hat von 1998 bis 2013 in der Enge gelebt und kennt die jüdische Gemeinde,
in der sein Krimi spielt, daher aus
langjähriger eigener Erfahrung. Heute
lebt Bodenheimer hauptsächlich in Is-
Foto: zvg.
rael. Sein neuster Krimi aus dem Jahr
2015 trägt den Titel «Das Ende vom
Lied.» (pd.)
Krimilesung: 31. Januar, 16 Uhr. Fasskeller Zweifel, Regensdorferstr. 20. Tram 13
bis Meierhofplatz.
«Alles Kaktus?»-Ausstellung verlängert bis 1.5.
Die Fokusausstellung «Alles Kaktus?»
in der Sukkulenten-Sammlung, die
wegen Grosserfolg bis zum 1. Mai
2016 verlängert wurde, bringt Licht
in das Dunkel der vertrackten Verwandtschaften und irreführenden
Ähnlichkeiten bei den Sukkulenten.
Die Fähigkeit zur Wasserspeicherung
hat sich im Pflanzenreich bei verschiedenen Verwandtschaften unab-
hängig entwickelt. Die Kakteen mit
ihren 1890 Arten machen nur einen
kleinen Teil der rund 15 100 bekannten Sukkulenten aus. Die Ausstellung
bringt die Unterscheidung zwischen
Ähnlichkeit und botanischer Verwandtschaft spielerisch auf den
Punkt und befasst sich mit der Evolution der Pflanzenvielfalt am Beispiel
der Anpassung an trockene Lebens-
räume durch die Entwicklung von
Wasserspeicherung.
Ein
Stammbaumpfad durch das ganze Areal und
ein überdimensionierter Stammbaum
zeigen, wer mit wem verwandt ist.
Die neun Pflanzenfamilien mit besonders vielen Sukkulenten werden detailliert porträtiert. Mythenquai 88,
täglich (inkl. Sonn- und Feiertage) offen: 9 bis 16.30 Uhr. (pd.)
MEINUNG/BERATUNG
Wochenspiegel
VEREINE
Nr. 4
27. Januar 2016
9
PAAR- UND LEBENSBERATUNG
Liebe auf Distanz - die Fernbeziehung als Paar meistern
Der Frauenchor Winkel während eines Konzerts.
Foto: zvg.
Frauenchor
Winkel sucht
Sängerinnen
Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter
uns, ein ereignisreiches steht uns bevor. Ausgeruht, mit neuem Elan, voller Vorfreude und grosser Motivation
trafen sich die Sängerinnen des Frauenchores Winkel am 5. Januar zum
ersten Probenabend im neuen Jahr.
Dirigentin Karin Burkhart nutzte
dabei die fröhliche Stimmung und
brachte uns voller Begeisterung das
Motto der beiden nächsten Konzerte
näher. Der Funke sprang sogleich
über, und im weiten Rund erstrahlten
die Gesichter der Sängerinnen. Klassik ist angesagt – und die bis dahin
einstudierte Messe wird der Frauenchor am 1. und 2. Oktober in der katholischen Kirche in Bülach und im
Breitisaal in Winkel aufführen. Also,
liebe Frauen rund um Winkel, alleine
zu singen, kann zwar Spass machen,
doch in der Gruppe ist es schöner.
Noch ist Zeit, auf den Zug aufzuspringen. Deshalb gilt: Die Gelegenheit
beim Schopf packen. Die neuen Sängerinnen verpflichten sich zu nichts,
reinschnuppern ist erwünscht.
Die Proben des Frauenchors finden jeden Dienstag um 20 Uhr im
Schulhaus Grossacher (Singsaal oberhalb der Bibliothek) statt. Bitte beachten: Wegen der GV und der Sportferien finden am 9., 16. und 23. Februar keine Proben statt. Mehr unter
www.frauenchorwinkel.ch.
Sibylle Ritter, Frauenchor Winkel
IN KÜRZE
Philosophie-Treff
Bülach: Thema des nächsten Philosophie-Treffs ist «Menschenwürde – Wunsch oder Wirklichkeit?» Darüber informieren wird
Nicolas Giuralarocca. Der Treff
findet am Sonntag, 14. Februar,
von 10 bis 12 Uhr im «Grampen», Allmendstrasse 1, statt.
ANZEIGEN
Es ist Sonntagabend, Gleis 3: Daniel
und Simone (Namen geändert) verabschieden sich innig mit einer Umarmung, dann fährt der Zug ab. Erst in
einer Woche werden sie sich wieder
sehen können. So oder ähnlich erleben es viele Paare, die in einer Wochenend- oder Fernbeziehung leben.
Da sich Paare heute auf verschiedensten Wegen kennen lernen, liegen
die Wohnorte des Partners und der
Partnerin häufig weiter voneinander
entfernt. Oft sind es berufliche Umstände, die dazu veranlassen, eine
Beziehung auf Distanz zu führen.
Aber auch das Kennenlernen am fernen Ferienort kann eine solche Konsequenz mit sich bringen.
Kurzum, die Gründe für eine Wochenend- oder Fernbeziehung sind
vielfältig. Die Herausforderungen
ebenso. Im Gegensatz zu Beziehungen, in denen Paare zusammenleben
oder lediglich kurze Distanzen zu
überwinden haben, konzentriert sich
hier alles auf eine begrenzte Zeit des
Wiedersehens: die Erwartungen an
den Partner oder die Partnerin, die
Wünsche, was man mit ihm oder ihr
bei der nächsten Begegnung erleben
möchte, das Bedürfnis nach Nähe
«Für ‹Liebe auf Distanz›
ist eine gute
Kommunikation essenziell»
Werner Klumpp
und Zärtlichkeit – hat man doch vieles die letzten Tage und Wochen entbehrt.
Die Vorfreude ist gross, und man
wünscht sich, die Uhr anhalten zu
können. Doch ebenso können sich
Frustration und Enttäuschung einstellen, wenn die gemeinsame Zeit
nicht so verläuft, wie man es sich er-
hofft hat. Vielleicht haben auch Konflikte dazu geführt, dass die ursprünglichen Pläne durchkreuzt wurden. Nun gilt es bis zum nächsten
Wiedersehen
auszuharren,
was
Schmerz, Trauer und Wut hervorrufen kann. Dabei ist es nur allzu verständlich und menschlich, dass sich
in der Kürze der Zeit gar nicht alle
Wünsche und Bedürfnisse erfüllen
lassen und Konflikte dazugehören.
Das Paar tut daher gut daran, realistische Wünsche zur Zeitgestaltung zu
berücksichtigen. Ebenso ist es förderlich, auf Konflikte im Vorfeld gefasst
zu sein und diese nicht zugunsten
von Harmonie zu vermeiden. Auch
wenn die Zeit des Wiedersehens kurz
bemessen ist, sollte angesprochen
werden, was stört – und wenn es nur
die liegengebliebenen Socken sind.
Für «Liebe auf Distanz»-Paare ist
eine gute Kommunikation essenziell.
Die modernen Kommunikationsmöglichkeiten sollten intensiv genutzt
werden, um in gutem Kontakt miteinander zu bleiben. Aber auch ein
handgeschriebener Brief hält die
Fernliebe «online». Es sollte offen
darüber gesprochen werden, welche
Belastungen aufgrund der Fernbezie-
hung wahrgenommen werden. Übernimmt zum Beispiel ausschliesslich
einer von beiden die Reise, kann sich
dieser über kurz oder lang benachteiligt fühlen. Nach Möglichkeit sollte
hier abgewechselt werden. Die Zeit
zwischen den Begegnungen für eigene Hobbys und Aktivitäten zu nutzen
oder in berufliche Weiterbildung zu
investieren, kann der Fernbeziehung
positive Aspekte verleihen, ist es
doch für Paarbeziehungen wichtig,
dass jeder auch für sich selbst sorgt
und seine Eigenständigkeit behält.
Wenn ein Partner den Wunsch
nach Aufhebung der geografischen
Distanz hat oder das Zusammenziehen wünscht, sollte dies ausgesprochen und nach Lösungen oder Kompromissen gesucht werden. Ein gemeinsames Bild von der Zukunft vermag das Paar zu ermutigen, die Herausforderung durchzuhalten. Der
spätere Blick zurück, diese Zeit als
Paar gemeistert zu haben, stärkt und
ermutigt für das Kommende.
Werner Klumpp, dipl. Psychologe,
Paarberatung und Mediation
im Kanton Zürich,
Beratungsstelle Bülach
LESERBRIEFE
Quo vadis Europa,
quo vadis Schweiz
Und wieder ist die Presse voll von
unglaublichen Vorkommnissen. Da
versucht eine verheiratete Frau mit
ihrem Kind sich dem IS anzuschliessen, eine Frau mit christlichen Wurzel, die zum Islam konvertiert ist. Da
fragt man sich: «Wo sind unsere
christlichen Werte in den letzen Jahrzehnten geblieben? Hat das ehemals
christliche Europa, hat die ehemals
christliche Schweiz ihre Werte in den
Müllkübel der Geschichte geworfen?
Haben wir dem radikalen Islam
nichts mehr entgegenzusetzen?
Wenn man sich umschaut, ist
man versucht, das Vorgenannte zu
bestätigen. Schauen wir in unsere
Zeitungen und Zeitschriften, Sie und
ich werden fast nichts mehr finden,
das an unsere christlichen Werte erinnert. Dafür sind die Blätter voll von
Esoterik, Wahrsagerei, Sternendeutung und anderem Unsinn.
Auch die Politik trägt ihren Teil
dazu bei, dass unser christliches Europa langsam, aber sicher zerstört
wird. Anstatt von den ankommenden
Asylbewerbern zu fordern, sich mit
uns und unserer Kultur auseinander-
zusetzen, von ihnen fordern, unsere
Sprache zu lernen und unsere Kultur
zu akzeptieren, werden den Flüchtlingen, echten und unechten, alle
Probleme zur Seite geräumt.
Da liest man, dass in Luzerner
Schulen Gebetsräume für Muslime
eingerichtet werden sollen oder
schon sind. Unsere christlichen Kreuze hat man schon lange von der
Wand genommen. Wann fordern die
Muslime getrennte Klassen? Wann
schreien sie nach der Scharia? Nur
weiter so, liebe Verantwortliche. Wo
bleibt die Trennung von Kirche und
Staat? Da kann man nur rufen: Wohin gehst du, Schweiz, wird dein Weg
im religiösen Chaos landen?
Roman Bont, Oberglatt
Immer weniger
Kriminelle werden
ausgeschafft
Volk und Stände haben Ende November 2010 bekanntlich die sogenannte
Ausschaffungsinitiative
angenommen. Irritierend ist, dass schweizweit
keine genauen Zahlen zu diesem
Thema vorliegen, weil bisher die
Kantone nicht verpflichtet waren,
diese dem Bund zu melden. Man hat
aber aus Zürich Zahlen: Im Jahr
2005 wurden aus unserem Kanton
noch 1662 kriminelle Ausländer ausgeschafft, 2007 waren es 1297, 2009
1515. Sodann scheint nach Annahme
der Ausschaffungsinitiative die Anzahl der Ausweisungen krimineller
Ausländer rapide abgenommen zu
haben: Im Jahre 2012 waren es im
Kanton Zürich noch 116, im Jahre
2013 noch 70 und im Jahre 2014
noch 103.
Offenbar haben die Richter nach
dem Ja zur Ausschaffungsinitiative
immer mehr Härtefälle erfunden, um
die Räuber, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher nicht auszuweisen. Und das, obwohl eine Härtefallklausel in besagter Volksabstimmung
deutlich abgelehnt wurde. Die Frage
ist, ob nun wirklich der Rechtsstaat
in Gefahr ist, wie uns hochdekorierte
Juristen weismachen wollen, wenn
wir Kriminelle konsequenter ausschaffen, oder ob nicht der Rechtsstaat hintertrieben wird, wenn eine
2010 angenommene Verfassungsgrundlage von den Juristen und Politikern derart torpediert wird, dass
fast niemand mehr ausgewiesen
wird.
Die Delinquenz allgemein, auch
die von Ausländern, hat leider in all
diesen Jahren nicht abgenommen.
Wir haben in der Schweiz Hunderttausende hochwillkommene Ausländer, aber Mitleid und Nachsicht mit
den Kriminellen unter ihnen ist fehl
am Platz. In der Schweiz hat man die
allerbesten Chancen, wer sie nicht
nutzt, ist selbst dafür verantwortlich.
Barbara Steinemann,
Nationalrätin SVP, Watt-Regensdorf
Dekadente Gesellschaft
Was ist das für eine dekadente Gesellschaft, die den «Oberkiffer der
Nation» zum Schweizer des Jahres
wählt und dieser dafür noch eine Gage verlangt. Eine Herabwürdigung
sondergleichen der bisherigen Preisträger.
Hansueli Engler, Bülach
Der «Wochenspiegel» publiziert gerne Vereinsberichte und Leserbriefe zu allen lokalen und überregionalen Themen. Die Zuschriften sollten jedoch eine Länge von
2000 Anschlägen inklusive Leerzeichen
nicht überschreiten und jeweils bis spätestens am Freitagmorgen um 10 Uhr eintreffen. Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse
82, 8180 Bülach.
Per Mail bittet die Redaktion die Autorinnen und Autoren, ihre Zuschriften an [email protected] zu senden.
10
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
Wochenspiegel
H I N TE R G R U N D
Nr. 4
27. Januar 2016
11
Wo Orang-Utans und Makaken sich Gute Nacht sagen
Das Erste, was man von
den Orang-Utans in Sikundur sieht, sind die schwankenden Baumkronen.
Dort, wo die Zweige sich
wie von Zauberhand bewegen, wo es Blätter vom
Himmel regnet, finden sich
auch die geheimnisvollen
Waldmenschen.
Philippa Schmidt
Um nach Sikundur im sumatranischen
Gunung-Leuser-Nationalpark
(Indonesien) zu gelangen, gilt es nicht
nur Strassen mit fast metertiefen Löchern zu überwinden, auch die Gesellschaft allzeit hungriger Blutegel lässt
sich nicht vermeiden. Doch der Anblick einer Orang-Utan-Mutter, die
sich mit ihrem Kind friedlich in den
Baumkronen tummelt, entschädigt für
alle Mühen. Bei dem Weibchen mit einem etwa dreijährigen Jungtier handelt es sich um Suji. Ihr Junges, ein
Männchen, trägt den Namen Siboi.
Lange bleiben Suji und Siboi und damit auch die beiden indonesischen
Field Assistants und ich nicht alleine.
Bentokejil, ein ausgewachsenes
Männchen, nähert sich der Gruppe.
Direkt über unseren Köpfen verharrt
der Orang-Utan-Mann und beobachtet
uns genauestens. «Er mag keine Männer», verrät mir Matthew Novak, der
wissenschaftliche Leiter des SumatraOrang-Utan-Schutzprogramms (SOCP)
später. Mein Glück also, dass ihm
Frauen eher genehm sind, zieht Bentokejil doch bald seines Weges und
trollt sich zu Suji und Siboi. Doch was
passiert, wenn Bentokejil jemanden
nicht mag? «Dann kann er auch einmal mit Stöcken werfen», so Novak
schmunzelnd. Auch wenn die OrangUtans ihren eigenen Kopf haben,
Angst habe ich vor unseren südasiatischen Verwandten nie. Respekt vermitteln mir die sanften Riesen mit ihrem majestätischen Auftreten hingegen schon.
Holzhütte im Paradies
Die Schweizer Stiftung PanEco, vor
Ort vertreten durch die Nichtregierungsorganisation YEL, kämpft auf
Sumatra nicht nur für den Schutz der
Orang-Utans, sondern auch für den
Erhalt der letzten Regenwälder und
betreibt eine Forschungsstation in Sikundur. Die Forscher James Askew,
Helen Slater und Rosanna Consiglio,
die bei meinem Eintreffen in Sikundur
weilen, begnügen sich mit einfachsten
Mitteln, um mehr über das Leben indonesischer Primaten zu erfahren.
Aircondition oder eine Dusche gibt es
in der Station, die aus einem Holzhüttchen besteht, nicht. So beschwerlich
das Leben in Sikundur ist, wer morgens am Besitang-Fluss sitzt und den
Gesängen der Siamangs lauscht, kann
nachempfinden, dass man dafür unsere zivilisatorischen Errungenschaften
hinter sich lässt.
Inmitten von Affen
Während die Menschenaffen in Sikundur weit oben im Geäst bleiben – die
Nackenstarre ist vorprogrammiert –,
zeigen sich ihre Artgenossen in Bukit
Lawang wesentlich weniger scheu.
Das Dorf, das etwa 40 Kilometer südlich von Sikundur liegt, hat sich zum
Zentrum des Orang-Utan-Tourismus
in Sumatra entwickelt. Wo Touristen
heute hinter ihrer rothaarigen Verwandtschaft herstiefeln, legten die
Zürcher Biologinnen Regina Frey und
Monika Borner in den 70er-Jahren
einst den Grundstein für die Auswilderung der bedrohten Sumatra-OrangUtans aus illegaler Gefangenschaft.
Eindrücklich: In Bukit Lawang können Besucher Orang-Utans aus nächster Nähe beobachten.
Wer nach Bukit Lawang kommt, will
zwar in erster Linie Orang-Utans sehen, doch an eindrücklicher Fauna
und Flora gibt es hier noch viel mehr
zu entdecken. Pilze spriessen in allen
Formen und Farben, mein indonesischer Guide Ipol weist mich auf Kratzspuren eines Honigbärs hin, die sich
einem Baumstamm entlang in die Höhe schlängeln, und Thomas-Languren
sitzen in Armeslänge auf einem Ast.
Die Kleinaffen mit dem flauschigen,
grauen Fell sind es wert, einen Moment innezuhalten. Während eine
Mutter in aller Seelenruhe ihr Baby
säugt, spielen die Halbwüchsigen im
dichten
Geäst
Fangen.
Elegant
schwingen sie sich von einer Liane
zur nächsten und vollführen tollkühne
Sprünge.
Früher an diesem Morgen hatte
ich die Fütterungsplattform besucht,
wo die Orang-Utans zweimal täglich
mit Nahrung versorgt werden. Lange
lassen sich die Affen nicht bitten: Bereits nach kurzer Zeit taucht Ratna,
ein Weibchen, mit ihrem Nachwuchs
auf. Auch June – sie wurde im Juni
geboren – sichert sich ihren Anteil am
Festmahl. Alsbald sind die Beobachter
von Orang-Utans umgeben: Vor, hinter
und vor allem über einem befinden
sich die grossen Menschenaffen. Eines
der Weibchen lässt seinen Säugling
Klettererfahrungen sammeln. Es sieht
fast ein wenig furchterregend aus, wie
sich das kleine Tierchen an den Ästen
der gewaltigen Urwaldriesen entlang
hangelt. Als den Kleinen dann
schliesslich doch die Furcht packt und
er ängstlich nach Mami schreit, lässt
diese sich nicht lange bitten und befreit ihr Junges aus seiner misslichen
Lage.
Indonesische Augen sehen mehr
Bei den Orang-Utans in Bukit Lawang
handelt es sich um Tiere, die in den
70ern, 80ern und 90ern ausgewildert
wurden oder um deren Nachfahren.
Heute werden hier keine Orang-Utans
mehr ausgewildert, da nach den
Richtlinien der IUCN keine Arten dort
ausgewildert werden dürfen, wo es
noch eine ansässige Wildpopulation
gibt. Das ist eine wichtige Vorsichtsmassnahme, um das verheerende Risiko der Übertragung von menschlichen Krankheitserregern auf die Wildpopulation zu verhindern.
Eine gute Möglichkeit, den Wald
oberhalb von Bukit Lawang zu erkunden, bietet die Ecolodge, ein integraler
Bestandteil des Umweltbildungszen-
Foto: phs.
trums Bohorok. Die Ecolodge wirkt als
Profitzentrum und unterstützt die Umweltbildungsprogramme des SOCP jedes Jahr mit namhaften Beträgen. Die
einheimischen Guides, die von der
Ecolodge empfohlen werden, kennen
das Gebiet seit Jahrzehnten.
Dass indonesische Augen im
Dschungel mehr sehen als europäische, erlebe ich, als ich mit Edu aus
dem Wald zurückkehre. Mein Guide
entdeckt die Kobra auf dem Weg lange
vor mir. Eher widerwillig kriecht das
elegante Tier ins Gebüsch, wo es fast
scheint, als würde die Schlange für die
Kamera posieren. Ich wiederum bin
froh um den Experten an meiner Seite
– eine Reise in den sumatranischen
Dschungel ist eben noch ein richtiger
Abenteuertrip.
So spannend die Ausflüge in den
Wald sind, so entspannend ist der
Aufenthalt in der Lodge für gestresste
Europäer. Auf den Terrassen der kleinen Bungalows lässt sich vortrefflich
ein gutes Buch lesen, während im
Hintergrund der Bohorok River
rauscht. Nicht nur geführte Ausflüge
in den Wald können gebucht werden,
auch ein Ausflug auf die Ökofarm der
YEL, wo etwa 30 Sorten Gemüse und
Früchte für die Lodge biologisch ange-
Regina Frey: Über 40 Jahre Engagement für Sumatra-Orang-Utans
Regina Frey (67) hat an der Universität Zürich Zoologie studiert. 1973
ging sie gemeinsam mit einer Kommilitonin nach Sumatra, um dort die
Orang-Utans zu erforschen. «Für
mich war es die Faszination Regenwald», beschreibt sie ihre damalige
Motivation. Ihre Mutter züchtete Fische, unter anderem sogenannte Sumatra-Barben. Sie zeigte ihrer Tochter im Atlas, wo diese sagenumwobene Insel liegt. So wurde der Begriff «Sumatra» für Regina Frey zu
einem Traum, einer Vision.
Im Auftrag der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, des WWF International und der indonesischen Regierung bauten die beiden Frauen in
Regina Frey mit einem ihrer
Schützlinge auf Sumatra. Foto: zvg.
Bukit Lawang das erste Rehabilitationszentrum für aus illegaler Gefangenschaft beschlagnahmte SumatraOrang-Utans auf.
Der Schutz der Sumatra-OrangUtans und ihres Lebensraums stand
immer im Fokus von Regina Freys
Arbeit. Nachdem sie in die Schweiz
zurückgekehrt war, gründete sie
1996 mit Gleichgesinnten PanEco,
Stiftung für nachhaltige Entwicklung
und interkulturellen Austausch, verantwortlich für das Sumatra-OrangUtan-Schutzprogramm,
für
die
Greifvogelstation in Berg am Irchel
und seit 2011 auch für das Naturzentrum Thurauen bei Flaach. Regina Frey ist Stiftungsratspräsidentin
von PanEco. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt in Berg am
Irchel, reist aber jedes Jahr mehrfach nach Sumatra. (phs.)
www.paneco.ch
baut werden. Auch Touren in die Dörfer oder zur Fledermaushöhle stehen
auf dem Programm. Abwechslung garantieren zudem die Makaken, die
frisch-fröhlich über die Dächer und
durch die Baumkronen der grünen
Anlage turnen. Die freche Affenbande
hält auch Sylvana Meli auf Trab. Die
junge Schweizer Köchin absolviert in
der Ecolodge ein Volontariat und hat
alle Hände voll zu tun, die Makaken
davon abzuhalten, die Küche zu plündern. Nebst Volontäreinsätzen leisten
jedes Jahr etwa sechs junge Schweizer
ihren Zivildienst in PanEco/YEL-Projekten in Indonesien.
Während sich die Orang-Utans in
Bukit Lawang den Touristen auf wenige Meter nähern, bietet sich in Sikundur eine andere Situation. Im Gegensatz zu Ratna und June, die ausgewildert wurden, handelt es sich bei Suji
und Bentokejil um Tiere, die im sumatranischen Wald zur Welt gekommen
sind. Zwar haben sie die Beobachter
selbst immer im Blick – manchmal
stellt sich die Frage, wer hier wen
beobachtet –, doch schwingen sie sich
relativ unbeeindruckt von diesen bleichen, haarlosen Affen am Boden von
einem Baum zum nächsten. In aller
Seelenruhe «häuten» die Orang-Utans
einen der Urwaldriesen regelrecht
und tun sich an dessen Rinde gütlich.
Während Suji schon sehr geübt ihre
Zähne in die Rinde schlägt und diese
mit einem Ruck abzieht, zeigt sich der
kleine Siboi noch zögerlich beim
Baumschälen.
Sämtliche Bewegungen werden
von den beiden Field Assistants, die
den Tieren jeden Tag über mehrere
Stunden folgen, notiert. «Abgesehen
von den wissenschaftlichen Beobachtungen, rapportieren die Field Assistants alles, was nicht gut läuft. Sie entdecken zum Beispiel Wilderer und
Fallen; das ist extrem wertvoll für
uns», erläutert Regina Frey die Bedeutung dieser Arbeit, die weit über wissenschaftliche Erkenntnisse hinausgeht.
Vom Aussterben bedroht
Gut 6600 Sumatra-Orang-Utans leben
heute noch auf Sumatra: Die Spezies
ist gemäss der Definition der IUCN auf
der Red-Data-I-Liste, die Liste der kritisch bedrohten Arten. 85 Prozent der
Sumatra-Orang-Utans leben im Gunung-Leuser-Nationalpark, weswegen
der Schutz des Parks auch essenziell
für den Erhalt der Art ist. Das Gebiet
im Nationalpark, wo die Menschenaffen überhaupt leben können, ist allerdings begrenzt: Im Zentrum des Gunung-Leuser-Parks erheben sich bis
über 3000 Meter hohe Berge. OrangUtans indes können nur bis zu einer
Höhe von etwa 1500 Metern dauerhaft leben, da es in höheren Lagen
nicht genügend Nahrung für sie gibt.
Gerade der tieferliegende Regenwald an der Peripherie des Parks ist
aber nicht nur für die Waldmenschen,
wie ihr Name auf malaiisch heisst, interessant, sondern auch für die Menschen, die hier illegal Holz schlagen,
siedeln und Plantagen anlegen. Besonders die Palmölindustrie hat ihren gierigen Blick auf die Wälder des Gunung-Leuser-Ökosystems
gerichtet.
Wer von der nordsumatranischen Kapitale Medan nach Bukit Lawang reist,
fährt stundenlang durch monotone
Palmölplantagen. Die Monokulturen
sind ein ökologischer Albtraum für
Fauna und Flora: Kuhherden, vereinzelte Dörfer und Lastwagen, beladen
mit Palmfrüchten, sind die einzigen
Lebenszeichen. Hier ist kein Platz
mehr für Orang-Utans wie Suji mit ihrem Siboi oder Ratna und June …
Mehr zur Ecolodge Bukit Lawang Cottages
im sumatranischen Bukit Lawang unter
www.ecolodges.id.
12
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
Wochenspiegel
AU TO M O B I L
Nr. 4
27. Januar 2016
13
Mazda bringt vierte Generation des MX-5
Wäre Fahrspass pro Franken
eine Masseinheit – der Mazda MX-5 wäre ganz vorne.
Mit der vierten Generation
wurde der Klassikers verbessert, ohne seine Seele zu
verlieren.
bekommt er im Mazda auch. Kombiniert mit dem noch einmal gesenkten
Leergewicht von etwas über einer
Tonne ergibt das ein sportliches Gesamtpaket. Für den Standardsprint
stehen 7,3 Sekunden.
Der Preis ist heiss
Marc Leutenegger
Nein, für die Freitag-Tasche ist kein
Platz vorne im Fahrgastraum. Und ja,
auch die kleine Handtasche der Partnerin wäre besser im Minikofferräumchen (130 Liter) gelandet. Platz,
so realisieren wir rasch, ist auch in
der neuen, unterdessen vierten Generation des Mazda MX-5 weiterhin
Mangelware.
Doch genau das konsequente
Festhalten am Konzept macht viel
vom Reiz des MX-5 aus – und es begeistert die grosse Fangemeinde.
Kein anderer Roadster wurde weltweit so oft, nämlich rund eine Million
mal, verkauft.
Verdeck öffnet sich nur von Hand
Natürlich hat sich technisch etwas
getan im neuen MX-5: Es gibt jetzt
etwa einen Totwinkelwarner. Das
macht Sinn, denn die Sicht nach hinten ist bei geschlossenem Verdeck
nicht die beste. Und auch das neue
Navi- und Telematiksystem von Mazda (mit kleinen Schwächen in der Bedienung) ist verfügbar. Sonst aber ist
der MX-5 mitten in einem Zeitalter,
wo Autokonzerne in Las Vegas an der
Techmesse auftreten und Google am
autonomen Auto pröbelt, ganz der
Alte. Das Verdeck wird weiterhin von
Hand geöffnet und geschlossen, und
das geht so zügig und leicht, dass
Er ist ein Vorzeige-Roadster geblieben: Der neue Mazda MX-5 hat seinen ursprünglichen Stil bewahrt.
sich MX-5-Fahrer über die komplexe
Origamishow elektrischer Verdecke
nur amüsieren können. Was man
wissen muss: Brauchte das Schliessen beim Vorgänger noch einigermassen fitte Schultern und einige Beweglichkeit, federt das Dach nun
nach dem Lösen aus der Verankerung hoch und schliesst sich fast ohne Kraftaufwand. Umständlicher ist
dafür das Öffnen geworden. Reichte
vorher ein kräftiger Ruck, so muss
sich der Fahrer im neuen MX-5 drehen, um das Verdeck gegen die Federung in die Verankerung zu drücken.
Beim Antrieb pflegt Mazda ganz
die alte Schule weiter. Unter der Haube sitzt ein Vierzylindersauger mit
1,5 oder 2 Liter Hubraum. Der brüllt
zur Begrüssung in bester Teenager-
Foto: zvg.
löwenmanier und lässt sich auch unter Last das Wort nicht verbieten. Die
Vibrationen übertragen sich ungefiltert auf den Schaltknüppel, sodass
man die je nach Version 131 oder
160 Pferde immer präsent hat. Die
Schaltung mit sechs Gängen ist kurz
übersetzt, die Spreizung der Gänge
könnte grösser sein. Aber ein Sauger
mag nun einmal Drehzahlen, und die
Sieben Sitze bieten luxuriöses Reisen
Mit dem 2er Active Tourer
wagte sich die Premiummarke aus Bayern erstmals
ins Segment der Familienvans. Der grössere Gran
Tourer ist ein Platzwunder.
Dass die Energieeffizienz des MX-5,
gemessen daran und am Gewicht, gelinde gesagt nicht die beste ist (Kategorie G), soll nicht verschwiegen werden. Wir messen durchschnittlich 7,4
Liter Benzin im Test. Angeschoben
wird der MX-5 nach wie vor über die
Hinterräder. Das Fahrwerk ist sehr
erträglich, also nicht zu hart abgestimmt. In Kurven ist der MX-5 nicht
immer ganz Herr der Lage. Aber
auch das gehört zum Fahrgefühl dieses Autos.
Damals, als der erste MX-5 das
Licht der Welt erblickte, war er noch
ein Exot. Die meisten Hersteller hatten sich vom klassischen Roadsterkonzept verabschiedet.
Das Erfolgsrezept ist seither dasselbe geblieben. Der MX-5 ist der
Roadster zum kleinen Preis. 23 900
Franken kostet derzeit die Einstiegsversion. Rund 37 000 unser schön
ausgestatteter Testwagen, mit den
formidablen Recaro-Integral-Sportsitzen. Am 25. Dezember sind wir mit
eben diesem Auto nach Girenbad bei
Turbenthal gefahren, um – seltsam
genug – nur im Pullover einen Weihnachtsspaziergang auf den Schauenberg anzutreten. Der kurze Heimweg
bei offenem Verdeck offenbarte dann
alles, was den MX-5 ausmacht: Die
Sonne schien uns aufs Haupt, als wir
nicht weniger als vier Vorgängermodelle kreuzten – alle offen, versteht
sich. Und die Fahrer und Beifahrer
winkten uns fröhlich zu.
AUTONEWS
Ford
Bisher war Jaguar dabei, nun
übernimmt Ford als Fahrzeuglieferant für das erfolgreiche britische Rad-Team Sky. Der Gewinner der Tour de France wird
künftig die Modelle Mondeo, SMax, Kuga sowie Tourneo Custom und Transit einsetzen.
Peter Lattmann
Ungeachtet der Erfolge von VW mit
dem Touran oder Ford mit dem SMax haben sie sich lange geziert bei
BMW. Ein Familienvan mit Frontantrieb, grossem Laderaum oder gar
dritter Sitzreihe wollte nicht so recht
in die dynamische Fahrzeugpalette
der Premiummarke passen. Inzwischen ist die Hemmschwelle überwunden. Mit der Einführung des 2er
Active Tourer wurden die Weichen
gestellt, um auch auf dieser Ebene
erfolgreich zu sein.
Ein richtiger BMW
Der längere Gran Tourer, bei dem
nur der auch von anderen Marken
verwendete Name für Verwirrung
sorgt, ist die folgerichtige Ergänzung,
mit der BMW in einem bisher nicht
bearbeiteten Segment aktiv wird, ohne das Gesicht zu verlieren.
Ein richtiger BMW ist in jedem
Fall das aktuelle Topmodell 220d
xDrive Gran Tourer, das serienmässig
mit Allradantrieb angeboten wird.
Sein drehfreudiger Zwei-Liter-Twinturbo-Diesel mit Direkteinspritzung
entwickelt mit 190 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern genügend Power, um alle
Ansprüche der BMW-Kunden zu erfüllen. Dank dem die Kraft automatisch auf alle vier Räder verteilenden
Toyota/Lexus
Der 2er Gran Tourer ist ein Premium-Van mit viel Platz.
xDrive sind Traktion und Fahrstabilität bei allen Strassen- und Witterungsverhältnissen garantiert. Da
sich der Lenker voll auf die perfekt
abgestimmte
Acht-Gang-Steptronic
verlassen kann, sind auch im Winter
ideale Voraussetzungen für eine sorgenfreie Ferienreise für aktive Familien mit viel Gepäck oder bis sieben
Personen geboten.
Viel Platz
Dank dem langen Radstand offeriert
der nur 4,56 Meter lange, 1,8 Meter
breite und 1,61 Meter hohe Gran
Tourer den variabelsten, grössten
und erst noch ebenen Laderaum der
ganzen BMW-Palette. Beim Fünfsitzer
lässt er sich durch das Umklappen
der Rücksitze von 645 auf beeindruckende 1905 Liter, beim Siebensitzer
von 560 auf 1820 Liter erweitern. Da
sich die zweite Reihe um 13 Zentimeter verschieben lässt, kann je nach
Bedarf der Komfort der Mitreisenden
Fotos: zvg.
oder der Gepäckraum erweitert werden. Die leicht erhöht im Fond sitzenden Passagiere geniessen durch
die grossen Fenster eine weite Rundumsicht.
Das riesige Platzangebot prägt
auch das Aussenkleid des Gran
Tourer. Ist die Front ein Ebenbild des
vertrauten Markengesichts, sprengt
das kastenhafte Heck mit den grossen Blechflächen doch den Rahmen
des Gewohnten. Nach den ersten
Fahreindrücken sind die grössten Berührungsängste aber weg. Das Topmodell der im Vergleich zum Active
Tourer 21 Zentimeter längeren neuen
BMW-Reihe zeigt beim Fahrverhalten
und bei der Abstimmung keine
Schwächen.
Sonderausstattung kostet einiges
Der Sprint aus dem Stand auf Tempo
100 lässt sich in 7,6 Sekunden bewältigen, und selbst die Höchstgeschwindigkeit auf der deutschen Autobahn
lässt keine Wünsche offen. Um über
das gewohnte BMW-Niveau verfügen
zu können, braucht es aber mehr als
die Basisversion des 220d xDrive
Gran Tourer (48 600 Franken). Für
die wichtigsten Assistenzsysteme sowie digitalen Services des aus anderen Baureihen bekannten Connected
Drive und weitere Sonderausstattung
zur Verbesserung der Sicherheit, des
Komforts und der Information muss
mit Aufwendungen von 10 000 bis
20 000 Franken gerechnet werden.
Damit bewegt sich BMW im Vergleich
zur länger in diesem Bereich tätigen
Konkurrenz auf sehr hohem Niveau.
Der Premiumanspruch hat halt seinen Preis.
Dennoch gibt es auch günstigere
Alternativen zur Topmotorisierung
mit Drei- oder Vier-Zylinder-Dieselund -Benzinmotoren. Ohne Allradantrieb und mindestens 190 PS fehlt
dem Gran Tourer jedoch das gewisse
Etwas.
Die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen von Toyota und Lexus ist
2015 zum fünften Mal in Folge
gestiegen. In Europa wurden
209 000 Hybride der beiden Marken verkauft, was einem Zuwachs gegenüber 2014 von 17
Prozent entspricht.
Opel
Seit seiner Markteinführung vor
drei Jahren wurden über eine
halbe Million Einheiten des Opel
Mokka verkauft. In der Schweiz
ist das kleine SUV, das mit Frontoder Allradantrieb erhältlich ist,
mit über 10 000 Einheiten die
Nummer 1 in seinem Segment.
Skoda
Skoda erzielte 2015 mit 1,056
Millionen verkauften Fahrzeugen
einen neuen Absatzrekord (+1,8
Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Auch in der Schweiz verzeichnete
die tschechische VW-Tochter mit
20 972 Neuzulassungen eine neue
Bestmarke.
14
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Der Zürcher Benjamin Lutzke spielt
als einziger Schweizer im Bibi-Film
mit.
Die Jungschauspieler: Jonas Hartmann (Schellenursli) Laurin Michael
(Krämerssohn Roman) Quirin Agrippi (Geissenpeter) Julia Jeker (Seraina), Anuk Steffen (Heidi).
Cinésuisse-Präsident Matthias Aebischer, SP–Nationalrat, mit seiner
jüngsten Tochter Ida Ella Maria (7) und den Darstellerinnen Lina Larissa
Strahl (Bibi, rechts) und Lisa-Maria Koroll (Tina).
VIPs verzaubert und verhext
von Bibi und Tina
Kreischalarm vergangenen Samstagmorgen in den Arena-Cinemas im
Sihlcity. Der deutsche Jugend-Kultfilm «Bibi und Tina» wurde in der
dritten Staffel anlässlich einer Sondervorstellung lanciert.
«Bibi und Tina 3 – Mädchen gegen Jungs» läuft zurzeit in Schweizer
Kinos. Zu opulentem Brunch und Kinogenuss erschien auf Einladung von
Filmdistributor DCM (Dario Suter,
Christoph Daniel, Marc Schmidheiny, Joel Brandeis) in Gegenwart der
beiden Hauptdarstellerinnen Lina
Larissa Strahl (Bibi) und Lisa Marie
Koroll (Tina) eine bunte Gästeschar.
Darunter zahlreiche VIPs mit Nachwuchs, wie etwa SP-Nationalrat Matthias Aebischer (Präsident Cinésuisse). Seine jüngste Tochter Ida Ella
Maria ist Fan dieser Jugendfilme.
Die beiden älteren Schwestern begleiteten Ätti und Nesthäkchen zwar
«solidarisch», bevorzugen aber eher
andere filmische Genres.
Musiker Marc Sway machte sich
ebenfalls einen turbulenten Morgen
mit der ganzen Familie. Seiner Toch-
ANZEIGEN
ter Naomi gefallen vor allem die
Soundtracks («Rosenstolz») in den
Bibi-Streifen. Darin ist Naomi wohl
«ganz de Bappe». «Hex-Hex» heissts
bei der Tochter von Unternehmerin
Karina Berger. Shenay ist eine Expertin in Sachen Bibi Blocksberg. Sie
kennt ganze Passagen auswendig.
Tochter Felice von Model Sarina Arnold mags ebenfalls gern filmisch
verhext. Mit dem öV aus dem Bündnerland angereist kamen Schauspielerin und Supermom im richtigen Leben Tonia Maria Zindel («Schellenursli») mit Tochter Luzia und drei
Freundinnen.
Unter den Gästen sah man auch
die Schweizer Jungstars aus den
aktuellen
Filmen
«Heidi»
und
«Schellenursli». Ganz auf die Pferde
im Bibi-Film konzentrierte sich Lisa
Studer. Die Tochter von SRF-Sportmoderator
Lukas
Studer
will
nämlich demnächst Reitunterricht
nehmen und schlägt demzufolge
ihrer Mutter Karen Ballmer nach,
die ebenfalls eine begeisterte Reiterin
ist.
Marc Sway mit Gattin Severine und den Töchtern Naomi (7) und Nala (4).
Unternehmerin Karina Berger mit
Tochter und «Hexpertin» Shenay
(8).
Sportmoderator Lukas Studer mit Tochter Lisa, Pferdefreundin (7).
Model Sarina Arnold (im 7. Monat
schwanger) mit Tochter Felice (7)
und Freundin Anja.
Moderatorin und Kochbuchautorin
Nadja Zimmermann mit Tochter
Mara (8).
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
15
Rat & Rätsel
BUCHTIPP
Die Stadtbibliothek Opfikon
empfiehlt:
Das Flüstern
des Himmels
Daya muss miterleben, wie ihre Eltern im nepalesischen
Bürgerkrieg ermordet werden.
Ihre Schwester
Leela
verschwindet
–
und Daya verstummt. Erst in einem buddhistischen Kloster findet
sie ihre Stimme wieder und entdeckt ihre Gabe: Wenn sie singt,
berührt sie die Herzen der Menschen. Bald erobert sie mit ihren
Liedern nicht nur ihre Heimat,
sondern die ganze Welt. Doch
Ruhm und Reichtum bedeuten ihr
nichts, denn sie will der Welt das
Schicksal ihres Landes vor Augen
führen – und endlich ihre Schwester wiederfinden. Als sie Leela
schliesslich gegenübersteht, wird
Daya mit einer bitteren Wahrheit
konfrontiert.
Julia Benkert stiess bei ihren
Recherchen in Nepal erstmals an
die Grenzen des dokumentarischen Erzählens. Sie spürte, dass
sie der Realität Nepals, dieses
mystischen, dabei völlig zerstörten
Landes mit seinen aussergewöhnlichen Menschen, nur fiktional
wirklich nahekommen würde. So
entstand ihr erster, bewegender
Roman über eine Frau, in deren
Leben sich die Zerrissenheit ihres
Landes widerspiegelt.
DER GUTE RAT
Was tun, wenn der Ehepartner ständig rumnörgelt?
Ich leide unter den Launen meiner
Frau. So sehr, dass ich mich schon
mit Selbstmordgedanken beschäftigte. Den Kindern zuliebe, mit denen
ich ein herzliches Verhältnis habe,
halte ich durch. Gar nichts, was ich
tue, ist meiner Frau recht. Ich habe
mich ein Leben lang für die Familie
abgerackert, ein Geschäft und ein
bescheidenes Eigenheim aufgebaut,
nie getrunken, bin immer treu gewesen. Ich werde überall geachtet, ausgenommen von meiner Gattin, die
ständig an mir herumnörgelt und oft
tagelang mit mir «cholderet». Wenn
sie beispielsweise kalte Füsse hat
und ich ihr eine Wärmeflasche bringe, schmeisst sie diese auf den Boden mit den Worten: «Die ist viel zu
heiss, du willst mich verbrennen.»
Bringe ich ein Primelstöckli nach
Hause, um ihr eine Freude zu bereiten, schreit sie: «Weisst du denn
nicht, dass ich von diesen Blumen
Kopfweh bekomme?» Zum Glück halten unsere Buben zu mir. Trotzdem
«Sie haben Ihre Frau
zu lange als ungnädige
Majestät akzeptiert»
frage ich mich: «Wie kämen wir zu
einer besseren Stimmung?» Ich liebe
meine Frau, und meine Familie bedeutet mir alles.
Sie haben Ihre Frau zu lange als
ungnädige Majestät akzeptiert, die
ein «historisches Recht» zum Nörgeln
hat. Eine Umstellung wird heute
kaum auf den ersten Anlauf und auch
KREUZWORTRÄTSEL
Stier 21.04.–20.05.
Sie sind im Moment nicht belastbar
und auch nicht sehr ausgeglichen.
Das beeinflusst auch Ihr Allgemeinbefinden.
Gönnen Sie sich doch einmal einen Energiekick.
Zwillinge 21.05.–21.06.
Sie haben sich beruflich bei einer Aufgabe übernommen, doch zurückrudern
können Sie jetzt nicht mehr. Gehen Sie wichtige
Unterlagen nun noch einmal genau durch.
Krebs 22.06.–22.07.
Teilen Sie Aufgaben jetzt auf, statt alles alleine bewältigen zu wollen. Nur,
wenn Sie sich nun auch körperlich gut vorbereiten, werden Sie der Lage Herr werden.
Löwe 23.07.–23.08.
Sie merken gerade noch rechtzeitig,
dass jemand versucht, Sie um Hilfe zu
bitten. Alleine mit Worten können Sie das Problem aber scheinbar gar nicht lösen.
Jungfrau 24.08.–23.09.
Vieles gelingt, wenn alle an einem
Strang ziehen. Sie lernen, was wahrer
Teamgeist bedeuten kann. Sparen Sie nicht mit
anerkennenden Worten für die Mitstreiter.
Waage 24.09.–23.10.
Mehr als einmal schon haben Sie einem Kollegen geholfen. Jetzt sollen
Sie schon wieder für ihn die Kohlen aus dem
Feuer holen. Überlegen Sie sich das jetzt gut.
Schütze 23.11.–21.12.
Sie entfalten derzeit Ihre gesamte
Energie und zeigen, wie viel Dynamik
in Ihnen steckt. Bald schon werden sich Erfolge
einstellen. Danach wird es wieder ruhiger.
Steinbock 22.12.–20.01.
Wer gute Freunde hat, ist im Leben
wahrhaft reich, das merken Sie in
jüngster Zeit immer wieder. Gerade jetzt brauchen Sie das für Ihr inneres Gleichgewicht sehr.
Die Tochter
des Malers
Gloria Goldreich. Die Tochter des Malers.
Atb. 2015.
nicht krisenfrei gelingen. Dennoch
empfehle ich Ihnen neue Schritte:
Wenn Ihre Gattin Sie als böses Büebli
behandelt, erteilen Sie ihr nicht wie
ein Demutsschatten die Reverenz.
Geben Sie auch nicht mit gleichem
Kaliber zurück, sondern nehmen Sie
den Hut und verabschieden sich
männlich: «So, jetzt reichts! Ich komme erst wieder, wenn du dich erholt
hast.» Zunächst ändern Sie Ihr eigenes Verhalten. Bei der Rückkehr erwähnen Sie den Vorfall überhaupt
nicht, sind nett wie sonst. Handeln
hilft in solchen Situationen besser als
Diskutieren. Dabei muss Ihre Gemahlin Sie neu (ein-)schätzen lernen, was
zur Chance führt, dass sie selber sich
ändern muss: Sie liessen das Übel zu
lange einreissen, als dass gleich Ihr
erster Ausflug schon Ihre Dornrose in
ein erwachendes «Dornröschen» verwandeln würde. Geduld und Beharrlichkeit lohnen sich aber.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
Widder 21.03.–20.04.
Wenn es scheint, als ginge es kaum
noch weiter, dann hilft oft die Besinnung auf grundlegende Werte und Erfahrungen.
So werden Sie wach für neue Impulse und Wege.
Skorpion 24.10.–22.11.
Ohne dass Sie es beabsichtigt haben,
treffen Sie ständig ins Schwarze. Das
bringt Ihnen viel Anerkennung. Freuen Sie sich
über die Erfolge, Sie haben es verdient.
Julia Benkert. Das Flüstern des Himmels.
Knaur. 2015.
In Paris der
dreissiger Jahre
wächst Ida als
behütete Tochter des Ausnahmekünstlers
Marc
Chagall
auf. Seit ihrer
Kindheit steht
sie ihrem Vater Modell und ist eines seiner Lieblingsmotive. Doch
dann verliebt sich die schöne junge Frau in den Studenten Michel,
wird ungewollt schwanger und erlebt eine bittere Enttäuschung, als
ihre Eltern ihr die Unterstützung
versagen. Während der Vater die
Kriegsgefahr verleugnet, sucht Ida
immer verzweifelter nach einem
Weg, ihre Familie vor den herannahenden Deutschen in Sicherheit
zu bringen.
«Die Tochter des Malers» ist
ein biografischer Roman, basierend auf dem Leben von Marc
Chagalls einziger Tochter Ida. Die
Autorin hielt sich treu an die Chronologie von Idas Leben und jene
prägenden historischen Ereignisse, hat sich jedoch die schriftstellerische Freiheit erlaubt, Szenen
und Dialoge zu erschaffen, die der
Fantasie entsprungen sind. So entstand eine zarte und doch kraftvolle Geschichte einer legendären
Familie.
HOROSKOP
Wassermann 21.01.–19.02.
Eine noch offene Rechnung wird jetzt
beglichen. Darüber sind Sie sehr froh.
Zu lange hatte eine Sache Sie ziemlich belastet.
Jetzt können Sie neue Ziele ansteuern.
Fische 20.02.–20.03.
Ihr Partner erwartet endlich wieder
mehr Zuwendung. Lassen Sie ihn deshalb auch an Ihren Sorgen und Wünschen teilhaben; gemeinsam geht vieles einfach leichter.
Die Lösung ergibt ein Uhrmacherstädtchen im Neuenburger Jura.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected], Antoinette Stiefel,
[email protected], Tel. +41 44 863 72 03
Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62, [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
16
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
WWW
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
17
Veranstaltungen & Freizeit
Panflötist Urban Frey spielt in Bülach
Panflötist Urban Frey.
no» (Der Distelfink), das Stück «Flötenzauber» des in Konstanz lebenden
Schweizer Komponisten Frédéric
Bolli, eine «Jazz-Suite» von Heinz
Höpli und Stücke aus Bulgarien gespielt.
Sämtliche Stücke wurden entweder neu komponiert oder für die Besetzung Panflöte und Streichquartett
neu arrangiert. Mit einer Ausnahme:
Für Mozarts «Zauberflöte» kann auf
das Arrangement des Mozart-Zeitgenossen Franz Heinrich Ehrenfried
(1747–1828) zurückgegriffen werden,
der eine Fassung für Flöte und
Streichtrio erstellt hat.
Mit dem Circolo Quartett hat sich
Frey musikalische Partner ausgesucht, die ein ebenso breites Spektrum pflegen wie er selbst. (pd.)
zertdiplom für Panflöte. Stilistisch ist
das Programm sehr vielfältig, es
reicht von Klassik bis Volksmusik
und Jazz.
Neben Mozart werden unter anderem Antonio Vivaldis «Il Cardelli-
Konzert in Bülach am Sonntag, 31. Januar, reformierte Kirche. Beginn 17 Uhr,
Dauer rund 90 Minuten. Information und
Reservation unter www.urbanfrey.ch und
Telefon 076 521 20 40. Eintritt Erwachsene 35 Franken, Jugend/Studenten 20
Franken, Kinder 10 Franken.
Der Panflötist Urban Frey
spielt zusammen mit dem
Circolo Quartett Ausschnitte
aus der «Zauberflöte». Das
Konzert ist am Sonntag,
31. Januar, in Bülach zu
hören.
Seit über 200 Jahren erfreut sie sich
grösster Beliebtheit: Wolfgang Amadeus Mozarts märchenhafte Oper
«Die Zauberflöte». Bisher hat niemand daran gedacht, sie mit dem
Instrument aufzuführen, das vom
Werk her eigentlich nahe liegt. Die
Panflöte hat der bekannten Oper den
Namen gegeben, sie hängt Papageno
um den Hals und verhilft im Stück zu
allerlei Zaubereien. Urban Frey spielt
nun zusammen mit dem Circolo
Quartett Ausschnitte aus der «Zauberflöte», im Rahmen eines mehrteiligen Konzertprogramms. Der Frauenfelder Musiker ist auch der erste
Schweizer mit einem Lehr- und Kon-
Drei Tage Fasnacht in Oberglatt
Von Freitag, 29., bis Sonntag, 31. Januar, feiert die
Gemeinde Oberglatt drei
Tage Fasnacht.
Am Freitag, 29. Januar, startet in der
Chliriethalle um 20 Uhr die Oberglatter Fasnacht. Das diesjährige Motto
lautet «Operation Fasnacht» mit Musik, Drinks und selbst gemachter Pizza. Zu Besuch ist um 22.15 Uhr die
Babylochgugge.
Achtung! Bei der ersten Bestellung des Spezialdrinks erhält man 15
Franken Rabatt, wenn man mindestens zu fünft im einheitlichen Outfit
erscheint. In der Bar gilt Rauchverbot, der Eintritt ist frei und ab 18
Jahren (Ausweiskontrolle).
Die legendäre Fasnachtsparty findet dieses Jahr bereits am Samstag,
30. Januar, in der Chliriethalle Oberglatt statt. Einlass ab 18 Jahren und
ab 20 Uhr. Die Anzahl ist beschränkt.
Maskiert beträgt der Eintritt 5 Franken, unmaskiert 10 Franken. Wieder
mit dabei ist DJ Applefresh, der die
Halle zum Kochen bringt. Ablösung
durch Guggenpower.
Grosser Kinderumzug
Am Sonntag, 31. Januar, besammeln
sich um 13 Uhr Hunderte Kinder aus
dem ganzen Unterland auf dem Dorfplatz zum Fasnachtsumzug. Die
Startnummern werden nur dort ausgegeben. Die Guggenmusiken eröffnen den Umzug, dieser führt vom
Dorfplatz über die Bahnhof- und
Chlirietstrasse in die Chliriethalle, wo
das Fest mit Tanzmusik und Polonaise für Kinder weitergeht. Die Maskenprämierung um 17 Uhr mit den
vielen schönen Preisen bildet den Höhepunkt für Kinder und Eltern.
Dieses Jahr ganz neu: «Kaffistube» mit urchiger Musik für Jung und
Alt. In der Chliriethalle feiern alle zusammen mit den Los Guggos (Fasnachtsparty, Samstag) und dem EVO
(Kinderfasnacht, Sonntag) drei Tage
durch. Weitere Informationen unter
www.oberglatterfasnacht.ch. (pd.)
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 27. Januar
Donnerstag, 28. Januar
Freitag, 29. Januar
BÜLACH
19.30–21.00 Vortrag: Aus dem heimlichen Leben der Igel: Vortrag von Stephanie Burkart vom Igelzentrum Zürich. Sie berichtet auf Einladung des
Naturschutzvereins Bülach aus dem
Leben des Igels. Die Teilnehmer erfahren mehr über die Lebensweise
des Igels während der verschiedenen
Jahreszeiten und wann Hilfe für Einzeltiere sinnvoll ist. Weitere Informationen
unter
www.nvbuelach.ch.
Kantonsschule Zürcher Unterland.
BÜLACH
19.30 Partnerschieber mit Los-Partner:
Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist
nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
BACHENBÜLACH
20.00 Chränzli Bachenbülacher Chöre:
Der Frauenchor, der Männerchor und
der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach präsentieren
ihre traditionelle Abendunterhaltung.
Das Motto des Chränzli lautet: «Mit
Musig durs Läbe». Der Text wurde
von Walter Maag in Form eines Gedichtes geschrieben. Zu den einzelnen Sprechszenen spielen die Mitglieder der Chöre die Lebensgeschichte
nach. Dazu singen sie passende Lieder. Am Klavier werden die Chöre
von Barbara Bohnert begleitet. Festwirtschaft und Türöffnung um 18
Uhr. Mehrzweckhalle.
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie: Aufführung der
wahren Kriminaltragödie «Schlechte
Gesellschaft» aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von
Hans Baer, Embrach, Autor von «Der
Mord im Hardwald». Regie Christian
Kraut. Reservieren unter www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06,
ab 14 Uhr. Alte Trotte. Die Aufführung läuft bis Sonntag, 7. Februar.
ANZEIGEN
WINKEL
19.30–21.30 Stricktreff: Stricken und
Plaudern. Alle bringen ihre Strickarbeit mit. Kleiner Unkostenbeitrag.
Hans-Siegrist-Siedlung, Postweg.
ZÜRICH
7.30 Winterwanderung: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof um 7.37 Uhr
nach Chur, weiter nach St. Peter/Molinis bis nach Fatschels. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Fatschels
durch einen lichten Wald auf der
Sonnenseite bis zum Skihaus Hochwang (dreieinhalb Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack oder Restaurant. Infos gibt es bei Irene Bartholdi,
044 860 09 71. Hauptbahnhof.
BÜLACH
9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind
Metallbilder des Otelfinger Künstlers
Hanspeter Wolfensberger. Die Ausstellung dauert bis 16. Februar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6.
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets und weitere Infos unter
www. theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi.
Samstag, 30. Januar
BACHENBÜLACH
20.00 Chränzli Bachenbülacher Chöre:
Der Frauenchor, der Männerchor und
der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach präsentieren
ihre traditionelle Abendunterhaltung.
Das Motto des Chränzli heisst: «Mit
Musig durs Läbe». Der Text wurde
von Walter Maag in Form eines Gedichtes geschrieben. Zu den Sprechszenen spielen die Mitglieder der
Chöre die Lebensgeschichte nach.
Dazu singen sie Lieder. Barbara Bohnert begleitet am Klavier. Festwirtschaft und Türöffnung um 18 Uhr.
Nach dem Programm spielt das Duo
Rauch und Schön zum Tanz auf.
Mehrzweckhalle.
GLATTFELDEN
20.00 Frölein Da Capo: Das Frölein Da
Capo reimt sich in ihren Mundartliedern die Ungereimtheiten des Lebens
zusammen. Und mit rhythmischem
Stillstand wirkt sie der statischen Dynamik des Einfrau-Orchesters entgegen. Tickets unter [email protected]. Gottfried Keller Zentrum Glattfelden.
BÜLACH
9.45 «Zauberlaterne»: Filmklub für
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit
aussergewöhnlichen Filmen. Mehr
unter www.zauberlaterne.org. Kino
ABC, Winterthurerstrasse 9.
14.00 «Stärneföifi»: Kindermusical
mit Geschichten und Liedern in
Mundart. Dauert rund 70 Minuten,
ohne Pause. Tickets und Infos:
www.starticket.ch oder www.kindermusicals.ch. Kantonsschule Zürcher
Unterland (Aula).
Fortsetzung auf Seite 18
18
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
Musical spielt zum
letzten Mal in Rafz
Foto: zvg.
Schtärneföifi in Bülach
Mit «Heicho – ohni Znacht is Bett» erlangten Schtärneföifi bereits Mitte
der 90er-Jahre grösste Beliebtheit bei Gross und Klein. Seither hat die
Kultband an über 1000 Konzerten mit immer wieder neuen Ohrwürmern
begeistert. Zum 20-Jahr-Bühnenjubiläum haben sie nun ein Musical auf
die Beine gestellt. Auf ihrer Schweizer Tournee gastieren sie am 30. Januar in Bülach. Infos, Bilder und Tickets: www.kindermusicals.ch. (pd.)
Am Sonntag, 31. Januar, 17 Uhr findet im Zentrum Tannewäg in Rafz die
Derniere des Musicals «Ursprung in
die Liebe» statt.
Ab dem ersten Moment begeistern atemberaubende Chorszenen,
stimmgewaltige Lieder und gefühlvolle Dialoge die Zuschauer. Vielstimmig
erschafft Gott die Welt. Vor dem lockenden Paradiesbaum erwacht das
anmutige Menschenpaar zum Leben.
Mit jedem Atemzug erobern sie
klangvoll ihre Welt. Spielerisch umgeben von den Kreaturen, verkörpert
von dem bezaubernden Kinderchor,
geniesst man die verträumte Geborgenheit der ersten Zeit. Doch dann
entspinnt sich zwischen dem Paar
und der verführerischen Schlange eine unheilvolle Dreiecksbeziehung, die
unter die Haut geht. (pd.)
Tickets sind ab 16 Uhr an der Abendkasse
erhältlich: Erwachsene 30 Franken/Jugendliche 10 Franken. Weitere Infos unter
www.efra.ch oder www.refkirche-rafz.ch.
Filmabend im Sigristenkeller
Im Sigristenkeller läuft am
Samstag, 30. Januar, die
US-amerikanische Screwball
Comedy «Eins, Zwei, Drei».
Ein Klassiker der Filmgeschichte.
Den Kalten Krieg im Pünktchenkleid
Schachmatt zu tanzen? Ja, das geht.
Und einen leidenschaftlichen Jungkommunisten zur geschniegelten Coca-Cola-Ikone umzukehren? Ja, das
geht auch. Aber nur, wenn jemand
die Fäden spinnt wie MacNamara,
Leiter der Berliner Filiale, Amerikaner durch und durch, einer der davon
beseelt ist, steil Karriere zu machen.
Und auch nur dann, wenn solch einem die braune Sprudelbrause bis
zum Halse steht, und das tut sie.
Denn der Konzernboss aus den USA
hat ihm sein Töchterchen Scarlett anvertraut, und die stellt während ihrer
Ferien in der deutschdeutschen
ANZEIGEN
Grenzstadt allerlei Dummheiten an,
die es beherzt zu begradigen gilt, um
das Schlimmste zu verhindern. «One,
two, three» ist eine hinreissende temporeiche Screwball Comedy, definitiv
ein Klassiker der Filmgeschichte.
Bar 19 Uhr, Film 20 Uhr, Eintritt
15 Franken. Reservation: [email protected] oder 079 306 39 51.
USA, 1961, Regie Billy Wilder, mit James
Cagney, Horst Buchholz, Liselotte Pulver,
ab 6 Jahren, deutsch.
HÖRI
15.00 Aschenbrödel: Das Reisetheater
zeigt «Aschenbrödel» als Dialektmärchen in drei Bildern frei nach den
Gebrüdern Grimm. Türöffnung um
14.30 Uhr. Eintritt: Familien 25
Franken, Erwachsene 15 Franken.
Kinder bis 16 Jahre 5 Franken. Tageskasse/Reservation unter [email protected], 076 318 80 83. Infos:
www.reisetheater.ch. Glatthalle.
DIELSDORF
14.00–17.00 Grosser Fasnachtsverkauf:
Kostümverleih fasue, Schulstrasse 6.
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie: Aufführung einer wahren Kriminaltragödie aus der
Region. Grundlage sind die historischen Recherchen von Hans Baer,
Embrach, Autor von «Der Mord im
Hardwald». Autor und Regie: Christi-
F: zvg.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Fortsetzung von Seite 17
EMBRACH
20.00 Bernerverein Zürcher Unterland:
Ohne Unterbruch finden seit 70 Jahren Bernerabende im Zürcher Unterland statt. Nun starten die Aktiven
des Bernervereins Zürcher Unterland
zur «Jubiläums-Tournee» durchs Unterland. Jodlerinnen und Jodler, die
Theatergruppe und die verschiedenen Musikgruppen freuen sich auf
viele Besucherinnen. Reservationen
unter www.bvzu.ch oder Montag,
Mittwoch und Freitag von 8.30 bis
11.30 Uhr über die Telefonnummer
044 821 27 72. Gemeindehaus-Saal.
Klassiker der Filmgeschichte.
RAFZ
17.00 Derniere «Ursprung in die Liebe»:
Die reformierte Kirche Rafz präsentiert das Musical ein letztes Mal. Tickets sind ab 16 Uhr an der Abendkasse erhältlich. Infos: www.efra.ch
oder www.refkirche-rafz.ch. Zentrum
Tannewäg.
Chränzli des Turnvereins Steinmaur: Das Motto lautet «Goldener Steinbock – Filmfestival Steinmaur».
an Kraut. Reservation: www.theaterpurpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab
14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18.
glatt. Tickets unter www.theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi.
Sonntag, 31. Januar
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Nieder-
FREIENSTEIN
17.00 Tragikkomödie: Aufführung ei-
Foto: zvg.
ner wahren Kriminaltragödie aus der
Region. Grundlage sind historische
Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im
Hardwald». Regie: Christian Kraut.
Reservation: 078 784 60 06, ab 14
Uhr. Alte Trotte.
Montag, 1. Februar
BÜLACH
14.00–17.15 Tanznachmittag: «Tanz
mit, so bliibsch fit». Damen- und
Herrenwahl. Tanznachmittag mit Jan
& Susi. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129.
Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Info-Veranstaltung
Erwachsenenbilder
Foto: zvg.
Schottland-Reportage in Bülach
Der Fotograf Christian Zimmermann hat Schottland intensiv bereist und
zeigt seine besten Bilder, Videos und Geschichten in seiner neuen LiveReportage am Mittwoch, 3. Februar, um 19.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule in Bülach. Zimmermann zeigt dabei ein Land, das man zu
kennen glaubt, überrascht aber immer wieder mit Einblicken, die man so
nicht erwarten würde. Infos und Tickets unter www.global-av.ch. (pd.)
Fortsetzung von Seite 18
OBERGLATT
14.00–15.00 Gschichtestund: Für 4- bis
6-Jährige, mit Kafi-Egge für Mütter
und Väter, Omis und Opis. Gemeindebibliothek Oberglatt, Furtacherhuus,
Bülachstrasse 17.
Dienstag, 2. Februar
ZÜRICH
9.30 60+ Winterwanderung Zugerberg:
Abfahrt ab Zürich HB um 9.35 Uhr
zum Zugerberg. Die Naturfreunde
Kloten organisieren eine Rundwanderung über dem Nebel (3 Stunden).
Verpflegung aus dem Rucksack. Info
bei Elsbeth Grob, 044 869 17 60.
Hauptbahnhof Zürich.
Mittwoch, 3. Februar
BÜLACH
19.30 Live-Reportage Schottland: Der
Fotograf Christian Zimmermann hat
Schottland vier Monate intensiv bereist und zeigt seine besten Bilder, Videos und Geschichten in seiner neu-
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 36 116 Exemplare
Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Bruno Imhof,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03,
[email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07,
[email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
en Live-Reportage.
www.global-av.ch.
Zürcher Unterland.
Tickets unter
Kantonsschule
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie: Aufführung einer wahren Kriminaltragödie aus der
Region. Grundlage sind historischen
Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im
Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservation: www.theaterpurpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab
14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18.
Donnerstag, 4. Februar
BÜLACH
20.00 «Ja oder nein: Worum geht es
bei den Abstimmungsvorlagen vom
28. Februar? Was sind die Hintergründe, und was wollen sie bewirken? Was für Vorteile, was für Nachteilen haben sie? Nationalrätin Rosmarie Quadranti (BDP, Volketswil)
wird die Vorlagen vorstellen und
über Argumente dafür und dagegen
orientieren. Organisation: Frauenstammtisch Zürcher Unterland. Cafe-
Erwachsenenbilderinnen und Erwachsenenbilder stehen heute vor
grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut IBBK bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf
diese Aufgaben vor und bildet sie
entsprechend aus.
An 14 Kurstagen werden die
Grundlagen im Lehrgang «Lernveranstaltungen
mit
Erwachsenen
durchführen» (SVEB-Zertifikat) vermittelt. Dies sind die Themen des
Lehrganges: Didaktik und Methodik,
Lernpsychologie und Lernstrategien,
Gruppenleitung und -dynamik.
Beginn des nächsten Lehrgangs:
21. April. Ein weiterer Lehrgang
startet am 19. September 2016.
Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidg.
Fachausweis Ausbilder/in) finden
einmal jährlich statt. (pd.)
Informationsveranstaltung: am 3. Februar
um 19.00 Uhr, IBBK, Solistrasse 74, 8180
Bülach, Telefon 044 863 71 71. oder
www.ibbk.ch.
teria des Sechtbach-Huus, Gartenmatt 1 (Eingang Sechtbachweg).
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets unter www.theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi.
Freitag, 5. Februar
FREIENSTEIN
19.30 Tragikkomödie: Aufführung einer wahren Kriminaltragödie aus der
Region. Grundlage sind historischen
Recherchen von Hans Baer aus Embrach. Er ist Autor von «Der Mord im
Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservationen kann man
unter www.theater-purpurrot.ch oder
078 784 60 06, ab 14 Uhr machen.
Alte Trotte, Breitestrasse 18.
NIEDERGLATT
20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie
des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets und weitere Infos unter
www.theater.niederglatt.ch.
Schulhaus Eichi.
Nr. 4
27. Januar 2016
19
20
Wochenspiegel
Nr. 4
27. Januar 2016
SCHLUSSPUNKT
239 Münzen zufällig in Nürensdorf entdeckt
Der Kanton Zürich hat
einen neuen Münzschatz:
239 mittelalterliche Pfennige wurden in Nürensdorf
gefunden. Die Münzen hatten damals einen Wert von
einer kleinen Schafherde.
Silvana Schreier
Ein Reisender ist unterwegs nach
Winterthur, im Gepäck sein Erspartes: einen Stoffbeutel, gefüllt mit Silberpfennigen. 25 Schafe könnte er
sich damit kaufen. Aus Angst vor
Dieben entscheidet er sich, die Münzen neben der Landstrasse zu verstecken. Das war um 1300.
So oder ähnlich könnte es sich zugetragen haben. Jetzt, mehr als 700
Jahre später, wird der Münzschatz in
einem Wald beim Weiler Breite in
Nürensdorf entdeckt: Ein Mitarbeiter
der Zürcher Kantonsarchäologie war
dort im Sommer auf der Suche nach
einem Grabhügel. Stattdessen stiess
er auf 239 Münzen. Verstreut über
rund zwei Quadratmeter. «Das ist ein
sehr seltener und bedeutender
Fund», sagt Renata Windler, Leiterin
der Archäologischen Projekte der
Kantonsarchäologie.
Es handelt sich um einseitig geprägte mittelalterliche Pfennige. 190
Münzen konnten vom Archäologenteam rund um Werner Wild bestimmt
werden: Je ein Drittel stammt aus
Basel und Zofingen. Weitere Pfennige
kommen aus Schaffhausen, Laufenburg und Freiburg im Breisgau. Nur
fünf Münzen wurden in Zürich geANZEIGEN
IMMOBILIEN
prägt. Der aussergewöhnliche Münzschatz ähnele einem anderen Fund:
«1930 fand man im Haldengutareal
in Winterthur mehr als 2000 Münzen», erzählt Benedikt Zäch, Leiter
des Münzkabinetts. Die Pfennige von
damals hätten ebenfalls aus verschiedenen Schweizer Regionen und aus
Deutschland gestammt. «Der neue
Fund ist ein weiterer Beweis für den
Geldumlauf in Winterthur», sagt er.
Die 239 Münzen entsprechen fast
einem Pfund Pfennige. Dieser Betrag
sei in etwa das Einkommen, das ein
Landpfarrer im Mittelalter in zwei
Monaten in Form von Geld erhielt.
«Das ist ein richtiger Schatz», sagt
Zäch. Er glaube nicht, dass jemand
die Münzen damals aus Versehen
verloren hatte: «Wir verlieren ja auch
nicht einfach eine Tausendernote.»
Der Gemeindepräsident von Nürensdorf, Christoph Bösel, sei «hoch
erfreut über den geschichtsträchtigen
Fund». Er hoffe, dass einige Münzen
als Leihgabe im Nürensdorfer Ortsmuseum ausgestellt werden können.
Die Silberpfennige sind einseitig geprägt und stammen aus verschiedenen Münzstätten.
Kantonsarchäologe Werner Wild
sichtete den «unverhofften Fund».
Benedikt Zäch vom Münzkabinett:
«Da hat jemand bewusst gespart.»
«Ein sehr seltener Fund», sagt Renata Windler, Kantonsarchäologin.
Fotos: Silvana Schreier
Nürensdorfer Gemeindepräsident
Christoph Bösel ist «hoch erfreut».