Kornrade - Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Kornrade
Agrostémma githágo
Familie: Nelkengewächse(Caryophyllaceae)
Die Kornrade ist in den letzten Jahren seltener geworden und zählt
mittlerweile zu den stark gefährdeten Arten der „Roten Liste“.
Sie ist ein Ackerwildkraut und ist
durch neue Anbaumethoden der
Landwirtschaft,
wie
Saatgutreinigung und Herbizidspritzungen
in ihrem Bestand sehr verringert
worden.
Mit der Wahl der Kornrade zur
Pflanze 2003 will man auf den Erhalt
dieser Art aufmerksam machen.
Wissenswertes
Früher war die Kornrade ein verbreitetes Ackerunkraut und gehörte zu der
sogenannten Ackerbegleitflora. Durch die Vermischung mit dem anderen
Korn kam es häufig zu Vergiftungen. Die Samen der Kornrade ähneln in der
Größe den Getreidekörnern und die Fruchtstände geben die Samen erst
beim Dreschen frei.
Giftigkeit:
Die Kornrade ist in allen ihren Teilen giftig. Nur 3-5 g des Samens sind giftig
und konnten früher zu Massenvergiftungen durch das Brotmehl führen.
Inhaltsstoff:
Vorwiegend Saponine sind für die Giftigkeit verantwortlich - allein der Samen
hat einen Gehalt von 7 %.
Wirkung:
Die Vergiftungssymptome sind lepraähnlich und treten folgendermaßen auf:
Kratzen im Mund und Rachen, Übelkeit, Durchfall und Kreislaufstörungen. In
schweren Fällen kann es sogar zum Tod durch Atemlähmung kommen.
Kornrade
Agrostémma githágo
Familie: Nelkengewächse (Caryophylláceae)
Name:
Der botanische Name für die gewöhnliche Kornrade ist Agrostémma
githágo. Dieser wurde von Linné geprägt und wird abgeleitet vom griechischen
agros = Acker, Feld
stemma = Binde, Kranz
Der Gattungsname der Kornrade ist
ein Hinweis auf die frühere Nutzung
der Pflanze zum Winden von Kränzen.
gith = Name des Schwarzkümmels
ago = „Ähnlichkeit mit“
Der Artname der Kornrade weist auf
die Ähnlichkeit des Kornradesamens
mit dem des Schwarzkümmels hin.
Wuchsform:
Die Pflanze kann 50 bis 100 cm
hoch werden. Der Stängel ist aufrecht, filzig-grau behaart, meist unverzweigt oder nur mit wenigen Seitentrieben.
Die unteren Blätter können eine
Länge von bis zu 50cm erreichen.
Blätter:
Die
gegenständigen,
schmalen,
grau-behaarten Blätter sind ganzrandig und ungeteilt. Fünf spitz zulaufende Kelchblätter überragen die
fünf purpur-violetten Kronblätter.
Blütezeit: von Juni bis August
Blüten:
Die purpur-violetten Blüten werden
etwa 2 cm groß und wachsen einzeln endständig.
Frucht:
Vielsamige Kapseln mit schwarzen,
warzigen 3-4 mm großen Samen.
Die Ausbreitung der Samen ist sehr
menschenabhängig, da sie hauptsächlich beim Dreschen aus den
Kapseln freigesetzt werden. Zudem
ist der Samen nur wenige Monate im
Boden keimfähig.
Blütezeit:
Juni bis August
Ökologischer Lehrgarten
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
www.ph-karlsruhe.de/NATUR/GARTEN/
Autorin: Beate Schmuck