PRESS RELEASE Contact: Daniel Stead +491603338038 [email protected] FOR IMMEDIATE RELEASE Innovative Educational Building Block Toy Surpasses Kickstarter Funding Goal ‘Lini Cubes’ Receive Twenty Times the Necessary Funding since Campaign Launch Berlin — Jan. 20, 2016 — A new patent-pending building block toy is drawing attention for its unique design, allowing children to build complex structures with the versatile block. Lini Cubes, a product of Sunny Hills Ltd. & Co. KG designed by Berliner Daniel Stead represent the most significant advancement in toy building blocks since they were introduced in the early 20th century. “The Lini Cube’s unique design opens up new possibilities in building” Stead said. “Things that can't be done with the conventional building blocks. Lini cubes are not directionally limited. They have side plugs that allow them to be built on all sides, rather than just on top.” Stead recently launched a Kickstarter campaign to help fund the project. He set the crowdfunding goal at $1,085. Stead chose to set the funding goal low due to support the project is receiving from the German Economics Ministry. Since its launch, the campaign already has over 250 backers and raised over $20,000 in pledges. It will be fully funded on Sunday, Feb. 7. The Kickstarter campaign can be viewed at www.lini.toys. “We’re very excited to see how quickly our Kickstarter has caught on in the first days since we launched the campaign,” Stead said. “I’m looking forward to sharing this wonderful new product with our backers, who will have the privilege of being among the first in the world to try out Lini Cubes.” The Lini Cube is a beautiful educational building block toy that differs from other interlocking building bricks due to its thoughtfully designed structure. Each Lini Cube can be plugged into another Lini Cube in 105 different ways, offering 11 times more options for building than the average building brick toy. The cube was designed using intersecting horizontal and vertical sinus curves to create a block pattern that is both visually pleasing as well as technically important. “The pockets that are cut half on the edges will have a dovetail,” Stead said. “This enables you to plug another cube onto the edge without falling off. Furthermore it’s lets you connect two building blocks with just one plug.” Instead of having many single studs on the outside surface, Stead connected them with each other to prevent the surface from being bumpy and allowing another object to slide along the surface. “There are infinite possibilities when it comes to the creative designs people can come up with when building with Lini Cubes,” Stead said. View animated videos that display Lini Cubes’ building potential at https://vimeo.com/linicube/videos. So far, Stead said the cubes have tested well with children. “It was interesting to see how different children approach building,” he said of the children who tested his prototype. “Some would just build in two dimensions even though they have the ability to build in any directions. Some would create awesome spatial buildings right from the start. This showed me that the Lini Cube is not just a great educational toy but also ideal to test or experiment on cognitive abilities like perception, attention, memory, learning, problem solving, creativity, planning, orientation and imagination.” Anyone who makes a pledge of $18 or more USD will receive Lini Cubes in an exclusive shade of red that is only available for a limited time. When officially launched, the Lini Cube will be available in many different colors. Learn more about Lini Cubes and fund the Kickstarter campaign at www.lini.toys. Follow Lini Cubes on Facebook at https://www.facebook.com/linicube. ### SONNTAGSZEITUNG FÜR DIE PFALZ — POLITIK · SPORT · WISSEN · REISE ras-vn AM SONNTAG SONNTAG, 17. JANUAR 2016 JAHRGANG 10, NR. 3 I H R SO N N T A G SPORT HANDBALL-EM De ut sch e za hl e n Le h rg e ld 76397 EINZELPREIS 1,60 € Schäuble gestoppt: Kein „Sprit-Soli“ für Flüchtlinge Die deutsche Mannschaft verliert ihr erstes Spiel bei der Europameisterschaft gegen Spanien 29:32. Es gibt durchaus gute Ansätze, die jungen Spieler ziehen sich achtbar aus der Affäre. Am Ende ist der Favorit aber zu clever. Seite 9 PFALZ BREITBAND De r e t wa s a n de re At la s Die Landesregierung will das schnelle Internet in Rheinland-Pfalz voranbringen. Das dies dringend nötig ist, zeigen die Rückmeldungen der Leser auf die Frage, mit welcher Geschwindigkeit sie zuhause im Netz unterwegs sind. (foto: dpa) Seite 4 WISSEN LICHTQUELLEN Da ue rb re n ne r Noch sind LEDs im Vergleich zu Halogenleuchten relativ teuer. Da sie länger halten und weniger Strom verbrauchen, kann sich der Umstieg trotzdem lohnen. Seite 18 REISE MESSE IN STUTTGART Ab in de n Tra u m url a ub BERLIN. Die Aufregung währte nur kurz. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) regte in der „Süddeutschen Zeitung“ eine EUweite Benzinsteuer zur Bewältigung der Flüchtlingskrise an. Doch dieser Vorschlag war schnell vom Tisch. „Eine zusätzliche Benzinsteuer wird es in Deutschland nicht geben“, erklärte CDU-Vize Julia Klöckner nach Telefonaten mit Schäuble sowie Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel. Das habe sie mit beiden besprochen, sagte die Politikerin, die in Rheinland-Pfalz im Landtagswahlkampf steht. Schäuble hatte nach ergebnislosen Beratungen mit seinen europäischen Amtskollegen darauf gedrungen, über die vereinbarte Türkei-Hilfe von drei Milliarden Euro hinaus zusätzliches Geld der Mitgliedstaaten in die Hand zu nehmen. „Ich habe gesagt, wenn die Mittel in den nationalen Haushalten und dem europäischen Haushalt nicht ausreichen, dann lass uns zum Beispiel vereinbaren, dass wir eine Abgabe auf jeden Liter Benzin in einer bestimmten Höhe erheben.“ Einen Betrag nannte er nicht. Der rheinland-pfälzische SPD-Vorsitzende Roger Lewentz bezeichnete die Überlegungen Schäubles als abwegig. Eine Abgabe auf Kraftstoff belaste nicht nur die Pendler, sondern auch mittlere und kleinere Unternehmen. Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht twitterte: „Schäuble dreht durch: Statt Reiche sollen Autofahrer für Flüchtlinge zahlen.“ In der Flüchtlingskrise verstärken die Sozialdemokraten den Druck auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie VOM TISCH An den Zapfsäulen tankt man so günstig wie seit Langem nicht. Für Wolfgang Schäuble eine günstige Gelegenheit, mit einer Abgabe die Flüchtlingskosten zu decken. Doch die Spitzenfrauen der CDU pfiffen den Finanzminister zurück. (fotos: dpa) müsse zügig die versprochene europäische Lösung herbeiführen, sagte SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann. Der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel setzte dafür eine Frist: „Wenn die Maßnahmen im Frühjahr keine Wirkung zeigen, bewegen wir uns auf Zahlen zu, die schwierig werden“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auch die CSU drängelt. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer droht mit einer Verfassungsklage in Karlsruhe. „In den nächsten 14 Tagen werden wir die Bundesregierung schriftlich auffordern, an den Grenzen wieder rechtlich geordnete Verhältnisse herzustellen“, so der CSU-Chef im „Spiegel“. „Wenn sie das nicht tut, wird der Staatsregierung gar nichts anderes übrig bleiben, als vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen.“ Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer (CSU), sagte der „Passauer Neuen Presse“, der EU-Gipfel im Februar müsse eine tragfähige europäische Lösung bringen. „Wenn Europa dazu nicht in der Lage ist, muss die Bundesregierung nationale Maßnahmen ergreifen.“ Die CSU-Landtagsfraktion will die Kanzlerin bei ihrem Besuch der Klausurtagung in Wildbad Kreuth am Mittwoch einen Forderungskatalog übergeben. Man habe mehrere Wochen Ruhe gegeben, um ihr die Umsetzung ihrer Ideen zu ermöglichen, „aber es ist nichts passiert“, kritisierte der Chef der Landtagsfraktion, Thomas Kreuzer in der „Passauer Neuen Presse“. (dpa/rtr) illu: dpp/huber Der Finanzminister wollte angesichts der Flüchtlingskrise in Europa das Benzin verteuern. Die CDU pfiff ihn zurück – Julia Klöckner alarmierte die Kanzlerin. LASS STECKEN! Der Mensch muss spielen. Aber er muss auch bauen. Lego hat vorgemacht, wie man beides miteinander verbindet. Was im Kleinen so prächtig funktioniert, klappt vielleicht auch im Großen. Ein Ausflug in die Welt der Steckverbindungen. Seite 14 Terroristen stürmen Hotel und Café: 29 Tote Gestern hat die Urlaubsmesse CMT in Stuttgart ihre Tore geöffnet. Länder, Natur, Abenteuer – bis zum 24. Januar gibt es dort alles rund ums Reisen zu entdecken. Seiten 21 bis 38 SO N N T A G SR E D E BELIEBTE VORNAMEN Liebe Mias, liebe Emmas, dank der erstaunlichen Einfallslosigkeit eurer Eltern, führt ihr nun seit Jahren die deutschen Vornamen-Charts an. Aber nicht mehr lange, dann werdet ihr von den Angela Merkels vom Thron gestoßen. Schließlich liegen diese typisch deutschen Vornamen in den Flüchtlingsunterkünften hierzulande voll im Trend. Eine von ihnen ist die nur wenige Wochen alte Angela Merkel Alhamza, die mit ihren syrischen Eltern in Duisburg lebt. Übrigens ist „Merkel“ eigentlich eine Koseform des althochdeutschen Namens Markward. Dieser stammt von den Wörtern „marcha“ (Grenze) und „wart“ (Hüter; Schützer) ab. flä IHR WETTER 1° -1° -1° 1° -6° -5° -4° -3° SO MO DI MI 77102 4 194928 801606 ATOMABKOMMEN MIT IRAN Jetzt hat die islamistische Gewalt auch das bislang als sicher geltende westafrikanische Burkina Faso erreicht. Es gab einen Anschlag in der Hauptstadt, im Norden des Landes wurde ein australisches Ehepaar entführt. Sanktionen aufgehoben OUAGADOUGOU. Bei einem Terroranschlag auf das Restaurant „Cappuccino“ und das gegenüber liegende Luxushotel „Splendid“ in der Hauptstadt von Burkina Faso wurden 29 Menschen getötet, weitere 56 teils schwer verletzt. Die Angreifer hatten sich mit vielen Geiseln stundenlang verschanzt, bis örtliche Sicherheitskräfte und französische Truppen das Hotel stürmten. Laut Innenminister Simon Compaoré wurden 176 Geiseln befreit, weitere 30 im Restaurant in Sicherheit gebracht. Vier Angreifer wurden getötet. Zu der Attacke bekannte sich die Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb. WIEN. Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde seine Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. Die USA und die EU haben daraufhin die gegen den Iran verhängten Wirtschaftssanktionen aufgehoben. Das teilten US-Außenminister John Kerry und die EUAußenbeauftragte Federica Mogherini gestern Abend in Wien mit, wo über das Abkommen verhandelt wurde. Laut der US-Regierung hat der Iran gestern den Reporter Jason Rezaian und drei weitere Gefangene mit doppelter Staatsangehörigkeit freigelassen, im Austausch gegen sieben in den USA inhaftierte Iraner. (dpa/rtr) VORSICHT Nur zögernd wagen sich die Sicherheitskräfte in Ouagadougou in das brennende Hotel „Splendid“. (foto: rtr) Nach Angaben des französischen Botschafters wurden bei dem Angriff 29 Menschen getötet. Besonders viele Opfer gab es nach ersten Erkenntnissen in dem Restaurant. Die Überlebenden aus 18 Ländern würden von den Behörden betreut, erklärte er über Twitter. Unter den Todesopfern sollen zwei Franzosen und zwei Schweizer sein. Die vermummten Attentäter eröffneten nach bisherigen Erkenntnissen am Freitagabend gegen 19.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr MEZ) das Feuer im Restaurant und griffen dann das bei Geschäftsleuten und Diplomaten beliebte Hotel „Splendid“ an, das mit 147 Zimmern zu den größten der Stadt gehört. In dem Hotel brach ein Feuer aus, erst am späten Vormittag war die Erstürmung beendet. Zu der Zeit wurde im „Cappuccino“ noch gekämpft. Ein Hotelangestellter sagte: „Es war schrecklich, die Leute lagen auf dem Boden, überall war Blut. Wir hörten die Angreifer, sie schossen auf diejenigen, die noch nicht tot waren.“ Gestern meldete das Innenministerium von Burkina Faso zudem die Entführung eines australischen Ehepaares im Norden des Landes an der Grenze zu Mali. Der Arzt und seine Frau betreiben seit vielen Jahren eine Klinik in der Region. (dpa/afp) ANZEIGE Die Stunde Null FDP-Landeschef Wissing schaut im Wahlkampf strikt nur nach vorn. So, als hätte es 19 Jahre Regierungsbeteiligung der Liberalen nicht gegeben. Das ist auch eine Botschaft an die Partei. Ein Kommentar von Michael Konrad Es war Günter Eymael, dem FDPPfalzchef, wohl ein Anliegen. Nach einer leidenschaftlichen Wahlkampfrede des Landesvorsitzenden Volker Wissing sagte Eymael, in die Ovationen hinein: „Wir waren hier 19 Jahre erfolgreich an der Regierung. Heute sprechen die Menschen noch davon.“ Wissing hatte davon nicht gesprochen auf dem Dreikönigsfest der Pfälzer Liberalen in Landau. Hätte er nicht die Bundesratsinitiative von 1997 erwähnt, als der damaligen FDP-Justizminister Peter Caesar für ein Einwanderungsgesetz warb, sie wäre unter den Tisch gefallen: die Regierungsbeteiligung in Mainz von 1987 bis 2006 (vier Jahre mit der CDU, 15 mit der SPD). „Schauen wir nach vorn“, das FDP-Motto zur Wahl im März, ist VORWÄRTS! Der Spitzenkandidat dreifarbig. Auch im Kurznachrichtendienst Twitter setzt die FDP auf #SchauenWirNachVorn. (foto: fdp) nicht nur Ausdruck der Hoffnung, dass die Zeit in der außerparlamentarischen Opposition bald enden möge. Es ist Zeichen eines Neuanfangs bei Null. 19 Jahre an der Macht, bis Kurt Beck 2006 die absolute Mehrheit holte, sind für Wissing Geschichte. Dass der kleine Koalitionspartner FDP die SPD einst besser gemacht hat, den Grünen seit fünf Jahren eher das Gegenteil gelingt, das ist kein Thema für den FDP-Spitzenkandidaten. Er will, sagt Wissing, Antworten auf die Fragen der Zukunft geben. Er plädiert für frühkindliche Bildung, die den Namen auch verdiene: „Sicher, sauber, satt“ sei kein Bildungskonzept. Er erinnert an die Finanzkrise, die derzeit nur überlagert werde von der um die Flüchtlinge. Der Staat dürfe jetzt, da die Steuereinnahmen fließen, nicht „Erntedankfest“ feiern, sondern müsse Grundlagen schaffen: auch für eine digitale Infrastruktur, die Firmen ins Land lockt. In der Flüchtlingskrise steht er für einen wehrhaften Rechtsstaat, der sich nicht bei der ersten großen Herausforderung selbst abwickelt (kontra die Bundeskanzlerin). Mehr Polizisten (der SPD ins Stammbuch), ein Windkraftmoratorium (Hört her, Grüne!), keine Scheindebatte um ein Integrationspflichtgesetz (kontra CDU-Frontfrau Klöckner): das ist Wissings Angebot an die Wähler 2016. Nur am Ende spricht er doch mal von einst. „Wir werden Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen“, sagt Wissing, bevor dann der langjährige Staatssekretär Eymael das Wort ergreift. GleitsichtGläser Paar * € , 199 450,60 €** Sie sparen 251,60 € Angebot gültig bis 30.01.2016 * „BB-Digital“ Gleitsichtgläser, ± 4,0 dpt, cyl. + 4,0, Add. 1,0 - 3,0 **regulärer Brillen-Bott-Preis 67098 Bad Dürkheim, Mannheimer Str. 18 (Firmensitz) • 67146 Deidesheim, Weinstr. 43 • 67251 Freinsheim, Bahnhofstr. 4 • 67105 Schifferstadt, Kirchenstr. 28 • 67112 Mutterstadt, Neustadter Str. 4 • 67433 Neustadt, Kellereistr. 19 • 67245 Lambsheim, Mühltorstr. 18a 9135967_10_1 FREISTIL RHEINPFALZ AM SONNTAG SEITE 14 A ch Menno, hält nicht. Guck mal, Papa!“ Miriam ist sichtlich erbost. Die von ihr mühsam zusammengesetzte filigrane Struktur ist gerade zerbröselt. Und das, ohne dass ihr jüngerer Bruder nachgeholfen hätte, was Seltenheitswert hat. Dabei ist die Sechsjährige eine begabte Bastlerin und hat als solche auf einen Blick erkannt, was sie mit den Lini Cubes anstellen könnte, die da vor ihr auf dem Tisch liegen: nämlich bauen. Nur: Halten die knuffigen roten Würfel auch, was sie versprechen? Der Mensch ist ein Homo konstruktivus, das zeigt sich schon im Kleinen. Die Lini Cubes haben unterschiedlich geartete Seiten, solche mit Eintiefungen und solche mit dazu passenden Zapfen. Presst man die beiden Flächen aufeinander, verbinden sie sich innig: Sitzt, passt, wackelt nicht. Versucht man selbigen Vorgang jedoch weiter am Rand, sozusagen auf Kante genäht, muss man erheblich vorsichtiger zu Werke gehen. „Miriam, mach’s mal so.“ „Danke, Papa. Aber schwer geht’s trotzdem.“ Trotzkopf. Daniel Stead weiß um die Widrigkeiten, die noch hin und wieder bei seiner Erfindung auftreten. Der Prototyp sei schwierig zu stecken gewesen, „aber jetzt geht das schon viel besser“, sagt der Berliner, der sich den Lini Cube ausgedacht hat – den Spielstein, der – geht es nach Stead – Lego einmal Konkurrenz machen soll. Dabei hat auch bei ihm alles einmal mit den dänischen Steckteilen angefangen. Und mit der Frage, warum man die Standardsteine nur oben und unten miteinander verbinden kann, aber nicht über die Seiten: „Das hat mich als Kind schon geärgert. Wenn ich einen Balkon ans Haus anfügen wollte, konnte ich den nicht einfach anstecken, sondern musste was Neues machen.“ Vor knapp zwei Jahren sei er wieder über die Sache gestolpert, erzählt der Mediendesigner – möglicherweise meint er das ganz physisch, denn Stead hat drei Kinder. Wie dem auch sei, er setzte sich hin und grübelte. Herausgekommen ist ein Stein in Würfelform, „weil die universell einsetzbar ist“. Es gibt kein Oben und Unten, kein Vorne und Hinten. Somit kann man überall ansetzen, sogar auf den Kanten (sofern man bedacht agiert, gell). Das mache seinen Stein vielseitiger als alles, was bereits auf dem Markt ist, sagt Stead. Weil weit herausragende Noppen fehlen, entstehen zudem glatte Flächen, die aneinander vorbeigleiten können. Auch lassen sich die Würfel gegeneinander verschieben, je nachdem, wie sie gesteckt sind. „Damit ergeben sich ganz neue Möglichkeiten“, sagt der 38-Jährige, ein Bett das zur Couch wird, ein Zaun mit Gartentür: „Es ist nur ein Stein, aber man kann so viel damit machen.“ Nachdem Stead die ersten Serien aus eigener Tasche finanzierte, läuft derzeit eine Crowdfunding-Kampagne auf der Online-Plattform Kickstarter, um den Lini Cube auf die kommerzielle Schiene zu setzen und weiterzuentwickeln. Die Form soll zwar bleiben, doch die Farbpalette könnte um einige Töne erweitert werden, schwebt Stead vor, der derzeit an einer adäquaten Verpackung tüftelt. Der neue Trend im Kinderzimmer? Warum nicht – selbst Lego hat einmal klein angefangen. www.lini.toys B löder Raumteiler. Steht schon wieder im Schlafzimmer mitten im Weg rum. Jetzt habe ich aber mal genug. Den baue ich jetzt ab – zackidizackidizack – und mache – klappidiklappidiklapp – ein Regal draus fürs Kinderzimmer. So. Fertig. Ging schnell, nicht? So ähnlich, vielleicht auch ein bisschen langsamer, soll es künftig möglich sein, seine Einrichtung zu verändern, umzuformen, anderen Bedürfnissen anzupassen. Ein Tisch zu viel, ein Sessel zu wenig? Einfach auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Das ist die Grundidee, die hinter dem Konzept „EverBlock“ des New Yorkers Arnon Rosan steckt. Und es ist die Grundidee von – richtig – Lego. Nur eben größer. Viel größer. Vier Steintypen aus Polypropylen hat Rosan im Angebot, von etwa 30 Zentimetern Länge (acht Noppen) über 15 Zentimeter (vier Noppen) bis zu 7,5 Zentimetern (dos Noppos), dazu gibt es einen Endstein für einen glatten oberen Abschluss. Fertig ist der Lack. Apropos: Die ganze Palette ist in 14 Farben erhältlich, einschließlich eines transparenten Modells. Dass Rosans Blöcke im Entwurf stark an die skandinavischen Vettern angelehnt sind, hat Gründe. Erstens, 17. JANUAR 2016 Stein auf Stein Der Mensch muss spielen, der Mensch muss bauen. Das Prinzip, das beides verbindet, heißt Lego. Mittlerweile hat es sich von dem dänischen Spielzeughersteller emanzipiert. Denn was im ganz Kleinen funktioniert, das klappt möglicherweise auch in Groß, vielleicht sogar in Mega. Und wer sagt überhaupt, dass es nicht noch etwas Besseres gibt? Eine Reise vom Kleinen ins Große. Von Martin Schmitt GROSS Ein Tisch zu viel, ein Sessel zu wenig? Einfach auseinandernehmen und neu zusammensetzen. Das ist die Grundidee von „EverBlock“-Gründer Arnon Rosan. (fotos: everblocksystems) weil sich das Lego-System bereits als überaus praktisch erwiesen hat, zweitens, weil die Steine vielseitig einsetzbar sein sollten, drittens, weil der Mensch auch gerne mal etwas selbst macht, und viertens, „weil die Leute Konzepte mögen, die sie an Dinge erinnern, die sie bereits kennen, und die sich auf das beziehen, was vielleicht in der Vergangenheit mal Thema war“, sagt Rosan. Wer also schon im Kinderzimmer gern solcherart konstruierte, der fühlt sich auch als Erwachsener zu selbigem berufen, dachte sich der Erfinder und Unternehmer – und erfand und unternahm. Zehntausende der Blöcke habe er mittlerweile verkauft, berichtet Rosan, und zwar an Frauen und Männer gleichermaßen: „Inzwischen sieht es sogar so aus, als ob die Frauen bei manchen Projekten die Führung übernehmen“, wundert sich der Blockwart. Glaubt man ihm, ist die Sache ja auch nicht allzu kompliziert. „Vier Grundformen reichen aus, um alles Mögliche zu bauen“, sagt Rosan. Im Internet bietet er Vorlagen und sogar einen 3-D-Planer an, mit dem man seinen Steinebedarf kalkulieren kann. Um Bauwerken wie Wänden, die in die Höhe streben, den nötigen Halt zu verleihen, genügt allerdings die Steckverbindung nicht, weshalb Metallklammern die Blöcke zusammenhalten sollen. Damit eine Mauer nicht umkippt, gibt es zudem Sockelplatten, um das Ganze auf eine breite Basis zu stellen. Und Rosan hat noch an ein weiteres Accessoire gedacht: Die Blöcke haben innenliegende Kabelkanäle für Strippenzieher. Die Gedanken des New Yorkers reichen aber schon über das Innenleben der eigenen vier Wände hinaus. So gibt es bereits die ersten Entwürfe für Gartenhütten, Schuppen und sogar für Notunterkünfte etwa nach Naturkatastrophen. Für richtige Häuser sei es noch zu früh, meint Rosan, „aber es ist ein Ziel, wir sind auf dem Weg dahin“. Na, Schatzi, bauen wir schnell noch unser Wohnzimmer um? www.everblocksystems.de D '* KLEIN Lini Cube heißen die niedlichen roten Würfel zum Stecken und Bauen, die der Berliner Daniel Stead ausgeknobelt hat. Ob sie eines Tages wirklich Lego den Rang ablaufen, ist ungewiss. Zu kaufen gibt es sie jedoch noch nicht. (fotos: sunny hills) '* ZIEMLICH GROSS Agrisol ist eines von mehreren Stecksystemen für Selbstbauhäuser, die auf dem Markt sind. Sie versprechen kinderleichte Handhabung. Geschick und Geduld braucht man dennoch. (fotos: agrisolbewa, obersülzen) es war e subba Sach“, sagt Roland Föhr. „Des ging ratzfatz, in zwe Schdunne stand die Wand zum Nochbar niwwer.“ Der Schwegenheimer ist heute noch begeistert, wenn er von seinem Hausbau anno 2011 erzählt. Der Kfz-Mechaniker hatte sich mit seiner Frau Brigitte bei der Show „Das 100.000 Euro-Haus“ des TV-Senders Kabel1 angemeldet. Mehr als diese Summe durfte das Eigenheim nicht kosten, Bauzeitvorgabe: ein halbes Jahr. Das war nur zu schaffen, indem er das meiste allein stemmte, wusste Föhr. Aber weil er schon als Pälzer Bu gern mit Lego gespielt hatte, traute er sich das zu – und entschied sich für das Modell einer Grünstadter Firma. „Die Steine werden einfach nur ineinander gesteckt, einer auf den anderen, versetzt natürlich, und dann mit Beton ausgegossen“, berichtet Föhr. Stein sei im Grunde falsch: „Eigentlich ist es die Dämmung, die als Schalung dient.“ Habe man den Dreh einmal raus, weiß also, wo oben und unten ist, gehe es ziemlich schnell. „Das Zeug wiegt ja nichts. Das konnte ich allein machen, und auch, wenn ich nur eine halbe Stunde Zeit hatte.“ Die Stellen, an denen zusätzlich Eisen rein musste, habe ihm der Statiker gezeigt. Soll ja auch halten. Agrisol nennt sich das noppenbewehrte Stecksystem aus dem von der BASF entwickelten Schaumstoff Neopor, das auf den ersten Blick tatsächlich an Lego erinnert – mit dem Unterschied, dass es quasi nur aus Wänden besteht, die durch Metallstäbe miteinander verbunden sind. Steine gebe es für jeden Zweck, sagt Föhr: Geraden, Ecken, Rundungen. Was zu lang ist, wird abgesägt. Damit das Bauwerk auf Linie bleibt, würden zuerst drei bis vier Reihen gesteckt und hernach feinjustiert und ausgerichtet. Von außen gestützt werden sollten die Elemente ebenfalls, denn was nichts wiegt, das fliegt – leicht weg. Was einfach klingt, war zwischenzeitlich selbst für einen handwerklich Vorbelasteten wie den heute 53-jährigen Föhr eine Herausforderung, denn auch wenn man keinen Kran braucht und keine Armee von Helfern, und auch wenn es etliche ähnliche Systeme für „Selbstbauhäuser“ auf dem Markt gibt, die mit der Leichtigkeit des Bauens werben: Zeit und Geschick sind immer nötig. Und Geduld. Und Langmut. Zwischenzeitlich sei er schon hin und wieder mit den Nerven fertig gewesen, gibt Föhr zu. Ein Hausbau ist eben auch mit Lego kein Kinderspiel. www.agrisol.de rws_hp14_frei.01
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