THE SOUND OF MUSIC Unterrichtsmaterialien Musik: Richard Rodgers │Text: Oscar Hammerstein II Buch: Howard Lindsay und Russel Crouse nach dem Roman von Maria August Trapp „The Trapp Family Singers“ Deutsch von Heiko Wohlgemuth und Kevin Schroeder Musikalische Leitung Inszenierung Dramaturgie Peter Ewaldt/ Stefan Müller Andreas Gergen/ Christian Struppeck Andreas Gergen Premiere: 23. Oktober 2011 „Ein Musical kommt nach Hause“ Unter diesem Motto wird voller Spannung die Salzburger Erstaufführung des Welterfolges „The Sound Of Music“ erwartet. In einer Neu-Übersetzung präsentiert das Landestheater die Geschichte der Maria Augusta Kutschera, welche als angehende Postulantin aus der Abtei Nonnberg zur mutterlosen Familie Trapp geschickt wird, um auf die sieben Kinder des überforderten Vaters aufzupassen. Aus dem Arbeitsverhältnis wird - nach anfänglichen Hindernissen - schließlich Liebe. Die Regisseure Andreas Gergen und Christian Struppeck legen bei ihrer Umsetzung großen Wert auf die Authentizität des politischen Hintergrundes im Jahre 1936 ohne dabei die Herzlichkeit der Liebesgeschichte zu verlieren. Inhalt I. Einführung THE SOUND OF MUSIC II. Hintergrundinformationen III. Anregungen für den Unterricht Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 - 124 | M: [email protected] |2 Inhaltsverzeichnis I. Einführung THE SOUND OF MUSIC 1. Die Handlung 2. Die Figuren 3. Die Besetzung des Salzburger Landestheaters II. Hintergrundinformationen 1. Zum Musical 2. Zur Entstehungsgeschichte 3. Zum Autoren-Team 4. Historischer Hintergrund 5. Bühnenbild- und Kostümentwürfe 6. Ausschnitt aus der Biographie der Maria Augusta Kutschera 7. Die „echte“ Maria III. Anregungen für den Unterricht 1. Vorbereitung des Opernbesuchs 1.1. Einführung: Was wissen wir über „The Sound of Music“? 1.2. Übung: Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben? 1.3. Übung: „My Favorite Things“ – “Der Ziegenhirte” 1.4. Übung: „Do-Re-Mi“ – Choreografie 1.5. Übung: Gestalte dein eigenes Kostüm 1.6. Übung: Interviews mit Touristen 2. Nachbereitung des Opernbesuchs 2.1. Reflexion: Fragen zur Inszenierung 2.2. Reflexion: Deine Lieblingsstelle 2.3. Übung: Figurenstudie 2.4. Übung: Der Einsatz von Musik 2.5. Reflexion: Der historische Hintergrund 2.6. Reflexion: Der Film „The Sound of Music“ IV. Anhang 1. „Do-Re-Mi“ 2. Gestalte dein eigenes Kostüm Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |3 EINLEITUNG: Theaterpädagogik rund ums Dschungelbuch Wir freuen uns über Ihr Interesse an „Das Dschungelbuch“. Das theaterpädagogische Begleitmaterial bietet Ihnen Anregungen, ihre SchülerInnen auf den Theaterbesuch vorzubereiten. Mit den theaterpädagogischen Spielvorschlägen soll ein alternativer Zugang zum Stoff ermöglicht werden. Auf spielerischer Ebene können Sie und Ihre Klasse „Bekanntschaft“ mit den Figuren des Stückes und deren Handlungsmotivationen machen. Damit hoffen wir Sie dabei unterstützen zu können die Freude am Stoff und die Neugierde auf den Vorstellungsbesuch bei Ihren Schülern zu wecken. Wenn Sie einen Vorstellungsbesuch gerne durch mich oder den jeweiligen Produktionsdramaturgen vorbereiten oder nachbereiten lassen möchten, zögern Sie nicht mit mir in Kontakt zu treten. Mit herzlichen Grüßen, Angela Beyerlein (Theaterpädagogin) IMPRESSUM Herausgeber Salzburger Landestheater Intendant Dr. Carl Philip von Maldeghem Kf. Direktor Mag. Stefan Bammer, MBA Schwarzstr. 22, 5020 Salzburg Redaktion Angela Beyerlein, Andreas Gergen, Christian Struppeck Fotos Christina Canaval, Daniel Asher Smith, weitere siehe Quellenangaben Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |4 I. Einführung THE SOUND OF MUSIC 1. Die Handlung 1. Akt Salzburg, 1938. Während einer abendlichen Andacht im Stift Nonnberg bemerken die Nonnen das Fehlen der Postulantin Maria. Die Anwärterin auf die KlosterWeihe hat ihren Tag in den Bergen verbracht und beim Gesang die Zeit vergessen („Der Klang der Berge“). Am nächsten Tag beratschlagen die Nonnen über das Schicksal Marias („Wie geht man vor im Falle von Maria“). Eine Anfrage des Barons Georg von Trapp, einem Kapitän der Marine, kommt zur rechten Zeit: Für seine sieben Kinder brauche er nach dem Tode seiner Frau eine Erzieherin. Die Äbtissin schickt Maria („All diese Dinge“), um ihren Platz in der Welt zu überprüfen und – ganz nebenbei – den Nonnen eine Erholung von dem kleinen Quälgeist zu gönnen. Maria tritt den Weg zur Villa Trapp an („Ich hab Zuversicht“). Sie findet einen militärisch geführten Haushalt vor, in dem Kinder und Hausangestellte nach der Pfeife des Barons tanzen müssen. Schnell gewinnt Maria mit ihrer herzlichen Art die Sympathie der Kinder („Do-Re-Mi“). Bei dem folgenden Gewitter vertreibt Maria die Angst der Kinder mit Gesang („Der Ziegenhirte“). Einige Zeit später bringt Georg Besuch von einer Wienreise in die Villa: die geschäftstüchtige Elsa Schrader und den windigen Konzertmanager Max Dettweiler. Elsa plant, unterstützt von Max, eine Fusion der gemeinsamen Güter in der Heirat Georgs („Wo bleibt da das Glück?“). Bei einem Ball in der Villa Trapp soll Elsa in die Salzburger Gesellschaft eingeführt werden. Im Tanz kommen sich jedoch Maria und Georg näher und schließlich spricht eine der Trapp-Töchter aus, was sich Maria nie einzugestehen bereit gewesen wäre: Ihr Vater liebe eigentlich Maria und umgekehrt sei es auch so. Verwirrt und in Furcht, vor Gott etwas Unrechtes zu tun, verlässt sie die Villa und sucht den Rat der Äbtissin („Über die Berge“). 2. Akt Mittlerweile nehmen die Heiratspläne Elsas mit Georg konkrete Züge an. Eines steht dem Paar jedoch im Weg: die unterschiedlichen politischen Einstellungen bezüglich eines möglichen „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich. Georgs Stolz verbietet eine Kollaboration mit den Nationalsozialisten. Elsa und Max sehen das alles pragmatischer („Kein Mensch kann es ändern“). Schließlich scheinen die Differenzen unüberbrückbar und Elsa beschließt, Salzburg zu verlassen. Georg ist nun bereit, dem Kindermädchen seine Liebe einzugestehen. Auch Maria weiß, bestärkt durch den Rat der Äbtissin, dass ihr Platz bei der Familie ist und nicht im Kloster („Gut gemacht“). Nach der Hochzeit nimmt die politische Situation ihren fatalen Lauf: Die Nationalsozialisten vereinnahmen Österreich und Georg wird in Folge dessen zum Militärstützpunkt nach Bremerhaven einberufen. Ein von Max organisiertes Musikfestival verleiht dem Termin der Einberufung einen Aufschub: Die gesamte Familie van Trapp singt bei dem Konzert („Edelweiß“) und nutzt die Gelegenheit zur Flucht. In ihrem vorübergehenden Versteck, dem Stift Nonnberg, entgehen sie ihren Verfolgern und beschließen Österreich für immer zu verlassen. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |5 2. Die Figuren Maria Rainer ist eine junge, freundliche, angehende Novizin in der Abtei Nonnberg in Salzburg. Sie liebt ihre Freiheit sehr und erweckt bei der Mutter Oberin den Eindruck, dass sie für ein religiöses Leben im Kloster nicht geschaffen sei. Aus diesem Grund schickt sie Maria als Kindermädchen ins prächtige Landhaus von Baron von Trapp. Dort soll sie vorübergehend die sieben Kinder des Hausherrn betreuen. Anders als die vorherigen Kindermädchen wird Maria aufgrund ihrer gemeinsamen Liebe zur Musik zur Freundin und Vertrauten der Kinder. Bald beginnt auch der strenge Baron, die charismatische Maria zu bewundern. Schließlich verlieben sie sich ineinander und heiraten. Aber als die Nazis ihre Heimat Österreich besetzen, muss die ganze Familie über die Alpen flüchten. Baron Georg von Trapp ist ein österreichischer Marineoffizier im Ruhestand. Innerlich aufgeräumt und sanftmütig, aber doch militärisch in der Art wie er sein Leben führt und seine Kinder erzieht. Mit seiner übertriebenen strengen Art versucht er, die tiefe Trauer über den Verlust seiner verstorbenen Ehefrau zu überspielen. Im Inneren aber ist er warmherzig, verständnisvoll und nicht weniger zielstrebig als Maria, in die er sich schließlich verliebt. Mutter Oberin ist Vorsteherin des Stift Nonnbergs. Mütterlich, verständnisvoll, stark und autoritär, aber auch freundlich und friedvoll. Elsa Schrader ist die attraktive und wohlhabende Verlobte des Barons. Eine Baronin mit Geschmack und Eleganz, kultiviert, würdevoll und reich an Lebenserfahrung. Sie ist bereit mit den Nationalsozialisten zu kooperieren, falls es zu ihrem Vorteil dient, und gerät mit dieser Einstellung in einen Konflikt mit dem stolzen Österreicher Georg von Trapp. Rolf Gruber, Telegrammbote und Liesels siebzehnjähriger, selbstbewusster Freund und Vertrauter, der später für die Nazis kämpfen wird. Sympathischer, angenehmer, gut aussehender junger Mann, aber mit einer unterdrückten Aggressivität, die nicht sofort zum Vorschein kommt. Max Dettweiler ist der beste Freund des Barons, der in seinem Leben auch die Rolle einer Art Gehilfe für ihn übernimmt. Bewundert ihn und folgt ihm, wohin er auch geht. Außerdem ein etwas windiger Konzert-Manager mit dem Motto „Was geschehen wird, wird geschehen. Pass nur auf, dass es nicht mit Dir geschieht.“ Frau Schmidt ist die Haushälterin im Hause von Trapp. Unerschütterlich, gleichmütig, zurückhaltend. Sie führt ihre Aufgaben im Haus effizient und wirkungsvoll aus, allerdings ohne wirkliche Hingabe. Sie ist stark und auf ihre eigene Art dominant. Franz - Der Butler im Hause von Trapp, förmlich, aber nicht ohne Esprit. Er ist Deutscher und den Faschisten gegenüber loyal eingestellt. Herr Zeller ist ein typischer Nazibeamter, strikt, energisch und streng. Sein Hauptanliegen ist es, dass alle an einem Strang ziehen müssen. Admiral von Schreiber ist ein Nazioffizier, der versucht, Baron von Trapp davon zu überzeugen, der Nazi-Armee beizutreten. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |6 DIE KINDER Liesel (16) ist die älteste Tochter des Barons. Sympathisch, romantisch und ein wenig blauäugig, Freundin von Rolf Gruber. Friedrich (14) ist der älteste Sohn von Baron von Trapp. Er ist erst 14, versucht aber immer äußerst erwachsen und nach außen hin stark zu wirken. Er versucht, das „Familienoberhaupt“ zu spielen. Louise (13) hat eine rebellische Attitüde. Kurt (10) ist der glückliche zehn Jahre alte Sohn des Barons. Brigitte (9) ist intelligent, liest sehr viel. Martha (7) ist sehr süß, sanft und liebenswürdig. Gretel (5) ist das jüngste Kind des Barons, aber nicht auf den Mund gefallen. Friedrich Maria Rainer Brigitte Louise Baron Georg von Trapp Liesel Gretel Martha Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] Kurt |7 3. Die Besetzung des Salzburger Landestheaters Musikalische Leitung Inszenierung Choreographie Ausstattung Kindercoach Choreinstudierung Dramaturgie Peter Ewaldt / Stefan Müller Andreas Gergen / Christian Struppeck Kim Duddy Court Watson Wolfgang Götz Stefan Müller Christian Struppeck Maria Rainer Mutter Oberin Schwester Bertha, Noviziatsleiterin Schwester Margareta, Postulatsleiterin Schwester Sophia Captain Georg von Trapp Liesel Friedrich Louise Wietske van Tongeren Frances Pappas / Marianne Larsen Sylvia Offermans / Beth Jones Hülya Arel / Orsolya Lutz Emily Righter / Karolina Plicková Uwe Kröger Hanna Kastner Rafael Hofmann/ Patrick von Schorlemer Helena Aigner / Heidi Baumgartner / Vanessa Klein /Janika Linke Martin Auer / Lukas Blaukovitsch / Julius von Maldeghem Marianna Herzig / Isabella Holyst / Kitty Kratzer / Eva Lanz Stella Kratzer / Christina Rohrer Jolanda Laubenbacher / Maria Strassl / Rosalie Trattner Sebastian Smulders Franziska Becker Hubert Wild / Simon Schnorr Rudolf Pscheidl Eva Just Tim Oberließen / Horst Zalto Werner Friedl Eike Schertz Gloria Jansen Echevarria Kurt Brigitte Martha Gretel Rolf Gruber Elsa Schrader Max Dettweiler Franz, der Diener Frau Schmidt, die Haushälterin Herr Zeller Admiral von Schreiber Baron Eberfeld Baronin Eberfeld Chor und Ballettensemble des Salzburger Landestheaters Mozarteumorchester Salzburg Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |8 II. Hintergrundinformationen 1. Zum Musical The Sound of Music (wörtlich übersetzt: „Der Klang der Musik“) ist ein Musical mit der Musik von Richard Rodgers und Texten von Oscar Hammerstein II. Das Buch stammt von Howard Lindsay und Russel Crouse. Das Musical, speziell die Rolle der Maria Trapp, wurde für Mary Martin entwickelt und war die letzte gemeinsame Arbeit von Rodgers und Hammerstein. Die Broadway-Premiere war am 16. November 1959 im Lunt-Fontanne Theatre in New York; die Show erreichte 1443 Aufführungen. Die Regie führte Vincent J. Donehue, die Choreografie übernahm Joe Layton. Grundlage für das Musical bilden die Erinnerungen von Maria Augusta Trapp, „The Story of the Trapp Family Singers“, erschienen 1949 (dt. Titel „Vom Kloster zum Welterfolg“, 1952), sowie der darauf basierende deutsche Spielfilm „Die Trapp-Familie“ (1956), von dem es auch eine Fortsetzung gibt: „Die Trapp-Familie in Amerika“ (1958), jeweils mit Ruth Leuwerik, Hans Holt und Josef Meinrad. Bekannte Musiknummern: - Edelweiß - My Favorite Things - Climb Ev’ry Mountain - The Lonely Goatherd - The Sound of Music Verfilmung: Auf der Grundlage des Musicals wurde 1965 der gleichnamige Film (Regie: Robert Wise) mit Julie Andrews gedreht, der als einer der meistgesehenen Filme gilt. Er hat auch dem Bühnen-Musical zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft. 2. Zur Entstehungsgeschichte WIE DAS MUSICAL „THE SOUND OF MUSIC“ DAS LICHT DER WELT ERBLICKTE von Christian Struppeck Im Jahre 1949 veröffentlichte Maria Augusta von Trapp ihre Lebensgeschichte unter dem deutschen Titel „Vom Kloster zum Welterfolg“. Das Buch wurde auf Anhieb ein Erfolg und bewog Wolfgang Reinhardt, Sohn des berühmten Regisseurs Max Reinhardt, dazu, Maria von Trapp die gesamten Filmrechte für nur 10.000,-- US Dollar abzukaufen, und das ohne das Anrecht auf die übliche, zusätzliche Erfolgsbeteiligung. Maria, die sich in solchen Dingen nicht auskannte und das Geld dringend brauchte, willigte schließlich unbedacht und blauäugig in den eher unlauteren Handel ein. Wolfgang Liebeneiner übernahm die Regie Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] |9 der deutschen Verfilmung, die 1956 (in der Rolle der „Maria“: Ruth Reuwerik) in die Kinos kam und so erfolgreich war, dass sie sogar in einer synchronisierten, englischen Fassung in amerikanischen Kinos gezeigt wurde. Paramount-Filmproduzent Richard Halliday war gerade auf der Suche nach einem neuen Bühnenstoff für seine Frau, der bekannten Schauspielerin und Sängerin Mary Martin, die 1949 gerade einen großen Erfolg in der weiblichen Hauptrolle der Uraufführung von „South Pacific“ am Broadway gefeiert hatte. Der New Yorker Musical-Regisseur Vincent J. Donehue schlug Halliday daraufhin den deutschen Film über die Familie Trapp als Vorlage vor. Halliday war auf Anhieb begeistert und bemühte sich sogleich um die englischsprachigen Rechte an dem Roman von Maria von Trapp als Grundlage für sein neues Bühnenstück. Ursprünglich hatte er ein Schauspiel vorgesehen, das von dem erfolgreichen Bühnenautoren-Team Howard Lindsay und Russel Crouse geschrieben werden und einige der Originalsongs aus dem Repertoire der Trapp Familie enthalten sollte. Doch schon bald beschloss das Team, auch ein oder zwei neu komponierte Songs einzufügen und wandten sich dafür an die bereits zu dieser Zeit immens populären Broadwayautoren Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein II (Liedtexte). Schnell wurde man sich im Verlauf der weiteren konzeptionellen Gespräche einig, dass das Projekt ein vollwertiges Musical, mit komplett neu komponierter Musik werden sollte. Oscar Hammerstein II, damals schon schwer an Krebs erkrankt, willigte zum ersten Mal ein, nur die Liedtexte beizusteuern und nicht auch das Dialog-Buch zu schreiben. Spezifische Details in der Familiengeschichte der Trapps wurden für die Handlung des Musicals aus dramaturgischen Gründen verändert. Die wirkliche Maria von Trapp wurde als Nachhilfelehrererin zu einer der Töchter geschickt, nicht als Gouvernante für alle TrappKinder. Das älteste Kind war in Wirklichkeit kein Mädchen, sondern ein Junge und die Namen der Kinder wurden alle geändert, unter anderem um Verwirrungen zu vermeiden, denn die zweitälteste Tochter hieß im realen Leben auch „Maria“. Die Familie von Trapp verbrachte noch zwölf Jahre in Österreich, nachdem Maria und der Kapitän geheiratet hatten, emigrierten also nicht wie im Stück unmittelbar nach ihrer Hochzeit nach Amerika. Sie sind auch nicht wirklich über die Berge geflohen, sondern nahmen einen Zug nach Italien. Aber die Szene, in der Kapitän von Trapp die Kinder mit einer Bootsmannspfeife ruft, um sie Maria vorzustellen, hat sich laut Buch tatsächlich so zugetragen. Die Biographie enthält ebenfalls ein Kapitel, das allerlei Aktivitäten beschreibt, die die Kinder nicht unternehmen durften, weil ihr Vater sie nicht goutierte. Das Musical „The Sound Of Music“ eröffnete am 16. November 1959 im Lunt-Fontanne Theatre am New Yorker Broadway. Es wurde ein sensationeller Erfolg und gewann fünf Tony Awards™ (der amerikanische „Theater-Oscar“), unter anderem einen als „Bestes Musical“ und einen für Hauptdarstellerin Mary Martin. Das Stück erlebte in seiner ersten Laufzeit 1.442 Vorstellungen. Die Londoner Produktion eröffnete am 18. Mai 1961 und lief dort ebenfalls 1.230 Mal. Programmheft der Broadway-Uraufführung (1959) Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 10 Bei einem solchen Erfolg ließ auch Hollywood sich nicht lange bitten. Die Filmproduktionsfirma Twentieth Century Fox erwarb die Filmrechte und kreierte 1965 die Filmversion des beliebten Musicals, die teilweise an den Originalschauplätzen in Salzburg gedreht wurde. Der Film wurde für zehn Oscars™ nominiert und gewann fünf davon. Er gehört bis heute zu den meist gesehensten Filmen der Welt. Der Film verhalf dem Bühnen-Musical zu noch größerer Aufmerksamkeit, das bis heute in dutzende Sprachen übersetzt und auf der ganzen Welt gespielt wurde (seit diesem Jahr auch in Buenos Aires und Moskau). Es ist eines der erfolgreichsten Musicals überhaupt und gilt beinahe auf der ganzen Welt als Kultstück, wurde aber interessanter Weise ausgerechnet im deutschsprachigen Raum weniger häufig gespielt. Mit Fug und Recht kann man also behaupten, wenn sich der Vorhang des Landestheaters zur Salzburger Erstaufführung von „The Sound Of Music“ hebt: ein Musical kehrt heim! Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 11 3. Zum Autoren-Team RICHARD RODGERS & OSCAR HAMMERSTEIN II Erst Anfang der 40ger Jahre begannen der Komponist Richard Rodgers (1902-1979) und der Librettist und Liedtexter Oscar Hammerstein (1895-1960) ihre gemeinsame Zusammenarbeit und legten somit den Grundstein für die erfolgreichste kreative Partnerschaft der Musicalgeschichte. Zuvor arbeitete Rodgers bereits mit Lorenz Hart zusammen und komponierte über 40 Musicals (z.B. „Pal Joey“ oder „The Boys From Syracuse“) und Filmmusiken. Hammerstein II schrieb mit Jerome Kern im Jahre 1927 "Show Boat" und prägte somit maßgeblich die Entwicklung des amerikanischen Musiktheaters. Rodgers und Hammerstein II erschufen mit ihrem ersten Werk "Oklahoma!" das neue Genre des "Musical Play", welches sich durch den Wechsel zwischen anspruchsvollen Schauspielszenen und stilistisch an Operette orientierter Musik auszeichnet. Es folgten Broadway-Klassiker wie "Carousel", "South Pacific", "The King And I" und "The Flower Drum Song". Rodgers und Hammerstein II wurden mit insgesamt 35 Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 12 Tony Awards, 15 Oscars, 2 Pulitzer Preisen, 2 Grammy Awards und 2 Emmy Awards ausgezeichnet. 1998 führte das „Time Magazine“ sie unter den 20 einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. "The Sound Of Music" aus dem Jahre 1959 stellt das letzte gemeinsame Werk dar, in dem auch die letzte Liedtext-Dichtung von Oscar Hammerstein II zu hören ist: "Edelweiß". 4. Historischer Hintergrund ANSCHLUSS-PROGROM UND REIBPARTIEN Nach einer von den Nationalsozialisten vereitelten Volksabstimmung trat am 11. März 1938 Bundeskanzler Kurt Schuschnigg von seinem Amt zurück: „Ich weiche der Gewalt. Gott schütze Österreich!“. Einige Tage später sollte der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich offiziell vollzogen werden, als Adolf Hitler auf dem Heldenplatz in Wien unter dem Jubel zehntausender Menschen den „Eintritt seiner Heimat in das Deutsche Reich“ verkündete. Österreich wurde als Landestitel getilgt und bis Kriegsende 1945 als „Ostmark“ Deutschlands geführt. Der „Anschluss“ hatte Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung mit Plünderungen und Misshandlungen zur Folge. Zum ikonischen Bildmotiv der Demütigungen wurden die sogenannten „Reibpartien“ in Wien: Jüdinnen und Juden wurden gezwungen unter den gaffenden Blicken von Passanten und Nationalsozialisten mit Bürsten auf den Straßen Reibund Putzarbeiten zu leisten. Die „Reibpartie“ wurde zum Synonym der schuldhaften Verstrickung des Kollektivs an der Vertreibung und Auslöschung der jüdischen Bevölkerung. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 13 Als Anschluss Österreichs oder kurz „Anschluss“ wird der Einmarsch deutscher Wehrmachts-, SS- und Polizeieinheiten in Österreich am 12. März 1938 und die darauffolgende De-facto-Annexion durch das nationalsozialistische Deutsche Reich bezeichnet. Mit dem „Anschluss“, offiziell durch das am 13. März 1938 (ohne Parlament) verabschiedete Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vollzogen, wurde die Diktatur des Ständestaates bzw. des Austrofaschismus (seit 1934) vom nationalsozialistischen Regime unter Adolf Hitler abgelöst. Die Salzburger Bücherverbrennung fand am 30. April 1938, nach dem Anschluss an NaziDeutschland, am Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg als die einzige Bücherverbrennung auf dem Gebiet des heutigen Österreich statt. Sie wurde vom SS-Mann, Lehrer und Schriftsteller Karl Springenschmid, der auch als Redner auftrat, inszeniert. 1200 Bücher wurden aus Leihbüchereien, Buchhandlungen und privaten Haushalten abgeliefert und verbrannt, darunter auch jene von Joseph August Lux. Springenschmids Aktion richtete sich - anders als die in Deutschland - nicht nur gegen Bücher jüdischer Schriftsteller und Künstler, sondern vor allem gegen Schriften katholischer Autoren und Politiker des Ständestaates. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 14 5. Bühnenbild- und Kostümentwürfe Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 15 Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 16 Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 17 Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 18 Die Villa Trapp in der Traunstr.34, Aigen – der tatsächliche Wohnort der Trappfamilie. 6. Ausschnitt aus der Biographie „DIE TRAPP-FAMILIE - VOM KLOSTER ZUM WELTERFOLG“ von Maria Augusta Trapp, geb. Kutschera (*26. Januar 1905 in Wien / +28. März 1987 in Morrisville, Vermont, USA) Jemand klopfte mir auf die Schulter. Ich sah von den Schreibheften meiner Abc-Schützen auf und blickte in das verrunzelte, alte Gesicht einer Laienschwester, von dem jedes Fältchen eine wahre Freundlichkeit ausstrahlte. „Die Ehrwürdige Mutter Oberin erwartet dich in der Abtei“, flüsterte sie zu mir. Ehe ich meinen Mund schließen konnte, den ich vor Staunen weit aufgerissen hatte, schloss sich die Türe hinter der schmalen Gestalt. Es war noch nie vorgekommen, dass die Ehrwürdige Mutter Oberin nach einer Kandidatin geschickt hatte. Was mochte das bedeuten? Das private Sprechzimmer lag am anderen Ende der alten Abtei, und ich machte den größtmöglichen Umweg, nur um Zeit zu gewinnen und mein Gewissen zu erforschen. Dass ich das schwarze Schaf der Gemeinschaft war, stand leider fest. Oft und oft hatte mich die Novizenmeisterin ermahnt, dass ich nicht wie wild über die Stiegen springen sollte, zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend, dass ich absolut nicht das Geländer herunterrutschen dürfte, dass man Pfeifen – auch von Kirchenliedern – innerhalb dieser ehrwürdigen Mauern noch nie gehört hätte. Jedesmal musste ich ihr aus Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 19 ganzem Herzen recht geben, aber das Unglück wollte es, dass ich täglich auf neue Art Ärgernis erregte. „Meine liebe Maria, wie geht es Ihnen?“ Ach welch gütige Stimme! Nicht Steine, sondern Felsen fielen mir vom Herzen, als ich diese Anrede vernahm. Warum hatte ich mich eigentlich so gefürchtet? Es hätte doch unserer Ehrwürdigen Mutter nicht ähnlich gesehen, soviel Aufhebens zu machen wegen eines bisschen Pfeifens und solcher Kindereien. Eine leise Hoffnung begann in mir aufzusteigen, dass sie vielleicht wegen meiner endgültigen Aufnahme mit mir sprechen wollte. „Setzen Sie sich hierher, mein Kind.“ Nach einer kleinen Pause nahm sie meine beiden Hände in die ihren, sah mir in die Augen und sprach: „Sagen Sie mir, Maria, welches ist die wichtigste Lehre, die Sie in unserem alten Nonnberg gelernt haben?“ Ohne einen Augenblick zu zögern, antwortete ich, indem ich vertrauensvoll in ihre schönen dunklen Augen blickte: „Das wichtigste auf Erden ist es für uns, Gottes Willen zu erforschen und danach zu handeln.“ - „Auch wenn es nicht angenehm ist? Wenn es schwer ist, wenn es bitter schwer ist?“ Nun glaubte ich sicher zu sein, dass sie damit sagen wollte: Alles aufgeben und die Welt verlassen. „Ja, Ehrwürdige Mutter, auch dann, und mit ganzem Herzen!“ - „Also gut, Maria, es scheint Gottes Wille zu sein, dass Sie uns verlassen sollen – natürlich nur für kurze Zeit“, fügte sie hinzu, als sie mein Entsetzen bemerkte. „N-NNonnberg verlassen“, stotterte ich hervor und Tränen traten mir in die Augen. Ich konnte mir nicht helfen, ich schluchzte fassungslos, während sie mich mütterlich umfangen hielt. „Uns hat heute ein gewisser Baron Trapp besucht, ein pensionierter Kapitän der ehemaligen k. u. k. Kriegsmarine. Er braucht eine Lehrerin für seine kleine kränkliche Tochter. Sie werden noch heute Nachmittag zu dieser Familie ziehen. Und nun knien Sie nieder, ich will Sie segnen.“ Ich kniete nieder. Ihre feine, kleine, zarte Hand machte das Zeichen des Kreuzes auf meine Stirn. Ich küsste ihren Ring und sah durch den Schleier meiner Tränen zum letzten Mal in jene unvergesslichen Augen, die alles zu wissen schienen von Kummer und Sorgen, Not und Leiden, aber auch vom Sieg über sich selbst und vom endlichen Frieden. Ich konnte nicht sprechen, sonst hätte ich wieder losgeweint, aber Worte waren nicht mehr nötig. „Nun gehen Sie und gehorchen Sie mit ganzem Herzen!“ Das war alles. Ein paar Stunden später saß ich auf einer der grünen Bänke unter den alten Kastanienbäumen am Residenzplatz in Salzburg und wartete auf den Autobus nach Aigen. Eine meiner Hände umschloss krampfhaft ein Stück Papier, auf welchem die Adresse notiert war: Korvettenkapitän Georg von Trapp, Villa Trapp, Aigen bei Salzburg. Die andere Hand umklammerte den Griff einer altmodischen Ledertasche, die neben mir auf der Bank stand und die alle meine irdische Habe zum Inhalt hatte, hauptsächlich Bücher. Unter meinem Arm hatte ich mein zweites unzertrennliches Ich gepresst: meine Laute. Sie hatte mich überallhin begleitet, auf all den vielen Reisen und Wanderungen durch die Alpen bis hinauf auf den heiligen Nonnberg. Und nun ging sie mit mir ins Exil… Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 20 7. Die „echte“ Maria Maria von Trapp wuchs in Wien auf, erlernte den Lehrerberuf und ging nach Salzburg ins Stift Nonnberg als Erzieherin. Sie wollte später auch in den Orden eintreten. Die Äbtissin, so wird vermutet, merkte aber, dass sie mehr für das weltliche Leben geeignet war. Ritter von Trapp, verwitwet mit sieben Kindern (fünf Töchter und zwei Söhne), suchte eine Erzieherin für seine Kinder. Die Äbtissin schickte Maria zu Ritter von Trapp und im Laufe der Zeit entstand eine Liebe zwischen beiden. Am 26. November 1927 wurde sie dann die zweite Ehefrau des Witwers Trapp. Sie heirateten in der Stiftskirche Nonnberg und wohnten in der Trapp-Villa in Salzburg-Aigen. Maria von Trapp gründete mit ihren sieben Töchtern und drei Söhnen einen A-cappellaChor unter der Leitung von Franz Wasner (* 1905, † 1992). Der Trapp-Chor errang 1937 den 1. Preis des Musikwettbewerbs der Salzburger Festspiele. Als kaisertreuer Offizier bekam Ritter von Trapp nach dem Anschluss an Deutschland immer mehr Probleme mit den Nazis und emigrierte 1938 mit seiner Familie in die USA. Maria unternahm dann in den Vereinigten Staaten Konzerttourneen mit ihren Kindern und Franz Wasner, die sie dann später auch auf andere Kontinente führte. Im Alter von 82 Jahren starb Freifrau Maria Augusta von Trapp am 28. März 1987 in Morrisville, USA. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 21 III. Anregungen für den Unterricht Alle Punkte sind nur als Anregung zu verstehen und können je nach Verlauf beliebig verändert werden. Wichtig: Es ist immer wieder ein Bezug zur eigenen Realität herzustellen! So können Emotionen angeregt werden, welche die Auseinandersetzung mit dem Stoff intensivieren und Parallelen zur eigenen Identität aufzeigen. 1. VORBEREITUNG DES THEATERBESUCHS 1.1. Einführung: Was wissen wir über „The Sound of Music“? Ablauf Zu Beginn sollten Sie eruieren, was die SchülerInnen über „The Sound of Music“ bereits wissen. • Wer von euch hat den Film schon gesehen? • Kennt ihr die Geschichte? Worum geht es? • Wer sind die Hauptfiguren? • Kennt ihr ein Lied aus „The Sound of Music“? Erzählen Sie der ganzen Klasse anhand der Inhaltszusammenfassung und der Figurenbeschreibung auf den Seiten 4 und 5, worum es geht. Sie können Musikbeispiele des Filmes anhören, da viele Schüler einige Lieder kennen, ohne zu wissen woher (z.B. „The Sound of Music“ = „Der Klang der Berge“, „Favorite things“ = „Der Ziegenhirte“). Ziele: Alter: Material: Dauer: Bekanntmachen mit der Geschichte und den Figuren ab 10 Jahren CD-Player, CD „The Sound of Music“ ca. 15 min. 1.2. Übung: Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben? Ablauf Die SchülerInnen gehen kreuz und quer durch den Raum, während Musik aus dem Musical gespielt wird. Dabei sollen Sie auf die anderen im Raum achten und sich gegenseitig ansehen. Wenn die Musik stoppt sollen alle in Paare zusammengehen, mit jemandem der/die in der Nähe steht. Sie sollen sich Rücken an Rücken hinsetzen. Nacheinander stellen sie sich gegenseitig Fragen. Die Antworten erzählen sie am Schluss jeweils für den/die Partner/in vor der Gruppe. • • • • • Sprich über etwas, dass du besonders gerne tust. Erzähle, welche Rolle Musik in deinem Leben spielt. Wann singst du? Wann hast du Lust zu singen? Wann hörst du Musik? Erzähle eine Lieblingserinnerung an eine Zeit in der du vor Publikum gesungen, gespielt oder getanzt hast. Was mochtest du daran? Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 22 Ziele: Alter: Material: Dauer: Bezug zur eigenen Realität ab 10 Jahren CD-Player, CD „The Sound of Music“ ca. 20 bis 30 min. 1.3. Übung: „My Favorite Things“ – “Der Ziegenhirte” Ablauf Geben Sie den SchülerInnen den Text von „My Favorite Things“ auf Englisch und Deutsch (siehe Anhang „Der Ziegenhirte“) und hören Sie das Lied vom Film an. Lassen Sie nun jeden eine Liste erstellen, mit eigenen Lieblingsdingen. Nun sollen sie versuchen aus der Liste ein Gedicht darüber zu schreiben, wie diese Lieblingsdinge sie aufmuntern können. Vielleicht können sie sogar die Melodie des Liedes nehmen, um zu versuchen ihren eigenen Liedtext auf diese zu schreiben. Ziele: Alter: Material: Dauer: Bezug zur eigenen Realität ab 10 Jahren CD-Player, Lied „My Favorite Things“ ca. 20 bis 30 min. 1.4. Übung: „Do-Re-Mi“ - Choreografie Ablauf Üben Sie mit den Schülern das Lied „Do-Re-Mi“ anhand der Noten im Anhang ein. Nun sollen die SchülerInnen in Gruppen von drei bis vier ihre eigene Choreografie zu dem Lied entwickeln. Für jede Zeile aus dem Lied sollen sie sich eine Bewegung aussuchen, die diese verdeutlicht. Dabei können es ganz einfache Bewegungen sein und keine komplizierten Tanzschritte. Wie können sie einen Elefanten darstellen, oder die Bewegung eines D-Zugs? Dann sollen sie gemeinsam zählen, wie viele Takte die Zeile lang ist und wie sie die Bewegung aufteilen oder wiederholen können, damit sie genau auf die Anzahl der Takte passt. Als Anregung oder im Nachhinein, können Sie den Clip auf der Homepage des Landestheaters zeigen, bei dem sich viele Kinder und MitarbeiterInnen des Theaters versammelt haben, um die Choreografie in der Stadt als sogenannten „Flashmob“ zu zeigen. Link: http://salzburgerlandestheater.at/index.php?option=com_content&view=article&id=379&Itemid=278 Ziele: Alter: Material: Dauer: Umsetzung der Musik in Bewegung ab 10 Jahren CD-Player, Lied „Do-Re-Mi“ ca. 30 bis 55 min. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 23 1.5. Übung: Gestalte dein eigenes Kostüm Ablauf Maria fand es wäre eine Verschwendung die Vorhänge in ihrem Zimmer wegzuwerfen, wenn die Kinder doch Kleidung bräuchten, die sie auch beim Spielen mal dreckig machen können. Lassen Sie die Kinder ihre eigenen Entwürfe machen. Wie könnte ein Kostüm aus dem Stoff eines Vorhangs aussehen? Ziele: Alter: Material: Dauer: kreative Umsetzung eigener Ideen ab 10 Jahren kopierte Vorlagen (siehe Anhang) ca. 15 min. 1.6. Übung: Interviews mit Touristen Ablauf Beim Besuch der Inszenierung können die SchülerInnen vorher den Auftrag erhalten in der Getreidegasse nach Touristen zu suchen und diese zu fragen (Englischkenntnisse nötig), woher sie Salzburg kennen und warum sie sich entschieden haben die Stadt zu besuchen. Statistiken besagen, dass etwa 2/3 der amerikanischen und asiatischen Touristen nach Salzburg aufgrund des Filmes kommen. Sollten Sie den Film kennen, können sie nun fragen, ob Salzburg so ist, wie sie es sich vorgestellt haben, nachdem sie den Film gesehen hatten. Was dachten Sie sei typisch österreichisch? Hat sich das Bild geändert, seit sie hier sind? Ziele: Alter: Dauer: Bezug zur eigenen Realität ab 12 Jahren ca. 30 min. 2. NACHBEREITUNG DES THEATERBESUCHS Die Nachbereitung soll in erster Linie dazu dienen, das Theaterstück ins Gedächtnis zu rufen, über das Gesehene nachzudenken, entstandene Fragen zu diskutieren und zu reflektieren. Ziel ist es, dass beim Zuschauer ein nachhaltiger Eindruck zurückbleibt. 2.1. Reflexion: Fragen zur Inszenierung Ablauf Das Nachgespräch in der Gruppe sollte möglichst nicht frontal stattfinden. Ein Stuhlkreis oder eine U-förmige Bankanordnung sind geeignet. Bei Fragen, die von SchülerInnen gestellt werden, sollte der Ball möglichst zurückgespielt, also mit einer Gegenfrage erwidert werden. Etwa: „Was fällt euch dazu ein?“ oder „Was sagt ihr dazu?“ Ziel des Nachgespräches ist es, möglichst eine kontroverse, emotionale Diskussion in Gang zu bringen. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 24 Zunächst werden die SchülerInnen mittels Fragen zur Reflexion angeleitet. Hier einige Beispiele. Je nach Verlauf können beliebig viele Fragen angefügt werden: Die Bühne • Was war der erste Eindruck der Bühne? • Welche Formen, Farben, und Ebenen wurden benutzt? • Wie verändert sich die Bühne im Laufe des Stückes? Welche Orte werden gezeigt und auf welche Weise? • Wie wird der Unterschied zwischen Innen- und Außenräumen dargestellt? Kostüme • Welche Farben und Stile werden benutzt? • In welcher Zeit sollen die Kostüme sein? Woran erkennt man das? • Welcher Unterschied ist zwischen Marias selbstgemachten Kostümen und den Kleidern der Familie von Trapp erkennbar? Welche Geschichte erzählen die Kostüme? • Was sagen die Kostüme über die Personen aus (Reichtum, sozialer Stand)? Licht • Wie zeigt das Licht, ob man innen oder außen ist? • Welche Farben werden benutzt, um zu zeigen welche Zeit des Tages es ist? • Wann verändert sich das Licht? • Welche Atmosphäre und welche Gefühle werden durch das Licht kreiert? DarstellerInnen • Wie lassen die DarstellerInnen die Figuren entstehen durch die Art und Weise, wie sie sich bewegen? • Wie nutzen die DarstellerInnen die Bühne? • Welche Figur hat dir am besten gefallen? Und was mochtest du an dieser Figur am meisten? Wichtig: Alle Antworten oder Äußerungen können ergänzt und diskutiert werden, bleiben aber weiterhin ohne Wertung! Ziele: Alter: Dauer: Reflexion des Gesehenen, Erinnern von Details ab 10 Jahren ca. 20 min. 2.2. Reflexion: Deine Lieblingsstelle Ablauf Lassen Sie die SchülerInnen einen kurzen Aufsatz über ihre Lieblingsstelle in dem Musical schreiben. Sie sollen darüber berichten, was diesen Moment für sie so besonders macht. Dabei sollen sie darauf eingehen, wie zu diesem Zeitpunkt die Bühne aussah, das Licht, die DarstellerInnen und auf welche Weise Musik eingesetzt wurde. Ziele: Alter: Material: Dauer: Reflexion ab 12 Jahren Papier, Stifte ca. 30 min. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 25 2.3. Übung: Figurenstudie Ablauf Damit SchauspielerInnen ihre Rollen wirklich verstehen, versuchen sie so viel wie möglich über ihre Figuren zu erfahren. Das bedeutet, dass sie versuchen jeden Aspekt des Lebens dieser Figur zu erforschen. Das Publikum sieht nur einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben der Figur, aber die DarstellerInnen sollten die Vergangenheit der Figur für sich überdenken, um eine reale Person kreieren zu können. Lassen Sie die SchülerInnen eine der Hauptfiguren aus dem Musical auswählen, welche sie gerne genauer erforschen wollen. Geben Sie den SchülerInnen folgende Fragen vor, damit sie diese für ihre Figur beantworten. • Voller Name • Alter • Äußeres: Körperbau / Kleidungsstil • Ehestatus: ledig/verheiratet/geschieden/verwitwet/Kinder • Lebt er/sie mit jemandem zusammen? • Beschreibe die Umgebung, in der er/sie lebt (Haus, Stadt). • Was ist sein/ihr wertvollster Besitz und warum? • Was mag die Person am liebsten? • Wie verhält sich die Person? Eigenschaften / Verhaltensweisen • Was ist die größte negative Charaktereigenschaft der Person? Was ist ihre größte Stärke? • Wie verhält sich die Person gegenüber anderen? Wer steht ihm/ihr nahe? • Wie reagiert die Person auf Veränderungen? • Was ist die wichtigste Kindheitserinnerung, welche die Person prägt? Ziele: Alter: Material: Dauer: Verstehen einer Figur durch die Erforschung von Details ab 12 Jahren Papier, Stifte ca. 30 min. 2.4. Übung: Der Einsatz von Musik Ablauf Fragen Sie zuerst welche Lieder ihnen am besten gefallen haben. Und welche blieben am meisten hängen und warum? Sprechen Sie mit ihren SchülerInnen darüber, wann die Figuren in dem Musical anfangen zu singen und aus welchem Grund. Lassen Sie drei Lieder vergleichen, bei denen es einen Unterschied in der Funktion gibt, die sie in dem Stück inne haben: „Do-Re-Mi“ „Gut gemacht” “Wie geht man vor im Falle von Maria” „Der Ziegenhirte“ • Fragen Sie wann die Lieder kommen und warum sie an dieser Stelle kommen. • Die SchülerInnen sollen nun darüber reden, welche Sätze oder Wörter der jeweiligen • Lieder besonders in Erinnerungen bleiben. Was ist die jeweilige Hauptaussage? Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 26 • • Auf welche Weise erzählt das Lied die Handlung weiter? Warum kommt es an dieser Stelle ein Lied, statt das gleiche im Gespräch zu erzählen? Welche Unterschiede lassen sich also feststellen in der Verwendung von Musik? Ziele: Alter: Material: Dauer: Reflexion über die Verwendungsweise von Musik im Musical ab 10 Jahren CD-Player, CD „The Sound of Music“ ca. 20 bis 30 min. 2.5. Reflexion: Der historische Hintergrund Ablauf Nachdem Sie die Inszenierung gesehen haben, sollten Sie mit den SchülerInnen die historische Geschichte der Familie von Trapp betrachten. • Wie wurde die wahre Geschichte der Familie von Trapp geändert, damit sie in einen Abend passt? • Was ist ähnlich, was ist anders? Ziele: Alter: Material: Dauer: Verstehen einer Figur durch die Erforschung von historischen Hintergründen ab 12 Jahren Papier, Stifte ca. 30 min. 2.6. Reflexion: Der Film „The Sound of Music“ Ablauf Wenn Sie Zeit haben, sollten Sie den Film von 1969 ansehen, der auf dem Musical basiert. Da er drei Stunden dauert, können Sie ihn auch nur in Ausschnitten zeigen. • Fragen Sie die SchülerInnen, welche Unterschiede sie zwischen der Inszenierung und dem Film sehen. • Fragen Sie welche Unterschiede sie bei den Kostümen wahrgenommen haben. Hierfür können Sie den Schülern die Seiten 15 bis 17 ausgedruckt geben. • Welchen Vorteil hat ein Filmregisseur gegenüber einem Theaterregisseur und umgekehrt? • Versuchen Sie mit der Klasse darüber zu reden, warum es sein kann, dass der Film in Österreich so wenig bekannt ist, und weshalb das Musical noch niemals hier aufgeführt wurde, obwohl es in der ganzen Welt tourt und berühmt ist. • Fragen Sie die SchülerInnen, was laut dem Film typisch österreichisch ist? Können sie dem zustimmen? Ziele: Alter: Material: Dauer: Vergleichen und Betrachtung im Kontext ab 10 Jahren Film „The Sound of Music“, Kostümentwürfe (S. 15-17) ca. 55 bis 200 min. Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 27 Anhang - „Do-Re-Mi“ Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 28 „Do-Re-Mi“ c wie Cellophanpapier, d bei D-Zug denkt man dran, e ein Elefantentier, f wie flatterhafte Fahn’, g Gesangsverein vom Land, a vom Alphabet bekannt, h wie Hagebuttentee, das führt uns zurück zu c-e-e-e! Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected] | 29 Anhang - Gestalte dein eigenes Kostüm Salzburger Landestheater | Junges Land | Angela Beyerlein T: +43 (0) 662 / 871512 124 | M: [email protected]
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