Stadtverband Wuppertal RUHRFESTSPIELHAUS RECKLINGHAUSEN ©Ruhrfestspiele Recklinghausen Ruhrfestspiele 2016 Die 70. Ruhrfestspiele stehen unter dem aktuellen Thema „Mittelmeer – Mare Nostrum?“. Frank Hoffmann beschreibt das diesjährige Theaterfestival als besonders politisch. An zwei Tagen (13. Mai / 27. Mai) fahren wir (DGB und Arbeit und Leben Berg-Mark) gemeinsam mit einem Reisebus ab/an der Wuppertaler Stadthalle zu einem Kulturabend im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen. Am Freitag, den 13. Mai und am 27. Mai fahren wir um 18.00 Uhr ab der Reisebushaltestelle Historische Stadthalle (Bahnhofstraße Höhe Schwimmoper) ab, die Stücke beginnen um 20 Uhr. Auf vielfachen Wunsch fahren wir frühzeitiger los, um die Atmosphäre, die gerade bei schönem Wetter sehr besonders und im Eingangsbereich durch eine Videoinstallation von Fabrizio Plessi auch sehr sehenswert ist, zu erleben. Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 17. Februar bei uns schriftlich (Mail, Fax, Post) an. Bitte bedenken Sie dabei, dass einige Kartenkontingente schnell vergriffen sind. Den Sitzplan finden Sie auf www.ruhrfestspiele.de. Wir haben Karten-Kontingente bestellt und kümmern uns um die bestmöglichen (mittigen) Sitzplätze. Wir senden Ihnen in der 8. KW eine Anmeldebestätigung zu, mit der Aufforderung die Rechnung zu begleichen. Wir freuen uns auf eine gemeinsame kulturelle Fahrt. Freitag, 13. Mai, Abfahrt 18 Uhr ©Ruhrfestspiele Recklinghausen; Dominique Horwitz: ©Ralf Brinkhoff Das Leben ein Traum. Caldéron Nach Pedro Calderón de la Barca und Pier Paolo Pasolini Es spielen: Hannelore Elsner, Dominique Horwitz, Wolfram Koch, Ulrich Kuhlmann, Jacqueline Macaulay, Annette Schlechter, Roger Seimetz, u.a. Pasolini war fasziniert von Calderóns Dichtung und seinen seltsam verlorenen Geschöpfen. zerbrechliche Marionetten in einem Dasein, das nicht des Menschen Wille, sondern die Macht der Vorhersehung lenkt. oder, mit Pasolinis blick: die Gewalt der Verhältnisse. Mitten in die Träume von ’68 hinein schrieb der große italienische Filmregisseur Pier Paolo Pasolini mit Calderon seinen Abgesang auf die Revolution. Hinter progressiven Fassaden sah er da schon ganz andere Dinge heranziehen – die Zerstörung von Lebenszusammenhängen, die Auflösung gewachsener Strukturen, um das Feld vorzubereiten für den entfesselten Konsum. Seine Diagnose hat heute nichts an Sprengkraft und Aktualität verloren. Im Gegenteil. Von Calderóns berühmtem klassischen Schauspiel Das Leben ein Traum griff Pasolini nur die Bruchstücke auf, die er brauchte, um die Frage nach der Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit nicht nur als individuelles, sondern auch als gesellschaftliches Phänomen zu behandeln. Seine Protagonistin Rosaura, eine dieser halbwilden verlorenen Kaspar Hauser-Gestalten, ist die weibliche Antwort auf Calderóns Sigismund, den sein Vater, der König von Polen, in einen Turm sperren ließ, damit sich die unheilvolle Weissagung, dass dieser ein blutrünstiger Herrscher werde, nicht erfüllen konnte. Frank Hoffmann wird Pasolinis radikalen Zugriff auf Calderón wieder öffnen und – wie in einem offenen Dialog mit beiden Autoren – Das Leben ein Traum neu erzählen. Begleitet wird er von großartigen Schauspielern an diesem ungewöhnlichen Abend über Träumende von heute. Teilnahmebeitrag: (inkl. An-/Abreise mit dem Reisebus): Tickets: Kategorie B: 48,- € Kategorie C: 38,- € ©Maxime Ballesteros Die Odyssee Von Sascha Hargesheimer nach Motiven von Homer Vergleichbar ist die »Odyssee«, dieser Inbegriff aller Irrfahrten der Menschen, mit keinem anderen Werk. alle Bedingungen der menschlichen Existenz sind hier in archaischer Verdichtung gebündelt und noch jede Gegenwart hat dieses Epos als Metapher benutzt, um etwas von sich zu begreifen. Das Regieteam vom Schauspiel Frankfurt nimmt Homers Odyssee zur Vorlage, um durch sie das große Problem und die enorme Aufgabe zu reflektieren, der sich Europa gegenwärtig zu stellen hat: „Wer ist der Herrscher über das Meer? Wer beherrscht die Grenzen, die es umgeben?“ In Homers Epos sind es die Götter, die den König von Ithaka auf den Weg schicken und ihm gleichzeitig den Weg verwehren, die dem Fremden Zuflucht gewähren und ihn dennoch nicht heimkehren lassen. Im Angesicht der heutigen Flüchtlingsströme über das Mittelmeer und der europäischen Grenzpolitik stellt sich die Frage: Wer sind die Götter von heute? Wer herrscht über das Meer und seine Grenzen? Welche Heimat wird verlassen und wo findet sich eine neue? Und woher kommt diese diffuse Angst, die die Gesellschaft durchzieht? Sascha Hargesheimer, in der Spielzeit 2015/16 Mitglied im Autorenstudio am Schauspiel Frankfurt, und die schwedische Regisseurin Therese Willstedt , Mitglied im REGIEstudio, nennen als Zielsetzung ihres Projektes, „die Geschichte von Homers Odyssee in einen heutigen Kontext“ zu stellen, „in dem die Heimatlosigkeit und die gefährliche Fahrt über das Meer erschreckend aktuell sind“. Diese Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt reiht sich in die kontinuierlich erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre ein. Teilnahmebeitrag: (inkl. An-/Abreise mit dem Reisebus) Tickets Kategorie A: 38,- € ©Philipp Wente Fritz Eckenga Frisch von der Halde Manchmal wie früher. Nie wie gestern. Immer von heute. Eckenga und Sie haben doch diesen Vertrag mit der Verwöhnklausel geschlossen. Sie als Wirklichkeitsverbraucher, er als Service-Onkel für Ablenkung und Verdrängung. Sie haben bestellt: für einsfuffzig Hoffnung, ein Achtelchen Trost und ’ne Schüppe Zuversicht. Wird geliefert. Eckenga stiehlt sich nie aus der Verantwortung. Sie haben mit dem Ticket das Recht erworben, mal zwei Stunden lang nicht von der eigenen Laune belästigt zu werden. Eckenga empfiehlt: „Nehmen Sie einfach meine.“ Teilnahmebeitrag: (inkl. An/Abreise mit dem Reisebus): Tickets Kategorie B: 30,- € Videoinstallation „Feuer und Wasser“ von Fabrizio Plessi im Eingangsbereich des Ruhrfestspielhauses Foto: ©Fabrizio Plessi Freitag, 27. Mai, Abfahrt 18.00 Uhr ©Janine Guldener Unterwerfung Von Michel Houellebecq Bevor das erste Exemplar verkauft war, galt Houellebecqs Roman, der das Szenario einer islamischen Machtübernahme in Frankreich entwirft, schon als Brandsatz und als politischer Skandal. »Libération« konstatierte »literarischen Selbstmord« und die »taz« sekundierte, das Buch schüre »islamophobe Ressentiments« und könne »pegida-Demonstranten zur Bettlektüre gereichen.« Man schreibt das Jahr 2022. Um die Präsidentschaft der Front National zu verhindern, unterstützen die bürgerlichen Parteien einen gemäßigt islamistischen Kandidaten, der die Wahl gewinnt. Soweit die Kolportage, beängstigend nah an der Wirklichkeit. Dem folgt eine Provokation, die, so der Autor, keinem Zynismus geschuldet ist. „Mein Roman ist zutiefst zwiespältig, man kann ihn wie eine verzweifelte oder wie eine hoffnungsvolle Geschichte lesen.“ Unterwerfung erzählt, wie eine islamische Bruderschaft das Land so reibungslos übernimmt, als handele es sich um die Abwicklung einer bankrotten Firma. Der Protagonist, zu Beginn noch kritisch, passt sich an, findet neue Privilegien. Da liegt der eigentliche Stachel, den Houellebecq in die französische Seele bohrt – die Erinnerung an die Collaboration, an den kollektiven Opportunismus. Für das künstlerische Team des Hamburger Schauspielhauses richtet sich Houellebecqs boshafter Polit-Thriller nicht gegen den Islam, sondern beschreibt den Kollaps der Kultur des Westens. Kein Pamphlet, eine Versuchsanordnung. Weshalb auch der brillante, gedankenhelle Edgar Selge im Zentrum von Karin Beiers Inszenierung steht. Teilnahmebeitrag: (inkl. An-/Abreise mit dem Reisebus) Tickets Kategorie B: 48,- € Kategorie C: 38,- € ©Birgit Hupfeld Moi non plus Von Albert Ostermaier Auf das Erlebnis, den großartigen Dominique Horwitz als Serge Gainsbourg auf der Bühne zu sehen, hatte das Ruhrfestspielpublikum im letzten Jahr wegen Erkrankung des Schauspielers verzichten müssen. Nun hat das Warten ein ende und der in Frankreich geborene Sänger und Schauspieler haucht der Musiklegende neues Leben ein. Ende der 70er Jahre erfand sich Serge Gainsbourg einen Doppelgänger, ein Alter Ego: Gainsbarre. Der war Kettenraucher, Säufer, Verführer, Provokateur, Draufgänger. Ein Mann wie seine Musik; treibend, getrieben, wild und zugleich verzweifelt zärtlich. Gainsbarre war der Versuch, sich wie ein Schutzschild ein zweites, öffentliches Ich zu erfinden, das alles darf, alles kann, alles muss, alles überlebt, was das wahre Ich dahinter zerstören würde. In seinem Stück Moi non plus, einer Auftragsarbeit für die Ruhrfestspiele, beschreibt Albert Ostermaier, wie dieser Schutzschild Stück für Stück an der Wirklichkeit zerbricht. Er zeigt den Kampf, den Gainsbourg mit dem öffentlichen Druck, mit der Sucht, mit der Angst vor dem Scheitern, vor dem Versagen der Kreativität führt. Ein Kampf, bei dem zunehmend der reale Mensch hinter der Fiktion verschwindet, Gainsbourg hinter Gainsbarre, „der öffentlichen, der herbeiphantasierten, der fiebernden Fiktion“. Unter den hervorragenden Sängern und Darstellern zeichnet sich Dominique Horwitz aus. Er wirft sich, wie die Welt schreibt, „mit seiner ganzen Ausdruckskraft in die Lieder, brodelt, sprüht, versinkt in Melancholie, explodiert.“ Teilnahmebeitrag: (inkl. An-/Abreise mit dem Reisebus): Tickets Kategorie B: 38,- € ©Jaime Olivares Das große Welttheater Nach Motiven von Calderón, Milton, Sebastian Brant Calderóns dramatische Allegorie der Schöpfung, John Miltons »Paradise lost«, das von Luzifer, dem gefallenen Engel, dem verlorenen Wanderer zwischen Gott und den Menschen, erzählt. »Das Narrenschiff« von Sebastian Brant, Sinnbild einer absurden Welt, in der die Individuen ohne Orientierung treiben und dabei laut und lustig sind, sich die Zeit, die Angst und den Tod vertreiben. Diese Stoffe verbindet, dass sie unmittelbar elementare Ängste und Wünsche berühren. Es sind eschatologische Phantasien von Liebe, Tod, Vernichtung, Erlösung. Verankert in unserem kollektiven Gedächtnis und in jedem einzelnen Individuum. Die Bilder sind verdichtet wie im Märchen, wie im Traum. Das öffnet einen Weg, mit den einfachen Mitteln frühbarocker Spektakel von dem Rätsel der Existenz und dem Geheimnis der Seele zu erzählen. Theater Rayo ist eine lose geknüpfte Theaterkooperative um den spanischen Maler und Puppenbauer Jaime Olivares, den Puppenspieler und Musiker Jan Mixsa und den Autor Ulrich Zaum. Teilnahmebeitrag: (inkl. An-/Abreise mit dem Reisebus): Tickets Kategorie A: 35,- € ARBEIT & LEBEN – DGB/VHS Regionalbüro Berg – Mark Robertstraße 5 A 42107 Wuppertal Kartenbestellung Hiermit bestelle ich verbindlich folgende Karte(n) für die Ruhrfestspiele 2016: € / Karte (inkl. Hin- und Rückfahrt) Platzkategorie (PK) Datum Vorstellung Fr., 13.05.16 Das Leben ein Traum. ____ Karte(n) PK: B á 48,00 € Calderón (Großes Haus) ____ Karte(n) PK: C á 38,00 € Fr., 13.05.16 Die Odyssee (Kleines Haus) ____ Karte(n) PK: A á 38,00 € Fr., 13.05.16 Fritz Eckenga (Theaterzelt) ____ Karte(n) PK: B á 30,00 € Fr., 27.05.16 Unterwerfung (Großes Haus) ____ Karte(n) PK: B á 48,00 € ____ Karte(n) PK: C á 38,00 € Fr., 27.05.16 Moi non plus (Kleines Haus) ____ Karte(n) PK: B á 38,00 € Fr., 27.05.16 Das große Welttheater (Theaterzelt) ____ Karte(n) PK: A á 30,00 € Vorname Name Straße PLZ Ort E-Mail ___________________________________________________________________ Datum Unterschrift Zusendung per Fax: 0202 370 39 23 e-Mail: [email protected] Post: Regionalbüro Arbeit und Leben DGB/VHS e.V. Berg-Mark Robertstr. 5A 42107 Wuppertal Wir senden Ihnen in der 8. KW eine Anmeldebestätigung zu, mit der Aufforderung die Rechnung zu begleichen.
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