GZA/PP 8180 Bülach 36. Jahrgang Mittwoch, 27. Januar 2016 Nr. 4 ImmobilienSpezialitäten ge re a l f au mpla s s Gro5 Exe 20 0 7 Rügen, Schweiz und Hochrhein www.immocloud-ag.ch Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Aktuell Schlusspunkt «Malen ist mein Ausgleich zum Fliegen» Schadensumme war noch nie so hoch Schatz in Nürensdorf gefunden Werner Hoffmann ist Militärpilot und fliegt seit 25 Jahren für die Kunstflugstaffel. Das Malen sei der Gegenpol zu seinem hochtechnologisierten Beruf. Flugzeuge male er deshalb keine. Die Freiheit ist sein liebstes Motiv. Seite 3 Im Bezirk Bülach beläuft sich der Sachschaden durch Brände vom vergangenen Jahr auf 5 Millionen Franken. Ebenfalls gestiegen sind die Elementarschäden: Im Bezirk Dielsdorf wurden 170 Fälle verzeichnet. Seite 7 In einem Waldstück bei Nürensdorf wurden 239 mittelalterliche Münzen entdeckt. Der Fund liefert Beweise für den damaligen Geldumlauf in Winterthur. Seite 20 Jeden dritten Tag krachts beim Gubristtunnel 121 Mal ereignete sich letztes Jahr auf der Fahrbahn Richtung Bern vor oder im Gubristtunnel ein Unfall mit Blechschaden. Der Dielsdorfer Statthalter Daniel Widmer weiss auch, warum. Daniel Jaggi Trotz Bauarbeiten und Temporeduktionen: Die Zahl der Unfälle mit Blechschäden vor oder im Gubristtunnel sei auch im letzten Jahr unverändert hoch geblieben. Das schreibt der Dielsdorfer Statthalter Daniel Widmer in seinem Geschäftsbericht. Die Zahl dürfte aber weit höher sein, denn der Dielsdorfer Statthalter ist nur für die Fahrbahn Richtung Bern zuständig. Handorgeleffekt ist gefährlich Unmittelbar vor oder im Tunnel hat es letztes Jahr 121 Mal gekracht. Das sind immerhin ein Sechstel aller Unfälle im Bezirk Dielsdorf. «Damit ereignete sich durchschnittlich alle drei Tage ein Unfall rund um die Gubristeinfahrt bei Regensdorf», sagt Widmer. Der Grund für die unverändert hohe Unfallzahl unmittelbar vor oder kurz nach dem Tunnelportal ist für Widmer der sogenannte Handorgeleffekt. Will heissen: Wird im Tunnel auch nur leicht abgebremst, so ANZEIGEN führt dies dazu, dass der nachfolgende Verkehr dahinter zum Stillstand kommen kann. Mangelnder Abstand oder Unaufmerksamkeit führen in der Folge zu Auffahrunfällen. Widmer vermutet noch eine weitere Ursache: «Ich denke, dass auch die veränderten Lichtverhältnisse bei der Einfahrt in den Tunnel Unfälle begünstigen.» Der Jurist rät deshalb: «Es gilt in diesem Bereich extrem konzentriert und vor allem defensiv zu fahren. Einen Moment der Unaufmerksamkeit genügt – und es ist passiert.» Nicht mitgezählt sind bei den 121 Unfällen die schweren Karambolagen. Unfälle mit Körperverletzung werden nicht vom Statthalter, sondern von der Staatsanwaltschaft behandelt. Fax 044 863 72 01 «Unerträglicher Druck»: Stadtrat Walter Baur zieht Konsequenzen Der Bülacher Stadtrat Walter Baur (SVP) ist nicht mehr Präsident des Tennisclubs Bülach. Er reagiert damit auf die zusehends persönlicher werdenden Äusserungen zu seiner Doppelfunktion. Daniel Jaggi Aber selbst Geschwindigkeitsbeschränkungen führen auf der Gubriststrecke zu keiner Reduktion der Unfallzahlen. Kein Wunder, denn es wird trotzdem zügig gefahren, wie die Bussenauswertung des Statthalters zeigt. So stieg die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen im Bezirk Dielsdorf im letzten Jahr um 53 Prozent. Ein grosser Teil der rund 300 zusätzlichen Geschwindigkeitsbussen stammt nach Widmers Angaben vom Blitzkasten vor dem Gubrist. Grund: Wegen der Ausbauarbeiten im Frühling wurde die Höchstgeschwindigkeit Der Rücktritt als Präsident des Bülacher Tennisclubs kommt überraschend. Noch im Sommer hatte der Bülacher Finanzvorstand Walter Baur seinen Mitgliedern klar signalisiert, dem Verein auch im 2016 vorzustehen. Doch der politische Druck sei Ende Jahr unerträglich geworden, sagte er gegenüber dem «Wochenspiegel». Kritik kam nicht nur von den anderen bürgerlichen Parteien, sondern auch aus der eigenen Fraktion. Anlass dazu gab seine Doppelfunktion Stadtrat und Präsident des Tennisclubs Bülach. Grund: Die Stadt Bülach ist derzeit daran, auf dem Gelände der Tennisanlage ein neues Verwaltungszentrum zu realisieren. «Ich bin zwar bei allen Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Verein sowohl als Stadtrat als auch als Präsident des Tennisclubs stets in Fortsetzung auf Seite 3 Fortsetzung auf Seite 7 Viele Bussen vor dem Gubrist Verlag Tel. 044 863 72 00 Gibt dem politischen Druck nach: Stadtrat Walter Baur. Foto: D. Jaggi 2 Wochenspiegel Nr. 4 TRIBÜNE 27. Januar 2016 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Ja, vorerst ist die Welt gerettet Jürg Frey * Jüngst, am Schalter unserer Poststelle in Rorbas, ward mir bewusst, dass sich da eine Platte verschoben hatte, mitten im Pazifischen Ozean. Horror, diese Vorstellung. Ich ahnte Böses. Diese Wahrnehmung musste ich dringendst mit jemandem teilen. Frau Freddi, die nette Dame am Schalter, schien mir kompetent. Ja, es sei ihr auch schon aufgefallen, sie habe schon versucht, die Situation wieder ins Lot zu bringen, sei allerdings nicht weitergekommen. Auch sie sei sich der Gefahr bewusst, die der Menschheit, der Welt drohe, jetzt wo ich es sage: Furchtbar. Ich bot ihr spontan meine Hilfe an, und bald versuchten wir gemeinsam, erst mit der Stangentechnik, die aus dem Lot geratene Meeresplatte zu richten. Der Versuch scheiterte kläglich. Die angeschlagene, bereits leicht beschädigte Platte rutschte nur tiefer und drohte gar die angrenzende Platte zu lösen. Was, wenn sie ganz aus der Verankerung fällt? Horrorszenario, Tsunami, die Welt würde untergehen; alles Leben wäre zerstört. Wir waren uns einig: Das konnten wir nicht zulassen. Hilfe schien nicht in der Nähe. Allenfalls ein paar ratlose Kunden mit Fragezeichen auf der Stirn, am Nebenschalter. Wir mussten das Ding anders angehen. Ich schlug vor, es mit schwererem Gerät zu versuchen. Eine Klinge, halb so gross wie der afrikanische Kontinent, ANZEIGEN «Mit vereinten Kräften drehten wir den Erdball so lange, bis wir diese Platte der Zerstörung endlich draussen hatten» könnte passen. Mit viel Mühe und Feingefühl versuchte ich damit unter das Objekt zu gelangen. Mal schien es zu gelingen, mal drohte das Ganze einzubrechen. Und dann passierte es: Die Platte sackte ein und verschwand in der Tiefe. Die See hatte sie verschluckt. Frau Freddi, die alles aus Distanz angespannt beobachtete, hörte meinen Hilferuf und eilte herbei und bot Hand. Oh Gott, das durfte nicht sein. Mit vereinten Kräften drehten wir den Erdball so lange, bis wir diese Platte der Zerstörung endlich draussen hatten. Nach weiteren Anläufen gelang es uns doch, das diffizile Ding wieder ei- nigermassen richtig zu platzieren, mit vereinten Kräften, Herzklopfen und Schweiss auf der Stirn. Der Einsatz hatte sich gelohnt, Wasserschaden war nicht zu beklagen, das Meer noch an seinem Ort, der Albtraum Tsunami gebannt. Zwar sah die Platte etwas angeschlagener aus als noch zuvor, obwohl wir vor dem Wiedereinsetzen die Ränder mit Spezialgerät bearbeitet hatten, doch war die Sache notbedürftig gekittet, der Globus mit leichter Delle, aber die Welt war gerettet. Aufatmen. Zeit zu verschnaufen und das bunte Rund aus über 100 Puzzleteilen wieder behutsam an seinen Platz hinter der Schalterscheibe zu platzieren. Dort steht er nun wieder, unser guter alter Planet. Etwas angeschlagen wirkt er noch immer, aber die grosse Katastrophe ist vom Tisch, besser vom Schalter-Desk. Unvorstellbar, wenn das Ereignis unsere echte, grosse Kugel betroffen hätte. Weder Merkel, Obama, Putin noch Hollande, wie die Mächtigen alle heissen, hätten vollbringen können, was zwei «Normalos» in einer kleinen Gemeinde im Zürcher Unterland geschafft haben. Juhui, wir haben die Welt gerettet. Die Geschichte mag zum Schmunzeln anregen, doch hoffe ich auch zum Nachdenken, wie verletzlich die Welt doch ist. Seis Dir bewusst, jeden Tag neu! * Jürg Frey, 55, wohnt in Teufen. Er ist Kinderbuchautor. Bülach: Die geplante Lieferung von Geräten einer Spionagefirma nach Russland löst Diskussionen im Bundesrat aus. Schneider-Ammann sorgt dabei für Irritationen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Die Bülacher Firma Wavecom möchte Decodierungsgeräte nach Russland verkaufen, einerseits an die Firma Alsitec Company, zum anderen an die technische Universität Omsk. Wirtschaftsminister Johann SchneiderAmmann beantragte dem Bundesrat am 13. Januar, neben fünf anderen Exporten nach Russland und einem in die Ukraine auch dieses Geschäft zu bewilligen. Ungeachtet dessen, dass laut übereinstimmenden Quellen das Aussendepartement von Parteikollege Didier Burkhalter, der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) im Verteidigungsdepartement und sogar das eigene Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Bedenken zur beantragten Ausfuhr geäussert haben. Burkhalter habe an der Bundesratssitzung seine Empörung über die Haltung Schneider-Ammanns deutlich zum Ausdruck gebracht, heisst es, die beiden seien heftig aneinandergeraten. In der Folge wurden die Anträge für die Ausfuhren der Firma Wavecom sowie eine Lieferung von Verschlüsselungs-Software eines anderen Unternehmens in die Ukraine zur Neubeurteilung zurückgewiesen. Fünf Gesuche für die Ausfuhr von Werkzeugmaschinen im Gesamtwert von 11 Millionen Franken nach Russ- land hiess der Bundesrat dagegen gut, obwohl auch diese Geschäfte im Gremium nicht unbestritten waren. Die Landesregierung sei zum Schluss gekommen, dass die Güter nicht für militärische Zwecke eingesetzt würden und deshalb bewilligungsfähig seien, sagt Seco-Sprecherin Isabel Herkommer. Flughafen: Nach seinem Abschied aus Zürich kritisiert der ehemalige Swiss-Chef Harry Hohmeister die politischen Zustände um den Flughafen scharf. Er hielte es für besser, wenn die nationale Politik wichtige Entscheide – wie die umstrittenen Südstarts – fällen würde. Dies berichtet der «Blick». Das System am Flughafen funktioniert heute aus Hohmeisters Sicht «kaum mehr», wie er in einem Interview mit den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» sagte. Das Betriebskonzept – «eine Summe aus Kompromissen» – funktioniere kaum mehr. «Das wird der Kunde nicht mehr lange akzeptieren und schlimmstenfalls nicht mehr über Zürich fliegen.» Die meisten Einschränkungen würden aber nicht etwa durch den ungelösten Lärmstreit mit Deutschland verursacht, «vielmehr haben sie sich die Schweizer unter dem Titel ‹Lärmgerechtigkeit› selbst auferlegt», sagte Hohmeister. Für einen besseren Betrieb liessen sich deshalb auch in der Schweiz Lösungen finden. Wochenspiegel BRENNPUNKT Viele Unfälle beim Gubristtunnel Fortsetzung von Seite 1 von 100 auf 80 Stundenkilometer gesenkt. Viele blochten offenbar unbesehen daran vorbei. Das kostete sie mindestens 600 Franken. Parkverbote werden beachtet Aber es gibt auch eine gute Nachricht aus dem Bezirk Dielsdorf: Wie Statthalter Daniel Widmer weiter schreibt, konnte eine starke Abnahme bei den Übertretungen von richterlichen Parkverboten festgestellt werden. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl im Jahr 2015 um 36 Prozent. Über die Gründe kann Widmer nur spekulieren. «Vermutlich tut eine solche Übertretung vielen Automobilisten weh.» Wer sein Fahrzeug auf einem mit einem richterlichen Verbot belegten Parkplatz abstellt, bezahlt für diese Übertretung 250 Franken (100 Franken Busse, 150 Franken Gebühr). Werterhaltendes Projekt in Freienstein-Teufen Der Gemeinderat von FreiensteinTeufen stimmt der Realisierung des Tiefbauwerks «Sanierung Oberteufenerstrasse» zu. Nach Beurteilung des Projekts handelt es sich primär um eine Werterhaltung der Gemeindeinfrastrukturen. Es sind keine verkehrsberuhigenden baulichen Massnahmen geplant. Im Sinn des Strassengesetzes handelt es sich um ein Projekt von untergeordneter Bedeutung. Auf eine öffentliche Planauflage wird somit verzichtet. Die Ausgaben gelten als gebunden. Start der ersten Bauetappe ist im Juli/August angedacht. Ein entsprechender Kreditbeschluss der Exekutive erfolgt nach den durchgeführten Arbeitsausschreibungen. Der detaillierte Vorhabenbeschrieb inklusive der provisorischen Ausführungspläne kann während der ordentlichen Schalteröffnungszeiten bei der Gemeindekanzlei eingesehen werden. (pd.) Regensdorf: Bauarbeiten an den Umleitungsrouten Die Wehntalerstrasse wird zwischen der Kreuzung Dorfstrasse in Regensdorf und dem Autobahnanschluss Zürich-Affoltern vom 14. März bis Ende November gänzlich gesperrt und wieder instand gesetzt. Für diese Vollsperrung wird nun eine grossräumige Verkehrsumleitung erstellt. Wie das kantonale Tiefbauamt mitteilt, sollen auf den Umleitungsrouten die Kapazitäten erhöht werden, weswegen an drei Kreuzungen in Regensdorf und Watt Umbauarbeiten erfolgen. Diese haben am Montag, 25. Januar, begonnen und dauern bis 14. März. Umbauten erfolgen an den Kreuzungen Ostring/Affolternstrasse (ab 25. Januar), Ostring/Feldstrasse (ab 17. Februar), Wehntaler-/Dorfstrasse (ab 17. Februar), Dorfstrasse/Rümlangerstrasse (ab 29. Februar). Die Umbauarbeiten können tagsüber zu temporären Verkehrseinschränkungen führen, die jedoch den Verkehrsfluss nicht gross beeinträchtigen. Jene Bauarbeiten, die platzbedingt zu grösseren Einschränkungen führen, werden ausserhalb der Hauptverkehrszeiten ausgeführt. (pd.) Mehr auf www.tba.zh.ch/wehntalerstrasse. Bei Fragen und Anliegen zu den Bauarbeiten steht die Bauleitung, Kuno Frey, Locher Ingenieure AG, Telefon 043 443 74 27, zur Verfügung. Nr. 4 27. Januar 2016 3 Pilot Werner Hoffmann: «Die Fliegerei beflügelt meine Fantasie» Werner Hoffmann ist Kommandant des «PC-7 Teams». Die Schweizer Kunstflugstaffel begeistert weltweit. Technik, Power, Präzision ist aber nur eine Leidenschaft des Militärpiloten aus Winkel. Die andere gilt der Malerei. Jennifer Furer Werner Hoffmann hat sich das erfüllt, wovon viele junge Menschen träumen: Er ist Militärpilot und Kommandant des «PC-7 Teams». Seit über 25 Jahren begeistert die Flugstaffel die Bevölkerung mit ihren spektakulären Kunststücken und ihrem Farbenspiel am Himmel. Aber nicht nur das Fliegen bereitet Hoffmann viel Freude, sondern auch die Malerei. Seit zwölf Jahren nimmt die Staffelei einen grossen Stellenwert in seinem Leben ein. Dabei ist ihm vor allem eines wichtig: Die Trennung zwischen seinem Beruf und seiner Leidenschaft zur Malerei: «Ich bin nicht ein Pilot oder Kommandant, der malt», betont Hoffmann. Vom Bastelraum ins Atelier Angefangen hat seine Leidenschaft zur Staffelei bereits in jungen Jahren. Hoffmann: «Mein Vater war Maler bei der einstigen Swissair-Technik, und mein Bruder ist Bildhauer. Ich habe immer gezeichnet, war fasziniert von der Kunst und wollte auch grossflächig malen, habe mir aber nie wirklich Zeit dafür genommen.» Bis 2004, von da an begann sich Hoffmann intensiv mit der Malerei auseinanderzusetzen: «Anfangs habe ich zu Hause gemalt, bevor ich aus Platzgründen in einen Bastelraum neben dem Haus ausweichen musste.» Es folgten erste Ausstellungen, die offenbar beeindruckten: «Als mich viele Leute auch zwischen den Ausstellungen auf meine Werke ansprachen und sie sie sehen wollten, entschieden meine Frau und ich, einen Raum als Galerie in Bülach zu mieten, wo ich meine Bilder permanent präsentieren konnte», erzählt Hoffmann weiter. Bald war der Raum zu klein, und sie mieteten einen grösseren, in dem der Künstler nun nicht mehr nur Kunden empfangen, sondern auch seiner Leidenschaft, dem Malen, nachgehen kann. Zeit nehmen fürs Malen Fortan malt Werner Hoffmann in der Herrenwiese, einem abgelegenen Industriekomplex im Norden Bülachs, unmittelbar neben der Glatt. Einst wurde hier sogar Sprengstoff hergestellt. Unbesehen davon sagt Hoffmann: «Es ist eine inspirierende Umgebung. Ich fahre oft mit dem Fahrrad ins Atelier oder gehe während einer Pause joggen, um dann wieder mit voller Energie arbeiten zu können.» Er besuche das Atelier so oft es geht. «Im Sommer habe ich wegen den Wochenendeinsätzen weniger Zeit, hierherzukommen. Im Winter komme ich dagegen umso öfter. Ich nehme mir jedes mal bewusst Zeit fürs Malen und ‹opfere› dafür auch Ferientage.» Sein Ziel sei es, die Malerei als zweites Standbein aufzubauen. Mit seinen Bildern und Werken will Hoffmann die Leute nicht von seiner Sichtweise überzeugen. Er will sie vielmehr zum Nachdenken anre- Werner Hoffmann in seinem Atelier in Bülach: «Es gibt nicht die eine Perspektive.» gen. Hoffmann: «Ich möchte keine Anerkennung für meine Bilder. Anerkennung ist für mich vielmehr, wenn ich sehe, dass die Leute von meinen Bildern berührt werden, sie sich damit beschäftigen.» Dabei ist ihm wichtig, dass es nicht nur eine Sichtweise gibt, mit der ein Bild betrachtet werden kann. Hoffmann: «Es gibt nicht die eine Perspektive. Ich finde es spannend, wenn Leute mir ihre Geschichten erzählen, die sie über meine Werke wahrnehmen.» Den Blickwinkel wechseln Auch Hoffmanns Künstlername «Renrew», also die umgekehrte Schreibweise von Werner, ist Ausdruck dafür, wie er versucht, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen. Hoffmann: «Ich kehre Dinge oft um, um einen anderen Blickwinkel zu ermöglichen. Ich finde es wichtig, dass Menschen sich Zeit nehmen, Dinge auch einmal anders zu betrachten, davon schliesse ich mich nicht aus.» Kein Wunder, ist Hoffmann deshalb ständig auf der Suche nach der richtigen Ausdrucksform. «Ich habe keinen durchgängigen Stil. Ich male plakativ oder abstrakt, arbeite aber auch mit verschiedenen Materialien oder Techniken. Ich werde wahrscheinlich mein ganzes Leben auf der Suche nach der richtigen Ausdrucksform sein.» Diese Suche sei aber auch Ausdruck dafür, dass er die Freiheit hat, sich nicht in eine Schablone pressen lassen zu müssen. Der Drang nach Freiheit Der Drang nach Freiheit ist ein wichtiger Grund, warum Werner Hoffmann leidenschaftlich malt. «Die unabhängige Malerei ist eine extreme Form freiheitlicher Tätigkeit. Auch in meinen Bildern findet sich das Motiv Freiheit immer wieder. Ich denke aber, dass mit Freiheit auch Eigenverantwortung einhergeht.» Es gehe ihm darum, zu zeigen, dass hierzulande viele Menschen privilegiert sind und einen hohen Grad an Freiheit geniessen dürfen. Andererseits stehe man auch in der Verantwortung, für sein Tun und Lassen Verantwortung zu übernehmen. Hoffmann: «Ich will die Menschen durch meine Bilder auf dieses Privileg hin- Wechselt gerne den Blickwinkel: Der Bülacher Künstler und Militärpilot Werner Hoffmann am Steuer einer PC 7. Foto: vbs. Foto: zvg. weisen, in der Hoffnung, dass dieses nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird, durch achtloses oder egoistisches Handeln und dem Hingeben zu den Zwängen unserer ausgeprägten Konsum- und Lustgesellschaft, und schon gar nicht auf Kosten anderer.» Auch in seinem Beruf als Pilot und Kommandant spielen Freiheit und Verantwortung für ihn eine wichtige Rolle. Hoffmann: «Die Freiheitsliebe gehört zu meinem Beruf. Beim Fliegen muss man sich frei in der dritten Dimension bewegen können und dennoch unzählige Vorschriften und Vorgaben einhalten.» Man müsse Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen, und immer einen Auftrag erfüllen, so Hoffmann weiter. «Auch beim Malen gibt es zwar Regeln, diese zu missachten, ist aber nicht überlebenswichtig wie beim Fliegen, sondern kann dazu animieren, auch einmal anders zu denken als gewohnt.» Warum malt er keine Flieger? Werner Hoffmann wurde viel gefragt, weshalb er nicht überwiegend Flugzeuge zeichnet. Hoffmann: «Ich habe Bilder von Flugzeugen gemalt, aber das ist mir kein echtes Bedürfnis. Ich denke im Atelier eigentlich nie an die Fliegerei. Das Malen ist eher mein Gegenpol, mein Ausgleich zum hochtechnologisierten Job.» Dennoch: «Das Fliegen hat vielleicht unbewusst Einfluss auf mein Wirken.» Die Sinneseindrücke, die er beim Fliegen erlebe, würden seine Kreativität beflügeln. Auch die grosse Distanz, mit denen er die Dinge aus dem Flugzeug betrachte, hätten einen Einfluss. Hoffmann: «In der Luft habe ich einen losgelösten Blick und kann auch das Umfeld betrachten. Das mache ich beim Malen ebenso.» Mehr Infos unter www.xo-art.ch oder www.renrew.ch. Atelier RENREW/Galerie XO-ART.CH, Herrenwiesen 20, Bülach. Galeriebetrieb, Atelierbetrieb: Samstag, 26. März, 12 bis 15 Uhr. Nach Vereinbarung sind auch Besichtigungen ausserhalb der Öffnungszeiten möglich. 4 Wochenspiegel 27. Januar 2016 MARKTPLATZ Fit in den Frühling mit der Volkshochschule Bülach Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Körper wieder richtig in Schwung zu bringen. Die Volkshochschule Bülach präsentiert eine ausgewogene Palette an Aktivkursen zu moderaten Preisen. Der Fokus liegt auf gelenkschonenden Trainings, welche den Körper bewusst stärken und eine gesunde Haltung unterstützen. Neu im Programm ist der Kurs «Yoga für Männer», der dem starken Geschlecht den Zugang zu Yoga eröffnen soll. Ausserdem haben die Teilnehmer im Schnupperkurs Tai-Chi/ Qigong die Gelegenheit, die Basis und die Unterschiede dieser chinesischen Meditations- und Bewegungsformen kennen zu lernen. Alle Kurse werden durch ausgewiesene Fachpersonen geleitet, und Publireportage die Teilnehmenden haben Gelegenheit, auf ganz unterschiedliche Weise und angepasst an das eigene Leistungsniveau zu trainieren. Folgende Kurse werden angeboten: Schnupperkurs: Tai-Chi/Qigong, Montag, 29. Februar bis 18. April (7x), 19.30–20.30 Uhr, Fr. 189.–. Ort: Theseus Kung Fu Schule, Bülach Aqua-Jogging: Montag, 29. Februar bis 11. Juli (15x), 20–20.50 Uhr, Fr. 255.–. Ort: Schulschwimmbad Schwerzgrueb, Bülach Mittwoch, 2. März bis 13. Juli (16x), 19.10–20 Uhr, Fr. 272.–. Ort: Schulschwimmbad Schwerzgrueb, Bülach Rücken stärken: Montag, 29. Februar bis 11. Juli (16x), 20.05–20.55 Uhr, Fr. 288.–. Ort: Turnhalle Hinterbirch, Bülach Freitag, 4. März bis 8. Juli (13x), 18.35–19.25 Uhr, Fr. 234.–. Ort: Turnhalle Hinterbirch, Bülach. (pd.) www.breakpoint.ch ANZEIGEN Wochenspiegel POLITIK Nr. 4 27. Januar 2016 5 Sieben Teams planen das Bülacher Verwaltungsgebäude Mit der Realisation des Bülacher Verwaltungszentrums geht es vorwärts. Wie der Stadtrat mitteilt, hat die Wettbewerbsjury sieben Teams ausgewählt, um eine Wettbewerbsstudie zu erarbeiten. Bis zum Ende der Eingabefrist für die Präqualifikation des Gesamtleistungsstudienwettbewerbs Mitte November letzten Jahres gingen hierfür 17 Bewerbungen ein. Die Wettbewerbsjury wurde bereits im Sommer letzten Jahres gebildet. Sie besteht aus fünf Fachexperten, drei Stadträten (Mark Eberli, Hanspeter Lienhart, Rudolf Menzi) und je einem Vertreter der Fachkommission I (René Anthon) und der RPK (Jörg Inhelder) des Gemeinderats. Das Pflichtenheft zur 1. Stufe des Gesamtleistungswettbewerbs hat die Wettbewerbsjury am 3. Dezember 2015 verabschiedet. Am 16. Dezember 2015 hat der Stadtrat das Raumprogramm genehmigt. Anfang Januar ist die Rekursfrist betreffend die Teamauswahl ungenutzt verstrichen. Daher ist der Wettbewerb wie geplant am 18. Januar gestartet worden. Ziel ist es, das Verfahren bis Ende Jahr abzuschliessen und das Siegerprojekt zu bestimmen. (pd.) Info-Veranstaltung Erwachsenenbilder Erwachsenenbilderinnen und Erwachsenenbilder stehen heute vor grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut IBBK bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf diese Aufgaben vor und bildet sie entsprechend aus. An 14 Kurstagen werden die Grundlagen im Lehrgang «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen» (SVEB-Zertifikat) vermittelt. Dies sind die Themen des Lehrganges: Didaktik und Methodik, Lernpsychologie und Lernstrategien, Gruppenleitung und -dynamik. Beginn des nächsten Lehrgangs: 21. April. Ein weiterer Lehrgang startet am 19. September 2016. Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidg. Fachausweis Ausbilder/in) finden einmal jährlich statt. (pd.) Informationsveranstaltung: am 3. Februar um 19.00 Uhr, IBBK, Solistrasse 74, 8180 Bülach, Telefon 044 863 71 71 oder www.ibbk.ch. ANZEIGEN Fehlende Einzelfallgerechtigkeit angeprangert: Jaqueline Badran (SP). Öffentliche Sicherheit geht vor: Gregor Rutz (SVP). Fotos: Daniel Jaggi Muss der Portugiese nun gehen oder nicht? Durchsetzungsinitiative – ja oder nein? Für viele Zuhörer an der Podiumsveranstaltung in Bülach ein klares Ja. Doch Jacqueline Badran (SP) brachte auch Gegenargumente. Daniel Jaggi «Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Ein portugiesischer Lehrling, hier aufgewachsen, feiert zusammen mit seinen Schweizer Kollegen eine Party. Dabei brechen sie in den Badikiosk ein und stehlen einige Bierflaschen. Anderntags bereut er seine Tat, stellt sich der Polizei und sagt, er werde für den Schaden aufkommen.» Dieses von Jacqueline Badran (SP) einleitend formulierte Szenario prägte die von der SVP des Bezirk Bülach organisierte Podiumsveranstaltung im Restaurant Kaserne. Grund: Ob der reuige Portugiese gemäss der Durchsetzungsinitiative nun ausgeschafft wird, blieb bis zum Schluss unklar. Für Badran ist klar: «Auch so einer wird ausgeschafft.» «Nein, nein, das ist eine Bagatelle», opponierte daraufhin das Publikum. Für Gregor Rutz, Nationalrat der SVP, ist in diesem Beispiel der Landesverweis nicht gegeben. Er betonte aber wenig später: «Im Wiederholungsfall wird auch bei Bagatelldelikten ausgeschafft.» So genüge ein Einbruchdiebstahl (Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Diebstahl) für einen zwingenden Landesverweis. Für die SP-Nationalrätin führt die Festlegung der Delikte ohne jeden Spielraum zu einem fundamentalen Eingriff in das Schweizer Rechtssystem. «Mit der Durchsetzungsinitiative ist der richterliche Spielraum ausgeschaltet». Die Einzelfallgerechtigkeit, wie sie Badran bezeichnet, sei wirkungslos. Diese ist in der Härtefallklausel, wie sie das Parlament in der Umsetzung der Ausschaffungsinitiative vorgesehen hat, enthalten und gibt dem Richter, beispielsweise bei einem reuigen Täter wie im Beispiel des Portugiesen, bei der Strafzumessung einen Spielraum. Rutz kontert: «Sie bringen da etwas durcheinander.» So habe der Richter bei der Beurteilung einer Tat sehr wohl das Verhältnismässigkeitsprinzip, in welchem das Tatmotiv, die persönlichen Umstände und andere Faktoren be- Die Durchsetzungsinitiative der SVP Über die eidgenössische Volksinitiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer», auch Durchsetzungsinitiative genannt, wird am 28 Februar abgestimmt. Das Begehren der SVP kam im Februar 2013 zustande. Mit ihr soll die wort- und sinngetreue Umsetzung der in der Volksabstimmung im November 2010 angenommenen Ausschaffungsinitiative erfolgen. Die Durchsetzungsinitiative erweitert den Deliktkatalog der Ausschaffungsinitiative um 35 Delikte wie «einfache Körperverletzung», «Hausfriedensbruch in Verbindung mit Sachbeschädigung», «Drohung gegen Beamte», «falsche Übersetzung», «Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz». Nach Meinung der SVP erfüllt die vom Parlament verabschiedete Umsetzungsvorlage der Ausschaffungsinitiative diese Anforderung nicht. Die Partei stört sich vor allem an der vorgesehenen Härtefallklausel, nach der ein Gericht in Einzelfällen auf eine Ausschaffung des straffälligen Ausländers verzichten kann. rücksichtigt werden, zu beachten. «Hat der Richter aber jemanden schuldig gesprochen, ist der Täter gemäss unserer Initiative zwingend auszuschaffen.» Finanzdelikte ausgenommen Badran, die sich, abgesehen von der fehlenden Einzelfallgerechtigkeit, weitgehend hinter die Forderungen der Durchsetzungsinitiative stellt, bemängelte, wie Rutz auch, den fehlenden Willen zum Vollzug. So könnten bereits heute viel straffällige Ausländer ausgeschafft werden. Dies scheitert aber oft am fehlenden Aufnahmewillen der Heimatländer. Badran: «Ich bin sogar der Meinung, wer Entwicklungshilfegelder will, muss mit der Schweiz ein Rückführungsabkommen eingehen.» Die SP-Politikerin kritisierte in der von Kantonsrat Matthias Hauser souverän geleiteten Diskussion das Fehlen von Delikten der Superreichen, wie Steuerbetrug oder Geldwäscherei. Für Gregor Rutz wäre der Deliktkatalog mit der Aufnahme weiterer Taten überladen worden. «Wir wollten vor allem Delikte berücksichtigen, die die öffentliche Sicherheit gefährden.» Er sei bezüglich der Finanzdelikte aber keineswegs abgeneigt, den Katalog später zu erweitern. In Freienstein geschieht Grausliches Das Theater Purpurrot präsentiert die schaurige Geschichte eines heimtückischen Mords, der anno dazumal im Hardwald passiert ist. Die Trotte in Freienbach ist die Bühne, auf der Laien- und Profischauspieler ihr Bestes geben. tel «Schlechte Gesellschaft» auf der Bühne gespielt wird. Aufgeführt wird das Kriminaldrama, das im Embrachertal stattfindet, von Laien- und Profischauspielern. In den altehrwürdigen Räumen der Trotte Freienstein kommen die Kostüme aus dem Jahr 1856 in einer düsteren und unheimlichen Atmosphäre zur Geltung. Die Schauspieler entführen das Publikum binnen weniger Minuten in eine vergangene Welt. Béatrice Christen Zusammenarbeit fördern Die Trotte in Freienstein ist zurzeit der Tatort für ein Drama. Das Theaterensemble Purpurrot präsentiert das Kriminaldrama mit dem Titel «Schlechte Gesellschaft». Die Grundlage zu diesem Stück bildet eine schaurige, aber wahre Geschichte über einen Mord im Embrachertal, der sich im Jahr 1856 ereignet hat. Übrigens: Hans Bär hat die geschichtlichen Nachforschungen betrieben und vor einigen Jahren das Buch «Der Mord im Hardwald» verfasst, das bereits in dritter Auflage erschienen ist. Das Werk kann im Rahmen der Aufführungen des Theaters Purpurrot gekauft werden. Das Kriminaldrama «Schlechte Gesellschaft» basiert auf einem Mordfall, der sich 1856 im Embrachertal zugetragen hat. Foto: Béatrice Christen Der «Wochenspiegel» hat mit dem Autor und Regisseurs des Stücks, Christian Kraut Ochsner, gesprochen. Er erzählte, dass das Ensemble vor einem Jahr zehn Jahre alt geworden sei. Zum Jubiläum sollte deshalb ein spezielles Stück vorgestellt werden. Da sei es auf der Hand gelegen, das Buch von Hans Bär als Theaterstück aufzuarbeiten. Es habe allerdings ein Jahr gedauert, bis er das Stück geschrieben habe, das nun mit dem Ti- Das Theaterensemble Purpurrot möchte mit seinen Präsentationen ein Stück Kunst ins Tal bringen. Dabei soll auch die Zusammenarbeit von Theaterbegeisterten und Theaterschaffenden gefördert werden. Das Kriminaldrama aus der Geschichte des Embrachertals wird noch bis zum 7. Februar in der Trotte gespielt. Wer Lust hat, in die Vergangenheit von Embrach einzutauchen, sollte sich «Schlechte Gesellschaft» auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Infos auf der Homepage www. theater-purpurrot.ch. Vorverkauf: 078 784 60 06. Reservationen auch per E-Mail [email protected] möglich. 6 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 ABSTIMMUNG Lohndumping-Initiative Am 28. Februar stimmt der Kanton Zürich über die Lohndumping-Initiative der Gewerkschaft Unia ab. Die Initiative will ein härteres Vorgehen gegen Lohndumping durchsetzen (siehe Artikel und Kasten). Sie verlangt, dass der Kanton eine Einstellung der Arbeit anordnet, wenn bei einem Betrieb der begründete Verdacht auf Lohndumping besteht. Andere Firmen auf der gleichen Baustelle sollen ungehindert weiterarbeiten können. Nach geltendem Recht kontrollieren Kommissionen, bestehend aus Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, die Betriebe auf die Einhaltung des Arbeitsrechts. Bei Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag sind als dritte Partei auch die Behörden vertreten. Verstösse können mit einer Busse von bis zu 5000 Franken geahndet werden. Gegen ausländische Unternehmen kann, bei schweren Vergehen, auch eine Arbeitsmarktsperre von bis zu fünf Jahren verhängt werden. Die Gewerkschaft Unia bemängelt, dass die Bussen viel zu tief seien. Oft würden diese Beträge schon im Budget eingerechnet. Ausserdem würden viele ausländische Firmen, die nicht mehr in der Schweiz arbeiten dürften, einfach unter leicht geändertem Namen zurückkehren. Der Regierungs- und der Kantonsrat empfehlen die Initiative zur Ablehnung. Nach ihrer Ansicht reichen die bestehenden Gesetze, um effektiv gegen Lohndumping vorzugehen. Sie kritisieren die fehlende Verhältnismässigkeit. Unabhängig von der Schwere des Vergehens und schon auf Verdacht hin würde die Einstellung der Arbeit erzwungen. Gesamtwirtschaftlich sei nur ein sehr kleiner Bereich von Lohndumping betroffen. Die gleiche Meinung vertreten die bürgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbände. In Rekordzeit gesammelt Zu den Unterstützern gehört neben den linken Parteien und den Gewerkschaften auch ein ArbeitgeberKomitee, dem bis jetzt über 100 Personen beigetreten sind. Die be2nötigten 7000 Unterschriften für das Zustandekommen der Initiative wurden in rekordverdächtigen 33 Stunden gesammelt. (jb.) POLITIK Der Druck der Dumpinglöhne Ein neu erschienenes Buch beleuchtet sachlich das kontroverse Thema Lohndumping. Jan Bolliger Während der Buchvernissage zum zweiten Buch von Anja Conzett «Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau» scheint ein Regenbogen über der ewigen Baustelle Hauptbahnhof. Nicht so im Herbst 2013. Damals brach ein Gewitter über der Baustelle an der Durchmesserlinie aus. Über Nacht besetzte die Gewerkschaft Unia den Arbeitsort der ABBrandschutz AG. Der Vorwurf lautete Lohndumping. Es war eines der ersten Male, dass die breite Öffentlichkeit Notiz vom Thema nahm. Kein Wunder, wurde ausgerechnet dieser Fall so bekannt: Stundenlöhne von 12 Franken, ein millionenschweres Prestigeprojekt und die SBB als Auftraggeber. Ein unklarer Begriff Wenn man «Lohndumping» bei Google eingibt, kommt als einer der ersten Ergänzungen «Lohndumping Definition». Es besteht offensichtlich die Nachfrage nach einer Klärung des Begriffs. Dass das Angebot dagegen nur spärlich ist, musste auch Anja Conzett, damals noch Redaktorin bei der «Südostschweiz», erfahren. Sie schuf gleich selber Abhilfe. Nach einjähriger Recherche ist nun das Buch «Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau» erschienen. Es versteht sich mehr als journalistische Reportage denn als rein analytisches Sachbuch. Der Schwerpunkt liegt klar auf den Menschen. Polnische Arbeiter, die für 300 Franken im Monat schufteten, Baustellen besetzende Unia-Mitarbeiterinnen und der Leiter der Personalabteilung der Implenia: Lohndumping Wenn ein Arbeitgeber tiefere Löhne bezahlt als den vertraglichen Mindestlohn, spricht man von Lohndumping. Der Arbeitgeber erhält dadurch einen Wettbewerbsvorteil, da er so billigere Offerten einreichen kann. (jb.) Das Thema Lohndumping ist undurchsichtig. Anja Conzetts neues Buch schafft Abhilfe. Alle, die mit Lohndumping zu tun haben, kommen zu Wort. Die einzige fehlende Stimme ist die eines Unternehmens, das aktiv zu tiefe Löhne zahlt. «Ich habe versucht, einen solchen Arbeitgeber zu interviewen, aber keine Chance. Kurz habe ich mir sogar überlegt, undercover auf einer Anja Conzett. Baustelle anzuheuern. Es war mir aber schnell klar, dass das nicht klappen würde», erzählt die zierliche, erst 27-jährige Conzett mit einem Schmunzeln. Die Baubranche sei ein sehr verschlossenes Gewerbe. Um als Aussenstehende die benötigten Informationen und Gesprächspartner zu bekommen, habe sie unzählige Telefonate und Anfragen gekostet. Entstanden ist ein Buch, das sachlich und unaufgeregt einen Überblick über ein komplexes Thema bietet, von dem viel geredet, aber wenig verstanden wird. Trotz dem zementtrockenen Thema liest es sich leicht und angenehm, was sowohl der klaren Sprache als auch den vielen Fotografien zu verdanken ist. Über das Erscheinungsdatum so kurz vor der bevorstehenden Abstimmung zur Lohndumping-Initiative ist die Autorin alles andere als glücklich. Obwohl das Buch finanziell von der Unia unterstützt wurde, soll es keine politische Kampfschrift sein. Sie hofft vielmehr, einen sachlichen Beitrag zu leisten, zu einer Debatte, die von allen Seiten viel zu emotional geführt würde. Die Autorin will dann auch nicht über die Initiative sprechen. In ihrem Buch kritisiert sie sowohl die Gewerkschaften, die mit ihrer Rhetorik oft unnötig provozieren würden, als auch die Baubranche, die oftmals aus Prinzip von nichts wissen wolle, auf dem Unia stehe. Dabei sei eine Lösung bitter nötig. Korrekte Unternehmen leiden Mit der aktuellen Situation ist nämlich niemand zufrieden. Nicht nur die Unia bezeichnet Lohndumping als ernst zu nehmendes Problem, sondern während der Recherchen zum Buch erstmals auch der Präsident des Baumeisterverbands. Denn die Leidtragenden sind nicht nur die ausländischen Arbeitskräfte, die weniger Lohn erhalten, als ihnen rechtlich zustünde. Unter Druck geraten vor allem die Unternehmen, die ihren Angestellten den korrekten Lohn bezahlen. Wenn eine Firma dank Dumping-Löhnen ein deutlich billigeres Angebot offerieren könne, verlieren ehrliche Firmen Aufträge – und als Folge davon Ange- Foto: Lisa Maire stellte ihre Arbeit. Wer in der Schweiz lebt und Familie hat, ist auf die Einhaltung des Mindestlohns angewiesen. Einzig der Regierungsrat scheint keinen Handlungsbedarf zu sehen. In dem von ihm verfassten Artikel zur Lohndumping-Initiative vertritt er die Meinung, dass das geltende Recht genüge und auch konsequent umgesetzt werde. Liest man das neue Buch von Anja Conzett, kommt man zu einem anderen Schluss. Anja Conzett: Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau. Rotpunktverlag 2016, 176 S., Fr. 29.–. Wettbewerb Wenn auch Sie sich vor der kommenden Abstimmung einen Überblick über das Thema Lohndumping verschaffen wollen, nehmen Sie an unserem Wettbewerb teil. Wir verlosen drei Exemplare von Anja Conzetts Buch «Lohndumping – Eine Spurensuche auf dem Bau». Mitmachen ist ganz einfach: Schreiben Sie uns eine Postkarte bis 4. Februar (Datum des Poststempels) an: Lokalinfo AG, Stichwort Lohndumping, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Chränzli in Steinmaur Das Chränzli des Turnvereins Steinmaur findet am Freitag, 29., und Samstag, 30. Januar, jeweils ab 20 Uhr statt; Nachmittagsvorstellung am Samstag, 30. Januar, um 14 Uhr. Dieses Jahr lautet das Motto «Goldener Steinbock – Filmfestival Steinmaur». Einmal live an einer Filmpreisverleihung dabei sein, statt nur zu Hause vor dem Fernsehen zu sitzen. Die Besucher kriegen Einblicke in die Welt der Kinofilme und Filmfestivals: Filmstars, Fans, Bodyguards, Paparazzi und Stuntmens: Alle haben ihren Auftritt. (pd.) Foto: zvg. Foto: zvg. Bachenbülacher Chöre singen Igel-Vortrag in Bülach Am Freitag, 29., und Samstag, 30. Januar, präsentieren der Frauenchor, der Männerchor und der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach ihre traditionelle Abendunterhaltung in der Mehrzweckhalle Bachenbülach. Das Motto des «Chränzli» heisst «Mit Musig durs Läbe». Der Text wurde von Walter Maag in Form eines Gedichts geschrieben. Zu den einzelnen Sprechszenen spielen die Mitglieder der Chöre die Lebensgeschichte nach. Dazu singen die drei Chöre passende Lieder. Festwirtschaft vor und nach dem Unterhaltungsprogramm, das jeweils um 20 Uhr beginnt. Türöffnung um 18 Uhr. Nach dem Programm spielt das Duo Rauch und Schön zum Tanz auf. (pd.) Igel gehören zu den häufig beobachteten Gästen in Gärten und Parkanlagen. Aus der ausgeräumten Landschaft ziehen sie zunehmend in den Siedlungsraum. Welche Ansprüche stellt der Igel an seinen Lebensraum, und wo lauern Gefahren? Stephanie Burkart vom Igelzentrum Zürich berichtet auf Einladung des Naturschutzvereins Bülach am Mittwoch, 27. Januar, von 19.30 bis 21 Uhr aus dem Leben des nachtaktiven Säugetiers. Die Zuhörer erfahren mehr über die Lebensweise des Igels und wann Hilfe für Einzeltiere sinnvoll ist. Weitere Informationen unter www.nvbuelach.ch. Der Vortrag findet in der Kantonsschule Bülach, Kantonsschulstrasse 23, Zimmer E41, statt. (pd.) IN KÜRZE Ja oder nein? Bülach: Am Monatstreff des Frauenstammtischs Zürcher Unterland in der Cafeteria des «Sechtbach-Huus» an der Gartenmatt 1 in Bülach werden die vier eidgenössischen und die vier kantonalen Vorlagen von Nationalrätin Rosmarie Quadranti (BDP) vorgestellt. Wochenspiegel AKTUELL Nr. 4 27. Januar 2016 7 Eine neue Website für das Spital Bülach Seit dem 19. Januar erscheint unter der Adresse www.spitalbuelach.ch eine neue Website. Die Besucher erwartet ein moderner Auftritt mit grossen Bildern aus dem Spital und mit vielen informativen Inhalten. Aufgrund der übersichtlichen Navigation erhält der Besucher schnell seine für ihn wichtigen Informationen über das Spital Bülach und dessen Angebot. Die neue Internetseite fokussiert sich auf die verschiedenen Zielgruppen des Spitals. Ein Besucher entscheidet sich, zu welcher Zielgruppe er gehört, und wählt die entsprechende Rubrik aus. Die Benutzerführung erfolgt wesentlich intuitiver als auf der bisherigen Internetseite. Der neue Onlineauftritt kann auf dem PC-Bildschirm, dem Laptop, Tablet oder Smartphone aufgerufen werden. 3000 bis 4000 Aufrufe pro Tag In den Rubriken «Für Patienten», «Für werdende Eltern», «Für Besucher», «Für Zuweiser», «Karriere & Ausbildung» sowie «Über uns» finden die Besucher je nach Bedürfnis die gewünschten Informationen, beispielsweise zum Spitalaufenthalt, zum medizinischen Leistungsangebot, zu Fortbildungen, Fachpersonen, offenen Stellen, Ausbildungsplätzen, Besuchszeiten oder zu öffentlichen Vorträgen. Rund 3000 bis 4000 Seitenaufrufe verzeichnet die Seite pro Tag. Die beliebteste Seite ist seit Jahren die Babygalerie, die täglich rund 500 Mal besucht wird. (pd.) Kloten: Ausstellung im Pflegezentrum Spitz Bis zum 3. Juni ist im Pflegezentrum Spitz in Kloten eine Ausstellung der Klotener Künstlerin Heidi Klöti zu sehen. Die Vernissage findet am Donnerstag, 28. Januar, um 18.30 Uhr statt. Während 30 Jahren hat Heidi Klöti Porzellan bemalt, bevor sie vor 15 Jahren bereit war für eine neue Herausforderung. Diese fand sie in der Acrylmalerei. Dabei kann sie ihren Gefühlen freien Lauf und Raum lassen, sie kann grosszügiger und schwungvoller arbeiten. In diversen Workshops und Kursen hat Heidi Klöti verschiedene Techniken kennen gelernt und sich diese angeeignet. Beim Malen lässt sie sich von der Natur inspirieren oder auch von den vielen Eindrücken, die sie von unzähligen Reisen mit nach Hause gebracht hat. Das Spielen mit Farben und Formen verleitet Heidi Klöti immer wieder zu neuen Experimenten. So entstehen die unterschiedlichsten Motive wie Blumen, Landschaften und Stillleben, aber auch abstrakte Bilder. Die Künstlerin spielt mit Farben und Formen und erreicht die Ausstrahlung einer grossen Harmonie. (pd.) Wohnungsbrand über dem Coop in Niederglatt. In Buchs brannten zwei Dachwohnungen vollständig aus. Rekordschaden bei Bränden Brände richteten im Unterland letztes Jahr einen Schaden von 7,1 Millionen Franken an. Mit einer Schadensumme von 5 Millionen Franken ist im Bezirk Bülach ein neuer Rekordwert registriert worden. Daniel Jaggi Obwohl die Zahl der Brände im Bezirk Bülach weit unter jener aus dem Jahr 2004 liegt, erreichte die Schadensumme letztes Jahr dagegen einen neuen Höchstwert. Bei 129 Ereignissen, so ist der Statistik von Statthalter Hanspeter Frei zu entnehmen, entstand ein Sachschaden von 5,048 Millionen Franken. 2004 gab es 226 Brände, die aber lediglich einen Sachschaden von 3,1 Millionen Franken verursachten. Eine ähnlich hohe Schadensumme wie letztes Jahr gab es letztmals 2013 mit 5,039 Millionen (137 Ereignisse). Der finanziell folgenschwerste Brand brach Ende Juni auf dem Balkon einer Alterssiedlung in Bülach aus. Der Schaden beläuft sich auf 1,092 Millionen Franken, die zahlreichen Alterswohnungen waren während Monaten unbewohnbar. Bei einem Gewerbehaus in Wallisellen entstand ebenfalls ein Millionenschaden. Zwei folgenschwere Brände gab es ferner in Glattfelden. Bei Wohnungsbränden entstand ein Sachschaden von 799 500 Franken und 350 000 Franken. Brand noch nicht geklärt Im Bezirk Dielsdorf blieb die Schadensumme letztes Jahr leicht unter derjenigen des Vorjahres. Nach Angaben von Statthalter Daniel Widmer reduzierten sich die Brandschäden von 2,34 Millionen auf 2,075 Millionen Franken. Sechs Brände mit mehr als 100 000 Franken Schadensumme wurden im 2015 registriert. Den grössten Schaden richtete der Vollbrand in zwei Dachwohnungen hinter dem Restaurant Country Ranch in Buchs Mitte Juli an. Die Brandursache ist nach wie vor unklar. Verheerende Brände gab es auch in einer Wohnung über dem Coop in Niederglatt, in der Asylunterkunft in Dielsdorf, in einem Bauerhaus in Boppelsen sowie bei zwei Wohnungsbränden in Dielsdorf und Regensdorf. Mehr Elementarschäden Gestiegen sind letztes Jahr in beiden Bezirken die Elementarschäden. Im Bezirk Dielsdorf wurden 170 Fälle (Vorjahr 44) gezählt, die einen Schaden von 420 000 Franken (150 000) verursachten. Im Bezirk Dielsdorf stieg die Schadensumme im letzten Jahr auf 741 000 Franken. 2014 waren es 165 000 Franken. Statthalter Daniel Widmer betont aber: «Im kantonalen Vergleich ist dieser Wert immer noch tief.» Im Juli 2012 hat der Stadtrat für das Sanieren der Badewassertechnik und den Austausch der Chloranlage im Freibad einen Kredit von 1,145 Millionen Franken genehmigt. Die Abrechnung schliesst mit Kosten von 1,094 Millionen Franken ab. Der Kredit wird damit um 51 000 Franken unterschritten. Die Minderkosten sind auf den Verzicht auf die geplante Badewassererwärmung zurückzuführen. (pd.) Foto: kapo Stadtrat zieht Konsequenzen Fortsetzung von Seite 1 den Ausstand getreten, doch das reicht offenbar nicht.» Er habe deshalb ein deutliches Zeichen setzen müssen und sei als Präsident des Tennisclubs auf Ende der Spielsaison im Dezember zurückgetreten. Baur: «Unfaire Unterstellungen» Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr. Sanierung des Freibads in Bülach war billiger als angenommen Verheerende Folgen: Balkonbrand Ende Juni in Bülach. Foto: zvg. Bernerverein auf Tournee Ohne Unterbruch finden seit 70 Jahren Bernerabende im Zürcher Unterland statt. Nun starten die Aktiven des Bernervereins Zürcher Unterland am Samstag, 30. Januar, in Embrach zur Jubiläums-Tournee durchs Unterland. Jodlerinnen und Jodler, die Theatergruppe und die verschiedenen Musikgruppen freuen sich auf viele Besucher. Die Aufführungen finden wie folgt statt: Samstag, 30. Januar, 20 Uhr, Gemeindehaus Embrach; Samstag, 6. Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach; Mittwoch, 10. Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach (nur Theater); Samstag, 13. Februar, 20 Uhr, MZG Sandbuck, Neerach; Freitag, 19. Februar, 20 Uhr, Dorfzentrum Breiti, Winkel; Samstag, 20. Februar, 20 Uhr Dorfzentrum Breiti, Winkel; Sonntag, 21. Februar, 14 Uhr, Dorfzentrum Breiti, Winkel. Reservationen unter www.bvzu.ch oder Montag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 11.30 Uhr über Tel. 044 821 27 72. (pd.) Der erste politische Schuss kam im Herbst vorletzten Jahres aus der eigenen Fraktion. Gemeinderat Michael Graf kritisierte in einer Anfrage Baurs Äusserungen zum Standort des Verwaltungszentrums kurz vor der Abstimmung. Der Finanzvorstand favorisierte damals, wie der Gesamtstadtrat auch, den Standort Herti. Graf sprach im Vorstoss von einem Interessenkonflikt und einer Beeinflussung der Abstimmung. In seiner Antwort im Dezember 2014 dementierte der Stadtrat die Vorwürfe. Erneut unter Beschuss geriet Baur in der Budgetdebatte Anfang Dezember letzten Jahres. RPK-Präsident Fredy Schmid erwähnte in der Fragerunde erneut Baurs Äusserun- gen im «Wochenspiegel» und verknüpfte sie mit der bei der Präsentation des Budgets 2016 gemachten Aussage, das Verwaltungsgebäude würde den Plafond sprengen. Im Protokoll zur Gemeinderatssitzung wird Schmid mit den Worten zitiert, die beiden Äusserungen hätten für ihn (Schmid) einen «fahlen Beigeschmack». Er sei nämlich nicht mehr sicher, ob für den Finanzvorstand «nicht das Stadhaus, sondern die Interessen des Tennisclubs Priorität hätten». Baur bezeichnete in seiner Antwort die Äusserungen Schmids als «Unterstellungen», die «sehr unfair» seien. Zuletzt unter Beschuss geriet Baur Ende letzten Jahres. In einem Brief an alle Stadträte kritisieren auch die Beobachter Stadt Bülach (BSB) Baurs Doppelfunktion. Mit dem Rücktritt dürfte der Tennisclub erstmals ohne Präsident in die Saison starten. So ist für die Generalversammlung vom 11. Februar bislang kein Nachfolger gefunden worden. Baur: «Alle angefragten Vereinsmitglieder haben abgesagt.» 8 Wochenspiegel Nr. 4 MARKTPLATZ/KULTUR 27. Januar 2016 Lesung aus Krimi in der jüdischen Gemeinde Alfred Bodenheimer, Krimipreisträger 2014, liest im Fasskeller Zweifel aus «Kains Opfer». Im Inventur-Rausverkauf bei Möbel Waeber entdeckt man jetzt für alle Foto: zvg. Wohnbereiche Modelle zu massiv reduzierten Tiefstpreisen. Jetzt bei Möbel Waeber: Grosser Inventur-Rausverkauf Es wieder so weit. Nachdem das grosse Zürcher Oberländer Einrichtungszentrum im vergangenen Jahr die Ausstellungsfläche während vieler Monaten Etage um Etage umbaute, wird nun das Sortiment anlässlich eines grossen Inventur-Rausverkaufs aktualisiert. Auf allen vier Etagen findet man Qualitätsmöbel zu sensationellen Tiefstpreisen. Die Auswahl ist vielfältig: zum Beispiel Polstergarnituren und Relax-Sitzplätze, Wohnwände und Sideboards, Esstische und Eckbankgruppen, Schlafzimmer und Betten, Hallenschränke und Kleinmöbel wie Garderoben. Kurzum: Man findet alles fürs Wohnen zu äusserst attraktiven SchnäppchenPreisen. Zum Beispiel mit 30 Prozent Rabatt eine Relax-Liege statt 673 Franken jetzt nur noch 470 Franken, einen hochwertigen Relax-Sessel in Leder statt 4762 Franken jetzt mit 27 Publireportage Prozent Rabatt nur noch 3490 Franken oder eine Wohnwand in Buche Decor und grau mit 85 Prozent Rabatt statt 3980 Franken jetzt lediglich 590 Franken. Kurzum: Ein Besuch der 4-stöckigen Hauptausstellung lohnt sich bestimmt. Auf allen Etagen erlebt man ein grosses Tiefstpreis-Spektakel mit unzähligen massiv reduzierten Angeboten. Möbel Waeber ist über die Autobahn Bülach–Zürich und Zürich– Uster schnell erreichbar. Bei der Ausfahrt Uster-Nord beim Kreisel Richtung Pfäffikon. Das Einrichtungszentrum befindet sich eingangs Pfäffikon ZH auf der linken Seite an der Ecke Uster-/Schanzstrasse 2. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr durchgehend geöffnet. Viele Gratis-Parkplätze stehen zur Verfügung. (pd.) Dem Höngger Forum ist es auch dieses Jahr gelungen, den Krimipreisträger 2014 nach Höngg einzuladen. Die Geschichte handelt von Gabriel Klein. Er ist der Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Zürich. In seinem ersten Fall, «Kains Opfer», wird sein Bekannter Nachum Berger, Primarlehrer an der jüdischen Primarschule von Zürich, tot aufgefunden. Er starb offenbar unter Gewalteinwirkung. Der Todesfall nimmt den Rabbiner sehr mit, und er beginnt mit eigenen Ermittlungen in der Sache. Diese werden noch dadurch befeuert, dass die Kommissarin der Zürcher Stadtpolizei, Karin Bänziger, ihn mit einer vertraulichen Aufgabe beauftragt: Er soll hebräische E-Mail-Kontakte des Toten überprüfen. Alfred Bodenheimer, 1965 in Basel geboren, ist Professor und Leiter des Zentrums für Jüdische Alfred Bodenheimer liest aus seinem Erfolgskrimi. Studien an der Universität Basel. Er hat von 1998 bis 2013 in der Enge gelebt und kennt die jüdische Gemeinde, in der sein Krimi spielt, daher aus langjähriger eigener Erfahrung. Heute lebt Bodenheimer hauptsächlich in Is- Foto: zvg. rael. Sein neuster Krimi aus dem Jahr 2015 trägt den Titel «Das Ende vom Lied.» (pd.) Krimilesung: 31. Januar, 16 Uhr. Fasskeller Zweifel, Regensdorferstr. 20. Tram 13 bis Meierhofplatz. «Alles Kaktus?»-Ausstellung verlängert bis 1.5. Die Fokusausstellung «Alles Kaktus?» in der Sukkulenten-Sammlung, die wegen Grosserfolg bis zum 1. Mai 2016 verlängert wurde, bringt Licht in das Dunkel der vertrackten Verwandtschaften und irreführenden Ähnlichkeiten bei den Sukkulenten. Die Fähigkeit zur Wasserspeicherung hat sich im Pflanzenreich bei verschiedenen Verwandtschaften unab- hängig entwickelt. Die Kakteen mit ihren 1890 Arten machen nur einen kleinen Teil der rund 15 100 bekannten Sukkulenten aus. Die Ausstellung bringt die Unterscheidung zwischen Ähnlichkeit und botanischer Verwandtschaft spielerisch auf den Punkt und befasst sich mit der Evolution der Pflanzenvielfalt am Beispiel der Anpassung an trockene Lebens- räume durch die Entwicklung von Wasserspeicherung. Ein Stammbaumpfad durch das ganze Areal und ein überdimensionierter Stammbaum zeigen, wer mit wem verwandt ist. Die neun Pflanzenfamilien mit besonders vielen Sukkulenten werden detailliert porträtiert. Mythenquai 88, täglich (inkl. Sonn- und Feiertage) offen: 9 bis 16.30 Uhr. (pd.) MEINUNG/BERATUNG Wochenspiegel VEREINE Nr. 4 27. Januar 2016 9 PAAR- UND LEBENSBERATUNG Liebe auf Distanz - die Fernbeziehung als Paar meistern Der Frauenchor Winkel während eines Konzerts. Foto: zvg. Frauenchor Winkel sucht Sängerinnen Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, ein ereignisreiches steht uns bevor. Ausgeruht, mit neuem Elan, voller Vorfreude und grosser Motivation trafen sich die Sängerinnen des Frauenchores Winkel am 5. Januar zum ersten Probenabend im neuen Jahr. Dirigentin Karin Burkhart nutzte dabei die fröhliche Stimmung und brachte uns voller Begeisterung das Motto der beiden nächsten Konzerte näher. Der Funke sprang sogleich über, und im weiten Rund erstrahlten die Gesichter der Sängerinnen. Klassik ist angesagt – und die bis dahin einstudierte Messe wird der Frauenchor am 1. und 2. Oktober in der katholischen Kirche in Bülach und im Breitisaal in Winkel aufführen. Also, liebe Frauen rund um Winkel, alleine zu singen, kann zwar Spass machen, doch in der Gruppe ist es schöner. Noch ist Zeit, auf den Zug aufzuspringen. Deshalb gilt: Die Gelegenheit beim Schopf packen. Die neuen Sängerinnen verpflichten sich zu nichts, reinschnuppern ist erwünscht. Die Proben des Frauenchors finden jeden Dienstag um 20 Uhr im Schulhaus Grossacher (Singsaal oberhalb der Bibliothek) statt. Bitte beachten: Wegen der GV und der Sportferien finden am 9., 16. und 23. Februar keine Proben statt. Mehr unter www.frauenchorwinkel.ch. Sibylle Ritter, Frauenchor Winkel IN KÜRZE Philosophie-Treff Bülach: Thema des nächsten Philosophie-Treffs ist «Menschenwürde – Wunsch oder Wirklichkeit?» Darüber informieren wird Nicolas Giuralarocca. Der Treff findet am Sonntag, 14. Februar, von 10 bis 12 Uhr im «Grampen», Allmendstrasse 1, statt. ANZEIGEN Es ist Sonntagabend, Gleis 3: Daniel und Simone (Namen geändert) verabschieden sich innig mit einer Umarmung, dann fährt der Zug ab. Erst in einer Woche werden sie sich wieder sehen können. So oder ähnlich erleben es viele Paare, die in einer Wochenend- oder Fernbeziehung leben. Da sich Paare heute auf verschiedensten Wegen kennen lernen, liegen die Wohnorte des Partners und der Partnerin häufig weiter voneinander entfernt. Oft sind es berufliche Umstände, die dazu veranlassen, eine Beziehung auf Distanz zu führen. Aber auch das Kennenlernen am fernen Ferienort kann eine solche Konsequenz mit sich bringen. Kurzum, die Gründe für eine Wochenend- oder Fernbeziehung sind vielfältig. Die Herausforderungen ebenso. Im Gegensatz zu Beziehungen, in denen Paare zusammenleben oder lediglich kurze Distanzen zu überwinden haben, konzentriert sich hier alles auf eine begrenzte Zeit des Wiedersehens: die Erwartungen an den Partner oder die Partnerin, die Wünsche, was man mit ihm oder ihr bei der nächsten Begegnung erleben möchte, das Bedürfnis nach Nähe «Für ‹Liebe auf Distanz› ist eine gute Kommunikation essenziell» Werner Klumpp und Zärtlichkeit – hat man doch vieles die letzten Tage und Wochen entbehrt. Die Vorfreude ist gross, und man wünscht sich, die Uhr anhalten zu können. Doch ebenso können sich Frustration und Enttäuschung einstellen, wenn die gemeinsame Zeit nicht so verläuft, wie man es sich er- hofft hat. Vielleicht haben auch Konflikte dazu geführt, dass die ursprünglichen Pläne durchkreuzt wurden. Nun gilt es bis zum nächsten Wiedersehen auszuharren, was Schmerz, Trauer und Wut hervorrufen kann. Dabei ist es nur allzu verständlich und menschlich, dass sich in der Kürze der Zeit gar nicht alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllen lassen und Konflikte dazugehören. Das Paar tut daher gut daran, realistische Wünsche zur Zeitgestaltung zu berücksichtigen. Ebenso ist es förderlich, auf Konflikte im Vorfeld gefasst zu sein und diese nicht zugunsten von Harmonie zu vermeiden. Auch wenn die Zeit des Wiedersehens kurz bemessen ist, sollte angesprochen werden, was stört – und wenn es nur die liegengebliebenen Socken sind. Für «Liebe auf Distanz»-Paare ist eine gute Kommunikation essenziell. Die modernen Kommunikationsmöglichkeiten sollten intensiv genutzt werden, um in gutem Kontakt miteinander zu bleiben. Aber auch ein handgeschriebener Brief hält die Fernliebe «online». Es sollte offen darüber gesprochen werden, welche Belastungen aufgrund der Fernbezie- hung wahrgenommen werden. Übernimmt zum Beispiel ausschliesslich einer von beiden die Reise, kann sich dieser über kurz oder lang benachteiligt fühlen. Nach Möglichkeit sollte hier abgewechselt werden. Die Zeit zwischen den Begegnungen für eigene Hobbys und Aktivitäten zu nutzen oder in berufliche Weiterbildung zu investieren, kann der Fernbeziehung positive Aspekte verleihen, ist es doch für Paarbeziehungen wichtig, dass jeder auch für sich selbst sorgt und seine Eigenständigkeit behält. Wenn ein Partner den Wunsch nach Aufhebung der geografischen Distanz hat oder das Zusammenziehen wünscht, sollte dies ausgesprochen und nach Lösungen oder Kompromissen gesucht werden. Ein gemeinsames Bild von der Zukunft vermag das Paar zu ermutigen, die Herausforderung durchzuhalten. Der spätere Blick zurück, diese Zeit als Paar gemeistert zu haben, stärkt und ermutigt für das Kommende. Werner Klumpp, dipl. Psychologe, Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, Beratungsstelle Bülach LESERBRIEFE Quo vadis Europa, quo vadis Schweiz Und wieder ist die Presse voll von unglaublichen Vorkommnissen. Da versucht eine verheiratete Frau mit ihrem Kind sich dem IS anzuschliessen, eine Frau mit christlichen Wurzel, die zum Islam konvertiert ist. Da fragt man sich: «Wo sind unsere christlichen Werte in den letzen Jahrzehnten geblieben? Hat das ehemals christliche Europa, hat die ehemals christliche Schweiz ihre Werte in den Müllkübel der Geschichte geworfen? Haben wir dem radikalen Islam nichts mehr entgegenzusetzen? Wenn man sich umschaut, ist man versucht, das Vorgenannte zu bestätigen. Schauen wir in unsere Zeitungen und Zeitschriften, Sie und ich werden fast nichts mehr finden, das an unsere christlichen Werte erinnert. Dafür sind die Blätter voll von Esoterik, Wahrsagerei, Sternendeutung und anderem Unsinn. Auch die Politik trägt ihren Teil dazu bei, dass unser christliches Europa langsam, aber sicher zerstört wird. Anstatt von den ankommenden Asylbewerbern zu fordern, sich mit uns und unserer Kultur auseinander- zusetzen, von ihnen fordern, unsere Sprache zu lernen und unsere Kultur zu akzeptieren, werden den Flüchtlingen, echten und unechten, alle Probleme zur Seite geräumt. Da liest man, dass in Luzerner Schulen Gebetsräume für Muslime eingerichtet werden sollen oder schon sind. Unsere christlichen Kreuze hat man schon lange von der Wand genommen. Wann fordern die Muslime getrennte Klassen? Wann schreien sie nach der Scharia? Nur weiter so, liebe Verantwortliche. Wo bleibt die Trennung von Kirche und Staat? Da kann man nur rufen: Wohin gehst du, Schweiz, wird dein Weg im religiösen Chaos landen? Roman Bont, Oberglatt Immer weniger Kriminelle werden ausgeschafft Volk und Stände haben Ende November 2010 bekanntlich die sogenannte Ausschaffungsinitiative angenommen. Irritierend ist, dass schweizweit keine genauen Zahlen zu diesem Thema vorliegen, weil bisher die Kantone nicht verpflichtet waren, diese dem Bund zu melden. Man hat aber aus Zürich Zahlen: Im Jahr 2005 wurden aus unserem Kanton noch 1662 kriminelle Ausländer ausgeschafft, 2007 waren es 1297, 2009 1515. Sodann scheint nach Annahme der Ausschaffungsinitiative die Anzahl der Ausweisungen krimineller Ausländer rapide abgenommen zu haben: Im Jahre 2012 waren es im Kanton Zürich noch 116, im Jahre 2013 noch 70 und im Jahre 2014 noch 103. Offenbar haben die Richter nach dem Ja zur Ausschaffungsinitiative immer mehr Härtefälle erfunden, um die Räuber, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher nicht auszuweisen. Und das, obwohl eine Härtefallklausel in besagter Volksabstimmung deutlich abgelehnt wurde. Die Frage ist, ob nun wirklich der Rechtsstaat in Gefahr ist, wie uns hochdekorierte Juristen weismachen wollen, wenn wir Kriminelle konsequenter ausschaffen, oder ob nicht der Rechtsstaat hintertrieben wird, wenn eine 2010 angenommene Verfassungsgrundlage von den Juristen und Politikern derart torpediert wird, dass fast niemand mehr ausgewiesen wird. Die Delinquenz allgemein, auch die von Ausländern, hat leider in all diesen Jahren nicht abgenommen. Wir haben in der Schweiz Hunderttausende hochwillkommene Ausländer, aber Mitleid und Nachsicht mit den Kriminellen unter ihnen ist fehl am Platz. In der Schweiz hat man die allerbesten Chancen, wer sie nicht nutzt, ist selbst dafür verantwortlich. Barbara Steinemann, Nationalrätin SVP, Watt-Regensdorf Dekadente Gesellschaft Was ist das für eine dekadente Gesellschaft, die den «Oberkiffer der Nation» zum Schweizer des Jahres wählt und dieser dafür noch eine Gage verlangt. Eine Herabwürdigung sondergleichen der bisherigen Preisträger. Hansueli Engler, Bülach Der «Wochenspiegel» publiziert gerne Vereinsberichte und Leserbriefe zu allen lokalen und überregionalen Themen. Die Zuschriften sollten jedoch eine Länge von 2000 Anschlägen inklusive Leerzeichen nicht überschreiten und jeweils bis spätestens am Freitagmorgen um 10 Uhr eintreffen. Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach. Per Mail bittet die Redaktion die Autorinnen und Autoren, ihre Zuschriften an [email protected] zu senden. 10 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 4 27. Januar 2016 11 Wo Orang-Utans und Makaken sich Gute Nacht sagen Das Erste, was man von den Orang-Utans in Sikundur sieht, sind die schwankenden Baumkronen. Dort, wo die Zweige sich wie von Zauberhand bewegen, wo es Blätter vom Himmel regnet, finden sich auch die geheimnisvollen Waldmenschen. Philippa Schmidt Um nach Sikundur im sumatranischen Gunung-Leuser-Nationalpark (Indonesien) zu gelangen, gilt es nicht nur Strassen mit fast metertiefen Löchern zu überwinden, auch die Gesellschaft allzeit hungriger Blutegel lässt sich nicht vermeiden. Doch der Anblick einer Orang-Utan-Mutter, die sich mit ihrem Kind friedlich in den Baumkronen tummelt, entschädigt für alle Mühen. Bei dem Weibchen mit einem etwa dreijährigen Jungtier handelt es sich um Suji. Ihr Junges, ein Männchen, trägt den Namen Siboi. Lange bleiben Suji und Siboi und damit auch die beiden indonesischen Field Assistants und ich nicht alleine. Bentokejil, ein ausgewachsenes Männchen, nähert sich der Gruppe. Direkt über unseren Köpfen verharrt der Orang-Utan-Mann und beobachtet uns genauestens. «Er mag keine Männer», verrät mir Matthew Novak, der wissenschaftliche Leiter des SumatraOrang-Utan-Schutzprogramms (SOCP) später. Mein Glück also, dass ihm Frauen eher genehm sind, zieht Bentokejil doch bald seines Weges und trollt sich zu Suji und Siboi. Doch was passiert, wenn Bentokejil jemanden nicht mag? «Dann kann er auch einmal mit Stöcken werfen», so Novak schmunzelnd. Auch wenn die OrangUtans ihren eigenen Kopf haben, Angst habe ich vor unseren südasiatischen Verwandten nie. Respekt vermitteln mir die sanften Riesen mit ihrem majestätischen Auftreten hingegen schon. Holzhütte im Paradies Die Schweizer Stiftung PanEco, vor Ort vertreten durch die Nichtregierungsorganisation YEL, kämpft auf Sumatra nicht nur für den Schutz der Orang-Utans, sondern auch für den Erhalt der letzten Regenwälder und betreibt eine Forschungsstation in Sikundur. Die Forscher James Askew, Helen Slater und Rosanna Consiglio, die bei meinem Eintreffen in Sikundur weilen, begnügen sich mit einfachsten Mitteln, um mehr über das Leben indonesischer Primaten zu erfahren. Aircondition oder eine Dusche gibt es in der Station, die aus einem Holzhüttchen besteht, nicht. So beschwerlich das Leben in Sikundur ist, wer morgens am Besitang-Fluss sitzt und den Gesängen der Siamangs lauscht, kann nachempfinden, dass man dafür unsere zivilisatorischen Errungenschaften hinter sich lässt. Inmitten von Affen Während die Menschenaffen in Sikundur weit oben im Geäst bleiben – die Nackenstarre ist vorprogrammiert –, zeigen sich ihre Artgenossen in Bukit Lawang wesentlich weniger scheu. Das Dorf, das etwa 40 Kilometer südlich von Sikundur liegt, hat sich zum Zentrum des Orang-Utan-Tourismus in Sumatra entwickelt. Wo Touristen heute hinter ihrer rothaarigen Verwandtschaft herstiefeln, legten die Zürcher Biologinnen Regina Frey und Monika Borner in den 70er-Jahren einst den Grundstein für die Auswilderung der bedrohten Sumatra-OrangUtans aus illegaler Gefangenschaft. Eindrücklich: In Bukit Lawang können Besucher Orang-Utans aus nächster Nähe beobachten. Wer nach Bukit Lawang kommt, will zwar in erster Linie Orang-Utans sehen, doch an eindrücklicher Fauna und Flora gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Pilze spriessen in allen Formen und Farben, mein indonesischer Guide Ipol weist mich auf Kratzspuren eines Honigbärs hin, die sich einem Baumstamm entlang in die Höhe schlängeln, und Thomas-Languren sitzen in Armeslänge auf einem Ast. Die Kleinaffen mit dem flauschigen, grauen Fell sind es wert, einen Moment innezuhalten. Während eine Mutter in aller Seelenruhe ihr Baby säugt, spielen die Halbwüchsigen im dichten Geäst Fangen. Elegant schwingen sie sich von einer Liane zur nächsten und vollführen tollkühne Sprünge. Früher an diesem Morgen hatte ich die Fütterungsplattform besucht, wo die Orang-Utans zweimal täglich mit Nahrung versorgt werden. Lange lassen sich die Affen nicht bitten: Bereits nach kurzer Zeit taucht Ratna, ein Weibchen, mit ihrem Nachwuchs auf. Auch June – sie wurde im Juni geboren – sichert sich ihren Anteil am Festmahl. Alsbald sind die Beobachter von Orang-Utans umgeben: Vor, hinter und vor allem über einem befinden sich die grossen Menschenaffen. Eines der Weibchen lässt seinen Säugling Klettererfahrungen sammeln. Es sieht fast ein wenig furchterregend aus, wie sich das kleine Tierchen an den Ästen der gewaltigen Urwaldriesen entlang hangelt. Als den Kleinen dann schliesslich doch die Furcht packt und er ängstlich nach Mami schreit, lässt diese sich nicht lange bitten und befreit ihr Junges aus seiner misslichen Lage. Indonesische Augen sehen mehr Bei den Orang-Utans in Bukit Lawang handelt es sich um Tiere, die in den 70ern, 80ern und 90ern ausgewildert wurden oder um deren Nachfahren. Heute werden hier keine Orang-Utans mehr ausgewildert, da nach den Richtlinien der IUCN keine Arten dort ausgewildert werden dürfen, wo es noch eine ansässige Wildpopulation gibt. Das ist eine wichtige Vorsichtsmassnahme, um das verheerende Risiko der Übertragung von menschlichen Krankheitserregern auf die Wildpopulation zu verhindern. Eine gute Möglichkeit, den Wald oberhalb von Bukit Lawang zu erkunden, bietet die Ecolodge, ein integraler Bestandteil des Umweltbildungszen- Foto: phs. trums Bohorok. Die Ecolodge wirkt als Profitzentrum und unterstützt die Umweltbildungsprogramme des SOCP jedes Jahr mit namhaften Beträgen. Die einheimischen Guides, die von der Ecolodge empfohlen werden, kennen das Gebiet seit Jahrzehnten. Dass indonesische Augen im Dschungel mehr sehen als europäische, erlebe ich, als ich mit Edu aus dem Wald zurückkehre. Mein Guide entdeckt die Kobra auf dem Weg lange vor mir. Eher widerwillig kriecht das elegante Tier ins Gebüsch, wo es fast scheint, als würde die Schlange für die Kamera posieren. Ich wiederum bin froh um den Experten an meiner Seite – eine Reise in den sumatranischen Dschungel ist eben noch ein richtiger Abenteuertrip. So spannend die Ausflüge in den Wald sind, so entspannend ist der Aufenthalt in der Lodge für gestresste Europäer. Auf den Terrassen der kleinen Bungalows lässt sich vortrefflich ein gutes Buch lesen, während im Hintergrund der Bohorok River rauscht. Nicht nur geführte Ausflüge in den Wald können gebucht werden, auch ein Ausflug auf die Ökofarm der YEL, wo etwa 30 Sorten Gemüse und Früchte für die Lodge biologisch ange- Regina Frey: Über 40 Jahre Engagement für Sumatra-Orang-Utans Regina Frey (67) hat an der Universität Zürich Zoologie studiert. 1973 ging sie gemeinsam mit einer Kommilitonin nach Sumatra, um dort die Orang-Utans zu erforschen. «Für mich war es die Faszination Regenwald», beschreibt sie ihre damalige Motivation. Ihre Mutter züchtete Fische, unter anderem sogenannte Sumatra-Barben. Sie zeigte ihrer Tochter im Atlas, wo diese sagenumwobene Insel liegt. So wurde der Begriff «Sumatra» für Regina Frey zu einem Traum, einer Vision. Im Auftrag der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, des WWF International und der indonesischen Regierung bauten die beiden Frauen in Regina Frey mit einem ihrer Schützlinge auf Sumatra. Foto: zvg. Bukit Lawang das erste Rehabilitationszentrum für aus illegaler Gefangenschaft beschlagnahmte SumatraOrang-Utans auf. Der Schutz der Sumatra-OrangUtans und ihres Lebensraums stand immer im Fokus von Regina Freys Arbeit. Nachdem sie in die Schweiz zurückgekehrt war, gründete sie 1996 mit Gleichgesinnten PanEco, Stiftung für nachhaltige Entwicklung und interkulturellen Austausch, verantwortlich für das Sumatra-OrangUtan-Schutzprogramm, für die Greifvogelstation in Berg am Irchel und seit 2011 auch für das Naturzentrum Thurauen bei Flaach. Regina Frey ist Stiftungsratspräsidentin von PanEco. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt in Berg am Irchel, reist aber jedes Jahr mehrfach nach Sumatra. (phs.) www.paneco.ch baut werden. Auch Touren in die Dörfer oder zur Fledermaushöhle stehen auf dem Programm. Abwechslung garantieren zudem die Makaken, die frisch-fröhlich über die Dächer und durch die Baumkronen der grünen Anlage turnen. Die freche Affenbande hält auch Sylvana Meli auf Trab. Die junge Schweizer Köchin absolviert in der Ecolodge ein Volontariat und hat alle Hände voll zu tun, die Makaken davon abzuhalten, die Küche zu plündern. Nebst Volontäreinsätzen leisten jedes Jahr etwa sechs junge Schweizer ihren Zivildienst in PanEco/YEL-Projekten in Indonesien. Während sich die Orang-Utans in Bukit Lawang den Touristen auf wenige Meter nähern, bietet sich in Sikundur eine andere Situation. Im Gegensatz zu Ratna und June, die ausgewildert wurden, handelt es sich bei Suji und Bentokejil um Tiere, die im sumatranischen Wald zur Welt gekommen sind. Zwar haben sie die Beobachter selbst immer im Blick – manchmal stellt sich die Frage, wer hier wen beobachtet –, doch schwingen sie sich relativ unbeeindruckt von diesen bleichen, haarlosen Affen am Boden von einem Baum zum nächsten. In aller Seelenruhe «häuten» die Orang-Utans einen der Urwaldriesen regelrecht und tun sich an dessen Rinde gütlich. Während Suji schon sehr geübt ihre Zähne in die Rinde schlägt und diese mit einem Ruck abzieht, zeigt sich der kleine Siboi noch zögerlich beim Baumschälen. Sämtliche Bewegungen werden von den beiden Field Assistants, die den Tieren jeden Tag über mehrere Stunden folgen, notiert. «Abgesehen von den wissenschaftlichen Beobachtungen, rapportieren die Field Assistants alles, was nicht gut läuft. Sie entdecken zum Beispiel Wilderer und Fallen; das ist extrem wertvoll für uns», erläutert Regina Frey die Bedeutung dieser Arbeit, die weit über wissenschaftliche Erkenntnisse hinausgeht. Vom Aussterben bedroht Gut 6600 Sumatra-Orang-Utans leben heute noch auf Sumatra: Die Spezies ist gemäss der Definition der IUCN auf der Red-Data-I-Liste, die Liste der kritisch bedrohten Arten. 85 Prozent der Sumatra-Orang-Utans leben im Gunung-Leuser-Nationalpark, weswegen der Schutz des Parks auch essenziell für den Erhalt der Art ist. Das Gebiet im Nationalpark, wo die Menschenaffen überhaupt leben können, ist allerdings begrenzt: Im Zentrum des Gunung-Leuser-Parks erheben sich bis über 3000 Meter hohe Berge. OrangUtans indes können nur bis zu einer Höhe von etwa 1500 Metern dauerhaft leben, da es in höheren Lagen nicht genügend Nahrung für sie gibt. Gerade der tieferliegende Regenwald an der Peripherie des Parks ist aber nicht nur für die Waldmenschen, wie ihr Name auf malaiisch heisst, interessant, sondern auch für die Menschen, die hier illegal Holz schlagen, siedeln und Plantagen anlegen. Besonders die Palmölindustrie hat ihren gierigen Blick auf die Wälder des Gunung-Leuser-Ökosystems gerichtet. Wer von der nordsumatranischen Kapitale Medan nach Bukit Lawang reist, fährt stundenlang durch monotone Palmölplantagen. Die Monokulturen sind ein ökologischer Albtraum für Fauna und Flora: Kuhherden, vereinzelte Dörfer und Lastwagen, beladen mit Palmfrüchten, sind die einzigen Lebenszeichen. Hier ist kein Platz mehr für Orang-Utans wie Suji mit ihrem Siboi oder Ratna und June … Mehr zur Ecolodge Bukit Lawang Cottages im sumatranischen Bukit Lawang unter www.ecolodges.id. 12 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 Wochenspiegel AU TO M O B I L Nr. 4 27. Januar 2016 13 Mazda bringt vierte Generation des MX-5 Wäre Fahrspass pro Franken eine Masseinheit – der Mazda MX-5 wäre ganz vorne. Mit der vierten Generation wurde der Klassikers verbessert, ohne seine Seele zu verlieren. bekommt er im Mazda auch. Kombiniert mit dem noch einmal gesenkten Leergewicht von etwas über einer Tonne ergibt das ein sportliches Gesamtpaket. Für den Standardsprint stehen 7,3 Sekunden. Der Preis ist heiss Marc Leutenegger Nein, für die Freitag-Tasche ist kein Platz vorne im Fahrgastraum. Und ja, auch die kleine Handtasche der Partnerin wäre besser im Minikofferräumchen (130 Liter) gelandet. Platz, so realisieren wir rasch, ist auch in der neuen, unterdessen vierten Generation des Mazda MX-5 weiterhin Mangelware. Doch genau das konsequente Festhalten am Konzept macht viel vom Reiz des MX-5 aus – und es begeistert die grosse Fangemeinde. Kein anderer Roadster wurde weltweit so oft, nämlich rund eine Million mal, verkauft. Verdeck öffnet sich nur von Hand Natürlich hat sich technisch etwas getan im neuen MX-5: Es gibt jetzt etwa einen Totwinkelwarner. Das macht Sinn, denn die Sicht nach hinten ist bei geschlossenem Verdeck nicht die beste. Und auch das neue Navi- und Telematiksystem von Mazda (mit kleinen Schwächen in der Bedienung) ist verfügbar. Sonst aber ist der MX-5 mitten in einem Zeitalter, wo Autokonzerne in Las Vegas an der Techmesse auftreten und Google am autonomen Auto pröbelt, ganz der Alte. Das Verdeck wird weiterhin von Hand geöffnet und geschlossen, und das geht so zügig und leicht, dass Er ist ein Vorzeige-Roadster geblieben: Der neue Mazda MX-5 hat seinen ursprünglichen Stil bewahrt. sich MX-5-Fahrer über die komplexe Origamishow elektrischer Verdecke nur amüsieren können. Was man wissen muss: Brauchte das Schliessen beim Vorgänger noch einigermassen fitte Schultern und einige Beweglichkeit, federt das Dach nun nach dem Lösen aus der Verankerung hoch und schliesst sich fast ohne Kraftaufwand. Umständlicher ist dafür das Öffnen geworden. Reichte vorher ein kräftiger Ruck, so muss sich der Fahrer im neuen MX-5 drehen, um das Verdeck gegen die Federung in die Verankerung zu drücken. Beim Antrieb pflegt Mazda ganz die alte Schule weiter. Unter der Haube sitzt ein Vierzylindersauger mit 1,5 oder 2 Liter Hubraum. Der brüllt zur Begrüssung in bester Teenager- Foto: zvg. löwenmanier und lässt sich auch unter Last das Wort nicht verbieten. Die Vibrationen übertragen sich ungefiltert auf den Schaltknüppel, sodass man die je nach Version 131 oder 160 Pferde immer präsent hat. Die Schaltung mit sechs Gängen ist kurz übersetzt, die Spreizung der Gänge könnte grösser sein. Aber ein Sauger mag nun einmal Drehzahlen, und die Sieben Sitze bieten luxuriöses Reisen Mit dem 2er Active Tourer wagte sich die Premiummarke aus Bayern erstmals ins Segment der Familienvans. Der grössere Gran Tourer ist ein Platzwunder. Dass die Energieeffizienz des MX-5, gemessen daran und am Gewicht, gelinde gesagt nicht die beste ist (Kategorie G), soll nicht verschwiegen werden. Wir messen durchschnittlich 7,4 Liter Benzin im Test. Angeschoben wird der MX-5 nach wie vor über die Hinterräder. Das Fahrwerk ist sehr erträglich, also nicht zu hart abgestimmt. In Kurven ist der MX-5 nicht immer ganz Herr der Lage. Aber auch das gehört zum Fahrgefühl dieses Autos. Damals, als der erste MX-5 das Licht der Welt erblickte, war er noch ein Exot. Die meisten Hersteller hatten sich vom klassischen Roadsterkonzept verabschiedet. Das Erfolgsrezept ist seither dasselbe geblieben. Der MX-5 ist der Roadster zum kleinen Preis. 23 900 Franken kostet derzeit die Einstiegsversion. Rund 37 000 unser schön ausgestatteter Testwagen, mit den formidablen Recaro-Integral-Sportsitzen. Am 25. Dezember sind wir mit eben diesem Auto nach Girenbad bei Turbenthal gefahren, um – seltsam genug – nur im Pullover einen Weihnachtsspaziergang auf den Schauenberg anzutreten. Der kurze Heimweg bei offenem Verdeck offenbarte dann alles, was den MX-5 ausmacht: Die Sonne schien uns aufs Haupt, als wir nicht weniger als vier Vorgängermodelle kreuzten – alle offen, versteht sich. Und die Fahrer und Beifahrer winkten uns fröhlich zu. AUTONEWS Ford Bisher war Jaguar dabei, nun übernimmt Ford als Fahrzeuglieferant für das erfolgreiche britische Rad-Team Sky. Der Gewinner der Tour de France wird künftig die Modelle Mondeo, SMax, Kuga sowie Tourneo Custom und Transit einsetzen. Peter Lattmann Ungeachtet der Erfolge von VW mit dem Touran oder Ford mit dem SMax haben sie sich lange geziert bei BMW. Ein Familienvan mit Frontantrieb, grossem Laderaum oder gar dritter Sitzreihe wollte nicht so recht in die dynamische Fahrzeugpalette der Premiummarke passen. Inzwischen ist die Hemmschwelle überwunden. Mit der Einführung des 2er Active Tourer wurden die Weichen gestellt, um auch auf dieser Ebene erfolgreich zu sein. Ein richtiger BMW Der längere Gran Tourer, bei dem nur der auch von anderen Marken verwendete Name für Verwirrung sorgt, ist die folgerichtige Ergänzung, mit der BMW in einem bisher nicht bearbeiteten Segment aktiv wird, ohne das Gesicht zu verlieren. Ein richtiger BMW ist in jedem Fall das aktuelle Topmodell 220d xDrive Gran Tourer, das serienmässig mit Allradantrieb angeboten wird. Sein drehfreudiger Zwei-Liter-Twinturbo-Diesel mit Direkteinspritzung entwickelt mit 190 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern genügend Power, um alle Ansprüche der BMW-Kunden zu erfüllen. Dank dem die Kraft automatisch auf alle vier Räder verteilenden Toyota/Lexus Der 2er Gran Tourer ist ein Premium-Van mit viel Platz. xDrive sind Traktion und Fahrstabilität bei allen Strassen- und Witterungsverhältnissen garantiert. Da sich der Lenker voll auf die perfekt abgestimmte Acht-Gang-Steptronic verlassen kann, sind auch im Winter ideale Voraussetzungen für eine sorgenfreie Ferienreise für aktive Familien mit viel Gepäck oder bis sieben Personen geboten. Viel Platz Dank dem langen Radstand offeriert der nur 4,56 Meter lange, 1,8 Meter breite und 1,61 Meter hohe Gran Tourer den variabelsten, grössten und erst noch ebenen Laderaum der ganzen BMW-Palette. Beim Fünfsitzer lässt er sich durch das Umklappen der Rücksitze von 645 auf beeindruckende 1905 Liter, beim Siebensitzer von 560 auf 1820 Liter erweitern. Da sich die zweite Reihe um 13 Zentimeter verschieben lässt, kann je nach Bedarf der Komfort der Mitreisenden Fotos: zvg. oder der Gepäckraum erweitert werden. Die leicht erhöht im Fond sitzenden Passagiere geniessen durch die grossen Fenster eine weite Rundumsicht. Das riesige Platzangebot prägt auch das Aussenkleid des Gran Tourer. Ist die Front ein Ebenbild des vertrauten Markengesichts, sprengt das kastenhafte Heck mit den grossen Blechflächen doch den Rahmen des Gewohnten. Nach den ersten Fahreindrücken sind die grössten Berührungsängste aber weg. Das Topmodell der im Vergleich zum Active Tourer 21 Zentimeter längeren neuen BMW-Reihe zeigt beim Fahrverhalten und bei der Abstimmung keine Schwächen. Sonderausstattung kostet einiges Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 lässt sich in 7,6 Sekunden bewältigen, und selbst die Höchstgeschwindigkeit auf der deutschen Autobahn lässt keine Wünsche offen. Um über das gewohnte BMW-Niveau verfügen zu können, braucht es aber mehr als die Basisversion des 220d xDrive Gran Tourer (48 600 Franken). Für die wichtigsten Assistenzsysteme sowie digitalen Services des aus anderen Baureihen bekannten Connected Drive und weitere Sonderausstattung zur Verbesserung der Sicherheit, des Komforts und der Information muss mit Aufwendungen von 10 000 bis 20 000 Franken gerechnet werden. Damit bewegt sich BMW im Vergleich zur länger in diesem Bereich tätigen Konkurrenz auf sehr hohem Niveau. Der Premiumanspruch hat halt seinen Preis. Dennoch gibt es auch günstigere Alternativen zur Topmotorisierung mit Drei- oder Vier-Zylinder-Dieselund -Benzinmotoren. Ohne Allradantrieb und mindestens 190 PS fehlt dem Gran Tourer jedoch das gewisse Etwas. Die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen von Toyota und Lexus ist 2015 zum fünften Mal in Folge gestiegen. In Europa wurden 209 000 Hybride der beiden Marken verkauft, was einem Zuwachs gegenüber 2014 von 17 Prozent entspricht. Opel Seit seiner Markteinführung vor drei Jahren wurden über eine halbe Million Einheiten des Opel Mokka verkauft. In der Schweiz ist das kleine SUV, das mit Frontoder Allradantrieb erhältlich ist, mit über 10 000 Einheiten die Nummer 1 in seinem Segment. Skoda Skoda erzielte 2015 mit 1,056 Millionen verkauften Fahrzeugen einen neuen Absatzrekord (+1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Auch in der Schweiz verzeichnete die tschechische VW-Tochter mit 20 972 Neuzulassungen eine neue Bestmarke. 14 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Der Zürcher Benjamin Lutzke spielt als einziger Schweizer im Bibi-Film mit. Die Jungschauspieler: Jonas Hartmann (Schellenursli) Laurin Michael (Krämerssohn Roman) Quirin Agrippi (Geissenpeter) Julia Jeker (Seraina), Anuk Steffen (Heidi). Cinésuisse-Präsident Matthias Aebischer, SP–Nationalrat, mit seiner jüngsten Tochter Ida Ella Maria (7) und den Darstellerinnen Lina Larissa Strahl (Bibi, rechts) und Lisa-Maria Koroll (Tina). VIPs verzaubert und verhext von Bibi und Tina Kreischalarm vergangenen Samstagmorgen in den Arena-Cinemas im Sihlcity. Der deutsche Jugend-Kultfilm «Bibi und Tina» wurde in der dritten Staffel anlässlich einer Sondervorstellung lanciert. «Bibi und Tina 3 – Mädchen gegen Jungs» läuft zurzeit in Schweizer Kinos. Zu opulentem Brunch und Kinogenuss erschien auf Einladung von Filmdistributor DCM (Dario Suter, Christoph Daniel, Marc Schmidheiny, Joel Brandeis) in Gegenwart der beiden Hauptdarstellerinnen Lina Larissa Strahl (Bibi) und Lisa Marie Koroll (Tina) eine bunte Gästeschar. Darunter zahlreiche VIPs mit Nachwuchs, wie etwa SP-Nationalrat Matthias Aebischer (Präsident Cinésuisse). Seine jüngste Tochter Ida Ella Maria ist Fan dieser Jugendfilme. Die beiden älteren Schwestern begleiteten Ätti und Nesthäkchen zwar «solidarisch», bevorzugen aber eher andere filmische Genres. Musiker Marc Sway machte sich ebenfalls einen turbulenten Morgen mit der ganzen Familie. Seiner Toch- ANZEIGEN ter Naomi gefallen vor allem die Soundtracks («Rosenstolz») in den Bibi-Streifen. Darin ist Naomi wohl «ganz de Bappe». «Hex-Hex» heissts bei der Tochter von Unternehmerin Karina Berger. Shenay ist eine Expertin in Sachen Bibi Blocksberg. Sie kennt ganze Passagen auswendig. Tochter Felice von Model Sarina Arnold mags ebenfalls gern filmisch verhext. Mit dem öV aus dem Bündnerland angereist kamen Schauspielerin und Supermom im richtigen Leben Tonia Maria Zindel («Schellenursli») mit Tochter Luzia und drei Freundinnen. Unter den Gästen sah man auch die Schweizer Jungstars aus den aktuellen Filmen «Heidi» und «Schellenursli». Ganz auf die Pferde im Bibi-Film konzentrierte sich Lisa Studer. Die Tochter von SRF-Sportmoderator Lukas Studer will nämlich demnächst Reitunterricht nehmen und schlägt demzufolge ihrer Mutter Karen Ballmer nach, die ebenfalls eine begeisterte Reiterin ist. Marc Sway mit Gattin Severine und den Töchtern Naomi (7) und Nala (4). Unternehmerin Karina Berger mit Tochter und «Hexpertin» Shenay (8). Sportmoderator Lukas Studer mit Tochter Lisa, Pferdefreundin (7). Model Sarina Arnold (im 7. Monat schwanger) mit Tochter Felice (7) und Freundin Anja. Moderatorin und Kochbuchautorin Nadja Zimmermann mit Tochter Mara (8). Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 15 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Das Flüstern des Himmels Daya muss miterleben, wie ihre Eltern im nepalesischen Bürgerkrieg ermordet werden. Ihre Schwester Leela verschwindet – und Daya verstummt. Erst in einem buddhistischen Kloster findet sie ihre Stimme wieder und entdeckt ihre Gabe: Wenn sie singt, berührt sie die Herzen der Menschen. Bald erobert sie mit ihren Liedern nicht nur ihre Heimat, sondern die ganze Welt. Doch Ruhm und Reichtum bedeuten ihr nichts, denn sie will der Welt das Schicksal ihres Landes vor Augen führen – und endlich ihre Schwester wiederfinden. Als sie Leela schliesslich gegenübersteht, wird Daya mit einer bitteren Wahrheit konfrontiert. Julia Benkert stiess bei ihren Recherchen in Nepal erstmals an die Grenzen des dokumentarischen Erzählens. Sie spürte, dass sie der Realität Nepals, dieses mystischen, dabei völlig zerstörten Landes mit seinen aussergewöhnlichen Menschen, nur fiktional wirklich nahekommen würde. So entstand ihr erster, bewegender Roman über eine Frau, in deren Leben sich die Zerrissenheit ihres Landes widerspiegelt. DER GUTE RAT Was tun, wenn der Ehepartner ständig rumnörgelt? Ich leide unter den Launen meiner Frau. So sehr, dass ich mich schon mit Selbstmordgedanken beschäftigte. Den Kindern zuliebe, mit denen ich ein herzliches Verhältnis habe, halte ich durch. Gar nichts, was ich tue, ist meiner Frau recht. Ich habe mich ein Leben lang für die Familie abgerackert, ein Geschäft und ein bescheidenes Eigenheim aufgebaut, nie getrunken, bin immer treu gewesen. Ich werde überall geachtet, ausgenommen von meiner Gattin, die ständig an mir herumnörgelt und oft tagelang mit mir «cholderet». Wenn sie beispielsweise kalte Füsse hat und ich ihr eine Wärmeflasche bringe, schmeisst sie diese auf den Boden mit den Worten: «Die ist viel zu heiss, du willst mich verbrennen.» Bringe ich ein Primelstöckli nach Hause, um ihr eine Freude zu bereiten, schreit sie: «Weisst du denn nicht, dass ich von diesen Blumen Kopfweh bekomme?» Zum Glück halten unsere Buben zu mir. Trotzdem «Sie haben Ihre Frau zu lange als ungnädige Majestät akzeptiert» frage ich mich: «Wie kämen wir zu einer besseren Stimmung?» Ich liebe meine Frau, und meine Familie bedeutet mir alles. Sie haben Ihre Frau zu lange als ungnädige Majestät akzeptiert, die ein «historisches Recht» zum Nörgeln hat. Eine Umstellung wird heute kaum auf den ersten Anlauf und auch KREUZWORTRÄTSEL Stier 21.04.–20.05. Sie sind im Moment nicht belastbar und auch nicht sehr ausgeglichen. Das beeinflusst auch Ihr Allgemeinbefinden. Gönnen Sie sich doch einmal einen Energiekick. Zwillinge 21.05.–21.06. Sie haben sich beruflich bei einer Aufgabe übernommen, doch zurückrudern können Sie jetzt nicht mehr. Gehen Sie wichtige Unterlagen nun noch einmal genau durch. Krebs 22.06.–22.07. Teilen Sie Aufgaben jetzt auf, statt alles alleine bewältigen zu wollen. Nur, wenn Sie sich nun auch körperlich gut vorbereiten, werden Sie der Lage Herr werden. Löwe 23.07.–23.08. Sie merken gerade noch rechtzeitig, dass jemand versucht, Sie um Hilfe zu bitten. Alleine mit Worten können Sie das Problem aber scheinbar gar nicht lösen. Jungfrau 24.08.–23.09. Vieles gelingt, wenn alle an einem Strang ziehen. Sie lernen, was wahrer Teamgeist bedeuten kann. Sparen Sie nicht mit anerkennenden Worten für die Mitstreiter. Waage 24.09.–23.10. Mehr als einmal schon haben Sie einem Kollegen geholfen. Jetzt sollen Sie schon wieder für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen. Überlegen Sie sich das jetzt gut. Schütze 23.11.–21.12. Sie entfalten derzeit Ihre gesamte Energie und zeigen, wie viel Dynamik in Ihnen steckt. Bald schon werden sich Erfolge einstellen. Danach wird es wieder ruhiger. Steinbock 22.12.–20.01. Wer gute Freunde hat, ist im Leben wahrhaft reich, das merken Sie in jüngster Zeit immer wieder. Gerade jetzt brauchen Sie das für Ihr inneres Gleichgewicht sehr. Die Tochter des Malers Gloria Goldreich. Die Tochter des Malers. Atb. 2015. nicht krisenfrei gelingen. Dennoch empfehle ich Ihnen neue Schritte: Wenn Ihre Gattin Sie als böses Büebli behandelt, erteilen Sie ihr nicht wie ein Demutsschatten die Reverenz. Geben Sie auch nicht mit gleichem Kaliber zurück, sondern nehmen Sie den Hut und verabschieden sich männlich: «So, jetzt reichts! Ich komme erst wieder, wenn du dich erholt hast.» Zunächst ändern Sie Ihr eigenes Verhalten. Bei der Rückkehr erwähnen Sie den Vorfall überhaupt nicht, sind nett wie sonst. Handeln hilft in solchen Situationen besser als Diskutieren. Dabei muss Ihre Gemahlin Sie neu (ein-)schätzen lernen, was zur Chance führt, dass sie selber sich ändern muss: Sie liessen das Übel zu lange einreissen, als dass gleich Ihr erster Ausflug schon Ihre Dornrose in ein erwachendes «Dornröschen» verwandeln würde. Geduld und Beharrlichkeit lohnen sich aber. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten Widder 21.03.–20.04. Wenn es scheint, als ginge es kaum noch weiter, dann hilft oft die Besinnung auf grundlegende Werte und Erfahrungen. So werden Sie wach für neue Impulse und Wege. Skorpion 24.10.–22.11. Ohne dass Sie es beabsichtigt haben, treffen Sie ständig ins Schwarze. Das bringt Ihnen viel Anerkennung. Freuen Sie sich über die Erfolge, Sie haben es verdient. Julia Benkert. Das Flüstern des Himmels. Knaur. 2015. In Paris der dreissiger Jahre wächst Ida als behütete Tochter des Ausnahmekünstlers Marc Chagall auf. Seit ihrer Kindheit steht sie ihrem Vater Modell und ist eines seiner Lieblingsmotive. Doch dann verliebt sich die schöne junge Frau in den Studenten Michel, wird ungewollt schwanger und erlebt eine bittere Enttäuschung, als ihre Eltern ihr die Unterstützung versagen. Während der Vater die Kriegsgefahr verleugnet, sucht Ida immer verzweifelter nach einem Weg, ihre Familie vor den herannahenden Deutschen in Sicherheit zu bringen. «Die Tochter des Malers» ist ein biografischer Roman, basierend auf dem Leben von Marc Chagalls einziger Tochter Ida. Die Autorin hielt sich treu an die Chronologie von Idas Leben und jene prägenden historischen Ereignisse, hat sich jedoch die schriftstellerische Freiheit erlaubt, Szenen und Dialoge zu erschaffen, die der Fantasie entsprungen sind. So entstand eine zarte und doch kraftvolle Geschichte einer legendären Familie. HOROSKOP Wassermann 21.01.–19.02. Eine noch offene Rechnung wird jetzt beglichen. Darüber sind Sie sehr froh. Zu lange hatte eine Sache Sie ziemlich belastet. Jetzt können Sie neue Ziele ansteuern. Fische 20.02.–20.03. Ihr Partner erwartet endlich wieder mehr Zuwendung. Lassen Sie ihn deshalb auch an Ihren Sorgen und Wünschen teilhaben; gemeinsam geht vieles einfach leichter. Die Lösung ergibt ein Uhrmacherstädtchen im Neuenburger Jura. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 16 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 WWW Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 17 Veranstaltungen & Freizeit Panflötist Urban Frey spielt in Bülach Panflötist Urban Frey. no» (Der Distelfink), das Stück «Flötenzauber» des in Konstanz lebenden Schweizer Komponisten Frédéric Bolli, eine «Jazz-Suite» von Heinz Höpli und Stücke aus Bulgarien gespielt. Sämtliche Stücke wurden entweder neu komponiert oder für die Besetzung Panflöte und Streichquartett neu arrangiert. Mit einer Ausnahme: Für Mozarts «Zauberflöte» kann auf das Arrangement des Mozart-Zeitgenossen Franz Heinrich Ehrenfried (1747–1828) zurückgegriffen werden, der eine Fassung für Flöte und Streichtrio erstellt hat. Mit dem Circolo Quartett hat sich Frey musikalische Partner ausgesucht, die ein ebenso breites Spektrum pflegen wie er selbst. (pd.) zertdiplom für Panflöte. Stilistisch ist das Programm sehr vielfältig, es reicht von Klassik bis Volksmusik und Jazz. Neben Mozart werden unter anderem Antonio Vivaldis «Il Cardelli- Konzert in Bülach am Sonntag, 31. Januar, reformierte Kirche. Beginn 17 Uhr, Dauer rund 90 Minuten. Information und Reservation unter www.urbanfrey.ch und Telefon 076 521 20 40. Eintritt Erwachsene 35 Franken, Jugend/Studenten 20 Franken, Kinder 10 Franken. Der Panflötist Urban Frey spielt zusammen mit dem Circolo Quartett Ausschnitte aus der «Zauberflöte». Das Konzert ist am Sonntag, 31. Januar, in Bülach zu hören. Seit über 200 Jahren erfreut sie sich grösster Beliebtheit: Wolfgang Amadeus Mozarts märchenhafte Oper «Die Zauberflöte». Bisher hat niemand daran gedacht, sie mit dem Instrument aufzuführen, das vom Werk her eigentlich nahe liegt. Die Panflöte hat der bekannten Oper den Namen gegeben, sie hängt Papageno um den Hals und verhilft im Stück zu allerlei Zaubereien. Urban Frey spielt nun zusammen mit dem Circolo Quartett Ausschnitte aus der «Zauberflöte», im Rahmen eines mehrteiligen Konzertprogramms. Der Frauenfelder Musiker ist auch der erste Schweizer mit einem Lehr- und Kon- Drei Tage Fasnacht in Oberglatt Von Freitag, 29., bis Sonntag, 31. Januar, feiert die Gemeinde Oberglatt drei Tage Fasnacht. Am Freitag, 29. Januar, startet in der Chliriethalle um 20 Uhr die Oberglatter Fasnacht. Das diesjährige Motto lautet «Operation Fasnacht» mit Musik, Drinks und selbst gemachter Pizza. Zu Besuch ist um 22.15 Uhr die Babylochgugge. Achtung! Bei der ersten Bestellung des Spezialdrinks erhält man 15 Franken Rabatt, wenn man mindestens zu fünft im einheitlichen Outfit erscheint. In der Bar gilt Rauchverbot, der Eintritt ist frei und ab 18 Jahren (Ausweiskontrolle). Die legendäre Fasnachtsparty findet dieses Jahr bereits am Samstag, 30. Januar, in der Chliriethalle Oberglatt statt. Einlass ab 18 Jahren und ab 20 Uhr. Die Anzahl ist beschränkt. Maskiert beträgt der Eintritt 5 Franken, unmaskiert 10 Franken. Wieder mit dabei ist DJ Applefresh, der die Halle zum Kochen bringt. Ablösung durch Guggenpower. Grosser Kinderumzug Am Sonntag, 31. Januar, besammeln sich um 13 Uhr Hunderte Kinder aus dem ganzen Unterland auf dem Dorfplatz zum Fasnachtsumzug. Die Startnummern werden nur dort ausgegeben. Die Guggenmusiken eröffnen den Umzug, dieser führt vom Dorfplatz über die Bahnhof- und Chlirietstrasse in die Chliriethalle, wo das Fest mit Tanzmusik und Polonaise für Kinder weitergeht. Die Maskenprämierung um 17 Uhr mit den vielen schönen Preisen bildet den Höhepunkt für Kinder und Eltern. Dieses Jahr ganz neu: «Kaffistube» mit urchiger Musik für Jung und Alt. In der Chliriethalle feiern alle zusammen mit den Los Guggos (Fasnachtsparty, Samstag) und dem EVO (Kinderfasnacht, Sonntag) drei Tage durch. Weitere Informationen unter www.oberglatterfasnacht.ch. (pd.) Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 27. Januar Donnerstag, 28. Januar Freitag, 29. Januar BÜLACH 19.30–21.00 Vortrag: Aus dem heimlichen Leben der Igel: Vortrag von Stephanie Burkart vom Igelzentrum Zürich. Sie berichtet auf Einladung des Naturschutzvereins Bülach aus dem Leben des Igels. Die Teilnehmer erfahren mehr über die Lebensweise des Igels während der verschiedenen Jahreszeiten und wann Hilfe für Einzeltiere sinnvoll ist. Weitere Informationen unter www.nvbuelach.ch. Kantonsschule Zürcher Unterland. BÜLACH 19.30 Partnerschieber mit Los-Partner: Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. BACHENBÜLACH 20.00 Chränzli Bachenbülacher Chöre: Der Frauenchor, der Männerchor und der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach präsentieren ihre traditionelle Abendunterhaltung. Das Motto des Chränzli lautet: «Mit Musig durs Läbe». Der Text wurde von Walter Maag in Form eines Gedichtes geschrieben. Zu den einzelnen Sprechszenen spielen die Mitglieder der Chöre die Lebensgeschichte nach. Dazu singen sie passende Lieder. Am Klavier werden die Chöre von Barbara Bohnert begleitet. Festwirtschaft und Türöffnung um 18 Uhr. Mehrzweckhalle. FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie: Aufführung der wahren Kriminaltragödie «Schlechte Gesellschaft» aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Regie Christian Kraut. Reservieren unter www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte. Die Aufführung läuft bis Sonntag, 7. Februar. ANZEIGEN WINKEL 19.30–21.30 Stricktreff: Stricken und Plaudern. Alle bringen ihre Strickarbeit mit. Kleiner Unkostenbeitrag. Hans-Siegrist-Siedlung, Postweg. ZÜRICH 7.30 Winterwanderung: Abfahrt ab Zürich Hauptbahnhof um 7.37 Uhr nach Chur, weiter nach St. Peter/Molinis bis nach Fatschels. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Fatschels durch einen lichten Wald auf der Sonnenseite bis zum Skihaus Hochwang (dreieinhalb Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack oder Restaurant. Infos gibt es bei Irene Bartholdi, 044 860 09 71. Hauptbahnhof. BÜLACH 9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind Metallbilder des Otelfinger Künstlers Hanspeter Wolfensberger. Die Ausstellung dauert bis 16. Februar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. NIEDERGLATT 20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets und weitere Infos unter www. theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi. Samstag, 30. Januar BACHENBÜLACH 20.00 Chränzli Bachenbülacher Chöre: Der Frauenchor, der Männerchor und der neu entstandene Kinder- und Jugendchor Bachenbülach präsentieren ihre traditionelle Abendunterhaltung. Das Motto des Chränzli heisst: «Mit Musig durs Läbe». Der Text wurde von Walter Maag in Form eines Gedichtes geschrieben. Zu den Sprechszenen spielen die Mitglieder der Chöre die Lebensgeschichte nach. Dazu singen sie Lieder. Barbara Bohnert begleitet am Klavier. Festwirtschaft und Türöffnung um 18 Uhr. Nach dem Programm spielt das Duo Rauch und Schön zum Tanz auf. Mehrzweckhalle. GLATTFELDEN 20.00 Frölein Da Capo: Das Frölein Da Capo reimt sich in ihren Mundartliedern die Ungereimtheiten des Lebens zusammen. Und mit rhythmischem Stillstand wirkt sie der statischen Dynamik des Einfrau-Orchesters entgegen. Tickets unter [email protected]. Gottfried Keller Zentrum Glattfelden. BÜLACH 9.45 «Zauberlaterne»: Filmklub für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit aussergewöhnlichen Filmen. Mehr unter www.zauberlaterne.org. Kino ABC, Winterthurerstrasse 9. 14.00 «Stärneföifi»: Kindermusical mit Geschichten und Liedern in Mundart. Dauert rund 70 Minuten, ohne Pause. Tickets und Infos: www.starticket.ch oder www.kindermusicals.ch. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). Fortsetzung auf Seite 18 18 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit Musical spielt zum letzten Mal in Rafz Foto: zvg. Schtärneföifi in Bülach Mit «Heicho – ohni Znacht is Bett» erlangten Schtärneföifi bereits Mitte der 90er-Jahre grösste Beliebtheit bei Gross und Klein. Seither hat die Kultband an über 1000 Konzerten mit immer wieder neuen Ohrwürmern begeistert. Zum 20-Jahr-Bühnenjubiläum haben sie nun ein Musical auf die Beine gestellt. Auf ihrer Schweizer Tournee gastieren sie am 30. Januar in Bülach. Infos, Bilder und Tickets: www.kindermusicals.ch. (pd.) Am Sonntag, 31. Januar, 17 Uhr findet im Zentrum Tannewäg in Rafz die Derniere des Musicals «Ursprung in die Liebe» statt. Ab dem ersten Moment begeistern atemberaubende Chorszenen, stimmgewaltige Lieder und gefühlvolle Dialoge die Zuschauer. Vielstimmig erschafft Gott die Welt. Vor dem lockenden Paradiesbaum erwacht das anmutige Menschenpaar zum Leben. Mit jedem Atemzug erobern sie klangvoll ihre Welt. Spielerisch umgeben von den Kreaturen, verkörpert von dem bezaubernden Kinderchor, geniesst man die verträumte Geborgenheit der ersten Zeit. Doch dann entspinnt sich zwischen dem Paar und der verführerischen Schlange eine unheilvolle Dreiecksbeziehung, die unter die Haut geht. (pd.) Tickets sind ab 16 Uhr an der Abendkasse erhältlich: Erwachsene 30 Franken/Jugendliche 10 Franken. Weitere Infos unter www.efra.ch oder www.refkirche-rafz.ch. Filmabend im Sigristenkeller Im Sigristenkeller läuft am Samstag, 30. Januar, die US-amerikanische Screwball Comedy «Eins, Zwei, Drei». Ein Klassiker der Filmgeschichte. Den Kalten Krieg im Pünktchenkleid Schachmatt zu tanzen? Ja, das geht. Und einen leidenschaftlichen Jungkommunisten zur geschniegelten Coca-Cola-Ikone umzukehren? Ja, das geht auch. Aber nur, wenn jemand die Fäden spinnt wie MacNamara, Leiter der Berliner Filiale, Amerikaner durch und durch, einer der davon beseelt ist, steil Karriere zu machen. Und auch nur dann, wenn solch einem die braune Sprudelbrause bis zum Halse steht, und das tut sie. Denn der Konzernboss aus den USA hat ihm sein Töchterchen Scarlett anvertraut, und die stellt während ihrer Ferien in der deutschdeutschen ANZEIGEN Grenzstadt allerlei Dummheiten an, die es beherzt zu begradigen gilt, um das Schlimmste zu verhindern. «One, two, three» ist eine hinreissende temporeiche Screwball Comedy, definitiv ein Klassiker der Filmgeschichte. Bar 19 Uhr, Film 20 Uhr, Eintritt 15 Franken. Reservation: [email protected] oder 079 306 39 51. USA, 1961, Regie Billy Wilder, mit James Cagney, Horst Buchholz, Liselotte Pulver, ab 6 Jahren, deutsch. HÖRI 15.00 Aschenbrödel: Das Reisetheater zeigt «Aschenbrödel» als Dialektmärchen in drei Bildern frei nach den Gebrüdern Grimm. Türöffnung um 14.30 Uhr. Eintritt: Familien 25 Franken, Erwachsene 15 Franken. Kinder bis 16 Jahre 5 Franken. Tageskasse/Reservation unter [email protected], 076 318 80 83. Infos: www.reisetheater.ch. Glatthalle. DIELSDORF 14.00–17.00 Grosser Fasnachtsverkauf: Kostümverleih fasue, Schulstrasse 6. FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie: Aufführung einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind die historischen Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christi- F: zvg. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Fortsetzung von Seite 17 EMBRACH 20.00 Bernerverein Zürcher Unterland: Ohne Unterbruch finden seit 70 Jahren Bernerabende im Zürcher Unterland statt. Nun starten die Aktiven des Bernervereins Zürcher Unterland zur «Jubiläums-Tournee» durchs Unterland. Jodlerinnen und Jodler, die Theatergruppe und die verschiedenen Musikgruppen freuen sich auf viele Besucherinnen. Reservationen unter www.bvzu.ch oder Montag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 11.30 Uhr über die Telefonnummer 044 821 27 72. Gemeindehaus-Saal. Klassiker der Filmgeschichte. RAFZ 17.00 Derniere «Ursprung in die Liebe»: Die reformierte Kirche Rafz präsentiert das Musical ein letztes Mal. Tickets sind ab 16 Uhr an der Abendkasse erhältlich. Infos: www.efra.ch oder www.refkirche-rafz.ch. Zentrum Tannewäg. Chränzli des Turnvereins Steinmaur: Das Motto lautet «Goldener Steinbock – Filmfestival Steinmaur». an Kraut. Reservation: www.theaterpurpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. glatt. Tickets unter www.theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi. Sonntag, 31. Januar NIEDERGLATT 20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie des Dramatischen Vereins Nieder- FREIENSTEIN 17.00 Tragikkomödie: Aufführung ei- Foto: zvg. ner wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Regie: Christian Kraut. Reservation: 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte. Montag, 1. Februar BÜLACH 14.00–17.15 Tanznachmittag: «Tanz mit, so bliibsch fit». Damen- und Herrenwahl. Tanznachmittag mit Jan & Susi. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Info-Veranstaltung Erwachsenenbilder Foto: zvg. Schottland-Reportage in Bülach Der Fotograf Christian Zimmermann hat Schottland intensiv bereist und zeigt seine besten Bilder, Videos und Geschichten in seiner neuen LiveReportage am Mittwoch, 3. Februar, um 19.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule in Bülach. Zimmermann zeigt dabei ein Land, das man zu kennen glaubt, überrascht aber immer wieder mit Einblicken, die man so nicht erwarten würde. Infos und Tickets unter www.global-av.ch. (pd.) Fortsetzung von Seite 18 OBERGLATT 14.00–15.00 Gschichtestund: Für 4- bis 6-Jährige, mit Kafi-Egge für Mütter und Väter, Omis und Opis. Gemeindebibliothek Oberglatt, Furtacherhuus, Bülachstrasse 17. Dienstag, 2. Februar ZÜRICH 9.30 60+ Winterwanderung Zugerberg: Abfahrt ab Zürich HB um 9.35 Uhr zum Zugerberg. Die Naturfreunde Kloten organisieren eine Rundwanderung über dem Nebel (3 Stunden). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Elsbeth Grob, 044 869 17 60. Hauptbahnhof Zürich. Mittwoch, 3. Februar BÜLACH 19.30 Live-Reportage Schottland: Der Fotograf Christian Zimmermann hat Schottland vier Monate intensiv bereist und zeigt seine besten Bilder, Videos und Geschichten in seiner neu- Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 116 Exemplare Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. 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Autor und Regie: Christian Kraut. Reservation: www.theaterpurpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. Donnerstag, 4. Februar BÜLACH 20.00 «Ja oder nein: Worum geht es bei den Abstimmungsvorlagen vom 28. Februar? Was sind die Hintergründe, und was wollen sie bewirken? Was für Vorteile, was für Nachteilen haben sie? Nationalrätin Rosmarie Quadranti (BDP, Volketswil) wird die Vorlagen vorstellen und über Argumente dafür und dagegen orientieren. Organisation: Frauenstammtisch Zürcher Unterland. Cafe- Erwachsenenbilderinnen und Erwachsenenbilder stehen heute vor grossen Herausforderungen: Das Bülacher Institut IBBK bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf diese Aufgaben vor und bildet sie entsprechend aus. An 14 Kurstagen werden die Grundlagen im Lehrgang «Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen» (SVEB-Zertifikat) vermittelt. Dies sind die Themen des Lehrganges: Didaktik und Methodik, Lernpsychologie und Lernstrategien, Gruppenleitung und -dynamik. Beginn des nächsten Lehrgangs: 21. April. Ein weiterer Lehrgang startet am 19. September 2016. Die SVEB-Module 2 bis 5 (eidg. Fachausweis Ausbilder/in) finden einmal jährlich statt. (pd.) Informationsveranstaltung: am 3. Februar um 19.00 Uhr, IBBK, Solistrasse 74, 8180 Bülach, Telefon 044 863 71 71. oder www.ibbk.ch. teria des Sechtbach-Huus, Gartenmatt 1 (Eingang Sechtbachweg). NIEDERGLATT 20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets unter www.theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi. Freitag, 5. Februar FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie: Aufführung einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historischen Recherchen von Hans Baer aus Embrach. Er ist Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservationen kann man unter www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr machen. Alte Trotte, Breitestrasse 18. NIEDERGLATT 20.00 «Ängel uf Umwägä»: Komödie des Dramatischen Vereins Niederglatt. Tickets und weitere Infos unter www.theater.niederglatt.ch. Schulhaus Eichi. Nr. 4 27. Januar 2016 19 20 Wochenspiegel Nr. 4 27. Januar 2016 SCHLUSSPUNKT 239 Münzen zufällig in Nürensdorf entdeckt Der Kanton Zürich hat einen neuen Münzschatz: 239 mittelalterliche Pfennige wurden in Nürensdorf gefunden. Die Münzen hatten damals einen Wert von einer kleinen Schafherde. Silvana Schreier Ein Reisender ist unterwegs nach Winterthur, im Gepäck sein Erspartes: einen Stoffbeutel, gefüllt mit Silberpfennigen. 25 Schafe könnte er sich damit kaufen. Aus Angst vor Dieben entscheidet er sich, die Münzen neben der Landstrasse zu verstecken. Das war um 1300. So oder ähnlich könnte es sich zugetragen haben. Jetzt, mehr als 700 Jahre später, wird der Münzschatz in einem Wald beim Weiler Breite in Nürensdorf entdeckt: Ein Mitarbeiter der Zürcher Kantonsarchäologie war dort im Sommer auf der Suche nach einem Grabhügel. Stattdessen stiess er auf 239 Münzen. Verstreut über rund zwei Quadratmeter. «Das ist ein sehr seltener und bedeutender Fund», sagt Renata Windler, Leiterin der Archäologischen Projekte der Kantonsarchäologie. Es handelt sich um einseitig geprägte mittelalterliche Pfennige. 190 Münzen konnten vom Archäologenteam rund um Werner Wild bestimmt werden: Je ein Drittel stammt aus Basel und Zofingen. Weitere Pfennige kommen aus Schaffhausen, Laufenburg und Freiburg im Breisgau. Nur fünf Münzen wurden in Zürich geANZEIGEN IMMOBILIEN prägt. Der aussergewöhnliche Münzschatz ähnele einem anderen Fund: «1930 fand man im Haldengutareal in Winterthur mehr als 2000 Münzen», erzählt Benedikt Zäch, Leiter des Münzkabinetts. Die Pfennige von damals hätten ebenfalls aus verschiedenen Schweizer Regionen und aus Deutschland gestammt. «Der neue Fund ist ein weiterer Beweis für den Geldumlauf in Winterthur», sagt er. Die 239 Münzen entsprechen fast einem Pfund Pfennige. Dieser Betrag sei in etwa das Einkommen, das ein Landpfarrer im Mittelalter in zwei Monaten in Form von Geld erhielt. «Das ist ein richtiger Schatz», sagt Zäch. Er glaube nicht, dass jemand die Münzen damals aus Versehen verloren hatte: «Wir verlieren ja auch nicht einfach eine Tausendernote.» Der Gemeindepräsident von Nürensdorf, Christoph Bösel, sei «hoch erfreut über den geschichtsträchtigen Fund». Er hoffe, dass einige Münzen als Leihgabe im Nürensdorfer Ortsmuseum ausgestellt werden können. Die Silberpfennige sind einseitig geprägt und stammen aus verschiedenen Münzstätten. Kantonsarchäologe Werner Wild sichtete den «unverhofften Fund». Benedikt Zäch vom Münzkabinett: «Da hat jemand bewusst gespart.» «Ein sehr seltener Fund», sagt Renata Windler, Kantonsarchäologin. Fotos: Silvana Schreier Nürensdorfer Gemeindepräsident Christoph Bösel ist «hoch erfreut».
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