SPD - Fraktion im Ortsgemeinderat Wackernheim Sozialdemokratische Partei Deutschlands Fraktionssprecher: Joachim Beck Am Lornenberg 25 55263 Wackernheim Tel. 06132/56128 Wackernheim, 25. Juni.2015 An die Bürgermeisterin der Gemeinde Wackernheim Sybille Vogt Rathaus _______________________ ANTRAG Betrifft: Kommunal und Verwaltungsreform Die SPD – Fraktion fordert die Bürgermeisterin dazu auf, die Gespräche mit Gau- Algesheim zu beenden und die unterbrochen Verhandlungen mit Ingelheim wieder aufzunehmen. Die Bürgermeisterin möge dazu zur Sitzung des Ortsgemeinderats am 16. Juli 2015 einen entsprechenden Ratsbeschluss einholen. Begründung: In Ingelheim, Heidesheim und auch in Wackernheim wurden mit klaren Mehrheiten gleichlautende Beschlüsse gefasst. Mit Ingelheim sollen Verhandlungen geführt werden, mit dem Ziel einer Fusion von Wackernheim und Heidesheim bis zur nächsten Kommunalwahl 2019. Bis Ende 2015 sollen die Verhandlungen beendet sein und die Bürgerinnen und Bürger können das Verhandlungsergebnis mit einem Bürgerentscheid in Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim mit Ja oder Nein beurteilen. Eine Fusionswerkstatt wurde eingerichtet und von externen Moderatoren begleitet. Die Verhandlungen liefen mehrere Monate und standen kurz vor einem positiven Abschluss. Hinsichtlich des am 26.02.2015 erörterten Kriterienkataloges wurde von Ingelheimer Seite sofort die Bereitschaft erklärt, den Wackernheimer Wünschen, soweit sie nicht den Bestimmungen des Kommunalrechtes zuwiderlaufen, weitestgehend zu entsprechen. Auf der Ratssitzung am 07.05.2015 wurde mit knapper Mehrheit auf Antrag von FWG und Grünen ein weiterer Beschluss gefasst: Die Verwaltung wird beauftragt, ungeachtet des im Landtag zurückgestellten Gesetzgebungsverfahrens zur Bildung einer VG Budenheim, einen möglichen Beitritt zur Verbandsgemeinde Gau- Algesheim abzuklären. Nach einer Sitzungsunterbrechung wurde der Zusatz angefügt: Davon unberührt bleiben die Verhandlungen mit der Stadt Ingelheim über die mögliche Eingemeindung in 2019“. Der Antrag wurde mit 10 – 9 Stimmen angenommen. Die Reaktion darauf ist bekannt. Der Stadtrat von Ingelheim hat die laufenden Verhandlungen mit Wackernheim abgebrochen und Ingelheim verhandelt mit Heidesheim alleine weiter. Diese Gespräche sind mittlerweile recht weit gediehen, der Eingemeindungsvertrag mit Heidesheim ist endverhandelt und inhaltlich wie kommunalrechtlich mit dem Innenministerium abgestimmt. Noch vor der Sommerpause wird der Ingelheimer Stadtrat, wie der Ortsgemeinderat Heidesheim, die notwendigen Beschlüsse zur Durchführung der Bürgerentscheide fassen. Der Heidesheimer Bürgerentscheid wurde auf den 20. September 2015 vorgezogen, um von Heidesheim ein deutliches Signal für die Fusion nach Ingelheim zu setzen. Ein deutliches Signal kam aber auch aus Ingelheim in Richtung Wackernheim. Wenn Wackernheim jetzt nicht reagiert, die Gespräche mit Gau- Algesheim abbricht und wieder mit Ingelheim an den Verhandlungstisch zurückkehrt um den Eingemeindungvertrag zu verhandeln, dann ist der angekündigte Bürgerentscheid am 08. November 2015 in Wackernheim nicht mit der anvisierten Fragestellung „Soll Wackernheim Stadtteil von Ingelheim werden“, möglich. Die Frage im Rahmen des Ingelheimer Bürgerentscheids, kann dann nur noch hinsichtlich einer Eingemeindung der Ortsgemeinde Heidesheim gestellt werden. Nicht nur die SPD Fraktion fordert den Abbruch der Gespräche mit Gau- Algesheim und die Rückkehr an den Verhandlungstisch mit Ingelheim, sondern auch eine Bürgerinitiative, Personen die mit Parteien und Wählergruppen nichts am Hut haben. Mehr als die Hälfte der wahlberechtigten Wackernheimer haben die Forderung durch ihre Unterschriften unterstützt. Dieses klare Votum der Wackernheimer Bürgerinnen und Bürger in Richtung Fusion mit Ingelheim, sollte auch für die Bürgermeisterin und den Ortsgemeinderat ein deutliches Signal sein. Wenn man Bezug nimmt auf die Wähler/innen die bei der letzten Kommunalwahl tatsächlich zur Wahl gegangen sind (1.246 gültige Stimmen), dann kann man jetzt 78 % der Wackernheimer nicht ignorieren. Alle Parteien und Wählergruppen haben den Bürgerwillen als höchstes Gut bezeichnet. Die Bürger/innen haben sich jetzt in einer beispielhaften Unterschriftenaktion selbst in den Entscheidungsprozess mit eingebracht. Schon aus diesem Grund möge der Ortsgemeinderat den Wunsch aus Ingelheim respektieren und die Gespräche mit Gau- Algesheim beenden, damit noch rechtzeitig vor der Sommerpause die Verhandlungen um den Eingemeindungsvertrag mit Ingelheim wieder aufgenommen werden können. Mit freundlichen Grüßen
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