Installationsanleitung für volllächige Masse-Feder-Systeme mit Sylomer®- und Sylodyn®-Matten 1. Vorbereitende Maßnahmen Feste Fahrbahn ie Matten werden in Bahnen mit einer Standardbreite von 1,50 m als Flächenware produziert. Um die Verlegung schnell und wirtschaftlich zu gestalten, erfolgt abhängig von der Geometrie und den Einbaurandbedingungen nach Absprache mit dem Auftraggeber bereits im Werk eine Vorkonfektion. Die Bodenmatten können sowohl längs, als auch quer zur Gleisachse verlegt werden. Bei einer Querverlegung entspricht die vorkonfektionierte Mattenlänge der Tragplattenbreite, die Mattenbreite bleibt bei 1,50 m. D Längsverlegungen sind in der Regel nur in langen, geraden Abschnitten sinnvoll. Hier sollten aus Gründen der Handhabbarkeit keine Längen über 12,50 m gewählt werden. Entspricht die Tragplattenbreite keinem Vielfachen von 1,50 m, besteht die Möglichkeit, die Matten längs zu schneiden, wobei dann im Sinne der Wirtschaftlichkeit auf Verschnitt geachtet werden sollte. Die Seitenmattenhöhe richtet sich nach der Aufbauhöhe, wobei darauf zu achten ist, dass die Seitenmatten auf die Bodenmatten gestellt werden und der Raum für den oberen Abschluss, in der Regel ein dauerelastischer Fugenverguss, berücksichtigt werden muss. Hinsichtlich einer einfachen Verlegung und Handhabung empfehlen wir, die Seitenmatten mit 1,50 m Länge und der entsprechenden Höhe im Werk vorschneiden zu lassen. Elastische Schicht Drainage Betontrog Vorteile eines volllächigen Masse-Feder-Systems — Zuverlässige, homogene und dauerhafte Elastizität — Kurzzeitige, auch extreme Überbelastung möglich — Direktes Befahren durch schwere Fahrzeuge möglich — Niedrige Baukosten durch einfache und schnelle Installation — Unterschiedliche Bauformen durch Variation der Dichte, Dicke und Fläche des Werkstoffs — Hohe Wirtschaftlichkeit durch Langzeitstabiliät — Minimierter Unterhaltsaufwand www.getzner.com Installation eines vollflächigen Masse-Feder-Systems 1 2. Anlieferung und Lagerung ie Bodenmatten werden als Rollen, die Seitenmatten auf einer Palette geliefert. Haben die Matten verschiedene Maße, sind sie von außen deutlich sichtbar mit einem Aufkleber entsprechend gekennzeichnet. Die Matten sind trocken zu lagern. Bei längerer Lagerzeit bis zum Einbau empiehlt es sich, die Rollenware stehend und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt zu lagern (Bild 1). D 3. Verlegung 2 ei der Verlegung muss darauf geachtet werden, dass die spätere Tragplatte durch die Matten vollständig von der Umgebung entkoppelt wird. Schallbrücken sind unbedingt zu vermeiden. Der Untergrund muss eben und frei von spitzen oder scharfkantigen Gegenständen sein, die sich in die Federschicht einarbeiten könnten (Bild 2). Ist dies nur bedingt möglich, kann die Matte z. B. durch ein Vlies, das zwischen Untergrund und Matte gelegt wird, entsprechend geschützt werden (Bild 3). Es ist sicherzustellen, dass während des Einbaus die Matten trocken bleiben, um ein problemloses Verkleben der Seitenmatten zu gewährleisten. Die Mattenstöße können mit einem handelsüblichen Klebeband abgeklebt werden. Nach dem Verlegen der Matten sollte möglichst umgehend die Tragplatte betoniert werden. Werden die verlegten Matten über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) nicht mit einer Betontragplatte überdeckt, müssen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Matten getroffen werden (z.B. Abdeckung mit UV-dichter Folie, Sauberkeitsschicht aus 5 cm Beton etc.). Die Belastbarkeit der Matten ist den projektspeziischen Berechnungen sowie den Angaben des Herstellers zu entnehmen. Kann nach der Installation das Eindringen von Wasser in das Masse-FederSystem nicht ausgeschlossen werden, ist eine geeignete Drainage vorzusehen. Grundsätzlich steigt die Wirksamkeit der Maßnahme mit zunehmender Steiigkeit des Untergrundes. Bewährt hat sich auch eine Sauberkeitsschicht aus Beton. Generell können Masse-Feder-Systeme natürlich auf viele verschiedene Arten gebaut werden. Schwierige Randbedingungen lassen sich mit Matten aus Sylomer® und Sylodyn® durch ihre hohe Flexibilität mit geringem Mehraufwand lösen. B 3 4 Der typische Ablauf einer Verlegung gliedert sich in folgende Schritte 5 Schritt 1: Nach den Erd- oder Aufbrucharbeiten werden zwei Betonlängsbalken am rechten und linken Rand der Tragplatte betoniert. Die Bodenmatten werden auf dem vorbereiteten Untergrund zwischen den beiden Längsbalken über einen oder mehrere Betonierabschnitte ausgelegt und untereinander stumpf gestoßen (Bild 4). Eventuelle Korrekturen der Mattenlängen oder Anpassungen an herausragenden Ecken können mit Einwegmessern vorgenommen werden. Um das Eindringen von Beton oder Schlemme beim späteren Betonieren zu vermeiden, werden die stumpfen Mattenstöße mit einem handelsüblichen Gewebeklebeband abgedeckt. Die Seitenmatten stehen auf den Bodenmatten und werden vertikal an die Betonlängsbalken geklebt. Auch hier müssen alle stumpfen Stöße mit Gewebeklebeband abgedeckt werden. Sämtliche Objekte, die die Durchgängigkeit der Matten beeinlussen, müssen mittels Ummantelung elastisch isoliert werden (Bild 5). Schritt 2: Die Federschicht dient nach dieser Vorbereitung als verlorene Schalung. Die eventuell notwendige Bewehrung wird eingebracht, wobei wiederum darauf zu achten ist, dass die Matten nicht beschädigt werden. Überhöhte Flächenpressungen oder Einsenkungen sind durch entsprechende Aulagen (Holz- oder Kunststoffplatten) zu vermeiden (Bild 6). 6 7 9 8 Schritt 3: Der Beton für die Tragplatte wird eingebracht, verdichtet und abgezogen (Bild 7, 8). Schritt 4: Die Schienen werden ausgelegt, eingerichtet und eingedeckt (Bild 9). 10 Schritt 5: Die Bewegungsfugen zwischen Gleiskörper und Fahrbahn werden dauerelastisch vergossen (Bild 10). 11 Zusätzliche Information Nebenstehende Prinzipskizze zeigt den Querschnitt zur Ausführung eines vollf lächigen Masse-Feder-Systems. Asphalt Beton Beton Sylomer® (stumpf gestossen) und der Stoß mit Klebeband abgedeckt Geotextil 2-3 mm (überlappt) Vorbereiteter Untergrund, möglichst steif Verdichteter Sand oder Magerbeton Alle Angaben beruhen auf unserem derzeitigen Wissensstand. Änderungen im Sinne der Produktverbesserung behalten wir uns vor. Weitere Informationen können der aktuellen Masse-FederSystem- Broschüre entnommen werden. AUSTRIA — Bürs GERMANY — Berlin — Munich — Stuttgart FRANCE — Lyon JAPAN — Tokyo INDIA — Pune CHINA — Beijing USA — Charlotte JORDAN — Amman www.getzner.com VA MFS de © Copyright by Getzner Werkstoffe GmbH | 09-2015 Fugenverguss Doppelgleisachse Gleisachse Ri 60 Längsbalken aus Beton dauerelastischer Fugenverguss Der Einbau der elastischen Matten kann den örtlichen Verhältnissen bzw. dem geplanten Baufortschritt angepasst werden. Unabhängig vom geplanten Bauablauf ist immer darauf zu achten, dass eine vollständige Entkoppelung der Betontragplatte erreicht wird. So muss beispielsweise bei nachträglichem Einbau der Seitenmatten die Bodenmatte beidseitig mindestens ca. 3 cm breiter als die zuvor betonierte Tragplatte sein (Bild 11).
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