Das Granithochland Die Mühlviertler Landschaft in der

Artemons Herbstprogramm 2015
2. Oktober - 13. Dezember
Einladung zur Eröffnung der Herbstsaison im Artemons am 2. Okt. 2015 - 19 Uhr
Das Granithochland
Die Mühlviertler Landschaft in der Malerei
Albrecht Dunzendorfer, Blick auf die Alpenkette, 90 x 120 cm, Öl auf Leinwand,1975
Leo Adler, Franz Braun, Dietmar Brehm, Arthur Brusenbauch, Wilhelm Bruschek, Wilhelm
Dachauer, Albrecht Dunzendorfer, Josef Eidenberger, Lorenz Estermann, Hans Franta,
Franz Glaubacker, Karl Haid, Max Hirschenauer, Wilhelm Höhnel, Paul Ikrath, Hans Kobinger, Demeter Koko, Sophie Koko, Fritz Lach, Anton Lutz, Emilie Mediz Pelikan, Hans
Pollak, Alfred Pöll, Albert Ritzberger, Josef Schnetzer, Stefan Seidler, Hans Strigl, Ludwig
Schwarzer, Wilhelm Traeger, Franz Xaver Weidinger, Franz Zimmermann, Franz von Zülow
Artemons Herbstprogramm 2015
2. Okt. - 13. Dez. 2015
Galerie Artemons & Galerie Artemons Contemporary
www.artemons.at | www.contemporary.artemons.at
Artemons & Artemons Contemporary
Öffnungszeiten:
Linzer Straße 19 | A-4202 Hellmonsödt
Freitag
Tel.: 0699 / 16 68 88 81
Samstag 12:00 – 18:00 Uhr
e-mail: [email protected]
Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr
Impressum:
RH-Invest & Beteiligungs GmbH
Linzer Straße 19 | A-4202 Hellmonsödt
12:00 – 18:00 Uhr
„Europäischer Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE)“
Galerie Artemons 2. Okt. - 13. Dez. 2015
Das Granithochland
Die Mühlviertler Landschaft in der Malerei
Eröffnung:
Fr. 2. Okt. 2015 um 19 Uhr
durch
Dr. Lothar Schultes,
Leiter der Sammlung für
Kunstgeschichte des
Landesmuseums OÖ
Leo Adler, 63 x 91 cm, Öl auf Leinwand
Leo Adler, Franz Braun, Dietmar Brehm, Arthur Brusenbauch, Wilhelm Bruschek, Wilhelm
Dachauer, Albrecht Dunzendorfer, Josef Eidenberger, Lorenz Estermann, Hans Franta,
Franz Glaubacker, Karl Haid, Max Hirschenauer, Wilhelm Höhnel, Paul Ikrath, Hans Kobinger, Demeter Koko, Sophie Koko, Fritz Lach, Anton Lutz, Emilie Mediz Pelikan, Hans
Pollak, Alfred Pöll, Albert Ritzberger, Josef Schnetzer, Stefan Seidler, Hans Strigl, Ludwig
Schwarzer, Wilhelm Traeger, Franz Xaver Weidinger, Franz Zimmermann, Franz von Zülow
Seit der Entwicklung einer selbständigen Europäischen Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert,
zählt die Landschaft zu den wichtigsten Bildthemen der europäischen Kunstgeschichte. Die barocken Inszenierungen einer „klassischen“ Landschaft, die Realismusdiskussionen des 19. Jahrhunderts wie auch die Entwicklung der Abstraktion im 20. Jahrhundert sind im Zusammenhang
mit diesem Bildthema erfolgt - bis heute trägt die Auseinandersetzung mit dem „Landschaftlichen“
eine starke künstlerische Herausforderung in sich.
Landschaft ist stets mehr als die Summe ihrer Teile. Landschaft ist mehr als eine Geländesituation,
mehr als eine Ansammlung von Naturformen. Landschaft kann in gleicher Weise den Menschen
als Staffage wie auch Architekturformen beinhalten und ist vor allem als das Zusammenfassende,
im weitesten Sinne „Atmosphärische“ einer Bildaussage zu verstehen.
Galerie Artemons 2. Okt. - 13. Dez. 2015
Das Granithochland - Die Mühlviertler Landschaft in der Malerei
Die Entwicklung der bildenden Kunst in Oberösterreich ist bis in die Gegenwart hin in besonderer Weise vom Begriff des Landschaftlichen
geprägt. Suchten die Maler der Jahrhundertwende bis hinein ins 20. Jahrhundertnoch
sehr stark die Verbindung von möglichst realistischer Naturschau und stimmungsvollen Ansichten, hier können etwa die Werke von Albert
Ritzberger, Mediz-Pelikan, Wilhelm Dachauer,
Albert Ritzberger, Bauernjause, 130 x 95 cm, Öl auf Leinwand, 1888
und Arthur Brusenauch genannte werden, so
wendet sich das Interesse zunehmend einer
freieren, Impressionismus nahen Gestaltung
zu (z.B. Demeter Koko, Anton Lutz, Max Hirschenauer).
Die Generation der Zwischenkriegszeit setzt
das Thema des Landschaftlichen, vor allem
in Bezug zu Fragen der subjektiven Erfah-
Alfred Poell, Winterlandschaft, 100 x 63 cm, Öl auf Leinwand, 1920
rungswirklichkeit einerseits im Sinne des
Expressionismus (z.B. Egon Hoffmann), andererseits im Zusammenhang mit der Neuen
Sachlichkeit und Neoromantik (Albrecht Dunzendorfer, Hans Pollak). Daraus entwickeln
sich konsequent in der Nachkriegszeit künstlerische Schwerpunkte im Zusammenhang mit
dem phantastischen Realismus (z.B. Ludwig
Schwarzer) und in weiterer Folge in der Verarbeitung neuer Bildmedien wie Video, Film und
Fotografie im Sinne eines erweiterten Bild- und
damit auch Landschaftsbildbegriffes (wie z.B.
bei Dietmar Brehm, Lorenz Estermann oder
Franz Braun).
Dietmar Brehm, Waxenberg, 90 x 70 cm, Acryl auf Leinwand, 2001
Galerie Artemons 2. Okt. - 13. Dez. 2015
Das Granithochland - Die Mühlviertler Landschaft in der Malerei
Die Ausstellung in der Galerie Artemons findet
am Wirkungsort eines der wesentlichen Landschaftskünstler Oberösterreichs statt - gleichsam im Haus von Albrecht Dunzendorfer, der
mit seinen Mühlviertel-Bildern die Wahrnehmung einer Landschaft durch eine ganze Generation von Bildbetrachtern geprägt hat. Lebenserfahrungen und Alltagserfahrungen einer
bäuerlich geprägten Region mischen sich hier
mit Interpretation der gestalteten Naturformen,
ähnlich wie in der Zwischenkriegszeit im Werk
von Franz von Zülow oder Josef Schnetzer.
Diese Landschafts-Ausstellung fügt nicht nur
wesentliche Positionen der Oberösterreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts
thematisch zusammen, sondern ermöglicht vor
allem die Erkenntnis von Zusammenhängen
und hoch interessanten Bildtraditionsspuren –
wie gesagt: Landschaft ist mehr als die Summe ihrer (Bild)Bestandteile.
Nach einem Text von Dr. Peter Assmann.
Sophie Koko, Öl auf Platte, 1965
Wilhelm Dauchauer, 116 x 76 cm, Öl auf Leinwand, um 1920
Arthur Brusenbauch, 80 x 60 cm, Öl auf Leinwand, 1922
Lorenz Estermann, 100 x 70 cm, Gouache auf Papier, 1998
Galerie Artemons Contemporary 2. Okt. - 13. Dez. 2015
Franziska Maderthaner
Eröffnung:
Fr. 2. Okt. 2015 um 19 Uhr
durch
Dir. Herwig Dunzendorfer
Komposition mit Affe und Schuhgrösse 39, 120 x 150 cm, Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2013
Franziska Maderthaner
*1962 in Wien, lebt und arbeitet in Wien und im Waldviertel
1980 bis 1985 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Herbert Tasquil
(Kunstpädagogik) und bei Oswald Oberhuber (Grafik)
1984/85 Schriftliche Diplomarbeit über die politische Arbeit von Joseph Beuys:
„Freie Internationale Universität. Objektivierungsversuch des Organs für die soziale Skulptur
von Joseph Beuys“.
seit 1984 Ausstellungstätigkeit als freischaffende Künstlerin
1985/86 Vertragslehrerin am BG9, Wasagasse und BG8, Piaristengymnasium in Wien
1985 bis 1986 Assistentin von Martin Kippenberger
1985 bis 1988 Kunstkritikerin bei Falter und Parnass
1985 bis 1988 Film- und Theatermalerei
freie Mitarbeiterin Theater an der Wien und bei diversen Filmprojekten (Arbeitersaga,
Sternberg-Shooting Star, In Zeiten wie diesen, etc.)
1996 Geburt des Sohnes Toni
1998 Herausgeberin von „Idealzone Wien“, die schnellen Jahre 1978 –1985, Falterverlag
seit 2000 ao. Professur für Malerei und Grafik an der Universität für angewandte Kunst Wien
2004 - 2006 Vorsitzende der IG Bildende Kunst Österreich
Galerie Artemons Contemporary Mama told me not to come, 190 x 140 cm
Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2015
2. Okt. - 13. Dez. 2015
Nimm das! 180 x 140 cm, Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2014
Franziska Maderthaner kombiniert in ihren Bildern Abstraktion und gegenständliche Malerei
in ihren beiden Extremen. In ihren Gemälden verwebt sie auf unverwechselbare Weise Gegenständliches und abstrakt Expressionistisches. Ihren Farbschüttungen und radikalen Malgesten
entwinden sich Körper, Stillleben und Objekte oder Szenen der Alltagskultur als selbstverständliche Weiterentwicklung und bewirken damit eine Art visuelles „Weiterdenken“. Die Abstraktion
wird dabei zum Hintergrund, zum Thema, zum Zitat und viceversa. Maderthaners malerisches
Oevre steht für ein Konglomerat aus Überschreitung und strenger Komposition, kanonischem
Denken und spontanstem Aktionismus.
Abstraktion und Gegenständlichkeit schließen sich in ihrer Kunst nicht aus, sondern ergänzen
und stützen einander in vielfältigster Weise. Oft und gern verwendet sie dabei Zitate aus der
Malereigeschichte. Wie im Bild - “Mama told me not to come”, in dem der Torso von Ferdinand Waldmüllers Mutter mit einer Meereswoge verschmilzt und auf die symbolische Gefahr
von Überschreitungen jeglicher Art verweist. Oder Tiepolos Madonna, die samt allen Zutaten
von Action painting und Arte Povera diese auf katholische und typisch österreichische Art
beschwören will.
Auch Caravaggio, Rubens oder andere Zitate von Barockmalern werden mit aktuellen Bildwelten
durchmischt und wachsen aus den amorphen Farbwelten.
Somit hebt und befreit Franziska Maderthaner durch ihre malerische Virtuosität Sujets der Vergangenheit und Gegenwart aus der Zeit.
Wie nebenbei sprengt sie auf ihre unverwechselbare und ironische Art Fragen nach Gültigkeit und
Qualität moderner Malerei. Somit steht ihr Werk singulär über allen Stilrichtungen und Moden.
Artemons Herbstprogramm 2015
2. Oktober - 13. Dezember
Galerie Artemons Contemporary
Franziska Maderthaner
Typical Austrian Art, 170 x 130 cm, Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 2012