Verbandsinformationen DGTelemed – Deutsche Gesellschaft für Telemedizin Verleihung des Karl-Storz-Telemedizinpreis (v. l.): Wolfgang Loos, geschäftsführender Vorstand DGTelemed; Maryna Shulman, MCall GmbH; Helga Schemm, Karl Storz; Ärztin Irmgard Landgraf, Berlin; Prof. Dr. Gernot Marx, Sprecher Telemedizinzentrum Aachen, Direktor der Klinik für operative Intensivmedizin Aachen; DGTelemed-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Hans-Jochen Brauns Bild: DGTelemed Karl-Storz-Telemedizinpreis verliehen Der von der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) zum siebten Mal ausgeschriebene Karl-Storz-Innovationspreis Telemedizin ging 2014 an die Klinik für Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum Aachen/ NRW für das Projekt Telematik in der Intensivmedizin (TIM) und an Irmgard Landgraf, Fachärztin für Innere Medizin (Hausarztpraxis am Agaplesion Bethanien Sophienhaus Berlin), für das Projekt ‚Vernetzte ärztliche Pflegeheimversorgung‘. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro wird von der Karl Storz GmbH & Co. KG als Sponsoring getragen. Das Projekt TIM zeigt, dass der Ansatz, intensivmedizinische Expertise von Häusern der Maximalversorgung auch Häusern der Grund- und Regelversorgung zur Verfügung zu stellen, geeignet ist, die intensivmedizinische Versorgung in diesen Häusern – und damit auch in ländlichen Regionen – substantiell und nachhaltig zu verbessern. Das zweite Siegerprojekt (Vernetzte ärztliche Pflegeheimversorgung) ist ein Beitrag zur nachhaltigen, zugleich mit einfachen Mitteln erreichbaren Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität großer – in der Zukunft zunehmender – Bevölkerungsgruppen im Pflegebereich in Deutschland. Gemessen daran hat es einen hohen Stellenwert mit nachhaltigen positiven Auswirkungen in einem problembehafteten Bereich der Pflegeversorgung. 3/2015 Die Jury, der Wissenschaftliche Beirat und der Vorstand der DGTelemed bedanken sich bei allen Wettbewerbsteilnehmern ausdrücklich für die eingereichten Wettbewerbsprojekte und -initiativen, deren Qualität auch in der Breite im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen ist. Der Wissenschaftliche Beirat und der Vorstand der DGTelemed danken der Karl Storz GmbH & Co. KG und insbesondere der Geschäftsführerin Dr. h. c. mult. Sybille Storz für das anhaltende Engagement in Gestalt der Förderung dieses Preises. Motivationspreis der Deutschen Schlaganfall-Hilfe Die Stiftung Deutsche SchlaganfallHilfe hat Anfang Februar 2015 im Ottobock Science Center in Berlin ihren Motivationspreis verliehen. Sie zeichnete Menschen aus, die sich vorbildlich im Kampf gegen den Schlaganfall engagieren. Schlaganfallbetroffene, Selbsthilfegruppen, Ärzte und Kliniken aus ganz Deutschland konnten ihre persönlichen Schlaganfall-Helden für den Preis nominieren: Menschen, die für sich oder andere ein ganz besonderes Engagement im Kampf gegen den Schlaganfall und seine schweren Folgen gezeigt haben. Eine achtköpfige Jury suchte aus den vielen Vorschlägen jene Geschichten aus, die sie am meisten beeindruckten. Unter den Preisträgern war auch Willi Daniels aus Steinhöring (Bayern), Sprecher des DGTelemd-Landesverbands Bayern, der den zweiten Platz in der Kategorie Selbsthilfe erreichte. Daniels engagiert sich seit vielen Jahren in der Selbsthilfe. Doch gerade weniger mobile Schlaganfallbetroffene erreichte er damit nicht. Deshalb gründete er eine OnlineSelbsthilfegruppe, die inzwischen 1.900 Mitglieder zählt. Fast rund um die Uhr moderiert er die Gruppe, vermittelt Kontakte oder leitet Fragen an Experten weiter. Der Vorstand der DGTelemed gratulierte sehr herzlich: „Wir freuen uns, mit Willi Daniels einen engagierten Verfechter für Telemedizin in unseren Reihen zu haben“, so Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Hans-Jochen Brauns im Glückwunschreiben. Freuen sich über den von der Schlaganfall-Hilfe verliehenen Motivationspreis (v. l.): Dr. Michael Brinkmeier (Vorstand Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Gisela Kiank (SelbsthilfeLandesverband Berlin), Willi Daniels, Ringer-Weltmeister Alexander Leipold, Moderatorin Birte Karalus und Dr. Thorsten Böing (Ottobock HealthCare) Bild: Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe 55 Verbandsinformationen RadioConsil am Universitätsklinikum Dresden Das RadioConsil ist ein Zweitmeinungsservice zu radiologischen Untersuchungen, der vom Universitätsklinikum Carl Gustaf Carus Dresden angeboten wird. Er steht vertraglich angebundenen Kliniken in Sachsen und Brandenburg rund um die Uhr und an sieben Tagen der Woche zur Verfügung. Der Service soll externen Kliniken und Praxen einen einfachen Zugang zu Meinungen und Empfehlungen von Spezialisten ermöglichen, die nur an einem Universitätsklinikum vorgehalten werden. Das RadioConsil ist ein zentraler Dienstleister für den Empfang und die Übertragung digitaler Bilddaten zwischen den angebundenen Kliniken und dem Universitätsklinikum. Für eine möglichst barrierefreie Nutzung sind die Systemvoraussetzungen besonders niedrig gehalten. Der Service verwendet eine überall verfügbare IT-Struktur (einschließlich PACS) und die Verfügbarkeit sicherer Breitbandinternetzugänge (VPN). Die Bilddaten werden über VPN an einen speziellen Server des PACS am Universitätsklinikum in Dresden übertragen. Parallel wird ein für den Zweitmeinungsservice entworfenes Standardformular per Fax an eine spezielle Nummer des Universitätsklinikums Dresden gesendet, in dem die wichtigsten klinischen Informationen, die bisherigen Diagnosen und die aktuelle Fragestellung dokumentiert sind. Die angefragte Fachdisziplin gibt umgehend eine Stellungnahme und gegebenenfalls eine Empfehlung für das weitere Prozedere ab. Die Stellungnahme zum angefragten Konsil erfolgt in schriftlicher Form und wird per eFax an die anfragende Klinik zurückgesendet. Zusätzliche telefonische Stellungnahmen und Empfehlungen sind ebenfalls möglich. Seit August 2012 wird das RadioConsil vom Universitätsklinikum Dresden angeboten und umfasst gegenwärtig 40 kooperierende Kliniken in Sachsen und Brandenburg. Die Frequenz beträgt ca. 250 Studien pro Monat und umfasste in den letzten zwölf Monaten 2.440 Studien. Die Konsile führten in diesem Zeitraum zu 449 Übernahmen von Patienten ans Universitätsklinikum Dresden. Durch den hohen Case Mix Index (CMI) der übernom- menen Patienten führte der Erlös zu einer Überkompensation der Kosten und letztendlich zu einem wirtschaftlichen Gewinn für den Anbieter. Das Projekt zählte 2014 zu den Bewerbern um den Karl-Storz-Telemedizinpreis der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin. ten sind, ließ das Projekt schon zu diesem Zeitpunkt einen medizinischen und ökonomischen Nutzen erwarten. In einer jetzt abgeschlossenen prospektiven, kontrollierten, randomisierten Projektstudie mit 50 nierenlebend-transplantierten Patienten zeigten sich deutliche positive Effekte zugunsten der Telemedizin-Gruppe. Es kam zu deutlich weniger und kürzeren ungeplanten Krankenhausaufenthalten. Durch eine frühe und adäquate Behandlung konnten stationäre Behandlungen verringert oder sogar vermieden werden. Dieses Ergebnis hat auch wesentlichen Einfluss auf die körperlich erlebte Lebensqualität. Mit dem Projekt konnte nachgewiesen werden, dass durch telemedizinisch unterstützte Nachsorge eine klare Verbesserung der Versorgungsqualität für nierentransplantierte Patienten PD Dr. Przemyslaw Pisarski (re.), Leiter der Sektion nach Lebendspende mit mediziniTransplantationschirurgie am Universitätsschen und psycho-sozialen Vorteilen klinikum Freiburg und DGTelemed-Mitglied, möglich wird. Sie verhilft den Patienfreut sich: Die telemedizinisch unterstützte Nach- ten zu mehr gesunder Lebenszeit und sorge für nierentransplantierte Patienten wurde spart den Kostenträgern Geld. Aufmit dem Karl-Storz-Telemedizinpreis geehrt. grund der positiven Projektergebnisse wird die telemedizinisch unterstützte Nachsorge Patienten am UniversiTelemedizinisch unterstützte tätsklinikum Freiburg inzwischen als Nachsorge nierentransplantierter Standarddienstleistung angeboten. Patienten Das Projekt wurde anlässlich des ersSchlüsselfaktoren für eine möglichst ten nationalen Fachkongresses Telelange Organfunktion und die Patienmedizin 2010 durch die DGTelemed tengesundheit nach einer Nierentranmit dem Karl-Storz-Telemedizinpreis plantation sind eine erfolgreiche Opegeehrt. ration und eine bestmögliche Nachsorge. Wichtige Grundlage einer langfristig sicheren Organfunktion ist, dass Veranstaltungen transplantierte Patienten möglichst 18. Juni 2015 früh ein hohes und stabiles Maß an 4. Frühjahrstagung Telemedizin, therapietreuer Einnahme erreichen. [email protected], Am Transplantationszentrum der www.dgtelemed.de, www.ztg-nrw.de Universitätsklinik Freiburg wurde bereits 2010 das Projekt ,Nachsorge 16. September 2015 nierenlebend-transplantierter PaIT-Trends Medizin – tienten mit telemedizinischer UnHealth Telematics 2015, terstützung‘ entwickelt. Damit [email protected], stand ein Versorgungskonzept, das www.it-trends-medizin.de eine Hochrisikogruppe von Patienten erfasst. 23. September 2015 Trotz relativ kleiner Patientengrup3. Telemedizinkongress Bad Kissingen, pen, bei denen erfahrungsgemäß [email protected], und validiert hohe Kosten zu erwarwww.ztm-badkissingen.de Bild: TK-Landesvertretung Baden-Württemberg 56 Kontakt Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e. V. Wolfgang Loos Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Pressesprecher Rhinstraße 84, 12681 Berlin Tel.: +49 30 54701821 Mobil: +49 173 8810371 Fax: +49 30 54701823 [email protected] www.dgtelemed.de 3/2015
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