Vier Frauen und ein Baby: fünf Generationen einer Familie

Mühlhäuser Allgemeine
TAMU
Freitag,.Juli
Vier Frauen und ein Baby:
fünf Generationen einer Familie
Leistungen
werden
ausgezahlt
Ausstattung
mit Schulbedarf
Die elf Wochen junge Nala Schmidt ist der jüngste Spross einer Großvargulaer Familie. Unsere Zeitung besuchte sie
Von Friedemann Knoblich
Großvargula. Die Männer sind
nur mit ihren Namen anwesend.
Keine der vier Frauen, die sich
an diesem Nachmittag in dem
Haus in Großvargula treffen,
trägt den gleichen Nachnamen.
Da gibt es eine Waitz, eine Engeltraud, eine Stiemer und eine
Weidenkaff. Selbst die gerade
mal elf Wochen junge Nala trägt
den Nachnamen ihres Vaters –
Schmidt. Dass sie dennoch alle
zusammengehören, verraten die
ähnlichen Gesichtszüge, die helle Haarfarbe, das gleiche Leuchten in den Augen und das gleiche
Lächeln.
„Großvargula ist
der Nabel der Welt“
Margot Waitz ist mit 84 Jahren die älteste in der MütterTöchter-Linie. Als Mädchen
flüchtete sie aus ihrer Heimat
Richtung Thüringen und traf
ihren künftigen Ehemann in
Großvargula. Sie lernte den Beruf der Diätköchin, in dem sie
viele Jahre arbeitete.
Mit 19 Jahren brachte sie eine
Tochter zur Welt – die heute 65jährige Galla Engeltraud. Sie
wuchs in Großvargula auf und
blieb ihrem Heimatort treu. Sie
arbeitete bis zur Pensionierung
als Versicherungskauffrau. Ihre
Tochter Doreen Stiemer erblickte vor 44 Jahren das Licht der
Welt.
Heute ist sie Dokumentationsassistenten im Krankenhaus, wohnt in Kirchheilingen
und ist regelmäßig in Großvargula. Dort geht sie ihrer Tochter
Sarah Weidenkaff zur Hand.
Die 24-Jährige befindet sich im
Kaum auf der Welt und schon ein Fotoshooting: Die elf Wochen junge Nala Schmidt schaut noch etwa skeptisch in die Kamera.
Mutterschutz und widmet sich
voll ihrer Tochter Nala Schmidt.
Zusammen bringt es der weibliche Teil der Familie auf 217 Jahre und elf Wochen Lebenserfahrung.
Dass fünf Generationen einer
Großvargulaer Familie gleichzeitig im Ort und im nur wenige
Kilometer entfernten Kirchhei-
lingen leben, lässt aufmerken.
Denn gerade in ländlichen Regionen ist es normal, dass die
Sprösslinge zumindest für einige
Jahre in die Ferne schweifen.
Sei es für eine Ausbildung, für
den Beruf oder aus Hang zu
Großstädten. Das habe sich einfach so ergeben, sagen alle. Weder sei geplant gewesen, dass al-
le zusammenbleiben, noch habe
sich eine mit dem Gedanken getragen, wegzuziehen. „Wir sind
sehr heimatverbunden. Großvargula ist der Nabel der Welt.
Wo sollen wir denn hin?“, lacht
Doreen Stiemer.
Für Sarah Weidenkaff, die in
einem Architekturbüro in Kirchheilingen arbeitet, stand ein
Weitere Informationen gibt
es unter www.die-schule.de
und Tel.: ()   
Erreichbarkeit: montags
bis freitags von  bis  Uhr;
in Mühlhausen unter
Telefon ( )    und
Bad Langensalza ()   
!
Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins in Coburg
Von Michael Zeng
Zusatzqualifikation
als Ernährungsberater
!
ben unsere Enkelkinder aufwachsen sehen und nun auch
unsere Urenkelin“, sagt Galla
Engeltraud.
Das Geheimnis des familiären
Glücks liegt übrigens darin, dass
jede Generation ihr eigenes Zuhause hat. „Alle unter einem
Dach? Nein, das wäre nix“, sagen alle unisono und lachen.
Hingucker in der Altstadt
Noch besser
vorbereitet für
Arbeitsleben
Mühlhausen. Seit Kurzem können die PTA-Schüler der Schule
für Berufe mit Zukunft (IFBE
Bildungszentrum) in Mühlhausen und Erfurt nicht nur die Zusatzqualifikation zum Ernährungsberater erwerben, sondern
auch die zum Marketingassistenten, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Pharmazeutisch-technische
Assistenten (PTA) werden oft als
„die rechte Hand des Apothekers“ bezeichnet, denn sie helfen ihm bei einem Großteil seiner Arbeit: PTA geben Medikamente aus, übermitteln Anwendungshinweise, prüfen Arzneistoffe und stellen selbst Arzneimittel her. Ihr pharmazeutisches Fachwissen ist auch bei
der Beratung von Kunden gefragt. Begehrt sind sie besonders
dann, wenn sie dieses Wissen gekonnt weitergeben können und
so an der attraktiven Ausstrahlung ihrer Apotheke aktiv mitwirken. Um ein solcher Kommunikations- und Marketingprofi
zu werden, sind spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten notwendig. Die Schule für Berufe mit
Zukunft stellt sich zusammen
mit der bundesweit für Apotheken tätigen Mühlhäuser Marketingfirma thor marketing gmbh
der Thematik und hat ein spezielles Curriculum entwickelt.
Die angehenden PTA lernen
während ihrer Ausbildung Möglichkeiten des Apothekenmarketings, Wirkung der eigenen
Person auf andere, zielgruppenspezifische Ansprache, kreative
Arbeits- und Präsentationstechniken, Instrumente der Kampagnenplanung und des Zeitmanagement kennen und gehen somit doppelt gut vorbereitet ins
Arbeitsleben.
Wegzug nie zur Debatte. „Ich
habe schon immer auf dem Dorf
gelebt, bin hier aufgewachsen.
In die Stadt zieht mich nichts.
Eigentlich war es ein schnurgerader Weg von der Schule zu
meinem jetzigen Beruf“, berichtet sie. Die Familie genießt die
Nähe zueinander. „Der ständige
Bezug ist richtig schön. Wir ha-
Foto: Daniel Volkmann
Landkreis. Im Rahmen der Leistungen für Bildung und Teilhabe
wird für Schüler die Ausstattung
mit persönlichem Schulbedarf
nach dem Sozialgesetzbuch II
durch das Jobcenter UnstrutHainich-Kreis gewährt. Das
geht aus einer Pressemitteilung
hervor. Schüler, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet
haben und die eine allgemeinoder berufsbildende Schule besuchen und keine Ausbildungsvergütung bekommen, erhalten
für den persönlichen Schulbedarf jeweils zum 1. Februar eines
Jahres Leistungen in Höhe von
30b Euro und zum 1. August des
Jahres nochmals Leistungen in
Höhe von 70 Euro ausgezahlt.
Diese zusätzliche Leistung
wird zweckgebunden gezahlt.
Das bedeutet, sie ist ausschließlich für die Beschaffung von
Schulausstattung, wie Schreib-,
Rechen- und Zeichenmaterialien zu verwenden.
Die Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf muss in der
Regel nicht gesondert beantragt
werden. Das Jobcenter zahlt die
Leistung automatisch aus, wenn
im Haushalt ein Kind im Alter
von 6 bis 14 Jahren lebt.
Nur bei Einschulung und Kindern ab dem 15. Lebensjahr ist
eine Bestätigung über den
Schulbesuch beim Jobcenter
vorzulegen. Die Bewilligung erfolgt mit einem gesonderten Bewilligungsbescheid. Sollte es wider Erwarten nicht zu einer Auszahlung kommen, obwohl die
Anspruchsvoraussetzungen vorliegen, bitte an das Jobcenter Unstrut-Hainich-Kreis wenden.
Der Kinderchor aus Schlotheim begeisterte mit einem Mini-Musical.
Foto: privat
Kirchfest in Großmehlra
Gottesdienst, Gospelmusik und Mini-Musical in der St.-Vitus-Kirche
Großmehlra. In der Kirchengemeinde Großmehlra fand jüngst
das diesjährige Kirchfest in und
an der St.-Vitus-Kirche statt.
Begonnen wurde das Fest mit
einem feierlichen Gottesdienst,
zu dem auch einige Ehrengäste
gekommen waren und in dem
Superintendent Kristóf Bálint
aus Bad Frankenhausen den
Gottesdienst hielt. Nach der
Abendmahlsfeier bedankte sich
die Kirchengemeinde bei den
ehrenamtlichen Mitarbeitern
für die tatkräftige Unterstützung. Anschließend stärkten
sich die Besucher bei Kaffee und
Kuchen. Nun erfreute der Gospelchor „GospelThur“ unter
Leitung von Lukas Klöppel aus
Rockensußra die Gemeinde mit
einem kleinen Konzert. Mit Getränken und Rostwurst konnten
sich Jung und Alt stärken, ehe
der Kinderchor aus Schlotheim
die Gäste mit dem Mini-Musical
„Johannes der Täufer“ begeisterten. Die Gesamtleitung lag in
den Händen von Frau Glaser
und Kantor Löwer.
Coburg. Die traditionelle Exkursion des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins führte in diesem Jahr
nach Coburg. Morgens halb acht
fuhr der Bus vom Mühlhäuser
Busbahnhof ab. In Bad Langensalza stieg noch ein Ehepaar zu.
Am Vormittag erreichte der
Bus den Anger in Coburg. Das
ist ein Platz in der Nähe der historischen Altstadt. Die Gruppe
teilte sich, um zwei Stadtführerinnen zu folgen. Durch das Ketschentor betraten die Thüringer
die Coburger Altstadt. Nun folgte eine interessante Führung
durch den historischen Stadtkern bis zum Markt. Dabei kam
oft zur Sprache, dass Coburg früher mal zum ernestinischen
Thüringen gehört hat. Erst 1918
trat der letzte Fürst zurück. Ein
Jahr später entschieden sich die
Der Coburger Erker.
Coburger per Volksentscheid,
lieber zu Bayern zu gehören als
zu Thüringen. So wurde die
evangelische Stadt bayerisch.
Ein Hingucker in der Altstadt
war der sogenannte Coburger
Erker. Das ist ein freistehender
Erker, der auf einer Säule ruht
und auf dem als Dach eine so genannte Welsche Haube aufgesetzt ist. Nach der Führung hat-
ten alle Hunger. Der konnte gestillt werden in der Traditionsgaststätte Münchner Hofbräu in
der Kleinen Johannisgasse.
Nach einer Pause trafen sich
alle beim Bus, um zur Veste Coburg zu fahren. Dort weilte Martin Luther während des Augsburger Reichstages im Jahr
1530. Die beiden Gruppen besichtigten nun die Ausstellungen in der Veste. Dort gab es viel
zu sehen und zu hören über die
Hofhaltung der Fürsten: Jagdwaffen, Geschirr, Kutschen,
Kleider und Gemälde und sogar
eines der frühsten Wasserklosetts der Neuzeit.
Höhepunkt war das Jagdzimmer mit seinen Jagdszenen aus
hölzernen
Einlegenarbeiten.
Den Gästen aus Thüringen zuliebe, zeigten die Führerinnen
die Höhepunkte aus zwei verschiedenen Themenführungen
in einer Führung.
Immer noch ein bisschen besser werden
Ausflugslokal „Peterhof“ und „Hotel an der Stadtmauer“ in Mühlhausen erhielten Gütesiegel der Initiative „ServiceQualität“
Mühlhausen. Egal, ob Besucher
einen guten Tipp für Ausflüge,
hervorragende gastronomische
Angebote oder tolle Übernachtungsmöglichkeiten benötigen –
das Q weist ihnen den Weg. Das
„Q“, mit dem jetzt auch das Ausflugslokal „Peterhof“ und das
„Hotel an der Stadtmauer“ werben dürfen. Das geht aus einer
Pressemitteilung hervor. Das
„Q“, das für „Qualität“ steht.
Unternehmen, die die Plakette mit dem Buchstaben tragen,
sind von Fachleuten zertifiziert
und ihre Mitarbeiter haben eine
Ausbildung durchlaufen, die nur
eines im Blick hat: den Gast.
Fragen wie „Was wünschen
sich unsere Gäste?“, „Wie können wir unser Angebot entsprechend ergänzen, um noch besser
deren Erwartungen zu erfüllen?“ oder auch „Was tun wir,
um gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten?“ müssen die
Unternehmer überzeugend beantworten. Sie sind der Ausgangspunkt für Maßnahmen,
um die Service-Qualität nachhaltig und systematisch zu verbessern: Dass Gäste, die mit
ihrem Essen nicht zufrieden
sind, es ohne Diskussion zurückgeben können, ist im „Peterhof“ selbstverständlich. Ebenso,
dass Gäste, die im „Hotel an der
Stadtmauer“ wegen eines echten Mangels schlecht geschlafen
haben, diese Übernachtung
nicht bezahlen müssen.
Auch die Weiterbildung der
Mitarbeiter oder die Unterstützung der Hotelgäste, etwa bei
der Planung ihrer nächsten Familienfeier, gehören zum Standard-Service der Unternehmen.
„Wir arbeiten ständig an unse-
rem Service, denn es geht uns
nicht darum, einmal die Qualitätsstandards zur erreichen, die
für die Zertifizierung nötig waren“, sagt Albrecht Kiesow, dem
beide Häuser gehören. „Wir
wollen diese Standards auch
halten und immer noch ein bisschen besser werden, damit sich
alle Gäste jederzeit bei uns wohlfühlen und wieder kommen.“
Die Prüfer der Initiative „ServiceQualität“ sahen das Team
offenbar auf dem besten Weg,
dieses Ziel zu erreichen. „Peterhof“ und „Hotel an der Stadtmauer“ haben die „SQ“-Prüfung
erfolgreich bestanden und dürfen jetzt drei Jahre lang mit der
Service-Qualität Stufe I werben.
Danach müssen die Unternehmen belegen, dass sie den Standards noch immer entsprechen,
um erneut zertifiziert zu werden.
Der „Peterhof“ von Albrecht Kiesow hat die Prüfung erfolgreich bestanden und darf jetzt
drei Jahre lang mit der Service-Qualität Stufe I werben.
Archiv-Foto: Daniel Volkmann