Wittislingen. Der Spruch "Was lange währt, wird endlich gut "hört

Wittislingen. Der Spruch "Was lange währt, wird endlich gut "hört sich gut an.
Gleichzeitig erweckt er eine hohe Erwartungshaltung.
Gemeint ist mit diesem Spruch das Thema "Dorferneuerung in Wittislingen“.
Bereits vor einem Jahrzehnt gab es Arbeitsgruppen, Ziele wurden ins Auge
gefasst. Doch einer anfänglichen Begeisterung folgte die Ernüchterung.
Nun soll die Oberbechinger Straße dieses Jahr, also 2016, ausgebaut werden.
Dabei geht es in besonderer Weise um den Bereich zwischen Bächle und Egau.
Dieser Straßenabschnitt soll die erste sichtbare Gestaltungsmaßnahme der
Wittislinger Dorferneuerung werden. Und genau hier hakt der SPD Ortsverein
ein und er begründet dieses Einhaken. Dabei hilft ein zeitlicher Ablauf der
"Geschichte Dorferneuerung" weiter.
Anfang der 2000er Jahr wurde die Oberbechinger Straße wieder zur Ortsstraße,
bis dahin war sie Kreisstraße. Die Abstufung wurde möglich, weil zu diesem
Zeitpunkt die westliche Umgehung von Wittislingen befahrbar war.
Als dann im Jahre 2005 der Ausbau der Oberbechinger Straße vorgesehen war,
wurde Antrag zur Aufnahme in das Programm der einfachen Dorferneuerung
gestellt. Doch unglücklicherweise stellte das Land Bayern genau zu diesem
Zeitpunkt das einfache Dorferneuerungsprogramm ein. Somit begann der Weg
des normalen Verfahrens.
Hier haken denn auch Gemeinderat Jürgen Menzel und der
Ortsvereinsvorsitzende Dieter Schleifer ein. Schließlich lag im Jahre 2005 zu
dieser ersten Antragsstellung bereits ein ausgefeilter und anspruchsvoller
Ausbauplan vor. Er sah eine Straßenbreite von 5,50 m vor. Der Gehweg wäre
südlich der Straße mit zwei Meter Breite und einfachem Pflaster geplant
gewesen. Und was zu einer ernstzunehmenden Dorferneuerungsmaßnahme
gehört: Zwei Baumreihen mit vertretbaren Straßenbäumen hätten die neue
Oberbechinger Straße eingerahmt, so Gemeinderätin Carolin Stoll.
In der neuen Fassung der Straßenplanung blieb davon nichts übrig. Die neue
Straßenbreite würde bei 6,50m bis 7m liegen. Der Gehweg ist auf der
nördlichen Straßenseite als asphaltierter Weg vorgesehen.
Damit hätten wir ein "schwarzes Band" von Straße und Gehweg, das nicht
verkehrsberuhigt wirkt. Eine prägende Baumzeile gäbe es nicht. Und nach dem
jetzigen Stand wird das anfallende Regenwasser nicht versickert. Es soll
umgehend in die Egau eingeleitet werden.
Kreisrat Reinhold Sing bedauert dies sehr. Schließlich gibt es seit Monaten harte
Diskussionen um Flutpolder, die entlang der Donau eingerichtet werden sollen.
Aber nicht nur im Landkreis Dillingen, sondern auch drüber hinaus. Sing: „ Ein
Lösungsansatz, die Flutpolder in diesem Ausmaße zu verhindern, wäre, dass
landauf und landab weniger Regenwasser in die Bäche und Flüsse eingeleitet
wird.“
Regenwasser versickern und zurückhalten, also Kreisläufe einhalten, müsste
auch eine vorrangige Aufgabe für eine fachlich anspruchsvolle
Dorferneuerungsmaßnahme sein. Sing: „ Im Hinblick auf dieses wichtige Thema
Umgang mit Regenwasser“ scheint das Amt für ländliche Entwicklung noch
fachlichen Nachholbedarf zu haben.“
Liebes Amt, wo würde diese momentan angedachte Ausbauart die Inhalte der Dorferneuerung
widerspiegeln ?