Die Gewichtsspirale umkehren: ZF-Leichtbau für das Pkw - CI

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Die Gewichtsspirale umkehren: ZF-Leichtbau für
das Pkw-Fahrwerk
Leichtbau-Achse mit radführender Querblattfeder: Komplett
neue Pkw-Achskonstruktion kombiniert mehrere LeichtbauStrategien
Gewichtseinsparung von 13 Prozent im Vergleich zu einer
Mehrlenker-Hinterachse – bei ähnlichen FahrdynamikEigenschaften
Weitere ZF-Leichtbau-Komponenten bereits vielfach in Serie
In den vergangenen Jahrzehnten sind Pkw-Fahrwerke immer
leistungsfähiger und sicherer geworden. Höhere Zuladung, mehr
Fahrstabilität und bessere Fahrdynamik-Eigenschaften hießen
jedoch auch: komplexere Achsen mit oftmals ansteigendem
Gewicht. Diesen Trend umzukehren hat sich ZF bereits seit
einigen Jahren auf die Fahnen geschrieben. Ein eindrücklicher
Beleg dafür ist die jüngste Version einer radführenden
Querblattfeder aus Glasfaser-Kunststoffverbund (GFK), die ZF in
eine Leichtbau-Hinterachse für Pkw integriert. Im Vergleich zu
einer – in Sachen Fahrdynamik optimalen – MehrlenkerHinterachse spart das ZF-Konzept etwa 13 Prozent Gewicht.
Diese Gewichtseinsparung bei vergleichbarer Performance ist vor
allem durch den ganzheitlichen Leichtbau-Ansatz möglich, den
ZF konsequent verfolgt. Einzelne Fahrwerkkomponenten
optimiert ZF bereits seit Jahren im Hinblick auf das Gewicht:
Dämpfer und Lenker in Leichtbauweise sind im Serieneinsatz
und leisten einen Beitrag zur Gewichtssenkung im Pkw.
Alternative Materialien, neue Konstruktionen, optimal angepasste
Toleranzen, weniger Fügematerialien bei der Herstellung – mit
diesen Stichworten und Beispielen sind die strategischen Ansätze
umschrieben, die es für automobilen Leichtbau gibt. Besonders
wirkungsvoll purzeln die Kilos, wenn es gelingt, möglichst viele
dieser Leichtbau-Strategien zu kombinieren. Im Pkw-Fahrwerk ist
dies vor allem dann möglich, wenn man das Gesamtsystem PkwAchse unter Leichtbau-Aspekten neu überdenkt. Dies hat ZF bei
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seinem Konzept einer Leichtbau-Hinterachse für Pkw getan.
Zentrales Bauteil ist eine radführende Querblattfeder. Sie ist zum
einen aus GFK, einem Material mit deutlich geringerer Masse als
der in Pkw-Achsen noch vorherrschende Werkstoff Stahl. Zudem
haben die ZF-Ingenieure im Rahmen des Entwicklungsprozesses
eine hohe Anzahl klassischer Achsfunktionen wie Federung,
Stabilisierung und Radführung in dieses neue Bauteil integriert. So
übernimmt beispielsweise ein Teil der GFK-Feder auch Funktionen
eines Fahrwerklenkers, so dass bei dieser Achse insgesamt weniger
Einzelkomponenten zum Einsatz kommen. Außerdem lässt sich
die Querblattfeder auf unterschiedliche Hub- und
Wanksteifigkeiten auslegen – Voraussetzung für den Einsatz in
Pkw-Modellen mit unterschiedlicher Fahrwerkcharakteristik.
Hochintegriert, leicht und dennoch fahrdynamisch
Um dieses hochintegrierte Bauteil hat ZF eine Hinterachse nach
dem McPherson-Prinzip konstruiert, bei der ein Längslenker, ein
Spurlenker und ein radführender Dämpfer als weitere
Komponenten hinzukommen. Damit nimmt auch die Komplexität
der Hinterachse ab, die nun aus weniger Bauteilen besteht und
eine einfachere Montage möglich macht. Das Gewicht der Achse
sinkt um etwa 6 Kilogramm, das entspricht 13 Prozent im
Vergleich zu einer Mehrlenker-Hinterachse. In Sachen
Fahrdynamik bewegt sich die ZF-Leichtbau-Achse allerdings auf
dem hohen Niveau der Mehrlenker-Hinterachsen für Pkw.
Um die Querblattfeder auch in industriellem Maßstab produzieren
zu können, wurden im ZF Composites Tech Center mögliche
Prozesstechnologien zur Serienfertigung untersucht. Das nun
präferierte Herstellverfahren macht es beispielsweise möglich,
Federn mit unterschiedlichen Steifigkeiten zu produzieren.
Leichtbau in Serie
Während das Konzept der Leichtbau-Achse mit radführender
Querblattfeder noch auf seinen Serieneinsatz wartet, hat ZF
verschiedene gewichtsoptimierte Komponenten bereits in die
Serienproduktion gebracht.
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So spart ein Leichtbau-Dämpfer 25 Prozent Gewicht ein, weil sein
Behälterrohr aus Aluminium nur dort verstärkt ist, wo es nach dem
Lastprofil erforderlich ist. Andere Bereiche sind sehr dünn
ausgelegt.
Zu den bereits serienreifen ZF-Leichtbaulösungen zählt SMiCA
(Sheet Metal integrated Control Arm). Dieser Querlenker kommt
ohne Nieten oder Schraubverbindungen aus. Das macht ihn um bis
zu 23 Prozent leichter als herkömmliche Blechlenker. Außerdem
benötigt er weniger Bauraum und erlaubt größere
Gestaltungsfreiheiten bei der Fahrwerkauslegung.
Ohne Einbußen bei der Belastbarkeit spart ein von ZF entwickeltes
und produziertes Bremspedal aus Organoblech circa 50 Prozent
Gewicht im Vergleich zu einem Standard-Bremspedal aus Stahl.
Organobleche sind endlosfaserverstärkte, thermoplastische
Kunststoffe, die sich durch hohe Festigkeit und Steifigkeit
auszeichnen und voll recyclingfähig sind.
Bildunterschriften:
1.) Im Vergleich zu einer Mehrlenker-Hinterachse spart das ZFKonzept einer radführenden Querblattfeder etwa 13 Prozent
Gewicht.
2.) Leichtbau und Fahrdynamik kombiniert: Eine PkwLeichtbau-Hinterachse mit radführender Querblattfeder
verfügt über Fahreigenschaften auf dem Niveau einer
Mehrlenker-Hinterachse.
3.) ZF-Leichtbau-Produkte senken das Gewicht von Fahrzeugen
in Serie.
Bilder: ZF
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