*Türkisch-Deutscher Verein zur Integration behinderter Menschen e.V. Türk-Alman Özürlüler Entegrasyon Dernegi Modellprojekt Internationaler Helferkreis für ältere Zuwanderer - Ein kultursensibles niedrigschwelliges Betreuungsangebot nach §45c SGB XI Ergebnisse des Modellprojekts aus Sicht der Projektkoordinatorin zur Vorlagen beim Deutschen Hilfswerk Projektzeitraum Februar 2012 – Januar 2015 Träger Türkisch-Deutscher Verein zur Integration behinderter Menschen (TIM) e.V. Anschrift Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg Kontakt 0911/2774257 [email protected] www.timev.de Ansprechpersonen Lena Ender und Annette Weigand-Woop Inhaltsverzeichnis 1. 1.1 1.2 1.3 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 4. 5. Kurze Beschreibung des Projektes ..................................................................................... 3 Inhalt............................................................................................................................... 3 Zielgruppe....................................................................................................................... 3 Ziele ................................................................................................................................ 3 Hintergrund und Rahmenbedingungen ............................................................................. 4 Geringe Inanspruchnahme von Angeboten der Altenhilfe ............................................ 4 TIM e.V. als Migrationsorganisation .............................................................................. 4 Nürnberg als Gastarbeiterstadt...................................................................................... 4 Von der Idee zum Projektantrag .................................................................................... 4 Projektbausteine ................................................................................................................ 5 Öffentlichkeitsarbeit (ausgewählte Beispiele) ............................................................... 5 Schulung der ehrenamtlichen Helferinnen .................................................................... 7 Kontinuierlichen fachlichen Begleitung der Helferinnen............................................... 8 Betreuung der Familien.................................................................................................. 9 Veranstaltungen ........................................................................................................... 10 Kooperationen.............................................................................................................. 11 Besondere Erkenntnisse aus dem Modellprojekt ............................................................ 13 Ausblick und Fazit............................................................................................................. 14 TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 2 1. Kurze Beschreibung des Projektes 1.1 Inhalt Mit dem internationalen Helferkreis für ältere Zuwanderer wurde modellhaft der Aufbau eines niedrigschwelligen Betreuungsangebotes nach §45c SGB XI ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projektes entlasten geschulte Laienhelferinnen unterschiedlicher ethnischer Herkunft Familien bei der Versorgung und Betreuung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause. Die häusliche Betreuung findet im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement statt. Ehrenamtliche Helferinnen können in der Muttersprache über Angebote der Altenhilfe in Nürnberg informieren. Sie fungieren als sogenannte „Pflegelotsen“, die selbst einen Einwanderungshintergrund haben und daher kulturelles Wissen von den Vorstellungen älterer Migranten mit den Kenntnissen über das deutsche Pflegesystem verbinden. Pflegende Angehörige und Pflegebedürftige haben den Vorteil in ihrer Muttersprache zu kommunizieren. So werden Angebote der Altenhilfe in Nürnberg für die Zielgruppe zugänglich und können nutzbar gemacht werden. 1.2 Zielgruppe Zielgruppe der Informationsreihe waren alle Bürgerinnen und Bürger mit Zuwanderungshintergrund in Nürnberg und Fürth, die mit dem Thema Demenz und Pflegeversicherung konfrontiert sind. Im Speziellen: - Pflegende Angehörige mit unterschiedlichem Zuwanderungshintergrund - Demenzerkrankte mit unterschiedlichem Zuwanderungshintergrund 1.3 Ziele Entlastung pflegender Angehöriger, die Zuhause einen demenzerkrankten Pflegen - Muttersprachliche Entlastung von Angehörigen jeder Nationalität Förderung und Aktivierung der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen Unterschiedlichen kulturellen Prägungen gerecht werden und individuelle Betreuung gewährleisten Quartiersnahe Maßnahme, wirkt der vorherrschenden „Komm-Struktur“ entgegen Aufklärung und Enttabuisierung der Themen Alterskrankheiten, Demenz und Pflege bei Zuwanderern Zugang zu betroffenen Zuwanderern schaffen - Zugehende Informations- und Aufklärungsarbeit in Muttersprache - Niedrigschwellige Kurs- und Gruppenangebote anbieten, über welche die Zielgruppe langfristig in die Gemeinschaft im Verein integriert werden kann. Zugang zu den Angeboten der Altenhilfe in Nürnberg schaffen. - Muttersprachliche Sensibilisierung und Aufklärung zu den Themen Alterserkrankungen, Pflege und Demenz bei Zuwanderern Vermittlung und kultursensible Begleitung sowie Unterstützung bei Behörden und Ämtergängen. Förderung des bürgerschaftlichen Engagements bei Zuwanderern TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 3 2. Hintergrund und Rahmenbedingungen 2.1 Geringe Inanspruchnahme von Angeboten der Altenhilfe Ältere Menschen mit Zuwanderungshintergrund sind kaum über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Altenpflege und Versorgung informiert und Angebote werden aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen. Ursachen hierfür können Sprachprobleme, Vorbehalte gegenüber deutschen Institutionen, z.B. aufgrund schlechter Erfahrungen, das Vertrauen auf die Hilfe der Kinder und die Unentschlossenheit hinsichtlich des Aufenthaltsortes im Alter sein sowie der häufig vorhandenen persönlichen Anspruch von Angehörigen, die Betreuung alleine ohne zusätzliche Hilfe zu bewältigen. Außerdem ist das komplizierte deutsche Versorgungssystem selbst für deutsche Seniorinnen und Senioren schwierig zu überblicken. 2.2 TIM e.V. als Migrationsorganisation TIM e.V. ist bereits seit 27 Jahren in der Arbeit mit Zuwanderern tätig. Durch die langjährige Arbeit als Migrationsorganisation hat TIM e.V. einen breiten Zugang zu Zuwanderern unterschiedlicher ethischer Gruppen, genießt das Vertrauen der Zielgruppe und ist in Fachkreisen anerkannt. In den Anfängen für die Beratung und Begleitung von Zuwanderern mit Handycap sowie deren Angehörigen tätig, wurden mit der Anstellung einer Sozialpädagogin bei TIM e.V. auch verstärkt Fragen bezüglich Alter und häusliche Pflege an die Mitarbeiterin herangetragen. Auch seitens der Stadt Nürnberg ist der entsprechende Bedarf schon seit längerem spürbar. 2.3 Nürnberg als Gastarbeiterstadt Der erhöhte Bedarf begründet sich auch über die Altersstruktur der Stadt Nürnberg. Zu beginn der Projektlaufzeit hatten von den 100.000 in Nürnberg lebenden Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren knapp ein Drittel einen Zuwanderungshintergrund oder waren Ausländer. Inzwischen ist die Zahl auf über 33,9% angestiegen (Stand 31.12.2012). Es gibt in Nürnberg schätzungsweise 2.400 Personen mit einer Demenzerkrankung. Alleine bei den türkischen Bewohnern in Nürnberg ab dem 65.Lebensjahr, geht man von knapp 200 Personen aus, die von einer Demenz betroffen sind.1 In Nürnberg ist die interkulturelle Öffnung im Bereich Pflege ein Thema, welches ernst genommen wird und die Angebotsstruktur verbessert sich, jedoch gestaltet sich der Kontaktausbau zu den Netzwerken von Senioren mit Zuwanderungshintergrund sehr schwierig (Nürnberg interkulturell; Juni 2011, S.6). Aus dem Bericht zur Sitzung des Sozialausschusses 2011 ist außerdem ersichtlich, dass in der Versorgung von älteren Zuwanderern für Nürnberg noch verstärkt tragfähige Strukturen aufgebaut werden müssen. 2.4 Von der Idee zum Projektantrag In einer alternden Stadtgesellschaft sind deshalb auch differenzierte kultursensible Wege der Seniorenarbeit für ein selbstbestimmtes Älterwerden notwendig. In Kooperation mit der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg wurde bei TIM e.V. 2010 erstmals Demenzberatung in türkischer Sprache angeboten. 2011 wurde die Beratung von einmal wöchentlich auf 1 Formel zur Berechnung der Zahl von Demenzerkrankten nach Weyerer/Bickel (2007): Epidemiologie psychischer Erkrankungen im höheren Lebensalter. TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 4 zweimal wöchentlich erhöht. Im Rahmen des Projektes „Netwerk Demenz Nürnberg“ wurde von der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg im Sommer 2010 eine Befragung zum Thema „Migration und Werte“ durchgeführt. Ziel der Befragung war, Unterstützungsmodelle zu bestimmen, die von der Zielgruppe angenommen würden. Die zentralen Ergebnisse der Befragung waren: - Unterstützung stößt am ehesten von Personen aus gleichem Kulturkreis auf Akzeptanz. - Im Sinne der Gehstruktur wird Hilfe am ehesten vor Ort bzw. im eigenen Zuhause angenommen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde das Konzept für einen „Internationalen Helferkreis für ältere Zuwanderer“ ausgearbeitet. 3. Projektbausteine 3.1 Öffentlichkeitsarbeit (ausgewählte Beispiele) Printmedien Mit Unterstützung ehrenamtlicher Übersetzer wurde zu Beginn des Projektes ein Flyer in 10 unterschiedlichen Sprachen entworfen. Mit diesem wurden sowohl Familien angesprochen die Entlastung bei der häuslichen Pflege benötigen, als auch interessierte Ehrenamtliche. Es hat sich jedoch schnell herausgestellt, dass Flyer bestenfalls unterstützende Wirkung für bereits durch persönliche Absprache motivierte Personen haben. Dies bestätigt auch die Evaluation von Daten der Zugangswege zu TIM e.V. welche belegt, dass 42% der Befragten den Zugang über eine dritte Person und weitere 42% über persönliche Ansprache eines Mitarbeiters von TIM e.V., fanden. Zur Information von Multiplikatoren und Kooperationspartnern stellen Flyer ein nützliches Medium dar. Im weiteren Projektverlauf wurde noch eine Postkarte mit persönlichen Portraits der bereits geschulten Helferinnen entworfen, um über den kulturellen und muttersprachlichen Bezug zu den internationalen Helferinnen seitens der Zielgruppe, eine Identifikation mit dem Projekt herzustellen. Internationale Presse Veröffentlichungen allein in deutscher Sprache haben wenig Wirkung, ebenso wie Zeitungsartikel in deutschen Medien. Für Beiträge zu den Themen Demenz und häusliche Pflege sowie Ankündigungen unterschiedlicher Veranstaltungen wurden verstärkt Kontakte zur internationalen Presse genutzt. Informationsveranstaltung mit dem Motto „Sie pflegen Ihren Angehörigen…. Wir sprechen Ihre Sprache!“ Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung haben sich die Helferinnen des "Internationalen HelferInnenkreises für ältere Zuwanderer" in einer Fotoausstellung mit Ihrem Portrait vorgestellt. Interessierte hatten die Möglichkeit die Helferinnen persönlich kennen zu lernen. Besucherinnen und Besucher können sich in ihrer Muttersprache über Entlastungsmöglichkeiten bei der häuslichen Pflege informieren. TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 5 Helferinnen die bereits bei einer Familie im Einsatz waren, haben über ihre Erfahrungen berichtet. Vernissage + Wanderausstellung mit dem Titel „Sie pflegen Ihren Angehörigen, wir sprechen Ihre Sprache“. 20 Helferinnen des internationalen Helferinnenkreises stellten sich mit ihren persönlichen Portraits vor. Die Ausstellung war bereits an 3 verschiedenen Orten/Stadtteilen in Nürnberg zu sehen. Weitere Ausstellungen sind geplant. Ziel dieser Portrait Kampagne war es, den Helferinnen in der Öffentlichkeit ein „Gesicht“ zu geben. Die Identifikation mit den Helferinnen, ihre Wohnortnähe, der gleiche kulturelle Hintergrund, gemeinsame Wertvorstellungen, Respekt und Akzeptanz haben geholfen, die Aufmerksamkeit und das Vertrauen pflegender Angehöriger zu gewinnen und Ängste gegenüber Hilfsangeboten abzubauen. Die Portraits, waren und sind an öffentlichen Orten zu sehen, so wird die Zielgruppe auf sehr subtile Weise mit der Thematik konfrontiert. Die Portraits sind ein Anstoß, sich über die eigene Pflegesituation Gedanken zu machen und die Zielgruppe so sensibel wie möglich für das Thema zu öffnen, welches im Alltag oft noch tabuisiert wird. Imagefilm des Internationalen Helferkreises Ein weiteres Projekt zur Enttabuisierung der Themen Demenz und häusliche Pflege ist der Lehrfilm über das Modellprojekt. Ähnlich wie bei den persönlichen Portraits der Helferinnen soll mit dem 12-minütigen Film ein hinreichendes Bewusstsein für das Altern geschaffen und mehr Verständnis und Akzeptanz für die Inanspruchnahme professioneller Pflege- bzw. Betreuung befördert werden. Weiter soll der Lehrfilm helfen Unwissenheit, Ängste und Vorbehalte abzubauen. Die Netzwerke unter den Zuwanderern sind engmaschig. Über BestPractice-Beispiele im Film können sich Betroffene mit den (meist bekannten) Personen identifizieren, um sich so leichter für das Thema zu öffnen. Der Imagefilm wird der TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 6 Zielgruppe über muttersprachliche Informationsveranstaltungen als auch bei Vorträgen für die Fachöffentlichkeit ausgestrahlt. 3.2 Schulung der ehrenamtlichen Helferinnen Nach einer Vorbereitungsphase von sieben Monaten wurde von Oktober bis Dezember 2012 die erste 64 Stunden umfassende Schulung von Helferinnen durchgeführt. Es wird in diesem Abschlussbericht bewusst von Helferinnen gesprochen, da wie auch bei deutschen Ehrenamtlichen hauptsächlich die Frauen ein solches Amt bekleiden. Für unseren Helferkreis konnten wir bis dato noch keinen männlichen Ehrenamtlichen gewinnen. Die Inhalte der Ausbildungsmaßnahme sind in weiten Teilen von der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg übernommen. Schwerpunktmäßig liegen diese im Umgang mit Pflegebedürftigen und deren Familien, sowie Grundlagen zu Alterskrankheiten und Hintergrundwissen zur häuslichen Betreuung. Aufgrund der internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer wurde die Schulung um einen interkulturellen Anteil erweitert. Die Teilnehmer sollen ihre Eigene sowie die Fremdkultur aber auch das eigenen Handeln in der Betreuung reflektieren um die eigene Einstellung und Haltung zu hinterfragen. Die eigenen Werte und Einstellungen gegenüber den vorherrschenden Pflegekonzepten erkennen und relativieren, um auch neue Wege gehen zu können. Ziel war es, die zukünftigen Helferinnen soweit zu öffnen, dass sie im Fadenkreuz verschiedener Notwendigkeiten und Interessen den eigenen professionellen Standpunkt vertreten können, ohne die eigene Identität aufzugeben. Zu Beginn der Schulung wurde in einer Einführungsveranstaltung zunächst das Projekt vorgestellt und die Rahmenbedingungen geklärt. Die Einführungsveranstaltungen übernahm die Projektkoordinatorin von TIM e.V.. Zum größten Teil wurde die Schulung von Referenten der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg durchgeführt. Die interkulturellen Anteile wurden in Workshops von Interkulturelle Trainings (InkuTra) des AWO Kreisverbandes Nürnberg e.V. organisiert. Die Schulung schloss mit einer Hospitation in einer bestehenden Betreuungsgruppe ab. Für diese Fortbildung wurden engagierte und in Deutschland gut integrierte Zuwanderer gesucht, die neben ihrer Muttersprache auch Deutsch gut beherrschen. Weitere Auswahlkriterien waren die Bereitschaft für ein ehrenamtliches Engagement nach der Ausbildung. Die Schulungen wurden mittels Schulungsfragebögen zum Ende einer Schulung (anonyme Befragung der Schulungsteilnehmer zu Bildungs- und Sozialstatus, Beweggründen für die Teilnahme, Erfahrungen zum Thema, die rückblickende Bewertung der gesamten Schulung und der Schulungsinhalte sowie der Organisation) evaluiert. Die wichtigsten Ergebnisse der Schulungsumfragen sind mit der Evaluation der Schulungen dem Anhang beigefügt. Insgesamt wurden 46 Helferinnen mit 15 unterschiedlichen muttersprachlichen Hintergründen ausgebildet. Das Sprachspektrum der Helferinnen deckt folgende Sprachen ab: TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 7 Sprache Arabisch Englisch Französisch Griechisch Ibo Kroatisch Kurdisch Tamil Türkisch Rumänisch Russisch Singalesisch Spanisch Portugiesisch Vietnamesisch Anzahl der geschulten Helferinnen 7 4 3 1 2 1 3 1 18 4 7 1 1 1 1 3.3 Kontinuierlichen fachlichen Begleitung der Helferinnen Die fachliche Begleitung wird weiterhin stattfinden, daher ist folgender Abschnitt im Präsens geschrieben. Erstberatung und Vermittlung Die Helferinnen werden in ihren Einsätzen durch die begleitende Fachkraft betreut und unterstützt. Die Mitarbeiterin vermittelt Helferinnen in die Familien. Gemeinsam mit der Helferin findet auch die Erstberatung der Familie statt. Die fachliche Erstberatung und eventuell anschließende Vermittlung wird dabei von der begleitenden Fachkraft geleistet. Die Helferin übersetzt in die jeweilige Muttersprache. Die Fachkraft steht sowohl den Familien als auch den Helferinnen jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Reflexionstreffen Einmal im Quartal finden Reflexionstreffen für alle Helferinnen statt. Die Reflexionsgruppen werden von der begleitenden Fachkraft angeleitet. Die Treffen dienen zum gegenseitigen Austausch, sowie der Weitergabe von Informationen. Die Helferinnen tauschen sich über ihre Erfahrungen aus den Einsätzen, Hospitationen oder Praktika, aus. Diese Art der gegenseitigen Unterstützung untereinander hat sich als unersetzlich herauskristallisiert. Aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes können sich Helferinnen aus gleichen Kulturkreisen in vielen Angelegenheiten besser in die familiären Situationen der betreffenden Familien hineinversetzen als die pädagogische Fachkraft. Gemeinsam mit den Helferinnen und der Fachkraft werden dann Lösungswege erarbeitet. Neben dem gegenseitigen Austausch werden die Helferinnen in den Reflexionstreffen über aktuelle Themen aus dem Bereich Migration und Alter, sowie Veranstaltungen etc., informiert. TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 8 Folgende Themen wurden bei den Reflexionstreffen behandelt Datum Thema Donnerstag - Austausch und Information 03.04.2014 Vortrag: Betreuungsrecht; Referent: Herr Herrmann, Betreuungsstelle der Stadt Nürnberg Freitag - Der MDK hat sich angemeldet! 06.06.2014 Informationen zur Pflegebegutachtung sowie Schulung zur Vorbereitung eines MDK Besuches Mittwoch - Austausch und neue Informationen 02.07.2014 - Thema: internationaler Demenzkoffer; individuelle, kultursensible Materialien zur Beschäftigung von Demenzerkrankten sowie Hilfsmittel für die Einsätze der Helferinnen zusammenstellen. Mittwoch - Austausch und neue Informationen 15.10.2014 - Rollstuhlfahrtraining; Referent: Harald Bierlein, BRK Kreisverband Nürnberg-Stadt Zahl der TN 7 21 6 9 Zu den Helferinnen besteht weitestgehend ein sehr enger und persönlicher Kontakt. Die Helferinnen sind, auch wenn sie bisher noch nicht an Familien vermittelt werden konnten, stark an der Öffentlichkeitsarbeit des Angebotes engagiert. Die Helferinnen informieren in ihrem Wirkungskreis in Muttersprache über den „Internationalen Helferkreis“ und das daraus resultierende Entlastungsangebot für Familien. Fortbildungen Seit 2014 nehmen die Helferinnen aktiv an den Fortbildungen der Angehörigenberatung e.V. Nürnberg teil. Folgende Fortbildungen wurden bereits angeboten. Bezeichnung der Fortbildung Sexuelles Verhalten von Menschen mit Demenz Umgang bei sexualisierten Begegnungen mit Menschen mit Demenz Person-zentrierter Umgang nach Kitwood Umgang mit Angehörigen demenzkranker Menschen Unterrichtseinheiten Teilnehmer 8 6 8 5 8 8 3 7 3.4 Betreuung der Familien Während der dreijährigen Projektlaufzeit wurden 23 Familien mit Migrationshintergrund von uns intensiv begleitet und unterstützt, die einen demenzerkrankten Angehörigen zuhause betreuen. Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass TIM e.V. über das Helferinnenprojekt eine Anlaufstelle für allgemeine Fragen zu Hilfen im Alter wurde. Familien wenden sich an unseren Verein mit vielfältigen Fragestellungen zu Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsleistungen. TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 9 Besonderer Unterstützungsbedarf kann an folgenden Beispielen aufgezeigt werden: Antrag auf Pflegestufe • Unterstützung beim Antragsverfahren auf Pflegestufe • Telefonate im Kontakt mit den Pflegekassen übernehmen • Hilfestellungen bei der Fertigstellung der Unterlagen (Anforderung der gesamten Arztbriefe, Verschriftlichung des Krankheitsverlaufes etc.) Besuch des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen • Information und Aufklärung über die Funktion des MDK sowie den Ablauf zur Feststellung der Pflegestufe • Begleitung und ggf. Übersetzung bei Hausbesuchen des MDK Installation einer ambulanten pflegerischen Versorgung • • • • Begleitung und Übersetzung in Muttersprache beim Termin im Pflegestützpunkt Erstkontakt mit dem entsprechenden ambulanten Pflegedienst herstellen Begleitung und Übersetzung bei dem Erstgespräch mit einem ambulanten Pflegedienst Begleitung zu Sanitätshäusern und Übersetzung bei der Einführung von Pflegehilfsmitteln 3.5 Veranstaltungen Fachtag Alter und Zuwanderung Mit dem Ziel dem Thema "Alter und Zuwanderung" in der kommunalen seniorenpolitischen Öffentlichkeit mehr Gewicht zu verleihen, wurde zum Ende der Projektlaufzeit ein Fachtag durchgeführt. Schwerpunkte waren die Versorgungsstrukturen für Demenzerkrankte Zuwanderer in Nordrhein-Westfalen, sowie Erfahrungen über Möglichkeiten und Grenzen in der Arbeit mit älteren Zuwanderern. Die Veranstaltung sollte einen Impuls, zum verstärkten Aufbau tragfähiger Strukturen in der Versorgung älterer Zuwanderer geben. Muttersprachliche Informationsreihe zum Thema „Demenz und häusliche Betreuung“ in den Quartieren Zuwanderer beziehen ihre Informationen zu gesundheitlichen und pflegerischen Fragen vorrangig in sozialen Netzwerken, in denen migrationsbedingt häufig kaum Erfahrungen zur medizinisch-pflegerischen Versorgung in Deutschland vorliegen.2 Daher wurde der zugehenden Information und Aufklärung als eine Querschnittsaufgabe in dem Projekt eine besondere Bedeutung beigemessen. Im Zeitraum vom 29.09.2014 – 11.10.2014 fanden bei unterschiedlichen Akteuren aus dem Bereich Migration und Alter, muttersprachliche Informationsveranstaltungen zum Thema „Demenz und häusliche Pflege“ statt. Die Vorträge wurden in vier verschiedenen Sprachen (Arabisch, Türkisch, Rumänisch, Russisch) jeweils von einer Helferin des Internationalen Helferinnenkreises gehalten. Zuwanderer wurden über die Themen häusliche Pflege und Demenz in Muttersprache informiert und aufgeklärt und die Thematik so in einer möglichst 2 Pflegesituation von türkeistämmigen älteren Migranten und Migrantinnen in Berlin, CharitéUniversitätsmedizin Berlin Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft, Februar 2013 Juni 2014 TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 10 internationalen und breiten Öffentlichkeit enttabuisiert. So wurde ein hinreichendes Bewusstsein für das Altern geschaffen und mehr Verständnis und Akzeptanz für die Inanspruchnahme professioneller Pflege- bzw. Betreuung befördert. Ein muttersprachlicher Lehrfilm zum Thema sollte helfen Unwissenheit, Ängste und Vorbehalte abzubauen. Die Informationsveranstaltungen wurden in 8 unterschiedlichen Stadtteilen durchgeführt, dabei schwerpunktmäßig in Brennpunktstadtteilen mit hohem Anteil an Zuwanderern. Kooperationspartner waren die Angehörigenberatung e.V. Nürnberg sowie Akteure aus dem Bereich Migration und Alter (Stadtteilläden, Religionsgemeinschaften, Vereine, MGH, Migrantenselbstorganisationen etc.). Die Veranstaltungsreihe wurde von der Stadt Nürnberg finanziert. Es besteht nach wie vor die Möglichkeit Vorträge durchzuführen. Die Veranstaltung wurde von der Stadt Nürnberg finanziert. Informationsveranstaltung zur Ausbildung in der Altenpflege Gemeinsam mit dem Beratungsteam Qualifizierung Altenpflege Bayern vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) veranstaltete TIM e.V. eine Informationsveranstaltung zur Ausbildung in der Altenpflege mit anschließender persönlicher Beratung. Es wurde über Ausbildung, Berufsfeld und Einsatzfelder in der Altenhilfe, die Anerkennung von Qualifikationen aus dem Ausland informiert sowie Karrierechancen und Fördermöglichkeiten aufgezeigt. Die Veranstaltung richtet sich an zugewanderte Mitbürger mit unterschiedlichen kulturspezifischen und muttersprachlichen Kenntnissen. Nach unserem Vortrag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Ihre individuellen Fragen in einem persönlichen Gespräch zu stellen. Für ihre Anliegen wurden Mitarbeiter der Berufsfachschulen, Ausbildungsstätten, Arbeitsagentur sowie der Servicestelle zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen eingeladen. 3.6 Kooperationen Folgende Kooperationen wurden während der Projektlaufzeit aufgebaut Migrationsselbstorganisationen - Akquirierung ehrenamtlicher Helferinnen - Zugang zu älteren Zuwanderern schaffen - Aufklärung und Information über die Themen Demenz und häusliche Pflege in informellen Gruppentreffs - Gemeinsame Durchführung von Veranstaltungen Fach- und Beratungsstellen aus dem Bereich Alter, Migration und Ehrenamt - Im Besonderen die Angehörigenberatung e.V. Nürnberg in der Konzeption und Durchführung der „Internationalen Helferinnenschulung“ sowie als fachliche Ansprechpartner. - Pflegestützpunkt Nürnberg in der Vermittlung von Zuwanderern an Anlaufstellen im Bereich der Altenhilfe - z.B. Caritasverband Nürnberg e.V., Hilfen für Menschen aus dem Ausland - Zentrum aktiver Bürger (ZAB) in der Vermittlung von ehrenamtlichen Helferinnen TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 11 Arbeitskreise - Arbeitskreis Migration und Alter Zu Beginn der Projektlaufzeit wurde im Rahmen dieses Projektes, der Arbeitskreis Migration und Alter als Unterarbeitskreis des Nürnberger Forums Altenhilfe gegründet. Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Akteuren in der Region Nürnberg, die mit älteren Migrantinnen und Migranten arbeiten. Im Vordergrund stehen ein verstärkter und organisierter Austausch sowie die Vernetzung der teilnehmenden Akteure in der Schnittstelle Alter und Migration. Das Thema Migration hat in verschiedenen Bereichen der Altenhilfe immer noch einen besonderen Charakter, Ziel des Arbeitskreises ist es auch, die Aspekte älterer Zuwanderer in die Angebotsstruktur der Nürnberger Altenhilfe zu integrieren. Der Facharbeitskreis trifft sich 4x im Jahr zu einer jeweils 2-stündigen Sitzung. - Stadtteilarbeitskreis (STARK) Zur Vernetzung mit Akteuren im Stadtteil und eine gemeinsame Gestaltung der Angebotsstruktur im Quartier. Gesundheitliche Versorgung - Hausärzte Bekanntmachung der Arbeit des Internationalen Helferinnenkreises in den Qualitätszirkeln der Ärzte. Da Hausärzte, insbesondere jene mit gleichen ethnischen Wurzeln, das besondere Vertrauen der Zielgruppe genießen, waren diese gute Multiplikatoren für unsere Arbeit. Während der Projektlaufzeit wurden viele Betroffene von ihren Hausärzten an uns vermittelt. - Kliniken Gedächtnissprechstunde, Klinikum Nürnberg Nord Bei der diagnostischen Abklärung sowie bei der allgemeinen Beratung im Falle einer Gedächtnisstörung, haben wir eng mit dem Klinikum Nürnberg Nord zusammengearbeitet. Da neuropsychologische Diagnoseverfahren verstärkt von einer gelingenden Kommunikation abhängen, wurden für die Testverfahren oft ehrenamtliche Helferinnen miteinbezogen. Betroffene Familien wurden von der Gedächtnissprechstunde zur weiteren Beratung und Betreuung an uns vermittelt. Religionsgemeinschaften Information über die Arbeit im Projekt Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg Praktikantin Mai 2103 – Januar 2014 - Erarbeitung eines Leitfadens zur kultur- und sprachsensiblen Vermittlung von Schulungsinhalten der Internationalen Helferinnenschulung nach §45c SGB XI TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 12 - Zugehende Öffentlichkeitsarbeit zur Enttabuisierung und Aufklärung über Themen Demenz und häusliche Pflege sowie über das Helferkreisprojekt bei TIM e.V. (v.a. religiöse Gemeinschaften in Nürnberg) Technische Hochschule Nürnberg - Fachvorträge im Seminar Theorie Praxis Transfer, zu den Themen Zugang zu älteren Zuwanderern und Besonderheiten der kultursensiblen häuslichen Betreuung. 4. Besondere Erkenntnisse aus dem Modellprojekt 4.1 Ehrenamtliches Engagement bei Zuwanderern Entgegen der Annahme, dass Menschen mit Zuwanderungshintergrund sich verhältnismäßig wenig ehrenamtlich engagieren, hatten wir in dem Modellprojekt einen regen Zulauf an Interessenten unterschiedlicher Nationalität. Generell ist ehrenamtliches Engagement im Sinne von Nachbarschaftshilfen, wie sie auch in den Ansätzen der Quartiersarbeit forciert werden, bei unterschiedlichen ethnischen Gruppen selbstverständlich. Das kollektive Zusammenleben ist in vielen Kulturen von gegenseitiger Unterstützung, Versorgung und Betreuung geprägt. Die Betreuung älterer Menschen findet in vielen Kulturen im häuslichen Bereich statt. Bei vielen Familien sind nur die jüngeren Generationen emigriert und Eltern und/oder Großeltern im Herkunftsland zurückgeblieben bzw. wieder zurückgekehrt. Aus persönlichen Gesprächen mit den ehrenamtlichen Helferinnen wurde deutlich, dass die Motivation für ein Ehrenamt sich häufig auch dadurch begründet, im Herkunftsland zurückgebliebene Eltern oder Großeltern nicht versorgen zu können. Diese Situation rief bei den Helferinnen teilweise auch Schuldgefühle gegenüber der Familie hervor. Verstärkt wurde dies dadurch, dass eine „Rückkehr“ ins Heimatland aufgrund von Werteverschiebungen und/oder wirtschaftlichen Faktoren nicht mehr möglich ist und die Identifikation mit dem Heimatland immer geringer bzw. die Kluft zwischen den Generationen immer größer wird. Der Verlust des familiären Zusammenlebens, wird in einigen Fällen mit der Unterstützung älterer Menschen und/oder deren Angehörigen vor Ort ausgeglichen. Zugang zur Zielgruppe Mit Einzug des Modellprojektes wurde TIM e.V. zur Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema Alter, welche in vielen Fällen die Beratung in speziellen Fachstellen bzw. den Kontakt zu Ämtern und Behörden erfordert. Die Erfahrung zeigt, dass bei der Vermittlung an Ämter, Behörden und/oder Fachstellen die Betroffenen oft „verloren“ gehen. Die Zugangsvoraussetzungen bzw. Anforderungen dieser Anlaufstellen überfordern die Zielgruppe in vielen Fällen. Bei den Betroffenen treten Unsicherheiten und Ängste auf, nicht richtig zu verstehen und auch nicht richtig verstanden zu werden. Durch den fehlenden persönlichen Kontakt, besteht kein Vertrauensverhältnis zu den dortigen Mitarbeitern wodurch entsprechende Anlaufstellen nach der Vermittlung nicht selbständig aufgesucht werden. Dies führt unter Umständen dazu, dass die Zielgruppe über passende Leistungen nicht informiert ist oder ihnen Leistungen aufgrund von Fehlschlüssen nicht gewährt bzw. fälschlich veranlasst werden. Wie zum Beispiel vorschnelle gesetzliche Betreuungsverfahren, aufgrund von sprachlichen Barrieren und Unsicherheiten im Umgang mit Ämtern und Behörden. Zuwandererfamilien Vgl. Punkt 6.5 TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 13 Unstete Betreuungssituation bei Zuwandererfamilien Bei der Betreuung und Begleitung von Zuwandererfamilien durch eine ehrenamtliche Helferin kam es häufig zu Unterbrechungen in der Betreuungsphase. In vielen Familien ist es üblich, sich die Pflege und Betreuung eines Demenzerkrankten unter den Angehörigen aufzuteilen. Da die Familien in vielen Fällen örtlich voneinander getrennt leben, kam es öfter vor, dass der pflegende Angehörige phasenweise in unterschiedlichen Haushalten und/oder Städten/Ländern versorgt wurde. In diesen Phasen musste die Betreuung durch unsere Helfer unterbrochen werden und Leistungen der Pflegekasse stillgelegt. Dies führte zu einem sehr hohen organisatorischen Aufwand, zumal Pflegekassen auf diese Art der Pflegeteilung nicht eingestellt sind. 5. Ausblick und Fazit „Internationaler Helferkreis für ältere Zuwanderer“ Nach dem Projektende wird der bestehende „Internationale Helferkreis für ältere Zuwanderer“ weiter fortgeführt. Die Betreuung und fachliche Begleitung der Ehrenamtlichen und Familien kann über TIM e.V. gewährleistet werden. Pflege- und Gesundheitstage für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Mit dem Modellprojekt „Internationaler Helferkreis für ältere Zuwanderer“ hat sich der Bereich Alter und Migration bei TIM e.V. erweitert. Seit Januar 2015 läuft ein Modellprojekt mit dem Ziel, den Zugang zur Zielgruppe zu intensivieren. Über Pflege- und Gesundheitstage für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, sollen neuartige Zugangswege zur Zielgruppe erprobt werden. Das Projekt läuft vorerst ein Jahr und wird mit einer Teilzeitstelle von 20 Stunden von der Stadt Nürnberg finanziert. „Internationale Pflegelotsen“ TIM e.V. als Schnittstelle zwischen Anlaufstellen der Altenhilfe und der Zielgruppe Ein weiteres Ziel welches aus den Erfahrungen des Modellprojektes entstand ist der Aufbau eines ehrenamtlichen Kreises mit „Internationalen Tutoren für Senioren und Angehörige“ Ziel ist mit Hilfe von „Pflegelotsen“ als Schnittstelle zwischen den Institutionen und der Zielgruppe zu fungieren. Pädagogische Mitarbeiter bei TIM e.V. vermitteln je nach Problemstellung an die entsprechenden Anlaufstellen. Um die Betroffenen nach der Vermittlung nicht zu „verlieren“, begleiten internationale Pflegelotsen Senioren und Angehörige mit Zuwanderungshintergrund bei Behörden- und Ämtergängen sowie bei der Beratung in entsprechenden Fachstellen. Dabei geht es nicht nur um Übersetzungstätigkeiten, sondern um die intensive Begleitung und psychosoziale Unterstützung. TIM e.V., Lena Ender, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg, Tel.: 0911/27742578, Mail: [email protected] Seite | 14
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