dossier | Medical Beauty Schlank durch Kälte? Das geht! Zum Beispiel mithilfe der Kryolipolyse. Doch was genau passiert bei dieser Fett-wegMethode und wo sind die Grenzen? Facharzt Dr. Karl- Heinz Horak klärt auf. Kryolipolyse zur Fettreduktion Foto: Jag_cz/Shutterstock.com EISKALT, ABER WIRKSAM 90 BEAUTY FORUM | 05 /2015 www.beauty-forum.com DR. KARL-HEINZ HORAK Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist leitender Arzt der Clinic im Centrum Leipzig und Erfurt (www.clinic-imcentrum.de). Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). EAUTY FORUM: In den Medien wird zurzeit häufig B über Fettreduktion durch Kälte berichtet. Was kann Kälte, was andere Methoden nicht können? Dr. Karl-Heinz Horak: Fettzellen mithilfe von Kälte zu minimieren, stellt ein einzigartiges Verfahren dar, das renommierte Wissenschaftler aus den USA entwickelt haben. Im Gegensatz zu sämtlichen anderen gängigen Fett-weg-Methoden kommt die sogenannte „Cool Sculpting“-Methode, die ich einsetze, ohne Skalpell und Verletzungen der Haut aus. Außerdem gehen Patienten direkt nach der Behandlung wieder in ihren Alltag zurück, ganz ohne Beeinträchtigungen. W Können Sie kurz erklären, wie Kryolipolyse funktioniert? Fachärzte reduzieren die Temperatur der betroffenen Körperregionen mithilfe eines Applikators auf etwa vier Grad und schonen dabei gleichzeitig das umliegende Gewebe. Pro Körperregion dauert die Behandlung ein bis zwei Stunden. In dieser Zeit beginnen die gekühlten Fettzellen abzusterben. Nach und nach baut der Organismus die abgestorbenen Zellen und das darin enthaltene Speicherfett ab, die anschließend über natürliche Stoffwechselprozesse Schritt für Schritt aus dem Körper gelangen. Dabei müssen Patienten beachten, dass die Kryolipolyse die Fettzellen nicht komplett entfernt, sondern die Dicke der Fettschicht reduziert. Die Therapie eignet sich idealerweise bei Fettdepots an Bauch, Flanken, Oberarmen, Oberschenkelaußen- und Oberschenkelinnenseiten. W Gibt es Risiken? Und gibt es Personen, für die diese Methode nicht geeignet ist? Ob ein Patient für die Kältetherapie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So sollte beispielsweise ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Vorfeld Fettverteilung und Hautqualität beurteilen. Da die Kältetherapie keine Alternative zu einer Diät darstellt und zur Körperformung bei resistenten Fettdepots zum Einsatz kommt, eignet sie sich nicht bei massivem Übergewicht. Auch bei Erkrankungen des Haut- und Fettgewebes, verletzten Hautarealen, W www.facebook.com/beautyforum dossier | Medical Beauty Nesselsucht oder regelmäßiger Cortison-Einnahme darf die Therapie nicht zur Anwendung kommen. Schwangere müssen ebenfalls auf das Fettreduktionsverfahren verzichten. W Wie viele Behandlungen sind nötig, um ein sichtbares Ergebnis zu erzielen? Erste Ergebnisse sind bereits sechs Wochen nach der ersten Behandlung sichtbar, das endgültige Resultat der Kältetherapie stellt sich nach acht bis zwölf Wochen ein. Nach dieser Zeit sollten Experten gegebenenfalls die Notwendigkeit einer weiteren Anwendung prüfen. W Kann die Kosmetikerin den Effekt durch bestimmte Treatments verstärken? Um das zu behandelnde Gewebeareal auf den Eingriff vorzubereiten, eignet sich eine kosmetische Hautpfle- MEHR INFOS? Lesen Sie mehr über Kryolipolyse und andere Fett-weg-Methoden in der aktuellen Ausgabe der medical BEAUTY FORUM und in der nächsten Ausgabe der BEAUTY FORUM. www.medicalbeautyforum.com, www.beauty-forum.com ge. Mit speziellen Feuchtigkeitscremes lässt sich einer Austrocknung durch die zugeführte Kälte bestmöglich vorbeugen. Nach dem Eingriff können gewebeauflockernde Massagen die Abbauprozesse und den Abtransport der Fettzellen fördern. W Mit welchen Kosten müssen die Patienten rechnen? Bei der „Cool Sculpting“-Behandlung mit Kosten zwischen 700 und 1400 Euro pro Behandlung. Vorsicht ist bei erheblich günstigeren Anbietern geboten. Aktuell strömen immer mehr minderwertige Nachahmerprodukte auf den Markt, bei denen wegen mangelnder Qualität häufiger Nebenwirkungen und Verletzungen der Haut auftreten können. W Kann die Kosmetikerin den Effekt durch bestimmte Treatments verstärken? Um das zu behandelnde Gewebeareal auf den Eingriff vorzubereiten, eignet sich eine kosmetische Hautpflege. Mit speziellen Feuchtigkeitscremes lässt sich einer Austrocknung durch die zugeführte Kälte bestmöglich vorbeugen. Nach dem Eingriff können gewebeauflockernde Massagen die Abbauprozesse und den Abtransport der Fettzellen fördern. BEAUTY FORUM | 05 /2015 91
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