Die Pfadistufe - Pfadi Kanton Bern

KANU
DAS KURSBUCH FÜR DEN FUTURAKURS
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
6
Die Wolfsstufe
Die Wolfsstufensymbolik
Einleitung
Geschichte
Figuren
10
11
13
Die Wolfsstufe
Aufbau der Wolfsstufe
Leitwolf
15
16
Bedürfnisse der Wolfsstufe
18
Persönlicher Fortschritt
19
Die Pfadistufe
Die Pfadistufe
Einleitung
Wer ist in der Pfadistufe
Organisation der Pfadistufe
Das Leitpfadi
Bedürfnisse der Pfadistufe
24
24
25
26
27
Persönlicher Fortschritt
Steps
Spez
28
28
Die Aktivität
Die Aktivität
Ziele festlegen
Kopf, Hand, Herz
32
34
Einkleidung
Roter Faden
Motto
35
35
4
Planung, Durchführung, Auswerten
Planung
Bedürfnisse
Dreiteiligkeit
Spannungsbogen
Hinweise und Tipps
Detailplanung
Durchführung
Auswertung
36
36
36
38
38
39
42
43
Kastenzettel
45
Hilfsmittel und Tipps
46
Kurzspiele
47
Mögliche Gefahren
49
Apotheke
Taschenapotheke
Lagerapotheke
Beachte
Verhalten im Notfall
53
53
54
54
ICH – Im Futurakurs
Die sieben Pfadimethoden
58
Verantwortung tragen!
59
Ein Pfadileiter hat viele Rollen!
61
Erwartungen an einen Pfadileiter
62
Stärken und Schwächen
63
Aus- und Weiterbildung
64
Richtig kommunizieren?!
65
Der Unterschied zwischen der
Pio und Roverstufe
65
Anhang
69
5
„Paddle your own canoe – Paddle dein eigenes Kanu“
Lord Baden Powell
Kannst du dich an diesen Spruch noch erinnern?
Es ist ein weiser Spruch unseres Pfadigründers
BiPi und er steht zudem auf der ersten Seite des
PADDELS. Das PADDEL ist das Ausbildungsund Kursbuch des Leitpfadikurses. Zu diesem
Spruch steht im PADDEL folgendes:
Dieser weise Spruch und auch die
Zeichnungen dazu stammen von unserem
Pfadigründer Bi-Pi, den du sicherlich kennst.
Er wollte damit sagen, dass wir alle selber
verantwortlich sind für unser Tun, ob wir nun
vor- oder rückwärts gehen. Wichtig ist, dass
wir dazu das geeignete Werkzeug benutzen.
Dieses PADDEL hältst du nun in deinen
Händen – damit dein Fähnli- KANU vorwärts
kommt!
Nun bist du im Futurakurs angekommen und hast bereits deine Erfahrungen als
Leitpfadi bei dir in der Abteilung gesammelt und bist nun bereit, den PfadileiterKarrierefluss weiter aufzuPADDELn. Damit dir auf diesem Weg auch alles nach
Wunsch gelingt, erhältst du im Futurakurs nun noch das KANU. Dies soll dir noch den
letzten Schliff geben, damit du in den nachfolgenden J+S-Kursen und auch in deiner
Abteilung als Hilfsleiterin / Hilfsleiter & Pio bestehen kannst.
Sobald du dieses Buch in den Händen hältst, bist du eine / einer von vielen anderen
Teilnehmern eines Futurakurses, welche sich zum ersten Mal mit dem Leitersein
auseinandersetzen. Dieses Buch soll dir während genau diesem Futurakurs als
Hilfsmittel dienen, mit vielen Infos und Hinweisen, welche du im Kurs gebrauchen
kannst. Aber auch nach erfolgreichem Abschluss kann dir das KANU immer wieder
helfen, das Ziel deiner Leiterkarriere zu erreichen.
Aber lasse dir folgendes sagen:
„Wer auf der Wanderung hinfällt, tut gut daran, schnellstmöglich wieder
aufzustehen und sich den Wurzelstock für das nächste Mal zu merken.“
Das KANU wurde von Leitern aus dem Kanton Bern extra für den Futurakurs aus
vielen anderen Hilfsmitteln der Pfadibewegung Schweiz zusammengestellt. Es soll dir
helfen, die Aufgaben, welche dir deine Futurakursleiterinnen und -leiter stellen, mit
Bravour erfüllen zu können. Daneben wurde der Wolfs- und Pfadistufe viel Platz
eingeräumt, damit du alle wichtigen Infos über die verschiedenen Stufen finden kannst.
Dies soll dir die Möglichkeit geben, dich zu entscheiden, in welcher Stufe du dich wohl
fühlst und du gerne leiten würdest.
Nun wünschen wir dir viel Erfolg!
Allzeit bereit, dein KANU - Team
6
Platz für Notizen & Skizzen
Da du im Futurakurs auch selber noch Inhalte erarbeiten wirst und dir deine Leiter
auch noch einige Inputs mitgeben werden, welche nicht explizit im KANU erwähnt sind,
hat es hier und da etwas Platz für dich, um Notizen zu schreiben für deine spätere
Leiterzeit.
Ctrl + C
Auch wir haben das Rad nicht neu erfunden und haben einen grossen Teil des Inhalts
aus anderen Lernmitteln der Pfadibewegung Schweiz zusammengefasst, um für dich
dieses Lernmittel zu verfassen. Deshalb findest du überall im KANU Verweise auf
entsprechenden Seiten im Cudesch, PADDEL, Gueti Jagd usw.
Warnung an alle
Aber bevor wir mit dem Kurs und lesen dieser Lektüre beginnen, lasst euch noch eines
gesagt sein:
„Ihr haltet mit dem KANU, wie auch mit anderen Pfadihilfsmitteln, kein Kochbuch in der
Hand. Wir wollen euch keine fixfertigen Lösungen präsentieren, sondern euch anhand
von Beispielen motivieren, einige Sachen von einem anderen Blickpunkt aus zu
betrachten. Diskussionen und Gespräche mit deinen Mitleiterinnen und Mitleitern an
den Höcks sind genau so wichtig, um den richtigen Weg zu einer tollen Aktivität
einzuschlagen.“
7
Die Wolfsstufe
Die Wolfsstufensymbolik
Einleitung
Geschichte
Figuren
10
11
13
Die Wolfsstufe
Aufbau der Wolfsstufe
Leitwolf
Bedürfnisse der Wolfsstufe
Persönlicher Fortschritt
15
16
18
19
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Die Wolfsstufensymbolik
Einleitung
Die Geschichte der Wolfsstufensymbolik basiert auf einer von BiPi abgeänderten
Version des Dschungelbuches. Das Dschungelbuch wurde in seiner ursprünglichen
Fassung von Rudyard Kipling verfasst und diente BiPi als Basis für sein Werk „Wolf
Club Scouts“ (Das Wolfsbuch), da er von dieser Geschichte begeistert war und sie
seiner Vorstellung von Leben in und mit der Natur am nächsten kam. Die wohl
bekannteste Fassung des Dschungelbuches ist wohl diese von Walt Disney aus dem
Jahre 1967. Aber auch diese entspricht nicht vollständig der Originalversion von
Kipling.
Warum passt das Dschungelbuch zur Wolfsstufe ?
Der Dschungel ist groß und geheimnisvoll. Er scheint förmlich darauf zu warten,
entdeckt zu werden. Mit den verschiedenen Tieren wird das Zusammenleben
verschiedener Charaktere symbolisiert, wie du sie auch mit deinen Wölfen finden
kannst. Diese Welt bildet die Basis der Dschungelgeschichte.
Die vielen Geheimnisse und das Unbekannte bieten viel Platz für Fantasie. Die Kinder
können in diese Fantasiewelt eintauchen und sich in der Sprache des Dschungels
untereinander verständigen. So erschaffen sie ihre eigene Welt mit greifbaren Ritualen
und Traditionen. Diese Welt hat aber auch Platz für Erwachsene (zum Beispiel in den
Figuren von Akela oder Balu), welche als Vorbilder den Weg weisen.
10
Die Wolfsstufe
Aufbau der Wolfsstufe
Die Wölfin
Der Wolf
Das Kind als einzelnes Mitglied der Gruppe steht im
Mittelpunkt unserer Pfadibewegung. Ihm wollen wir
ermöglichen, sich selber und das Leben in der Gruppe besser
kennenzulernen, sich weiterzuentwickeln und einen Sinn in
seinem Leben zu suchen und zu finden
In einigen Abteilungen erhalten die Wölfe, die gerade ein neues Mitglied der Wolfsstufe
geworden sind, eine/n Wolfsbruder/ -schwester oder ein Wolfsgötti. Diese/r schaut,
dass sich das neue Wölfli gut in das Stufenleben einlebt und hilft, ihm sich im Rudel
und in der Meute zurecht zu finden und ist ihm ein guter Freund.
Sobald sich das neue Wölfi gut in das Rudel/ in die Meute integriert hat, verliert der
Wolfsbruder/ die Wolfsschwester langsam ihre Funktion.
Das Rudel
Die Meute
Bereits BiPi war überzeugt, dass Kinder ihre Fähigkeit und ihr
Verantwortungsbewusstsein am besten in kleinen Gruppen
(nach BiPi Sechsergruppen) erlernen und ausleben können.
Den in dieser Kleingruppe befindet sich das Kind in einem
geschützten Rahmen, wo es sich zurechtfindet und einen
festen Platz hat. In den Rudeln hat der Wolf ebenfalls die
Chance, seine Mit-Wölfe besser kennen zu lernen und seinen
Platz im Rudel zu behaupten. Es ist darauf zu achten das
nicht alle Mitglieder des Rudels gleich alt sind, denn so lernen
die Älteren Verantwortung für die Jüngeren zu übernehmen
und die Jüngeren können vom Wissen und den Erfahrungen
der Ältesten profitieren. Die Zugehörigkeit zu den
Wolfsmeuten wird durch den farbigen Wolfskopf auf dem
rechten Oberarm des Pfadihemdes angezeigt. Ein Rudel kann
von einer Leitwölfin / einem Leitwolf angeführt werden.
Mehrere Rudel zusammengefasst, ergeben eine Meute. In
grossen Abteilungen besteht die Wolfstufe aus mehreren
Meuten mit bis zu 20 Wölfen, während in kleineren
Abteilungen die Wolfsstufe ab und zu nur aus einer Meute
besteht. Damit sich die Kinder in solch grossen Gruppen
wohlfühlen, muss man ihnen das Gefühl von Sicherheit und
Zugehörigkeit vermitteln. Damit man dies als Leiter erreicht,
sind Rituale und Traditionen bewusst und sinnvoll
einzusetzen. Regeln innerhalb der Meuten werden beim
Treffen am Wasserloch bestimmt und anschliessend von allen
unterschrieben.
15
Bedürfnisse der Wolfsstufe!
Die Bedürfnisse der Kinder in der Wolfsstufe unterscheiden sich von dieser der
Pfadistufe. Es ist wichtig für dich als Leiterin / Leiter, dass du dir dieser Bedürfnisse
bewusst bist und dementsprechend deinen Pfadialltag nach diesen Bedürnfnissen
gestalten kannst.
Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz
Kinder brauchen eine Bezugsperson, die für sie da ist, ihnen zuhört und ihre
Gedanken, Gefühle und Ideen ernst nimmt. Im vertrauten Rahmen können
sich Kinder entfalten.
Bedürfnis, Entdeckungen und Erfahrungen zu machen und die Fantasie auszuleben
Selber mit allen Sinnen die Natur entdecken hilft den Kindern, ihre Umwelt zu
verstehen und zu achten. Auch Geschichten hören und erfinden,
Fantasiereisen und Lager-/Märchenwelten sind für die Entwicklung der
Kinder wichtig.
Bedürfnis, sich zu bewegen und auszutoben
Sportliche Tätigkeiten entsprechen dem ausgeprägten Bewegungsbedürfnis
der Kinder. Sie können dabei ihre Kräfte messen sowie Geschicklichkeit und
Ausdauer verbessern. Aber nicht vergessen: Auch Ruhe und Entspannung,
Erholungsphasen und (be-)sinnliche Tätigkeiten gehören dazu.
Bedürfnis, in einer Gruppe zu sein und seinen Platz darin zu haben
Im Umgang mit Freunden und Gegenspieler lernen Kinder, ihre Stellung in
der Gruppe zu finden. Sie übernehmen Mitverantwortung, stärken ihr
Selbstvertrauen und finden dadurch Anerkennung bei den anderen Kindern
und beim Leitungsteam.
Bedürfnis nach Vorbildern und Regeln
Kinder brauchen Spielregeln, an die sie sich halten können. Diese werden
einerseits durch das Wolfsgesetz und das Wolfversprechen dargestellt,
andererseits erfüllen auch Lager- und Meutepakt oder die Spielregeln von
einzelnen Aktivitäten diese Funktion. Als Leiterin und Leiter bist du ein
wichtiges Vorbild für deine Wölfe.
Bedürfnis, zu spielen
Kinder können im Spiel versinken und sich auf eine bestimmte Tätigkeit
konzentrieren und sich damit beschäftigen. Dabei lernen sie, auch in
schwierigen Situationen nicht aufzugeben, was ihr Selbstvertrauen fördert.
18
Die Pfadistufe
Die Pfadistufe
Einleitung
Wer ist die Pfadistufe
Organisation der Pfadistufe
Das Leitpfadi
Bedürfnisse der Pfadistufe
Persönlicher Fortschritt
Steps
Spez
24
24
25
26
27
28
28
23
Die Pfadistufe
Einleitung
Die Pfadistufe folgt nach der Wolfsstufe. Es ist ein wichtiger Schritt für die Kinder, in
diese Stufe überzutreten. Der Wechsel bedeutet viele Änderungen und es ist daher
wichtig, als Leiter zu wissen, welche Kinder in die Pfadistufe kommen und welche sich
bereits darin befinden. Man muss die Bedürfnisse seiner Stufe kennen und
dementsprechend ein ansprechendes Pfadiprogramm gestalten. Daher wird im
folgenden Kapitel ausgeführt, wer in der Pfadistufe ist, welche Bedürfnisse die Pfadi
haben und was dies für uns Leiter bedeutet.
Wer ist in der Pfadistufe?
Zu Beginn der Pfadistufe sind die Pfadis Kinder, am Ende sind sie Jugendliche. Die
Kinder durchleben eine grosse Entwicklung in der Pfadistufe. Dies bedeutet für uns
Leitende, dass verschiedene Interessen abgedeckt werden müssen. Die neuen Kinder
kommen direkt aus der Wolfsstufe. Sie waren dort die Ältesten und gut behütet von
den Leitern. Jetzt sind sie wieder die Jüngsten und müssen sich neu in die Gruppe
einfügen. Die Kinder kennen in diesem Alter bereits ihre intellektuellen, sozialen und
körperlichen Fähigkeiten und wissen mit ihnen umzugehen. Sie sind noch im
Spielalter, einsatzfreudig und enthusiastisch. Sie können ihre Bedürfnisse klar äußern
und sich präzise ausdrücken.
Im Laufe dieser Stufe werden die Kinder zu Jugendlichen. Sie verlassen die Sicherheit
und Stabilität der Kindheit, um in die neu zu entdeckende Welt der Erwachsenen
aufzubrechen. Alle diese Veränderungen rufen bei vielen Jugendlichen
Unsicherheiten, Schüchternheit, Unbehagen und Unruhe hervor. Aber sie ermöglichen
ihnen auch, eigene Sinn- und Wertvorstellungen zu suchen und zu entwickeln. Sie
lehnen sich gerne gegen Normen und Regeln auf und versuchen, ihnen auszuweichen
und ihre Grenzen auszuloten.
Sie suchen die Gesellschaft von Gleichaltrigen und es bilden sich Cliquen. In diesen
Gruppen streben die Jugendlichen nach Anerkennung und es herrschen gewisse
Regeln und Rituale. Die Jugendlichen versuchen, die Anerkennung der anderen zu
erhalten und verhalten sich auch dementsprechend in der Gruppe. Es ist wichtig, „cool“
zu sein und sich von der Gruppe abzuheben.
In diesem Alter werden die Jugendlichen ermuntert, ihre eigenen Entscheidungen über
die Gestaltung ihrer Freizeit und Wahl der weiteren Schulausbildung zu treffen. Durch
die selbständigen Entscheidungen versuchen die Jugendlichen, eine erste Form der
Unabhängigkeit von der Familie zu finden. Sie erlangen zunehmend auch die
Fähigkeit, mehr Verantwortung zu übernehmen.
24
Das Leitpfadi:
Analog zum Leitwolf gibt es auch bei der Pfadistufe das Leitpfadi. Diese Rolle ist aber
noch einiges wichtiger. Die Rolle des Leitpfadis ist klar definiert und umfasst folgende
Aufgaben:
Verantwortung übernehmen
Das Leitpfadi ist Mitglied der Pfadistufe und übernimmt beschränkt
Verantwortung über sein Fähnli.
Das Fähnli zusammenhalten
Das Leitpfadi soll sein Fähnli zusammenhalten und zu den Mitgliedern
schauen. Ein Leitpfadi sollte seine Pfadis motivieren, andererseits auch
bremsen können.
Ansprechperson sein
Das Leitpfadi ist für die Stammleitung und die Mitglieder des Fähnlis die erste
Ansprechperson. Das Leitpfadi sollte ein gutes Verhältnis mit seinen Pfadis
aufbauen.
Traditionen bewahren
Die Fähnlitraditionen sollten vom Leitpfadi gelebt und weitergegeben werden.
NOTIZEN
Ein Leitpfadi bekommt zu Beginn seiner Leitpfaditätigkeit die Leitpfadistreifen und die
Leitpfadischnur. Die soll zeigen, dass es jetzt ein Leitpfadi ist und mehr Verantwortung
übernimmt.
Welche Aufgaben ein Leitpfadi sonst noch hat und wie die genaue Organisation eines
Fähnlis aussehen kann, erfährst du genauer im Paddel, dem Leitpfadibuch.
26
Persönlicher Fortschritt in der Pfadistufe
Auch in der Pfadistufe ist der persönliche Fortschritt der einzelnen Pfadi sehr wichtig.
Es gibt dazu einerseits die Steps (3 Etappen) und andererseits die Spezialitäten
(Spez-Ex).
Die Steps
Das System der Steps ist in drei Etappen unterteilt: Anwesend sein, teilnehmen,
Verantwortung übernehmen. Die Pfadis durchlaufen während der Zeit in der Pfadistufe
alle drei Etappen. Die Jugendlichen einigen sich mit den Leitern auf Ziele. Man arbeitet
auf diese Ziele hin und diese werden danach überprüft und ausgewertet.
Die Ziele der einzelnen Etappen:
o Ziel der ersten Etappe ist die Integration sowie Minimalkenntnisse in
grundlegendem Technik- und Pfadiwissen zu erwerben.
o Ziel der zweiten Etappe ist es, das Pfadileben zu kennen, Pfaditechnik
selbständig zu beherrschen sowie das Wissen über die Pfadibewegung und
ihre Geschichte zu erweitern.
o Für die dritte Etappe soll man sich einer Herausforderung stellen, technisch
sattelfest sein und über Sinn und Zweck der Pfadibewegung nachdenken.
Die Spezialitäten (Spez-Ex)
Die Steps vermitteln in der Pfadistufe grundlegendes Pfadiwissen, welches alle Kinder
beherrschen sollten. Es besteht kein Platz für eigene Bedürfnisse. An dieser Stelle
setzen die Spezialitäten (Spez-Ex) ein. Sie sollen dem Pfadi die Möglichkeit bieten,
sich in einem Bereich, welchen ihn besonders interessiert, weiterzubilden. Es gibt
verschiedene Spezialitätenabzeichen, welche erlangt werden können, wie zum
Beispiel Astronomie, Computer, Meteorologie. Es sind grundsätzlich Bereiche, welche
mit den Steps nicht abgedeckt werden oder durch die Spezialitäten noch vertieft
angeschaut werden.
Zu den Spezialitäten gibt es drei grundlegende Ziele, welche abgedeckt werden sollen:
o Die individuellen Ausbildungsansprüche der Pfadis sollen berücksichtigt
werden.
o Der persönliche Fortschritt der Pfadis in ausgesuchten Bereichen soll
gefördert werden.
o Jeder Pfadi soll im Verlauf seiner „Pfadi-Karriere“ Spezialisierungen aus
einem Bereich aller fünf Beziehungen erarbeiten.
28
Die Aktivität
Die Aktivität
Ziele festlegen
Kopf, Hand, Herz
Einkleidung
Roter Faden
Motto
32
34
35
35
Planung, Durchführung, Auswerten
Planung
Bedürfnisse
Dreiteiligkeit
Spannungsbogen
Hinweise und Tipps
Detailplanung
Durchführung
Auswertung
Kastenzettel
Hilfsmittel und Tipps
Kurzspiele
Mögliche Gefahren
Apotheke
Taschenapotheke
Lagerapotheke
Beachte
Verhalten im Notfall
36
36
36
38
38
39
42
43
45
46
47
49
53
53
54
54
31
DIE AKTIVITÄT
Der Weg bis zur Durchführung einer Aktivität beinhaltet verschiedene wichtige Schritte,
welche du beachten musst, damit deine Aktivität pfadi- und teilnehmergerecht ist und
für alle zu einem tollen Anlass wird. Dazu gibt es eine Vielzahl von nützlichen
Methoden und Hilfsmitteln, welche dir die Planung, Durchführung und Auswertung
erleichtern.
Ziele festlegen
Bevor du dir über Einkleidung und Pfaditechnikthema Gedanken machst, musst du dir
überlegen, welches Ziel du mit deiner nächsten Aktivität erreichen willst: Hast du
bereits gemeinsam mit der Stufenleitung Schwerpunkte definiert oder musst du die
Ziele von Grund auf neu bestimmen? Ist es die Selbstständigkeit, die du bei deinen
Pfadis fördern willst? Möchtest du den Zusammenhalt in der Gruppe stärken?
Manchmal ergibt sich ein Ziel aus dem Quartalsprogramm (QP), aus aktuellem Anlass
oder nach einem Bedürfnis von deinen Pfadis, von dir oder deiner Stufenleitung. Du
kannst auch mehrere Ziele festlegen, aber es sollten nicht mehr als drei sein, damit du
sie auch wirklich erreichen kannst. Hast du deine Ziele festgelegt, so notierst du sie
und schreibst einige Aktivitäten auf, welche helfen könnten, das Ziel zu erreichen.
Solche Dinge macht ihr am besten im Team, so finden sich mehr Ideen und ihr erhaltet
eine grössere Vielfalt für ihre Aktivitäten. Später, wenn das Programm fertig geplant ist,
kontrollierst du, ob du die nötigen Schritte auch wirklich in die Aktivität eingebaut hast,
um deine Ziele zu erreichen.
MEINE ZIELE
32
Beispiele
Ziele
Alle Pfadis können 3 Knoten
Die Zusammenarbeit verbessern
Selbstständigkeit fördern
Signaturen kennen
Mehr über Baden-Powell erfahren
Aktivitäten
o Knotenbrett machen
o Jeder Knoten hat eine Bedeutung –
so
kann
man
Botschaften
zusammenstellen und in einen
Postenlauf einbauen
o Wer kann einen Knoten? Jeder, der
einen kennt, bringt ihn jemandem
bei – jeder hat dann einen neuen
Knoten gelernt
o Alle Aufgaben können nur zu zweit
gelöst werden
o Spiele
o Die ganze Gruppe erhält eine
Aufgabe und muss sie gemeinsam
ohne deine Hilfe lösen
o Nur das Ziel einer Aufgabe bekannt
geben: die Pfadis sollen dann aus
dem bereitgestellten Material selbst
die nötigen Dinge heraussuchen
und sich selbst organisieren, um
die Aufgabe zu lösen
o Memory mit den Signaturen spielen
o Die
Pfadis
zeichnen
einige
Signaturen selbst und machen
dann eine Karte vom Pfadiheim und
seiner Umgebung
o Ein
Postenlauf
mit
den
verschiedenen Stationen im Leben
von Bi-Pi
o Die Lebensgeschichte Bi-Pis in die
Aktivität einbauen
o Am Schluss jeder Aktivität etwas
aus seinem Leben vorlesen
33
Kopf, Hand, Herz
Damit sich Kinder und Jugendliche ausgeglichen entwickeln können, muss ihr Geist
(vereinfacht «Kopf»), ihr Körper (vereinfacht «Hand») und ihre Seele (vereinfacht
«Herz») gleichmässig gefördert werden (Ganzheitlichkeit der Programmgestaltung).
Die menschliche Entwicklung wird also durch diese drei zentralen Bereiche geprägt.
Diese drei Schwerpunkte wollen wir bei unseren Pfadis fördern, deshalb musst du sie
bei der Planung deiner Aktivität immer berücksichtigen. Das heisst: Deine Aktivitäten
sollten von jedem dieser drei Bereiche etwas beinhalten, damit sie nicht einseitig und
langweilig werden.
Während einer ganzen Aktivität Knoten auswendig zu lernen (Kopf), ist genauso
langweilig wie ein vierstündiger OL im Lauftempo (Hand) oder ein langer
Singnachmittag (Herz). Die Aktivität sollte abwechslungsreich und vor allem spielerisch
aufgebaut sein, damit die pfaditechnischen Ziele gut eingepackt werden können. Auch
hat jeder seinen ganz persönlichen Schwerpunkt. So ist der eine lieber sportlich aktiv,
während der andere gerne Rätsel löst und wieder ein anderer viel lieber Geschichten
hört. Die Herausforderung ist, eine Aktivität zu planen, welchen allen gerecht wird und
alle gleich einbindet und teilhaben lässt.
Nutze die drei Kästchen, um die drei Elemente für eure ganzheitliche Aktivität
aufzuzeigen. Darunter hast du Platz, um Beispiele für die drei Bereiche aufzulisten.
34
Planung, Durchführung und Auswertung
Planung
In der Planung beginnst du nun, deine Ideen, welche du vorher in der Einkleidung und
mit Spielen eingebracht hast, in eine Aktivität umzusetzen. Dabei richtest du dich nach
den Bedürfnissen, welche deine Teilnehmer haben, aber auch nach der Dreiteiligkeit
und dem Spannungsbogen.
In einem weiteren Schritt überlegst du dir, was für Bedürfnisse deine Teilnehmer
haben. Dazu richtest du dich nach den Bedürfnissen der Stufen. Die Bedürfnisse der
Stufen findest du auf den folgenden KANU–Seiten:
o
o
Die Bedürfnisse der Wolfsstufe
Die Bedürfnisse der Pfadistufe
Kapitel: Wolfsstufe – Seite 18
Kapitel: Pfadistufe – Seite 27
Dreiteiligkeit
Nun baust du mit den verschiedenen Ideen die Aktivität zusammen. Achte darauf, dass
du einen sinnvollen Aktivitätsablauf hast. Du brauchst einen Einstieg, einen Höhepunkt
und einen Ausklang. Dazwischen musst du die einzelnen Teile der Aktivität sinnvoll
verbinden.
Es lohnt sich, am Schluss, wenn du alles aufgeschrieben hast, nochmals alles
durchzugehen und dir zu überlegen, ob die Geschichte Sinn macht, ob sie logisch
zusammenhängt usw.
Einstieg
Ein toller Anfang ist Gold wert: Ein stimmungsvoller Beginn mit einem fätzigen Lied
und der Gitarre oder einem Kurzspiel setzen einen guten und motivierenden
Anfangspunkt.
Bedenkt dabei, dass ihr in der Abteilung Traditionen habt, wie eine Aktivität beginnt.
Regelmässigkeit hilft den Teilnehmern, sich einzuleben, sich wohl zu fühlen und immer
wieder gerne zu kommen.
Dann gilt es, deine Wölfe oder Pfadis durch einen Spurt hinter den nächsten Busch
oder eine Meldung, die vom Baum fällt, zu überraschen und zu begeistern. Alle sollen
möglichst bald wissen, worum es geht und «was hier gespielt wird».
Zum Einstieg gehört natürlich schon der Kastenzettel, der die Teilnehmer für die
nächste Aktivität neugierig macht. Ist der Aktivitätsbeginn langweilig, sind deine Wölfe
oder Pfader den ganzen Nachmittag der Aktivität gegenüber gelangweilt eingestellt.
Aber ein guter Anfang allein genügt nicht. Der ganze Aktivitätsaufbau muss durchdacht
sein, Abwechslung enthalten und jedem die Möglichkeit geben, sich selbst aktiv
einzusetzen, wie auch in der Gruppe als Team etwas zu machen.
36
Spannungsbogen
Der Spannungsbogen hilft dir, deinen Roten Faden in der Aktivität zur Geltung zu
bringen. Ziel ist es, gegen Schluss der Aktivität diesen in einem Höhepunkt
auszulösen. Das heisst also, dass der spannendste Teil nicht gerade zu Beginn der
Aktivität stattfinden sollte. Wichtig ist dennoch, dass du die Pfadis im Einstieg
möglichst packst, aber nicht schon alle guten Ideen vorwegnimmst. Die
Spannungskurve fasst dieses Vorgehen bildlich zusammen.
Höhenpunkt
Schluss
Einstieg
Hinweise und Tipps
Jetzt geht es daran, die Einzelheiten deiner Aktivität zu planen. Dabei achtest du auf
Abwechslung, darauf, dass alle Pfadi etwas zu tun haben und auf eine genaue
Detailplanung, die dir bei der Durchführung viel hilft.
Abwechslung
Damit deine Aktivität spannend wird, wechsle beim Zusammenstellen der einzelnen
Aktivitäten ab zwischen:
Einzelarbeit
Körpereinsatz
Sitzen
Action
Pfaditechnik
Drinnen
↔
↔
↔
↔
↔
↔
Gruppenarbeit
Kopfarbeit
Bewegen
ruhigeren Momenten
Pfadithemen (Gesetz, BiPi, Pfadi weltweit)
Draussen
Denke aber immer daran, dass wir Pfadis trotz allem am liebsten in der freien Natur
sind. Auch bei schlechtem Wetter kann es herrlich sein, wenn man gut und warm
angezogen ist! Auf der anderen Seite sollst du auch auf die jüngeren Pfadis Rücksicht
nehmen, die vielleicht nicht schon an der zweiten oder dritten Aktivität drei Stunden bei
Kälte im Regen herumstehen möchten. Gerade bei schlechtem Wetter ist es wichtig,
dass du viel Bewegung einbaust und zwischendurch auch einmal unter einem Dach
bist.
38
Durchführung
Irgendwann ist er dann da, der Moment, an dem deine Aktivität anfängt! Jetzt sollte
eigentlich alles klappen! Eine gute Vorbereitung sichert schon fast den ganzen Erfolg
der Aktivität und du kannst dich beruhigt ins Geschehen stürzen. Trotzdem gibt es
einige Punkte, die du beachten musst.
Überblick behalten
Während der Aktivität ist es wichtig, dass du immer ein bisschen voraus denkst, dir
überlegst, was wohl schief gehen könnte und darauf gleich reagierst. Vielleicht haben
deine Helfer auch Fragen, die du dann gleich beantworten kannst, wenn nötig eben
auch unauffällig.
Improvisieren
Improvisieren muss man immer mal wieder, nur selten läuft alles genau so ab, wie du
es geplant hast. Improvisieren ist eine Kunst, die man als Leiter lernt, und die einem
auch später immer wieder nützlich sein kann. Wenn einmal etwas schief geht, keine
Panik, so schlimm sind Pannen ja nun auch wieder nicht. Wichtig ist, wie man damit
umgeht, damit die Stimmung nicht schlecht wird. Mit Humor und spontanen Einfällen
geht es eigentlich immer am Besten. Eine gute Laune, überzeugende Einkleidung und
das Miteifern mit ganzer Kraft sind gute Voraussetzungen zum Gelingen deiner
Aktivitäten.
Wenn auch Schlechtwetterprogramm und Ausweichprogramm, Lückenfüller und
Zeitraffer nichts mehr nützen, weil einfach etwas schief gelaufen ist, dann bleib ruhig
und besprich die Panne mit deinen Mitleitern. Sie überlegen sich, wie sie reagieren
könnten, um alles wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Sie schauen das
Aktivitätsprogramm an und suchen nach Lösungen,
vom jetzigen Zustand der Dinge möglichst rasch und
elegant wieder in den normalen und geplanten
Ablauf zu kommen. Meistens klappt das wunderbar,
und manchmal war die Aktivität am Ende noch toller
geworden, als sie eigentlich gedacht hatten!
Am Ende und gleich nach der Aktivität
Wenn an der Aktivität Helfer mitgewirkt haben, vergiss nicht, dich bei ihnen zu
bedanken, sie werden so eher bereit sein, dich ein andermal wieder zu unterstützen.
Ein Dankeschön wirkt am meisten, wenn alle Pfadi noch dabei sind und gemeinsam
ein M-E-RC-I rufen können!
Dann gilt es auch dafür zu sorgen, dass sämtliche Posten eingesammelt und alles
Material wieder sauber zurückkommt, wo es hingehört. Und natürlich muss auch der
Abfall wieder verschwinden, damit andere das Gebiet auch geniessen können. All
diese Dinge erledigen sich leichter, wenn noch alle da sind und mitanpacken können,
denn auch das gehört zum Gruppengeist. Der gemeinsame Schlusspunkt ist wichtig.
Dabei kannst du auch allen einen guten Heimweg wünschen und die Pfadi vielleicht
schon auf die nächste Aktivität einstimmen. Wer will schon jenen Moment verpassen,
an dem man endlich erfährt, was dieses eigenartige «XYZ» auf dem Anschlag
bedeuten soll?
42
Auswertungsmethoden/-ideen
Klare Antworten auf diese Fragen erhältst du durch Rückmeldungen, die du von
deinen Mitleitern einholst. Manchmal haben auch die Pfadis die Möglichkeit, Feedback
zu geben. Probiere es aus, so bist du an erster
Quelle, nämlich bei deinen Pfadis.
Schreibe die Antworten und mögliche Lösungen
am besten gleich auf dein Aktivitätsprogramm, so
siehst du am besten, wo die Fehler lagen und was
du das nächste Mal besser machen kannst. Diese
Informationen kannst du dann bei der
Vorbereitung der nächsten Aktivität wieder zur
Hand nehmen, denn die nächste Aktivität kommt
bestimmt, und sie soll ja noch besser werden!
Eine Idee zur Auswertung
Blitzlicht: Der Reihe nach sagen alle spontan zu einem Thema, einer Frage oder einer
Behauptung, was sie gerade denken, fühlen oder entscheiden würden. Das Blitzlicht
ist beendet, wenn sich alle geäussert haben. Ziele dieser Methode sind: In kürzester
Zeit die Stimmung der TN erfassen oder die Meinung aller zu einem Thema hören.
NOTIZEN
44
Hilfmittel und Tipps
„Vielen Personen entspringen mehr Ideen als einer einzigen.“
Darum:
o Bereite die Aktivität möglichst gemeinsam mit deinen Mitleitern vor
o Arbeite die Einkleidung von Zeit zu Zeit im Team aus. An dir liegt es dann
noch, die Aktivität im Detail vorzubereiten.
o Tausche dich mit den anderen Leitern aus
Brainstorming
Auf deutsch: «Gedankensturm». Wird in der Gruppe durchgeführt. Zuerst wird ein/e
Schreiber/-in bestimmt. Diese Person notiert alle Geistesblitze, die ihr zu einem
bestimmten Stichwort zugerufen werden.
Dabei müssen die folgenden Regeln beachtet werden:
o Jede Idee wird notiert und weiterverwendet
o Kritik und Kommentare sind während der Ideen-Suche verboten
o Je chaotischer, desto besser!
Notizblock
Viele gute Ideen kommen gerade dann, wenn du sie weder erwartet hast, noch sie
gerade umsetzen kannst. Sorge darum dafür, dass du immer einen Notizblock in
Reichweite hast (im Hosensack, im Schulsack, auf dem Nachttisch, …). So kannst du
die Gedanken gleich niederschreiben, bevor sie wieder untergehen.
Bücher, Comics und Geschichten
Gute Ideen findest du beim Lesen von Büchern, besonders von Abenteuerbüchern.
Aus ihnen kannst du einzelne Gedanken oder gleich die ganze Einkleidung
übernehmen. Wenn Lesen nicht deine Stärke ist, kannst du dir auch Comics mit mehr
Bild und weniger Text organisieren oder ein spannendes Hörbuch auftreiben.
Weitere Ideenquellen:
o
o
o
o
o
o
o
Zeitungen, Zeitschriften
Aktuelles: Grossanlässe, Sportturniere, Ausstellungen, …
Pfadiunterlagen: Zeitschriften, Bücher, Ordner, Ideen-Kartei, …
Pfaditechnik: Etappen-Ausbildung, SPEZ, Technik-Bücher, Material, …
Kontakte & Kurse: Programme von Kursen, Erinnerungen, Pfadis, …
Archiv: alte Aktivitätsprogramme, -chroniken, Abteilungszeitungen, …
Ideensammlung cudesch:
www5.scout.ch/de/verband/downloads/programm/aktivitaeten
46
Kurzspiele
Kurzspiele, auch bekannt als Hosensackspiele, können ohne oder mit möglichst wenig
Material überall durchgeführt werden und können somit gut als Lückenfüller in
Pfadiaktivitäten verwendet werden. Dabei ist es wichtig, eine grosse Ideensammlung
an Kurzspielen jeglicher Art zu kennen und sie der Umgebung, den Teilnehmenden
und der Situation anpassen zu können.
Spielleitung
Um ein Spiel für alle Teilnehmenden zu einem tollen Erlebnis machen zu können,
braucht es eine aktive Spielleitung, welche das Spiel ordnet und diese Rolle
wahrnimmt.
o Die Regeln müssen an die Teilnehmenden angepasst werden, so dass sie
gerecht sind, alle eine faire Chance bekommen und für alle verständlich sind.
o Faire und ausgeglichene Mannschaften bilden.
o Der Spass am Spiel ist wichtig. Die Teilnehmenden müssen motiviert werden,
indem ihnen ein klares Ziel gegeben wird und eine Spannung aufgebaut wird
(Einkleidung, Spielform, etc.).
o Eine klare Spielerklärung, je nach Schwierigkeit am besten veranschaulicht
(mit einer Skizze, Erklärungen und/oder Bildern.)
o Das Gefühl für die richtige Spieltaktik und einen flüssigen Spielablauf
entwickelt sich mit den technischen Fähigkeiten der Teilnehmenden. Die
Spielenden
müssen
deshalb
die
Gelegenheit zum Üben erhalten und
versuchen, das Gelernte direkt im Spiel
umzusetzen.
o Das Unfallrisiko abschätzen und mit
geeigneten Massnahmen vermindern
(Regeln anpassen, Spielfeld verkleinern,
etc.).
o Die Spielleitung hat eine Pfeife dabei, gibt
klare Anweisungen und sorgt für klar
ersichtliche Spielfeldmarkierungen.
o Die einzelnen Teams müssen klar
erkennbar
sein
(Bändeli,
mit/ohne
Pfadihemd
bzw.
–
krawatte).
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Mögliche Gefahren
Dieses Kapitel soll keine Verbote aussprechen, sondern dir helfen, deiner
Verantwortung noch besser nachkommen zu können. Es ersetzt weder
Samariterausbildung noch Lagerapotheke, aber es hilft, unnötige Gefahren gar nicht
erst aufkommen zu lassen.
Strassenverkehr, zu Fuss unterwegs
o
o
o
Vermeide wenn möglich Wanderungen entlang von Strassen.
Falls doch, gehe mit deiner Gruppe in Einerkolonne auf der linken
Strassenseite, damit du den entgegenkommenden Verkehr beobachten
kannst und von anderen gesehen wirst.
Markiere in der Nacht die Spitze der Gruppe mit einem weissen Licht und den
Schluss mit dem roten Licht einer Taschenlampe. Du kannst auch
Leuchtbänder mit Katzenaugen oder Leuchtwesten verwenden.
Strassenverkehr, mit dem Velo unterwegs
o
o
o
o
Meide verkehrsreiche Strassen.
Informiere dich über die Verkehrsregeln und beachte sie.
Bilde keine langen Kolonnen.
Achte auf Disziplin im Strassenverkehr!
Feuer im Freien
o
o
o
Beachte Waldbrandwarnungen.
Halte Abstand von Bäumen (mind. 3 Meter, sonst werden die Wurzeln
angesengt), Zweigen und Wurzeln, und wirf Streichhölzer nicht weg, sondern
lege sie ins Feuer.
Verlasse ein Feuer erst, wenn es sicher vollständig gelöscht ist. Nimm dazu
schon vorher reichlich Wasser mit oder hole es am nahen Bach. Alle anderen
Methoden sind nicht zuverlässig.
Heizung und Zeltbeleuchtung
o
o
o
Beachte die Gefahr einer CO-Vergiftung! CO ist giftiges Kohlenmonoxid und
entsteht bei schlechten Verbrennungen.
Verzichte auf eine Heizung und sorge für gute Schlafsäcke und Wolldecken.
Lass während der Nacht Heizung, Feuer oder Lampen nicht brennen.
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Apotheke
Eine gute Apotheke hilft dir bei einem Zwischenfall. Sie sollte regelmässig kontrolliert
werden und stets vollständig sein. Es gibt kleinere und grössere Ausführungen:
Taschenapotheke
Eine kleinere Apotheke gehört bei jeder Aktivität dazu und ist immer sofort griffbereit.
Sie enthält:
❑ Pflaster (in verschiedene Grössen)
❑ Desinfektionsmittel
❑ Gazebinde
❑ Blutstillende Zellstoffwatte (Tupfer)
❑ kühlende Salbe gegen Verstauchungen und
Insektenstiche
❑ Elastische Binde
❑ einige Sicherheitsnadeln
❑ kleine Schere
❑ Pinzette spitz
❑ Taschentücher
❑ Traubenzucker
❑ Notfallzettel mit den wichtigsten Angaben und Nummern wie Spital, Arzt und Polizei
in deiner näheren Umgebung
Gummihandschuhe
Rettungsdecke
Dreieckstuch (gepresst)
Lagerapotheke
Für ein Weekend brauchst du bereits eine etwas besser ausgestatet Apotheke.
Folgendes sollte für ein Weekend noch zusätzlich zur Aktivitätsapotheke eingepackt
werden:
❑ grösseres Sortiment an Pflaster, Verbandsmaterial und Binden
❑ Stift gegen Insektenstiche
❑ Salbe gegen Verbrennungen (inkl. Sonnenbrand)
❑ Schmerzmittel / fiebersenkendes Mittel
❑ Medikamente gegen Fieber, Erkältung und Grippe
❑ Medikamente gegen Magenbeschwerden, Durchfall, Erbrechen
❑ Zeckenzange
❑ grössere Schere
❑ Fieberthermometer
❑ Gummihandschuhe
❑ Rettungsdecke
❑ Dreieckstuch (gepresst)
❑ Schreibzeug
❑ Inventarliste
❑ ausgefüllte Notfallblätter der Pfadis
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ICH - im Futurakurs
ARBEITSBLÄTTER
Die sieben Pfadimethoden
Verantwortung tragen!
Ein Pfadileiter hat viele Rollen!
Erwartungen an einen Pfadileiter
Stärken und Schwächen
Aus- und Weiterbildung
Richtig kommunizieren?!
Der Unterschied zwischen der
Pio - und Roverstufe
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Die sieben Pfadimethoden
Im Futurakurs geht es nicht nur darum zu lernen. Du bist auch Teilnehmer und kommst
in den Genuss von Blöcken und Aktivtäten. In der folgenden Tabelle findest du zu
jeder Methode ein Feld, in welchem du das Symbol eintragen kannst und einige
Aktivitätsbeispiele aus dem Kurs notieren kannst.
Symbol
Beziehung ... / Methode
Aktivitäten? Beispiele (aus dem
Kurs)?
Persönlichen Fortschritt
fördern
Gesetz und Versprechen
Leben in der Gruppe
Rituale und Traditionen
Mitbestimmen und
Verantwortung tragen
Draussen leben
Spielen
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Ein Pfadileiter hat viele Rollen!
Als Leiter/in musst du viele Rollen übernehmen und viele Erwartungen von vielen
Leuten erfüllen können.
„I luege zu mire Leiterin ufe, si isch mis Vorbild“. So könnte es von einem kleinen Wölfli
tönen. „I gibe mini Chind zu ihm id Pfadi. Er muess zu ihne luege und se heil wieder
zrüggbringe“. So tönt es von Eltern. „Bitte reservieren Sie den Grillplatz in Zukunft für
eine Aktivität“. So kommt es von der Gemeinde. Die Ansprüche, welche an eine/n
Pfadileiter oder -leiterin gestellt werden, sind sehr gross und dementsprechend
vielfältig auch die Rollen, die man einnehmen muss.
Leiterrolle
Folgende Rollen musst du als Leiter/in in Zukunft vielleicht einmal einnehmen. Die
Liste ist nicht vollständig und kann natürlich erweitert werden:
Leiter/in(
Teammitglied(
Sanitäter/in(
Tröster/in(
Aufpasser/
in(
Bösewicht(
Freund/in(
"Polizist"/"Richter(
Vorbild(
Mutter@/ Spielgefährte(
Vaterersatz(
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Erwartungen an einen Pfadileiter
Sehr viele Leute oder Organisationen stellen Erwartungen an dich. Versuche in
folgendem Schema einmal, ein paar Erwartungen (z.B. hält sich an Termine)
aufzuschreiben:
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@(
@@@@@@@@@@@@@@@@( @@@@@@@@@@@@@@@@(
Diese vielen Rollen und Erwartungen unter einen Hut zu bringen, erscheint dir nun
vielleicht noch als einen Hochseilakt oder eine Gratwanderung. Das ist es auch, aber
keine Angst, das hat noch jeder geschafft.
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