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PRODUKTE & TECHNIK BERUFSBEKLEIDUNGSTRENDS 19
Was Worker wollen
Quelle Bilder: Bierbaum-Proenen
Der Markt für Berufsbekleidung boomt – und die Ansprüche wachsen. Moderne
Workwear soll die Bedürfnisse der Träger erfüllen und sie bei der Arbeit unterstützen. Sie soll begehrlich sein, mit einem coolen, sportlichen und ergonomischen Design überzeugen sowie Wind und Wetter trotzen. Auch für die Arbeitgeber nimmt Berufsbekleidung einen immer größeren Stellenwert ein, weil sie die
Mitarbeiter motivieren und ihre Identifikation stärken kann. Corporate Wear ist
für viele Unternehmen deswegen längst ein wichtiger Baustein in ihrer Corporate Identity.
S
o gut wie jeder zweite Deutsche trägt Berufsbe-
Kölner Hersteller Bierbaum-Proenen (BP). „Menschen
kleidung. Während die Deutschen immer weniger
möchten auch bei der Arbeit Kleidung tragen, in der sie
Geld für Freizeitkleidung ausgeben, setzte der
sich nicht uniformiert, sondern einfach authentisch und
deutsche Markt für Berufsbekleidung laut der aktuellen
individuell wohl fühlen können – auch beim Einkauf nach
Branchenstudie von Macrom im Jahr 2013 rund 3,2 Mrd.
der Arbeit. Moderne Berufsbekleidung meistert diese
EUR um und erreichte damit ein neues Rekordniveau.
Gratwanderung und schafft es, das Spannungsfeld
Berufsbekleidung liegt also im Trend und hat sich – wie
zwischen Individualität in der Freizeit und Uniformität auf
auch die Outdoor-Kleidung – längst von ihrem Einsatz-
der Arbeit aufzulösen“, beschreibt Carla Cacitti den Trend.
bereich abgekoppelt. Für die Träger ist Workwear heute
Die gestiegene Bedeutung der Berufsbekleidung geht
mehr als bloß Kleidung: Sie ist ein Statussymbol und ein
einher mit wachsenden Anforderungen der Beschäftigten
Identifikationsobjekt, mit dem Beschäftigte den Stolz auf
an bequeme und optisch ansprechende Workwear. „Die
ihre eigene Arbeit nach außen tragen. Und zwar nicht nur
Träger haben sehr konkrete Wünsche an ihre Arbeitsklei-
am Arbeitsplatz, sondern auch nach Feierabend – sei es im
dung. Sie wissen, was sie wollen. Und sie wissen auch sehr
Supermarkt oder in der Fußgängerzone, in der Bahn oder
genau, was sie nicht wollen“, sagt Carla Cacitti. Gemeinsam
an der Bushaltestelle.
mit ihren Kollegen hat die Produktmanagerin in den
letzten Jahren sehr eng mit verschiedenen Trägern aus
Mitarbeiter wollen sich nicht verkleidet fühlen
Handwerk und Industrie zusammen gearbeitet, um ihre
spezifischen Anforderungen an ihre Berufsbekleidung
„Die Mitarbeiter möchten sich in ihrer Arbeitskleidung
noch besser kennenzulernen. Diese Ergebnisse sind in die
nicht länger verkleidet fühlen wie früher in einem
Workwear-Kollektion „BPlus“ eingeflossen, die komplett
Blaumann“, sagt Carla Cacitti, Produktmanagerin beim
auf die veränderten klimatischen und funktionellen
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Weil Arbeitsplätze tendenziell
sauberer und automatisierter werden,
kommt anderen Aspekten eine
entscheidende Bedeutung zu
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Bedürfnisse der Träger in der modernen Arbeitswelt
Bedeutung. „Berufsbekleidung muss heute begehrlich
zugeschnitten ist.
sein und auch den Bauch ansprechen“, sagt Carla Cacitti.
Die Begehrlichkeit wird vor allem über ein modernes und
Robuste High-Performance-Materialien
sportliches Design transportiert, das die Menschen
anspricht. Design darf aber niemals bloßer Selbstzweck
Der Wandel der Arbeitswelt spiegelt sich nämlich in
sein. „Die Balance zwischen Design und Funktionalität ist
veränderten Anforderungen an die Berufsbekleidung
den Trägern sehr wichtig“, zitiert Carla Cacitti. Ein
wider. Natürlich ist die Schutzfunktion auch weiterhin eine
konkretes Beispiel, wie BP diese Balance wahrt, ist die
notwendige Grundvoraussetzung. Weil die Arbeitsplätze
schlanke Silhouette der neuen Workwear-Kollektion. Diese
aber tendenziell sauberer und automatisierter werden,
Passform liegt enger an und sorgt als Designelement für
kommt anderen Aspekten wie der Funktionalität und der
einen modernen Look, ermöglicht aber zugleich ein bislang
Bewegungsfreiheit eine entscheidende Bedeutung zu.
ungekanntes Maß an Bewegungsfreiheit. Armliftsysteme
Welcher Arbeiter möchte schon, dass Bauch und Rücken
und der Einsatz von elastischen Stretch-Materialien
freiliegen, wenn er sich streckt, um über Kopf seine
dienen demselben Zweck und unterstützen den Träger
Tätigkeit auszuüben? Und wer kann eine Hose gebrau-
gezielt bei seinen Tätigkeiten, zum Beispiel wenn er über
chen, die zu eng ist, um bequem im Sitzen oder in der
Kopf arbeitet. Die leichten und dennoch robusten
Hocke zu arbeiten? „Bewegungsfreiheit ist sehr wichtig in
Materialien tragen ebenfalls einen großen Teil zu einem
der modernen Arbeitswelt, deswegen muss sich die
hohen Tragekomfort bei.
Kleidung nach dem Menschen richten – und nicht umge-
Parallel zum gestiegenen Stellenwert der Workwear bei
kehrt“, beschreibt Carla Cacitti.
den Trägern wächst auch die Bedeutung der Berufsbeklei-
Ein weiteres Beispiel, welche Auswirkungen wandelnde
dung für die Arbeitgeber. Die erkennen zunehmend,
Arbeitswelten auf die Berufsbekleidung haben, ist der
welches Potenzial moderne Berufsbekleidung als
ständige Wechsel zwischen Arbeiten im Innen- und
Motivationsfaktor für ihre Mitarbeiter hat. Wer seinen
Außenbereich. Der kommt etwa in der Industrie oder in der
Angestellten die richtige Kleidung stellt, vermittelt ihnen
boomenden Logistikbranche häufig vor und setzt die
Achtung vor ihrer Leistung und ihrer Person. Workwear,
Beschäftigten Wind und Wetter aus. Um davor gewappnet
die zusätzlich die Corporate Identity (CI) des Unterneh-
zu sein und zugleich im Innenbereich nicht zu schwitzen,
mens aufgreift, lässt sie außerdem zum Spiegelbild der
bedarf es robuster High-Performance-Materialien. Die
Firmenphilosophie und Unternehmenskultur werden. Ein
stammen heute in der Regel aus dem Outdoor-Bereich und
einheitliches Erscheinungsbild nach außen steigert das
sind atmungsaktiv, wasser- und winddicht
sowie schnell trocknend. Nicht zuletzt
sind es auch und gerade die kleinen
Details, an denen man erkennt, dass
Arbeitskleidung mit und für die Träger
entwickelt wurde. So müssen die Taschen
hinsichtlich ihrer Position und Größe
genau auf die Anforderungen der
Beschäftigten im Arbeitsalltag abgestimmt sein, damit sich Werkzeug oder
Utensilien jederzeit unkompliziert
verstauen lassen und nicht stören.
Kleidung wird zum
Motivationsfaktor
Neben der Funktionalität gewinnt vor
allem die emotionale Komponente der
Arbeitskleidung entscheidend an
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Schweißertätigkeiten gehören in
vielen großen
Unternehmen zum
Arbeitsalltag.
Deswegen ist eine
Corporate Wear
gefragt, mit der sich
Berufs- und
Schutzbekleidung
kombinieren lassen.
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somit nicht mehr verkleidet fühlen. Und das ist wichtig,
weil ohne die Akzeptanz der Beschäftigten keine
Berufsbekleidung bestehen kann. „Wir leben in einer
Arbeitnehmergesellschaft. Über den Kopf oder gegen den
Willen der Mitarbeiter kann kein Unternehmen seine
Beschäftigten mit Kleidung ausstatten.“
Nun gibt es in vielen und vor allem großen Unternehmen
sowohl Mitarbeiter, die Workwear tragen, als auch solche,
die bei ihrer Tätigkeit auf einen besonderen Schutz durch
Kleidung angewiesen sind. Wer etwa als Monteur, in der
Wartung oder im Lager und der Logistik arbeitet, benötigt
Arbeitskleidung ohne speziellen Normenschutz. Schweißer oder Starkstromelektriker hingegen sind bei ihren
Tätigkeiten auf Schutzkleidung angewiesen, die gleich
mehrere Normen erfüllt. Doch ganz gleich, ob ihre
Beschäftigten Workwear oder PSA tragen: Viele Unternehmen möchten, dass alle ihre Mitarbeiter einheitlich
auftreten. Moderne Corporate Wear muss folglich die
Grenzen zwischen Workwear und PSA überwinden, denn
nur so lassen sich auch große Teams ausstatten.
Moderne Kollektionen lassen sich deswegen problemlos
Moderne Workwear ermöglicht ein Höchstmaß an Individualität, ohne dabei die
Grenzen eines einheitlichen Outfits zu verlassen
kombinieren, ohne in Uniformität zu erstarren. „Das
schafft völlig neue und individuelle Möglichkeiten, sich bei
der Arbeit gut zu kleiden – für den einzelnen Worker und
für ganze Teams“, erklärt Carla Cacitti das Prinzip. Die
Zusammengehörigkeitsgefühl und fördert so, dass aus
Vorteile liegen auf der Hand: Große Unternehmen können
Kollegen ein richtiges Team wird. Das steigert die
Teams neu ausstatten, ohne sofort die gesamte Beleg-
Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und
entsprechend auch ihre Motivation und Leistung. Neben
der integrativen und motivierenden Funktion nach Innen
ist auch die Außenwirkung nicht zu vernachlässigen. „Eine
einheitliche Kleidung erhöht den Wiedererkennungseffekt
bei den Kunden. Sie schafft Vertrauen und Respekt und
gibt Orientierungshilfe“, sagt Carla Cacitti.
Farbkonzept für vielfältige
Kombinationsmöglichkeiten
Dabei ist ein einheitliches Auftreten nicht mit Uniformität
zu verwechseln. Die Uniform ist out, das zeigen die
Trägerbefragungen ganz eindeutig. Vielmehr ist Individualität gefragt, ohne dabei die Grenzen des einheitlichen
Outfits zu verlassen. Ein breites Spielfeld zur individuellen
Entfaltung bietet dabei vor allem eine große Palette an
Farben, aus denen die Unternehmen auswählen können.
„Wenn die Farben aufeinander abgestimmt sind und das
Farbkonzept passt, ist es kein Problem, große Teams
vielfältig und trotzdem im Rahmen der Corporate Identity
Dank Funktionsmaterialien lassen sich wechselnde
klimatische Herausforderungen meistern
auszustatten“, erklärt Carla Cacitti. Die Träger müssen sich
schaft komplett neu einkleiden zu müssen. „Das ist ein
Arbeitgeber erkennen zunehmend,
welches Potenzial moderne Berufsbekleidung als Motivationsfaktor für
ihre Mitarbeiter hat
großes Plus für die Unternehmen. Und auch der Träger
wünscht sich diesen Freiraum. So hat er noch mehr
Möglichkeiten sich individuell wohl zu fühlen und das ist
es, worauf es letztlich ankommt“, so Carla Cacitti.
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Quelle
Bierbaum-Proenen GmbH & Co. KG, Köln,
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