Über die Fuorcla Valletta im Oberengadin

9. September 2015
REKO-Tour Spinas — Fuorcla Valletta — Corviglia — St. Moritz
Diese Rekognoszierungstour für die «Facebook-Gruppe Wanderfreaks Schweiz» unternahm ich (zum
Glück) alleine. Zum Glück deshalb, weil ich die ursprünglich geplante Route masslos unterschätzte und
weil ich selbst offensichtlich einen der schlechtesten Tage meiner Wander-Biografie eingezogen hatte.
Wanderstrecke 19 km
Höhendifferenz 1070 m auf/ab
Netto-Wanderzeit 5 Std.
Spinas liegt am Nord-Portal des Albula-Tunnels. Auf der rechten Zugsseite dominiert der
mächtige Cho d’Valletta (2493 m) das Blickfeld (linkes Bild)
Rechts davon führt der Wanderweg anfangs „ultra-steil“ hoch durch das Valletta da Bever
Oberhalb der Baumgrenze öffnet sich das Gelände und der Aufstieg...
...wird vorübergehend sanft
Auf dem Weg zum Punkt 2426:
Der Piz Spinas (2883 m) grüsst, mein Wanderziel liegt noch 2 m höher ;-(
Ab Punkt 2426 folgt eine leicht ansteigende Traverse:
Rechts oben ist das Joch der Fuorcla Valletta erstmals zu erkennen
Links kommt der Piz Ot (3246 m) ins Blickfeld, rechts davon ist dessen...
...dessen weniger bekannte Zwillingsberg Las Set Rösas (3044 m)
Auch die Weitsicht wird immer grandioser:
Durchblick in Richtung Engadiner Südalpen
Im linken Bild der Wegweiser zu jenem Berg, nach dem immer wieder im Kreuzworträtsel
gefragt wird; wenn es drei Buchstaben sind, ist es der Piz Err ;-)
Von diesem Wegweiser aus ist der happige Schlussaufstieg auf die Fuorcla Valletta zu
erkennen; der Weg führt in der Direttissima hoch
Oben auf der Fuorcla (2885 m) ist die Aussicht schwer mit Worten zu beschreiben:
In der Bildmitte der Piz Nair (3064 m), mein ursprüngliches heutiges Wanderziel, dahinter der
mächtige Piz Julier (3380 m)
Weitere Perspektiven der grandiosen Aussicht von der Fuorcla Valletta:
Blick hinüber zu den Unterengadiner Alpen
Gezoomter Tiefblick auf La Punt-Chamues (Bildmitte)
Im Abstieg in Richtung Corviglia öffnet sich das Panorama auf die Engadiner Südalpen:
Die Bernina-Kette kommt (auch) ins Bild, während links aus unmittelbarer Nähe...
...die Las Trais Fluors grüssen:
Übersetzt aus dem Rätoromanischen sind es die Sagenumworbenen Drei Blumen
Ich erreiche den pittoresken Lei Alv, welcher schon bald...
...einen ungleich grösseren Bruder in Form des Naturwasser-Speichers Corviglia bekommt
Bis Corviglia ist die Route nun auf einer veritablen Wander-Autobahn:
Herrlich ist es, das Panorama geniessen zu dürfen, ohne auf den Boden achten zu müssen
Im Abstieg von Corviglia kommt auch der Silvaplanersee ins Blickfeld...
...und kurz danach auch der St. Moritzer See, dahinter Pontresina mit all...
...den bekannten Bergriesen rund um den Piz Languard
St. Moritz erreiche um 15:30 Uhr; eine halbe Stunde später bringt mich die RHB nach Hause:
Endlich einmal darf ich das Landwasser-Viadukt bei Tageslicht erleben!
Fazit dieser Wanderung: Erstmals seit zwei Jahren musste ich die Erfahrung wieder machen,
dass die Planung einer Tour und deren Durchführung nicht immer 1:1 dasselbe sein müssen.
Einerseits hatte ich die geplante Route bezüglich des Zeitaufwands vollkommen unterschätzt,
andererseits kamen gesundheitliche Probleme dazu, welche auf der Fuorcla Valletta zum
Vernunftsentscheid führten, auf die Schlaufe über den Piz Nair und den Rückweg durch das
Val Bever weg zu lassen und direkt via Corviglia nach St. Moritz abzusteigen. Heraus gekommen ist eine schöne und aussichtsreiche Bergwanderung, die zum Nachwandern empfohlen
werden kann. Wer dies tun möchte, kann die Tour bereits in Bever starten: Der sanft ansteigende Weg bis nach Spinas (eine Stunde +) wäre eine angenehme „Warmlaufstrecke“ für
den ab Spinas folgenden extrem steilen Aufstieg zum Punkt 2426.
Herzliche Grüsse
Diese Wanderung wurde für die Facebook-Gruppe «Wanderfreaks Schweiz» rekognosziert