Wer die Wahl hat, hat die Qual - folitec Agrarfolien Vertriebs GmbH

Thermohaus (von Götsch & Fälschle):
Energiesparendes Foliengewächshaus
mit zweifach aufblasbarer Doppelfolie.
Was gibt es Neues beim Einsatz
von Folien und Foliengewächshäusern, welche Entwicklungen
zeichnen sich ab? Das Angebot ist
reichhaltig und eröffnet immer
neue Möglichkeiten, insbesondere
auch hinsichtlich der Anpassung
an den innerbetrieblichen Transport. Was die Wahl der Folie
angeht- wird das reichhaltige
Angebot von den Baumschule
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auch gut genutzt?
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Das scheint in der Baumschulpraxis noch nicht
ganz der Fall zu sein. So ist beispielsweise die
altbekannte gelb-grüne Folie zumindest regional noch stark vertreten, stellt Thorsten Pfaff,
folitec Agrarfolien-Vertriebs GmbH (Westerburg), fest. Stabilisatoren hatten früher, vor
mehr als mehr als 20 Jahren, die gelb-grüne
Farbe. Im Ammerländer Baumschulgebiet beispielsweise sei die gelb-grüne Folie heute noch
oft anzutreffen. Die Gärtner verbinden damit
offenbar nach wie vor die Vorstellung, dass die
gelb-grüne Folie weniger Licht durchlässt und
Verbrennungen verhindert. „Aber dieses
gestreute Licht, das Verhindern von Verbrennungen oder die kühlere Umgebung kann ich
heute mit anderen Folien, mit Spezialfolien,
viel besser erreichen als mit den herkömmlichen
gelb-grünen“, so Pfaff.
Um für den jeweiligen Einsatz die richtige Folie
zu wählen, benötigt der Folienanbieter Angaben aus den Baumschulen. Von Vorteil ist, wenn
der Baumschuler genau weiß, was für seine
Kulturen das richtige ist. Ob beispielsweise eine
stark streuende, eine diffuse Folie, eine etwas
kühlende, eine UV - durchlässige oder eine UVB
- blockierende Folie für ihn am besten ist. „Dann
können wir, ausgerichtet auf diese Antworten,
Empfehlungen geben, so Pfaff.
Da vieles aber auf einzelnen Praxiserfahrungen oder -beobachtungen beruht, konkrete
Versuchsergebnisse wie im Zierpflanzenbau oft
nicht greifbar sind, führt oft erst ein gemeinsames Gespräch zu konkreten Anhaltspunkten.
Laut Information von Folitec hat das kurzwel-
lige ultraviolette Licht (UVB) positive Auswirkungen auf die Qualität der Pflanzen. Doch
auch das Blockieren von UV-Licht - einschließlich des langwelligen UVA-Lichts - könnte möglicherweise Vorteile haben. Pflanzenkrankheiten lassen sich dadurch offenbar besser kontrollieren. Hier gibt es sicherlich noch
Forschungsbedarf.
„Ich bin kein Gärtner, so Pfaff. Aber ich kann
ihm sagen, welches Spektrum die Folie durchlässt. Die Wahl der Folie richtet sich nach verschiedenen Kriterien.
Wenn ein Gartenbaubetrieb viele verschieden
Kulturen anbaut, etwa Gehölze und Gemüse,
dann muss er auf eine “Allround-Folie” gehen.
In einem anderen Fall, wo eine Folie stark
mechanisch belastet oder nur über einen kurzen Zeitraum eingesetzt wird, kann der Betrieb
beispielsweise eine „billige“ Folie einsetzen,
wenn diese öfter ausgetauscht wird. Aber die
Fragen können wir erst dann beantworten,
wenn wir wissen, was der Kunde braucht.”
Die Folienwahl muss insbesondere auch auf die
auf die Konstruktion abgestimmt sein. Thorsten
Pfaff nennt ein Beispiel: Antitaufolien können
nur dann nur dann funktionieren, wenn das
Wasser ablaufen kann. Der Einsatz der Antitaufolie ist also nur mit der passenden Konstruktion sinnvoll. „Bei einem Tunnel habe ich in direkt
der Mitte des Tunnels fast ein Flachdach. Da
treten bei der Antitaufolie eigentlich vermehrt
Tropfen auf, weil da das Wasser stehen bleibt.”
Probleme können ebenso entstehen, wenn die
Folie sehr faltig montiert ist. „Es gibt auch noch
Wellenlängen
UVC-Strahlen: 100-280 Nanometer
UVB-Strahlen: 280 bis 315 Nanometer.
UVA-Strahlen: 315 bis 380 Nanometer.
Dann kommt der für die Pflanzen entscheidende Bereich, photosynthetisches
Licht, zwischen 380 und 780 Nanometer. Ab 780 Nanometer folgt die InfrarotStrahlung, entscheidend für die Erwärmung der Häuser.
• db
Schnüre oder Drahtseile zwischen den Bindern.
Dann läuft das Wasser bis zum Drahtseil und
tropft ab.” Grundvoraussetzung ist also, das
das Wasser an der Folie ablaufen kann.
Und auch hier liegt ein Schwachpunkt:
„Bei mit Doppelfolie eingedeckten Häusern lässt
sich ja mit verschiedenen Qualitäten spielen. Da
bringt man außen eine Folie auf, die sehr viel
direktes Licht durchlässt. Und von innen eine Folie,
die Antitau hat, thermische und andere Eigenschaften. Wenn die Folie durch dieses Luftpolster
sehr stark aufgeblasen wird oder einen Bauch
nach innen macht, läuft auch hier wieder das
Wasser bis zur tiefsten Stelle und da tropft es ab.“
Es reichen also nicht die guten Eigenschaften
allein, sondern die Konstruktion muss passen,
damit die guten Eigenschaften zu Tragen kommen.
Wesentliche Faktoren für die Wahl der Folie
sind im Baumschulbereich:
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Technik
Einsatz: Aus dem vielfältigen Angebot zu schöpfen scheint nicht leicht
Forum
Handel
Produktion
Leserservice
Checkliste für die Folien-Wahl
Diese Fragen sollte sich der Baumschuler stellen, bevor er sich
für eine Folie entscheidet:
• Benötige ich eine Folie, die lange hält?
• Benötigen meine Kulturen sehr viel Lichtdurchlässigkeit?
• UV-Block oder UV durchlässig?
• Will ich eine Energieeinsparung erreichen?
• Soll es eine Einfacheindeckung sein oder eine Doppeleindeckung?
• Für welche Konstruktion wird die Folie benötigt?
Technik
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Geringe Investition, hohe Haltbarkeit, wenig
abtropfend, geeignet für den innerbetrieblichen Transport.
Billig, teuer oder preisgünstig? – „Zurzeit redet
der gesamte Gartenbau von der F-Clean Folie,
von der japanischen Folie,die weit über zehn
Euro kostet”, so Pfaff.
„Diese Folie hat sich hauptsächlich durchgesetzt
wegen der langen Haltbarkeit (die Garantie
geht über zehn oder 15 Jahre) und wegen der
UVB-Durchlässigkeit und geneell wegen der
Lichtdurchlässigkeit Das sind die Vorteile, die
diese Folie mit sich bringt. Aber wenn es jetzt
nur um UVB geht, dann können wir mittlerweile eine Polyethylen-Folie anbieten, die
zumeist unter einem Euro liegt, beispielsweise
die UV B window- Folie. Das gesamt UV-Licht
dringt hier zu den Pflanzen durch.
UV-stabil sind die Folien heute alle. Unstabilisierte Folie würde spätestens nach drei bis vier
Monaten zersetzen. „Die Haltbarkeit ist natürlich im Zusammenhang mit der UV-Stabilität zu
Vergleich von Folie, Glas, UVB-durchlässiger Folie (UV B Window), handelsübliche Folie (neu), bei der kein UVB durchgeht, sowie UVB- blockierender Folie.
sehen”, so Pfaff weiter. „Die Folie muss vernünftig gespannt sein. Das ist das A und O bei
der Folie. Dass sie nicht im Wind schlägt, dass sie
Werkfoto
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Faltenbildung in der Folie lässt sich in der Praxis nur schwerlich vermeiden.
nicht mechanisch belastet wird. Und wichtig
ist, die Folie beispielsweise vor rauen Stellen zu
schützen, insbesondere auch am Binder, der
Schattenhallen gefragt
Bei der Bodenbefestigung besteht die Wahl zwischen Rohrstützen mit Betonfundamenten oder Bodenplatten. Durch Windverbände und Verstrebungen wird das System zusätzlich stabilisiert.
Der Bedarf an Schattenhallen nimmt zu, stellt
Andreas Nitsch von Nitsch & Sohn GmbH in
Kreuztal fest. Das treffe auch auf kleinere und
mittelgroße Gartencenter. Die Schattenhallen in
feuerverzinkter Ausführung liegen unter 4-Meter
Firsthöhe ( angebotene Höhe: 2,50 und 3,50 Meter)
und benötigen, wie Nitsch weiter erklärt, keine
große Genehmigung. Das feuerververzinkte Rohrsystem lasse sich über die speziellen Schellen
schnell montieren. Zwei Ausführungen hat Nitsch,
Anbieter von Technik für Gartenbau und Baumschulen, im Programm: neben dem 48,3 Millimeter Rohrdurchschnitt gibt es die verstärkte Ausführung mit 76,1 mm. Das Schattiergitter aus
Polyethylen sei UV-stabil, reißfest und auch in
schneefester Ausführung lieferbar.
• db
UV- durchlässige Folien sind hinzugekommen, die sich positiv auf das
Längenwachstum auswirken, betont Pfaff. Zum Thema Preis fügt er noch
hinzu: „Bei den Spezialfolien reden wir nur von Cent, um die sie teurer sind. Die billigste Folie kostet vielleicht 20 Cent weniger als die
teuerste. Wenn die Folie Vorteile mit sich bringt, der Nutzen für den
Baumschuler da ist, ist das zweitrangig.” Aber noch werde viel nach Preis
gekauft.
„Die billige Folie hat ihre Berechtigung. Und wenn man sich Entwicklung der Energiepreise, inbesondere des Öls betrachtet, ist festzustellen, dass die Folie vielleicht fünf Prozent teurer geworden ist.” Bislang sei es hier noch nicht zu großen Preissprüngen gekommen. Pfaff
rechnet aber damit, dass sich hier in Zukunft etwas tun wird. • bim
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Einzige
deutsche
Spezialzeitschrift
für den Zierpflanzenbau
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Welche Entwicklung für die Baumschule interessant?
Profitieren
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Technik
zudem noch sehr heiß werden kann.” Pfaff empfiehlt, hier Schaumstoffklebeband einzusetzen, um die Folie vor der Konstruktion zu schützen. Eine weitere Möglichkeit sei, auf der Konstruktion oder der Folie
weiße Farbe auszubringen, um ihr Hitzeschutz zu geben.
Die Haltbarkeit der Folie ist zudem von der Witterung abhängig. Die
extremen Bedingungen nehmen immer mehr zu: „Hochwasser, Hitze,
im Mai Temperaturen über 30 Grad, was wir früher nicht hatten.”
Wenn die Intensität der Sonneneinstrahlung stärker wird, muss man sich
über den derzeitigen Stabilitätsstandard in Mitteleuropa vielleicht
Gedanken machen.” Im Moment ist das Problem mit Hagel und Sturm
aber viel größer.”
Grenzenlos…
… zeigen sich so manches Mal
die Erfahrungen, die beim Gewächshausbau ausgetauscht werden.
Beim Betriebsaufbau im neuen Anzuchtgebiet Randenburg baut
die niederländische Baumschule Marcel von Leeuwen Folienhäuser (Breitschiff und Cabrio von VDH Foliengewächshäuser BV)
mit 15 Meter Breite. Über die Entwicklung des Neubaus berichtet die niederländsche Fachzeitung De Bomkwekerij. Danach orientiert sich Marcel van Leeuwen bei Fragen des innerbetrieblichen
Transports an den Erfahrungen der belgischen Baumschule Huijbregts und will weitgehend deren Konzept übernehmen und ausbauen: „Ein langes schmales Gewächshaus, eine Halle in der Mitte
und dann zentral die Waren rausfahren.“ Von einem Weg entlang
Gewächshausgiebels habe Baumschuler Huijbregts abgeraten.
Wenn man mit Gabelstapler arbeite, sei dies viel zu riskant. Die bessere Lösung sei dann ein Beet am Giebel entlang und dann erst
ein Weg. Auch andere Betriebe haben sich Marcel van Leeuwen
und Joost van der Wolf (Betriebsleiter bei van Leuuwen angeschaut.
Anhand diese Erfahrungen hat van der Wolf gezeichnet, gerechnet und mit dem „Baumschulteam“ überlegt, wie die Maße des
Gewächshauses und Gabeln des Gabelstaplers werden sollen. Bedingung ist, dass die Beeten breit genug sind, um per Hand
noch jäten zu können, ohne dass man dafür die Töpfe umstellen
muss. Andernfallss könnte das die maschinelle Aufnahme der
Töpfe erschweren. Eine Schiffbreite von 15 m ist daher optimal,
sagt van der Wolf, weil sie dann mit Gabeln von 3,5 m Breite
noch befahrbar ist. Diese Gabeln passen dann ausserdem noch
durch Standardtüren mit einer Breite von 4 m. Wir möchten soviel
wie möglich mit Standardausführungen arbeiten, weil das am
kostengünstigsten ist.“
• Quelle: De Bomkwekerij/vdh
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