Moment mal! - Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg eV

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Moment mal!
Moment mal! 01 | 1 4
Juli 201 5 | Ausgabe 1 | Jahrgang 9
Arbeiten Fördern Wohnen
Fördern
Wohnen
Arbeiten
Allgemein
Stiftung Teilhabe gegründet
Kunst im Quartier
KDW zurück in der
Innenstadt
Teile dieser Zeitung erscheinen auch in Symbolen
Die Stiftung fördert inklusive Projekte
in der Region Oldenburg
Kunstprojekt sorgt für Begegnung im
Stadtteil Ohmstede
Das Kaufhaus der Werkstätten ist jetzt
am Julius-Mosen-Platz 4 zu finden
In der Beilage können sich Menschen,
die nicht so gut lesen, mit Themen
von Moment mal! befassen.
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Beilage
Ideen umsetzen, fördern
und Wege bereiten
Liebe Leserinnen und Leser,
die Gemeinnützigen Werkstätten
Oldenburg e. V. sind seit über 50 Jahren
in Oldenburg und der Region mit Ihren
Angeboten für Menschen mit Behinderung aktiv. In dieser Zeit haben sich die
Werkstätten dabei immer weiter entwickelt und in den vergangenen Jahren
viele Ideen in die Tat umgesetzt, um
mehr Teilhabemöglichkeiten zu schaffen.
Diesen Weg begleitet nun ein neuer
starker Partner – die Stiftung Teilhabe. In
dieser Sommerausgabe der Moment mal!
möchten wir Ihnen die Stiftung vorstellen, die künftig viele inklusive Projekte
und Aktionen fördern wird.
Als ein erstes Förderprojekt unterstützt
die Stiftung die Aktion „Kunst im
Quartier“ des Atelier Farbsinn. Unter den
Schlagworten „Mitmachen, Gestalten,
Begegnen“ treffen sich im Atelier
Menschen mit und ohne Behinderung
und lassen Kunstwerke entstehen, die so
vielfältig wie das Projekt selbst sind. In
dieser Ausgabe erfahren Sie mehr
darüber und wie Sie selbst Teil der
Aktion werden können, die noch bis
Ende September läuft.
Idee Arbeit und
Qualifizierung „in
der Mitte der
Gesellschaft“ im
Bereich Einzelhandel weitergeführt wird.
Zusätzlich soll
dort künftig ein Beratungsangebot zu den
Bereichen Arbeiten, Fördern, (Aus)bilden
und Wohnen für Menschen mit
Behinderung entstehen. Was das neue
KDW bereits jetzt bietet, lesen sie
ebenfalls in dieser Moment mal!
Weiterhin berichten wir über unsere
Landwirtschaftsgruppe und die Gestaltung einer Seminareinheit durch Beschäftigte unserer Werkstatt im Bereich
Sonderpädagogik an der Universität
Oldenburg. Seien Sie gespannt.
Genießen Sie die noch vor uns liegenden
Sommertage und bleiben Sie weiter
Begleiter, Unterstützer und Freund der
Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg
e. V.
Gerhard Wessels, Vorstand
Mit der Neueröffnung des KDW am
Julius-Mosen-Platz 4 haben wir wieder
einen Platz geschaffen, an dem unsere
Dieses Thema wird auch in
der Symbolbeilage behandelt.
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Stiftung Teilhabe fördert Inklusion in der Region
Oldenburg
Seit Ende letzten Jahres gibt es die Stiftung Teilhabe.
Die Gründung wurde am 1 7. November 201 4 durch
die Mitgliederversammlung der Gemeinnützigen
Werkstätten Oldenburg e.V. (GWO) beschlossen.
„Die Stiftung Teilhabe hat sich zur Aufgabe gesetzt,
die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung in
allen Lebensbereichen nachhaltig zu verbessern“, so
lauten die ersten Zeilen der Satzung. Dies ist – kurz
gefasst – das Ziel der Stiftung. Um zu beantworten,
was hinter dem Ziel und der Gründung steckt, hat die
Redaktion von Moment mal! ein Gespräch mit GWOVorstand Gerhard Wessels geführt, welcher auch
Geschäftsführer der Stiftung Teilhabe ist.
MM: Herr Wessels, die Stiftung hat sich zur
Aufgabe gesetzt, die Teilhabe von Menschen mit
Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen zu
verbessern. Was ist darunter zu verstehen?
GW: Bei der Gründung war es den GWO wichtig,
dass sich die Stiftung im Sinn des Vereins umfassend
für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung
einsetzen kann. Die GWO sind in den Bereichen
Arbeiten, Fördern, Wohnen, Bildung sowie
Ausbildung tätig. Darüber hinaus organisieren die
GWO mit Projekten im Freizeit- und Kulturbereich
Teilhabemöglichkeiten. Dies wollten wir auch für die
Stiftung. Daher die Formulierung „in allen
Lebensbereichen“. Die Stiftung kann so überall dort
wirken, wo Unterstützung notwendig ist.
MM: Gibt es bereits Beispiele, wie solch eine
Unterstützung aussieht?
GW: Da hilft ein Blick auf die ersten Förderprojekte.
Gleich mit der Aktion „Kunst im Quartier“ des Atelier
Farbsinn fördert die Stiftung ein Projekt, in dem über
das Medium Kunst Begegnung zwischen Menschen
mit und ohne Beeinträchtigung im Stadtteil
Ohmstede ermöglicht wird. Hier fördert die Stiftung
finanziell ( Moment mal! berichtet in dieser Ausgabe –
Anmerkung der Redaktion). Ebenso setzt sie sich für
die inklusiven Sportangebote der GWO ein und
unterstützt das Training zur Erlangung des deutschen
Sportabzeichens. Darüber hinaus möchte sich die
Stiftung aber nicht nur fördernd engagieren. Wir
möchten auch innovative Arbeitsprojekte wie die
Kantine MachBar oder das Café Kurswechsel
weiterentwickeln. Geplant ist beispielsweise, das
Konzept des Cafés für eine Verbreitung zu erstellen.
MM: Wie sieht dies konkret aus und welche Rolle
spielt die Stiftung dabei?
GW: An dem Konzept, welches Symbole als „Brücke
zur Arbeit“ nutzt, soll festgehalten werden und es soll
Verbreitung finden. Die Ergänzung von Schrift mit
Symbolen ermöglicht es Menschen, die nicht bzw.
nicht sicher lesen und schreiben, im Café beispielsweise im Service oder an der Kasse zu arbeiten.
Klassische Arbeitsfelder, in denen diese Kompetenz
sonst erforderlich ist. Hier soll sich die Stiftung dafür
einsetzen, dass dieses System auch an anderen Orten
Anwendung findet.
MM: Heißt das auch, dass die Stiftung über die
Grenzen Oldenburgs bei der Verbreitung solch einer
Idee tätig werden kann?
GW: Ja, das ist möglich. Die Stiftung darf über die
Grenzen Oldenburgs hinaus tätig sein. Zum Beispiel
soll die Verbreitung des Café-Konzepts nicht an der
regionalen Grenze halt machen. Das würde dem
Inklusionsgedanken widersprechen.
Unser Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar auf der
Region Oldenburg. Insbesondere hier soll die Stiftung
fördern und die Arbeit der GWO unterstützen. Wir
möchten für potenzielle Stifter und Spender aus
Oldenburg und umzu die Arbeit unserer Stiftung vor
der Haustür sichtbar und erlebbar machen.
Aufgabe der Stiftung dort am Schluss das Wort
„nachhaltig“. Was meint die Betonung auf
Nachhaltigkeit?
GW: Um diese Frage zu beantworten, sollte man
zunächst das Wesen einer Stiftung beschreiben.
Gemeinnützige Stiftungen, wie die unsere, sind
Einrichtungen, die mit den Gewinnen aus ihrem
Vermögen fördern und tätig sind. Das Kapital bleibt
dauerhaft – quasi für die Ewigkeit – erhalten. Für die
Stifter und solche, die mit einer Zuwendung in das
Vermögen unterstützen möchten, stellt dies sicher,
dass ihr Engagement in der Zukunft weiterwirkt.
Somit wird die nachhaltige Förderung gewährleistet,
von der auch in unserer Satzung die Rede ist.
MM: Ist eine Unterstützung der Stiftung nur durch
eine Zustiftung möglich?
GW: Nein. Neben einer Zustiftung gibt es auch die
Möglichkeit, mit einer klassischen Spende zu
unterstützen. Das kann auch gezielt für ein Projekt
passieren. Das Geld wird dann punktgenau dafür
verwendet. Man hat also die Wahl, wie man sich
engagiert. Wer Interesse hat und sich nicht sicher ist,
wird von uns gern beraten.
MM: Sie rechnen also mit viel Unterstützung in der
Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigung durch die
Stiftung?
GW: Ja, das tun wir. Zum einen ist die Stiftung ein
wichtiger Schritt, um die Entwicklung der GWO in all
ihren Tätigkeitsbereichen zu unterstützen. Zum
anderen stützen wir durch die Förderung besondere
Projekte wie den Kunsttreff, für die wenig oder kaum
Mittel der Eingliederungshilfe zur Verfügung stehen.
Oft sind es diese Aktionen, die Begegnung schaffen,
Barrieren beseitigen und erst so Inklusion
ermöglichen.
MM: Vielen Dank für das Gespräch.
Text/Interview: Daniel Lüllmann
MM: Kehren wir noch einmal zum ersten Satz der
Satzung zurück. Es fällt im Zusammenhang mit der
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
Zweck der Stiftung
Zustiftungen und Spenden
Kontakt und Ansprechpartner
Zweck der Stiftung ist die Förderung der allgemeinen
Teilhabe im Leben in der Gemeinschaft und
Gesellschaft von Menschen mit Beeinträchtigung.
Sie fördert Personen, Projekte und Einrichtungen
entsprechend der Zielsetzung des Vereins
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V. Die
Förderung durch die Stiftung soll vor allem dort
greifen, wo staatliche Eingliederungshilfe aufgrund
finanzieller oder rechtlicher Beschränkungen nicht
oder nur unzureichend zur Verfügung steht. Die
Förderung der Stiftung soll vorwiegend regional im
Geschäftsgebiet des Gemeinnützigen Werkstätten
Oldenburg e.V. erfolgen. Die Stiftung kann aber auch
über die Region hinaus tätig werden.
Interessenten haben die Möglichkeit, die Arbeit mit
einer Zuwendung zu unterstützen. Die Stiftung
Teilhabe ist als gemeinnützig anerkannt, deshalb sind
Spenden und Zustiftungen steuerlich abzugsfähig.
Bei Rückfragen oder persönlichen Anliegen für andere
Formen der Unterstützung (z. B. Nachlassregelungen)
stehen die Ansprechpartner gern zur Verfügung.
Stiftung Teilhabe
Rennplatzstraße 203
261 25 Oldenburg
Mail: [email protected]
Zustiftung: Die Stiftung wird mit einem Betrag in das
Stiftungsvermögen dotiert. Das heißt das Geld verbleibt im Vermögen. Nur die Erträge aus dem Vermögen werden für den Zweck der Stiftung eingesetzt.
Spenden: Die Spende unterstützt die Stiftung ganz
konkret in ihrer Tätigkeit. Das Geld wird
beispielsweise für ein festgelegtes Projekt verwendet
oder unterstützt die laufende Arbeit.
Gerhard Wessels
Mail: [email protected]
Tel. 0441 3405 1 1 1
Wolfgang Abend
Mail: [email protected]
Tel. 0441 3405 1 70
Daniel Lüllmann
Mail: [email protected]
Tel. 0441 3405 1 65
Werkstatträte im Austausch mit Studenten
Bericht der Werkstatträte der artec ammerland und der Gemeinnützigen Werkstätten
Im anschließenden Austausch berichteten wir aus
unserem Arbeitsalltag, von unserem beruflichen
Werdegang und der Bedeutung unseres Arbeitsplatzes. Die Studenten stellten uns viele Fragen und
wir diskutierten lebhaft miteinander.
Bereits zum dritten Mal verbrachten wir einen
Vormittag an der Carl von Ossietzky Universität. Frau
Prof. Dr. Andrea Erdélyi hatte uns eingeladen, im
Studiengang Sonder- und Rehabilitationspädagogik
eine Seminareinheit zum Thema „Werkstatt für
behinderte Menschen“ zu gestalten.
Nach einer Vorstellungsrunde standen zunächst
folgende Themen im Mittelpunkt: Wie sehen berufliche Beschäftigungsmöglichkeiten von Menschen mit
unterschiedlichen Behinderungen aus? Welche
Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es
innerhalb und außerhalb der Werkstatt? Wie werden
Übergänge zu weiterführenden Maßnahmen oder auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt gestaltet und begleitet?
Frau Prof. Dr. Andrea Erdélyi betonte: „Diese Form
der Seminargestaltung ist uns sehr wichtig, damit die
Studierenden einen praktischen Bezug bekommen.
In den Seminaren gelingt es, die Sichtweisen der
Studenten und der Werkstatträte zum Thema Werkstatt für behinderte Menschen so zu besprechen,
dass beide Seiten voneinander lernen können.“
Auch für uns war es eine interessante und wichtige
Erfahrung, am Bildungsauftrag der Uni beteiligt zu
sein. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der
Mensa besprachen wir weitere Möglichkeiten der
Zusammenarbeit. So planen wir weiterhin, uns an
Seminaren zu beteiligen, um den Studierenden einen
Einblick in die Entwicklungen und die Praxis von
Werkstätten zu geben.
Text: Werkstattrat der artec
und Werkstattrat der GWO
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Mitmachen, Gestalten, Begegnen
„Kunst im Quartier“
Rot, gelb, blaue Kreise, etwas Grün und Orange, so
leuchten jetzt die kleinen Programmhefte für „Kunst
im Quartier“ in den Gemeindehäusern der Kirchengemeinde Ohmstede, dem Kulturzentrum und der
Kita Rennplatzstraße, einigen Büros der GSG und bei
Blauschimmel, denn sie alle sind Partner der GWO
bei diesem neuen Projekt.
Bis März dieses Jahres war die Kunstgruppe Farbsinn
ein Angebot für alle, die bei den GWO arbeiten oder
wohnen. Dank der Unterstützung von Aktion Mensch
und der Stiftung Teilhabe öffnet nun das Atelier Farbsinn seine Türen für alle Menschen im Stadtteil.
Kostenlos werden bei „Kunst im Quartier“ von April bis
September die verschiedensten Kunstkurse und Workshops angeboten. Von Acrylmalerei und Fotografie
über Maskenbau und Drucktechniken bis zur Gestaltung eines Kunstwerk-Stuhls reicht das Angebot. Die
meisten Kurse finden an drei Terminen statt, manche
sind auch ein längeres fortlaufendes Angebot. Sie
werden teilweise von den Projektpartnern und
teilweise vom Atelier Farbsinn durchgeführt.
Dort, in der Rennplatzstraße 1 23, kommen die
Anmeldungen per Telefon und E-Mail an. „Den ersten
Kurs in Acrylmalerei hätten wir gleich doppelt belegen
können“, sagt Thea Wilczura, die das Atelier betreut,
„so viele Interessenten hatten wir.“
Beim Offenen Kunsttreff am Dienstag und Donnerstag
kann jede und jeder einfach so vorbeischauen und
mitmachen. Bei gutem Wetter steht die Tür offen und
lädt zum Reinkommen ein. In dem schönen, lang
gezogenen Raum mit seinen zwei großen Schau-
fenstern steht vorn ein runder Tisch, wer möchte, kann
sich dort mit Kaffee stärken. Nach rechts hin folgen
drei große Maltische mit Gläsern voller Pinsel und
vielen Farbdosen. Fünf Staffeleien stehen im Raum
und an den Wänden hängen die unterschiedlichsten
Bilder, die alle hier entstanden sind.
Eine neue Besucherin, die erst noch vorsichtig meint:
„Ich weiß ja gar nicht, wie das geht“, hat nach einer
Viertelstunde schon ihr Bild grundiert und malt
schwungvoll mit verschiedenen Farben. Eine andere
war schon zum Kurs Acrylmalerei da und arbeitet jetzt
im offenen Treff weiter an ihrem Bild. Daneben
entsteht eine Foto-Collage, ein anderer Besucher malt
sein schon angefangenes „Bunte Kästchen“-Bild
weiter. Bei Unsicherheiten und Fragen gibt es Tipps
und Hinweise, aber grundsätzlich gilt: Es gibt kein
richtig oder falsch in der Kunst.
Jede und jeder ist auf das eigene Tun konzentriert und
gleichzeitig getragen von der gemeinsamen, entspannten Atmosphäre voller Kreativität und Lockerheit.
So ist schon nach den ersten Wochen von „Kunst im
Quartier“ klar: Das Projekt wird ein voller Erfolg! Und
beim großen inklusiven Kunstfest zum Abschluss am
27. September wird es eine Ausstellung aller entstandenen Werke geben. Darauf sind wir jetzt schon
gespannt.
Text: Katharina Klee
Dieses Thema wird auch in
der Symbolbeilage behandelt.
Kurz notiert
Angehörigenbeirat gewählt
Wir begrüßen die neuen Mitglieder des im Oktober
gewählten Angehörigenbeirats. Der ehrenamtlich
tätige Beirat setzt sich aus Angehörigen, gesetzlichen
Vertretern oder persönlich benannten Vertrauenspersonen der Werkstattbeschäftigten zusammen. Die
fünf Mitglieder haben die Aufgabe, die Werkstatt und
den Werkstattrat durch Vorschläge und Stellungnahmen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Darüber
hinaus hat ein Vertreter einen Sitz als beratendes
Mitglied im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Werkstätten. Einstimmig wurden Henning Godorr,
Marianne Brandt, Christa Krieger, Susanne GrubeBittner, Karin Schröder sowie Horst Köstler und
Elisabeth Flörcken als Nachrücker gewählt.
Projekt Werkstattkunst gestartet
Das Blauschimmel Atelier und die Gemeinnützigen
Werkstätten haben ein neues Kooperationsprojekt
gestartet. Bis Ende des Jahres nehmen 60 Werkstattbeschäftigte an wechselnden Kunst-Arbeitsgruppen
teil. Angeleitet durch Künstler des Blauschimmel
Ateliers entstehen Kunstwerke, Theaterstücke und
Musik. Die Ergebnisse werden in Ausstellungen und
Aufführungen in Oldenburg und umzu präsentiert.
Mit dem Projekt ist ein neues Arbeitsfeld für
Menschen mit Behinderung im Bereich verschiedener
Künste entstanden.
Informationen für Alle
Mit der Einführung von Mebis, einem elektronischen
und barrierefreien Informationssystem, sind die
Gemeinnützigen Werkstätten an ihrem Standort
Rennplatzstraße gestartet. Das System ermöglicht es,
selbst Neuigkeiten wie Nachrichten oder den
Speiseplan über einen Touch-Bildschirm abzurufen.
Neben der visuellen Darstellung werden Texte
vorgelesen: So sollen die Informationen möglichst
vielen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Ziel
ist es; Mebis an allen Werkstattstandorten in den
kommenden Jahren einzuführen.
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
Arbeiten auf dem Land
Die Arbeitsgruppe der Gemeinnützigen Werkstätten auf Gut Sannum
umgebaut und soll zukünftig 1 00 Gänsen Platz
bieten.
Der Arbeitstag von Klaus-Dieter Rusinowskyi beginnt
jeden Tag im Hühnerstall auf Gut Sannum. Während
sein Kollege Klaus Zimdahl für das Füttern der
Hühner zuständig ist, ist Klaus-Dieter mit der Suche
der Eier beschäftigt. Die 300 Hühner legen täglich
ca. 250 Eier, die es zu finden gilt. Anschließend
werden sie nach Beschädigungen und Verschmutzung sortiert. Mit einer Eierwaage wird
schließlich das Gewicht geprüft.
Auf der Pferdeweide werden zur selben Zeit die drei
Pferde und zwei Esel von Peter Sieben gefüttert.
Dazu müssen die Heusäcke aufgefüllt werden.
Unterdessen ist Hartmut Stölk damit beschäftigt, die
Pferdeäpfel von der Weide zu sammeln, eine
Aufgabe, die wichtig ist und die er gerne übernimmt.
Zwei Ziegen und fünf Gänse gehören auch zum
Tierbestand des Gut Sannum. Anfang des Jahres gab
es noch 360 Schweine, die nun aber abgeschafft
wurden. Der Schweinestall wird inzwischen
Gruppenleiter Werner Abel erklärt: „Die Tierpflege ist
immer das erste am Tag, das erledigt werden muss,
danach kommen alle anderen Arbeiten dran.“ Und
diese sind vielfältig. Paul Bürster arbeitet am liebsten
im Garten, in dem Blumen und verschiedene
Gemüsesorten angebaut werden. Paul jätet dort
Unkraut, pikiert und pflanzt. Solange er seine Musik
dabei hören kann, ist er zufrieden. Die Eier und das
angebaute Gemüse werden in der heimeigenen
Küche verwendet und im Hofladen verkauft.
Impressum
Herausgeber:
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
261 25 Oldenburg, Rennplatzstraße 203
Telefon: (04 41 ) 34 05-0, Fax: (04 41 ) 34 05-1 37
[email protected], www.wfbm-oldenburg.de
Erscheinungsweise: halbjährlich
Auflage: 3.000 Exemplare
Verantwortlich: Gerhard Wessels, Vorstand
Redaktion: Harald Andert, Henning Behrmann,
Rebecca Frische, Katharina Klee,
Daniel Lüllmann
Symbolbeilage: Ulrike Sanden
Mitarbeit: artec ammerland und Werkstattrat GWO
Fotos: Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
Satz: Carsten Lienemann, www.clever-links-ol.de
Druck: obw – Ostfriesische Beschäftigungs- und
Wohnstätten GmbH, Emden
Auch die Grundstückspflege gehört zu den Aufgaben
der Gruppe. Florian Henke liebt es, mit dem
Aufsitzrasenmäher die Grünflächen zu pflegen.
„Dabei muss man langsam fahren und vorsichtig
sein, weil auch manchmal Steine fliegen, die andere
verletzen könnten“, erklärt Florian die besondere
Anforderung seiner Aufgabe.
Unsere Sponsoren
Weil die Arbeit fast immer im Freien stattfindet,
müssen die Beschäftigten mit allen Wetterlagen
zurechtkommen. Für Bernd Wiechmann ist das kein
Problem. „Da muss man sich halt entsprechend
anziehen“, ist sein Kommentar.
der Aufgaben und die Freiheit, die sie auf dem großen
Gelände des Gutes haben. Zur Weihnachtsfeier, dem
Sommerfest und dem Frühlingsball treffen sie auch
mal ihre Kollegen aus der Werkstatt. Den Arbeitsplatz
tauschen möchten die meisten von ihnen aber nicht –
der frischen Luft und der Freiheit wegen.
Als großen Vorteil ihres Arbeitsplatzes empfinden die
Beschäftigten der Landwirtschaftsgruppe die Vielfalt
Diese Ausgabe der Werkstattzeitung wurde
unterstützt von
Ingenieurbüro Heimsch, Oldenburg
Wir danken ihnen und unseren Anzeigenkunden
herzlich.
Text: Rebecca Frische
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Das KDW ist zurück in der Stadt
Im Eingangsbereich gibt es weiterhin die
Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker. Dahinter
beginnt die neue Verkaufsfläche mit dekorierten
Regalen und Stellplätzen für ein breites Sortiment
von Produkten aus Werkstätten.
Das KDW ist wieder in der Oldenburger Innenstadt
und sorgt mit seinem attraktiven Angebot für viel
Freude bei Kunden und Betreibern.
Im Sommer letzten Jahres wurde der Betrieb am
alten Standort eingestellt. Es wurde übergangsweise
eine Verkaufsfläche im Café Kurswechsel im
Bildungshaus der VHS Oldenburg geschaffen, welche
auch bestehen bleibt. Zwischenzeitlich wurde
intensiv nach einem neuen Platz in der Oldenburger
Innenstadt gesucht. Ziel war es, wieder Qualifizierungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung im Bereich Einzelhandel zu schaffen. Mit dem
neuen Sitz, direkt am Julius-Mosen-Platz 4 im alten
Gebäude der ehemaligen LzO Filiale, wurde ein Platz
im Herzen Oldenburgs gefunden. Die Neueröffnung
war im März 201 5. Im KDW entstehen nun acht
neue Arbeitsplätze.
Zu kaufen gibt es z. B. die Eigenprodukte der GWO,
wie den „Ammerlandgrill“, Dekoständer und
Feuerkörbe aus dem Metallbereich, von Tischlerei
und Berufsbildungsbereich hergestellte Holzkisten,
Standard- und Spezialnistkästen für unterschiedliche
Vogelarten und „Hatter Füür Kluten“. Außerdem
Kerzen in verschiedensten Farben und Formen,
Tonware und handgeschöpftes Papier aus dem
Förderbereich. Der „Flaschenfant“, Schlüsselanhänger oder auch die beliebten „K-Lumets“Feueranzünder sind ebenfalls vorhanden. Abgerundet
wird das Sortiment mit Teddys und Tischdecken aus
der Näherei sowie Bilder der hauseigenen
„Kunstgruppe Farbsinn“. Zusätzlich wird das Angebot
durch ausgewählte Artikel von anderen regionalen
Werkstätten ergänzt. Das alles wird inklusive
freundlicher Beratung und zu guten Preisen verkauft.
Ein Besuch lohnt sich also im neuen KDW am JuliusMosen-Platz 4.
Text: Henning Behrmann
Dieses Thema wird auch in
der Symbolbeilage behandelt.
Termine und
Veranstaltungen
201 5
27. Juli – 14. August: Betriebsurlaub
Berufsbildungs- und Förderbereich sowie ältere
Beschäftigte und Teilnehmer ›aqua‹
03. August – 14. August: Betriebsurlaub
Arbeitsbereich
27. September: Inklusives Kunstfest beim Atelier
Farbsinn
27. November: Urlaub
29. November: Weihnachtsmarkt
23. Dezember – 1. Januar: Weihnachtsurlaub
Dieses Thema wird auch in
der Symbolbeilage behandelt.
Gedenken
Wir denken an die verstorbenen Mitarbeiter:
Hertha Schröder
Tobias-Udo Behrens