Freiwillige Feuerwehr Rosenheim Druck- und Saugschläuche Mario Zimmermann Stadt Rosenheim Sachgebiet III/323 Brand- und Katastrophenschutz, ILS Lernziele Arten von Schläuchen Prüfstelle Verwendung im Einsatz Größen der Schläuche Behandlung im Einsatz Wartung und Pflege Geschichte 1558 Geburtsjahr des Feuerwehrschlauches, Stadt Augsburg verwendet lederne Schläuche in genieteter und genähter Form 1690 Van der Heyde führt den genähten Segeltuchschlauch ein 1691 Johann Christoph Beck stellt den ersten handgewebten Hanfschlauch her 1781 Herzog Karl August von Sachsen-Weimar führt in Deutschland die nahtlose Schlauchwebung ein 1865 Anlässlich des Feuerwehrtages in Leipzig wird der erste gummierte Schlauch vorgeführt Heute Mittlerweile verwendet man als Druckträger künstliche Fasern. Zum verbinden von Schläuchen setzt man in Deutschland ein System in Form der sog. Storz- Kupplung ein, die an beiden Enden des Schlauches gleich ausgeführt ist. Arten von Schläuchen Das Schlauchmaterial der Feuerwehr ist genormt. Es wird unterschieden in: • Druckschläuche • Saugschläuche • Ansaugschläuche Prüfforderung Die Prüfforderungen erstrecken sich auf Qualität, Eigenschaften und Güte des Schlauches. Diese geprüften Schläuche dürfen mit • • • • dem Verbandszeichen DIN, dem Firmenzeichen, der Prüfnummer und dem Herstellungsjahr gekennzeichnet werden. Kennzeichnung der Schläuche Verbandszeichen DIN Prüfnummer Herstellerzeichen Herstelljahr Farbe : rohweiß oder rot in Sonderfällen schwarz Prüfstelle: Zentralprüfstelle für Feuerlöschschläuche an der Landesfeuerwehrschule Niedersachen in Celle Aufbau eines Druckschlauches Beschichtung Gewebe Gummi-Manchon Herstellung eines Druckschlauches Rundwebstuhl Herstellung eines Druckschlauches Herstellung eines Druckschlauches Herstellung eines Druckschlauches Herstellung eines Druckschlauches Herstellung eines Druckschlauches Manchonspritzmaschine Einbindestutzen und Knaggenteil Vier Arten von Innenbeschichtungen Kontaktgummierung Manchon Gewebe Der Manchon wird in das nahtlose Rundgewebe endlos eingezogen und mittels Heißvulkanisierung dauerhaft verbunden. Vier Arten von Innenbeschichtungen Leichtgummierung Manchon Gewebe Dieser Manchon mit einer zusätzlichen Haftschicht, wird in Spezial-Vulkanisierverfahren mit dem Gewebe ebenfalls auf Dauer verbunden. Eigenschaften: dünnwandig und geschmeidig, kleine Rolle und geringes Gewicht. Vier Arten von Innenbeschichtungen Zweischichtgummierung Manchon Neoprene Ölschutzsperre Gewebe Vier Arten von Innenbeschichtungen Folienauskleidung Kunststoff-Folie Gewebe Vier Arten von Innenbeschichtungen Druckschläuche Druckschläuche dienen zur Förderung von Löschmitteln (Wasser, Wasser mit Löschmittelzusätzen). Druckschläuche nach Norm lassen sich im ungefüllten Zustand flach falten und rollen. Die Farbe der Druckschläuche ist rohweiß oder rot, in Sonderfällen schwarz. Für die Förderung von Pulver und die Fortleitung von Mineralölprodukten sind Druckschläuche nur dann zugelassen, wenn zusätzliche besondere Anforderungen erfüllt sind. • Die Farbe von Druckschläuchen solcher Art ist schwarz. Material Da Druckschläuche nach Norm heute nur aus fäulnisbeständigen Werkstoffen hergestellt und gegen Löschmittel beständig sein müssen, kommen ausschließlich Kunststoffe zur Verarbeitung: • Polyesterfaser • Polyvinylchlorid • Synthetischer Kautschuk (Trevira, Diolen u.a.) (PVC-weich) (Buna, Neoprene, Perbuan) Das Fasergewebe sichert die Druckfestigkeit und die Innengummierung die Dichtigkeit des Schlauches! Aufbau Von Druckschläuchen werden Geschmeidigkeit, Festigkeit gegenüber Druck und Dichtigkeit verlangt. Die in Querrichtung des Schlauches wirkende Druckkomponente ist doppelt so groß wie die in Längsrichtung wirkende. • quer verlaufenden Schußfäden sind mit einer 6- bis 8fachen Zwirnung wesentlich stärker dimensioniert als die 2- bis 3fach gezwirnten längs verlaufenden Kettfäden. Druckschläuche Typ Innen Ø Längen A 110 mm 5 + 20 m 6000 l B 75 mm 5 + 20 + 35 m* C 52 mm C D *) **) Prüfdruck Zerplatzdruck 8 bar 12 bar 25 bar 2400 l 12 bar 24 bar 50 bar 15 m 1200 l 12 bar 24 bar 50 bar 42 mm 15 + 30 m** 600 l 12 bar 24 bar 50 bar 25 mm 5 + 15 m 140 l 8 bar 12 bar 25 bar nur für Drehleitern z.B. für Schnellangriffseinrichtungen Durchfluß L/min Gebrauchsprüfdruck Prüffrist Druckschläuche sind bei jeder Schlauchwäsche von einem Sachkundigen einer Druckprüfung mit dem festgelegtem Gebrauchsprüfdruck zu unterziehen. Prüfanordnung Der Druckschlauch ist langsam und gleichmäßig bis zum festgelegtem Gebrauchsprüfdruck zu beaufschlagen. Prüfbefund Der Druckschlauch ist betriebssicher wenn: • Während und nach der Druckprüfung keine Schäden, Leckagen feststellbar sind • Der Einband der Kupplung fest sitzt. Prüfung Typ Gebrauchsprüfdruck A 8 bar B 12 bar C 12 bar C 12 bar D 8 bar Behandlung der Druckschläuche im Einsatz nicht in Brandschutt verlegen nicht über scharfe Kanten oder Glasscherben verlegen nicht in Säure oder Mineralölen verlegen gefrorene Schläuche nicht Rollen oder Knicken keine Druckstöße auf Schläuche geben Schläuche nicht überfahren beim Ausrollen beide Kupplungen festhalten beim Auslegen auf eine gestreckte Verlegung achten Schläuche drallfrei verlegen Schläuche und Kupplungen nicht über Asphalt ziehen Allgemeine Anforderungen Alterungsbeständig Witterungsbeständig gute Dichtheit flach rollbar Scheuerbeständig Dehnung max. 5% in Längs- und Querrichtung Beständig gegen Fäulnis und Löschmittel Temperaturbeständig bis - 30 °C in Luft geringen Reibungsverlust Seewasserfest Pflege Nach jedem Gebrauch sind Schläuche zu reinigen, zu trocknen und einer Gebrauchsdruckprüfung zu unterziehen. Die zu reinigenden Schläuche sollen langgestreckt in einem Schlauchwaschtrog in reinem Wasser eingeweicht und gereinigt werden. Zum Trocknen sind Schläuche in ganzer Länge in einem Trockenturm aufzuhängen. Der Trockenturm muss gut zu belüften und möglichst heizbar sein. Schläuche sind in einem trockenen, gut belüftbaren und frostfreien Raum in Regalen einfachgerollt senkrecht zu lagern. Außerdem dürfen sie nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. In Fahrzeugen werden Schläuche doppelt gerollt als Rollschläuche, in Buchten oder auf Haspeln mitgeführt. Druckverluste bei Druckschläuchen Durchflussmenge l/min B 100 C 52 C 42 D 0,1 0,5 6,8 200 0,1 0,6 1,8 400 0,3 2,2 7,4 800 1,1 8,9 1000 1,7 Druckverluste in bar pro 100 m Schlauchlänge nach DIN 14 811 S 28 bei 200 l/min und 30 m Länge: 2,8 bar S 32 bei 200 l/min und 30 m Länge: 1,6 bar Gewichte für Druckschläuche Typ 5m 15 m A 8,8 kg 26,8 kg B 5 kg 16,4 kg C 52 7,3 kg C 42 6,1 kg D 1,4 kg 20 m 30 m 35 m 27,8 kg 11,4 kg 3,8 kg Schlauchgewichte mit Kupplungen (nach DIN 14 811) Ein mit Wasser gefüllter B- Druckschlauch von 20 m Länge wiegt etwa 105 kg. Ein mit Wasser gefüllter C 42-Druckschlauch von 15 m Länge wiegt etwa 27 kg. Druckschläuche S Der Druckschlauch S ist ein formbeständiger Schlauch. Er kann Bestandteil von SchnellangriffsLöscheinrichtungen sein. Seine Ausführung muss die Abgabe des Löschmittels auch bei nur teilweise ausgelegten Schlauch ermöglichen. Druckschläuche S sind einmal jährlich zu prüfen. Hierbei werden sie mit einem Prüfdruck von 14 bis 16 bar geprüft. Druckschläuche S Typ Innen Ø Längen Gebrauchsprüfdruck Prüfdruck Zerplatzdruck S 28 28 mm 30 m 16 bar 30 bar 60 bar S 32 (Pulver) 32 mm 30 m 16 bar 30 bar 60 bar DN 25 25 mm 30 + 50 m 16 bar 30 bar 60 bar Saugschläuche Saugschläuche sind formbeständig bei Unter- und Überdruck. Sie dienen der Wasserentnahme mittels Pumpen aus unabhängigen Löschwasserentnahmestellen. Saugschläuche sind jährlich einer Sicht-, Saug- und Druckprüfung zu unterziehen. Saugschläuche Typ Innen Ø Längen A 110 mm 2,5 m A 110 mm 1,6 m B 75 mm 1,6 m C 52 mm 1,6 m Saugschlauch Saugprüfung: Jeder Saugschlauch ist einzeln auf seine Dichtigkeit zu prüfen. Der Unterdruckmesser muss bei der Trockensaugprobe mind. 0,8 bar anzeigen. Dieser Unterdruck muss bei stillstehender Pumpe und geschlossenen Absperrschiebern eine Minute lang unverändert stehen bleiben. Druckprüfung: Im Saugschlauch wird mit Wasser innerhalb von 1 bis 2 Minuten mit gleichmäßiger Drucksteigerung ein Innendruck von 6 bar erzeugt und 5 Minuten lang gehalten. Aufbau eines Saugschlauches Außenmantel Gummierung innere Spirale Ölsaugschläuche Öl-Saugschläuche sind formbeständige, schwarze Gummischläuche mit Gewebeeinlagen, verdeckt liegende Stahldrahtspiralen und in die Schlauchwandung eingearbeitete Kupferlitzen, beiderseits oder einerseits eingebundenen Messingkupplungen mit mineralölbeständigen Dichtungen und Erdungsklemmen. • Die eingearbeitete Kupferlitze dient der Ableitung elektrostatischer Aufladungen. Die Öl-Saugschläuche werden u.a. zum Entleeren von Tank- und Kesselwagen, zum Umfüllen und Absaugen von Mineralöl sowie zum Saugen aus Heizöl-Haustanks eingesetzt. Ölsaugschläuche Typ Innen Ø Längen B 75 mm 1,6 m C 50 mm 1,6 m C 38 mm 6,0 m C 38 mm 1,5 m D 25 mm 5,0 m Mineralölschläuche Zum Ansaugen, Fortleiten und Abgeben (Einfüllen) von Mineralöl oder anderen grundwassergefährdenden Flüssigkeiten sind besondere Schläuche und Armaturen erforderlich. Zwei Gesichtspunkte bestimmen ihre Eignung: • die chemische Beständigkeit gegenüber dem Fördermedium sowie • die elektrische Leitfähigkeit zur Verhinderung statischer Aufladung. Rollbare Druckschläuche C 52 – 15 sind durch eine heißvulkanisierte Perpunan-Innenbeschichtung mineralölbeständig und durch eingearbeitete Kupferlitzen mit Erdungsbolzen und unverlierbarer Flügelmutter M8 an den Messingkupplungen elektrisch leitfähig. Sie unterscheiden sich äußerlich von den Feuerwehrschläuchen nach DIN 14811 durch eine schwarze Außenbeschichtung. Mineralölschläuche Aufbau eines Mineralölschlauches Kupferlitzen Gummierung Säurefeste Saug- und Druckschläuche DN 32 und DN 50 für Drücke bis 10 bar müssen in ihrer Beständigkeit mindestens der Qualität „Lila – Ring“ entsprechen. • Dieses Material ist für ungefähr 75 % der Industriechemikalien geeignet. Säurefeste Saug- und Druckschläuche sind mit einer „Säurekupplung“ als Schraubverbindung mit Gewindestutzen und Kegelstutzen mit beweglicher Nutmutter versehen. Druckschläuche zum Fortleiten von Gefahrstoffen sind nicht genormt! D- Ansaugschläuche D-Ansaugschläuche dienen zum ansaugen von flüssigen Löschmittelzusätzen. Sie bestehen aus einem Kunststoffschlauch, der einseitig mit einer Druck-Saugkupplung versehen ist. D-Ansaugschläuche können auch zum Ansaugen von anderen Chemikalien (z.B. Bindemittel) verwendet werden. Störungen müssen beim Fließen des Löschmittelzusatzes innerhalb des Schlauches erkennbar sein (durchscheinend). Innendurchmesser: Der Innendurchmesser muss so gewählt sein, dass der Schlauch mit der Kupplung fest verbunden werden kann. Längen: 1,5 m und 3 m Wiederkehrende Prüfung: Der Ansaugschlauch ist jährlich mindestens einmal einer Sichtprüfung zu unterziehen. Ende Noch Fragen? Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Für Fragen, Anregungen und Informationen zu dieser Präsentation wenden Sie sich bitte an: Mario Zimmermann Hauptbrandmeister Stadt Rosenheim Sachgebiet III/323 Brand- und Katastrophenschutz, ILS Adresse Telefon Fax E-Mail Küpferlingstraße 7 – 83022 Rosenheim 08031 / 36-1326 08031 / 36-289-1326 [email protected]
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