Leitfaden DVD Film 26 –30 Aussichten B1.2 Autorin: Angelika Lundquist-Mog Redaktion: Renate Weber Layout: Claudia Stumpfe Satz: Regina Krawatzki, Stuttgart © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 Film 26 Porträt Barbara Stolarczyk, Worms / Darmstadt vor dem Film orschlag: KL zeigt das Piktogramm des Films. TN äußern ihre Vermutungen über die Person (Geschlecht, V Hobby, Beruf, …). 1 aTN sammeln ihre Vermutungen in GA und ergänzen eigene Ideen. Im Plenum werden die einzelnen Spekulationen vorgetragen und verglichen. Ergänzungen: ����������������������������������������������������������������������������������������������������� TN stellen die Geste auf dem Foto nach. Kennen TN eine ähnliche Geste? Eventuell ergibt sich die Verbindung zur Redensart und Geste eine lange Nase machen, also im Sinne von jemanden verspotten / auslachen. KL bespricht, ob diese Redensart und Geste auch in der Kultur und Sprache der TN existiert. TN zeigen Gesten, die in ihrem Land üblich sind. Die anderen dürfen interpretieren, was sie bedeuten könnten. 1 bKL überprüft das Ergebnis und stellt sicher, dass Barbaras Geste als persönliche und nicht kulturelle Ausdrucksform zum Thema Körperabstand interpretiert wird. inweis: Wenn die Reihenfolge von Aufgabe 3 und 4 verändert wird (siehe Vorschlag Aufgabe 3 und 4), H dann sollte Filmteil 3 beim ersten Sehen nicht gezeigt werden. Oder - noch besser - das Zeitungsspiel aus Aufgabe 3 wird direkt nach Aufgabe 1a (eigene Gesten) gespielt und im Kurs anschließend reflektiert, ohne dass Aufgabe 3 a und 4 gleich bearbeitet werden. 2 aErweiterungen: Weitere Beobachtungskriterien bzw. Höraufgaben könnten sein: Wohnungs-, Kleidungs- und Lebensstil, Zahl der Geschwister, Urlaubsort mit der Familie, … KL gestaltet zusätzliche Hörverstehensaufgaben als Lückentext. Hierfür dürfen keine Untertitel eingeblendet werden. Die folgenden Höraufgaben können in EA bearbeitet werden und beziehen sich alle auf Teil 4 des Films. KL lässt die Fragen vorher lesen und den Filmteil mindestens zweimal hören und sehen. a. Wie hat Barbara sich am Anfang in Deutschland gefühlt? Antwort: Anfangs hatte sie _________1_________. Sie hat ihre _________2_________ vermisst. b. Was sagt Barbara über die Bedeutung von Freundschaft in ihrer Situation? Antwort: _________3_________ hilft, Grenzen zu überwinden. c. Was ist Barbara in Polen fremd geworden? Antwort: Man kann aus _________4_________ seine Meinung nicht direkt sagen. Das führt zu Missverständnissen. Lösung: 1. Heimweh, 2. Familie, 3. Gemeinschaft, 4. Höflichkeit. T N tragen in GA zusammen, was sie über die Möglichkeit wissen, einen deutschen Pass zu bekommen, und in welchem Fall eine doppelte Staatsbürgerschaft möglich ist. Recherchieren können TN unter http://www.bundesauslaenderbeauftragte.de/einbuergerung.html 3 Vorschlag: KL führt Aufgabe 3 und 4 in veränderter Reihenfolge durch – entweder an dieser Stelle oder schon zu Beginn, nach der Besprechung von Barbaras Gestik auf dem Einstiegsbild. Dadurch wird nicht nur der Film vorentlastet, es werden auch die authentischen Reaktionen der TN sichtbar. Wichtig ist dann, dass der Film, Teil 3 beim ersten Sehen noch nicht gezeigt wird. © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 1 Film 26 Das ist der Ablauf: Zunächst spielen TN selbst das Zeitungsspiel. KL übernimmt Barbaras Rolle und leitet das Spiel an: zuerst zu zweit auf einem Zeitungsblatt (Doppelseite) eine Sekunde lang stehen, ohne dass der Boden berührt wird, dann zu 5–6 Personen und dann zu ca. 10–12 Personen auf einem Blatt stehen. TN übernehmen im Anschluss die Aufgabe der TN im Film – sie reflektieren darüber, was das Ziel bzw. der Sinn des Spiels ist. Die Aussagen werden an der Tafel für den späteren Vergleich mit dem Film notiert. Im Anschluss zeigt KL das Spiel. Es kann analysiert werden, was im Film anders abgelaufen ist als im eigenen Kurs. 4 aHinweis: Bei dieser Aufgabe geht es um genaues Hinhören. Das Unterrichtsgespräch sollte auf jeden Fall zweimal gezeigt werden. Falls die Aufgabe wie unter 3 beschrieben in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt wurde, können nun die eigenen Aussagen mit denen der TN in Barbaras Kurs verglichen werden. 4 bErweiterung: Auch hier kann mit der körperlichen Nähe und Distanz experimentiert werden. Bei welchem Körperabstand fühlen sich die TN untereinander am wohlsten? TN bilden zwei Kreise, so dass sie sich anschauen können. Die Paare bewegen sich in kleinen Schrittchen aufeinander zu. Was ist der angenehmste Abstand? Der Außenkreis geht nach rechts, so dass alle TN einen neuen Partner haben. Können Aussagen über interkulturelle Unterschiede getroffen werden? 4 cBevor TN ein individuelles Elfchen schreiben, sammeln sie in GA passende Assoziationen zu den Schlüsselbegriffen Nähe, Distanz, Vertrauen, Beziehung. Das erleichtert das Schreiben. Auch der Aufbau sollte wiederholt werden: Zeile 1: Ein Gedanke, Gegenstand, Zeile 2: Was macht das Wort aus Zeile 1? Zeile 3: Wo oder wie ist das Wort aus Zeile 1? Zeile 4: Was meinst du? Zeile 5: Fazit. Hier ein Bespiel für ein Elfchen: Distanz Distanz besteht. Sie ist notwendig. Du lässt sie schrumpfen. Vertrauen 5 Erweiterungen: Wissen TN, welche Religion in Polen vorherrschend ist? (Es ist ein vorwiegend katholisch geprägtes Land.) TN sprechen über ihre Herkunftsländer: Gibt es katholische und evangelische Kirchen? Welche Bedeutung spielen die beiden Religionen? Wie ist ihr Verhältnis zueinander? Landeskundliche Ergänzung: Was wissen TN über die Geschichte der beiden Religionen in Deutschland, die Situation in Deutschland heute, die Verteilung nach Regionen und die Situation an ihrem Wohnort? Zahlreiche Informationen und Grafiken dazu finden sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 2 Film 27 Porträt Hanna, Wien vor dem Film Hinweis: Um die Lösung von Aufgabe 1 zu ermöglichen, sollte KL hier noch nicht das Einstiegspiktogramm des Films mit dem Transparent / Banner zeigen. 1 a Erweiterungen: TN sehen zunächst nur das Foto von Hanna, ohne den Bezug zu einer Aktion. Sie formulieren Vermutungen zur Person (Beruf, Familienstand, Charakter, Wohnort, …). A uf dem Plakat sind die Buchstaben R+A zu sehen. Welche Worte fallen TN für ein Aktionstransparent ein, auf dem diese Buchstaben vorkommen? (z. B. RAD, RAUS, RAUM, …) TN denken sich Forderungen oder Sprüche für die unterschiedlichen Themen mit einem RA-Wort aus. 1 b TN überprüfen, was wirklich auf dem Plakat steht. 2 aDie vorgegebenen Beobachtungsaspekte werden an Gruppen verteilt. Die arbeitsteilige Vorgehensweise und das zweimalige Sehen erleichtern die Aufgabe. Erweiterung: Weitere Hörverstehens- und Beobachtungsaufgaben: Bundesland, aus dem die Eltern stammen (Antwort: Sie stammen aus Kärnten, das ist im Süden von Österreich), die Organisation der Stadt Wien (Antwort: Wien ist in 23 Bezirke eingeteilt), Dauer des täglichen Arbeitsweges, Wohnungsstil, Kleidung, … 2 b Erweiterungen: Z wei YouTube-Videos aus dem Jahr 2012 zu Hannas Arbeit und zum Wien-Marathon mit GreenpeaceBeteiligung sind unter: http://www.youtube.com/watch?v=4J6Cyo8u2-k und http://www.youtube.com/ watch?v=5GNWlBf2a2E zu finden. TN können weitere Aktionssprüche vom Marathon heraussuchen. Ü ber welche Aktionen berichtet Hanna in ihrem Blog? TN sammeln Informationen. TN suchen auf einer Österreichkarte Wien und das Bundesland Kärnten. 3 a / b Erweiterungen: I m Internet suchen TN die von Hanna genannten Bezirke in Wien unter http://www.wien-konkret.at/ bezirke/ TN suchen auf einem virtuellen oder echten Stadtplan die von Hanna genannten Orte auf bzw. die Bezirke, in denen die Orte liegen. (Zusätzlich zu denen von Aufgabe 3 gibt es noch die Kaisermühlen, wo Stoffel wohnt, das Büro von Greenpeace in Favoriten im 10. Bezirk, ihre Wohnung im 22. Bezirk in der Donaustadt.) http://www.wien.gv.at/stadtplan/en/ Wenn ein echter Stadtplan zur Verfügung steht, versuchen TN, Hannas Fahrradstrecke zu finden. 3 cHinweis: Wie in Aufgabe 3 c nachzulesen ist, ist das Wort Patschen ein österreichischer Begriff für einen Platten (Loch im Fahrradreifen). Natürlich gibt es im Österreichischen viele Wörter, die vom Standarddeutsch abweichen (siehe auch Film 19, der in der Salzburger Gegend gedreht wurde). Im Film wird jedoch vor allem durch Hannas Intonation und Artikulation deutlich, dass sie aus Österreich kommt. Unter http://www.oesterreichisch.net/ findet man ein Wörterbuch zur österreichischen Sprache. Erweiterung: Vor dem Sehen TN sehen das Küchengespräch im Film, Teil 4 ohne Ton und spekulieren, über welche Themen Hanna und Stoffel wohl reden. Welche Gestik hilft bei der Interpretation? © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 3 Film 27 Während des Sehens TN hören und sehen nun das Gespräch. Folgende Hörverstehensübung kann vor Aufgabe 3 c gemacht werden: Die Aussage ist richtig / falsch. a. Hanna erzählt über ihre Arbeit, dass sie Banner gemalt hat. (Antwort: richtig) b. Hannas Freund erzählt über seine Arbeit an der Luft. (Antwort: falsch) c. Beide sind hungrig. (Antwort: richtig) d. Sie haben keine Spagetti, deshalb nehmen sie andere Nudeln. (Antwort: falsch) Nach dem Sehen TN können Dialogteile nachspielen. Es bietet sich an, die jeweiligen Schlüsselwörter aus Passagen heraushören zu lassen. Der Dialog kann als Ein-Wort-Dialog gestaltet werden, so dass die Intonation der Aussage den Sinn verleiht. Z. B.: Hanna: Banner (mit Malbewegung) Hanna: Tag? (Frage an Stoffel) Stoffel: gut, … (aber) (gut muss so gesprochen werden, dass eine Einschränkung deutlich wird – denn er hatte ja einen Platten / einen Patschen.) Vor Aufgabe 4 KL kann das Vorwissen der TN abrufen: Was wissen TN über Greenpeace – ihre Ziele und Methoden? Wofür und wogegen ist die Organisation? 4 aTN definieren, was die zusammengesetzten Nomen bedeuten. Sie können dabei Relativpronomen oder Passivkonstruktionen anwenden. Sie dürfen auch ein Wörterbuch zu Hilfe nehmen. Z. B. Artenschutz = Tierarten werden geschützt. Oder: Der Artenschutz kümmert sich um Tiere, die geschützt werden müssen. 4 bTN recherchieren als Hausaufgabe im Internet, was sie über die Projekte von Greenpeace in ihrem Land finden. In (Länder-) Gruppen tauschen TN ihre Resultate aus und entscheiden gemeinsam, welche Projekte sie präsentieren wollen. 5 a Erweiterungen: Welche anderen Sticker befinden sich in dem Bild? Wofür oder wogegen sind sie? P rojekt: TN recherchieren ein paar Tage lang, welche anderen Sticker sie in ihrem Umfeld entdecken. Wo finden sie sie? Z. B. an Autos (an was für Autos?), in Geschäften (in welchen?), in Gaststätten (in welchen?), … 5 bWeitere Informationen zu dem Spruch finden TN unter http://de.wikipedia.org/wiki/Weissagung_der_Cree © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 4 Film 28 Porträt Jens, Aschaffenburg vor demFilm H inweis: KL sollte das Piktogramm nach Möglichkeit noch nicht zeigen, um TN zu eigenen Spekulationen anzuregen und sie nicht zu beeinflussen. 1 aErweiterung: TN hören Teil 2 des Films ohne Bild. Besprochen wird im Anschluss, was die TN aufgrund der Stimme über den Hundebesitzer denken. 1 bHinweis: Die Aufgabe ist einfacher zu lösen, wenn KL für die Schreibenden mehrfach kurze Seh-Pausen ermöglicht, so dass sie ihre Notizen ausführen können. Nach den ersten zwei, drei Minuten sollen die Schreibenden berichten, was sie notiert haben. KL sollte bei Objekten, die in verschiedenen Ländern unterschiedlich aussehen können, nachfragen, wie dieses Objekt wohl aussieht. Z. B. Die Person verlässt das Haus und geht die Treppe hinunter. KL fragt: Wie sieht das Haus aus, das Dach, die Fenster, die Treppe? Je nach Herkunftsland und / oder Wohnort im deutschsprachigen Raum können die Bilder im Kopf und die realen Bilder stark differieren. Die Übung ist also nicht nur eine Sprachübung, sondern ebenfalls eine Sensibilisierung zur interkulturellen Wahrnehmung. 2 Hinweise: Nach dem Sehen der beschriebenen Filmteile sollte KL eventuell noch vor dem Ausfüllen des Steckbriefes nachfragen, wie sich die Bilder im Kopf und die Realität unterscheiden und welche Bilder nicht beschrieben wurden. Wurde z. B. der Maibaum wahrgenommen und beschrieben? Denn nach Aufgabe 1 b sind die Eindrücke dieses Seherlebnisses noch frisch. Im Anschluss können Reflexionen über (interkulturelle) Wahrnehmung als Kursdiskussion erfolgen. Z. B.: Was nehmen wir in der Wirklichkeit und hier speziell im Film überhaupt wahr? Welche Rolle spielt dabei unsere eigene kulturelle „Brille“ (Sichtweise)? Das Überprüfen der ersten Steckbriefnotizen und das Ausfüllen erfordert ein zweites Sehen des Films. Erweiterungen: TN sammeln weitere Informationen zum Lebensstil, z. B. Wohnen, Kleidung, Sprachstil, … Speziell zum Sprachstil erhalten TN den Auftrag, sämtliche Begrüßungs- und Verabschiedungsformen zu notieren, die im Film vorkommen. (Lösung: Hallo, Hi Mum, Hi, Servus, Grüße Sie, Ciao, Tschüss, Tschüssi, Bis später.) Eine Diskussion über diese Formen bietet sich an. Wer benutzt solche Formen im deutschsprachigen Raum? 2 c Erweiterungen: TN stellen ihre Lieblingssender vor. TN führen in GA ein Projekt zum Thema Radio im deutschsprachigen Raum durch. Mögliche Projektthemen: 1. Private und öffentlich-rechtliche Radiosender im deutschsprachigen Raum 2. Die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Radios in Deutschland http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/32152/oeffentlich-rechtlicher-rundfunk 3. Welche Hörer werden von einem großen Sender angesprochen? 4. Die verschiedenen Sparten eines großen öffentlichen Senders, z. B. des WDR http://www.wdr.de/radio/home/index.phtml 5. Der neue Trend Webradio weltweit, z. B. http://www.rautemusik.fm/ 3 aErweiterung: TN tauschen sich darüber aus, ob und wie sie sich einen Sender, ein Studio und die Arbeit eines Radiomoderators vorgestellt haben. Entspricht der Film ihren Vorstellungen? © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 5 Film 28 3 bErweiterung: Über den Inhalt der Nachrichten hinaus kann, wie bei 2 c, von TN analysiert werden, was für ein Nachrichtenstil hier präsentiert wird. Mögliche Lösung: Die Art, Auswahl und Form der Nachrichten wendet sich an eine bestimmte Hörerzielgruppe, die nichts über Weltpolitik, sondern Regionales, Geschichten von Menschen, … hören will. 3 c Erweiterungen: U m das Genre gesprochene Nachrichten besser abgrenzen und einschätzen zu können, kann KL vorgeben, mit denselben Stichwörtern in Gruppen unterschiedliche Textsorten zu produzieren (z. B. einen Werbetext, ein Märchen, einen Krimi, …). Auf diese Weise können spezifische Textmerkmale von Nachrichten, wie sachlich knappe Formulierungen, neutrale Perspektive, kontrastiv herausgearbeitet werden. TN schreiben in GA ihre eigenen Kursnachrichten. 3 d Erweiterungen: U m ein Gefühl für den Sprechstil und das Sprechtempo von Radionachrichten zu bekommen, ist es ratsam, mehrfach Nachrichten im Radio zu hören. Dabei sollten unterschiedliche Sender angehört werden, um den Unterschied von privaten und öffentlichen Sendern erfahrbar zu machen. D ie selbst formulierten Kursnachrichten können ebenfalls bei diesem Wettbewerb gesprochen werden. 4 c 5 Erweiterungen: U m den kulturspezifischen Unterschieden besser auf die Spur zu kommen, sammeln TN die Konnotationen zu dem Wort Hund für ihre Kultur und vergleichen anschließend ihre kulturellen Nennungen untereinander. Wenn mehrere TN einer Kultur vertreten sind, sammeln sie in Kulturgruppen; wenn jeweils nur eine Person einer Kultur im Kurs ist, kann es auch eine Hausaufgabe sein. Es ist sinnvoll, strukturierende Fragen vorzugeben, z. B. Wer besitzt in Ihrem Land einen Hund? Muss man Hundesteuern bezahlen? Was sind typische, beliebte Hunderassen? Wie viele Menschen haben einen Hund? Was für Leute sind das? Ist es gesellschaftlich anerkannt, einen Hund zu haben? Was darf der Hund und was nicht? Ist ein Hund eher ein Wachhund oder ein Familienmitglied? Lebt der Hund im Haus oder draußen? Was bekommt der Hund zu fressen? Wer geht mit dem Hund Gassi? D as Thema Haustiere / Hunde eignet sich als Projektthema für Kurse, die in deutschsprachigen Ländern stattfinden. Bei Spaziergängen, z. B. im Park, lassen sich Hundebesitzer zumeist gerne zu den Tieren und zu ihrer Beziehung zum Tier interviewen. Erweiterungen: TN sammeln in GA Informationen zu Schweinheim, Aschaffenburg und dem Spessart und präsentieren ihren Ort, ihre Region. Informationen finden sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinheim_ (Aschaffenburg) http://www.aschaffenburg.de/de/ und http://de.wikipedia.org/wiki/Spessart TN definieren, was ein Mittelgebirge ist, und versuchen eine Karte der deutschen Mittelgebirge zu malen. Welche kommen auf ihrer Karte vor? Z. B. Schwarzwald, Hunsrück, Harz, Fichtelgebirge, Riesengebirge, … Im Anschluss vergleichen sie ihre Mittelgebirgskarte mit einer physischen Landkarte der deutschsprachigen Länder, z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelgebirge © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 6 Film 29 Porträt Rita Meneghin, Schweiz vor dem Film Vorschlag: TN tauschen ihre Vermutungen über das Piktogramm / das Verbotsschild aus. Um welche Sprache handelt es sich, was wird verboten, und was kann das mit dem Film zu tun haben? 1 aTN hören nur die ersten Minuten des Films. Bei einem zweiten Hören können TN bereits versuchen, einzelne Wörter herauszuhören. Hinweis: KL sollte TN darauf hinweisen, dass diese Aufgabe selbst für deutschsprachige Muttersprachler (wenn sie nicht gerade alemannisch reden) schwierig zu lösen ist. 1 cVorschlag: TN sehen den Film, Teil 1 ohne Ton, bevor sie Aufgabe 1 c lösen. Sie tragen ihre Beobachtungen zusammen, was sie bereits über die Filmbilder, über die Familie und den Wohnort erfahren haben. KL ermuntert TN, den Ablauf des Filmes so zu erzählen, dass sie den in der Lektion bereits geübten temporalen Nebensatz mit nachdem verwenden. 2 aErweiterung: TN ergänzen den Steckbrief durch Beschreibungen des Lebensstils: Wohnungseinrichtung, Kleidung, Automarke, … Auch die Zahl der Enkelkinder auf dem Foto kann nachgezählt werden. 2 b, cLandeskundliche Ergänzung: Den Dialekt, den Rita spricht, bezeichnet man als Alemannisch. Er wird in Teilen von Deutschland, der Schweiz, dem Elsass, Österreich und Liechtenstein gesprochen. Aber es gibt im gesamten Sprachraum viele regionale Varianten. So ist z. B. Baseler Schweizerdeutsch anders als Berner Schweizerdeutsch. Mehr Informationen dazu unter http://de.wikipedia.org/wiki/Alemannische_Dialekte. Erweiterungen: KL kann weitere Sensibilisierungen für das Schweizerdeutsch im Film anregen: Rita benutzt häufig die Form I ben gsi. TN können versuchen, durch nochmaliges Hören herauszufinden, was diese Form bedeutet, indem sie das Gehörte aus dem Kontext erschließen. Lösung: Es bedeutet Ich bin gewesen. Wenn TN die Untertitel eingeblendet haben, können sie versuchen, den Text mitzusprechen. Auf diese Weise finden sie eventuell weitere Sprachauffälligkeiten, wie das Rachen-Ch, z. B. in ich. 3 aErweiterung: TN sollten zunächst sammeln, welche Ortsbezeichnungen, Regionen und Länder genannt werden. Erklärungsbedürftig bei jüngeren Lernern ist eventuell die Region Elsass. Sie kennen sicherlich nicht die wechselvolle Geschichte des Elsasses in den letzten Jahrhunderten. KL sollte also kurz erklären, dass das Elsass seit dem zweiten Weltkrieg zu Frankreich gehört, sich aber die politischen Grenzen in der Geschichte mehrfach verändert haben und die Menschen dort z. T. noch einen alemannischen Dialekt sprechen – das Elsässische. Siehe dazu auch http://de.wikipedia.org/wiki/Elsass Da auf der abgebildeten Karte Details zu den genannten Orten kaum zu erkennen sind, erteilt KL den Auftrag, bei Google Map die einzelnen Orte (Allschwil, die Grenze zu Frankreich, also Hegenheim und das Elsass, sowie das Dreiländereck in Basel) aufzusuchen. TN sollen berichten, was ihnen dabei auffällt. (Man kann z. B. sehen, dass die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich direkt an den Häusern entlang verläuft bzw. laut Karte sogar durch die Häuser geht. Der Rhein am Dreiländereck ist auf der Karte künstlich eingeteilt in die Dreiländerregionen.) 3 bErweiterung: TN schreiben als Hausaufgabe Timecodes von weiteren Filmbildern heraus, bei denen bestimmt werden soll, ob sich der gezeigte Ort in der Schweiz, Frankreich oder Deutschland befindet (z. B. der Besuch in der Gaststätte oder die Fahrt mit dem Auto). © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 7 Film 29 3 c KL sollte Teil 5 (das ist der entsprechende Teil für diese Aufgabe) zweimal vorspielen. Erweiterung: TN können versuchen, weitere Aussagen über den Alltag im Dreiländereck in diesem Teil des Films herauszuhören (z. B. wo das Ehepaar Fahrrad fahren geht und warum, in welchem Land / welcher Region es wandern geht). 4 Erweiterungen: TN erhalten den Auftrag, genau hinzuhören, in welchen Sprachen die beiden Cousinen miteinander kommunizieren und wie die Kommunikation funktioniert. Antwort: Jede spricht in ihrer Muttersprache, aber sie verstehen sich. Was sind wohl die Gründe dafür? K ennen TN dies aus eigener Erfahrung? Wann kommuniziert wer mit wem, wie, in welcher Sprache – in der Familie, mit Freunden; im öffentlichen oder im privaten Bereich? 4 bFragestellungen, die diese Aufgabe erleichtern, sind: Wer aus der Familie hat die Heimat verlassen? Wann? Wohin? Warum? Wie waren die Reaktionen der Familie, der Umgebung? Wie ist es den Familienmitgliedern ergangen? Variante: Anstatt die Familien-Grenzgeschichten zu erzählen, bereiten die TN diese zu Hause schriftlich vor. Daraus könnte ein umfassenderes Schreibprojekt entstehen (mit Korrekturphase und Lesung), das mit Folgegruppen weitergeführt werden könnte. 5 Wenn TN bereits in verschiedenen europäischen Ländern mit dem Auto unterwegs waren, können sie sich über die selbst erlebte Vielfalt von Straßenbeschilderungen austauschen (z. B. unterschiedliche Farben für Autobahnhinweisschilder). © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 8 Film 30 Abschlussfilm, Stuttgart 1 c, 2 bErweiterung: TN erhalten den Auftrag, für die Redaktion ein Protokoll zu schreiben. Zunächst sollte geklärt werden, was ein Protokoll ist, wozu es dient (Verlaufs- oder Ergebnisprotokoll) und was die TN tun sollen. Sie könnten z. B. zunächst Stichwörter herausschreiben und dann daraus kurze Sätze formulieren. Einige Punkte sind: Wer ist anwesend? Wo findet das Gespräch statt? Wer sagt der Reihe nach was? Was ist der Beschluss? 2 aErweiterung: TN können bereits an dieser Stelle überlegen, was sich mit einer Kamera an ihrem Aussichtspunkt am besten einfangen lässt. 2 cErweiterung: Die Aussichtenrecherche kann als GA oder PA vergeben werden. Bei der Präsentation sollen die Besonderheit und Schönheit des Ortes hervorgehoben werden. Im Anschluss wird abgestimmt, welcher Ort überzeugt und in zweiter Instanz, ob der Ort kameratauglich ist. 3 aHinweis: Die Frage danach, an wen sich TN noch erinnern können, sollte gestellt werden, ohne dass die Film ab!-Seite mit den Fotos aufgeschlagen ist. 3 cErweiterung: Je nach TN-Zahl werden die acht Fotos aus dem Buch mehrfach kopiert und dann einzeln verteilt, so dass alle TN ein Foto von einem Protagonisten haben. Zu den Fotos schreiben TN in EA stichwortartig während des Sehens die Antworten zu Aufgabe 3 c auf ihr Blatt. Es empfiehlt sich ein zweites Sehen von Filmteil 2. Anschließend werden die Fotos mit Informationen eingesammelt und auf den Rücken der TN nach dem Zufallsprinzip befestigt. Jede Person ist dann ein Protagonist. Durch Ja / Nein-Fragen sollen TN herausfinden, welche Person sie sind. Bei jedem nein müssen sie eine neue Ansprechpartnerin / einen neuen Ansprechpartner finden. Tipp: KL gibt den Fragetyp einmal vor, z. B.: Bin ich weiblich? Bin ich in letzter Zeit umgezogen? Habe ich ein Kind bekommen? Am Ende können sich alle identischen Personen gruppieren, alle drei Fragen aus Aufgabe 3 c beantworten und in Ich-Form präsentieren. 4 aErweiterung: Nachdem die Bilder geordnet und beschrieben wurden, können TN überlegen, welche anderen Themen im Film vorkommen und was für eine Geschichte bzw. was für Geschichten in Film 30 erzählt werden. (Antwort: Teil 1 zeigt das Filmteam bei der Ideen- und Drehortsuche. Teil 2 zeigt die Umsetzung der Idee: Acht Protagonisten/innen sind eingeladen, am Eugensplatz, einem Stuttgarter Aussichtspunkt, über ihre aktuelle Situation, Veränderungen in ihrem Leben und ihre Aussichten für die Zukunft zu berichten. Teil 3 zeigt Gespräche und Aktivitäten am Eugensplatz. Teil 4 zeigt Szenen beim Abschlussessen in einem Stuttgarter Gartenlokal. 4 bWeitere Nennungen könnten sein: Text / Dialoge, Drehzeit und Dauer, Beleuchtung, Musik und Ton, die Frage, welche Off-Texte über welche Bilder gelegt werden. Eventuell kann hier schon Aufgabe 5 c vorgezogen werden, so dass die Begriffe Kameraperspektive und Kameraeinstellungen hier bereits erklärt werden. Daraus ergeben sich verschiedene Fragen für das Drehbuch. Soll die Person in verschiedenen Einstellungen gezeigt werden? Wenn dies der Fall ist, muss die Kamera jedes Mal neu eingestellt werden (Zeitfaktor). Das gilt auch, wenn ein Dialog aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wird. Das Tempo des Films kann im Drehbuch eine Rolle spielen etc. Bei einem Spielfilm spielt natürlich auch die Requisite und die Raumausstattung eine große Rolle. © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 10 Film 30 5 Hinweis: KL und TN sollten im Vorfeld überlegen, wie zeitaufwändig dieses Projekt sein darf, ob es Möglichkeiten zur Schnittbearbeitung gibt und ob sich wirklich alle TN filmen lassen wollen. Fotografiert und gefilmt zu werden, wird nicht in allen Kulturen akzeptiert. Wenn die zeitlichen Möglichkeiten und technischen Mittel sehr eingeschränkt sind, ist es um so wichtiger, ein genaues Drehbuch zu schreiben, bei dem genau festgelegt wird, was zu welcher Handlung gesagt wird. Bei entsprechender Technik, können Tonund Bildmaterial auch im Nachhinein noch zugeordnet werden. 5 aHier geht es zunächst einmal darum, den Partner besser kennen zu lernen, ein Gespür für die Person zu entwickeln – nach dem Motto: Jeder Mensch ist interessant. Ein Thema, das in einem Sprachkurs nicht fehlen sollte, ist sicherlich der eigene Spracherwerb bzw. der Umgang mit der Zielsprache Deutsch. 5 bNun gilt es, aus den vielen Informationen einen Schwerpunkt herauszuarbeiten, etwas, das man über die Person im Film erzählen kann, ohne dass die Person monoton vor der Kamera sitzt und ihre Geschichte erzählt. Es bedarf also der Entwicklung einer eigenen Bildersprache (etwas, das vorgeführt wird, ein Objekt, das gezeigt wird, ein Foto von der Heimat …). Zugleich kann auf Textebene etwas anderes erzählt werden, als in den Filmbildern gezeigt wird. 5 dVor dem eigentlichen Drehen sollten alle Drehorte und der Ablauf durchgesprochen werden – auch das, was gesagt und dabei getan werden soll. Bei Versprechern soll die Protagonistin / der Protagonist einfach ihren / seinen Satz noch einmal wiederholen. So können missratene Passagen gelöscht bzw. ersetzt werden. 5 fDenkbar wäre es auch, zur Vorführung die Familien der TN einzuladen und / oder diese Filme in anderen Sprachkursen zu verwenden – vorausgesetzt, die TN möchten und erlauben dies. © Ernst Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2012 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Aussichten B1.2 Leitfaden DVD A08029-67622605 11
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