Das komplette Saxophon Sound Training

BIG
SOUND !
Das komplette Saxophon Sound Training
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© 2015 Bernd Hartnagel www.saxbrig.com
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BIG SOUND Soundtraining für Saxophon
Modul 1 - In 7 Schritten zum
besseren Sound
Schritt 1 - Die ideale Mundform
Um sich eine gute Mundform vorstellen zu können, hilft es, wenn man „Fffff“
sagt und darauf achtet, was die Lippen dabei tun. Schau dir dabei ruhig deinen Mund im Spiegel an. Das gleiche macht man auch mit „Tffff“. Das simuliert
den lockeren Ansatz plus den Zungenstoß.
Manche Schüler bekommen von ihren Lehrern den „alten klassischen Ansatz“
gezeigt. Dabei wird die Unterlippe über die untere Zahnreihe gestülpt. Das ist
sehr schlecht und lässt den Mund sehr hart und verspannt werden. Beim Fffff
hingegen kommt niemand auf die Idee zuzubeißen.
Übungen:
Hole ganz entspannt tief Luft. Lass dabei deinen Hals weit (so, wie wenn du
gähnen mußt). Jetzt lass die Luft kontrolliert langsam mit dem „Fffff“ wieder
ausströmen. So lange, bis du komplett leer bist. Lass dir ruhig Zeit dafür.
Übedauer: 5 – 10 Minuten
Mache die Übung mindestens 5x. Zwischendurch kannst du dich immer etwas
erholen. Wenn du Übungen mit der Atmung machst, ist es sehr wichtig, dass
du dir genügend Zeit dafür lässt.
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-1-die-ideale-mundform/
Schritt 2 - Ansatz
Wie setze ich den Mund an das Mundstück? Die richtige Stelle zu finden ist
ganz entscheidend für einen guten Sound. Im idealfall kann man mit geringem Energieeinsatz einen relativ großen Ton spielen. Ein guter Anhaltspunkt ist: Man setzt die oberen Zähne ungefähr 1cm hinter
der Mundstückspitze auf. Das ist natürlich sehr allgemein. Es kann variieren,
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da jeder eine andere Mundform hat.
Übungen:
Zuerst einige Male nur Luft durch den S-Bogen blasen. Dabei immer an das
Ffff denken und immer entspannt bleiben. Jetzt spielen wir einen langen Ton.
So lange bis unsere Luft alle ist. Wenn ihr das einige Zeit macht, werdet ihr
Folgendes feststellen: Je entspannter euer Ansatz ist, desto anstrengender
wird es irgendwann für die kleinen Muskeln rund um den Mund. Irgendwann
ist dann das Lockere weg und man fängt an zu verkrampfen! Aber keine Sorge: wenn ihr solche Übungen öfter macht, trainiert ihr auch die Ausdauer.
Übedauer: 5 - 10 Minuten
Mindestens 5 lange Töne. Die Töne sollen geradeheraus gespielt werden und
nicht zu hoch sein. Ihr könnt Variationen machen: z.B. versuchen den Ton tiefer zu spielen, indem ihr den Mund weiter öffnet.
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-2-ansatz/
Schritt 3 - Schlechter vs. guter Ansatz
In diesem Video zeige ich einige Beispiele für einen schlechten Saxophonansatz. Manche Saxophonisten schieben ihren Unterkiefer unnatürlich nach
vorne, sobald sie das Mundstück in den Mund nehmen. Andere setzen zu weit
vorne an der Mundstückspitze an und haben dadurch keinerlei Kontrolle über
den Ton. Es kommt quasi fast kein Ton heraus.
Übungen:
Ihr sollt verschiedene Mundstellungen vor dem Spiegel ausprobieren. Um
eine gute Stellung zu finden, ist das oft sogar Millimeterarbeit. Kleine Veränderungen an der Unterkieferstellung bringen machmal den entscheidenden
Unterschied, der euch besser klingen lässt. Habt bitte Geduld, und vernachlässigt diese Übung nicht. Sie ist wichtiger, als man meint.
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Man findet oft schneller zur richtigen Lösung, wenn man versucht ganz bewusst Fehler zu machen. Also dann mal los: Macht ruhig mal richtig Getöse
und sagt den Nachbarn einen lieben Gruß!
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-3-schlechter-vs-guter-ansatz/
Schritt 4 - Die ultimative Übung für den Sound
Es ist wahrscheinlich kein großes Geheimnis! Die beste Übung um seinen
Sound zu verbessern und den Ansatz zu formen, ist es lange Töne zu spielen.
Es ist empfehlenswert diese Übung mit einer Tonleiter zu verknüpfen, dann
habt ihr gleich mehrere Sachen auf einmal geübt.
Übung:
Wir nehmen uns zum Beispiel eine G-Dur Tonleiter. Es ist immer praktisch
sich von einem leichten Register in die etwas unbequemeren Register hin zu
arbeiten. Wir fangen mit dem Ton G an. Spielt ein langes G, so lange bis die
Luft alle ist. Ohne Wackeln, ohne Vibrato, ohne Bending. Nur gerade raus. Das
ist gar nicht so einfach wie man denkt. Macht das mit jedem Ton 3 Mal.
Reihenfolge der Töne
(nach unten) G, Fis, E, D, C, B (H) dann wieder bei G beginnen und diesmal
nach oben arbeiten G, A, B (H), C, D1, E1, Fis1, G1 usw. (D1 – die 1 bezieht
sich auf die nächste Oktave, also das D mit Oktavklappe).
Wenn ihr diese Übung konzentriert durchführt und jeden Ton 3x macht, kann
das natürlich 15 – 20 Minuten dauern. Ihr müsst euch an solchen Sachen nicht
totüben, aber wenn ihr so etwas 1 bis 2 Mal die Woche als Einspielübung machen könnt, bringt das wirklich sehr viel für den Ansatz. Ich selber mache ab
und zu einen „Sunday Sound-Day“! Dabei beschäftige ich mich hauptsächlich
mit solchen (langweiligen) Übungen.
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-4-die-ultimative-uebung/
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Schritt 5 - Die 3 Ds
Wir spielen nun alle drei Ds auf dem Saxophon. Das tiefe D, das D mit Oktavklappe und das Palmkey D an der Seite. Das ganze ist eine Intonationsübung
und soll euch bewusst machen wie schnell man den Ton nach oben schiebt,
wenn man nicht auf den Ansatz achtet.
Bei vielen passiert Folgendes: 1. Das untere D ist etwas zu tief. Wenn das so sein sollte, müsst ihr den Ton
mehr nach stützen.
2. Das Oktav-D ist bei sehr vielen Saxophonisten zu hoch. Wenn ihr den Mund
weiter öffnet und den Druck auf das Blatt weiter verringert, fällt dieser Ton auf
die richtige Höhe.
3. Das Palmkey-D klingt sehr schmal, piepsig und oft viel zu hoch. Das hat fast
immer mit zu viel Lippendruck zu tun. Es ist tatsächlich sehr schwer in dieser
hohen Lage den Mund entspannt zu lassen. Oft kommt dann der hohe Ton
überhaupt nicht heraus. Die Lösung: mehr Stütze, und den Mundraum etwas
kleiner formen. Denkt dabei an den Vokal e oder i.
Übung:
Lange Töne: D, D1, D2. Von unten nach oben und wieder zurück. Wenn ihr
ein Klavier habt, spielt euch den gleichen Ton an, mit Haltepedal. So habt ihr
einen guten Referenzton, um richtig zu intonieren.
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-5-die-3-ds/
Schritt 6 - Stützen und stoßen
Die Übung ist sehr einfach. Der Ton soll erst lange gespielt werden und dann
nach ungefähr 10 Sekunden stoßt ihr 3 Mal an. Der Luftstrom bleibt dabei
konstant, dass heißt: ihr setzt zwischen den Stößen nicht ab und hört auch
nicht auf zu blasen. Es bewegt sich nur eure Zunge.
Bei vielen kommt es vor, dass sich beim Bewegen der Zunge auch der Mund
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ein klein wenig öffnet. Das darf aber nicht passieren. Ihr merkt das daran, dass
sich der Ton beim Anstoßen etwas nach unten biegt.
Übung:
Nehmt wieder den Ton G. Spielt einen langen Ton (ca. 10 Sekunden) dann
folgen 3 Zungenstöße. Das ganze könnt ihr mit jedem Ton 3 Mal wiederholen.
Und dann geht ihr zum nächsten Ton. Es ist hier wieder sehr praktisch, wenn
ihr die Übung mit einer Tonleiter verbindet. So habt ihr einen doppelten Lerneffekt.
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-6-stuetzen-und-stossen/
Schritt 7 - Tonleitern mit Sound
In diesem siebten Schritt versuchen wir unseren guten Sound auf eine Tonleiter zu übertragen. Es ist oft relativ leicht mit nur einem Ton konzentriert am
Sound zu arbeiten. Nach einiger Übung klingt man dann ganz gut. Will man
aber dann wieder zur gewohnten Überroutine zurückkehren und zum Beispiel eine neue Melodie lernen, ist der gute Ansatz schnell wieder vergessen.
Vielen Schülern fällt es schwer sich auf beide Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
Für diese Übung nehmen wir uns eine Tonleiter und simulieren mit verschiedenen Phrasierungen eine kleine Jazzlinie oder einfache Melodie. Wir schaffen gerade so viel Ablenkung, dass es uns trotzdem noch gelingt auf unseren
Sound zu achten.
Übung:
Variationen der Tonleiter G-Dur
1. Normal hoch und runter spielen. Jeder Ton wird angestoßen und dabei
achtet man auf alle Dinge aus den Schritten 1 bis 6!
2. Immer 2 Töne zusammen gebunden (ta-ha-ta-ha…)
3. Immer 4 Töne gebunden (ta-ha-ha-ha…)
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4. Staccato (kurz gestoßen) (tat-tat-tat…)
5. Jazz-Phrasing (siehe Noten im Video – ta-ta-ha-ta-ha-ta-ha…)
Die Punkte 1 bis 5 könnte jeweils ein paar mal üben. Überdaure insgesamt:
ca. 10 Minuten
Das Video hierzu findet ihr unter:
http://saxvideotraining.com/lesson/schritt-7-tonleitern-mit-sound/
Das Begleitmaterial für die Module 2,
3 und 4 im Kurs BigSound steht in den
nächsten Tagen bereit.
Ihr bekommt eine Info per Email, wenn
das Update da ist.
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