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Werden Sie die Nummer 1!
Tipps zur erfolgreichen Marktpositionierung
Lange Zeit war „Risikostreuung durch Diversifikation“ die Zauberformel des
modernen Managements. Allerdings: Mehr als die Hälfte aller Diversifikationen
scheitern innerhalb von sechs Jahren. Je weiter das neue Geschäftsfeld vom
angestammten abweicht, desto größer das Risiko. Die Strategie der
Fokussierung auf ein Geschäftsfeld hat weitaus mehr Aussichten auf Erfolg.
Lesen Sie hier, wie Sie mit einer klaren Kundenkommunikation auch in einer
Nische zur Nummer 1 werden können.
Wichtiger denn je: Unverwechselbares Profil
Um sich erfolgreich im Markt zu positionieren, benötigt man ein Marktführer-Konzept.
Im Kern geht es um Spezialisierung auf das, was ein Unternehmen zum einen am
besten kann und was andererseits dem Kunden größte Vorteile bietet.
Hand aufs Herz, die meisten denken „Marktführerschaft? Das ist eine Nummer zu
groß für uns …“ Doch viele Beispiele zeigen, dass man auch als kleinerer Anbieter in
einer Nische zur Nr. 1 werden kann. Hier einige kreative Methoden wie Sie eine
Nummer 1-Positionsidee für Ihr Geschäft finden können:

Machen Sie sich eine Liste von Adjektiven im Superlativ wie preiswertester,
freundlichster, schnellster, witzigster … Kombinieren Sie nun dieses Adjektiv
mit Ihrem Geschäftsfeld.

Überlegen Sie die Konsequenzen für Ihr Business, wenn Sie etwa das
„freundlichste Software-Entwicklungsunternehmen“ sind.

Finden Sie Ihre Stärken heraus, indem Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung mit einem Tier vergleichen … Sie werden auf überraschende
Ergebnisse stoßen.
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Raus aus der Austauschbarkeit
Mit griffigen „Keywords“ (Schlüsselwörtern) kann man Positionen für sich besetzen.
Die wirkungsvollsten Worte sind einfach und nutzenorientiert. Sie kennen sicher das
Drei-Wetter-Taft, die Aprilfrische oder das etwas andere Restaurant. Genauso wie
kein Fingerabdruck dem anderen gleicht, genauso ist es mit einer Nummer 1Botschaft: Produkte und Dienstleistungen sollen unverwechselbar gegenüber dem
Mitbewerber profiliert werden.
Nehmen wir ein Beispiel: Viele Optiker antworten auf die Frage worin sie einzigartig
sind, zum Beispiel mit: „Wir bieten eine große Auswahl an modischen Brillen“ oder
„Wir bieten kompetente Beratung rund ums gute Sehen“. Erfährt hier der Kunde,
warum er gerade diesen und nicht jenen Optiker aufsuchen sollte? Wohl kaum! Wie
also sich von der Konkurrenz abheben? Mit welchem Vorteil, der für die Kunden
wahrnehmbar und wichtig ist? Ein Optiker konzentrierte sich auf etwas, was von der
Konkurrenz bislang nicht aufgegriffen wurde: die kostenlose Kassenbrille. Daraus
entstand die Nummer 1-Botschaft „Brillen zum Nulltarif“.
Kundenorientierung ist erfolgsentscheidend
Fast schon eine Binsenweisheit: Kunden kaufen nur dann, wenn das Angebot für sie
vorteilhaft ist. Ist der persönliche Wert nicht erkennbar, hat der Kunde keinen Grund
zuzugreifen. So weit, so klar. Doch die Praxis sieht leider anders aus. Zahlreiche
Studien zeigen, dass es mit der kundenorientierten Kommunikation oft nicht zum
Besten bestellt ist:

Keine Nutzenargumente und überzeugenden Kaufgründe genannt zu
bekommen, empfinden über 50% der Kunden als größten Mangel von
Anbietern.

82,8% der Unternehmen kennen die echten Kaufgründe ihrer Kunden
überhaupt nicht.

49% der Kunden empfinden es als sehr störend, wenn ein Verkäufer zu viel
redet. Und zwar meist zu viel über sich und sein Angebot, jedoch zu wenig
über die Vorteile für den Kunden. (Sogenannter „Ego-Talk“).
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Demgegenüber genießen kundenorientierte Unternehmen nicht nur mehr Sympathien bei ihren Kunden und sind erfolgreicher im Markt. Sie verdienen auch 42%
mehr Geld als ihre weniger kundenfreundliche Konkurrenz.
Die Erfolgsformel
Wenn Sie zur Nummer 1 für Ihre Kunden werden wollen, dann geben Sie Ihren
Kunden mit Ihrer Kernbotschaft einen guten Grund zu Ihnen zu kommen. Gehen Sie
wie folgt vor:

Suchen Sie sich einen Bereich aus, in dem Sie die Marktführung erreichen
können. Fragen Sie sich: Wo liegen unsere herausragenden Stärken? Was
können wir sehr gut und was bringt dem Kunden den größtmöglichen Nutzen?

Überzeugen Sie sich und Ihre Mitarbeiter vom besonderen Wert Ihres
Produktes oder Ihrer Dienstleistung. Sind Sie selbst 100% überzeugt von der
Qualität und den Vorteilen für Ihre Kunden? Stehen Sie voll dahinter?

Fragen Sie sich nun: Was wollen wir dem Kunden mitteilen? Formulieren Sie
eine „Key-Message“ (Schlüsselbotschaft), welche Ihre führende Position
deutlich macht („die Nummer 1 für ….“)

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Schlüsselbotschaft vermitteln wollen.
Kommunizieren Sie Ihre Botschaft bei allen Marktaktivitäten, ganz besonders
auch im direkten Gespräch mit Ihren Kunden.
Eine klare Nr.1 Botschaft sympathisch kommuniziert – das ist die Formel für den
Erfolg beim Kunden.
Wenn Sie Ihr eigenes Marktführungs-Potenzial entdecken möchten, gehen Sie
einfach die Fragen und Praxis-Beispiele der folgenden Checkliste einmal durch:
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Checklist: Wie erkennt man sein Marktführungs-Potenzial?
Beispiele für die erfolgreiche Anwendung des „Nummer 1-Prinzips“:
Sind Sie die Nummer 1 durch eine Erfindung?
Gibt es eine technische Entwicklung oder eine Erfindung (auch im
Servicebereich), bei der Sie der Erste sind?
Beispiele: Hewlett-Packard hat den Laserdrucker erfunden,
Apple das i-phone, Aldi den Discounter.
Sind Sie die Nummer 1 durch Größe?
Größe verspricht den Kunden Leistungsfähigkeit. Sie könnten der
Größte für ihn sein – wenn vielleicht auch nur in einem Teilbereich.
Beispiele: Hertz ist die größte Autovermietung Amerikas,
Betten Rid das größte Bettenhaus Münchens
Sind Sie die Nummer 1 als Produktspezialist?
Bieten Sie ein spezielles Produkt, das es nur bei Ihnen gibt?
Beispiele: Wrigley produziert ausschließlich Kaugummis und ist damit
unangefochten die Nummer 1. Tetra ist weltweit Marktführer für
Zierfischfutter in Aquarien.
Sind Sie die Nummer 1 beim Preis?
Besetzen Sie preislich eine Extremposition?
Beispiele: Aldi gilt als der billigste Discounter, Rolls Royce ist die teuerste
Auto-Nobelmarke.
Sind Sie die Nummer 1 für einen Verwendungsanlass?
Beispiele: Pronuptia hat sich auf Hochzeitskleidung spezialisiert,
Isostar trinkt man nach dem Sport.
Sind Sie die Nummer 1 durch Ihr Vertriebssystem?
Haben Sie sich für einen besonderen Vertriebsweg zu Ihrem Kunden
entschieden?
Beispiele: Direktvertrieb bei Tupperware und Avon. Zeitschrift „Meine Familie
& Ich“, die als einzige Zeitschrift nur an Supermarkt-Kassen erhältlich ist.
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Dieser Fachartikel ist erschienen in:
Sales-Profi - Magazin für Verkauf und Vertrieb,
Gabler-Verlag, Ausgabe Nr. 12/2000
Autorin: Dr. Irene Glöckner
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