Zeitungsartikel im Kölner Stadanzeiger

Samstag/Sonntag, 12./13. März 2016 Kölner Stadt-Anzeiger
BERGISCHES LAND 37
Märchenhaft witzig
THEATER
Realschule Rösrath zeigt Aufführung „Es war einmal . . .“
VON THOMAS RAUSCH
Rösrath. Gute Unterhaltung mit
Märchen-Stoffen bereiten Schüler
der Realschule Rösrath. Rund 20
Schauspiel-Talente aus dem Kurs
„Darstellende Kunst“ gestalten die
Aufführung „Es war einmal ...“ in
der Aula des Freiherr-vom-Stein-
Schulzentrums und haben großen
Spaß dabei, wie nicht zu übersehen
ist. Im ersten Teil des Programms
zeigen sie eine klassische Version
des Grimm’schen Märchens
„Aschenputtel“, die sich besonders an kleine Zuschauer richtet.
Im zweiten, etwas längeren Teil
folgt das Stück „Erzähl mir doch
kein Märchen ...“: Das Publikum
bekommt eine turbulente Märchen-Parodie aufgetischt, in der
sich populäre Gegenwartskultur
und bekannte Märchenfiguren zu
einer bizarren Mischung verbinden. Das hat Witz und lädt zum
Mitlachen ein.
Ausgangspunkt ist, dass der elfjährige Henning sich von seiner
großen Schwester und ihren
Freundinnen ein Märchen erzählen lässt. Doch die Mädchen erinnern sich nicht mehr richtig, und
so gerät einiges durcheinander.
Der Text der Märchen-Parodie
stammt aus der Feder von Schulleiter Oliver Berger, der zusammen
mit Ex-Konrektor Wolfgang Wasser die Regie übernommen hat.
Auch sie genießen den leichtfüßigen Umgang mit den MärchenKlassikern. Und so gesellen sich
zu Schneewittchen sieben Zwerge
aus dem 21. Jahrhundert: Zwerg
„Super Heroe“ kommt im Superman-Kostüm, begleitet von einem
Gruftie in Schwarz, einem Computer-Nerd, einer Meisterköchin,
einer Sportlerin, einer Zwergin mit
Putzwahn und von „Slow Motion“
– einer ganz langsamen Zwergin.
Einen Auftritt haben zudem Pinsel und Kreta, die anderen als Hänsel und Gretel bekannt sind. Aus
Rotkäppchen (Celina Klaukien)
wird eine konsumsüchtige Shopping Queen, die der bösen Königin
(Melissa Mwikali) begegnet, die
Schneewittchen um die Ecke bringen will. Die Königin läuft als Superbiest zu Hochform auf, Darstellerin Melissa zeigt sich von der
Rolle als Cholerikerin begeistert:
„Es macht wirklich Spaß, ich muss
schreien und kreischen.“ Nicht
ganz so wie bei den Brüdern
Grimm ist die Banane, die Schneewittchen vergiftet, aber auch der
Rap-Millionär Prince Fairytale,
der die Rettung bringt.
Die Aufführung ist noch einmal am
Sonntag, 13. März, 15.30 Uhr, in der
Aula des Freiherr-vom-Stein-SchulAls Cholerikerin gibt sich die böse Königin (Melissa Mwikali, links), zentrums zu sehen. Karten zu
während Rotkäppchen (Celina Klaukien) kaufsüchtig ist. Foto: Daub sechs/drei Euro an der Tageskasse.
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Bürger kritisieren Gewerbepläne
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Initiative zweifelt hohen Flächenbedarf für Firmen an
VON DORIS RICHTER
Bergisch Gladbach. Die Bürgerin-
itiative Lustheide hinterfragt kritisch einige Details bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans für das Stadtgebiet von
Bergisch Gladbach. Die Bürger im
Stadtteil Refrath beunruhigen vorrangig die möglichen Flächen für
Gewerbegebiete. „Sie sollen wie
eine Kette entlang der Autobahn
A 4 gereiht werden und den empfindlichen Schutzsaum des Waldes
für die angrenzenden Wohngebiete
zerstören“, schreibt die Bürgerinitiative Lustheide in einer Pressemitteilung.
Mit dem Flächennutzungsplan
als Planinstrument soll die zukünftige städtebauliche Entwicklung
bis zum Jahr 2035, also für knapp
20 Jahre, gesteuert werden. Kürzlich diskutierte der Stadtrat dar-
über, und das beauftragte Ingenieurbüro stellte bereits im Dezember Planungszahlen vor. Als Ergebnis wurde für neue Gewerbeflächen ein Bedarf von 55 Hektar
festgestellt. Diese Zahl ist nach
Ansicht der Bürgerinitiative verwunderlich, da sie fast das Dreifache an Bedarf darstelle im Vergleich zum Gutachten „Gewerbeflächen Bergisch Gladbach, 2011“
als Bestandteil des Integrierten
Stadtentwicklungs-Konzeptes,
kurz ISEK 2030. Darin werden 20
Hektar als Bedarf genannt.
Widerstand angekündigt
Dazu kritisiert die Bürgerinitiative, die Stadtverwaltung habe im
Vorfeld nur die Vertreter von CDU
und SPD darüber informiert. „Mitglieder des Ausschusses Flächennutzungsplan, die nicht der Koalition im Gladbacher Rat angehö-
ren, zweifeln die Größenordnung
von 55 Hektar an“, schreibt die Initiative. Sie erinnert nachdrücklich
an ihre Position zum geplanten Gewerbegebiet in Lustheide und den
kurz vor der Kommunalwahl im
Mai 2014 erzielten Kompromiss,
der mit allen Parteien erarbeitet
wurde und von allen auch anerkannt sei.
Die Bürgerinitiative kündigt ihren Widerstand gegen „unreflektierte Zersiedelung, Zerstörung
von unwiederbringlichen Ressourcen und planlose Stadtentwicklung der Stadt Bergisch Gladbach“
an. Landschaft und Wohnumfeld
in Lustheide sollen lebenswert
bleiben. Auf der nächsten Sitzung
des Ausschusses Flächennutzungsplan, am Dienstag, 15. März,
um 17 Uhr im Rathaus Bensberg,
will die Bürgerinitiative Lustheide
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