1000 WIKINGER UND MEER MONTAG, 17. AUGUST 2015 NR. 190 - SEITE 5 Als „das“ Motorrad-Event im Norden war das zehnte Bikertreffen „1000 Wikinger & Meer“ in Carolinensiel-Harlesiel angekündigt. Und bis Sonnabendmittag war es das auch. Hunderte Biker und viele Urlauber feierten ein fantastisches Fest. Doch am frühen Nachmittag war alles vorbei. Aus Sonnenbad wurde Wolkenbruch. Die Wikinger-Tour wurde abgesagt. BILD: KLAUS HÄNDEL Wikinger zwischen Sonnenbad und Wolkenbruch BIKERTREFFEN Bis in den frühen Nachmittag scheint die Sonne – Doch vor der Wikinger-Tour kommt es zum Abbruch Cheforganisator Helmut Loerts-Sabin zum Abbruch des Treffens: „Das, was wir gehabt haben, haben wir gehabt.“ VON KLAUS HÄNDEL – „Der Wettergott ist ein Motorradfahrer.“ Dies sagte Mitorganisator Hans-Ludwig Janssen im vergangenen Jahr. In diesem Jahr, bei der zehnten Auflage des Bikertreffens „1000 Wikinger & Meer“, zeigte sich der Wettergott als Gegenspieler. Eine Gewitterfront mit Starkregen sorgte für einen vorzeitigen Abbruch des Treffens, das am Morgen bei strahlendem Sonnenschein hunderte Biker und CAROLINENSIEL/HARLESIEL ebenso viele Urlauber auf das Hafengelände in Harlesiel gelockt hatte. Bei Temperaturen um die 27 Grad suchte so mancher Biker vergebens nach einem Schattenplätzchen. Die Gespannfahrer Ernst, Clemens und Winfried aus Leer sind die ersten beim zehnten Motorradtreffen „1000 Wikinger & Meer“ in Harlesiel. Ernst war schon vor zwei Jahren dabei. „Die familiäre Atmosphäre hat mir gut gefallen, deshalb habe ich jetzt zwei Kumpel mitgebracht“, sagt Ernst. Alle drei freuen sich auf die für den Nachmittag geplante Wikinger-Tour durch Ostfriesland. Doch wichtig ist jetzt erstmal ein Kaffee. Harry Penshorn von den Motorradfreunden Carolinen- siel weist die nächsten Biker ein. Diszipliniert und fast wie von selbst werden die Motorräder aufgereiht. Das Hafengelände füllt sich. Schnell entwickeln sich erste Benzingespräche. Nicht mit dem Gespann, sondern mit dem eigenen Tourbus fährt Dieter Eilers vom Rennteam Eilers mit der Familie vor. Den Bus kann man mieten oder sich von der Familie Eilers mit zu den Rennen der Töchter Jana und Lena nehmen lassen. Weitere Aussteller sind der TÜV-Nord, die Dekra, JR-Touren und Heavy Street Bikes. 10 Uhr: Die Cheforganisatoren Helmut Loerts-Sabin und Hans-Ludwig Janssen sowie einige Sponsoren begrüßen die Biker, die aus ganz Deutschland angereist sind. Zum achten Mal dabei ist der ehemalige Bundespolizist Norbert Bruderck, ursprünglich aus Bonn, jetzt wohnhaft in Esens. „Der Wikinger-Treff ist topp. Es gibt viel zu sehen, auch alte Maschinen, und tolle Gespräche. Daraus haben sich viele Bekanntschaften ergeben. Einige Biker trifft man in Harlesiel immer wieder“, freut sich Bruderck. Nach dem Biker-Frühstück sorgt der Shanty-Chor Carolinensiel für Unterhaltung. Biker und Shantys? Ja, das funktioniert, zumindest an der Nordseeküste in Harlesiel. Liegt der letzte Titel noch in der schwülen Luft, kündigt ohrenbetäubender Motorradsound die Biker-Andacht an. „Der Herr ist mein Hirte“, heißt es in der Predigt von Pastor Dr. Christof Ellsiepen Kuschelig: Maskottchen am Trike-Lenker. BILD: KLAUS HÄNDEL und Pater Raphael, Urlauberseelsorger in CarolinensielHarlesiel und Schillig. Musikalisch unterstützt werden sie von Susanne Feith. Und wieder heulen die Motoren der Bikes auf. Das Highlight des Treffens, die rund 100 Kilometer lange und von Fred Rieckmann und Martin Janssen ausgearbeitete Wikinger-Tour durch das Harlingerland steht bevor. Knapp 20 Tour-Guides der Motorradfreunde Carolinensiel stehen mit Warnwesten gekleidet in den Startlöchern. Doch sie bleiben im Hafen. Diesmal ist der Wettergott kein Motorradfahrer. Eine Gewitterfront nähert sich, der Himmel öffnet seine Schleusen. Es kommt zum Abbruch des zehnten Bikertreffens „1000 Wikinger & Meer“. Die Organisatoren sind frustriert. „Das ist mehr als schade“, sagt Cheforganisator Helmut Loerts-Sabin im Interview. „Wir sind eben Biker, und da sind wir vom Wetter abhängig.“ Das Wetter sei das einzige, was die Organisatoren nicht beeinflussen könnten. „Aber es hätte auch den ganzen Tag regnen können. Wir nehmen das positiv. Das, was wir gehabt haben, haben wir gehabt. Die Ausfahrt mussten wir absagen. Das ist zu gefährlich. Wir haben uns noch einen Wetterbericht vom Flugplatz der Bundeswehr geholt. Das, was wir jetzt an Regen haben, wird noch mal schlimmer werden.“ Die Teilnehmer des zehnten „1000 Wikinger & Meer“ zeigen Verständnis. Organisatoren und Biker hoffen auf 2016. Traumhaft: Eine Harley in Ferrari-Rot. Sie ist nicht so schnell, der Sound ist aber tausendmal schöner. BILD: KLAUS HÄNDEL Gut drauf: Wikinger Olli aus Aachen. BILD: KLAUS HÄNDEL Kommunikativ: Über Motorradtechnik von gestern und heute lässt sich reden, und über Geschmack lässt sich trefflich streiten. BILD: KLAUS HÄNDEL Herumgekommen: ist dieser Ruhrpott-Biker. BILD: KLAUS HÄNDEL Beliebt: Die Andacht beim Bikertreffen „1000 Wikinger & Meer“ im Hafen von Harlesiel. BILD: KLAUS HÄNDEL Hörenswert: Der Shanty-Chor Carolinensiel – Bikes und Shantys passen doch zusammen. BILD: KLAUS HÄNDEL Gegen 15 Uhr – nach dem ersten Wolkenbruch – ist der Wikinger-Treff vorbei. Laut Wetter-Radar sollte es noch schlimmer kommen. Die Wikinger-Tour fällt ins Wasser. BILD: JENS SCHIPPER
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