Verzinkungsarten 2014

Drei Verzinkungsverfahren im Vergleich
Elektrolytisches
Verfahren
Schmelztauchverfahren
Eintauchen in flüssiges Zink/Zink-Aluminium
F
S
V
G
Verfahren/Norm
Stückverzinkung nach DIN EN ISO 1461
(Tauchfeuerverzinkung)
Bandverzinkung nach DIN EN 10 346
(Sendzimirverzinkung)
für mech. Verbindungselem. DIN EN ISO 10684
Galvanische Verzinkung
nach DIN EN ISO 2081
für mech. Verbindungselem. DIN EN ISO 4042
Aufbau und Zusammensetzung des Überzuges
Legierung mit dem Untergrund
Legierung mit dem Untergrund
Lamellarer Zinküberzug
Übliche Dicke der Zinkschicht
Abhängig von der Materialstärke
des Verzinkungsgutes
bis 1,5 mm Materialstärke ca. 45 µm
bis 3 mm Materialstärke ca. 55 µm
bis 6 mm Materialstärke ca. 70 µm
Bei Niedax je n. Produktgruppe
Auflagegr. Z 140: 10 µm + 3 µm
Auflagegr. Z 275: 20 µm + 5 µm
gemäß Dreiflächenprobe nach
nach DIN EN 10 346.
ca. 2,5 bis 20 µm, in Hinterschnitten
und Vertiefungen (Gewindeflanken)
ist die Schichtstärke geringer als auf
den Oberflächen (Faraday-Käfig).
Besondere Merkmale
Jedes Bauteil wird einzeln in das flüssige
Zinkbad getaucht.
Die gesamte Oberfläche wird vom Zink umspült.
Hohlprofile werden außen wie innen gleichermaßen geschützt. Robuster Korrosionsschutz.
Die Zinkauflage wird beidseitig,
im Durchlauf durch ein Zinkbad, auf Breitband
aufgebracht und anschließend in fertigungsgerechten Bandbreiten zugeschnitten.
Die Oberfläche ist relativ rauh, in
kleinen Bohrungen zum Teil leichte Filmbildung
durch erkalteten Zink, frisch verzinkte Oberfläche
hell glänzend, Hochtemperatur verzinkte Teile
(z.B. Schrauben) grau.
Verfahrensbedingte glatte Oberfläche,
leicht gefettet, Loch- und Schnittkanten
„eisenblank“, Korrosionsschutz der
„blanken“ Kanten bis 2 mm
Materialstärke durch kathodische
Schutzwirkung.
Die Zinkauflage wird in wäßrigen
Elektrolyten mittels Gleichstrom aufgebracht.
In der Regel, zur Verbesserung der
Schutzwirkung, Nachbehandlung durch
dickschicht-/ blaupassivieren.
Technische bis dekorative Optik, glatte Oberflächen ohne nennenswerten Kantenaufbau.
Erkennungsmerkmale
Ansprechende Optik mit irisierender
Farbgebung. Hellglänzende glatte
Oberfläche, bei Nachbehandlung
durch passivieren.
1
Einsatz/Verwendungszweck
Bauteile mit Schweißverbindungen,
Anlagen, die freier Bewitterung
ausgesetzt sind.
Bauteile ohne Schweißverbindungen
bis 2 mm Materialstärke,
in trockenen Innenräumen.
Korrosionsschutzdauer ohne Anstrich/Durchschn.
Zinkabtragungswerte in Mitteleuropa pro Jahr (µm)
!
Abhängig von der Atmosphäre und der
unmittelbaren örtlichen
Umgebung.
Landluft
0,1 - 1,0 µm
Stadtluft
1,0 - 2,0 µm
Meeresluft
2,0 - 4,0 µm
1
2
2
In trockenen, von Menschen
bewohnbaren Innenräumen nahezu
unbegrenzter Korrosionsschutz.
Jährliche Abtragung dort kaum messbar.
Keine Unterteilung nach Land-, Stadt-,
Industrie-, Meeresluft.
Bauteile in fast allen Baugrößen, technischer
Korrosionsschutz bis dekorative „Veredelung“.
Nur in trockenen Innenräumen.
Korrosionsschutzdauer
Salzsprühtest nach DIN EN ISO 9227 NSS.
Je nach Schichtdicke und Passivierungsart
ca. 360 Stunden in der Salzsprühnebelkammer.
Flachzeuge von mehr als 2 mm Materialstärke werden bei Niedax tauchfeuerverzinkt.
Unter unmittelbarer örtlicher Umgebung ist beispielsweise die direkte Korrosionsbeeinflussung durch einen Schornstein mit CO2 Abgasen zu verstehen. Aktuelle µm Angaben finden Sie unter www.feuerverzinken.com
Verzinkungsverfahren
Stückverzinkung
F
(Tauchfeuerverzinkung) nach DIN EN ISO 1461 (für mechanische Verbindungselemente gilt DIN EN ISO 10684)
Durch Eintauchen in ca. 450°C flüssiges Zink (Schmelztauchverfahren) wird die gesamte Oberfläche, einschließlich aller
Ecken und Kanten, umspült. Auf dem Stahl bildet sich eine Eisen-Zink Legierungsschicht mit einer darüber liegenden
Reinzinkschicht. Die Schichtdicke ist abhängig von der Materialstärke und beträgt nach DIN EN ISO 1461 bis 1,5 mm
Materialstärke 45 µm, bis 3 mm Materialstärke 55 µm und bis 6 mm Materialstärke 70 µm. Bedingt durch die sehr harte
Eisen-Zink Legierungsschicht können stückverzinkte Bauteile, ohne Beschädigung der Zinkoberfläche, nicht verformt werden.
Anwendungsbeispiele aus dem Niedax-Programm:
Alle Bauteile mit Schweißverbindungen, beispielsweise Hängestiele, Kabel- und Rohrschellen sowie Produkte mit mehr
als 3 mm Materialstärke, Kabelrinnen/-leitern, Weitspannkabelrinnen/-leitern u.v.a.m., soweit erhöhte Anforderungen an
die Korrosionsbeständigkeit gestellt werden (Freibewitterung ohne Regenschutz).
Bandverzinkung
S
(Sendzimirverzinkung) nach DIN EN 10 346
Die Zinkauflage wird beidseitig, im Durchlauf durch ein Zinkbad, auf Breitband aufgebracht. Zur Anwendung kommt das
modifizierte Sendzimirverfahren. Auf dem Stahl bildet sich eine Eisen-Zink Legierungsschicht mit einer darüber liegenden
Reinzinkschicht.
Die Schichtdicke des für Niedax Kabelverlege-Systeme eingesetzten Sendzimirbandes beträgt unter Berücksichtigung
des Prüfverfahrens nach DIN EN 10 346 gemäß Dreiflächenprobe je nach Produktgruppe 10 - 20 µm. Eingesetzt wird
die Bandverzinkung für Bauteile bis max. 2 mm Materialstärke, da bis zu dieser Stärke ein ausreichender Kantenschutz
durch „kathodische Schutzwirkung“ erzielt wird. Die verfahrensbedingten „eisenblanken“ Schnittstellen der Bauteile sind,
bei Einsatz in trockenen Innenräumen, durch die kathodische Schutzwirkung nicht von Nachteil. Bandverzinkte Bauteile
können ohne Beschädigung der Zinkoberfläche verformt werden.
Anwendungsbeispiele aus dem Niedax-Programm:
Kabelrinnen/-leitern, Weitspannkabelrinnen/-leitern, Steigetrassen, Leitungsschutzkanäle, leichte Ausleger, Profilschienen bis zu 2 mm Materialstärke. In trockenen Innenräumen ohne aggressive Medien, bietet die Bandverzinkung einen
dauerhaften Korrosionsschutz.
Galvanische Verzinkung
V
G
nach DIN EN ISO 2081 (für mechanische Verbindungselemente gilt DIN EN ISO 4042)
Die galvanische Verzinkung ist ein elektrolytisches Beschichtungsverfahren, welches den Korrosions- und Verschleißschutz
erhöht und die elektrische Leitfähigkeit verbessert. Metalle erhalten einen schönen Glanz und ein hochwertiges Aussehen.
Die Zinkauflage beträgt 2,5 bis 20 µm. Bauteile mit Hinterschnitten, beispielsweise C-förmige Ankerschienen, werden
verfahrensbedingt im Inneren weniger stark beschichtet als Außen (Faraday-Käfig).
Anwendungsbeispiele aus dem Niedax-Programm:
Kleinteile (Schrauben, U-Scheiben bis max. M 6), Tragschienen und Schrauben für den Verteilerbau, jedoch zusätzlich
dickschichtpassiviert.
Verzinkungsverfahren
Zusätzliche Kunststoffbeschichtung
C
Bandverzinkte Bauteile mit einer Kunststoffbeschichtung
COLOR
Bandverzinkte Bauteile nach DIN EN 10 346 können zusätzlich mit einer Kunststoffbeschichtung ausgestattet werden.
Niedax verwendet ausschließlich das elektrostatische Pulverbeschichtungsverfahren. Neben ästhetischen Gründen oder
individuellen Farbgebungswünschen gibt es viele weitere Gründe, verzinkten Stahl zu beschichten. Beispielsweise Kennzeichnung der Kabeltrassen (Hochspannung, Mittelspannung, Kleinspannung, Kommunikations-/EDV-Leitungen etc.).
Die Beschichtung ist kein zusätzlicher Korrosionsschutz.
Die COLOR-Beschichtung wird nach dem elektrostatischen Pulverbeschichtungsverfahren aufgetragen. Die besonderen
Merkmale dieses hochwertigen Beschichtungsverfahrens sind ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Reinigungsmitteln
sowie beste thermische und mechanische Beanspruchung. Das Beschichtungsmaterial ist halogenfrei. Die Innenflächen
der COLOR-Gerätekanäle bleiben zinkblank, das bedeutet guter Kontakt für Schutzleiteranschlüsse an beliebiger Stelle.
Die Außenflächen werden nur im Sichtbereich, mit gutem Umgriff zur Rückseite, beschichtet. Sollen die COLOR-Gerätekanäle
freistehend, z.B. als Energiesäule, eingesetzt werden, so ist dies bei der Bestellung anzugeben.
Für die COLOR-Beschichtung wird ausschließlich Beschichtungspulver nach der RAL-Farbtonkarte verwendet. Durch die
Verarbeitung eindeutig definierter Farbtöne und dem Einsatz modernster Verfahrenstechnik werden Farbabweichungen
weitestgehend vermieden. Ungeachtet dieser Vorsorgemaßnahmen ist es nicht auszuschließen, insbesondere bei Nachlieferungen, daß es zu geringen Farbabweichnungen kommt (DIN 6175 Teil 1). Unter Farbabweichungen verstehen wir
die Spur eines Farbunterschiedes nach DIN EN ISO 3668, Tabelle B.1, Bewertung 2
Tauchfeuerverzinkte Bauteile mit einer Epoxid Polyesterharzbeschichtung
C1
Die mit C1 gekennzeichneten Produkte sind tauchfeuerverzinkt und mit einer Epoxid Polyesterharzbeschichtung in einer
Schichtstärke von 60 - 80 µm versehen. Bei dem Einsatz im Innenbereich gewährleistet diese plastische Beschichtung einen
sehr guten Korrosionsschutz sowie eine hohe mechanische Beständigkeit und ist gegen die meisten Chemikalien resistent.
Der Zinküberzug wird demnach durch die darüber liegende Beschichtung vor atmosphärischen und chemischen Einflüssen
geschützt. Ein Abtrag des metallischen Zinks wird vermieden, so dass der Zinküberzug lange Zeit unter der Beschichtung
in neuwertigem Zustand erhalten bleibt.
Für den speziellen Einsatz im Außenbereich bieten wir Ihnen gerne andere Beschichtungen an.
Anstrich mit Zinkstaubfarbe
Die Zinkstaubfarbe soll so beschaffen sein, dass im Trockenfilm mehr als 90% Zink enthalten ist. Um Rissbildungen in
der Beschichtung zu vermeiden, ist der Anstrich in mehreren Arbeitsgängen aufzutragen.
Anwendungsbeispiele in Verbindung mit dem Niedax-Programm:
Nachbesserungen, insbesondere von montagebedingten Verletzungen der Zinkoberfläche durch Schweißnähte oder
dergleichen.
!
Ausführliche Angaben über die Verzinkung finden Sie in den zitierten Normen
sowie in einem umfangreichen Literaturangebot.