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<kes> Special zur CeBIT 2016
VdS-Richtlinien zur IT-Sicherheit
Cyber-Security – der Brandschutz
des 21. Jahrhunderts
Um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen, ist auch für kleine und mittelständische Unternehmen die Nutzung moderner IT zur Bewältigung von betriebswirtschaftlichen, logistischen
und technischen Geschäftsprozessen heute ein unabdingbares Erfordernis. Die Digitalisierung
und die Vernetzung bieten allerdings eine breite Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle. Mit den
Richtlinien „VdS-zertifizierte Cyber-Security“ (VdS 3473) unterstützt VdS Schadenverhütung
Unternehmen bei diesen zukunftweisenden Herausforderungen im In- und Ausland.
Von Dr. Robert Reinermann, VdS Schadenverhütung GmbH
Cyber-Angriffe auf Unternehmen, Verwaltungen und Privatnutzer kommen jeden Tag vor
und haben in den vergangenen
Jahren immer weiter zugenommen.
Gleichzeitig ist eine immer stärkere
Professionalisierung dieser Angriffe
zu verzeichnen. Daher bleibt auch
auf der diesjährigen CeBIT die CyberSecurity eines der Hauptthemen. Aus
der aktuellen PriceWaterhouseCooper (PwC)-Studie “Global State of
Information Security Survey 2016”
geht hervor, dass Cyber-Attacken auf
Unternehmen und Behörden immer
professioneller werden und keine
Einrichtung es sich mehr leisten
kann, die Gefahren solcher Attacken
zu ignorieren. Im vergangenen Jahr
stieg die Anzahl von Cyber-Attacken
laut PwC um 38 Prozent im Vergleich
zum Jahr 2014. Und obwohl das
Bewusstsein für die Gefahren durch
Cyber-Kriminalität wächst, schützen
die Firmen ihre IT-Systeme weiterhin
häufig nur unzureichend. Laut dem
Sicherheitsmonitor, der auf einer
Umfrage unter 1.500 kleinen und
mittelständischen Unternehmen
(KMU) beruht, gibt es gerade einmal
in einem Drittel der Firmen ein ganzheitliches IT-Sicherheitskonzept, das
auch von der Geschäftsleitung getragen wird. Gemessen an der zuneh20
menden Digitalisierung attestiert
der Bericht sogar einen Rückgang
des Schutzniveaus im Vergleich zu
den Vorjahren.
Das wissen auch CyberKriminelle, weshalb besonders
KMU ein häufiges und lohnendes
Ziel für Cyberangriffe sind. Daten
und Know-how von Unternehmen werden ausspioniert oder die
Betriebsabläufe empfindlich gestört. Laut PwC-Studie hat sich die
Cyber-Kriminalität mittlerweile zu
einem echten „Wirtschaftszweig“
entwickelt, der im vergangenen Jahr
den stärksten Anstieg seit 10 Jahren
verzeichnet hat. Im Durchschnitt
entstehen rund 41.000 Euro Kosten
pro Schaden verursachendem Angriff auf mittelständische Unternehmen, fand Kaspersky Lab in einer
Umfrage unter u. a. 194 deutschen
IT-Entscheidern heraus. Auch das
Bundeskriminalamt (BKA) schlägt
bereits Alarm: „Die Verfügbarkeit
des Cyber-Raums und die Integrität,
Authentizität und Vertraulichkeit
der darin vorhandenen Daten sind
zu einer existenziellen Frage des 21.
Jahrhunderts geworden“, erklärt das
Amt in seinem Infoblatt „CyberSicherheitsstrategie für Deutschland“.
Neue Richtlinien für KMU
In Deutschland fehlte in den
vergangenen Jahren ein einheitlicher
Standard für die Informationssicherheit, der vom Mittelstand mit überschaubarem Aufwand umgesetzt
werden konnte. Die Anwendung der
bestehenden ISO 27000er-Reihe und
der BSI-Grundschutzkataloge sind in
der Umsetzung besonders für KMU
zu mächtig und zu komplex. Der
Aufbau einer zertifizierungsfähigen
Organisation und der Zertifizierungsprozess sind mit sehr hohen Kosten
und großem Aufwand verbunden.
Das hat zur Folge, dass sich hauptsächlich Großunternehmen und
Konzerne mit der ISO 27000er-Reihe
beschäftigen und sich zertifizieren
lassen.
Mit der Veröffentlichung
der Richtlinien „VdS-zertifizierte
Cyber-Security“ (VdS 3473) und
dem dazugehörigen neuen Dienstleistungsangebot reagierte VdS
Schadenverhütung – eine Tochtergesellschaft des Gesamtverbands der
Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) – bereits im vergangenen
Jahr auf diese Sicherheitslücke im
Mittelstand und stellte mit großer
positiver Resonanz die neuen zu-
© DATAKONTEXT GmbH · 50226 Frechen · <kes> Special CeBIT · März 2016
kunftsweisenden Richtlinien auf der
CeBIT 2015 vor. Die neuen Richtlinien VdS 3473 gehörten schon kurze
Zeit nach der Vorstellung zu den
Top-3-Standards bei der Implementierung eines Managementsystems
für Informationssicherheit (ISMS).
Dies geht aus der aktuellen Studie
„Cyber-Sicherheits-Umfrage 2015“
des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) hervor.
Die BSI-Studie zeigte auf, wie sich
Unternehmen aktuell vor möglichen
Cyber-Angriffen schützen. Es wurden darin Unternehmen erfasst, die
bereits ein ISMS zertifiziert, etabliert
oder geplant haben.
Hinter den branchenneutralen Richtlinien VdS 3473, die für
den internationalen Markt auch in
englischer Sprache verfügbar sind
und permanent von VdS weiterentwickelt werden, verbirgt sich ein speziell auf KMU zugeschnittenes Verfahren, mit dem der Informationssicherheitsstatus eines Unternehmens
auditiert und zertifiziert werden
kann. Die Mindestanforderungen an
die Informationssicherheit sind so
gestaltet, dass KMU organisatorisch
oder finanziell nicht überfordert
werden. Mit circa 20 Prozent des
Aufwandes im Vergleich zu ISO
27001 können KMU aus den Richtlinien von VdS Maßnahmen und
Prozesse ableiten, um im IT-Bereich
ein angemessenes Schutzniveau zu
erreichen. Zusätzlich wurden die
VdS-Richtlinien aufwärtskompatibel
gestaltet. Dadurch kann eine Zertifizierung nach VdS 3473 auch jederzeit
der Einstieg in die ISO 2700er-Reihe
sein, bei dem Unternehmen von VdS
unterstützt werden können.
Die Vorteile zertifizierter
Informationssicherheit
Mit einer VdS-zertifizierten
Informationssicherheit nach VdS
3473 ergibt sich für Unternehmen
eine Reihe von Vorteilen:
Das VdS-Zertifikat bestätigt, dass sich das Unternehmen
organisatorisch und technisch auf
die wichtigsten Angriffsszenarien
vorbereitet hat – und über passende
Schutzmaßnahmen verfügt.
Das VdS-Zertifikat erzeugt
bei Lieferanten, Kunden und Versicherern ein hohes Vertrauen in die
Leistungsfähigkeit des Unternehmens: Daten sind sicher geschützt
und Einschränkungen der Lieferfähigkeit des Unternehmens wurden
minimiert. Wettbewerbsvorteile sind
die Folge.
Das Unternehmen erweitert sein Risikomanagement um den
Aspekt der Informationssicherheit
– ein unabdingbares Muss für die
Unternehmenssicherheit.
Die Risikotransparenz im
Unternehmen wird erhöht und so
die Geschäftsleitung entlastet. Das
Unternehmen kann sich wieder auf
seine Kernprozesse konzentrieren.
check.de deutsch- und englischsprachig zur Verfügung steht – können
Unternehmen sich ein erstes Bild
über den Status ihrer Cyber-Security
verschaffen. Die Ergebnisse können
anschließend von VdS in einem
sogenannten Quick-Audit vor Ort
verifiziert werden.
Unternehmen, die über einen aktuellen Wissensstand auf dem
Gebiet der Informationssicherheit
verfügen, können die Maßnahmen
der Richtlinien auch in Eigenregie
umsetzen, um einen zertifizierungsfähigen Status herzustellen.
Ist das Know-how allerdings nicht
vorhanden, benötigen besonders
kleinere Unternehmen fachliche
Hilfe durch qualifizierte Dienstleister. In Anlehnung an die etablierte
VdS-Errichteranerkennung bietet
VdS auch IT-Dienstleistern ein
Die Module des VdS-Konzepts für Cyber-Security sind exakt auf die Bedürfnisse und Anforderungen
mittelständischer Unternehmen zugeschnitten.
Das – immer verbleibende
– Restrisiko können Unternehmen
auf einen Versicherer übertragen und
damit eine zweite Verteidigungslinie
für ihre Existenzsicherung aufbauen.
Um den Weg zur Zertifizierung des Informationssicherheitsprozesses zu ebnen und als Vorbereitung für eine Zertifizierung nach
VdS 3473 bietet VdS zwei Instrumente an. Mit dem VdS Quick-Check
– einem kostenlosen Webtool, das
im Internet unter www.vds-quick-
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Anerkennungsverfahren an. Die
VdS-anerkannten Cyber-SecurityBerater werden auf der VdS-Website
gelistet. Zusätzlich hat VdS rund um
den Bereich Cyber-Security mit „Informationssicherheitsbeauftragter“
und „VdS 3473 – Richtlinien für die
Informationssicherheit“ zwei neue
Lehrgänge im Programm (www.vds.
de/de/vds-cyber-security/).
Messestand:
Halle 5, Stand A 36
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