249_313_BIOsp_0315_- 04.05.15 14:44 Seite 256 256 NACH R ICH TE N · P R E ISE ÿ Robert-Koch-Preis 2015 ÿ Preis für Medizinforschung an Emmanuelle Charpentier ÿ Leibniz-Nachwuchswissenschaftler geehrt Kurz gefasst Robert-Koch-Preis 2015 ó Die Robert-Koch-Stiftung verleiht den diesjährigen, mit 100.000 € dotierten, RobertKoch-Preis zu gleichen Teilen an Prof Dr. Ralf Bartenschlager, Universität Heidelberg und Prof. Dr. Charles M. Rice, Rockefeller University, New York, USA. Mit dem Preis wird die Entwicklung von Zellvermehrungssystemen für Hepatitis-C-Viren gewürdigt. Damit wurden die Grundlagen für Tests von effektiven neuen Substanzen gegen die Leberzellinfektion ge- schaffen. Prof. Dr. Peter Piot, London School of Hygiene & Tropical Medicine, UK, erhält die Robert-Koch-Medaille in Gold für sein Lebenswerk, insbesondere für die Mitentdeckung des Ebola-Virus und die Etablierung präventiver Strategien gegen die Ausbreitung der HIV-Infektion in Afrika. Die Preise und die Auszeichnung werden während eines Festakts am 6. November 2015 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin überreicht. www.robert-koch-stiftung.de ó Preis für Medizinforschung an Emmanuelle Charpentier ó Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig, wird Mitte Juni 2015 mit dem mit 75.000 € dotierten Familie-Hansen-Preis ausgezeichnet. Emmanuelle Charpentiers Forschungsarbeiten führten zur Entwicklung der CRISPR-Cas9Technologie, einer molekularen Schere bestehend aus einem Duplex von 2 RNAs und einem Protein. Der Mechanismus kann als leistungsstarke Technologie zur Gen- Edi - tierung genutzt werden kann. Dies wird als Revolution in der Biologie angesehen und in unterschiedlichen Anwendungen genutzt. Der Familie-Hansen-Preis wird von der BayerStiftung an Forscher im deutschsprachigen Raum für Pionierleistungen in der medizinischorientierten Grundlagenforschung verliehen und zeichnet Arbeiten aus, die das Potenzial zur langfristigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Heilung von Krankheiten haben. www.bayer-stiftungen.de ó Leibniz-Nachwuchswissenschaftler geehrt ó Mit dem Wissenschaftspreis kürt der Beutenberg-Campus Jena e. V. in jedem Jahr hervorragende wissenschaftliche Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern. In diesem Jahr wird der Preis für die beste Doktorarbeit gesplittet an Dr. Qian Chen vom Leibniz-Institut für NaturstoffForschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) und an Dr. Dr. Alexander Schulz vom Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) vergeben. Qian Chen beschäftigt sich mit den Funktionsweisen einer Nierenkrankheit und Alexander Schulz promovierte auf dem Gebiet der Neurofibromatose Typ 2. Der Wissenschaftspreis für den besten wissenschaftlichen Nachwuchs geht an die Chemikerin Dr. Ute Neugebauer, Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT) und Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena. Ute Neugebauer arbeitet auf dem Gebiet der Infektionsdiagnostik. www.beutenberg.de ó ó Nachwuchs-Krebsforschung wird unterstützt Der Verlust eines bestimmten Gens kann eine bösartige, oft tödliche Form von Lymphdrüsenkrebs auslösen, das Mantelzelllymphom. Die Aufklärung des bislang unbekannten Auslösemechanismus könnte zum Ausgangspunkt neuer Therapien werden. Für seine Erkenntnisse dazu zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Prof. Dr. med. Florian Bassermann von der TU München mit dem diesjährigen Theodor-Frerichs-Preis aus. Der Preis ist mit 30.000 1 dotiert. www.dgim2015.de ó Förderpreis für Dresdner Netzhautforscher Zum zweiten Mal wurde Dr. Mike O. Karl, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster an der TU Dresden (CRTD), Ende April 2015 mit dem „EYEnovative Förderpreis“ der Novartis Pharma GmbH ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 25.000 1 dotiert. Mit dem Förderpreis werden innovative Projekte zum besseren Verständnis von Erkrankungen der Retina ausgezeichnet, die das Potenzial haben, den Grundstein für neue Therapien zu legen. Damit leistet der Preis einen wichtigen Beitrag zur Translation erfolgreicher Grundlagenforschung in klinische Anwendungen. www.ophtha-foerderpreis.de ó Inhoffen-Medaille für japanischen Naturstoff-Forscher Für seine Pionierleistung auf dem Gebiet der Naturstoffforschung wird Prof. Dr. Hiroyuki Osada, RIKEN Center for Sustainable Resource Science, Yokohama, Japan, mit der Inhoffen-Medaille geehrt. Der mit 5.000 1 dotierte Preis wurde Ende April in Braunschweig verliehen. Hiroyuki Osada war an der Isolierung und der Aufklärung der Biosynthese einer Vielzahl von Wirkstoffen beteiligt. Außerdem gelang es ihm, neben der Isolation, die Wirkungsweise der Moleküle zu entschlüsseln. www.helmholtz-hzi.de BIOspektrum | 03.15 | 21. Jahrgang 249_313_BIOsp_0315_- 04.05.15 16:29 Seite 258 258 NACH R ICH TE N · P R E ISE ÿ Eppendorf Award for Young European Investigators 2015 ÿ Preisgekrönte Wissenschaftskommunikation ÿ Paul-Martini-Preis 2015 ÿ Ausgezeichnet im Kampf gegen den Krebs Eppendorf Award for Young European Investigators 2015 ó Mit dem Eppendorf Award for Young European Investigators würdigt die Eppendorf AG gemeinsam mit dem Fachjounal Nature herausragende Forschungsarbeiten auf dem biomedizinischen Sektor. Dr. Thomas Wollert, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried, ist Träger dies diesjährigen Eppendorf Young Investigator Award. Der Biochemiker erhält die mit 20.000 € dotierte Auszeichnung für seine Arbeiten über intrazelluläre Transportmechanismen. Für die Erforschung dieser komplexen Prozesse verwendet Wollert in vitroModelle unter Verwendung künstlicher Membranen und gereinigter zellulärer Komponenten. Der Preis wird am 25. Juni 2015 am EMBL Advanced Training Centre in Heidelberg verliehen. www.eppendorf.com/award ó Preisgekrönte Wissenschaftskommunikation ó Der Biochemiker Prof Dr. Patrick Cramer, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen, ist mit dem Arthur Burkhardt-Preis 2015 ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung Mitte März 2015 in Anerkennung seiner hervorragenden Beiträge zur molekularen Biologie und zur Wissenschaftskommunikation. Neben seinen Forschungen, mit denen er die Struktur und Funktion von RNA-Polymerasen aufklären konnte, hat er sich auch mit Fragen der Wis- senschaftsethik auseinandergesetzt und seine Expertise in gesellschaftliche und politische Prozesse eingebracht. Mit dem Arthur Burkhardt-Preis werden Wissenschaftler geehrt, deren Forschung darauf ausgerichtet ist, Erkenntnisse der Geistes- und Naturwissenschaften zu verbinden und so Entscheidungshilfen zwischen dem naturwissenschaftlichtechnisch Machbaren und dem gesellschaftlich Vertretbaren zu geben. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. www.arthur-burkhardt-stiftung.de ó Kurz gefasst ó Schweizer Biochemiker international ausgezeichnet Ende März 2015 wurden die 5 Gewinner des diesjährigen „Canada Gairdner International Award“ der kanadischen Gairdner-Stiftung in Toronto verkündet. Neben Wissenschaftlern aus USA und Japan wurde Prof. Dr. Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel, Schweiz, geehrt. Die Auszeichnung würdigt seine Entdeckung der Proteinkinase TOR (target of Rapamycin) – und dessen Rolle als zentrales Steuerungselement des Zellwachstums. Mit der Verleihung des mit 100.000 CAD dotierten Preises ehrt die Gairdner-Stiftung jedes Jahr Forscher für ihre wegweisenden Entdeckungen in den medizinischen Wissenschaften. www.gairdner.org ó Ausschreibung DGHM-Preise 2015 Die Stiftung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) schreibt den Hauptpreis für WissenschaftlerInnen mit hervorragender und international anerkannter mehrjähriger Forschungstätigkeit auf einem aktuellen und zukunftsträchtigen Gebiet von Hygiene und Mikrobiologie, Förderpreise für NachwuchswissenschaftlerInnen mit innovativen Forschungsansätzen und hervorragenden Ergebnissen, den Becton Dickinson-Forschungspreis „Klinische Mikrobiologie“ für Medizinische MikrobiologInnen mit einer herausragenden, aktuellen Publikation mit innovativem Anwendungsbezug in der klinischen Mikrobiologie sowie Promotionspreise für hervorragende Dissertationen aus. Der Stichtag ist jeweils der 31. Mai 2015. www.dghm.org ó Innovationspreis der BioRegionen 2015 Paul-Martini-Preis 2015 ó Ende April hat Prof. Dr. Sonja Schrepfer, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, für wegweisende Arbeiten zur besseren Therapie der koronaren Herzkrankheit und anderen durch Gefäßverengung verursachten Krankheiten, den diesjährigen PaulMartini-Preis erhalten. Die Verengung von Blutgefäßen spielt eine entscheidende Rolle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu dieser kommt es, wenn sich die Zellen in der Muskelschicht einer entzündeten Arterienwand übermäßig vermehren, was die Schicht verdickt. Sonja Schrepfers Forschung gilt der Verhinderung dieses Vorgangs wie auch der Regeneration geschädigter Gefäße. Dabei entdeckten Schrepfer und ihr Team einen neuen Weg, in die krankhaften Vorgänge einzugreifen: Dieser setzt an dem Protein PDK2 in den Mitochondrien der Muskelzellen an: Wird es mit einem Arzneistoff in seiner Aktivität blockiert, fällt die Muskelschichtverdickung weitaus geringer aus. Der mit 25.000 € dotierte Paul-MartiniPreis wird jährlich von der Paul-Martini-Stiftung, für herausragende Leistungen in der klinisch-therapeutischen Arzneimittelforschung verliehen. www.paul-martini-stiftung.de ó Der Arbeitskreis der BioRegionen hat Ende April seinen Innovationspreis an folgende Projekte verliehen: – Depletion von CCR2+ Monozyten bei Autoimmunerkrankungen, Sprecher: Prof. Dr. Matthias Mack, Universitätsklinikum Regensburg; – Effizienter Aufschluss von Biomasse, Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Schwarz, Dr. Sigrid Graubner, TU München; – Corallopyronin A gegen Filarien-Erkrankungen, Sprecher: Prof. Dr. Achim Hörauf et al., Prof. Dr. Gabriele König et al., Universität und Universitätsklinikum Bonn. www.ak-bioregio.de BIOspektrum | 03.15 | 21. Jahrgang 249_313_BIOsp_0315_- 04.05.15 16:29 Seite 259 NACHRICH T E N 259 Ausgezeichnet im Kampf gegen den Krebs ó Für seine herausragende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der zellbiologischen Forschung zur Krebstherapie erhielt Ende März Prof. Dr. Holger Bastians, Universitätsmedizin Göttingen und Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften, den mit 4.000 € dotierten BINDER Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ). Bastians und sein internationales Forscherteam haben in Darmkrebszellen einen Schlüsselmechanismus entdeckt, dessen Defekte die Grundlage von Chromosomen-Fehlverteilungen sind. Diese Fehlverteilungen begünstigen, dass der Krebs Metastasen bildet oder Resistenzen gegenüber Behandlungsme- thoden entwickelt. Durch diese chromosomale Instabilität geben die Tumorzellen bei jeder Zellteilung ganze Chromosomen fehlerhaft an ihre Tochterzellen weiter. Den Wissenschaftlern ist es nun gelungen, den Mechanismus der Chromosomen-Fehlverteilungen in menschlichen Tumorzellen zu unterdrücken. www.zellbiologie.de ó GBM-Preise für Heidelberger Biochemiker ó Anlässlich des Mosbacher Kolloquiums 2015 der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) Ende März erhielt Prof. Dr. med. Matthias Hentze, Euro pean Molecular Biology Labora- tory (EMBL) Heidelberg, die Feodor-Lynen-Medaille und trug die Lynen Lecture zum Thema „From Metals and Metabolism to a new Function of the Genome?“ vor. Außerdem wurde Prof. Dr. Ed C. Hurt, Bio- chemie-Zentrum der Universität Heidelberg, mit dem Eduard-Buchner-Preis ausgezeichnet. Das Thema seines Vortrags: „How do eukaryotic cells make their ribosomes“. www.gbm-online.de ó
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