Advent Bereits um 1450 beschenkte man Kinder in Konstanz am Weihnachtstag, die Bescherung Advent, wer ihn kennt, war aber eigentlich mit dem Tag des Nikolaus weiß, verbunden. Die Bauern bezogen Tiere und auch heuer, wird er teuer. Bäume in das Brauchtum mit ein, sie erhielten Äpfel, Nüsse, Brot als Leckerbissen. „LebkuKerzen, die nicht schmerzen, chen“ haben ihren Namen aus dem AlthochPlastik und Kunst deutschen, „leb“ bedeutet Heil-, Arzneimittel; im Glühweindunst. die Klöster hatten früher Gärten mit Heilkräutern, das daraus bereitete Gebäck aus besonWeihnachtsfest, der Liebe Rest, ders wohlschmeckenden Heilkräutern und -säfgekauft und verschenkt, ten wurde am Christfest von den Klöstern als dass man ja nicht denkt. „Lebkuchen“ verteilt. „Pfeffernüsse“ wurden mit dem früher sehr teuren orientalischen Gewürz Heiligabend ist so erlabend, gebacken, man konnte sie sich nur zu einem gutes Essen bei Verwandten, doch von der Botschaft nichts verstanden. besonderen Fest leisten. Weihnachten Über das Fest der Liebe kamen die Diebe. Sie stahlen uns die Freude, sie stahlen uns die Hoffnung, sie stahlen uns den Glauben. Und wir kaufen und wir schenken und wir laufen und wir denken das wäre ein Ersatz. Und jedes Jahr und jedes Jahr lassen wir uns wieder beklauen, weil wir uns nicht zu wehren trauen. Das Christfest (Weihnachtsfest) ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6. Jänner gefeiert (Epiphanias). Die katholische Kirche feiert die „Geburt Christi“ am 25. Dezember: Wintersonnenwende (21. Dez.) und Weihnachten liegen nur wenige Tage auseinander. Im 4. Jhdt. legte der Kaiser Theodosius (auf Wunsch des Papstes Liberius das Fest der Geburt Jesu Christi auf den 25. Dezember, denn bisher gab es keinen einheitlichen Feiertag dafür. Damals war Weihnachten ein Lichterfest in den Dorfgemeinschaften. Später wurde Weihnachten zu Hause gefeiert, und wandelte sich zu dem Fest, das wir heute kennen. Winterzeit Winterzeit ist Maskenzeit Jetzt gehe ich gerne spazieren. Ich gehe gerne dahin wo viele Menschen sind denn alle haben sie Masken aus Schnupfen an. Die Wangen rot und die Augen geschwollen Da sieht mich niemand meine Seele bleibt unerkannt. Glücklich laufe und tanze ich zwischen ihnen herum mein verweintes Gesicht fällt keinem mehr auf. (Thomas Lawall) Zusammenstellung: Karl Glaser ! Thomas Lawall wurde 1957 in Mainz geboren und lebt heute mit seiner Familie in Sinsheim (bei Heidelberg). Geburt Christi Das Christfest (Weihnachten) ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6. Jänner gefeiert (Epiphanias). Epiphanias ist das älteste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt war, es wurde u.a. als Fest der Geburt Jesu und der Taufe Jesu gefeiert, wobei es regional unterschiedliche Schwerpunkte in der Feier gab. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland. Das Fest ist nicht eigentlich das Fest der „Heiligen Drei Könige“, sondern das Fest der Menschwerdung Gottes, des Kindes, das in dieser Welt erschienen ist: „Epiphanie“ bedeutet „Erscheinung“. Im Osten lag der Schwerpunkt seit jeher auf der Taufe Jesu, bis heute feiert die Orthodoxe Kirche die Taufe Jesu, bei der sich die heilige Dreieinigkeit der Welt enthüllte. In der armenischen Kirche ist der 6. Jänner bis heute das Geburtsfest Christi. Die „Heiligen drei Könige“ waren die Weisen aus dem Morgenland, von denen Matthäus berichtet: „Und sahen das Kindlein, warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gold und Weihrauch und Myrre“ (Matthäusevangelium 2, 11). An diese Textstellen schlossen sich schon früh Ausdeutungen an; die Zahl der Weisen war zunächst noch nicht auf drei festgelegt. Der Ausdruck „Könige“ wurde dann im 3. Jahrhundert von Kirchenschriftstellern gebraucht. Ihre heutigen Namen tauchten erstmals im 6. Jahrhundert auf und wurden im 9. Jahrhundert volkstümlich. Als Sterndeuter, Philosophen und Zauberer wurden sie im Mittelalter erklärt. Zahlreiche Legenden und Kommentare erzählen das von Wundern erfüllte Leben der drei Weisen, ehe ihnen der Stern erschien, sie die Reise nach Jerusalem unternahmen, vor Herodes standen und, nach der Verehrung des Kindes und durch einen Engel im Traumgesicht gewarnt, einen anderen Rückweg in die Heimat einschlugen. Aus der Zahl der Gaben Myrre, Gold und Weihrauch schloss man im 3. Jahrhundert auf die Dreizahl der Magier. Ab dem 6. Jahrhundert bekamen sie ihre Namen, zunächst „Thaddadia, Melchior und Balytora“. Seit dem 8. Jahrhundert heißen sie „Caspar (bedeutet Schatzmeister; wäre heute Finanzminister), Melchior (König des Lichts) und Balthasar“, zugleich wurden sie in den Stand der Könige erhoben. Verschieden wurden im Mittelalter die Namen und Geschenke gedeutet. Das Gold bezeichnet den einem König gebührenden Weisheitsschatz, der Weihrauch das ergebungsvolle Opfer und Gebet, die Myrre die reinhaltende Kraft der Selbstbeherrschung. Im 12. Jahrhundert kam die Unterscheidung von drei Lebensaltern auf: demnach war Balthasar ein Greis, Melchior ein Mann mittleren Alters, Caspar ein Jüngling; ab 1300 trat der jüngste als Mohr auf. Die drei Könige wurden als Vertreter der damals bekannten drei Weltteile Asien, Europa und Afrika angesprochen. Dreikönigsspiele in verschiedensten Formen sind seit etwa 380 bekannt. Heute weit verbreitet ist in der katholischen Kirche der Brauch der von Haus zu Haus ziehenden Sternsinger, die um eine Gabe bitten und das Haus segnen, wobei die jeweilige Jahreszahl und die Initialen C + M + B an die Haustür geschrieben werden. Das Sternsingen wurde im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich vermerkt und war bald schon sehr verbreitet. Zunächst wurde ein Kreuz auf die Türen gemalt, daraus entwickelten sich der Haussegen „C + M + B“, „Christus Mansionem Benedicat“, „Christus segne das Haus“. Die Kreuze zwischen den Buchstaben stellen kein „und“ dar, sondern Segenskreuze. Zusammenstellung: Karl Glaser Weihnachten Im Volksmund hat sich für das Geburtsfest Jesu der Name „Weihnachten“ durchgesetzt, obgleich dieser heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die „Rauhnächte“, die 12 Nächte, die mit der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnen und in denen damals die germanischen Priester, die Druiden, Weihehandlungen vornahmen, um die Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der Dämonen, zu schützen. Die Germanen feierten ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest. Das Wort „Weihnachten“ soll nun christlich die durch die Geburt Jesu geweihte Nacht bezeichnen. Im julianischen Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember. In der Zeit der längsten Nächte des Jahres hatten die Menschen das Gefühl, den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein; deshalb wurde die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, zur besonderen Festzeit, in der der Sieg des Lichtes (Sonne) über die Finsternis gefeiert wurde. Schon am Beginn des 3. Jahrhunderts hat ein Papst versucht, all diese Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf den 25. Dezember verlegte. Durchsetzen konnte dies aber erst Papst Liberius im Jahr 354. Die Christenheit, die Jesus als „das Licht der Welt“ (Johannesevangelium 8, 12) verkündigt, hat so die römische Tradition übernommen. Von Rom aus hat sich dies schnell ausgebreitet. Zum Dogma wurde der Termin als Geburtstag Christi im Jahr 381 auf dem 1. Konzil von Konstantinopel erklärt. Im 7./8. Jahrhundert setzte sich dieser Festtag auch bei uns durch. Mit ihm begann damals das Kalenderjahr; der 1. Jänner wurde erst mit Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert zum Jahresbeginn. Seit dem 4. Jahrhundert gab es in Katakomben Malereien mit dem Kind zwischen Ochs und Esel, teilweise auch mit Hirten. Erst später kamen Bilder, auf denen auch Maria und die Weisen zu sehen waren. Das Lukasevangelium erzählt, dass Maria ihren ersten Sohn gebar „und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil sie in der Herberge keinen Platz fanden“ (2, 7). Im 7. Jahrhundert wurde in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom eine Holzkrippe aufgestellt, in Italien waren Krippen im Mittelalter weit verbreitet, zu uns kamen Krippen Mitte des 16. Jahrhundert. Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, taucht erstmals 1494 in Sebastian Brants „Narrenschiff“ auf. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, dass in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die in den Stuben aufgehängt wurden; 1605 soll es einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. 1597 schmückte die Handwerkerzunft von Bremen erstmals einen Christbaum zur Weihnachtszeit. 1611 soll in Schlesien der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloss einer Herzogin gestanden sein. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch, einen Tannenbaum aufzustellen; so wird 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen berichtet. Goethe lernte den Weihnachtsbaum 1770 in Straßburg kennen. 1813 werden erste Weihnachtsbäume in Wien gemeldet. Schnell breitete sich der Brauch weltweit aus, man schmückte die Bäume mit Papierrosen, Oblaten, Dörrobst, Äpfeln, Zuckerstücken usw., aber erst später auch mit Kerzen. Nach Amerika kam der Weihnachtsbaum im Reisegepäck deutscher Auswanderer, 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum vor dem Weißen Haus in Washington aufgestellt. Zusammenstellung: Karl Glaser
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