SWISSLIFE 6. Jahrgang // Ausgabe 3 // Fr. 7.50 Herbst 2015 // Waschküche Kochwäsche normal Kein Bleichmittel Trocknen im Trockner bei hoher Temperatur Bügeln mit hoher Temperatur Nicht chemisch reinigen Editorial // 3 Grüezi Wir feiern ein kleines Jubiläum, geschätzte Leserinnen und Leser: Seit fünf Jahren schon erscheint das Heft, das Sie jetzt gerade in den Händen halten. Wir danken den langjährigen Empfängern für ihre Reaktionen, die uns immer sehr freuen. Und denjenigen unter Ihnen, die das Heft zum ersten Mal erhalten, wünschen wir viel Lesespass: SWISSLIFE wird Sie dreimal im Jahr mit tollen Geschichten, packenden Bildern und interessanten Beiträgen über Menschen und das Leben in der Schweiz unterhalten. Ivo Furrer CEO Swiss Life Schweiz Wir haben unser Kundenmagazin für diese 16. Ausgabe leicht aufgefrischt: Als Privatkunde von Swiss Life finden Sie neu in der Heftmitte Geschichten, Tipps und Hinweise, die das längere Leben lebenswert machen: Die Rubrik «Sorg für dich» zeigt anschaulich, wie Sie selbstbestimmt die eigene Zukunft meistern und wie Swiss Life Sie dabei unterstützen kann. Als Unternehmenskunde informieren wir Sie weiterhin zusätzlich mit der Produktbeilage «UPDATE Business» über alles Wissenswerte zu Ihrer Swiss Life-Vorsorgelösung. Ich wünsche Ihnen viel Spass mit dem neuen, frisch gewaschenen SWISSLIFE. SWISSLIFE Herbst 2015 6 15 16 24 Swiss Photo Selection: Wind und Wetter Von der Waschküche des Wetters gezeichnet, stehen Scheunen an allen Ecken und Enden der Schweiz. Der Fotograf Patrik Fuchs zeigt sie als einsame und verschlossene Solitäre. Warum waschen Sie von Hand? SueSanna Russell? Fragebogen: Titelgeschichte: Zu Kunstwerken verwittert sind die Scheunen, die der Schweizer Fotograf verewigt hat. Im Toggenburg aufgewachsen, erforscht er das Besondere im Alltäglichen. Eine Auswahl seiner Bilder sehen Sie in der «Swiss Photo Selection» ab Seite 6. Waschküche, Marsch! Im Textilcenter Sursee, der Grosswäscherei der Armee wird vom Handtuch bis zum Zelt alles gewaschen, geflickt und bereitgestellt. Dabei ist Umweltschutz auf höchstem Niveau Programm. Zahlensalat: Die Wasserfresser im Haushalt Neun Tonnen Armeetextilien verlassen jeden Tag gewaschen, getrocknet und gebügelt das Textilcenter Sursee. Wie viel Organisation es braucht, um den nie endenden Krieg gegen die schmutzige Wäsche zu gewinnen, erfahren Sie ab Seite 16. Gesamtverantwortung: Swiss Life, Kommunikation Schweiz, Martin Läderach Redaktionskommission: Ivo Furrer, René Aebischer, Thomas Bahc, Monika Behr, Elke Guhl, Christian Pfister, Hans-Jakob Stahel, Paul Weibel Redaktionsleiter UPDATE: Dajan Roman Redaktionsadresse: Magazin SWISSLIFE, Public Relations, General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich, [email protected] Projektleitung: Mediaform|Christoph Grenacher, Ittenthal/Zürich Konzept und Gestaltung: Festland Werbeagentur, St. Gallen/Zürich Übersetzung: Swiss Life Language Services Druck und Versand: medienwerkstatt ag, Sulgen; gedruckt auf FSC-Papier Adressänderungen/Bestellungen: Magazin SWISSLIFE, General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich, [email protected] Auflage: 115 000 Erscheinungsweise: 3 × jährlich; Frühling, Sommer, Herbst. Rechtlicher Hinweis: In dieser Publikation vermittelte Informationen über Dienstleistungen und Produkte stellen kein Angebot im rechtlichen Sinne dar. Über Wettbewerbe wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ISSN 2235-7645 Das Magazin SWISSLIFE ist eine spannende, aber keine Pflichtlektüre. Falls Sie in Zukunft darauf verzichten wollen, können Sie uns das mit der portofreien Antwortkarte am Schluss des Magazins mitteilen. Inhalt // 5 27 Zwar keine ewige Jugend, aber immerhin ein gesünderes und aktiveres Altern verspricht sich die Altersforscherin Prof. Dr. med. Heike BischoffFerrari vom Projekt DO-HEALTH. Wie wir das Leben nach 65 verjüngen können, beantwortet sie ab Seite 30. Das verkannte Genie Werner Kroh hat vor Jahren ein biologisch abbaubares Mittel entwickelt, das die Weltmeere vor Ölkatastrophen bewahren kann – aber noch immer auf den Durchbruch wartet. Ein Porträt des Schweizer Erfinders, der heute in einem Heim lebt, lesen Sie ab Seite 42. 40 42 Sorg für dich. Wir leben immer länger – doch wie gehen wir mit der gewonnenen Lebenszeit um? Die neue Rubrik «Sorg für dich» zeigt auf, was man selber für ein längeres, selbstbestimmtes Leben tun kann. Tour de Suisse: A Swiss Life: Im Türkis des Eises Werner Kroh Werner Kroh, sagte man, sei ein Spinner oder er bekomme mal den Nobelpreis. Der Tüftler entdeckte, wie man ölverschmutztes Wasser giftfrei reinigt. Niemand nahm davon Notiz. 49 Alpenbitter: Hagebutte 51 Prototypen: Spinnen & Co. 52 Wettbewerb: 54 2065: Gewinnen Sie coole Socken! Adieu Waschküche SWISSLIFE Digital: www.swisslife.ch/magazin oder als App für Tablets und Smartphones bei Google Play und im App Store SWISSLIFE Herbst 2015 Wind und Wetter Sie stehen am Strassenrand, sie stehen alleine auf Feldern. Scheunen gehören zum visuellen Alltag in der Schweiz. Der Fotograf Patrik Fuchs porträtiert vom Wetter gewaschene Fassaden im Winter in diffusem und kaltem Licht, als archaische Erscheinungen stummer Dienstbarkeit. Swiss Photo Selection // 7 SWISSLIFE Herbst 2015 Swiss Photo Selection // 9 SWISSLIFE Herbst 2015 Swiss Photo Selection // 11 SWISSLIFE Herbst 2015 Swiss Photo Selection // 13 SWISSLIFE Herbst 2015 Das Hotel Giardino Mountain verbindet charaktervolles Design, gehobenen Service und legeres Ambiente zu einem Ort der winterlichen Gemütlichkeit. Ob beim Skifahren, Schlittschuh laufen, Snowboarden oder Langlaufen – als Breakout Retreat in Champfèr bei St. Moritz sorgt es für frische Energie und Erholung mit Charakter. Buchungen unter +41 (0)800 333 313 oder [email protected] Winter Special White Week 350 Pistenkilometer und unbeschwerte Skitage abseits von Ferien und Feiertagen im Engadin. Mehr dazu: giardino-mountain.ch/ whiteweek Part of Giardino Hotel Group GM_Inserat Swiss Life Magazin_220x275mm_DE_150928.indd 1 Hotel Giardino Mountain • Via Maistra 3 • 7512 ChampfèrSt. Moritz • +41 (0)81 836 63 00 LÄSSIGER LUXUS AN LUFTIGER LAGE 29.09.15 07:40 Fragebogen // 15 Wird Handwäsche denn je sauber? Bekommen Sie Komplimente für Ihre Wäsche? Haben Sie wirklich so viel Zeit? Warum brauchen Sie keine Waschmaschine? Sicher, wir waschen die Betttücher auf dem Holzfeuer im kochenden Wasser. Wir haben alle gleich viel Zeit, es kommt nur darauf an, was wir für wichtig halten und wofür wir uns Zeit nehmen. Benutzen Sie nie eine Waschmaschine? Doch, wenn wir einen Berg von Bettwäsche haben und alle Betten wieder bezogen werden müssen, benützen wir manchmal die Lavanderia im Dorf. Was waschen Sie am liebsten? Meine Unterwäsche, klein und fein! Oder Wollenes und Seidenes, in handwarmem Wasser natürlich! Worüber ärgern Sie sich beim Waschen? Wenn das Feuer unter dem Waschtopf ausgegangen ist. SWISSLIFE Herbst 2015 Ja, viele, da es unseren Gästen aussergewöhnlich erscheint, dass wir von Hand waschen. Wir haben keinen (fragwürdigen) 230/380er Netzstrom – unsere Solarpanels liefern nur 12-Volt. Dafür kann ich mit vorgewärmtem Solarwasser beginnen – unsere Kollektoranlage bringt oft über 60˚Celsius. Was möchten Sie an Ihrem Leben ändern? Mit der Zeit werden meine Kräfte nachlassen und ich kann mich unten im Dorf meinem geliebten Wollhandwerk widmen. Was erwarten Sie von der Zukunft? Ich hoffe auf Gesundheit, Zufriedenheit, ein würdiges Altern und eine gerechtere Welt. www.piantamonda.ch Titelgeschichte // 17 Text: Daniel Schriber, Bild: Kuster Frey Waschküche, Marsch! Neun Tonnen Textilien pro Tag, 2000 im Jahr. In der Grosswäscherei der Armee in Sursee wird alles, was die Truppe braucht, gewaschen und geflickt. Und zwar auf höchstem ökologischen Niveau – mit der Umwelt möchte man nicht in Konflikt geraten. SWISSLIFE Herbst 2015 E igentlich gehört es sich ja nicht, schmutzige Wäsche ausserhalb der eigenen vier Wände zu waschen. Hans Albisser – schwarzes Unterhemd, grauer Schnäuzer, freundliches Lächeln – tut es aber trotzdem. Waschen ist schliesslich sein Beruf. Albisser, aufgewachsen im Luzernischen, arbeitete seine ersten Berufsjahre als Landwirt. Mit 35 Jahren entschied er sich, eine Lehre als Textilpfleger anzufangen. Heute, 21 Jahre später, bestimmt die dreckige Wäsche immer noch seinen Alltag. Und dieser ist wesentlich bunter, als man annehmen könnte. Albisser ist der Leiter der Organisationseinheit Wäscherei im Textilcenter Sursee. Dieses wiederum ist Teil der Logistikbasis der Armee und übernimmt damit eine zentrale Aufgabe der logistischen Leistungserbringung zugunsten der Schweizer Armee (siehe Kasten). Neun Tonnen Textilien werden in Sursee pro Tag gewaschen; 10 bis 20 Tonnen Material werden mit Lastwagen und über den Schienenverkehr zuerst verschmutzt an- und dann sauber wegtransportiert. Bettwäsche, Schlafsäcke, Zeltblachen, Handtücher, Schutzwesten, Regenschutzhosen – und sogar die prächtigen Uniformen des Schweizer Armeespiels: Es gibt fast nichts, was nicht in Sursee gewaschen, getrocknet und gebügelt wird. Schliesslich sollen unsere Soldaten nicht nur mit funktionierendem, sondern auch mit sauberem Material arbeiten können. Keine Leerläufe An der Decke über Albisser hängen Dutzende rote Säcke vollgestopft mit dreckiger Wäsche. «Unser Sack-Bahnhof.» Von hier aus wird die Wäsche mithilfe eines komplexen Computersystems zu den Waschmaschinen geführt. Zack – und wieder setzt sich ein Sack wie von Gotteshand gesteuert in Bewegung. So geht es den ganzen Tag. Leerläufe mag es im einen oder anderen Wiederholungskurs geben, tet. Als Chef ist er dafür verantwortlich, dass von der Annahme der Schmutzwäsche bis zur Ausgabe alles reibungslos funktioniert. Nach dem Waschgang geht’s in die Sauna Zur optimalen Vorbereitung gehört auch, dass er stets im Überblick hat, welche Materialien sich gerade in der Wäsche befinden, um anschliessend je nach Bedarf die Wassertemperatur sowie die «Würde bei diesen Umsätzen einfach drauflos gewaschen, wäre eine ökologische Katastrophe vorprogrammiert.» nicht aber hier an der Kanonierstrasse 8 in Sursee. Zack! Und schon rollt der nächste 36-Kilo-Sack in Richtung Waschmaschine. Die Vielfalt der verwendeten Textilien ist einer der grossen Unterschiede zu einer Wäscherei aus dem privaten Sektor. Das mache den Job zwar nicht einfacher, aber dafür spannender, erzählt Albisser, während er gerade gemeinsam mit einer Kollegin Dutzende verschmutzte Küchenschürzen für den bevorstehenden Waschgang vorberei- Dosis des Waschmittels anzupassen. Logisch: Eine Musiker-Uniform braucht eine andere Pflege als ein einfacher Putzlappen. Eine Schutzweste soll weder mit derselben Temperatur noch mit dem gleichen Waschmittel gewaschen werden wie ein Rucksack. Die richtige Dosierung ist entscheidend. Und das sowohl aus ökologischen als auch aus finanziellen Gründen. «Wir versuchen, unsere Prozesse ständig zu optimieren.» Gewaschen werden die Textilien in einer vollautomatischen Waschstrasse mit zwölf Kam- Titelgeschichte // 19 Drei von 70 Hans Albisser, Leiter der Organisationseinheit Wäscherei: mern und zahlreichen Maschinen, die alle Spektren zwischen Haushaltsgrösse und Industrie-Maschine abdecken. Über 200 Kilogramm fasst die grösste Maschine. Sie schafft 215 Kilogramm Wäsche in 60 Minuten. Getrocknet wird das Gut schliesslich in sechs Tumblern und drei Trocknungskammern. «In der finnischen Sauna», wie die Mitarbeitenden des Textilcenters witzeln. Dass der sorgfältige Umgang mit den vorhandenen Ressourcen sinnvoll ist, zeigt ein Vergleich mit einem Privathaushalt: Während dort für ein Kilo Trockenwäsche zwischen 30 bis 40 Liter Wasser und 70 bis 80 Gramm Waschmittel verwendet wird, brauchen die Spezialisten im Textilcenter Sursee für die gleiche Menge Wäsche nur 10 bis 15 Liter Wasser und rund 8 bis 18 Gramm Waschmittel. Dies hat auch damit zu tun, dass in Sursee die verschiedenen Waschmittel ausschliesslich in flüssiger Form verwendet werden. So liesse sich in privaten Haushalten sicher noch viel Waschmittel sparen, ist Albisser überzeugt. Wer nun aber glaubt, Wasch-Profi Hans Albisser kümmere sich selbstverständlich auch zuhause um die Schmutzwäsche, der irrt. Mit der Frage konfrontiert, lacht der ehemalige Landwirt laut auf. «Nein, nein, das muss nicht sein.» Nach einem langen Arbeitstag im Textilcenter überlasse er diesen Job gerne seiner Frau. «Aber wenn ich in unserem Mehrfamilienhaus nach Tipps gefragt werde, helfe ich natürlich gerne.» SWISSLIFE Herbst 2015 «Ich weiss: Textilpfleger ist kein klassischer Traumberuf. Dabei sind sich die meisten gar nicht bewusst, wie vielfältig der Job ist. So lernt man etwa viel Spannendes über Chemie oder die Bedienung von Maschinen. Als Berufsbildner versuche ich, meine Begeisterung an die Jugendlichen weiterzugeben.» Edith Burkhard, Schneiderin: «Nach 25 Jahren weiss ich genau, wann es sich lohnt, einen kaputten Reisverschluss zu nähen – und wann nicht. So wie Sie wahrscheinlich auch stets wissen, welche PC-Taste Sie drücken müssen. Dieses Gefühl der Sicherheit mag ich.» Urs Mathis, Leiter Textilcenter Sursee: «Weil im Textilcenter kein Tag dem andern gleicht, bereitet mir die Arbeit auch heute noch grosse Freude. Fakt ist aber auch, dass der Stress und der Spardruck immer weiter zunehmen. Umso stolzer macht es mich, wenn ich höre, dass unser Service von den Kunden geschätzt wird.» Titelgeschichte // 21 Tagesbefehl Sauberkeit: Ein Computersystem führt die schmutzigen Textilien vom «Sack-Bahnhof» zu den Waschmaschinen. 1500 000 Vorwaschen mit Spülwasser Der Umweltschutz ist im Surseer Betriebsalltag kein Detail, sondern Kernthema. Das betont auch Urs Mathis, Chef des Textilcenters. «Würde bei diesen Umsätzen einfach so drauflos gewaschen, wäre eine ökologische Katastrophe vorprogrammiert.» Deshalb stehen im Textilcenter beispielsweise keine Maschinen, welche ihre Abluft einfach so an die Umwelt abgeben. «Wir verfügen über eine komplexe Lüftungsanlage, die einerseits der Wärmerückgewinnung dient und anderseits wegen der Flusen der Textilien die Abluft filtert.» Rückgewinnung ist ein Wort, das Mathis während eines Rundgangs durch das Textilcenter immer wieder in den Mund nimmt. So wird zum Beispiel das Spülwasser eines Waschvorgangs jeweils für das Vorwaschen der nächsten Ladung verwendet. Und mit dem rund 30 Grad warmen Abwasser wird dank eines einfachen Röhrensystems das einfliessende Frischwasser auf etwas über 20 Grad vorgewärmt. Durch Massnahmen wie diese spart der Betrieb Wasser, Energie und letztlich auch Geld. Aber nicht nur das: «Es geht auch um unser Überleben», sagt Mathis. «Mein Ziel ist, dass wir in Sursee auch in Zukunft sämtliche Arbeitsplätze erhalten können.» Massiv weniger Standorte Betrieb die Armee früher viele Zeughäuser in allen Regionen der Schweiz, wurden die Standorte der heutigen Logistikbetriebe in den vergangenen Jahren massiv reduziert. Auch in Zukunft SWISSLIFE Herbst 2015 steht die Schweizer Armee vor grossen Veränderungen. So sollen künftig im Rahmen der geplanten Weiterentwicklung der Armee nicht nur die Diensttage, sondern auch der Sollbestand und die verursachten Kosten weiter reduziert werden. Trotz der bevorstehenden Herausforderungen bleibt Urs Mathis zuversichtlich: «Dass sich der Standort Sursee über all die Jahre halten konnte, liegt auch daran, dass wir unsere Arbeit nicht nur zuverlässig, sondern vor allem auch wirtschaftlich effizient erledigen. So lautet schliesslich unser Auftrag.» Dieser treibe ihn und alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Eine davon ist Edith Burkhard. Auch sie arbeitet seit den frühen Neunzigerjahren im Textilcenter Sursee. Wir treffen Edith Burkhard nicht in der Wäscherei im Erdgeschoss, sondern ein Stockwerk weiter oben, in der Schneiderei des Textilcenters. Die Hitze von draussen drückt an diesem Augustnachmittag in den Raum. An einem der Fenster prangt eine Schweizer Fahne, aus kleinen Lautsprechern ertönen Jodelklänge. SRF 1. Ansonsten: Stille. Kein Vergleich mit dem permanenten Raunen und Wummern der Wasch- und Tumblermaschinen im Untergeschoss. «Was nicht etwa heisst, dass es nicht auch hier oben hektisch werden kann», betont Urs Mathis. 25 Mitarbeitende in der Schneiderei nähen und reparieren hier Militärartikel im Akkord. Und die Mitarbeitenden wissen ganz genau, wann es sich lohnt, ein Loch oder einen Reissverschluss zu reparieren – und wann eben nicht. Alle Kilowattstunden Strom verbraucht die Wäscherei pro Jahr. Das entspricht etwa dem Verbrauch von 168 Einfamilienhäusern. 93 000 Kubikmeter Wasser strömen im Jahr durch die Maschinen. Diese Menge verbrauchen 310 000 Menschen pro Tag. 66 000 Liter Heizöl verbraucht das Textilcenter Sursee jeden Monat. Etwa so viel wie 30 kleinere Einfamilienhäuser im Jahr. 9 Tonnen Textilien werden täglich gewaschen. Oder anders gesagt: rund 2000 Tonnen im Jahr. 215 Kilogramm Wäsche fasst die grösste Waschmaschine des Textilcenters Sursee. Saubere Sache: Küchenschürzen, die «spezialverschmutzt» sind, werden zweimal gebleicht und dann nochmals gewaschen. Prozesse sind bis ins Detail vorgeschrieben. Dauert eine Reparatur zu lange, wird der Artikel entsorgt. Edith Burkhard arbeitet aber nicht nur Tag für Tag im Textilcenter – sie lebt sogar im Gebäude. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Betriebsmechaniker des Centers, bewohnt sie die Dienstwohnung im obersten Stock. Die Schneiderin hebt die Schultern und lächelt: «Es ist Fluch und Segen zugleich.» Einen anderen Job oder eine andere Bleibe könne sie sich trotzdem nicht vorstellen. Bevor sie sich wieder der Nähmaschine und dem Loch in der Arbeitshose vor ihr widmet, sagt sie: «Ich weiss, was ich hier habe.» Und Urs Mathis weiss, was er an Edith Burk- hard hat. «Langjährige Mitarbeitende wie sie sind der Beweis dafür, dass wir immer gut zu unseren Leuten schauen.» Armee-Geist ist spürbar Strammen Schrittes geht es weiter in den nächsten Raum. Mathis führt uns zur speziellen Gamellen-Waschanlage, zeigt uns die automatische Bügelmaschine für Kasernenwäsche, die Heizungs- und Sanitäranlagen im Untergeschoss – und schliesslich auch noch die Sattlerei im Nebengebäude des Textilcenters. «Wir haben nichts zu verstecken und müssen uns auch vor spontanen Besuchen nicht fürchten.» Er sagt das, weil es vorkommt. Zum Beispiel vom Umweltamt. Glamour nach Mass: die Gala-Uniform Auch die Gala-Uniformen des Armeespiels sind im Textilcenter Sursee in guten Händen. Hier werden sie instand gestellt, für neue Musiker ausgemessen und gelagert. Gereinigt werden die Uniformen, die nur beim Einsatz auf der Bühne oder der Tattoo-Arena getragen werden dürfen, chemisch und – extern. Auch wenn unter den rund 70 Mitarbeitenden im Textilcenter Sursee kein militärischer Ton herrscht, ist der Geist der Armee auch zwischen modernsten Waschmaschinen, Trocknern und Bügelanlagen dennoch spürbar. An den Wänden hängen Militärbatches und die Wappen der Kantone, für welche das Textilcenter Sursee zuständig ist. Und natürlich hat auch Urs Mathis seinen Dienst geleistet. Zuerst als technischer Feldweibel, später als Adjutant. «Wer hier arbeitet, muss von der Armee überzeugt sein», sagt er. Zwar habe sich die Unternehmensführung in den vergangenen Jahren stark verändert – «die Prinzipien sind aber dieselben geblieben». Mathis’ Führungsstil: «Im Auftrag hart, aber menschlich.» Der Chef erwartet von seinen Mitarbeitenden, dass sie ihre Arbeit stets korrekt und pünktlich abliefern. Es mache ihm nichts aus, wenn er einen Mitarbeitenden ausserhalb der offiziellen Pausenzeiten am Kaffeeautomaten antreffe. «Wenn dieser dann aber seinen Job nicht zu meiner Zufriedenheit und rechtzeitig erledigt, kann ich auch mal eingreifen und unmissverständlich darstellen, was gefordert ist.» Oder anders: Urs Mathis spürt seine Mitarbeitenden, aber er ist kein «Gspürsch-mi»-Chef. Dafür ein stolzer. Der gelernte Karosseriesattler ist überzeugt, dass er und seine Mitarbeitenden im Textilcenter Sursee einen wesentlichen Teil zur Aufrechterhaltung der Armee beisteuern. «Wir leisten hier einen Beitrag zur Landessicherheit. So wie jeder einzelne Soldat auf dem Feld.» Die Wasserfresser im Haushalt Hahn auf, Hahn zu – rund 160 Liter Wasser verbraucht ein Mensch in der Schweiz pro Tag. Was nach viel tönt, wurde in den letzten Jahren immer weniger. Eigentlich ist der sinkende Wasserkonsum lobenswert, er stellt die Wasserwerke jedoch vor Ertragsprobleme. Denn die Kosten für die Infrastruktur der Versorgung und die Qualitätssicherung des Trinkwassers nehmen laufend zu. 17,2% Kochen, trinken, Geschirr spülen 19,6% 29,5% Körperpflege in Badewanne und Dusche Toilettenspülung Zahlensalat // 25 18,6% 12,8% 2,3% Waschmaschine Handwäsche und kleine Körperpflege am Lavabo Auto und Garten SWISSLIFE Herbst 2015 27 Sorg für dich. 100 Jahre alt wird heute jedes zweite Neugeborene. Wie lebt man möglichst lange aktiv und selbstbestimmt? Heike Bischoff-Ferrari sagt, was man dafür tun kann, und Karl Klenk verrät, wie er es geschafft hat. Seite 30 Seite 36 So sind unsere Kunden Galina Vracheva – Virtuosin der Tasten Die Kunden verstehen ist das oberste Ziel unseres Geschäfts. Darum besuchten 100 Swiss Life-Mitarbeitende 100 Kunden. Tatiana Seelos, Risk & Asset Liability Manager bei Swiss Life Schweiz, traf die in Zürich lebende bulgarische Pianistin Galina Vracheva. «Ich habe jahrelang grosse Ängste gehabt, rund um die Sicherheit, die Sicherheit meines kleinen Kindes, die Sicherheit, einen Job zu haben. Interessanterweise habe ich die Versicherungen bei Swiss Life abgeschlossen, als ich endlich aufgehört habe, Angst zu haben. Trotzdem: Mein Beruf ist eigentlich total unsicher und auch meine explosiven Handlungen, wenn ich Musik erfinden, wenn ich improvisieren soll, die sind immer einem hohen Risiko unterworfen; es gibt keine Sicherheit, die ich irgendwo einholen kann. Ehrlich gesagt, hindert es mich auch beim Improvisieren, wenn ich etwas sehr Trauriges erlebt habe oder wenn gewisse schreckliche Dinge in der Welt passieren: Das alles setzt sich schon gegen die Freiheit der Aussage – und man weiss ja, dass die Improvisation die Redekunst der Musik ist. Deshalb ist das dann ein bisschen wie gelähmte Sprache.» Unterwegs in die alterslose Gesellschaft Von wegen Ruhestand: Nein danke! Unsere Vorstellung vom Leben im Alter wird gerade gründlich umgekrempelt. Das zeigt eine neue Studie, die das GDI Gottlieb Duttweiler Institut in Zusammenarbeit mit Swiss Life erstellt hat. Mit den Babyboomern kommt derzeit eine geburtenstarke Generation ins Pensionsalter. Jahrgänge, die ohne Krieg, dafür mit Rock’n’Roll und rasantem technischen Fortschritt gross geworden sind. Aktiv, gesund und technologieaffin wie keine Generation zuvor – und «alt» ist für sie noch für längere Zeit ein Wort der Zukunft. Die Studie zeigt auf, was auf uns zukommt. Wenn Sie wissen möchten, was die Altersvorstellungen junger und alter Menschen sind, unterlegt durch Daten einer repräsentativen Umfrage, was die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen sind, welche die alterslose Gesellschaft von morgen mit sich bringt, und was vier Zukunftsszenarien enthalten, die den Wandel unserer Vorstellungen vom Leben im Alter dokumentieren, dann können Sie den Report kostenlos downloaden unter www.gdi.ch/langesleben Sorg für dich // 29 Das wünsch ich mir: Einen Luftballon? Ein langes Leben? Endloses Glück? Oder ein spannendes Leben? Schweizerinnen und Schweizer hatten die Möglichkeit, bei der «Sorg für dich»-Tour eine Videobotschaft aufzunehmen – und zu bestimmen, wann ihnen diese e n s ch e n ie die M sorgen w , ie S Aufnahme als Überraschung Sehen hweiz für sich an c e in der S s ihre Wünsch zugestellt werden soll. nd wa sind: u er sich selb ürdich.ch f g r o www.s Pingpong Vorsorge muss nicht schwierig sein. Eine Frage, eine Antwort. Im Chat. Und zwar jetzt. Sofort. Fr., 13. Nov. 13:45 Ich habe eine 3a-Police und zwei 3a-Konti. Was kann ich tun, damit ich beim Bezug möglichst wenig Steuern bezahlen muss? Das Geld können Sie frühestens fünf Jahre vor dem ordentlichen AHVAlter beziehen. Teilen Sie die Auszahlung auf verschiedene Jahre auf, so können Sie die Progression umgehen. Georgette an Georgette: «Ich wünsche mir, dass ich die Hochzeiten meiner Enkelkinder noch erlebe.» Maurice an Maurice: «Wehe, du arbeitest im Büro! Wenn du nicht den Mut aufgebracht hast, Musik zu studieren, wäre ich sehr enttäuscht.» Manon+Nina an Manon+Nina: «Wir hoffen, dass wir in zehn Jahren zurückblicken und denken: Waren wir damals schön und jung – und Mensch, geht es uns heute auch gut!» Kann ich mir auch nur einen Teil des Geldes auf den 3a-Konti auszahlen lassen? Nein, Teilauszahlungen sind leider nicht erlaubt. Danke. Sandra an Sandra: «Drei Kinder, ein Haus am See mit toller Aussicht und einen tollen Mann.» SWISSLIFE Herbst 2015 Jacques Raemy, Swiss Life-Generalagent in Genf und unser Beraterteam antworten im Chat auch auf Ihre Fragen: myworld.ch/chat «Alt? «Alt? Vielleicht Vielleicht ab ab 85!» 85!» Prof. Dr. med. Heike BischoffFerrari (47) führt die Klinik für Geriatrie im Universitätsspital Zürich, leitet das Zentrum Alter und Mobilität an der Universität Zürich und besetzt den 1. Lehrstuhl für Geriatrie und Altersforschung an der Universität Zürich. In 15 Jahren ist in Westeuropa einer von drei Menschen über 65 Jahre alt – und gesunde alte Menschen werden für die Gesellschaft immer wichtiger. Christoph Grenacher sprach darüber mit Heike Bischoff-Ferrari, die Zürich zu einem europäischen Zentrum der Altersforschung gemacht hat. Frau Professor Bischoff, wie geht später alt werden? (Lacht) Jünger bleiben! Im Ernst: Indem man sich nicht erst mit 65 damit beschäftigt, dass allmählich die zweite oder dritte Lebenshälfte beginnt. Sondern rechtzeitig auf seinen Körper achtet, sich viel bewegt und umfassend ernährt. Wir empfehlen auch ein Check-up pro Jahr beim Hausarzt. Wir bringen ja auch unser Auto nicht erst zum Service, wenn es alt ist. Was heisst eigentlich alt? Früher war man mit 65 alt. Heute redet man von einem alten Menschen eher ab 85 Jahren. Aber das Alter allein ist nicht mehr das einzige Kriterium. Sondern? Es ist vielmehr die Gebrechlichkeit, die zählt. Ein 90-Jähriger kann heute noch der Wildeste auf der Tanzfläche sein – die haben das Tanzen nämlich seinerzeit noch gelernt! Und ein wesentlich Jüngerer kann schon komplett auf Hilfe angewiesen sein, weil er gebrechlich ist. Und was versteht man unter Gebrechlichkeit? Massiven Gewichtsverlust, Abnahme der Muskelkraft und -masse, Erschöpfung, vielleicht auch den Abbau der geistigen Funktion. Dagegen gibt’s ja die Medizin! Halt, wir setzen früher an! Wir versuchen in unserer Forschung und im Projekt DO-HEALTH, mit präventiven Massnahmen das physiologische Altern auf multiplen Organebenen zu verzögern. Wir gehen in der modernen Altersforschung bewusst über das eine Organ, die eine Krankheit hinaus und erfassen den ganzen Menschen mit möglichst allen wichtigen Organfunktionen. Um erfolgreich älter zu werden, brauche ich nicht nur mein Gehirn; ich brauche meine Muskulatur, meine Herz-, Kreislauf-, Nierenfunktionen, ich brauche meine ganze Einstellung als Mensch. Multitalente, von denen wir annehmen, dass sie mehrere Organfunktionen gleichzeitig und positiv unterstützen, sind Bewegung und möglicherweise Vitamin D und Omega-3-Fette. Das wissen wir doch schon längst! Wir wissen es nicht, wir vermuten es – aber wir haben es noch längst nicht umfassend wissenschaftlich erforscht und belegt! Wir brauchen grosse Studien, damit wir verlässliche Ergebnisse erhalten. Nur dann bringen wir die Ärzteschaft, die gesamte Gesund- Sorg für dich // 31 heitspolitik dazu, diese Massnahmen auch in der Klinik umzusetzen. Deshalb DO-HEALTH! Mit welchem Ziel? Es wird jetzt eine Generation älter, die den Anspruch hat, mit einer hohen Lebensqualität älter zu werden. Man erwartet auch mehr Leistung von den Älteren, sie werden zunehmend wichtiger auf jeder Ebene unserer Gesellschaft. Zentral für die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit älterer Menschen ist die Verlängerung der gesunden Lebenserwartung. Unsere Forschung hat zum Ziel, über einfache und belegte Massnahmen das physiologische Altern zu verzögern und damit möglichst viele Menschen so lange wie möglich in der Erhaltung ihrer Gesundheit zu unterstützen. Und was garantiert den besten Erfolg, um im Alter gesund zu bleiben? Eine gesunde, ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle und die Erhaltung der Muskelkraft und -masse. Wichtig ist auch, sozial aktiv zu bleiben und nie aufzuhören, Neues zu erleben. Falls wir in DO-HEALTH die nötigen Belege finden, sollte die gesunde Ernährung mit zwei wichtigen Nährstoffen, Vitamin D und Omega-3, ergänzt werden, die nur sehr schwierig über die Ernährung abdeckbar sind. Mit Zusatzstoffen zum ewigen Leben? Nein, das allein genügt natürlich nicht. Die Bewegung ist ebenso wichtig – und das allgemeine Wissen über unseren Körper, um rechtzeitig Risiken zu erkennen und gezielt abzuwenden. Und dann wird alles besser? Ja, sofern die Wirkung der empfohlenen Massnahmen zuerst hieb- und stichfest nachgewiesen ist. Und dann ist es wichtig, dass man eine gute Strategie definiert, wie man dieses Wissen direkt zum Patienten bringt. Der Patient ist unser Partner. Sie sprachen eben vom Patienten als Partner. Ja und dabei spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle. Wir Ärzte sind ganz schlecht in der Kommunikation. Ich sehe das, wenn meine eigenen Eltern zum Arzt gehen, mit wie wenig konkreter Information sie zurückkommen. Ich teste zum Beispiel bei meinen Patienten, ob meine Informationen ankommen. Das braucht mehr Zeit und wird wieder teurer? Klar, man braucht mehr Zeit für den Patienten – aufs Ganze gesehen wird das aber nicht teurer, weil korrekte Information, die ankommt, viel wirkungsvoller ist. Ich möchte, dass mein Patient mein Partner wird in der Umsetzung seiner Therapie. Das wird er nur, wenn er richtig verstanden hat, um was es geht. Das ist entscheidend bei medikamentösen Therapien, aber noch wichtiger, wenn es um Prävention geht. Warum? Es gibt nichts Schwierigeres in der Medizin als die Umsetzung präventiver Massnahmen, weil der Mensch sich immer im Jetzt sieht. Wenn der Patient krank ist, SWISSLIFE Herbst 2015 dann versteht er, dass er dieses Medikament nehmen muss, weil er krank ist. Aber jetzt was zu tun, um die Gesundheit zu erhalten, das spürt man ja nicht. Da wäre wieder die Einstiegsfrage: Was tun, um später alt zu werden? Es braucht eine unheimliche Disziplin – und Angebote. Wir haben hier am Universitätsspital Zürich ein Test- und Diagnose-Zentrum aufgebaut: Da wird der Patient gründlich untersucht, seine Muskelfunktion und -masse, die Knochendichte, die Fettverteilung, Ernährungsgewohnheiten, alle wichtigen Organfunktionen inklusive Blutuntersuchungen bezüglich Risikofaktoren, alles. Dann werden alle Resultate in unseren Healthy-Aging-Sprechstunden ausführlich mit dem Patienten besprochen. Diese Sprechstunde ist für Personen ab 50 zugänglich mit dem Motivationstool: Wir besprechen mit dem Patienten den Ist-Zustand, wir haben die Schwachpunkte identifiziert und die können wir nun gezielt gemeinsam angehen. Und wer kann zu dieser Sprechstunde kommen? Jeder. Ich konnte die Leitung des Universitätsspitals Zürich davon überzeugen, über das Test- und Diagnose-Zentrum und unsere Sprechstunde einen universitären Schwerpunkt ‹Healthy Aging› zu etablieren, obgleich heute noch nicht alle Leistungen abgebildet sind und diese mit den Krankenkassen verhandelt werden müssen. Mein Argument war: Lasst uns das machen, es ist wichtig. Als barmherzige Samariter, fernab jeder Wirtschaftlichkeit? Für mich ist wichtig, dass sich das Bild der Altersmedizin verändert, um den wachsenden Anteil älterer Menschen in der Erhaltung ihrer Gesundheit zu unterstützen. Wirtschaftlichkeit ist trotzdem ein wichtiges Thema, vor allem wenn es um unsere ambulanten Leistungen geht. Wir arbeiten auch daran. In DOHEALTH erfassen wir alle Gesundheitskosten, um zu zeigen, dass unsere Massnahmen kostendeckend sind. Darum geht es bei DO-HEALTH Das aktuell grösste Altersforschungsprojekt Europas wird von Zürich aus koordiniert. An der dreijährigen DO-HEALTH-Studie nehmen über 2100 Senioren über 70 teil. Die Studienanlage basiert auf drei Säulen: Die Einnahme definierter Dosen von Vitamin D. Die Einnahme definierter Dosen Omega-3-Fettsäuren. Ein einfaches Trainingsprogramm zu Hause. Dokumentiert wird, wie häufig Senioren Knochenbrüche und Infekte erleiden und wie sich die Muskelfunktion, Gehirnfunktion und der Blutdruck verändern. Die Studie erfasst auch alle wichtigen Organfunktionen, um zu klären, welche Organfunktionen von den drei Strategien beeinflusst werden und inwieweit diese Strategien das physiologische Altern auf der Organebene verzögern können. Schutz im Paket Gesund bleiben bis ins hohe Alter? Die optimale Krankenversicherung hilft mit. Eine Grundversicherung hat jeder, ist schliesslich obligatorisch. Aber Zusatzversicherungen? Das ist schon komplizierter. Dabei gibt es alles zusammen in einem Paket. Mit Beratung. Mit Prä- mienrabatten in der Grundversicherung. Mit integriertem Patientenrechtsschutz. Und mit der Möglichkeit, die Grundversicherung zu wechseln. Und zwar jedes Jahr. Wünschen Sie mehr Infos zu Swiss Life SimplyCare? Senden Sie uns die Karte im Umschlag des Magazins oder gehen Sie auf folgenden Link: www.swisslife.ch/simplycare Selfie-Umfrage: «3a – was war das schon wieder?» Geht’s Ihnen auch so? Sie brauchen Begriffe – und wissen eigentlich gar nicht so genau, was damit gemeint ist. Die Generation Gold tut sich damit nicht mal so schwer, wie unsere Umfrage ergab: Menschen über 50 kennen und nutzen den Wert der Vorsorge. Aus guten Gründen: Sie sparen Steuern, erwerben Wohneigentum, sorgen vor. «Ich nutze mein 3a-Guthaben «3a, was war das schon für die indirekte Amortisation.» wieder? Ach ja, da zahle ich Toni Walker (50), Ruswil ja jährlich ein. Es ist mein ‹Geld für alle Fälle›.» «Das 3a-Guthaben ist für unsere Vorsorge bestimmt. Was wir mit dem Geld dann mal machen, sehen wir später.» Franz und Bernadette Bättig, (56 und 55), Langnau bei Reiden Susanne Andermatt (53), Ballwil «Mit unseren 3a-Geldern haben wir uns soeben eine Eigentumswohnung gekauft.» «Mit 3a legen wir Geld für das Alter auf die Seite und sparen gleichzeitig auch noch Steuern.» Heidi und Hanspeter Birrer (59 und 64), Zell Anton und Edith Grob-Wiederkehr (60 und 58), Gettnau Sorg für dich // 33 Gewinnen Sie 500 Franken für Ihre Zukunft! Wie hoch ist der Betrag, den man im Jahr 2015 in die Säule 3a einzahlen und von den Einkommenssteuern abziehen darf ? 6378 Franken 6738 Franken 6768 Franken Vor dem «Tag der privaten Vorsorge» (jeweils am Mittwoch vor dem ersten Adventstag, dieses Jahr am 25. November) können Sie einen Startbatzen für Ihre private Vorsorge gewinnen. Länger arbeiten? Natürlich! Dolce far niente nach 65 ist out. Arbeit nach der Pensionierung hält fit und erfreut Chefs und Kunden. Karte im Umschlag einsenden oder online teilnehmen: www.swisslife.ch/magazin «3a – das ist bei mir hochaktuell! «3a ist für mich ein sinnvolles InstruIch bin gerade dabei, ein 3ament, um Steuern zu sparen. Ausserdem weiss ich: Was ich hier reinstecke, Vorsorgekonto zu eröffnen.» Anita Kurmann (52), Ruswil kommt auch wieder heraus.» Marcel Ackle (58), Hägglingen «3a bedeutet: Ich bekomme mehr zurück, als ich einzahle. Toll!» «Mein 3a-Konto gibt mir Sicherheit.» Markus Andermatt (56), Ballwil Martin Peter (52), Richenthal SWISSLIFE Herbst 2015 «Einige meiner Kollegen können es schon nicht ganz verstehen», sagt Hans-Ruedi Marthaler. Er arbeitet 40 % im Aussendienst für die Bürobedarf-Firma Lyreco, ganz freiwillig, obwohl er dieses Jahr 70 wurde. Warum arbeiten, wenn man nicht muss, Herr Marthaler? Die Antwort kommt sofort und mit lachender Stimme: «Weil es mir Spass macht.» Marthaler ist kein Einzelfall. Immer mehr Menschen arbeiten heute länger, weil sie Freude daran haben – einige jedoch auch, um ihre Rente aufzubessern. Zurzeit ist einer von zehn Männern in der Schweiz über 65 erwerbstätig, bei den Frauen ist der Anteil noch rund halb so gross. Für Hans-Ruedi Marthaler geht es auch darum, dank Arbeit geistig fit zu bleiben. Weil er sein Teilpensum flexibel einteilen kann, bleibt ihm immer noch genügend Zeit, um mit seiner Frau die Welt zu entdecken oder mit seinem Hund zu spazieren. Nur keine Sorgen mit der Vorsorge Den Überblick über die eigene Vorsorge zu behalten, ist schon mal grundsätzlich nicht so einfach. Den Überblick über all die Verträge und Dokumente zu behalten, ist meist noch viel schwieriger. Sehr angenehm also, wenn man all diese Dinge nicht mehr selber fein säuberlich in einem Ordner aufbewahren muss, sondern alles schön geordnet online vorfindet. Und gleich auch noch Informationen zu eventuellen Vorsorgelücken und Steuersparmöglichkeiten. Bestellen Sie Ihr Login für das Vorsorge- und Finanzportal: myworld.swisslife.ch Oder mehr Infos mit der Karte im Umschlag des Magazins. Mit 27 im Kino, mit 70 am Strand Matea Maric, 27, lebt in Bellinzona. Sie arbeitet in der Spitalverwaltung und organisiert dort Kongresse. Heute rennt ihr oft die Zeit davon, als Pensionierte möchte sie gerne am Meer leben und Fotoalben zusammenstellen – wenn es die dann noch gibt. Text: Yvonne Eckert Wo arbeiten Sie? Ich bin am Institut für Onkologie tätig und organisiere dort Kongresse. Meine Arbeit gefällt mir sehr, aber es ist kein einfacher Bereich. An die körperlichen Veränderungen der Patienten während der Chemotherapie werde ich mich wohl nie gewöhnen. Trotzdem möchte ich bis zu meiner Pensionierung im Gesundheitsbereich tätig sein. Dann hoffe ich, meine Rente geniessen zu können. Wie wohnen Sie? Ich lebe alleine in einer Mietwohnung, habe aber einen Freund. Mit 70 hätte ich gerne zusammen mit meinem Mann ein Häuschen am Meer. Es muss nichts Grosses sein, nur genug Platz für zwei bieten und ein Gästezimmer haben. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Ich gehe ins Kino, lese und reise gerne. Ich mag es, neue Orte zu entdecken und kulinarische Spezialitäten zu probieren. Natürlich treffe ich in meiner Freizeit auch Freunde. Wenn ich pensioniert bin, möchte ich jeden Tag nach Lust und Laune planen. Dinge machen, für die ich jetzt keine Zeit habe: malen, schreiben, Fotoalben kreieren (wenn es die dann noch gibt) und mich vielleicht um meine Grosskinder kümmern. Wie viel Geld brauchen Sie zum Leben? Wenn ich alle Ausgaben wie Miete, Auto, Krankenkasse, Telefon, Steuern usw. zusammenzähle, komme ich monatlich auf 3000 Franken Fixkosten – ohne Unvorhergesehenes wie Krankheitskosten, ein Schaden am Auto oder Shoppen. Mit 70 werden meine Bedürfnisse anders sein. Vielleicht bin ich dann mehr im Spital als in der Bar oder bei Freunden. Ich werde meinen Lebensstil der Höhe meiner Rente anpassen. Was tun Sie für Ihre Gesundheit? Ich spielte einige Jahre Volleyball, habe mittlerweile aber damit aufgehört. Nun gehe ich ab und zu laufen. Bei der Ernährung schaue ich nicht gross. Ich esse gerne und probiere immer Neues. Mit 70 jogge ich wohl am Strand und gehe wandern. Was ist Ihnen am wichtigsten? Die Familie. Ich telefoniere nicht täglich mit meinen Eltern oder Geschwistern, aber ich weiss, dass ich immer auf sie zählen kann, wenn etwas ist. Und die Gesundheit. Wovon träumen Sie? Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit, um die Welt zu bereisen, neue Kulturen kennenzulernen und in verschiedenen Ländern zu leben. Irgendwann hätte ich gerne eine eigene Familie und ein unbeschwertes Leben. Ich möchte meine beruflichen Ziele erreichen und die Menschen um mich herum glücklich machen. Sorg für dich // 35 Kieser schwitzt «Wir Menschen sind nun mal keine Lauftiere.» «Was für ein Refugium» – Dina Baiao und ihr Mann Alessandro Picciati mit Giulia und Fabio geniessen ihr neues Zuhause in Gockhausen. Unser neues Zuhause «Wir haben unseren Traum gefunden: Der Architekt Hans Demarmels baute 1983 dieses unverwechselbare Zuhause mit integriertem Atelier in Gockhausen – das ist ideal für mich als selbständiger Architekt, ich kann jetzt von zu Hause aus arbeiten. Auch meine Frau, die als Kinderärztin mit eigener Praxis in Küsnacht (ZH) arbeitet, schwärmt von den 8 ½ Zimmern auf 335 Quadratmetern: «Was für ein herrliches Refugium.» Die Innenräume ziehen sich über mehrere Betonebenen, Demarmels’ Affinität zum Mediterranen, die raue Materialisierung – von aussen betrachtet dominiert Glas und Kupfer – ermöglicht im Haus mit selbstverständlichem Innenhof ein Gefühl des Draussenseins. Das macht uns Tag für Tag glücklich – Glück, das wir auch beim Kauf des Hauses hatten. Wir sahen die Anzeige im Internet, sahen uns das Haus an, besuchten das Objekt zwei Tage später nochmals und dann sagte meine Frau kühn: «Wir reservieren!» Dabei wussten wir damals noch gar nicht, ob und wie wir die Immobilie finanzieren können. Doch alles kam gut – und jetzt sind wir hier zu Hause.» Attraktive Immobilienangebote und weitere Informationen rund ums Wohneigentum finden Sie unter www.swisslife.ch/immopulse SWISSLIFE Herbst 2015 Beim täglichen Waldgang mit meinem Hund begegne ich stets seltsam angezogenen Menschen, die mit rätselhaftem Motiv und unbekanntem Ziel durch den Wald rennen. Diese Läufer – neudeutsch «Jogger» – befinden sich jeweils in einem von zwei Zuständen: dem Verkrampften oder dem Seeligen. Mein Hund und ich fragen uns: Wozu rennen diese Leute? Meine private Feldforschung offenbart drei Motive. Häufigstes Motiv, insbesondere von Läuferinnen: abnehmen! Zweithäufigstes Motiv, meist von Männern über 40: dem Herzinfarkt davonrennen! Drittes Motiv: die sportliche Leistungsfähigkeit verbessern. Das erste Motiv, laufen, um abzunehmen, ist absurd. Das zweite, die Infarktphobie, ist hysterisch und das Dritte schliesslich ist ein Glaubensbekenntnis jenseits der Rationalität und damit weder argumentativ angreifbar noch begründbar. Die Jogger von heute erinnern an die Flagellanten des Mittelalters, eine Bewegung von christlichen Eiferern, die sich von ihren Sünden zu reinigen glaubten, indem sie sich selbst öffentlich peitschten. Wir Menschen sind nun einmal keine Lauftiere. Unser Fuss ist mit seinen 26 Knochen primär ein Greiforgan. Ganz anders beim Pferd; dort sind es gerade mal drei gut gepolsterte Knorpel – also nicht einmal Knochen. Darum ist das Pferd eben ein Lauf- oder Fluchttier. Halten wir uns doch an die Vorgaben der Natur: Lassen wir also die Pferde laufen und bleiben wir Menschen beim zügigen Gehen. Die Gelenke werden es uns danken! Werner Kieser (75), gelernter Schreiner, Ex-Boxer, Buchautor und Philosoph (MA), ist der erfolgreichste Krafttrainer Europas mit einem Imperium von 141 Filialen. Kiesers Blog: kieser-training.de/blog So geht gut altern Karl Klenk sagt, es brauche nur wenig, um auf gute Art zu altern: die richtigen Eltern, das nötige Glück – und Lust am Tanzen! Der rüstige Rentner aus der Zürcher Vorortsgemeinde Dietikon muss es wissen: Er ist diesen Sommer 103 Jahre alt geworden und kam zur Welt, als eine Bahn zum ersten Mal aufs Jungfraujoch fuhr und der deutsche Kaiser Wilhelm II die Schweiz besuchte – zwei Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Text: Kathrin Wehrli « Am 19. Juli 2015 bin ich 103 geworden. ‹Herr Klenk, was ist Ihr Rezept, um gesund über 100 Jahre alt zu werden?› Das fragen mich die Leute immer wieder und ich gebe ihnen immer dieselbe Antwort: Das Allerwichtigste ist, dass man sich bei der Geburt die richtigen Eltern aussucht. Also die Gene, die sind wichtig. Auch ein seriöser Lebensstil hat natürlich grossen Einfluss auf die Gesundheit. Viel Bewegung, gesund essen, kein Alkohol, nicht rauchen. Ich habe in meinem ganzen Leben keinen Schluck Alkohol getrunken und rauche seit vielen Jahren nicht mehr. Aber das habe ich alles schon mehrmals erwähnt. Ich bin auch schon im Fernsehen aufgetreten, und zwar für die Sendung Anno 1914. Man erlebt viel, wenn man so alt wird wie ich, müssen Sie wissen. Ich habe viel gemacht in meinem Leben. Für mich war es immer selbstverständlich, etwas zu verändern, wenn mir Missstände auffielen. In Dietikon bin ich seit 1934. Ich wurde als jüngster Sekundarlehrer des Kantons Zürich vom Erziehungsdirektor persönlich nach Dietikon beordert. Eigentlich hatte ich bereits eine andere Stelle, aber einem so hohen Tier wagte ich nicht zu widersprechen. In Dietikon habe ich dann den Schwimmunterricht eingeführt. Aufgewachsen bin ich in Meilen und als Seebub konnte ich natürlich schwimmen. Die Dietiker Jugend beherrschte das Schwimmen damals nicht. Auch die Schulzahnpflege wurde auf mein Engagement hin eingeführt. Ich konnte einfach nicht mit ansehen, dass so gesunde und herzige Kinder mit verfaulten Zähnen herumliefen. Als ich dann im Jahr 2001 zum Ehrenbürger von Dietikon ernannt wurde, war ich aber trotzdem sehr überrascht. Das hätte ich nie erwartet. Sorg für dich // 37 Etwas vom Schönsten in meinem Leben ist das Tanzen. Geige habe ich auch lange Jahre gespielt. Jetzt geht das Spielen leider nicht mehr, weil ich immer Krämpfe in den Fingern bekomme. Getanzt habe ich bis 2013, zuletzt aber nur noch die Française. Da muss man nämlich fast nur Gehschritte machen. Ja, das Tanzen. Das vermisse ich schon ein wenig. Vor allem Schweizer Volkstänze begeistern mich sehr. Meine Freude am Tanzen habe ich schon als Jugendlicher entdeckt. Ich war etwa 15, als ich mit meinen Eltern die Jahresversammlung des Samaritervereins in Meilen besuchte. Beim anschliessenden Tanz auf der Bühne zeigte mir eine ehemalige Mitschülerin die ersten Tanzschritte. Als ich als Sekundarlehrer mein eigenes Geld verdiente, besuchte ich einen Tanzkurs. Ich hatte dann die Möglichkeit, mit einer Tanzgruppe nach Schweden zu reisen. Später habe ich mehrere Volkstanzgruppen ins Leben gerufen. Das Skandinavische hat mich immer begleitet. So wurde ich auch mit der Tanzleitung des Skandinavischen Clubs betraut. Ich mag den Volkstanz, weil er Tradition verkörpert, aber auch, weil er einen körperlich und geistig fit hält. Man kann nicht einfach irgendwelche Bewegungen zur Musik machen, alles muss genau stimmen. Vorausschauen können ist wichtig. Man muss genau wissen, welche Drehung, welche Schritte als Nächstes kommen, in welche Richtung der Partnerwechsel – nach links oder nach rechts, nach vorne oder nach hinten – vollzogen wird. Wenn ich also ein Geheimrezept für ein hohes Alter bestimmen müsste, dann wäre es, dass man immer in Bewegung bleibt. Nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf. Und Begeisterung. Begeisterung und Freude, an dem, was man tut. 8953 » Das Budget ist das halbe Leben Finanzen planen klingt nicht sehr spannend, zugegeben. Aber es macht freier. Denn wer weiss, wie seine Finanzen heute und künftig aussehen, fühlt sich sicherer. Und ist auch um einiges entspannter. Einfach ist so etwas aber nicht immer, schliesslich spielen viele Themen eine Rolle. Und diese Themen sind bei jedem Menschen etwas anders gewichtet. Hier können wir helfen. Pascal Ammann, Swiss Life-Generalagent in Karl Klenks Wohnort Dietikon (GA Limmattal), sagt, was in der Gemeinde im Zürcher Limmattal sehenswert ist. An jedem ersten Adventswochenende freue ich mich auf unseren Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz in Dietikon. Da ist für alle etwas dabei: Neben dem eigentlichen Markt gibt es am Samstag eine Festwirtschaft bis Mitternacht und am Sonntag zieht dann St. Niklaus in die Stadt ein. Dieses Jahr ist es noch etwas spezieller als sonst: Unser Markt feiert nämlich am Wochenende vom 28. und 29. November seinen 30-jährigen Geburtstag. SWISSLIFE Herbst 2015 @ Fragen zur Finanzplanung? Schreiben Sie Annette Behringer, Finanzexpertin bei Swiss Life: [email protected]. Senden Sie uns die Karte im Umschlag des Magazins oder gehen Sie auf folgenden Link: www.swisslife.ch/finanzplanung Ein Life Fact von Swiss Life: «Im Leben lernen wir rund 1300 Menschen kennen.» Kennen Sie schon Ihre eigenen Life Facts? Berechnen Sie sie jetzt: www.wirlebenimmerlaenger.ch SWISSLIFE Magazin | deutsch | SwissLife > Frau mit Hund | Format 180 x 238 mm «Für uns zwei ist das Haus zu gross geworden.» Sorg für dich. Auch der Verkauf oder das Vererben des geliebten Eigenheims braucht professionelle Beratung. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Was hat das Haus für einen Wert? Wie überträgt man das Wohneigentum reibungslos und finanziell optimal? Alles Fragen, die Ihnen unsere Experten gerne beantworten. Mehr auf swisslife.ch 096-10615001_Anz_Wohneigentum_SwissLifeMagazin_FraumitHund_180x238_de.indd 1 24.09.15 16:03 diesem Tour zu Ort ie d r e b M e h r ü s e h e n s we r t e n höchst ren Sie unter erfah -evasion.ch gne o m nt a Im Türkis des Eises Ein einzigartiges Naturwunder entdeckte der Walliser Bergführer Stéphane Albasini vor knapp 20 Jahren: eine riesige Grotte im Innern des sieben Kilometer langen Zinalgletschers. Das einzigartige Naturwunder präsentiert sich nur im Winter – dann nämlich ist das sonst knietiefe Wasser im Innern der Kaverne gefroren und die Grotte wird quasi zum weltgrössten Iglu: Selbst 40 Meter unter der Eisoberfläche dringt Tageslicht durch die Eismassen und taucht das Innere der Grotte in zartes bis kräftiges Blau. Tour de Suisse // 41 So kommen Sie hin Mit dem Zug bis nach Sierre, dann mit dem Bus bis nach Zinal – das hinterste Dorf des Val d’Anniviers. Startpunkt der geführten Tour ist der Parkplatz am Dorfende (Start 9.30, Rückkehr 16.00 Uhr). Die Wanderung zum Naturschauspiel findet von Dezember bis März jeden Dienstag und Donnerstag statt. Kosten pro Person Fr. 70.–, für Kinder bis 16 Jahre Fr. 40.–. Hier geht’s lang Für die Tour braucht es die vom Bergführer verteilten Schneeschuhe. Zunächst geht es über einen breiten Winterwanderweg, dann weiter durch den Tiefschnee – begleitet vom grandiosen Rundblick auf die fünf Vier tausender Weisshorn, Zinalrothorn, Obergabelhorn, Matterhorn und DentBlanche. Danach stetig hoch, an schroffen Felswänden und riesigen Findlingen vorbei. Das erwartet Sie Nach rund zwei Stunden wird auf einem Felsplateau gepicknickt, ehe eine halbe Stunde später der Zinalgletscher und der Eingang zur ersten Eishöhle erreicht sind. Gut 100 Meter weit kann man ins Innere der Eishöhle gehen. Mit der Zeit erscheint das Blau und Türkis des Eises, das hier bis zu 40 Meter dick ist, heller und heller, und es beginnt zu glänzen. Die Temperatur in der Höhle liegt konstant bei fünf Grad Celsius. i Gut zu wissen Für die Tour ist kein besonderes Training erforderlich, man muss jedoch mit fünf Stunden Schneeschuh-Wanderung und 400 Metern Höhenunterschied rechnen. Achtung: Die Verpflegung aus dem Rucksack nicht vergessen. Die Tour findet nur statt, wenn es die Wetterbedingungen zulassen. Guten Appetit Gegen 16.00 Uhr sind Sie wieder zurück am Ausgangsort in Zinal, wo es einige gute Restaurants gibt, die auch eine herzhafte regionale Küche anbieten – beispielsweise das «Hôtel-Restaurant Le Trift» oder das «Hôtel-Restaurant De La Poste». Gute Nacht In Zinal oder den weiteren Orten im Val d’Anniviers gibt es diverse preiswerte Hotels. Oder man nimmt in Zinal kurz vor 18 Uhr den Bus, steigt in Sierre wieder in den Zug und schläft im eigenen Bett. A Swiss Life // 43 Text: Erwin Koch, Bild: Tom Haller Das Wunder von Bern In seiner Waschküche erfand Werner Kroh, Vertreter für Putzmittel, ein Rezept wider die Ölpest. Doch die Welt interessierte sich nicht dafür. Und als sie es endlich tat, wusste Herr Kroh nicht mehr, was er einst erfunden hatte. Die Geschichte eines verkannten Genies, das heute in einem Heim lebt. SWISSLIFE Herbst 2015 E ines Abends im kalten November 1980, von niemandem geheissen, schloss sich Werner Kroh, Vertreter für Putzmittel, in der Waschküche ein, die er selten betrat – am Anfang war die Waschküche, Rollmattstrasse 7a, ein kleines, schattiges Haus, 3123 Belp, Bern. Herr Kroh goss Wasser in ein Marmeladenglas, dann Altöl, er sah, wie das Öl zerfloss und schmierte, schliesslich gab er Salz ins Gefäss, schüttelte es, liess die Mischung ruhen. Am nächsten Abend, das Land lag unter erstem Schnee, kam er wieder und sah, dass nichts geschehen war, der Saft, braun und schwarz, roch nach Öl, Kroh streute wieder Salz, auf einen Zettel schrieb er, 2. Versuch, zwei Teelöffel Salz. Seiner Frau und den beiden Kindern verbot er, das Glas zu berühren, und wenn sie fragten, was er vorhabe, sagte Werner Kroh, ein Wunder. Abend für Abend stieg er nun in die Waschküche, die er während Jahren gemieden hatte, fand das Wasser wie am Vortag, trüb und stinkend – das Grinsen des Werkstattchefs, eine Woche zuvor bei Burgdorf, wollte ihm nicht aus dem Sinn, Autopolituren, hatte der Flegel gemeint, kaufe ich Ihnen erst ab, wenn es Ihnen gelingt, diesen Ölfleck hier zu entfernen. Werner Kroh, 37 Jahre alt, versuchte es mit Zucker, mit Pfeffer, mit Mehl und Gries – bevor er mit Seifen zu reisen begonnen hatte, war er Kellner und Koch gewesen, ein Meister im Flambieren. Also griff er zu Brennsprit, Versuch 32. Zu Sonnenblumenöl, Versuch 36. Zu Rapsöl, Olivenöl. Und eines Abends im März 1981, nach Versuch 61, fand er das Wasser im Konfiglas klar und rein, kein Öl mehr zu sehen, keines zu riechen – Herr Kroh, ein kleiner drahtiger Mensch, erschrak, schloss die Tür der Waschküche und wiederholte das Rezept. Und wieder versöhnten sich, kraft der Zutaten, mit denen er sie bestreute, Wasser und Öl, ein Mittel gegen die Ölpest, eine Mixtur, die die Welt bis anhin nicht kannte: die Widerlegung des Unmöglichen. Kroh nahm einen Kleinkredit auf, 200 Franken, und bat die Galactina AG, Babynahrung, Belp, das Wasser im Marmeladenglas zu prüfen, dieses sei, las er Tage später, von guter Trinkwasserqualität, es enthalte nur 0.04 Milligramm Kohlenwasserstoff. Werner Kroh schlief vor Aufregung nicht. Für sein Wunder suchte er einen Namen, wollte, weil es Gesteinsmehl enthielt, das Wort Gestein verwenden und dachte zuerst an das Kürzel GE, schliesslich verlängerte Kroh es zu GEES, weil er die Popgruppe Bee Gees mochte, GEES-61, das Resultat von einundsechzig Versuchen in der Waschküche zu Belp, Rollmattstrasse 7a. Am hellen Nachmittag des 25. Juni 1981, einem Donnerstag, trat er vor die Welt. Im Garten des kleinen, schattigen Hauses in Belp war ein Kunststofffass, gefüllt mit Erde und Schotter, GEES-61 war an den Plastik geschrieben, die Sonne schien, Geranien blühten. Neben dem Fass standen ein Gärtnermeister, ein Gemeinderat, ein Journalist des Thuner Tagblatts, ein Fotograf, ein Notar. Der mass Höhe und Durchmesser der Tonne, schrieb die Daten nieder und das Gelöbnis des Gärtners, was im Fass stecke, sei nichts als normale Belper Erde. Kroh, in Krawatte und Anzug, goss einen Viertelliter Mineralöl ins Behältnis, dann drei Deziliter GEES-61, dann Wasser. Schliesslich legte der Gemeinderat ein Gitter darüber, befestigte es mit vier Siegeln, und das Thuner Tagblatt fragte, «Sensationelle Erfindung aus Belp?» Sieben Monate später, am 19. Januar 1982, brach man die Siegel, wieder war der Notar im Garten, wieder der Gemeinderat, Werner Kroh öffnete den Hahn, der ins Fass gelassen war, Wasser schoss heraus, Kroh füllte zwei gläserne Flaschen und reichte sie dem Notar. Der schickte sie noch am gleichen Tag nach Deutschland ans Institut Fresenius, Taunusstein, und am 25. Februar 1982 erstattete dieses Bericht, Öl und Fett, bei einer Nachweisgrenze von 0,10 mg/l, seien in der gelieferten Probe nicht feststellbar. Sein Wunder schwarz auf weiss, lud Herr Kroh zur Pressekonferenz ins Hotel Alfa zu Bern, jemand lobte ihn einen potenziellen Nobelpreisträger, Kroh sagte, bis dato habe er «Abend für Abend stieg er nun in die Waschküche, die er während Jahren gemieden hatte, fand das Wasser wie am Vortag, trüb und stinkend.» Aus Freude über Werner Krohs Erfolg schenkte ihm seine Tochter ein selbst gesticktes Kissen mit dem Produktnamen. Die von der Pflegerin gepflückte Blume begleitet Werner Kroh während des ganzen Spaziergangs. SWISSLIFE Herbst 2015 Im Wald fühlt sich Werner Kroh wohl, dort kann er Energie tanken. A Swiss Life // 47 1700 Patente studiert, aber auf einen biologisch abbaubaren Ölvernichter sei er dabei nicht gestossen, es war wohl eine Art Eingebung, sprach er, die Formel liegt so nahe, dass man sie nicht sieht, nennen Sie es Glück oder göttliche Weisung. Das Bieler Tagblatt schrieb, Mittel gegen Ölpest gefunden, die Badische Zeitung, Deutscher Erfinder stellt Ölumwandler her, Herr Kroh schlief schlecht vor Glück. Stolz auf ihren Vater, schenkte die Tochter Werner Kroh ein Kissen, GEES-61 darauf gestickt. Er fertigte ein Dossier an, schickte es Ciba-Geigy, Sandoz und Hoffmann-LaRoche, Bayer, BASF, BP, Shell, Mobil, Exxon, Conoco, Greenpeace, dem WWF, der Schweizerischen Eidgenossenschaft und den Vereinigten Staaten von Amerika, der UNO und vielen anderen. Man danke sehr, schrieben jene zurück, die überhaupt schrieben, man danke für seine Einsendung, doch habe man dafür keine Verwendung, mit freundlichen Grüssen. Werner Kroh gab den Beruf auf, flammte nur noch für seine Lösung, sass neben dem Telefon, Wochen, Monate, Jahre, wartete auf den Anruf aus Irgendwo, sein Wunder sei gekauft. Niemand rief an. Wieder stieg Herr Kroh in die Waschküche, ein Pulver, dachte er, ein Pulver reinigt besser als Saft – er nannte es GEES-67. Aber die Welt begriff nicht. Sie begriff nicht, als 1991 im Persischen Golf, entfacht von Saddam Hussein, Abertonnen von Öl brannten – Werner Kroh hielt es in Belp nicht aus, packte seinen Puder in den Koffer und reiste nach Saudi-Arabien, zog von Vorzimmer zu Vorzimmer und bat endlich, am 13. März 1991, zur Schau im Sheraton von Abu Dhabi. Vor einem Schwung weiss gewandeter Scheiche kippte er Öl in Wasser, gab seine Medizin dazu, wartete eine halbe Stunde, trank dann das Wasser und setzte endlich, Applaus, einen Goldfisch ins Gefäss. Aus verseuchter Brühe Trinkwasser gemacht, pries die Kölner Rundschau. Wieder sass er zu Hause neben dem Telefon. Wartete. Werner Kroh verarmte, er sprach nur noch wenig, seine Frau ertrug das Schweigen nicht länger. Er wartete. Irgendwann zog eine Nachbarin ein, Kroh heiratete wieder, wurde wieder Vater – und flog, als am 15. Februar 1996 in Wales der Tanker Sea Empress auflief und 1500 Tonnen Nordseeöl ins Meer entliess, sofort ins Herz der Katastrophe, er zog von Büro zu Büro zu Büro und bot sein Mittel feil. Sorry, Mr Kroh. Manchmal vergass er, worauf er wartete. Dann ging es ihm gut. Werner Kroh wusste nicht, wie ihm geschah, als eines Tages ein Investor anrief, man traf sich und beschloss die Gründung eines Unternehmens mit Sitz in Zug, Oil Treatment International AG OTI. Kroh wurde Mitbesitzer der Gesellschaft und empfing das Versprechen, Teil zu haben am Gewinn, sollte es je einen geben. Aus GEES-61 wurde, weil es besser klingt, SOT 11, Solid Oil Treatment, bestehend aus fünf Gesteinsarten, gemahlen und gemischt auf dem Gelände einer alten Quarzsandfabrik im thailändischen Rayong. Dort, von SOT 11 abgeleitet, kreierten die Zuger SOC 10, Surface Oil Cleaner, eine Variante in flüssiger Form, europäische Patentnummer 1960130. Dann geschah das Mögliche: Am 20. April 2010 zersprang im Golf von Mexiko die Ölplattform Deepwater Horizon, Tausende von Tonnen Öl flossen täglich ins Meer, wochenlang – und Werner Kroh, 67-jährig, sass vor dem Fernseher, verstand nicht, was er sah. Ihn erreichte nicht mehr, dass die US-amerikanische Agentur für Umweltschutz seinem Wunder, das dreissig Jahre zuvor in der Waschküche zu Belp begonnen hatte, am 5. August 2010 die Zulassung erteilte. Werner Kroh. Seit bald drei Jahren lebt er in einem Heim, grau und verbraucht – manchmal, am Arm seiner Frau, die er nicht mehr kennt, schlurft er über Kies. Plötzlich bückt er sich und greift nach einem Stein, schaut ihn zärtlich an und steckt ihn ein. «Sein Wunder schwarz auf weiss, lud Kroh zur Pressekonferenz ins Hotel Alfa zu Bern, jemand lobte ihn einen potenziellen Nobelpreisträger.» SWISSLIFE Herbst 2015 #VERLIEBTINDIESCHWEIZ seit er dort gelandet ist. Buzz Aldrin, Astronaut Apollo 11 Breithorn, Wallis Jetzt buchen und verlieben auf MySwitzerland.com/winter oder unter 0800 100 200 101_15d_02_ins_winter_swisslife.indd 1 07.10.15 08:37 Alpenbitter // 49 Buttenmost und Juckreiz Hagebutte (Rosa canina) 1 Die Hagebutte blüht, bis sie im ersten Frost erfriert. 2 Aus den Früchten gewinnt man unter anderem Buttenmost. 3 Die Samenhaare können starken Juckreiz auslösen. SWISSLIFE Herbst 2015 2 3 1 Illustration: Alexander Schmidt Wer der müden Tristesse im November entfliehen will, macht sich entlang von Hecken, im Niederholz, an Böschungen, in Vorgärten oder Parks auf die Suche: Dort schlummern wahre süsssaure Vitaminbomben, die sich, wenn sie der erste Frost überzogen hat, auch roh geniessen lassen. Ernten kann man die Früchte noch bis in den folgenden Februar. Die rotorangen Hagebutten (Name kommt von den umgangssprachlichen Worten «Hag» und «Butzen», die auf Hochdeutsch «Dichtes Gebüsch» bedeuten) sind nach dem Frost weicher und süsser. Damit man die Hagebutten – beispielsweise für Buttenmost, siehe rechts – verwenden kann, muss man alle Kerne und Samenhaare entfernen. Achtung: Beim Putzen (Kelchreste, Kerne und Samenhaare entfernen, Hagebutten halbieren) sich nicht kratzen oder sonst berühren. Denn die Samenhaare haben die unschöne Eigenschaft, dass sie wie Juckpulver wirken, wenn sie an die falsche Stelle gelangen. Vitaminreiches Mus Hagebutten weisen einen hohen Gehalt an Vitamin C auf und sind reich an Vitamin-B-Komplexen und Mineralstoffen. Deshalb werden sie schon seit dem Mittelalter zu unterschiedlichen Rezepturen verarbeitet. Aus den im Herbst geernteten frischen Früchten kann beispielsweise Buttenmost (Hagebuttenmus) hergestellt werden, indem diese in wenig Wasser einige Zeit lang geköchelt werden, bevor der Brei passiert wird. Die Zugabe von Zitronensaft erhöht die Lagerfähigkeit, im Kühlschrank ist das fertige Mus einige Tage bis mehrere Wochen haltbar. Warum es bei uns anders schmeckt? Sie erfahren es, wenn Sie noch heute ein kostenloses Leseexemplar von marmite, der ältesten Gourmetzeitschrift der Schweiz, bestellen. 044 450 29 49 [email protected] marmite.ch Prototypen // 51 Wer hats erfunden? Die Schweiz ist voller Menschen, die mit tollen Ideen erfolgreiche Produkte lancieren. Einige Highlights rund um die Waschküche. Wäschespinne Der Tüftler Walter Steiner (1921–2009) begann 1947 mit der Produktion von Wäschespinnen aus Holz und Hanfseilen. Unter seinen rund 200 angemeldeten Patenten war die weiterentwickelte Wäschespinne der Bestseller. Für den Vertrieb seiner Produkte gründete Steiner die Firma Stewi (Kombination von Steiner und Winterthur), deren Wäschespinne das Bild der Schweiz noch heute landauf, landab prägt. stewi.ch Streetbelt Aus dem Plan, aus ausgedienten Feuerwehr-Hydranten einen Tisch zu bauen, wurde eine Gurtfabrik: Bei einem bierseligen Hock kamen zwei Berner auf die Idee, die Hydrantennummern als Gurtschnalle zu benutzen – als Prototyp diente ein alter Militärgurt. So entstand Streetbelt.ch, welche die 100 %ig handgefertigten Teile produziert. streetbelt.ch Dampfbügeleisen Diese Geschichte ist besser als jeder Film: Jean Monney gründete mit Gleichgesinnten einer Sekte 1980 die Divelit, die Bücher, Modeschmuck und Zinnteller vertrieb – bis er einen italienischen Erfinder traf, der ihm sein Druckdampfbügeleisen vorstellte. Monney war skeptisch, nahm trotzdem einige Bügeleisen mit und stellte sie in sein Büro – bis eine Freundin sie entdeckte, ausprobierte und so genial fand, dass sie die Bügeleisen vor einem Warenhaus vorführte und flugs verkaufte. Das Patent hat Monney dem Italiener längst abgekauft. Mit LauraStar – von Divelit hat er sich 2000 verabschiedet – ist er heute Marktleader für Bügeleisensysteme. laurastar.ch SWISSLIFE Herbst 2015 VortexPower Spring Wasser ist ein kostbares Gut, zu dem wir Sorge tragen müssen. Ein Schweizer Trio hatte 2010 die Idee, ein System zur naturkonformen Wasserregenerierung auf den Markt zu bringen. 2011 wurde ein Hahnaufsatz lanciert – ein Wasserverwirbler, der Leitungswasser revitalisiert und damit die Möglichkeit gibt, bestes Wasser direkt ab Hahn zu trinken. Fünf ineinander gepresste Präzisionsteile werden auf den Wasserhahn geschraubt und bewirken durch die sogenannte Wirbeltechnologie, dass sich das Wasser in seiner Struktur verändert und mit Sauerstoff angereichert wird. vortexpower.ch Gewinnen Sie coole Socken! Wettbewerb // 53 den e einsen oder t r a k t r Antwo Umschlag) ch/ im f e. (Lasche www.swissli . n f e u a m online gazin teilneh : s s lu ma m e s ch Teilnah .2015. 17.12 Schwarz war gestern – heute ist das Leben bunt, auch am Fussende. Socken, deren Design bis vor kurzem ein No-Go war, sind heute im Trend. Sie setzen farbige Akzente und sind das ideale Mittel, um aus der Uniformität geschäftlicher Outfits auszubrechen. Das Schöne daran: Mit bunten Socken kann man diskret und kalkulierbar provozieren. Sie sind cool und kein modischer Fehltritt mehr – auch auf der Teppichetage. Zu gewinnen gibt es bei unserem Wettbewerb 33 mal 3 Paar Socken im Gesamtwert von 1188 Franken von FRANCIS et SON AMI. Unsere Wettbewerbsfrage lautet: Welche Socken werden in diesem Sockenladen am meisten gekauft: Socken mit Karo, mit Streifen oder mit Punkten? Wir wünschen viel Glück! Die Gewinner werden im nächsten SWISSLIFE bekanntgegeben. Wir gratulieren Anita Enderli, Martigny Athéna Faulk-Antonakis, Le Mont-sur-Lausanne Patrick Santini, Crans-près-Céligny Jana Schadl, Cham und Jonas Weil, Utzingen zum Gewinn des letzten SWISSLIFE-Wettbewerbs. Illustration: Luca Schenardi 54 // 2065 Adieu Waschküche Knatsch in der Waschküche wird es in 50 Jahren nicht mehr geben, denn in Zukunft wird niemand mehr selber seine Wäsche waschen. Die Automatisierung des Waschens, die vor rund 100 Jahren mit handbetriebenen Waschmaschinen begonnen hat, geht weiter. Maschinen werden in Zukunft einen immer grösseren Teil der Hausarbeit übernehmen. Viele Anbieter versuchen heute, das Waschen neu zu erfinden: Kein Trocknen Auslagern: Zurzeit Kochentstehen viele neue On-Demand-WäBleichim Trockner wäsche sche-Services, die gestressten Hausfrauen das mittelund -männern bei hoher normal Waschen abnehmen. Sie holen schmutzige Wäsche jederzeit Temperatur und überall ab – zu Hause, im Büro, im Hotel – und bringen sie ein paar Stunden später sauber gewaschen und gebügelt zurück. Bestellt wird via App auf dem Smartphone. Roboter: Wer seine schmutzige Wäsche nicht von fremden Leuten waschen lassen will, kann dafür auch seinen eigenen Roboter einsetzen. Ein wachsendes Angebot an Haushaltsrobotern bietet seine Hilfe für verschiedene alltägliche Hausarbeiten an und wird auch schon eingesetzt. Zum Beispiel Pepper, der japanische Allzweck-Roboter, der für private Haushalte entwickelt wurde und sogar Gefühle zeigt. Der Waschprozess bleibt bei dieser Lösung traditionell, die schmutzige Wäsche wird gesammelt, sortiert, mit der richtigen Temperatur gewaschen, gebügelt, bei Bedarf geflickt und wieder in den Schrank gelegt – aber im Unterschied zu früher, wird die ganze Arbeit vollständig von Maschinen erledigt werden. Selbstreinigende Kleider: Noch besser als das Waschen zu automatisieren, wären Kleider, die gar nicht mehr schmutzig werden oder sich gleich selber reinigen. Die Forschung dazu ist seit längerem im Gang. Die Hightech-Textilien von morgen werden smart, haben Internetanschluss und zahlreiche neue Eigenschaften, die heute magisch anmuten. Sie können die Farbe wechseln, sind super-leicht, super-strapazierfähig, Nicht Bügeln mit temperaturausgleichend und schmutzabweisend. Silic ist chemisch hoher zum Beispiel ein Nanotechnologie-T-Shirt, das angenehm zu reinigen Temperatur tragen ist und Dreck und Flüssigkeiten einfach abperlen lässt. Und das ist erst der Anfang: Die Hemden und Hosen können in Zukunft nicht nur sich selbst reinigen, sondern beim Tragen auch gleichzeitig noch die Luft verbessern. Catalytic Clothing nennt sich das Mode-Chemie-Projekt, das eine spezielle nanotechnologische Behandlung für Textilien entwickelt hat, die Schadstoffe aus der Luft herausfiltern soll. Wegwerfkleider: Wegwerfkleider sind seit längerem im Einsatz. Doch im Unterschied zur herkömmlichen WegwerfWäsche sehen die Spray-on-Kleider von morgen nicht nur toll aus, zum Beispiel viel besser als normale Strümpfe. Sie pflegen auch die Haut und sind ökoeffizient. Am Morgen werden die Kleider aufgesprüht, am Abend abgestreift und in eine Recyclingbox gelegt, die das Material als Rohstoff für den 3D-Druck wieder aufbereitet. Und falls trotz neuer Waschtechnologie einmal die saubere Wäsche ausgeht, kann man auf das Anti-Surveillance-Cape zurückreifen, das sowohl den Träger wie auch den Schmutz unsichtbar macht. Karin Frick schaut für SWISSLIFE in die Zukunft. Die Ökonomin erforscht und analysiert seit vielen Jahren Trends und Gegentrends in Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Sie ist Leiterin Research und Mitglied der Geschäftsleitung des Gottlieb Duttweiler Instituts. www.swisslife.ch/magazin
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