1 Bericht der Geschäftsführerin 2015 Geschäftsstelle: Regelmäßig

Bericht der Geschäftsführerin 2015
Geschäftsstelle:
Regelmäßig anfallende Arbeiten in meiner Verantwortung sind:
 Organisation, Einladungen und Protokolle diverser Sitzungen
 vielfältigste Korrespondenzen und Telefonate - Mails zu beantworten nimmt sehr
viel Zeit in Anspruch
 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den Verein
 Internetseitenpflege/ Einbringen unserer Projekte in andere Portale.
 Flyer und Broschüren
 Spendenakquise/Dankschreiben an immer zahlreicher werdenden Spenderinnen
und Spender.
 Personal/ PraktikantInnen
 Abrechnungen
 Kochbuchversand
 Veranstaltungen
 Kontaktpflege und Verbreitung von Information nach innen und außen
Ein wesentlicher Schwerpunkt in diesem Jahr war bestimmt von:
der Flucht so vieler Menschen, die von Krieg, Terror und Armut derart existentiell bedroht
sind, dass sie die gefährliche Fahrt in unsicheren Booten über das Mittelmeer wagen. Von
diesen Menschen sind inzwischen sehr viele auch in Rheinland-Pfalz angekommen. Die
zuständigen Behörden schaffen es kaum, die Unterbringung der Flüchtlinge zu stemmen. Die
gesundheitliche Versorgung der erschöpften, oft traumatisierten Menschen über die
Eingangsuntersuchungen hinaus zu gewährleisten, klappt nur unzulänglich. Deshalb
engagieren wir uns derzeit neben unseren traditionellen Bereichen, der medizinischen
Versorgung wohnungsloser und nicht krankenversicherter Menschen und unserer ResilienzProjekte für Kinder und Jugendliche auch im Bereich der medizinischen Versorgung von
Flüchtlingen. Wir fahren wöchentlich mit einigen ÄrztInnen mit dem Arztmobil in die
„Zwerchallee“. Und es gab zwei Veranstaltungen im Oktober und November, um ÄrztInnen
und andere VertreterInnen von Gesundheitsberufen für die Versorgung von Flüchtlingen zu
gewinnen. Über 100 Beteiligte bei der ersten und ca. 60 bei der zweiten Veranstaltung
haben wir uns sehr gefreut. So konnten wir Listen von ÄrztInnen veröffentlichen, die
besonders unkompliziert eine Versorgung von Flüchtlingen in ihren Praxen gewährleisten.
Ebenfalls haben sich aus den medizinischen Berufen viele gemeldet, ein paar Stunden in der
Woche in Flüchtlingseinrichtungen mitzuarbeiten. MedizinstudentInnen aus Mainz und
Wiesbaden haben sich bereit erklärt, die Begleitung von Flüchtlingen in Praxen sowie
bürokratische Aufgaben z.B. bei den Impfaktionen zu übernehmen.
Schon im Frühjahr hatte sich Gerhard Trabert mit StudentInnen der Hochschule RheinMain
mit dem Thema insofern befasst, dass sie bei einer Exkursionsreise unter dem Motto
„Flüchtlings-Willkommen“ u.a. die Organisation Harald Höppner kennengelernt, der mit
einem alten Fischkutter, der Sea-Watch, ins Mittelmeer fahren wollte, um bei der Rettung
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vom Ertrinken bedrohter Flüchtlinge mitzuwirken. Kurzerhand erklärte sich G. Trabert bereit,
die Leitung der medizinischen Arbeit zu übernehmen.
Vor diesem Hintergrund fuhr er im Sommer mit StudentInnen nach Lampedusa. Er selbst
fuhr ein paar Tage auf der Sea Watch mit, bis diese leider wg. eines Getriebeschadens in den
Hafen zurückfahren musste. Die StudentInnen unterstützten das Unterfangen an Land.
Meine Arbeit bestand vor allem darin, interessierte Menschen über unsere Internetseite zu
informieren und mehrere Pressekonferenzen dazu vorzubereiten.
Damit alle die Übersicht behalten, welche Aufgaben wer bei uns in der Geschäftsstelle hat,
dazu einige Ausführungen:
Ab August bekam ich Verstärkung von Jari Trabert, der meine Nachfolge übernehmen wird,
da ich Ende des Jahres die Geschäftsführung nach vierzehn sehr arbeitsreichen Jahren
abgeben werde.
Mein neuer Kollege hat sich sehr schnell eingearbeitet und vom ersten Tag an so richtig
losgelegt. Das war für mich eine große Entlastung, da ich nicht mehr jeden Tag vor Ort sein
musste, sondern viel zu Hause arbeiten konnte. Darüber war ich sehr froh wg. einer großen
Veränderung durch eine Erkrankung in der Familie. Gerne habe ich meine Erfahrung und
mein Insiderwissen weitergegeben und meine, wir bekommen den Generationenwechsel in
der Geschäftsstelle bestens hin.
Neben der Einarbeitung in die Verwaltungsaufgaben hat er sich sofort an zwei größere
Projekte gewagt:
1. Die Umsetzung des Keniaprojekts,
2. Einen Antrag für den Europäischer Zivilgesellschaftspreis (in Englisch) zu schreiben.
3. die Ärztetreffen wurden vor-und nachbereitet ( Listen der ehrenamtlichen Angebote,
sowie Praxenlisten für unkomplizierte Behandlung von Flüchtlingen)
Ebenfalls entlastet wurde die Geschäftsführung durch die umfangreiche Arbeit unserer
Schatzmeisterin Inge Rahn-Grode, unterstützt von Artur Grode. Die Zahl der Mitglieder und
die der SpenderInnen haben sich inzwischen so erhöht, dass die Arbeit in diesem Bereich
stark angestiegen ist und mehr Personal dafür notwendig ist.
Unterstützt wird die Geschäftsführung zudem von Anke Biesterfeld, die sich um’s
Personalwesen kümmert, das inzwischen zu einem nicht mehr so nebenbei zu erledigenden
Arbeitsfeld geworden ist. Dazu hat sie initiiert, dass wir jetzt eine für unseren
Betriebsumfang notwendige Telefonanlage mit einem zuverlässigen Anbieter haben und
einen Betriebsarzt, der bei der Anzahl der Haupt-und Ehrenamtlichen von der
Berufsgenossenschaft verlangt wird. Das waren sehr umfangreiche Angelegenheiten, die nun
vom zukünftigen Geschäftsführer übernommen wurden.
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Sarah Borg, die ehrenamtlich die Geschäftsstelle unterstützt, hat die Beschaffung
übernommen und hilft uns allen weiterhin bei PC-Problemen. Sie hat in diesem Jahr die
Datenbank der SpenderInnen komplettiert, eine sehr aufwendige Sache, da die fehlenden
Adressen eruiert werden mussten, damit wir allen eine Spendenbescheinigung schicken
können.
David Bill pflegt ehrenamtlich sehr fleißig – bei Bedarf zu jeder Tag – und Nachtzeit - unsere
Internetseite.
Veränderungen gibt es auch bei unserem STREET JUMPER. Steffen Winkler – genannt Kalle wurde von einer Honorarstelle in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen und kann somit
seinen Kollegen Christoph Tullius (beide 25 Stunden) mehr entlasten. Grund ist, dass wir mit
dem Street Jumper nun auch einen Nachmittag die Flüchtlingsunterkunft „Zwerchallee“
aufsuchen und evtl. weitere Unterkünfte. Ansonsten werden wir weiterhin regelmäßig und
zuverlässig an unseren alten Standorten für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung
stehen. Sorgen macht uns der Standort Layenhof. Hier haben wir eine Zielgruppe von
ungefähr 40 Kindern und sind immer zu viert (mit Honorarkräften) anwesend. Da dort
gerade eine Erstaufnahmestelle für ca.700 Flüchtlinge – in der Hauptsache Familien mit
Kindern - entsteht, kann es sein, das demnächst 150 Kinder oder mehr vor unserem Street
Jumper stehen. Das können wir personell nicht bewältigen. Da müssen wir noch Geldgeber
finden, um mehr Personal dabei haben zu können.
Unsere Sozialpädagogin, Doris Pfeiffer-Meierer, arbeitet nun im 5. Jahr an der
Goetheschule. Sie ist mit 15 Stunden bei uns angestellt. Ihr Ziel ist es, mit Ihrer Arbeit den
Kindern beizubringen, wie man sich entspannt und wie gut das tut. Das Interesse der
Lehrerinnen und Lehrer ist weiterhin groß, mit ihren kleinen Schülerinnen und Schülern die
Möglichkeiten unseren Snoezelenraums zu erschließen und zu nutzen. Sie lernen nun in der
Schule Lesen, Schreiben und Rechnen und …Entspannung.
Die Zwerchalleeträgerin Juvente e.V. ist eventuell wieder an der Einrichtung eines
Snoezelenraumes interessiert. Doris Pfeiffer-Meierer würde gerne die Anleitung
übernehmen.
Seit letztem Jahr ist die Ambulanz ohne Grenzen sowie das Mainzer Modell noch
eigenständiger geworden. Da haben wir in der Geschäftsstelle ein wenig den Überblick
verloren. Das beklage ich nicht, sondern bin froh, dass Ingrid Obst die Ambulanz so
eigenständig managt und Gerhard Trabert Nele Kleinehanding als Verstärkung im Arztmobil
hat. Ingrid Obst hat eine kleine Statistik gemacht, wonach in der Ambulanz ohne Grenzen in
diesem Jahr 1177 Behandlungen an 317 PatientInnen stattgefunden haben. 244 davon
waren nicht krankenversichert. 136 PatientIinnen waren aus Deutschland, 184 aus 41
anderen Nationen.
Die ehrenamtlichen ÄrztInnen haben wieder Zuwachs bekommen. Einen neuen Kollegen
haben die Krankenschwestern bekommen.
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In der Ambulanz unterstützen an medizinischem und pflegerischen Personal derzeit:
Fr. Dr. Lebrecht, Dr. Büttner, Dr. Marg, Fr. Dr. Orth, Dr. Dobrowolski, Dr. Zeller, Dr. Apitz,
Dr. Keck, Dr. Schink, Dr. Brähler, Dr. Graeber, Dr. Hoffmann, Fr. Dr. Kleinheisterkamp, Prof.
Knapstein, Dr. Kohl, Fr. Dr. Kulik, Dr. Dahlheimer, Fr. Dr. Gaida, Fr. Dr. Kiesslich Fr.
Luckner, Fr. Dr. Pohl, Fr. Dr. Ressel, Fr. Dr. Schimmel-Grafe, Dr. Schmidt, Dr. Wiegand, Dr.
Klingspor, Dr. Berkhoff, Entoni Setka, Silvia Bernhard, Ilona Hartmann, Fanny Janiska,
Maggy Petersein, Marie-Luise Wiegand, Melanie Staffa,
Nicht wegzudenken ist auch Frau Bohlender, die mit sehr viel persönlichem Engagement in
zunehmend mehr Sprachen übersetzt. Nicht zu unterschätzen ist auch die Hilfe eines
Übersetzungsprogramms im Tablet.
Nele Kleinehanding, die die soziale Beratung schon seit dem letzten Jahr macht, wurde nun
als „fertige“ Sozialarbeiterin“(die für Ihre Bachelorarbeit den Philipp-Holl-Preis“ erhalten hat)
für die Soziale Beratung der PatientInnen mit einer ganzen Stelle übernommen. Sie hat
zudem eine studentische Kollegin, Ela Temiz, die für den Bereich Flüchtlingsberatung
zuständig ist. Beide machen mit und auch ohne Gerhard Trabert Öffentlichkeitsarbeit auf
Fachkongressen und Veranstaltungen.
Für die Ordnung bei den Medikamenten und Hilfsmitteln sorgt weiterhin zuverlässig Frau Dr.
Kleinheisterkamp in guter Kooperation mit dem ÄrztInnen - und Schwesternteam.
Frau und Herr Miraglia sorgen für Sauberkeit. Herr Lutz schleppt alles, was sonst keine/r
tragen kann, von hier nach da, schraubt alles, was wichtig ist, an die Wände, fährt
PatientInnen, Möbel und Geräte und sorgt für die Autos.
Herr Simon kam in diesem Jahr noch zum Personal dazu: er sorgt für Ordnung und
Sauberkeit, für Blumenschmuck und Garteneckchen auf dem Hof.
Zu all diesem Engagement kommt hinzu, dass viele Menschen in unserem Verein mit Ihren
zahlreichen Beziehungen besonders fleißig Geld und geldwerte Leistungen für unsere Arbeit
in ihren Organisationen und anderswo beschaffen. Das ist für den Verein ein großer Segen
und überlebensnotwendig.
Allen ganz herzlichen Dank für Ihr großes Engagement!
Gisela Bill/ 20.11.2015
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